Vom 09.01.2013 bis 23.01.2013Reiseveranstalter: Foxtours1 Woche Rundreise in Sri Lanka und 1 Woche Badeurlaub auf
den Malediven
1. Tag
09.01.2013 Um 8:45 Uhr Fahrt mit dem Zug, mit einmal umsteigen in den
ICE, nach Frankfurt zum Flughafen. Es herrscht typisch deutsches trübes
regnerisches Wetter mit ca. 5 Grad.Am Flughafen angekommen nehme ich den Shuttlebus zum
Terminal 2. In der Halle E ist der Schalter der Srilanken Airlines. Dort
angekommen geht das einchecken zügig. Es befindet sich keine Schlange am
Schalter, so dass gleich der Koffer aufgegeben werden kann. Um 14:20 Uhr geht
es dann endgültig los. Die Stewardessen sind in türkisblauen Saris gekleidet,
mit Pfauenmuster – dem Symbol der Airline – ein Pfau. Vor dem Abflug wird noch
ein Fluggast von einem Polizisten zurechtgewiesen und mit Rausschmiss gedroht
wenn er sich nicht ordentlich benimmt (er wollte noch vor dem Abflug reichlich
Alkohol trinken – den er nicht bekommen hat).Die Flugdauer beträgt 9 Stunden
und 50 Minuten und die Uhr muss um 4,5 Stunden vor gestellt werden.
2. Tag
10.01.2013 Um ca. 4:20 Uhr morgens landen wir auf dem Bandaranayike
International Airport in Colombo. Der Flughafen liegt ca. 30 km außerhalb der
Stadt. Gleich am Ausgang werden wir vom Reiseleiter Dayan in Empfang genommen
und zum Bus begleitet, der bereits auf uns wartet. Es regnet leicht. Insgesamt
sind wir 21 Teilnehmer der Rundreise. Nach einer kurzen Vorstellung des
Reiseleiters, Busfahrers und Beifahrers (ein Beifahrer ist in Sri Lanka Vorschrift)
geht die Fahrt gleich los nach Pinnawala. Bereits unterwegs gibt Dayan viele
Informationen über das Land, die Leute und die Bräuche weiter. Die
Eisenbahnlinie welche nach Kandy führt wird überquert. Wir erfahren, dass die
meisten Einwohner mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, es hat nicht jede
Familie ein Auto. Das Autofahren selbst soll in Sri Lanka sehr abenteuerlich
sein, da jeder fährt wie er will. Es trauen sich nur selten Touristen in Sri
Lanka Auto zu fahren. Man muss die Gewohnheiten und die Mentalität der Menschen
kennen um dort im Straßenverkehr zurecht zu kommen, sagt Dayan. So kommt es
seinen Angaben nach jährlich zu über 40 Tausend Unfällen. Letztes Jahr gab es
2500 Tote. Nicht selten sind Tiere mit beteiligt. Als wir einige Orte durchqueren,
dauert es einige Zeit sich an die einfache Bauweise der Gebäude zu gewöhnen.
Viele Häuser gleichen Wellblechbuden. Auch der Anblick der vielen Tuk Tuks (Motorrikschas)
ist im ersten Moment fremd.Dayan erklärt, dass 80% der Bevölkerung Buddhisten sind. Der
Rest sind Tamilen (Hinduisten) und ein kleiner Teil sind Christen. Die meisten
Christen leben an der Küste. Exportiert werden verarbeitete Edelsteine,
Bekleidung (die Stoffe werden aus den USA geliefert – in Sri Lanka verarbeitet
und wieder verschickt).In Pinnawala angekommen, geht es zunächst ins Restaurant
Elephant Bay. Es regnet und der Beifahrer verteilt an uns Schirme. Im
Restaurant bekommen wir ein Frühstück in Buffetform. Auch ein Omelett kann man
sich braten lassen, allerdings sollte man bei der Bestellung beachten, dass ein
Sri Lankan Omelett mit Chili zubereitet wird und entsprechend scharf ist, daher
wäre es sinnvoll wenn man nicht zu scharf essen möchte darauf hinzuweisen, dass
man kein Chili im Omelett möchte. In Sri Lanka ist es außerdem Sitte zu jeder
Tageszeit Curry (Kokosmilchsoße mit Gemüse oder Fleisch, mehr oder weniger
scharf) mit Reis zu essen. Daher darf dies auch auf diesem Buffet nicht fehlen.
Es gibt Kaffee, Tee, Marmelade und Toast, sowie Fruchtsäfte.Das Restaurant liegt dicht am Fluss. An diesem werden
dreimal am Tag die Elefanten aus dem Elefantenweisenhaus zum baden gebracht.
Während unseres Frühstücks können wir auch Elefanten im Fluss sehen.Nach dem Frühstück laufen wir zum Elefantenweisenhaus,
welches gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist. Dort können wir
zusehen wie Babyelefanten mit der Flasche gefüttert werden. In dieses
Weisenhaus werden alle Elefanten gebracht die im Dschungel gefunden werden und
nicht alleine zurechtkommen, sowie verwaiste Elefanten. Mann kann sich auch
neben einer Elefantenherde fotografieren lassen. Allerdings erwarten die
Elefantentreiber dafür ein Trinkgeld. Ein alter blinder Elefant ist zu sehen,
der von Jägern angeschossen wurde. Ein weiterer Elefant hat nur noch drei
Beine, da er auf eine Miene getreten ist.
Dayan erklärt, dass es außer den Ohren noch weitere
Unterscheidungsmerkmale zwischen asiatischen Elefanten und afrikanischen
Elefanten gibt. Die Stirn hat eine andere Form. Der Rüssel hat im Gegensatz zu
den afrikanischen Elefanten weniger Finger. An den Füßen besitzen sie mehr
Zehen. Nur 10% der asiatischen Elefanten haben Stoßzähne und in Sri Lanka sogar
nur 5 %. Sri Lanka ist etwa so groß wie Bayern, hat jedoch mehr wildlebende
Elefanten als Thailand, welches größer ist. Elefanten mit Stoßzähnen gelten als
heilig in Sri Lanka. Nach dem es während unseres Aufenthaltes im Weisenhaus
einigermaßen trocken geblieben ist, fängt es jetzt wieder an zu regnen, deshalb
hat auch niemand Lust zu warten bis die Elefanten zum baden an den Fluss
getrieben werden und wir fahren weiter. Die Fahrt geht vorbei an
Kokosplantagen. Dayan erklärt dass die Kokospalme sehr wichtig für das Land
ist, da alles verwendet werden kann. Die Kokospalme wird daher Baum des Lebens
genannt. Auch an Reisfeldern geht die Fahrt vorbei. Die Reisfelder brauchen ein
paar Monate enorm viel Wasser (müssen im Wasser stehen), dann braucht Reis
Sonne zum reifen. Regnet es außergewöhnlich viel, dann muss Reis importiert
werden, da es ein Hauptnahrungsmittel in Sri Lanka ist. Das Hauptobst in Sri
Lanka ist Ananas, Papaya und Banane. Wir kommen weiter auch durch Teakholz und
Mahagoniplantagen.In Dambulla hält der Bus an einem Supermarkt, dort können
wir uns mit Getränken eindecken. Auch die Toilette kann aufgesucht werden. In
Sri Lanka gibt es keine öffentlichen Toiletten, deshalb weißt uns Dayan darauf
hin, dass wir immer rechtzeitig bescheid sagen sollen, wenn ein Bedürfnis
besteht, so dass nach einer Möglichkeit gesucht werden kann.In unserer Hotelanlage, mitten im Nirgendwo (in Kaspala) angekommen,
haben wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Nach dem langen Flug und der
Busfahrt nutze ich die Gelegenheit ein paar Runden im Swimmingpool zu
schwimmen. Es sind ständig die Schreie von Pfauen zu hören, aber am Nachmittag
lassen sich keine sehen.Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform. Dies ist die
Gelegenheit sich mit den Mitreisenden besser bekannt zu machen. Es stellt sich
heraus dass die Reisegruppe aus allen Teilen Deutschlands kommt.Nachdem die Nacht vorher nicht geschlafen wurde und im
Flugzeug verbracht worden ist ging ich bereits um 22:00 Uhr ins Bett.
3. Tag
Freitag 11.03.2013
Ich stelle meinen Wecker auf 6:00 Uhr. Offiziell werden wir
erst um 6:30 Uhr geweckt. Ab 6:30 Uhr gibt es Frühstück. Abfahrt ist um 8:00
Uhr. Heute müssen keine Koffer zum Bus gebracht werden, da wir eine zweite
Nacht in diesem Hotel verbringen.Beim Frühstücken sehe ich zum ersten Mal einen Pfau der
neben dem Frühstücksraum durch den Rasen spaziert. Heute besuchen wir die 700
bis 1000 Jahre alten Ruinen der Königsstadt Polonnaruwa.Bei der Abfahrt vom Hotel kommen wir an einer Schule vorbei.
Dort stehen alle Schüler in Reih und Glied. Dayan erklärt, dass es Brauch ist,
dass alle Schüler vor dem Unterricht eine Belehrung bekommen und auch gebetet
wird. Die Schulausbildung in Sri Lanka ist kostenlos und wird vom Staat
übernommen. Die Schüler müssen jedoch eine Schuluniform tragen. Wir fahren
vorbei am Minneriya Stausee. Dayan erklärt unterwegs dass alle Wälder auf Sri
Lanka geschützt sind (Nationalpark oder Naturschutzgebiet) und dass es 9
verschiedene Waldarten hier gibt (Primärwald, Sekundärwald, Monsunwald,
Trockenwald, Nebelwald usw.). Von den englischen Kolonialherren wurden viele
Wälder brandgerodet um Plantagen anzulegen. Überall schlafen Hunde neben der
Straße. Vor unseren Bus überqueren 3 Schakale die Straße.Dayan erklärt uns die Mythologie der Abstammungsgeschichte
der Singalesen. Singa heißt Löwe. Singalesen sind die Löwenmenschen. Der Sage
nach stammen die Singalesen von Löwen ab. Mittlerweile gibt es auf Sri Lanka
keine Großkatzen wie Löwen oder Tiger mehr. Er erklärt auch dass man bei den
Tamilen zwischen Nordtamilen und Plantagentamilen unterscheiden muss. Die
indischen Tamilen wurden als Plantagenarbeiter ins Land geholt.Unterwegs kommen wir an einer Militärkaserne vorbei, wo
gerade exerziert wird. Uns wird erklärt dass es keine Wehrpflicht auf Sri Lanka
gibt. Viele Srilankaner gehen bereits mit 45 Jahren in Rente und leben von den
Zinsen ihrer Abfindung. Es gibt keine Rente in Sri Lanka. Scheidet jemand aus,
dann bekommt er eine Abfindung. Diese wird auf der Bank angelegt. 18% Zinsen
sind normal bei Banken. Sri Lanka hat eine hohe Inflationsrate.Neben der Straße sehen wir jetzt Weißbartlangurenaffen
sitzen. Daneben ist eine große Buddahstatue, die vom Militär aus Spendengeldern
gebaut wurde. Buddahstatuen stehen immer auf einem Lotospotest. Die Lotosblume
ist ein Zeichen für Reinheit. Das Ziel des Buddhismus ist den Geist rein zu
bekommen. Rein von Hass, Neid und anderen negativen Gedanken. Bei der
Weiterfahrt kommen wir an einer Reismühle vorbei. In Sri Lanka wird der Reis
nur poliert gegessen (die äußere Haut wird entfernt). Ein Stück weiter sehen
wir Makakenaffen am Straßenrand. Neben dem Parakarama Stausee sitzt ein Seeadler
auf einem Baum. Auch ein Wasserwaran sonnt sich auf einem Stein am Uferrand.
Wasserwarane sind kleiner als Landwarane erklärt Dayan, werden aber oft
verwechselt. Auch ein Bienenfresservogel lässt sich blicken. Neben dem Stausee
sind wieder Reisfelder zu sehen. Jetzt erreichen wir den Eingang zu den Ruinen
des ehemaligen Königspalastes in Polonnaruwa. Auf dem Potest der ehemaligen
Empfangshalle, sind noch die Reihe von Tieren in Stein gehauen zu erkennen
(Elefanten, Löwen, Zwerge), Am Treppenaufgang ist jeweils rechts und links ein
Fabeltier und vor dem Treppenaufgang ein Mondstein. Daneben befindet sich das
Königsbad. Von diesem gehen wir weiter zum Königspalast, der ursprünglich 7
Stockwerke hatte und pyramidenförmig gebaut war, was eigentlich untypisch für
Sri Lanka war. Die Innenräume waren wegen der Hitze ohne Fenster. Auf dem Weg
dahin ist noch ein großer Termitenhügel zu bewundern, sowie ein Ficusbaum mit
imposantem Wurzelwerk. Auf der anderen Seite sind 4 verschiedene Bäume (Palme,
Ficus, etc)zu einem zusammengewachsen. Neben den Ruinen des Königspalastes gibt
es noch weitere Ruinen zu besichtigen. Es sind verschiedene Zahntempelanlagen und
Stupas zu besichtigen. Jeder König hatte seinen eigenen Zahntempel errichten
lassen. Der Zahn des Buddah wurde dann von einem Tempel in den nächsten
gebracht und dort aufbewahrt. Auch das größte Buch der Welt bestaunen wir. Es
ist aus Stein gefertigt und auf ihm sind die Taten des Königs eingemeißelt. Das
Buch ist ca. 8 Meter lang. Zu besichtigen ist ferner eine Shiwa –
Hindutempelanlage. Auf unserem Spaziergang durch die verschiedenen
Tempelanlagen sehen wir einen Königsfischer – eine Art Eisvogel und einige
Landwarane, sowie jede Menge Makakenaffen. In der Klosteranlage sitzen auf
einem Felsen betende buddhistische Mönche. Im Felsen selbst sind Buddhafiguren
eingemeißelt in allen 3 Stellungen in denen ein Buddha abgebildet wird
(sitzend, stehend oder liegend). Ist beim liegenden Buddha ein Zeh länger als
am anderen Fuß, dann soll dies symbolisieren, dass der Buddha kurz davor ist
ins Nirwana einzugehen. Wir werden nochmals darauf hingewiesen, dass es strikt
verboten ist sich vor einer Buddha Statue fotografieren zu lassen. Dies wird
als Beleidigung aufgefasst. Buddhas werden immer mit halb geschlossenen Augen
dargestellt. Auch hier laufen viele halbverhungerte, räudige Hunde herum.Nach einer ausgiebigen Besichtigung geht es weiter zum
Habarana Park. Hier nehmen wir an einer Jeepsafari teil um wilde Elefanten zu
sehen. Durch den Regen in den letzten Tagen gibt es die Schwierigkeit, dass
viele Wege unter Wasser stehen und deshalb nicht weit in den Dschungel gefahren
werden kann. Aber die Fahrer versuchen ihr Bestes um Elefanten zu finden.
Gleich zu Beginn der Safari rennt ein Fuchs aus dem Dickicht davon. Ein Stück weiter
erspähe ich einen wilden Pfau. Die Jeeps quälen sich mit Allrad durch ziemlich
große Wasserlöcher. Oft sind mehrere Anläufe nötig um wieder aus so einem Loch
herauszukommen. Zwei Jeeps bleiben während der Safari ganz stecken und werden
von anderen herausgezogen. Durch das Herausziehen und den durchdrehenden Rädern
werden wir mit Schlamm bespritzt. Die Kleidung und wir selbst sind mit
Schlammspritzern überzogen. Aber was soll’s. Es hat sich gelohnt. Wir sehen zwei
Mal einen changeable Hawk Eagle (ein Adler mit einer Federhaupe auf dem Kopf),
ein Chamäleon, und jede Menge Elefanten. Während der Safari erreichen wir auch
einen ehemaligen Vulkanberg, der aus Gneisfelsen (Quarz, Granit) besteht. Auf
diesen klettern wir. Oben ist ein Aussichtspunkt errichtet, von dem aus
manchmal Elefanten zu sehen sind. Tatsächlich sind in ziemlicher Entfernung
einige zu erspähen. In Herden sind normalerweise nur weibliche Elefanten.
Männliche Elefanten verlassen die Herde.Nach der beeindruckenden Safari machen wir uns auf den
Rückweg. Wir überqueren dazu wieder eine Bahnschiene. Dayan erklärt, dass es
sehr oft Unfälle gibt, da die Elefanten die Bahnschiene als Weg benutzen und
darauf laufen. Auf Sri Lanka sterben jährlich ca. 250 Elefanten durch
Verkehrsunfälle oder durch Schießereien wenn diese in die Plantagen einfallen.
In der Kolonialzeit wurden viele Elefanten nur zum Spaß getötet, aber auch
wegen dem Elfenbein. In Sri Lanka kostet 1 Liter Benzin ca. 150 Rupien und ein
Liter Diesel ca. 115 Rupien, was umgerechnet knapp ein Euro ist. Nach der
Ankunft im Hotel ist erstmal Duschen angesagt und Kleiderwechsel um sich vom
Schlamm zu befreien. Danach spaziere ich noch durch die Hotelanlage um Tiere zu
beobachten. Ich sehe gelbe Vögel, Streifenhörnchen, einen Pfau, Tauben und noch
andere Vogelarten.Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform. Als wir so
schön zusammensitzen springt ein kleiner Frosch zu uns auf den Tisch. Meine
Tischnachbarin meint, sie wird ihn aber nicht küssen, da sie schon verheiratet
ist.
4.Tag Samstag 12.01.2013 Aufstehen um 6:00 Uhr. Um 6:30 Uhr frühstücken und die
Koffer vor die Tür stellen, damit sie abgeholt werden können. Wieder sind
überall die Schreie von Pfauen zu hören. Als ich von der Zimmertür ins Freie
gehe springt mich ein Frosch an. Zunächst bin ich erschrocken da ich ja nicht
wusste was mich da im Dunkeln anspringt, hätte ja auch eine Spinne sein können.Um 7:30 Uhr ist Abfahrt, vorher hat jeder noch kontrolliert,
ob auch jedem sein Koffer dabei ist und verladen wurde.Heute geht es nach Sigiriya zum Löwenfelsen, der in weiter
Ferne von unserem Hotel aus schon zu sehen war. Dort werden wir die alte
Königsstadt besichtigen. Unten stehen viele Männer herum, die sich für Geld
anbieten einem hoch auf den Felsen zu begleiten. Es gibt immer wieder Besucher
die es ohne Hilfe nicht schaffen die 1200 Stufen hoch und wieder herunter zu
steigen, so ist es für diese Leute ein lukratives Geschäft, da sie nicht wenig
Geld dafür verlangen (ca. 15 Euro).Es ist nicht ganz so einfach die Leute
abzuschütteln, da sie sich manchmal einfach am Arm einhängen und einen hoch
begleiten wollen. Da muss man schon öfters energisch sagen, dass man alleine
hoch laufen will. Die alte Königsstadt war von einem Wassergraben und einer
Stadtmauer umgeben und war früher wie eine Festung aufgebaut und bewacht. Der
dortige König hatte weniger Sinn für sein Volk als für seine eigenen Interessen,
daher entstand dieser pompöse Palast von dem jetzt noch die Ruinen zu
besichtigen sind. Unterhalb des Felsens ist zunächst der Wassergarten angelegt
mit mehreren L- förmigen Schwimmbädern. Sogar ein kleiner Springbrunnen aus der
damaligen Zeit funktioniert original immer noch. Die gesamte Baukonstruktion
ist aus gebrannten Ziegelsteinen gefertigt. Man sagt der König hatte einen
Harem von 500 Frauen die hier unten untergebracht waren. Man sagt ein Hund
konnte über die Dächer der Häuser der Soldaten usw. in die Königsstadt
gelangen, so groß soll die Anlage außen herum gewesen sein. Nach dem
Wassergarten beginnen die Stufen und der Aufstieg auf den Felsen. Unten sind
einzelne Höhlen – es waren früher Sitzhöhlen – Gebetshöhlen für Mönche. Über
den Höhlen wurden Rinnen eingeritzt damit das Wasser abläuft und nicht in die
Höhle laufen kann. Die Höhlen wurden teilweise innen verputzt und es befinden
sich Überreste alter Fresken an den Wänden der Höhlen. Wir nehmen die 1200
Stufen in Angriff um auf den Felsen den Sitz des Königs zu gelangen. Unterwegs
sehen wir wieder Makakenaffen und ein Riesenhörnchen. Auf ca. halber Höhe
erreichen wir die Spiegelmauer, diese war früher mit Bienenwachs eingerieben,
so dass sie spiegelte, teilweise glänzt sie heute noch etwas. Danach erreichen
wir die Löwenterasse, hier ist ein Sicherheitskäfig für die Besucher an der
Seite angebracht, da in der trockenen Zeit häufig Hornissen an den Felswänden
ihre Nester bauen und aggressiv die Besucher attackieren. In solchen Fällen
kann der Felsen nur in Schutzkleidung bestiegen werden. Bei uns gibt es jedoch
heute keine Hornissen, wir haben eine günstige Jahreszeit erwischt. Der weitere
Aufgang stellte früher einen Löwen dar, in dessen innerem der Treppenaufgang
nach oben ging. Heute sind nur noch die Löwentatzen rechts und links der Treppe
übrig. Das gesamte Baumaterial ist früher mit Lianen hochgezogen worden. Oben
sind die Umrisse der einzelnen Gebäude noch zu erkennen. Der Rundumblick über
das umliegende Land ist auch nicht zu verachten. Auf dem Weg nach unten – wir nehmen einen anderen Weg als
nach oben, da der Bus woanders steht als da wo wir hochgegangen sind – sehen
wir einen Schlangenbeschwörer mit einer Cobra und einer Pythonschlange. Dayan
erklärt dass dies oft Zigeuner sind, die durchs Land ziehen und vom Betteln
leben. Die nächste Tagesetappe ist ein Gewürz und Kräutergarten. Auf dem Weg
dahin sehen wir am Straßenrand häufig Baumhäuser, diese sind
Beobachtungsposten. Wenn der Reis bald erntereif ist wird Wache gehalten um
Tiere von den Reisfeldern fern zu halten. Werden Tiere erspäht versucht man
durch lautes Schreien sie daran zu hintern in die Reisfelder einzudringen. Die
Weiterfahrt führt durch eine Allee mit Albiziabäumen (Seidenbaum), Dayan
bezeichnet diese Bäume als Regenbäume. Wieder sind auch Teakholzbäume zu sehen.
Dayan erklärt auf der Weiterfahrt das Ayuveda die Lehre von der Gesundheit ist
– ein Heilpraktiker behandelt auf pflanzlicher Basis die Ursache der Krankheit
und nicht wie in der Schulmedizin die Symptome. Weiter erklärt er dass in Sri
Lanka zwei Mal am Tag Reis und Curry gegessen wird. Curry ist eine Soße aus
verschiedenen Gewürzen und Kokosnussmilch diese vermindert die scharfe Wirkung
der Gewürze. Pro Haushalt wird 1 bis 2 kg gemahlenes Chilipulver pro Monat
verbraucht. Srilankaner essen sehr scharf. Es gibt tausende unterschiedliche
Currygerichte. Auf der Fahrt in den Gewürz und Kräutergarten kommen wir durch
die Stadt Matale. Hier ist ein Felsentempel mit einer goldenen Buddhafigur am
Straßenrand im vorbeifahren zu sehen. Im Gewürz und Kräutergarten angekommen, werden wir von einem
deutschsprechenden Führer begrüßt und durch den Schaugarten geführt. Er erklärt
die einzelnen Pflanzen und Gewürze, sowie deren Verwendung bzw. Heilwirkung.
Kardamon, Pfefferliane, Vanille, roter Ananas, Muskatnuss, Ingwer sind nur
einige der gezeigten Gewürze. Bei der roten Ananas (es gibt gelbe, grüne und
rote Ananas) erklärt unser Führer, dass diese den Stoffwechsel anregt und ein
gutes Schlankheitsmittel ist. Nach der Führung gibt es einen kleinen Imbiss mit
Curry und Weißbrot, danach eine kleine Schultermassage. Wer möchte kann sich
anschließend für ein Trinkgeld noch ausgiebiger massieren lassen. Jetzt werden
die Ayuveda Produkte erklärt und anschließend besteht die Möglichkeit Ayuveda
Medizin einzukaufen.Bei der Weiterfahrt erreichen wir wieder Matale. Dort lässt
uns der Bus aussteigen, damit wir von außen einen reich verzierten Tempel der
Fruchtbarkeitsgöttin in Augenschein nehmen können. Der Tempel wird gewöhnlich
von vielen Frauen besucht. Betreten dürfen wir den Tempel nicht, aber jemand
zeigt uns für ein Trinkgeld die Transportwagen die für das Fest im Februar von
Pilgern gezogen werden. Bei der Weiterfahrt erklärt Dayan dass Sri Lanka unter
3 Kolonialherren stand (Portugieser, Holländer und Engländer). An den
Küstengebieten finden die Wirtschaftsaktivitäten wie Handel mit Edelsteinen und
Gewürzen statt. Weiter erklärt Dayan dass es insgesamt 36 verschiedene
Bananensorten in Sri Lanka gibt. Im Gewürzgarten konnten wir eine
Zitronenbanane probieren, die tatsächlich etwas nach Zitrone geschmeckt hat.
Die rote Banane schmeckt etwas süßlicher und wird gerne von den arabischen
Ländern gekauft.Mittlerweile erreichen wir die Bergstadt Kandy. Die Fahrt
geht auf einen Aussichtspunkt von wo man einen guten Überblick auf die Stadt
hat. Gut zu sehen ist auch der Zahntempel (in ihm wird der linke obere Eckzahn
des Buddha aufbewahrt) mit dem künstlich davor angelegten eckigen See. Links
oben auf dem Berg wieder ein überdimensionaler Buddha und auch links auf dem
Berg unser Hotel in dem wir zwei Nächte verbringen werden. Doch zunächst
besuchen wir eine Folkloreshow in Kandy. Diese wird vom roten Kreuz gefördert.
In der Show sehen wir traditionell Srilankanische Tänze und Trachten, einen
Feuerschlucker und zu guter Letzt einen Tanz über glühende Kohlen. Nach der
Veranstaltung erklärt Dayan auf dem Weg zum Hotel, dass der frühere Name Ceylon
aus dem portugiesischen abgeleitet ist und Insel bedeutet. Lanka heißt auch
Insel und Sri heißt ledig, folglich heißt Sri Lanka ledige Insel. Dayan erklärt
weiter dass wir mit unserem Bus nicht bis zum Hotel hochfahren können, da dort
hinauf nur eine ganz enge gewundene Straße führt, wir steigen also in einen
Kleinbus um (ein Hotelshuttle). Das Gepäck wird separat gebracht. Als wir
unsere Zimmer beziehen, merken wir dass das Hotel schon in die Jahre gekommen
ist und renovierungsbedürftig ist. Dayan erklärt später, dass im Augenblick
damit begonnen wird so nach und nach das gesamte Hotel zu renovieren, nur
während des Bürgerkrieges war das Geld dafür nicht vorhanden, da weniger Gäste
kamen. Die Stadt Kandy liegt 500 Meter über dem Meeresspiegel. Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform.
5. Tag
Sonntag 13.01.2013 Nach dem Frühstück geht es um 8:30 Uhr heute los. Es steht
zunächst der Besuch des botanischen Gartens auf dem Programm. Laut Dayan soll
es eines der schönsten botanischen Gärten in ganz Südostasien sein. Beim
betreten des botanischen Gartens können wir gleich ein Hochzeitspaar sehen,
dass in den Garten kommt um sich fotografieren zu lassen. Die Braut ist in rot
gekleidet. Dayan erklärt dass in Sri Lanka immer zwei Mal Hochzeit gefeiert wird.
Erst wird in weiß geheiratet und daraufhin die Familie des Bräutigams besucht.
Dessen Familie zahlt die Feier, danach wird in rot geheiratet und die Familie
der Braut besucht, die dann diese Feier bezahlt. Im botanischen Garten erklärt
Dayan die einzelnen Bäume und zeigt deren Früchte. Zunächst sehen wir eine
Jakfrucht, sie gehört zur Familie der Maulbeergewächse. Die Jackfrucht wie sie
auf deutsch heißt, reift direkt am Stamm und ist grün mit kleinen Noppen. Neben
weiteren uns fremden Bäumen sehen wir wieder einen Muskatnussbaum,
Königspalmen, wieder viele Makakenaffen und an den Bäumen hängen jede Menge
Flughunde. Einen blühenden Kaffeestrauch hätten wir nicht als solchen erkannt,
da er baumhoch gewachsen ist. Weiter können blühende Helioconis bewundert
werden. Im Orchideenhaus sind verschiedene Orchideen zu bestaunen. Nach dem Besuch des botanischen Gartens wird als nächstes
ein Edelsteinbetrieb besichtigt. Zunächst bekommen wir einen Film in deutscher
Sprache gezeigt wie eine Edelsteinmiene errichtet wird und wie die Edelsteine
abgebaut werden. Anschließend werden wir in die Werkstatt geführt wo uns
vorgeführt wird wie die Edelsteine geschliffen und weiterverarbeitet werden.
Natürlich darf der Ausstellungs- und Verkaufsraum nicht fehlen, wo man sein Geld
loswerden kann. Wir lernen, dass es in Sri Lanka überwiegend Saphire gibt (die
wertvollsten Edelsteine die in Sri Lanka gefunden werden) , die es nicht nur in
Blau gibt, sondern auch in Gelb und Rosa. Ich warte lieber vor der Tür, da ich
nicht das Interesse habe mein Geld im Laden zu lassen. Draußen hat sich ein
Schlangenbeschwörer niedergelassen. Eine Kobra bäumt sich auf als der
Schlangenbeschwörer auf seiner Flöte spielt. Die Python die auch dabei, ist
macht sich auf den Weg in unsere Richtung. Bei einem Mitreisenden umkreist sie
sein Bein und erkundet weiter die Gegend. Schließlich darf der Reisekollege die
Schlange sich um den Hals legen. Weiter geht die Fahrt ins Bergland um eine Teefabrik zu
besichtigen. Die Fahrt führt durch viele Teeplantagen. An einer Akazie sehen
wir ein Hornissennest. Dayan erklärt dass die Teebüsche baumhoch werden können.
Damit sie jedoch leichter geerntet werden können, werden sie klein gehalten. In
der Fabrik angekommen erklärt uns Dayan die einzelnen Maschinen. Zunächst wird
der Tee mit Hilfe eines Gebläses getrocknet. Danach gemahlen, anschießend auf
einem Rüttelband sortiert. Danach wird er fermentiert (die Inhaltstoffe
reagieren mit Sauerstoff und fermentieren). Schließlich wird der Tee noch
geröstet (dörren). Grüner Tee ist zwar fermentiert, jedoch nicht geröstet. Die
aussortierten Stiele und der Staub werden für Dünger und Kompost verwendet. Wir
bekommen auch die unterschiedliche Qualität der Teesorten erklärt. Der Beste
und teuerste Tee ist der Broken Orange Pekoe Fanings (BOPF) nur die obersten
zarten Blätter. Danach kommt der Broken Orange Pekoe, obere Blätter (BOP), dann
Orange Pekoe, zweite Blätter und Pekoe. Außerdem gibt es noch die Triebspitzen
(Silver Tips oder seltener Gold Tips). Die schlechteste Qualität ist mit
Stielen gemischt. Es gibt Tieflandtee, Berglandtee und Hochlandtee. Wir bekommen nach der Besichtigung eine Kostprobe des besten
Tees BOPF zu trinken. Wer möchte kann sich in der Kantine etwas zu Essen
bestellen. Im Ladenraum daneben kann sich wer möchte, noch mit Tee eindecken. Unterwegs bei der Weiterfahrt sehen wir einen Hindutempel
reich geschmückt. Jetzt wird es ernst. Wir müssen vor einer Kleinstadt aus dem
Bus aussteigen und sollen einen Spaziergang durch die Stadt machen, damit wir
sehen wie das Leben hier so vonstatten geht. Der Bus wartet am anderen Ende der
Stadt wieder auf uns. Wir schlendern entlang der Läden und Märkte und lassen
uns von der Vielzahl der angebotenen Waren beeindrucken. Ein Bettler nervt uns
und verfolgt uns hartnäckig. Er lässt sich kaum abschütteln. Die Läden sind
alle zur Straßenseite offen, das Leben spielt sich auf der Straße ab. Auch eine
Näherei ist offen zur Straße hin und jeder kann den Frauen bei der Arbeit
zusehen. In der Stadt sind auch jede Menge Tuk Tuks (Motorrikschas) aufgereiht
am Straßenrand geparkt. Nach diesem kleinen Abenteuer geht die Fahrt zurück
nach Kandy. Dayan erklärt den Buddhismus. Es ist keine Religion sondern eine
Lebensweise. Die Menschen gehen zu Buddha um geistige Ruhe zu finden. Buddah war
auch kein Gott sondern ein normaler Mensch. Erst wenn der Geist rein ist (Gier,
Haß, Wahn) kann er ins Nirwana gelangen (Erleuchteter). Buddhas werden mit
verschiedenen Handhaltungen dargestellt z.B. meditierender Buddha. Buddha wurde
nach seinem Tod verbrannt. Nur die Knochen und die Zähne blieben übrig. Der
linke obere Eckzahn gelangte nach Sri Lanka und wird in Kandy im Zahntempel als
Reliquie aufbewahrt. Buddha erlangte seine Erleuchtung unter einem Bobaum
(Pappelfeige – gehört zur Familie der Maulbeergewächse), daher ist dieser Baum
heilig und vor jedem Tempel steht ein Bobaum, der mit einer Mauer umgeben
wurde. Manchmal ist sogar ein offenes Gebäude darum herumgebaut. Am Zahntempel
in Kandy angekommen, müssen wir unsere Schultern und den Hals bedecken. Auch
die Beine bis über die Knie müssen bedeckt sein, sonst dürfen wir nicht in den
Zahntempel. Am Eingang müssen wir unsere Schuhe zur Aufbewahrung geben. Im
Tempel selbst hängen die Buddhistischen Fahnen, auch die Srilankanische Flagge
ist zu sehen. Viele Pilger bringen Lotosblüten und Geschenke für die Mönche im
Tempel mit. Eine Bildergalerie erzählt die Geschichte wie der Zahn des Buddha
nach Sri Lanka gelangt ist. Beeindruckt kehren wir ins Hotel zurück wo wir um
19:30 Uhr wieder in Buffetform Abendessen haben.
6. Tag
Montag 14.01.2013Früh werden gleich die Koffer vor die Tür gestellt, damit
sie abgeholt werden können. Nach dem Frühstück werden die Koffer wieder
kontrolliert, damit sie auch richtig verladen werden. Abfahrt ist dann um 8:30
Uhr. Wir fahren Richtung Colombo. Die Strecke ist zwar nicht allzu lang, aber
durch die Straßenverhältnisse kommt man auf Sri Lanka nur langsam vorwärts. Wir
kommen an einem Museum an den Bahnschienen vorbei. Dort sind die Maschinen
ausgestellt, die zum Bau der Bahnlinie von den Engländern verwendet wurden.
Auch an einem Gedächtnistunnel aus der Kolonialzeit fahren wir vorbei. Vorne am
Horizont ist ein Felsen ähnlich wie der Löwenfelsen in Sigiriya zu sehen, der
Biebelfelsen (biblerock). An Obstständen an der Straße legen wir eine kurze
Rast ein. Hier können wir Obst kaufen. Ich probiere wie eine rote Banane
schmeckt. Es werden auch Früchte angeboten, die gekaut werden um Zähne weiß zu
machen. Einen weiteren Stopp haben wir an einem Souvenirladen in dem Cashew
Nüsse verkauft werden. Vor dem Laden steht ein prächtiger Cashewbaum.In Colombo angekommen haben wir zunächst eine
Stadtrundfahrt. Es geht unter anderem vorbei an der internationalen Konferenzhalle
in Colombo, dem Viertel wo die besser betuchten Leute wohnen, alten Häusern aus
der Kolonialzeit, vorbei am Parlamentsgebäude (weißes Haus von Colombo)und der
Uferpromenade, sowie dem alten Parlamentsgebäude. In einer Shopping Mall haben
wir Mittagspause. Danach bekommen wir noch Zeit über den Basar zu bummeln. Es
geht weiter Stadtauswärts zum Ramada Hotel – ein Transithotel, das nur 15
Minuten vom Flughafen entfernt ist. Um 19:00 Uhr haben wir Abendessen wieder in
Buffetform.
7. Tag
Dienstag 15.01.2013
Die Nacht heute ist sehr kurz. Um 3:00 Uhr werden wir
geweckt. Die Koffer stellen wir vor die Tür. Um 3:30 Uhr bekommen wir ein
Frühstückspaket und Kaffee. Um 4:15 Uhr startet der Bus zum Flughafen. Nachdem
wir unsere Koffer in Empfang genommen haben und uns vom Fahrer und Beifahrer
verabschiedet haben, begleitet uns Dayan noch in die Abflughalle, schließlich
verabschieden wir uns auch von ihm. Bereits am Eingang zum Flughafen wurden die
Koffer und das Handgepäck stichprobenartig durchleuchtet. Nach dem einchecken
und den Formalitäten bei der Ausreisebehörde, bleibt noch genügend Zeit durch
die Geschäfte zu bummeln. Eine halbe Stunde vor dem Abflug um 7:25 Uhr wird
eingestiegen. Wir werden mit dem Bus zum Flugzeug gebracht. Nachdem die
Flughöhe erreicht wurde, gibt es noch mal ein kleines Frühstück. Auf dem Ibrahim Nasir Airport in Male gelandet, werden wir
vom Reiseveranstalter in Empfang genommen und zum nächsten Eincheckschalter
dirigiert. Sprich der Koffer wurde vom Band geholt und gleich wieder für das
Wasserflugzeug aufgegeben. Nach dem die Koffer weg waren, wurden wir gleich in
einen Bus verfrachtet der uns zur Abflughalle der Wasserflugzeuge gebracht hat.
Nach ca. 30 Minuten Wartezeit geht es weiter. Wir werden nach draußen auf den
Steg gebracht wo wir noch mal 10 Minuten warten, da erst die Koffer im Flugzeug
verstaut werden müssen. Jetzt werden wir ins Maldivian Air Taxi – wie es dort
genannt wird – verfrachtet. Das Handgepäck wird in einen separaten Stauraum im
Heck des Flugzeugs geschlossen. Die Koffer sind auf einer Fläche hinter den
Sitzreihen verzurrt. Die Maschine fasst 15 Passagiere. Rechts sind 2 Sitzreihen
und links eine. Im Flugzeug ist die Sicht nach vorne zu den Piloten und der
Instrumententafel frei. Der Flug dauert ca. 45 Minuten. Aus der Luft sehen wir
viele kleine Inseln der Malediven in ihren unterschiedlichen Formen. Dann
taucht unsere Insel Meddhupparu vor uns auf. Diese wird einmal umrundet und wir
landen auf dem Wasser. Am Steg wird das Flugzeug vertäut. Nachdem wir unser
Handgepäck wieder wieder in Empfang genommen haben, werden wir von einer Frau begrüßt,
die uns zur Hauptbar begleitet, wo wir ein Willkommensgetränk bekommen. Auf dem
Weg dorthin sind wir vom weißen Korallensand und der Sonne ganz geblendet. Die
Begrüßung beginnt mit den Worten Willkommen im Paradies. In der Bar wird ein
Bogen ausgefüllt in dem wir unsere persönlichen Daten eintragen. Jeder bekommt
seinen Zimmerschlüssel ausgehändigt und es werden Informationen über die
Hotelanlage, den Besonderheiten und den Freizeitmöglichkeiten vermittelt. Jeder
wird anschließend zu seinem Bungalow begleitet. Um den Koffer müssen wir uns
nicht kümmern, dieser wird direkt vom Flugzeug aus ins Zimmer gebracht. Bei der
Informationsrunde wurde auch gesagt, dass man während des gesamten Aufenthaltes
kein Geld mit sich herumtragen muss. Alles, auch was man in den Souvenirläden
kauft wird auf die Zimmerrechnung geschrieben und man zahlt am Ende des
Aufenthaltes alles zusammen. Die Trinkgelder können ebenfalls am Ende des
Urlaubs verteilt werden. Bezahlt werden kann in US Dollar oder der
Landeswährung Maledivische Rupien. Als erstes erkunde ich die Insel, wobei es
zu Beginn Orientierungsschwierigkeiten gibt, da das Innere der Insel dschungelartig
bewachsen ist und Pfade zu den einzelnen Einrichtungen führen. Die Bungalows
sind rund um die Insel mit Blickrichtung Strand von der Terasse aus angeordnet.
Jeder Bungalow hat eine Terrasse mit 2 Liegestühlen. In der Mitte der Insel ist
das Dorf der Angestellten mit einem Zaun und Dschungelbewuchs abgeschirmt. An
den meisten Stellen ist am Ufer ein Sandstrand. In meinem Bereich ist eine
kleine Mauer zwischen Ufer und Wasser, was aber kein Problem ist, da in
geringen Abständen das Wasser über Leitern erreichbar ist. Es wurde noch
gesagt, dass das Hotel alle extra Wünsche erfüllt, es ist nur eine Frage des
Preises. So kann man ein Stranddinner buchen etc. Dazu soll man seine Wünsche
nur an der Rezeption mitteilen. Die Uhrzeit musste nochmals angepasst werden.
Zwischen Colombo und Male musste die Uhrzeit eine halbe Stunde zurück gestellt
werden. Zwischen Meedhupparu und Male ist nochmals eine Stunde Zeitdifferenz.
Neben der Hauptbar befindet sich der Swimmingpool, versteckt dahinter das
Restaurant. Auch hier können Flughunde beobachtet werden. Dazu jede Menge
Krähen und eine andere schwarze Vogelart, die ich nicht bestimmen konnte. An
den Bungalows gesellen sich nachts Geckos an den Wänden ein, welche auf
Fliegenjagd gehen.Im Hauptrestaurant bekommt man einen Tisch zugewiesen, den
man dann während seines gesamten Aufenthaltes hat. Bei All Inclusiv gibt es
eine Auswahl an 5 verschiedenen Cocktails und 5 verschiedenen Mocktails
(alkoholfrei), sowie diverse Softdrinks. Frisch gepresste Fruchtsäfte sind
nicht inclusive und müssen bezahlt werden, auch sonstige Alkoholische Getränke
die nicht inbegriffen sind. Im östlichen Bereich der Insel befinden sich
Beachvillen, diese haben pro Nacht einen Aufpreis von 537 US Dollar. Sie sind
vom Rest der Insel abgeteilt. Im Korallensand beobachte ich wie Muschelschalen
das wandern beginnen und stelle fest, dass sich Einsiedlerkrebse darinnen
eingenistet haben und mitsamt der Schale auf Wanderschaft gehen. Auf der Mauer
zum Meer sitzen jede Menge Krabben. Als Freizeitmöglichkeit wird kostenloses
Schnuppertauchen angeboten. Schnorchelausflüge können gebucht werden und
diverse andere Ausflüge. Schnorchelausrüstung kann ausgeliehen werden. Auf der
Insel gibt es zudem einen Fitnessraum, ein Spa mit Sauna und Dampfbad. Gegen
Kosten kann man Massagen buchen. Abends wird in der Hauptbar Livemusik gespielt
mit bekannten Englischen Songs. Ansonsten gibt es auf der Insel verteilt noch
kleinere Bars. In der ersten Nacht gibt es einen kleinen Regenschauer aber nach
10 Minuten hört der Regen wieder auf.Während der Woche Aufenthalt kann man im Glasklaren Wasser
Riffische in allen Farben beobachten. Einmal kommt eine Schildkröte
vorbeigeschwommen. Nachts um 21:30 Uhr werden täglich die Fische an einer
Stelle auf dem einen Steg gefüttert, da kommen große Jackfische vorbei um sich
die Happen zu schnappen. Auch ein Rochen schaut täglich vorbei.Am Sonntag buche ich eine Kokosnusssafari. Wir werden dazu
in ein Boot verfrachtet. Dieses fährt einmal um die Insel. Zu Beginn bekommen
wir eine Halskette aus Pflanzen gebunden und auf dem Boot eine Trinkkokosnuss.
Danach noch normale Kokosnuss zu essen. Unterwegs sehe ich fliegende Fische,
die knapp über der Wasseroberfläche ein Stück fliegen, bevor sie wieder ins
Wasser eintauchen. Der Ausflug hat 10 Dollar gekostet und war in Ordnung.
Entlang des Strandes sind Fahnen aufgestellt die anzeigen ob man
hinausschwimmen kann oder nicht. Die meiste Zeit war die rote Fahne heraußen.
Einmal kurz war früh die gelbe Fahne zu sehen.Am Montag den 21.01. am letzten Aufenthaltstag bekommt man
abends einen Zettel ins Zimmer gelegt, auf dem die Informationen bezüglich der
Abreise mitgeteilt werden.
14. Tag Dienstag 22.01.2013
Um 10:45 Uhr sollten die Koffer abgeholt werden, aber
bereits um 10:30 Uhr hat es an der Tür geklopft und der Koffer wurde geholt. Um
12:00 Uhr sollte das Wasserflugzeug starten und um 11:15 Uhr sollte man sich an
der Rezeption einfinden. Die Gäste, die noch nicht um 11:00 Uhr an der
Rezeption waren wurden angerufen und zur Rezeption bestellt, so war das
Wasserflugzeug bereits um 11:30 Uhr in der Luft. Unsere Gruppe wurde in 3
Etappen zum Flughafen nach Male geflogen. Ein Teil der Gruppe wurde um 14:00
Uhr ausgeflogen, der Rest um 16:00 Uhr. Ich war beim ersten Flug dabei. Wieder
sind die einzelnen Inseln der Malediven gut vom Flugzeug aus zu sehen. Nach
wiederum ca. 45 Minuten landen wir in Male auf der Flughafeninsel. Mit dem Bus
werden wir zum Abflugterminal gebracht, wo jemand von der Reiseagentur bereits
auf uns wartet. Der Abflug nach Colombo ist erst abends um 20:25 Uhr und durch
die Zeitumstellung sind es noch ca. 8 Stunden bis zum Abflug. Der Reiseveranstalter
schlug vor uns einen Führer zu stellen, der uns mit der Fähre nach Male
begleitet und uns die Stadt zeigt. Der Führer sollte nichts außer einem
Trinkgeld kosten. Die Kofferaufbewahrung kostet pro Koffer 5 US Dollar. Aber
was will man 8 Stunden in einer stickigen Flughafenhalle – wir können noch
nicht einchecken und somit auch nicht in den klimatisierten Abflugbereich des
Flughafens. Also nehmen wir den Vorschlag an und fahren mit der Fähre nach
Male. Von der Fähre aus sind Delphine im Wasser zu sehen. Unser Führer Sabin
führt uns zu den Sehenswürdigkeiten von Male wie den Präsidentenpalast, das
Nationalmuseum, die Staatsbibliothek, den Friedhof wo die Sultane bestattet
sind, den Fischmarkt etc.. Insgesamt ist es jedoch eine Stadt mit hohen
Gebäuden wegen dem Platzmangel, da es nur eine kleine Insel ist – Sabin sagt es
ist die kleinste Stadt der Welt. Man hat nichts verpasst wenn man sich die
Stadt nicht ansieht. An den Straßen stehen Motorräder und Roller
aneinandergereiht, so wie wo anders Autos nebeneinander parken, sind es hier
die Motorräder. Nach dem Rundgang besuchen wir noch ein Restaurant, da immer
noch genügend Zeit ist bis zum Abflug. Schließlich fahren wir wieder mit der
Fähre zurück auf die Flughafeninsel. Um 17:45 Uhr begeben wir uns schließlich
Richtung Schalter zum Einchecken. Dieser öffnet für unseren Flug um 17:50 Uhr.
Den Koffer endlich los ist es schon gemütlicher. Wir können in den moderneren
Teil des Flughafens – die Halle vorher sah aus wie eine Wellblechhalle, es
finden gerade Renovierungsarbeiten statt. Anstatt wie geplant um 20:25 Uhr
fliegen wir erst eine Stunde später los nach Colombo. Dies hat aber auch den
Vorteil, dass wir in Colombo keine erhebliche Wartezeit mehr haben. Um 1:00 Uhr
nachts geht schließlich unser Flug von Colombo zurück nach Frankfurt.
15. Tag Mittwoch 23.01.2013
Kurz nach 7:00 Uhr früh landen wir auf dem Flughafen in
Frankfurt. Mit dem Shuttle geht es vom Terminal 2 zum Terminal 1 wo sich auch
der Fernbahnhof befindet. Es hat in den letzten Tagen geschneit und die
Landschaft ist weiß. Wieder geht ein schöner Urlaub zu Ende.
12 Tage Rundreise vom 12.06.2012
bis 24.06.2012 Veranstalter: Eberhardt Travel
Nachts geht es mit dem Zug zum
Flughafen Frankfurt. Dort werden wir von Automaten empfangen. Die
Flugabfertigung wurde seit dem letzten Urlaub komplett umgestellt. Jetzt muss
am Automaten die Bordkarte gelöst werden. Die Gepäckaufgabe kann ebenfalls am
Automaten erfolgen. Dort wo noch Personal an der Gepäckaufgabe steht sind
endlos lange Schlangen und ein Flughafenangestellter fordert uns auf das Gepäck
am Automaten aufzugeben, da die Schlange voll ist. Selbst das Boarding
geschieht mit Barcodescanner, woraufhin sich das Drehkreuz passieren lässt.
Nach ca. 2 Stunden Flug erfolgt die Landung auf dem Flughafen in Stockholm. Von
wo aus uns ein bereitstehender Taxifahrer nach 25 minütiger Fahrt ins Rica Talk
Hotel an der Stockholmer Messe bringt. Der Flughafen befindet sich weit
außerhalb der Stadt wodurch sich die lange Fahrtzeit begründet. Wir haben erst
um die Mittagszeit, als wir im Hotel einchecken und die restliche Reisegruppe
wird erst gegen 18:00 Uhr im Hotel erwartet, da diese mit dem Bus von der Fähre
in Göteborg kommen. Also genehmigen wir uns einen Cappuccino in der Hotellobby
und unternehmen einen kurzen Spaziergang. Allzu ausgedehnt gestaltet sich der
Spaziergang allerdings nicht, da sich ein Gewitter mit Donner und dunklen
Wolken ankündigt. Während des Spazierganges müssen wir feststellen, das die
Radfahrer in Schweden rasant und ohne Rücksicht auf den Rad-, bzw. Fußwegen
unterwegs sind und man aufpassen muss nicht über den Haufen gefahren zu werden.
Wieder im Hotel angekommen, vertreiben wir uns die Zeit in der Lobby und warten
bis der Regen aufhört um noch mal ein kurzes Stück zu gehen. Bei der Rückkehr
ins Hotel sehen wir auch schon den Reisebus vor dem Hotel stehen und die Letzten
der Reisegruppe mit Koffern im Aufzug verschwinden. Um 19:00 Uhr ist Abendessen
angesagt und wir werden von der Reiseleiterin und dem Rest der Gruppe begrüßt
und vom Ablauf des nächsten Tages unterrichtet. Beim Abendessen gibt es Buffet
und auch die antialkoholischen Getränke sind frei und können selbständig geholt
werden.
Gleich nach dem Frühstück und dem
Verladen der Koffer in den Bus, bekommen wir unseren Platz im Bus zugewiesen.
Wir starten zur Stadtrundfahrt in Stockholm. Mandy unsere Reiseleiterin erklärt
uns dass Stockholm auch das Venedig des Nordens genannt wird, aufgrund seiner
vielen Brücken und Tausenden von Inselchen. Zunächst geht es zur Stadthalle und
dem Stadtgarten wo wir von der örtlichen Reiseleiterin erwartet werden, die uns
auf der weiteren Stadtrundfahrt begleitet und Auskünfte über die Stadt
Stockholm vermittelt. An der Stadthalle angekommen werden alle noch mal darauf
hingewiesen auf die Radfahrer acht zu geben die rasant und ohne auf Fußgänger
zu achten angeprescht kommen. Es besteht Zeit die Stadthalle, den Stadtgarten
und den an der Hinterseite stehenden Sarkophag zu besichtigen, welcher das
symbolische Grab des Stadtgründers (Gustav Vasa) darstellen soll. Auf der
weiteren Stadtrundfahrt wird uns mitgeteilt, dass Stockholm auf 14 Inseln
gebaut ist und der Stadtkern 850 Tausend Einwohner hat. Mit Vororten sind es 3
Millionen Einwohner.
Die Fahrt führt vorbei am Kongresszentrum zur Museumsinsel.
Unterwegs wieder viele Informationen über Stockholm. So soll Gustav Vasa auch
als Tyrann bekannt geworden sein (1520 bis 1560). Bis 2000 war die evangelische
Kirche die staatliche Kirche. Mittlerweile findet eine Trennung von Staat und
Kirche statt. Viele Stockholmer haben Sommerhäuser auf den Inselarchipelen.
Grundstücke in Stockholm sind wertvoll.
Die Fahrt geht vorbei an der Fussgängerzone und durch die
königliche Altstadt (Trotning Garten). Als wir die Museumsinsel (Djurgarden) erreichen
wird erklärt dass es sich um ein ehemaliges königliches Jagdrevier handelt.
Jetzt steht die Besichtigung des Vasamuseums auf dem Programm. Dort ist das
königliche Kriegsschiff ausgestellt welches nach Fertigstellung noch im Hafen
gesunken ist, da es zu instabil gebaut wurde. Gegenüber dem Vasamuseum befindet
sich auch ein Trachtenmuseum. Die Weiterfahrt geht vorbei am Parlamentsgebäude
und am königlichen Schloss zu einem Aussichtspunkt von wo aus sich ein guter
Überblick auf die Stadt bietet. Rechts vor uns ist der Vergnügungspark zu
sehen. Das Scansmuseum, eine alte Wehranlage und vieles mehr. Noch vor 12 Uhr
setzt uns der Bus am Königspalast ab. Dort haben wir 3 Stunden Zeit zur freien
Verfügung. Zunächst beschließen wir die Wachablösung zu verfolgen die um ca. 12
Uhr stattfindet. Anschließend bummeln wir durch die Fußgängerzone wo ich die
Gelegenheit nutze mir für meine Armbanduhr eine neue Batterie zu kaufen, da diese
genau zu Reisebeginn sich verabschiedet hat. Ein Eis in einer Waffel wird auch
noch genehmigt, bis ein Regenschauer einsetzt der ziemlich heftig wird. Wir
flüchten unter den Dachvorsprung eines Museums, was aber auf Dauer auch nicht
wirklich Schutz bietet, so wechseln wir den Standort in den Eingangsbereich des
Museums. Als der Regen nachlässt flüchten wir in den Eingangsbereich des königlichen
Schlosses. Wo die königliche Kapelle besichtigt werden kann. Von dort holt uns
pünktlich um 15:00 Uhr der Bus wieder ab und wir fahren zum Fähranleger der
Silja Line. Wir checken ein auf dem Schiff Symphonie, welches Richtung Helsinki
ablegt. Vorher bekommen wir noch eine Übersicht der Fähre zur Orientierung
ausgehändigt, damit jeder seine Kabine findet. Um 17:00 Uhr treffen wir uns vor
dem Restaurant zum Abendessen, welches auf 17:15 Uhr bestellt ist. Es gibt wieder
Buffet mit reichhaltigem Angebot, auch hier sind die Getränke inbegriffen. Noch
beim Abendessen sehen wir durch das Fenster das Schiff Inseln passieren. Es
besteht die Möglichkeit Tax Free einzukaufen oder einen Bummel durch die
Passage mit Läden zu unternehmen. Anschließend begeben wir uns auf das
Sonnendeck wo wir bei strahlendem Sonnenschein die Fahrt genießen und uns die
vielen kleinen Inseln (Schärengarten) anschauen. Noch vor dem schlafen gehen
muss die Uhr um eine Stunde vorgestellt werden, da in Finnland (Suomi) eine
andere Zeitzone herrscht. In der Innenkabine herrscht absolute Dunkelheit und
das Handy welches ich als Wecker benutze schaltet sich 3 Mal ohne ersichtlichen
Grund aus, was vorher noch nie passiert ist und beim Verlassen des Schiffes
auch nicht mehr vorkam.
Um 7:30 Uhr begeben wir uns zum Frühstücksbuffet, draußen
herrscht dicker Nebel so dass man die Hand vor den Augen nicht sehen kann.
Um 10:00 Uhr legt das Schiff in Helsinki an. Dort verlassen
wir das Schiff und warten bis der Bus von der Fähre fährt und wir einsteigen
können. Unser Busfahrer Andreas verabschiedet sich von uns. Er fliegt nach
Hause. Abgelöst werden wir vom neuen Busfahrer der mit dem Flugzeug in Helsinki
ankam und ebenfalls Andreas heißt. In der Zwischenzeit stößt die örtliche
Reiseleiterin zu uns, welche uns mit Informationen auf der anschließenden
Stadtrundfahrt durch Helsinki versorgt. Noch vom Fähranleger aus ist die weiße
Kuppel des Doms von Helsinki zu sehen, sowie der rote Turm der Uspeski Kathedrale
(russisch Orthodoxe Kirche). Zunächst geht es vorbei am Präsidentenpalast zur
Universität von Helsinki. Der Platz dort wird zu einem Fotostopp genutzt. Hier
hat man nicht nur einen Blick auf die Universität, sondern auch auf den Dom und
einer Statue von Alexander dem II, dem russischen Zaren. Finnland hat lange
Zeit zu Russland gehört.
Weiter geht die Fahrt vorbei an den Bahnhof mit einem 48
Meter hohem Uhrturm und dem Baustiel der Nationalromantik, an der Statue des
Marshals von Manaheim, am Badestrand (manchmal sieht man hier Helsinkier ihre
Teppiche waschen – hat Tradition) von Helsinki und dem Siriusdenkmal, sowie dem
finnischen Parlament. Der nächste Stopp ist an der Felsenkirche (Grottenkirche)
von Helsinki welche besichtigt wird. Diese ist wegen ihrer ausgesprochenen
Akustik bekannt. Wie der Name schon sagt besteht wurde sie unterirdisch in den
Granitgrund gesprengt. Sie wurde mit verglasten Betonrippen überkuppelt. Hier
endet auch unsere Stadtrundfahrt und die örtliche Reiseleitung verabschiedet
sich von uns. Bevor wir die Stadt verlassen parken wir noch an der Uspenksi
Kathedrale, wo die Möglichkeit besteht diese zu besichtigen. Wahlweise kann
auch der Markt am Hafen besucht werden. Die Preise schrecken allerdings vor dem
Kaufen zurück. Uns wird erklärt dass Norwegen noch weitaus teurer ist als
Finnland und wenn wir etwas brauchen, dann sollten wir es noch in Finnland
einkaufen. Am Präsidentenpalast können wir wieder eine Wachablösung
mitverfolgen. Nun verlassen wir Helsinki und fahren auf die Autobahn Richtung
Jyväskylä (gesprochen Juweskilä). Unterwegs bestaunen wir die überall am
Straßenrand blühenden Lupinen, welche sich Teppichartig wie ein blau, rosa,
weißes Band ausbreiten. In Lahti (gesprochen Lachti) legen wir zunächst wieder
einen Fotostopp an der Sibeliushalle, dem bekanntesten Gebäude der Stadt,
(Konzerthalle nach Sibelius benannt – einem Komponisten).ein, am See Vesijärvi.
Hier beginnt auch die große finnische Seenplatte welche nach der letzten
Eiszeit entstanden ist. Die größten Seen sind über hundert Kilometer lang. Die
vielen Seen Finnland sehen aus wie an einer Perlenkette aufgefädelt, daher
stammt auch der Name der Reederei Silja Line (Silber Linie). In Lahti besichtigen
wir noch die Sprungschanzen, dem Austragungsort internationaler Skispringen. Auch
eine Babysprungschanze ist dabei. Der untere Teil der Sprungschanze wird im
Sommer als Schwimmbad genutzt. Bei der Weiterfahrt durch die endlos langen
Wälder Finnlands, vorbei an unzähligen Seen, sehen wir uns im Bus den Film über
die Entstehung Europas an. In Jyväskylä übernachten wir im Sokos Hotel
Alexandra. Nach dem Abendessen (es gibt Menue mit einer Art gefülltem
Schweinefleich, vorher Karottensuppe und als Nachspeise Eis) unternehmen wir
noch einen Spaziergang an den See Jyväsjärvi. Andere wandeln auf den Spuren von
Alvar Alto – dem bekannten Architekten von Norwegen und besichtigen die von ihm
entworfenen Bauwerke. Gewöhnungsbedürftig ist die ständige Helligkeit. Wenn man
mitten in der Nacht aufwacht und die Sonne zum Fenster hereinscheint hat man
ständig das Gefühl man hätte verschlafen.
Nach dem Frühstück und dem Verladen der Koffer setzen wir
die Fahrt fort durch die finnische Seenplatte und den schier endlosen Wäldern.
An jeder größeren Straßenkreuzung mitten in den Wäldern befinden sich
Supermärkte und Tankstellen, wo die umliegenden Dörfer einkaufen. Mandy erklärt
das finnische Schulsystem unterwegs. Von der 1. bis zur 9. Klasse besteht eine
Gemeinschaftsschule. Inklusion wird praktiziert. Es gibt kostenloses
Schulessen. Die Lehrer sind verantwortlich für den Bildungserfolg der Kinder. Wir
kommen nördlicher und können wahrnehmen das die Nadel und Mischwälder nach und
nach durch Birkenwälder ersetzt werden. In regelmäßigen Abständen sind auch
Warnschilder aufgestellt die darauf hinweisen, dass Elche die Straßen kreuzen
können. Bei uns lässt sich jedoch kein Elch sehen, obwohl es in Finnland 90
Tausend Elche geben soll. Bei den Nadelbäumen ist zu beobachten, dass die Bäume
kürzere Äste haben, da die Winter sehr schneereich sind und die Äste sonst
unter der Schneelast abbrechen würden. Trotz nur 400 Meter Höhenunterschied
nimmt die Vegetation nach Norden hin ab, aufgrund der geometrischen Lage. Wir
nähern uns schließlich dem Polarkreis. Die Landschaft ist sumpfig. Im Moorboden
blüht vielerorts das Wollgras mit weißem Büscheln. Auf der langen Busfahrt
sehen wir uns den Film Europa unter Eis, an. Durch welchen wir eine Ahnung
bekommen wie die Gegend hier entstanden ist und sich die vielen Seen durch die
letzte Eiszeit gebildet haben. Am Isohaara Kraftwerk, bei Oulu, am Kimijoki
Fluss gelegen, legen wir wieder einen Fotostopp ein. Hier sehen wir uns eine
Lachstreppe an. Lachse können wir jedenfalls keine entdecken. Früher soll der
Fluss sehr Fischreich gewesen sein, seit dem Bau des Kraftwerks soll dies
jedenfalls nicht mehr der Fall sein. Der größte Teil der Energie wird in
Finnland durch Wasserkraft gewonnen, indem die Flüsse aufgestaut werden. In
Lappland angekommen erklärt uns Mandy dass die Lappen in Norwegen Samen genannt
werden. Hier gibt es keine Elche mehr. Der Boden ist ihnen zu sumpfig. Die Hufe
sinken ein. Außerdem ist es denen zu kalt. Hier beginnt das Rentiergebiet. Nach
einer Fahrt durch die Taiga erreichen wir das Dorf des Weihnachtsmannes,
oberhalb von Rovaniemi. Von hier aus kann Weihnachtspost verschickt werden oder
ein Brief vom Weihnachtsmann bestellt werden, der dann kurz vor Weihnachten
eintrifft und eine Geschichte enthält. Hier überqueren wir auch den Polarkreis.
Nach einem Gang durch das Weihnachtsdorf hält Mandy eine Überraschung für uns
parat. Jeder bekommt einen Becher Sekt zur Feier, dass der Polarkreis überquert
wurde und jeder bekommt ein Polarkreisdiplom überreicht. An der Weltkugel am
Polarkreis wird noch ein Gruppenfoto gemacht, bevor wir weiterfahren nach
Luosto. Hier checken wir im Hotel Luostotunturi ein. Noch vor dem Hotel sehen
wir unsere ersten Rentiere. Das Hotel liegt mitten in der Natur in Lappland.
Beim Abendessen gibt es geschnetzelten Elch mit Preiselbeeren und
Kartoffelpürre. Als Nachspeise Schokoladenmoussee. Der Elch schmeckt und zur
Verdauung besteht die Möglichkeit einen Likör aus Moltebeeren zu kosten.
Bei einem anschließenden Spaziergang sind wieder Rentiere zu
sehen, auch Mücken sind unsere Begleiter. Riesige Ameisenhaufen finden wir im
Wald. Auch Schneehasen können wir entdecken. Zwischendurch müssen wir uns
unterstellen weil wir von einem Regenschauer überrascht werden, dieser dauert
aber nicht lange und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Jetzt werden wir
dafür mit einem prächtigen Regenbogen belohnt. Um den angrenzenden See führt
ein Pfad teilweise auf Holzbohlen, diesen umrunden wir auch noch und können das
glasklare Wasser bestaunen. Es kann bis auf den Grund gesehen werden. Vorher
taucht aus dem Wald noch eine Rentierherde auf und zieht an uns vorbei. Zufrieden
mit den Erlebnissen des Tages gehen wir schlafen.
Von der Terrasse des Hotelzimmers aus, können früh morgens
gleich zwei Schneehasen beobachtet werden. Nach dem Frühstück und dem
morgendlichem Zeremoniell des Kofferverladens geht es wieder weiter durch die
Taiga (bewaldete Kältesteppe) Richtung Norden. An der ältesten Kirche Lapplands
in Sodankylä machen wir einen kurzen Fotostopp (laut Mandy: einen schnellen Japaner).
Die Landschaft wechselt langsam von Taiga zur Tundra (ohne Baumbewuchs). Die
Bäume werden immer kleiner und vereinzelter bis sie schließlich ganz wegbleiben.
Es ist schlechtes Wetter vorhergesagt, aber noch scheint die Sonne, außerdem
soll die Wettervorhersage sowieso nie zutreffen, wurde uns gesagt. Mandy
erklärt uns wie die Lappen leben: Ab 100 Rentiere kann ein Lappe davon leben.
Ab 500 ist er reich. Die Lappen richten ihr Leben ganz nach den Rentieren aus.
Sie ziehen den Herden hinterher. Im Bus sehen wir uns den Film: Das Rentiermädchen,
an. Dieser erzählt vom Leben der Lappen mit den Rentieren. Jetzt tauchen weit vor
uns am Horizont die Ausläufer der Scanden (skandinavisches Gebirge) auf. Der
Bewuchs, der Landschaft, ist krautartig mit Flechten. In der Gegend in der wir
uns befinden kann Gold geschürft werden. Auch an einem Hinweisschild zu einer
Amethystmine fahren wir vorbei. Links und rechts von uns sind hin und wieder
Rentiere zu sehen. Immer weiter auf der Europastraße 75 erreichen wir den Inari
See. Dieser ist 80 km lang und der 3. größte See Finnlands. Mandy erklärt uns
dass Finnland den einzigen eisfreien Hafen von Russland weggenommen bekommen
hat und nun keinen eisfreien Hafen mehr besitzt. Bei einem Kreisel in Ivalo
können wir bereits einen Wegweiser nach Murmansk 308 km sehen. Die russische
Grenze ist nicht weit. Im Kreisel selbst befindet sich eine große Goldgräberschale
als Symbol für die Gegend wo Gold gefunden wird. Auch ein Denkmal für den
eisfreien Hafen steht neben dem Kreisel. Der Inarisee ist der heilige See der
Lappen. An einem Lappenmuseum machen wir Halt, dieses befindet sich auf einem
Berg, so dass man einen schönen Blick auf den Inarisee hat. Auch bekommt man
hier einen Einblick wie die Lappen früher gelebt haben und wie die Veränderung
zur Moderne von statten ging (Holzschlitten zum Motorschlitten usw.). Einen weiteren
Halt haben wir an einer Gletschermühle – Bärenhöhle. Hier soll früher jemand
vor einem Gewitter Unterschlupf in einer Felshöhle gesucht haben, in dieser befand
sich jedoch ein Bär, daher der Ausdruck Bärenhöhle. Um die Bärenhöhle zu
erreichen müssen wir zunächst einen Holzsteg nach oben steigen. Die sogenannte
Bärenhöhle befindet sich auf einer steilen Anhöhe und besteht aus einem großen
Felsfindling aus der Eiszeit. Im unteren Teil des Felsens befindet sich ein
Hohlraum der durch einen schmalen Spalt am Boden erreicht werden kann. Nachdem
ich mir schon die Mühe gemacht habe die Bärenhöhle zu erreichen, zwänge ich
mich durch den Spalt ins Innere um zu sehen wie es darinnen aussieht. Kaum
vorstellbar dass durch diese kleine Öffnung ein Bär reingekommen sein soll. Auf
der gegenüberliegenden Seite ist ein noch schmalerer Spalt durch den ich den
Hohlraum wieder verlassen kann. Besonders dick darf man dazu aber nicht sein.
Wieder unten angekommen kann noch in Souvenirläden gestöbert werden oder der
Kopf zum Fotografieren in eine Samen Schiluette gesteckt werden. Auch die
Statur eines Bären wurde aufgestellt, in die man seinen Kopf halten konnte um
sich fotografieren zu lassen. Nach Inari verlassen wir die E 75 und fahren auf
der E 6 weiter. Bei der Weiterfahrt überqueren wir die Finnisch – norwegische
Grenze und müssen die Uhr wieder eine Stunde zurückstellen. Es finden aufgrund
des Shengener Abkommens keine Grenzkontrollen statt. Bei einem Stopp in
Karajosk – dem Zentrum der Samen können wir zum ersten Mal feststellen, das
Norwegen doppelt so teuer ist wie Finnland – eine Tafel Schokolade kostet
umgerechnet 4,20 Euro. Der nächste Stopp ist nach Lakselv (sprich Laksa) am
Porsangerfjord. Neben uns erheben sich die Berge der Scanden. Am Fjord haben
wir eine Rast um Trolle zu bauen – Trolle bringen Glück. Schiefersteine liegen
an der Bucht. Diese werden zu Haufen aufgetürmt. Es befinden sich bereits
mehrere solcher Trolle an der Bucht. Mandy meint am Nordkap brauchen wir
schönes Wetter, daher sollen wir fleißig Trolle bauen. Ein Stück weiter grasen
Rentiere und hinter uns stürzt ein Wasserfall in die Tiefe. Bei der Weiterfahrt
Richtung Nordkap passieren wir Schieferfelsen die wie Pfannkuchen aufeinander
geschichtet aussehen. Durch den Nordkaptunnel fahren wir unter dem Wasser
hindurch zur Insel Magerøya (sprich Magerö). Zur Insel werden im Sommer
Rentiere hinübergebracht – teils per Fähre – und im Winter wieder hinübergetrieben
– die Rentiere schwimmen dann zurück. Auf dem Weg nach Honningsvåg sehen wir
überall Rentiere grasen. Als nördlichste Stadt der Welt gilt offiziell
Hammerfest. Honningsvåg hat noch keinen Stadtstatus bekommen, kämpft jedoch
darum als nördlichste Stadt anerkannt zu werden. Wir beziehen unsere Zimmer im
Rica Nordkap Hotel in Honningsvåg. Bis dass der bestellte Fahrer eintrifft –
unser Fahrer Andreas muss seine Lenkzeiten einhalten – haben wir noch genügend
Zeit für einen Spaziergang – hier weht ein eisiger Wind – weshalb der
Spaziergang nicht so ausgiebig ausfällt. Eine Holzhütte der Samen ist zu sehen
welche mit Tauen am Boden festgezurrt wurde – vermutlich damit sie nicht vom
Sturm weggetragen wird. Ebenso einen vertäuten Wohnwagen. Der Fahrer trifft ein
– wie er berichtet ein Däne der sich hier ein paar Wochen gutes Geld als
Mietfahrer verdient – er fährt uns mit unserem Bus zum Nordkapfelsen. Unterwegs
halten wir noch an einem Aussichtspunkt wo der Nordkapfelsen mit seiner
Nashornähnlichen Klippe (Hornet) zu sehen ist. Der Nordkapfelsen gilt offiziell
als nördlichster Punkt Europas – tatsächlich ist der nördlichste Punkt jedoch
eine kleine Landzunge etwas über einen Kilometer entfernt – die wir von hier
aus ebenfalls sehen können. Entgegen jeglicher Vorhersage haben wir das beste
Wetter und die beste Sicht was hier am Nordkap eher die Ausnahme darstellt. Die
meisten erleben das Nordkap bei Nebel. Wir haben die beste Sicht. In der
Nordkapphalle haben wir Abendessen. Es gibt Buffet, bei dem es auch Rentierragout
gibt. Anschließend genießen wir die Mitternachtssonne am Nordkapfelsen bei
einem Piccolo. Den wir jedoch dezent trinken, da es in Norwegen als Beleidigung
gilt wenn man offen Alkohol vor anderen Leuten auspackt und trinkt, da Alkohol
sehr hoch besteuert wird und deshalb sehr teuer ist. Nach zahlreichen Fotos und
gut sichtbarer Mitternachtssonne geht es wieder zurück ins Hotel.
Wir müssen heute wieder ein Stück zurück fahren – wieder
durch den Nordkaptunnel zurück aufs Festland. Wieder vorbei an jeder Menge
Rentiere erreichen wir das Festland. Wir befinden uns nur in 238 Meter Höhe –
trotzdem liegt Schnee – weil wir uns weit im Norden befinden. Wieder an unserer
Troll Baustelle vorbei erreichen wir die E 6 welche wir Richtung Alta folgen.
Unterwegs haben wir wieder einen Stopp an einem Kiosk, der Inhaber stammt aus
Westfalen, lebt aber schon viele Jahre in Norwegen. In seinem Laden hat er
Stockfisch hängen. Er erklärt uns dass Stockfisch ausschließlich aus Dorsch
(Kabeljau) gemacht wird. Dieser wird im Winter gefangen und zum trocknen auf
Holzgerüsten aufgehängt (sozusagen wird er gefriergetrocknet). Dorsch ist ohne
Tran und verdirbt daher nicht. Stockfisch soll viele Jahre haltbar sein. Er
erklärt uns dass Stockfisch in feinen Scheiben geschnitten wie bei uns
Kartoffelchips gegessen wird. Während des Stopps ist wieder eine Rentierherde
zu beobachten. Unser nächster Halt ist in Alta. Hier soll es Felsmalereien
geben, jedoch reicht dafür unsere Zeit nicht aus um auf dem Fußweg dorthin zu
gelangen. Wir halten stattdessen an einer Stelle wo die Bucht von Alta gut zu
sehen ist (Altafjord). Dort sehen wir auch blühende Moltebeeren. Wir befinden
uns in 385 Meter Höhe auf Samischem Gebiet. Bei der Weiterfahrt gelangen wir
auch zu der Stelle an der das deutsche Kriegsschiff Tirpitz versenkt wurde, am
Kafjord. Wir sehen uns im Bus den Film über die Tirpitz an und fahren weiter
Richtung Burfjord, zunächst entlang des Langfjordes, der wie sein Name schon
sagt sich ewig hinzieht. 1200 Meter hohe Berge tauchen auf. Ab und zu regnet
es, bis schließlich wieder die Sonne herauskommt. Am Kvaenangen werfen wir
einen Blick auf den Fjord von oben und auf die Inseln Gildetun. Hier oben sind
bereits jede Menge Trolle aus Steinhaufen gebaut worden, als wir ankamen. Am
Lyngenfjord haben wir zwei Fährüberfahrten, dadurch werden mehrere Stunden
Fahrt abgekürzt. Im Nebel sehen wir dabei die 1833 m hohen Lyngsalpen. Wir
verlassen die Provinz Finnmark und nähern uns dem Tromsøfjord. Gelegentlich
sind Lachszuchten in den Buchten zu sehen. Vorbei an der Eismeerkathedrale
überqueren wir schließlich die Tromsøbrücke und gelangen in die Stadt Tromsø
(eine Insel) – auch Paris des Nordens genannt – da sich hier ein Nachtleben
abspielt. Tromsø ist das Tor zur Arktis, von hier brechen die Polarforscher auf
ins Eismeer. Auch Roald Amundsen ist von hier aus aufgebrochen. Hier legen auch
die Hurtigruten an. Zwischen Ebbe und Flut gibt es nur einen Meter Unterschied.
Wir übernachten im Thon Hotel in Tromsø. Als Abendessen haben wir diesmal ein
Menue.
Nach dem Frühstück geht die Fahrt wieder Stadtauswärts über
die Brücke. Gleich nach der Brücke halten wir an der Eismeerkathedrale welche
wir besichtigen. Der nächste Stopp ist an einem 600 Meter hohem Wasserfall, den
Malselvsfossen und einer Lachstreppe von 1910. Durch eine Glasscheibe sieht man
einen Lachs vorbeischwimmen, der hineingegeben wurde, damit die Touristen einen
Lachs zu sehen bekommen, da heute sehr viel Wasser im Fluss und somit auch in
der Lachstreppe ist und deshalb keine Lachse darinnen zu sehen sind. Die
Besichtung hat Eintritt gekostet, wahrscheinlich wurde deshalb ein Lachs
hinterm Schaufenster eingesetzt. Die Weiterfahrt geht wieder so lange zurück
bis wir wieder die Europastraße 6 erreicht haben. Dabei bietet sich wieder ein
gigantischer Ausblick auf die Fjorde. Bei einem Aussichtspunkt sehen wir die
Stadt Narvjk, am Ofotfjord, von oben, mit dem dahinterliegenden Bergkamm.. Bei
der Weiterfahrt fängt es an zu regnen und die gerade noch so schönen Fjorde
haben einen Grauschleier bekommen. Als wir so langsam alle eingenickt sind und
friedlich vor uns hinschlummern, ruft Mandy von vorne ins Mikro: „Ein Elch! Ein
Elch!“ Alles schreckt hoch und tatsächlich ein Elch überquert genau vor unserem
Bus die Fahrbahn. Da aber alle geschlafen haben, hatte niemand einen
Fotoapparat zur Hand um ihn zu fotografieren. Ich habe ihn zwar noch erwischt,
aber durch den Regen war die Windschutzscheibe des Busses voller Regentropfen.
So in etwa kann man auf dem Foto noch einen Elch erahnen. Der Elch hat sich
nach dem Überqueren noch mal kurz nach uns umgeschaut und ist dann auf der
anderen Seite zwischen den Bäumen verschwunden. Kurz darauf erreichen wir die
Tjeldsundbrücke, welche wir nach einem kurzen Stopp überqueren und auf den
Vesterålen angekommen sind. Nach einer weiteren Etappe erreichen wir Harstad,
den Hauptort der Vesterålen. Hier übernachten wir im Thon Hotel. Abends machen
wir noch einen kleinen Bummel durch das Städtchen und kaufen im Supermarkt
Proviant für den nächsten Tag ein.
Heute gehen wir bereits um 7:45 Uhr zum Anleger der
Hurtigruten. Es steht eine Schifffahrt mit der Midnatsol in südlicher Richtung
nach Svolvær auf den Lofoten an. Mit dem Wetter haben wir Glück. Nach dem wir
an den Tagen vorher schon einige Fjorde gesehen haben kann uns der schöne
Anblick gar nicht mehr beeindrucken. Bis wir um 14:15 Uhr in Stokmarknes, dem
Geburtsort der Hurtigruten, anlegen, können wir eher auf dem Schiff relaxen. In
Stokmarknes ist eine Stunde Aufenthalt und es wird die Gelegenheit genutzt das
Hurtigrutenmuseum und das Museumsschiff Finnmarken zu besichtigen. Der Eintritt
ist für Passagiere der Hurtigruten kostenlos. Nach dem Ablegen von Stokmarknes
beginnt es nach einer Weile wieder für uns interessant zu werden. Durch den
Raftsund erreichen wir die Inselgruppe der Lofoten. Überall rechts und links
von uns tauchen kleine und größere Inselchen auf. Unter der Brücke welche die
Inseln mit dem Festland verbindet fahren wir mit dem Schiff hindurch. Links und
rechts neben uns ragen steile Felsen ins Meer von denen Wasserfälle
herunterstürzen. Auch Seeadler sind zu sehen. Schließlich fahren wir noch in
den Trollfjord hinein, was sehr abenteuerlich wirkt, da die Einfahrt in den
Trollfjord sehr eng ist und gleich neben dem Schiff die Felswände steil nach
oben ragen, so dass man den Eindruck hat das Schiff passt durch die enge
Einfahrt gar nicht hindurch. Der Trollfjord ist nur eine kleine Bucht, deshalb
dreht das Schiff in der Bucht, was wieder sehr abenteuerlich wirkt, da es sehr
eng zugeht. Gegen Abend erreichen wir Svolvær, ein kleines Fischerdorf auf den
Lofoten. Insgesamt hat das Schiff auf der heutigen Fahrt an 4 Stationen
angelegt. In Svolvær angekommen gehen wir von Bord. Unser Busfahrer wartet vor
dem Hotel Thon Lofoten bereits auf uns wo wir unsere Koffer entgegennehmen und
im Hotel einchecken. Heute gibt es wieder Buffet zu essen und nach dem Essen
unternehmen wir noch einen Spaziergang durch den Ort. Auf einem Hausdach
entdecken wir eine junge Möwe mit flauschigem Federkleid. Beeindruckt vom
idyllischen Fischerdorf gehen wir schlafen.
Heute brauchen wir keine Koffer zu schleppen, denn wir
bleiben noch eine weitere Nacht in diesem Hotel. Wir starten um 9:00 Uhr mit
dem Bus zu einer Rundfahrt auf den Lofoten. Mandy erklärt uns das A` i Lofoten,
der äußerste Punkt der Lofoten ist, dass wir diesen heute aber nicht erreichen
werden, da es sonst zu spät wird. Wir stellen fest dass die Atlantikseite ein
raueres Klima hat als die Innenseite. Der Bewuchs ist spärlich. Mandy erklärt
dass hier nur kleine Bäume stehen weil große alte Bäume zum Großteil abgeholzt
wurden um das Holz zu verwenden. Eine Wiederanpflanzung ist sehr schwierig und
die Bäume die wir sehen wachsen sehr kleinwüchsig. Die Raftsund Lofoten leben
hauptsächlich vom Fischfang. Durch den kommerziellen Fischfang mussten die
Lofotenfischer um ihre Existenz kämpfen. Es kam zur Schlacht am Trollfjord.
Dampfschiffe haben den Fjord versperrt.
Der Raftsund ist sehr flach 1954 ist ein Hurtigrutenschiff
dort auf Grund gelaufen. Die Fahrt geht vorbei an kleinen Binnenseen. Diese
liegen höher als das Meer. In Henningsvær, dem Venedig des Nordens und ein
Künstlerdorf, haben wir einen kurzen Aufenthalt der für einen Rundgang genutzt
wird. Mandy teilt im Bus Chips aus Stockfisch aus. Ich bin schon vom Geruch
satt. Renate neben mir hat Stockfisch probiert. An ihrem Gesichtsausdruck ist
sofort zu erkennen, dass es nicht ihre Geschmacksrichtung getroffen hat. Sie
meinte so etwas Ekliges hat sie in ihrem Leben noch nicht gegessen. Andere
wiederum haben sich noch einen Nachschlag geben lassen. Na ja, wer es mag.
Weiter geht es auf der E 10. Sehen wieder die karge dem Atlantik zugewandte
Seite. Die Berge gehen von 0 bis über 1000 Meter steil nach oben, weshalb sie
gigantisch wirken. In der Nähe von Borg besuchen wir nun das Wikingermuseum.
Dort bekommen wir zunächst einen Film über das Leben des Wikingerhäuptlings
gezeigt. Der Häuptling Olav hat auf dem Gelände mit seiner Familie gelebt. Bei
Ausgrabungen wurde ein Langhaus entdeckt. Neben dieser Stelle wurde dann ein
neues Langhaus nachgebaut, welches Teil des Museums ist. Nach dem Film werden
verschiedene Ausstellungsgegenstände (teils von Ausgrabungen) angesehen.
Schließlich geht es zum Langhaus, wo wir zeremoniell einen Lammeintopf
bekommen. Das Langhaus kann anschließend ebenfalls besichtigt werden. An einem
dazugehörigen Kiosk wird noch ein Softeis genehmigt bis der Bus schließlich
weiterfährt. Mittlerweile regnet es wieder mal. Am Nusfjord besichtigen wir das
Museumsdorf welches zum Weltkulturerbe zählt. Hier kann man sehen wie die
frühere Lebensweise ausgesehen hat. In diesem kleinen Dorf haben in der
Fischereisaison über 1000 Fischer gelebt, die sich mit engstem Raum begnügen
mussten. Außerhalb der Saison sind sie zu ihren Familien zurückgekehrt. Die
Fischerhäuser nennt man Rorbuer. Während der Besichtigung war der Himmel mit
uns gnädig. Es hat nicht geregnet und die Sonne kam sogar heraus. Einen kleinen
Abstecher machen wir noch zu einem kleinen Künstlerort. Vor diesem ist ein
kleines Stück Sandstrand. Wir steigen aus, weil viele mal ihre Füße in den
Atlantik halten wollen. Andere sammeln Steine. Nach einem kurzen Aufenthalt
geht es wieder Richtung Hotel. Unterwegs halten wir noch bei der Lofotenkathedrale
an um dies zu fotografieren. Es handelt sich um die größte Kirche auf den
Lofoten. Wieder am Hotel angekommen, nutzen wir noch die Zeitspanne bis zum
Abendessen um Magic Ice zu besuchen. In einer unscheinbaren Halle werden
gigantische Skulpturen aus purem Eis ausgestellt. Von einer Wikingerburg, bis
zum Polarfuchs und einer Eisbar ist alles vorhanden. Allerdings herrschen in
der Halle 5 Grad Minus und uns wird ein Isolierender Umhang mitgegeben.
Trotzdem wird es auf Dauer kalt, wenn man sich länger darinnen aufhält. Die
Ausstellung ist jedoch sehr sehenswert. Wieder geht ein Tag mit vielen Eindrücken
zu Ende.
Um 7:45 Uhr brechen wir zum Fähranleger auf. Die Fähre
startet um 8:15 Uhr. Eigentlich sollten wir gegen 11:00 Uhr das Festland in
Skutvik, erreichen. Es geht aber schneller und wir sind bereits um 10:30 Uhr
da. Bei Regen geht die Fahrt weiter, Richtung Süden. Abwechselnd vorbei an
Fjorden, dann wieder durch Wälder, vorbei an Bergen, Wasserfällen und Seen. Der
Kakmo Berg ist unverkennbar an seiner, von den Witterungseinflüssen, glatten
abgeschliffenen Seite. Vorbei am Rago Nationalpark indem es noch den Vielfraß,
Elche und viele seltene Pflanzen geben soll. Es gibt kilometerlange Tunnels um
die Fahrt auf der E 6 zum und vom Nordkap schneller zu machen. Es werden auch
ständig neue Tunnels gebaut. Mittlerweile fahren wir durch Fauske, was durch
seinen rot, weißen Marmor bekannt ist. Im Kreisverkehr steht als Symbol dafür
eine Marmorsäule. Weiter auf der E 6 sehen wir 1500 Meter hohe Berge und
Gletscher. Wir befinden uns auf 692 Meter, was uns ein Schild am Fahrbahnrand
verrät. Jetzt erreichen wir den Polarkreis. Am Polarkreiscenter ist unser
nächster Stopp. Der Polarkreis wird jetzt von uns zum zweiten Mal auf dem
Fjell, überquert. Der höchste Berg hier ist der Mo i Rana, es ist etwas
dunstig, daher können wir den Gipfel nicht sehen, auch nicht den Schwarzeisgletscher.
In dem Gebiet welches wir jetzt durchfahren gibt es viele Grotten. Die
Kalkstein und Marmorschichten wurden im Untergrund ausgewaschen. Viele Grotten
sind zum Teil noch unerforscht. Auf dem Weg nach Mosjøen sollten wir eigentlich
durch einen Tunnel mit 8 Kilometern Länge fahren. Dieser war jedoch wegen
Bauarbeiten gesperrt. So war unser längster Tunnel auf der Reise der
Nordkaptunnel. Dadurch dass die Berge umfahren werden mussten, bot sich uns
dafür eine schöne Landschaft. Die Sonne schien auch wieder, was wollten wir
denn noch mehr. In Mosjøen angekommen, wird nach dem Abendessen noch ein
Spaziergang durch den alten Ort unternommen. Unser Hotel liegt an der Sjøgata –
einer restaurierten alten Straße. Hier sind die ältesten Häuser Norwegens zu
bestaunen. Aus einem Haus dröhnt lautstark Musik. Das Fenster ist offen und wir
können sehen, dass dort mit Begeisterung Leute am Musizieren sind. Vermutlich
stimmen sie sich schon für das Midsommernachtsfest ein. Ein Zettel über die
Geschichte des Hotels liegt im Hotel in deutscher Sprache aus. Manche sind ganz
vernarrt in das Hotel (Frau Haugans Hotel), weil es etwas altertümlich ist.
Wieder scheint nachts die Sonne durchs Fenster.
Um 8:00 Uhr geht die Fahrt los Richtung Trondheim durch
Helgeland. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir an Bergseen vorbei in denen
sich der Himmel und die Bäume spiegeln. Bei Laksforsen halten wir an um einen
Lachswasserfall anzusehen. Manchmal kann man Lachse darinnen springen sehen.
Heute zeigt sich jedoch kein Lachs. Weiter geht es immer im Namdal entlang. Wir
verlassen die Provinz Helgeland und fahren weiter in der Provinz Trondelag.
Dies stellt auch die Grenze vom Nordlang zum Südland dar. An der Grenze ist aus
Holz ein Polarlicht über die Straße gebaut, als Symbol für das Nordland. Auf
dem Parkplatz sehen wir jemanden aus einem kleinen Zelt schlüpfen, der durch
ein aufgestelltes Plakat signalisiert, dass er mit dem Fahrrad von England nach
Australien unterwegs ist. Weiter ist auf dem Plakat zu lesen, dass Krebs keine
Grenzen kennt, aber glücklicherweise nicht für ihn. Nach einer kurzen Pause
geht es weiter entlang des Trondheimfjords. Zwischendurch machen wir einen
kurzen Abstecher zu einem Wasserfall, bei dem das aufspritzende Wasser in allen
Regenbogenfarben schillert. Der nächste Halt ist in Stiklestad. Hier fand die
Schlacht um Norwegen statt. Die Wikinger Häuptlinge wurden unterworfen und der
Staat Norwegen entstand. Hier ist eine Freilichtbühne in der die Schlacht um
Norwegen nachgespielt wird. Von außen können wir in die Freilichtbühne
hineinsehen. Vorher kommen wir das aus Blumen gepflanztes Wappen von Norwegen
vorbei. Jetzt geht die Fahrt wieder weiter und wir erreichen Trondheim wo wir
auch gleich eine Stadtrundfahrt haben. Zunächst besichtigen wir jedoch den
Nidaros Dom. Der Dom ist die größte Kirche in ganz Skandinavien. In ihr
befindet sich auch eine Wagnerorgel. Anschließend gehen wir zu Fuß zur alten
Stadtbrücke. Rechts neben der alten Stadtbrücke ist die Universität auf einer
Anhöhe zu sehen. Links sind die alten Speicherhäuser und der alte Hafen zu
sehen. Trondheim ist die 3. größte Stadt Skandinaviens und wurde von Olaf
Trygvason gegründet. Olaf der Heilige starb auch in Trondheim. Der Bus holt uns
an der alten Stadtbrücke ab und es geht zu einem Aussichtspunkt von dem sich
ein Rundblick auf die gesamte Stadt bietet. Anschließend fahren wir noch hoch
zur Festung. Diese diente früher der Verteidigung gegen Schweden. Von hier aus
bietet sich wieder ein schöner Blick auf die Stadt von der anderen Seite. Nach
dem Abendessen, ein Menue mit Lachs, bietet es sich an, noch einen Spaziergang
durch die Stadt zu unternehmen. Wir übernachten im Rica Bakklandet Hotel.
Um 8:00 Uhr starten wir Richtung Oslo. Der Busfahrer macht
sich bereits auf das schlimmste gefasst, da heute ein Radrennen stattfindet an
dem über 2 Tausend Teilnehmer starten. Das Radrennen geht fast 600 Kilometer
bis Oslo. Für uns bedeutet dies, dass wir ständig Radfahrer vor uns haben
werden, und wir sehr spät Oslo erreichen werden, da es wahrscheinlich nur sehr
langsam vorwärts gehen wird. Die Radfahrer starten zwischen 6:00 Uhr und 10:00
Uhr morgens in verschiedenen Gruppen und wollen die 600 km an einem Tag
zurücklegen. Tatsächlich müssen wir ständig eine Gelegenheit abwarten um kleine
Gruppen Radfahrer, mitsamt Begleitfahrzeugen zu überholen. Haben wir einige
überholt, kann es sein, dass diese uns bereits bei unserem nächsten Halt wieder
eingeholt haben, da wir ja auch etwas anschauen wollen oder eine Rast einlegen.
Unterwegs berichtet uns Mandy was Trolle sind. Es handelt sich dabei um kleine
Unholde. Aber auch eine große Norwegische Erdölplattform nennt sich Troll.
Diese ist so groß wie 15 Eifeltürme aus Stahl. Mandy berichtet noch einiges aus
der Mystik der Trolle: Kleine Trolle wollen an der Nase gekitzelt werden. Rote
Farbe schreckt Trolle ab – angeblich sind deshalb viele Häuser in Norwegen rot
angestrichen – aber wahrscheinlich ist diese Farbe am billigsten. Tussie oder
Trusse sind weibliche Trolle. Trolle sind reich, sehen aber erbärmlich aus. Am
Wintersommerfest werden Trollwohnungen sichtbar. Man muss keine Angst vor
Trollen haben – sie sind lieb und platzen oder werden zu Stein wenn die Sonne
herauskommt - deshalb sind sie nur im Dunkeln unterwegs. Sie haben eine
Knollennase. Trolle haben Angst vor Krach und Gewitter – deshalb sollte man nur
mit einer Trommel nachts in den Wald gehen oder man nimmt eine Silberkugel mit
die geerbt wurde oder man muss das Vaterunser rückwärts sprechen. Trolle haben
4 Finger an jeder Hand und 4 Zehen an jedem Fuß und einen buschigen Schwanz.
Im Dovrefell Nationalpark sehen wir den alten Königsweg
(Kongeregen) neben der Straße. Auf diesem reisten die Könige von Oslo nach
Trondheim zur Krönung. Er war zu Wikingerzeiten die Hauptverkehrsader zwischen
Oslo und Trondheim. An diesem Weg gibt es viele historische Gebäude und viel Geschichte.
An einem Rastplatz im Gudbrandsdal können wir, als der Bus
gerade wenden wollte und dazu bis an den Rand des Platzes fahren musste einen
Moschusochsen entdecken. Moschusochsen kommen in diesem Tal vor. Es gab sie
hier schon immer, sie wurden hier wieder ausgewildert. Es gab hier nur noch
zwischen 15 und 30 Tiere. Mittlerweile sind es wieder über 100 Tiere. Wir
befinden uns mittlerweile in 956 Meter Höhe auf einer Passstraße im trockensten
Gebiet von ganz Norwegen, dem Rundane Nationalpark. Er hat ein hochalpines,
trockenes Klima mit gelben Rentierflechten bewachsen. Auch hier ist noch
Moschusochsengebiet. In Dambas haben wir einen Aufenthalt. Hier können noch
Trolle und andere Andenken eingekauft werden. Jetzt erreichen wir Ringebu wo
eine alte Stabkirche steht. Diese dürfen wir nicht von innen besichtigen, da
gerade eine Hochzeit stattfindet. Die Stabbauweise ist ohne Nägel und besteht
aus Masten welche die Konstruktion halten. Blanken bilden die Wände. Immer
weiter entlang des Flusses Lågen, immer auf der E 6 bleibend, nähern wir uns
nach einer Weile Lillehammer und die ersten Skipisten tauchen auf. Anlässlich
der Olympischen Spiele wurden 20 km Skipisten angelegt. Überall sind
Schlangenlinien durch die Wälder zu erkennen. Rechts von uns auf der anderen
Flusseite ist der Hunderfossen Familienpark zu sehen mit einem 36 Meter hohem
Troll. Auf der anderen Seite haben wir kurz zuvor Lilleputhammer - Lillehammer
in Miniaturformat – ein Kinderpark – passiert. Kurz danach taucht auf der
gleichen Seite wie der Freizeitpark Hunderfossen, die Bob- und Rodelbahn auf,
auf welcher die olympischen Spiele ausgetragen wurden. Wieder ein Stück weiter
sehen wir ein Stauwerk zur Stromgewinnung. Wir erreichen Lillehammer, fahren
durch die Hauptstraße – Stogata, bis wir die Skisprungschanzen erreichen. Hier
haben wir 45 Minuten Aufenthalt und können das bis zum Olympischen Feuer gehen.
Von hier aus sehen wir auch jemanden der mit Sommerskien von der Schanze
springt. Wir haben noch ein ganzes Stück bis Oslo zu fahren. Glücklicherweise
können wir das letzte Stück auf einer von der Fahrradrallye abweichenden
Strecke zurücklegen. In Hama ist vom Bus aus die Olympiahalle, die Kuppel in
Muschelform, zu sehen. Diese sieht aus wie ein umgedrehtes Wikingerschiff.
Endlich erreichen wir Oslo und es stellt sich Regen ein. Mandy erklärt, dass
ein Drittel der Landesbevölkerung in Oslo wohnt. Es ist die dicht bevölkertste
Stadt von ganz Norwegen, aber trotzdem eine grüne Stadt. Wir checken ein im
Rica Victoria Hotel in Oslo. Nach dem Abendessen hat es auch aufgehört zu
regnen und wir unternehmen noch einen Spaziergang. Wir gehen vorbei am Schloss
bis zum Hafen. Dort hat ein riesiges Kreuzfahrtschiff angelegt. Die Seven Seas
Voyager. Nachdem wir unseren Rundgang beendet haben und auch das Wetter
mitgespielt hat, legen wir uns schlafen.
Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von der
Reisegruppe. Diese fahren nach einer Stadtrundfahrt mit dem Bus zur Fähre –
diese legt am nächsten Tag um 10 Uhr in Kiel an, dann steht noch die Rückfahrt
mit dem Bus an. Da wir uns für einen Flug entschieden haben, fahren wir um 10
Uhr mit dem Taxi zum Flughafen, vorbei am Rathaus. Die Fahrt dauert 50 Minuten,
da auch dieser Flughafen weit außerhalb der Stadt liegt. Bereits am Vortag sind
wir mit dem Bus am Flughafen vorbeigekommen. Um 13:20 Uhr startet unser Flieger
Richtung Frankfurt. Auch in Oslo müssen wir am Automaten zunächst unsere
Bordkarte aus dem Automaten lösen, bevor wir das Gepäck aufgeben können. Kurz
vor dem Abflug wird auch noch mal das Abfluggate geändert, was ja mittlerweile
nichts mehr Neues ist. Pünktlich um 15:30 Uhr verlassen wir in Frankfurt das
Flugzeug. Doch leider kommen unsere Koffer nicht auf dem richtigen Band an. Es
beginnt eine Odyssee durch den Flughaben. Von Halle A in Halle B. Dort müssen
wir erst mal die Schleuse finden durch die wir wieder hineingelassen werden um
an unsere Koffer zu gelangen. Da momentan Umbauarbeiten auf dem Flughafen
stattfinden ist diese Schleuse nicht gleich zu finden, so irren wir erst mal
eine Zeit hin und her. Aber schließlich finden wir doch noch unsere Koffer und
gehen zum Bahnhof wo wir einen Stunde später als geplant in den Zug steigen und
wieder Richtung Heimat fahren.
Zeitpunkt: 12.02.2011 bis 19.03.2011 Rundreise Dauer 35 Tage
1. Tag:Samstag 12.02.2011Flug nach Singapur
Ca. um 16:30
Uhr geht es los. Zunächst zum Bahnhof.. Der Zug fährt um 16:55 Uhr pünktlich
los. Einmal muss ich umsteigen. Die Zeit zum Umsteigen dauert nur ein paar
Minuten dann rollt auch schon der ICE ein, der mich nach Frankfurt zum
Flughafen bringt. Diesen erreiche ich ca. um 19:30 Uhr. Aufgrund einiger
Erfahrungen mit den langen Wegen auf dem Frankfurter Flughafen habe ich mich
bereits auf eine längere Wegstrecke bis zum Check In Schalter eingestellt. Umso
erstaunter war ich als gleich nach dem Ausgang vom Fernbahnhof ein Shuttlebus
bereitsteht der mich ohne Wartezeit zum Terminal 2 fährt. Dort angekommen zeigt
mir die Übersichtstafel die Nummer des Check In Schalters an. Zu meiner
Überraschung befindet sich dieser ebenfalls nur wenige Meter von mir entfernt.
Bei Quantas hat sich bereits eine längere Schlange gebildet in diese ordne ich
mich ein. Es dauert nicht lange, da werde ich auf die Schulter getippt und der
Reisebegleiter Tom Finke von Eberhardt Travel stellt sich mir vor. Er hat mich
aufgrund des Koffergurtes (von Eberhardt Travel) erkannt. Er bietet an, mich
und noch ein paar Reiseteilnehmer zum Abflug Gate zu begleiten. Dort angekommen
bleibt noch genügend Zeit um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Der Flug
ist ja erst um 23:20 Uhr. Der Flug ist planmäßig und ohne nennenswerte
Vorkommnisse. Auf dem Flug bietet sich bereits die Gelegenheit andere Teilnehmer
der Reisegruppe kennenzulernen, da die Sitzplätze zusammenhängend gebucht
wurden. Erste Gespräche wurden geführt. Die Flugzeit beträgt etwas über 12
Stunden. Die Uhrzeit wird um 6 Stunden vorgestellt.
2. Tag:Sonntag 13.02.2011 Ankunft in Singapur
Um ca. 18:30
Uhr landen wir in Singapur. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt sind und
die Koffer in Empfang genommen wurden, erwartet uns bereits am Ausgang die
örtliche Reiseleitung Martine (aus Belgien), die uns zum Bus bringt und uns ins
Hotel begleitet (Grand Plaza Park City Hall). Die Koffer werden separat mit
einem Gepäckwagen transportiert. Bereits auf dem Weg ins Hotel bekommen wir
einige Informationen über Singapur vermittelt. Martine rät dringend nicht
sofort ins Bett zu gehen um durch die Zeitumstellung besser in den Rhythmus zu
kommen. Sie schlägt ein Abendessen vor und eine Bootsfahrt, was wir auch an ihr
in Euro bezahlen können. Nachdem die Anzahl der Teilnehmer ermittelt wurde,
kümmert sich Martine um die Reservierungen und wir beziehen unser Hotelzimmer.
Nach dem Einchecken im Hotel holt uns Martine wieder im Hotel ab und wir
unternehmen einen Spaziergang an den Fluss. Sie zeigt uns die Waterfront von
Singapur. Dort ist auch ein Tisch beim Chinesen für uns reserviert. Während des
Essens haben wir einen schönen Ausblick auf den Fluss und die Beleuchtete
Stadt. Martine erklärt uns das Singapur eine sehr saubere Stadt ist und es kaum
Kriminalität in Singapur gibt, man kann sich also problemlos auch als Frau
nachts auf die Straße trauen. Aufgrund des Platzmangels – Singapur ist eine
Insel und Stadtstaat – wächst die Stadt in die Höhe.Zu essen gibt
es als Vorspeise eine Suppe, als Hauptgang Garnelen, Krebs, Rindfleisch mit
Frühlingszwiebeln, Hähnchen mit Nüssen und Chili. Als Nachspeise Früchte.Nachdem wir
alle gesättigt sind, machen wir uns auf zum Bootssteg. Auf dem Schiff haben wir
eine Rundfahrt auf dem Fluss. Dabei fahren wir an den beiden 6 Sterne Hotels
Raffles und Marina Bay Sands vorbei. Das Marina Bay Sands besteht aus 3 Türmen
die mit einem Schiff auf dem Dach verbunden sind. Auf diesem Dach auf dem 58.
Stockwerk befindet sich der 154 Meter lange Swimming Pool. Das Hotel hat 2500
Zimmer. Auch nachts eine imposante Erscheinung. Weiter fallen die beleuchteten
Wolkenkratzer des Finanzviertels gleich ins Auge. Auch der Singapur Flyer – das
größte Riesenrad der Welt ist Bestandteil der erleuchteten Skyline.Für das Essen
und die Bootstour zahlen wir insgesamt 45 Euro – ein Alkoholfreies Getränk ist
im Essen inbegriffen.
Nach der Bootstour führt uns Martine wieder zum Hotel
zurück, dabei stellen wir fest dass es Martine mit der Akzeptanz von roten
Fußgängerampeln nicht so genau nimmt. Einige Ampeln überqueren wir bei Rot.
Martine schlägt vor dass wir uns am nächsten Morgen eine Fahrt mit dem Singapur
Flyer nicht entgehen lassen sollten. Sie überreicht deshalb eine Anzahl
Fahrkarten an Tom Finke unseren Reisebegleiter.
3. Tag: Montag, 14.02.2011 Stadtrundfahrt in Singapur und Weiterflug nach Sydney
Um 8:00 Uhr
stehe ich auf und gehe anschließend Frühstücken. Das Frühstücksbüfett war
gigantisch. Es gab alles was man sich nur vorstellen konnte. Gut gestärkt
machen wir uns um 10:00 Uhr zu Fuß auf zum Singapur Flyer. Die Fahrkarte kostet
18 Euro (Martine nimmt das Geld auch in Euro, da es sich nicht lohnt wegen
einem Tag Singapur Dollar umzutauschen). Unsere gesamte Gruppe passt in eine
einzige Gondel. Diese ist verglast und wird mit einer Tür an der Stirnseite
verschlossen. Das Riesenrad dreht sich permanent sehr langsam – eine Fahrt
dauert eine Umdrehung. Kommt eine Gondel unten an, steigen die vorherigen Gäste
aus und die neuen Gäste während der Fahrt ein. Als sich unsere Gondel langsam
nach oben bewegt bietet sich uns ein schöner Überblick über Singapur. Laut
Martine kann man an klaren Tagen bis nach Malaysia schauen. Vor uns das Sterne
Hotel mit dem Swimmingpool in Schiffsform auf dem Dach, Blick auf die Skyline
von Singapur und dem Hafenbecken, das durch eine Abgrenzung Süßwasser enthällt.
Wieder unten
angekommen geht der Fußmarsch zurück ins Hotel wo wir um 12:00 Uhr auschecken
(die Zimmer müssen bis 12:00 Uhr geräumt sein). Um 13:00 Uhr holt uns ein Bus
ab zur Stadtrundfahrt. Zunächst geht es zum Botanischen Garten. Dort haben wir
30 Minuten Zeit uns die Blütenpracht der Orchideen und anderer exotischer
Pflanzen anzuschauen. Der Blütenrausch der Orchideen überwältigt. Was bei uns teuer
in den Blumenläden verkauft wird, hängt dort in verschwenderischer Fülle in
Bäumen, in Beeten auf Bögen und überhaupt überall in verschiedensten Farben
herum.
Bestaunenswert
ist auch der angrenzende Laden – hier wird aus echten Orchideen hergestellter
Schmuck verkauft – nach einem bestimmten Verfahren werden echte Orchideen
vergoldet, so dass sie haltbar sind und zu Kettenanhängern und Broschen z.B.
verarbeitet. Martine gibt uns den Tipp bei Orchideen Holzkohle auf die Wurzeln
zu geben, dann blühen und wachsen sie besonders gut und man soll Orchideen nie
alleine stellen.
Der Bus fährt
weiter durch die Orchard Road – der Einkaufsstraße, danach besuchen wir little
India – hier stöbern wir in Geschäften mit Saris, Gewürzen, Blumenketten und
ähnlichen indischen Artikeln. Martine erklärt uns dass ein roter Punkt bei den Inderinnen
bedeutet dass sie verheiratet sind. Ein schwarzer Punkt sagt aus dass sie nicht
verheiratet ist, ein weißer Punkt bedeutet verwitwet. Weiter macht sie uns
darauf aufmerksam das Kopfschütteln in Indien Ja bedeutet.
Weiter geht
die Fahrt nach Chinatown. Wir können uns auf der Stadtrundfahrt davon
überzeugen, dass in Singapur neben ein paar Europäern noch 4 verschiedene
Menscheneinschläge leben: Inder, Chinesen, Malayen und Eurasier (Mischung
zwischen Europäern und Asiaten). Die weitere Fahrt führt uns vorbei an den
verschiedenen Botschaften - Embassys. Martine erklärt uns auf der Fahrt dass in
Singapur Autofahren teuer ist, Taxis seien billiger. Der Staat entscheidet wie
viele Autos jährlich zugelassen werden dürfen. Die Zulassung selbst kostet viel
Geld. Zehn Jahre darf mit dieser Zulassung gefahren werden, danach muss eine
neue Zulassung gekauft werden – dies ist auch der Grund warum man in Singapur
keine alten Autos sieht. Wenn man sich eine neue Zulassung kauft – dann
verwendet man diese teure Zulassung nicht für ein altes Auto das man keine zehn
Jahre mehr fahren kann, sondern gleich für ein neues. Jetzt erreichen wir eine
Straße die mit ERP gekennzeichnet ist. Martine klärt uns darüber auf dass dies
eine Mautstraße ist. Die Abkürzung steht für Electronic Road Pricing. Im
Sprachgebrauch nennt man die gebührenpflichtigen Straßen jedoch Every Day rop
People. Martine gibt uns weitere Daten von Singapur bekannt: Singapur ist ein
reicher Staat. Im Durchschnitt verdienen die Einwohner 4000 Singapur Dollar im
Monat. Davon gehen 20% für das sogenannte Sozialversicherungsansparen weg.
Entnommen darf das angesparte Geld für folgende Ausgaben verwendet werden: 1.
Wohnung, 2. Krankenausgaben, 3. Rentenversicherung. Mit 65 Jahren geht man in
Singapur in Rente, ab 55 Jahren darf man in Rente gehen. Steuer muss man nur
bezahlen wenn man mehr als 1500 $ verdient. Der Betrag für die Steuer wird dann
gestaffelt, begonnen mit 2%. Es gibt kein Arbeitslosengeld in Singapur.
Wir fahren am
Eingang des Regierungspalastes vorbei. Martine fährt mit ihren Erklärungen
fort: Singapur hat 5 Flughäfen, deshalb darf kein Gebäude höher als 280 Meter
sein. Die Pflanzen an den großen Hauptstraßen stehen alle in Töpfen. Martine
meint dann kann man jederzeit die Pflanzen wegräumen und Landebahnen aus den
Straßen machen (für die Militärstützpunkte).
Von 15.15 Uhr
bis 16:00 Uhr halten wir uns in Chinatown auf – jeder kann auf eigene Faust
etwas unternehmen. Ich besuche einen Tempel und gehe durch eine Gasse mit
Straßenverkäufern und Essenständen.
Damit wäre
unser Aufenthalt in Singapur auch schon beendet und wir werden zum Flughafen
gefahren. Eine kleine Weile müssen wir noch auf unser Gepäck warten, das wieder
mit einem Gepäckwagen transportiert wird. Martine empfiehlt uns die Wartezeit bis
zum Abflug zu nutzen um mit der Skytrain von Terminal 1 zu Terminal 3 und
wieder zurück zu fahren. Denn das Terminal 3 soll neu gebaut sein und es sollen
dort schöne Orchideen zu sehen sein. Diesen Vorschlag setze ich und einige
andere auch gleich in die Tat um. Tatsächlich sind in den Flughafengebäuden
schöne Beete mit Orchideen angelegt. Um 19:55 Uhr heben wir wieder ab Richtung
Sydney. Der Flug dauert 7:30 Stunden. Die Uhr muss nochmals um 3 Stunden
vorgestellt werden.
4. Tag: Dienstag 15.02.2011 Ankunft in Sydney und Stadtrundfahrt
Um ca. 6:30
Uhr morgens landen wir in Sydney. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt
sind und der in Australien sehr strenge Zoll hinter uns gebracht wurde werden
wir von Elisabeth (eine Östreicherin) unserer örtlichen Reiseleitung in Empfang
genommen. In den Bus verfrachtet, kämpft sich der Bus durch die Rushhour zum
Hotel Travellodge Wynyard durch. Draußen regnet es. Um ca. 8:30 Uhr erreichen
wir schließlich das Hotel. Dort können wir gleich die Zimmer beziehen und auch
Frühstücken, da die Nacht bereits mit gebucht wurde. Unser Reisebegleiter Tom
Finke schlägt wegen des Regens vor nach dem Frühstücken das Aquarium in Sydney
zu besuchen. Der Eintritt kostet 35 Australische Dollar. Um 10:00 Uhr machen
wir (wir sind alle die diesen Vorschlag in die Tat umsetzen wollen) uns zu Fuß
auf Richtung Darling Harbour wo das Aquarium sein soll, mittlerweile regnet es
nicht mehr. Leider verwechseln wir das Gebäude – wir hätten noch ein Gebäude
weitergehen müssen – so landen wir im Wildlifepark in Sydney. Was für uns aber
nicht weniger interessant ist, da wir gleich mit der Tierwelt Australiens erste
Bekanntschaft machen können. Es kann gleich mit Känguru, Koala und Co. auf
Tuchfühlung gegangen werden. Ärgerlicherweise streiken bei mir beide Fotos. An
beiden Fotos sind gleichzeitig alle Akkus leer, obwohl sie zuhause alle Aufgeladen
wurden und ich bisher nur einen Foto benutzt habe. Nachdem alle Tiere des
Wildlife kennengelernt wurden, geht es wieder zurück zum Hotel wo um 13:00 Uhr
eine Stadtrundfahrt auf dem Programm steht. Elisabeth fährt mit uns markante
Aussichtspunkte an mit Blick auf die Oper von Sydney, der Harbour Bridge, der
Gefängnisinsel und des Hafengeländes. Auch der Besuch des Botanischen Gartens
steht an mit Erklärung der Bäume und Pflanzen. Gleich zu Anfang fällt ein Baum
auf der voll mit Kolben besetzt ist, die wie Igel aussehen, die Blüten sind
ähnlich nur hell. Elisabeth stellt den Baum als Banksia vor. An einer
Frangipani sammelt sie die Blüten auf und verteilt sie an die Frauen die sie
sich hinters Ohr stecken sollen. Laut Elisabeth stecken sich die
unverheirateten Frauen auf Hawaii die Blumen ans linke Ohr und die
verheirateten ans rechte Ohr. Durch den Schlafmangel und der Zeitumstellung
passiert es immer mal wieder dass man im Bus dazu neigt einzunicken. Wohl auch
deshalb halten wir immer mal irgendwo, müssen aussteigen, besichtigen und
fotografieren. Das ist auch gut so schließlich macht es auch keinen Sinn am
helllichten Tag zu schlafen um dann abends zur Bettgehzeit ausgeschlafen zu
sein. So reisen wir uns alle zusammen und stehen den Tag durch. In den Vororten
von Sydney gibt es wieder einige schöne Aussichtspunkte – auch die
Hafeneinfahrt von Sydney die sehr schmal ist wird besucht und mit einem kleinen
Spaziergang verbunden – mal sehen ob wir dadurch nicht wach werden. Wir
bestaunen die noblen Häuser in der vornehmen Gegend in der Nähe des Bondi Beach.
Diesen statten wir auch noch einen Besuch ab und haben die Gelegenheit dort
einen Kaffee oder anderes zu trinken. Erstmals stellen wir fest das Sydney ein
sehr teures Pflaster ist. Zwei Kugeln Eis in der Waffel kosten 9 Dollar. Gegen
17:00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel. Einen Spaziergang genehmige ich mir
noch mit Christel. Wir decken uns im Supermarkt mit Wasserflaschen ein.
Um 18:00 Uhr
nach dem Duschen gibt es Abendessen. Es gibt ein ausgesprochen zartes
Filetsteak, das auch genauso gut schmeckt wie es aussieht. Nicht jeder hat es
gegessen, da es teilweise noch etwas blutig war. Mittlerweile trifft auch noch
der zweite Teil der Reisegruppe ein. Neben 18 von uns die aus Deutschland
angereist sind, kommen noch 5 Teilnehmer dazu die zuerst die Neuseelandtour
gemacht haben und jetzt mit uns die Australienrundreise machen, sie kommen
direkt vom Flughafen und wurden wegen des blutigen Steaks von anderen schon
vorgewarnt, so dass gleich zu Beginn entsprechende Anweisungen an die Kellner
ging das Steak doch durchzubraten.
Irgendwann nach
20:00 Uhr fallen wir todmüde ins Bett.
5. Tag: Mittwoch, 16.02.2011 Höhepunkte Sydneys
Um 8:30 Uhr
wache ich auf. Heute brauche ich keinen Wecker, da wir Freizeit haben. Nach dem
Frühstück haben wir uns entschlossen um 10:00 Uhr mit Tom Finke unserem
Reisebegleiter auf den Sydney Tower zu gehen (309 m hoch). Der Eintritt kostet
20$ - Tom hat eine Ermäßigung ausgehandelt, wir gehen alle als Rentner durch.
Ich sehe anscheinend doch ziemlich alt aus. Hier genießen wir den Rundumblick
auf Sydney. Für 25$ erwerbe ich eine Fotomappe (Christel und ich teilen uns den
Betrag und wir teilen auch die Fotos) mit Porträtfotos, mit der Kulisse von
Sydney als Hintergrund. Um 11:15 Uhr haben wir genug gesehen und machen uns auf
den Weg zur nächsten Monorail Station. Nachdem wir die Fahrt bezahlt haben –
wir bekommen eine Münze mit der wir durch die Schranke kommen – drehen wir eine
Runde und steigen am Darling Harbour aus von wo aus wir zu Fuß zum Hotel zurück
gehen. Um 12:45 Uhr geht es Programmgemäß weiter. Der 2. Teil der
Stadtrundfahrt ist angesagt. Eine Besichtigung des Opernhauses von Sydney steht
an. In den einzelnen Räumen darf nicht fotografiert werden wegen Copyright der
Bühnenbilder etc.. Das Dach des Opernhauses ist mit selbstreinigenden Kacheln
verkleidet. Bei Regen wird das Dach somit von alleine gereinigt. Die Konstruktion
soll Segel im Wind darstellen. Kurz vor 15:00 Uhr machen wir eine Hafenrundfahrt.
Da wir als erste in der Warteschlange anstehen, bekommen wir einen guten
Sitzplatz auf dem mittleren Außendeck hinten. Die Rundfahrt dauert eine Stunde.
Wer wollte konnte mit dem Bus ins Hotel zurückfahren. Ich schloss mich einer
Gruppe an, die lieber noch ein Stück gehen wollten. Wir schlenderten zu The
Rocks – den ursprünglichsten Teil von Sydney mit alten Gebäuden – hier waren
früher die Strafgefangenen untergebracht. Australien war ja früher die
Strafkolonie von England. Unser Spaziergang ging bis zur Harbour Bridge wo wir
beobachten konnten wie gerade Menschen den Bogen der Harbour Bridge
hinaufstiegen – dies kann für ca. 180 Dollar gebucht werden – aber Fotoapparate
dürfen nicht mit hinaufgenommen werden. Mit dem Stadtplan in der Hand ging es
anschließend zurück zum Hotel. Bereits um 19:00 Uhr werden wir wieder mit einem
Bus abgeholt. Es geht für das Abendessen in ein Fischrestaurant (Jordons)
direkt am Wasser mit Blick auf die Waterfront. Es gab Krebs, Garnelen, Muscheln
usw. Zum Glück war auch ein Stück Fischfilet dabei. Christel gab mir ihr Stück
Fischfilet auch noch ab, so dass ich mich damit und mit Pommes und Salat über
Wasser hielt. Als Vorspeise gab es eine Fischsuppe. Erika mir gegenüber aß auch
keine Meerestiere, so dass unser Teller fast komplett – bis auf den geringen
Teil den unsere Nachbarn mitverspeist haben – wieder zurück ging. Um 22:00 Uhr
brachte uns der Bus wieder zurück ins Hotel.
6. Tag: Donnerstag, 17.02.2011 Blue Mountains
Heute muss ich
bereits um 6:00 Uhr aufstehen, Frühstück gibt es um 6:30 Uhr. Pünktlich um 8:00
Uhr fährt heute der Bus ab in die Blue Mountains. Eine kleine Verzögerung gibt
es aber dennoch. Die Mikrofonanlage im Bus funktioniert nicht einwandfrei, so
dass die hinteren Plätze im Bus nichts verstehen können. Deshalb muss der Bus
ausgewechselt werden. Wir fahren zum Zentralbahnhof und warten dort bis durch
das Busunternehmen ein Ersatzbus vorbeigebracht wird. Nachdem im neuen Bus die
Anlage getestet wurde und funktioniert, steigen wir um und die Fahrt kann
losgehen. Zunächst steuern wir den Featherdale Wildlife Park an, der noch zu
Sydney gehört. Dabei fahren wir durch ein Wohngebiet in dem überwiegend
Sozialwohnungen sind – kleine Häuser mit kleinen Grundstücken durch einen Zaun
abgetrennt. Am Featherdale Wildlife Park angekommen werden wir durch einen
Parkranger mit einem 7 Monate alten Kängurubaby auf dem Arm empfangen. Er
erlaubt das Tier zu streicheln. Im Park selbst sind außer allen australischen
Tieren auch Tasmanische Teufel zu sehen. Die Attraktion bilden aber auf jeden
Fall die Koalas, die hier auch gestreichelt werden können – nur am Rücken – sie
haben sehr scharfe Krallen. Um 10:55 Uhr geht die Fahrt weiter in die Blue
Mountains. Wir kommen durch die Ortschaft Katoomba. Hier sehen wir zum ersten
Mal ein Logo der Supermarktkette Aldi, die seit neuestem auch in Australien und
Neuseeland Filialen eröffnet hat und die von den Australiern gerne angenommen
wird. In Katoomba haben wir Mittagessen, es gibt Roastbeef. Der Blick auf die
Berge vom Lokal aus liegt noch etwas im Dunst. Die Blue Mountains haben ihren
Namen ja schließlich vom blauen Dunst der Eukalyptusbäume. Nach dem Essen hat
es aufgeklart und es geht zum Aussichtspunkt wo man einen klaren Blick auf die
3 Schwestern hat – Three Sisters – einer Felsformation. Von dort ist auch die
Gleichgewichtsbahn zu sehen. 1 Aboriginal sitzt in der Sonne und spielt auf dem
Didgeridoo. An ein paar Bäumen können wir schön sehen wie der Eukalyptus
jährlich seine Rinden abwirft, in Streifen hängt diese von den Stämmen.
Prachtexemplare der heimischen Blume Kängerupfote sind ebenfalls zu bestaunen.
Anschließend geht um 13:45 Uhr die Fahrt weiter zu den Everglade Gardens. Wir
sehen auf dem Rundgang durch die Parkanlage wieder Banksiabäume mit schönen
Igelkolben. Vom Park aus bietet sich auch noch ein schöner Blick auf die
Felsformationen und Waldgebiete der Blue Mountains. Nach diesem Besuch wird im angrenzenden
Ort noch eine Kaffeepause eingelegt. Hier gibt es einige Geschäfte und auch ein
Teapotmuseum. Auf dem Rückweg nach Sydney machen wir noch einen kurzen
Abstecher in den Olympiapark von Sydney, dabei kommt die Frage auf wofür die
Abkürzung ANZAC steht. Die Antwort wird auch gleich von Elisabeth gegeben. Es
heißt Australian New Zealand Army Corp. Auf dem Rückweg zum Hotel stecken wir
voll im Berufsverkehr so dass wir das Hotel um ca. 18:00 Uhr erreichen. Gleich
um 18:30 Uhr mache ich mich mit Christl noch mal zu einem kleinen Spaziergang
an den Darling Harbour auf. Dort essen wir noch einen kleinen Burger und
trinken eine Kleinigkeit – dabei sitzen wir auf den Stufen an der Waterfront
mit Blick auf das Wasser. Gegen 21:00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.
7. Tag: Freitag, 18.02.2011 Melbourne erleben
Der Wecker
klingelt wieder um 6:00 Uhr, Frühstück gibt es wieder um 6:30 Uhr. Um 8:30 Uhr
heißt es Abschied nehmen von Sydney und Auschecken aus dem Hotel. Der Bus
bringt uns zum Flughafen. Um 11:00 Uhr heben wir ab Richtung Melbourne. Nach
nur 1 Stunde und 35 Minuten erreichen wir Melbourne, haben aber trotzdem über 1000
Kilometer zurückgelegt. Wieder werden wir von der örtlichen Reiseleiterin
Angelika empfangen, die uns zum Bus bringt. Auch Angelika gibt gleich einige
Informationen über Melbourne bekannt. Sydney ist die größte Stadt in Australien
und Melbourne die 2. größte. 2/3 der Bevölkerung Australiens wohnen in den
großen Städten. Sydney gehört zum Bundesstaat New South Wales, Melbourne zu
Victoria. Um 13:15 Uhr beginnt direkt vom Flughafen aus die Stadtrundfahrt.
Angelika erklärt dass Melbourne die 3. größte griechische Stadt außerhalb
Griechenlands ist. Insgesamt soll es ca. 150 Nationalitäten in Melbourne geben.
Wieder einmal werden wir dringlichst darauf hingewiesen dass es in Australien
eine Anschnallpflicht auch in Bussen gibt und mit empfindlichen Geldstrafen zu
rechnen ist, sollte man unangeschnallt erwischt werden. Für Fahrräder gibt es
in Australien eine Helmpflicht. Die Fahrt geht vorbei an alten Viktorianischen
Häusern – genannt Terace Houses, weiter zum Parlamentsgebäude – der Landesregierung
von Victoria. Wir sehen unheimlich viele Kirchen dicht beieinander stehen. Bei
der St. Patrics Cathedral machen wir einen Besichtigungsstopp. Der nächste
Stopp ist beim Fitzgeralds Gardens. Hier bestaunen wir das Elternhaus von James
Cook, das älteste Gebäude in ganz Australien – es stand hier nicht immer,
sondern wurde hierher gebracht. Hier sehen wir auch einige Blechringe um
Baumstämme angebracht. Angelika erklärt dass man die Bäume auf diese Art vor
Oppossums schützt – die Ringe werden immer wieder abwechselnd an andere Bäume
angebracht damit diese sich von den Oppossums erholen können. Die Oppossums
sind in Australien geschützt. Der nächste Stopp für den Bus ist das
Kriegerdenkmal von Viktorianischen Soldaten. Dieses große Gebäude besichtigen
wir – von hier aus hat man einen guten Überblick auf die Stadt. Wer möchte kann
stattdessen aber auch in den angrenzenden Botanischen Garten gehen oder einen
Kaffee trinken. Nach diesem Aufenthalt geht die Fahrt kurz weiter, bald muss
der Busfahrer stoppen da er beim Abbiegen ein Auto gestreift hat. Er regelt
kurz die Angelegenheit mit dem Unfallbeteiligten und die Fahrt kann
weitergehen. Angelika erklärt unterdessen weiter dass 80% der Bananenernte
durch den Zyklon in der Nähe von Cairns zerstört wurde. Australien hat alle
Klimazonen. Im Winter ist es im Süden kühl. Im Norden ist im Augenblick die
nasse Jahreszeit. Die Fahrt geht weiter über die Formel 1 Strecke und am Yarra
River mit schwarzen Trauerschwänen vorbei (früher Sumpfgebiet) zum Hotel
Travelodge Southbank. Dieses erreichen wir um ca. 17:15 Uhr. Ich wasche schnell
ein paar T- Shirts durch. Um 18:15 Uhr treffen wir uns alle in der Hotellobby
um zum Restaurant zu gehen. Das Abendessen ist für 18:30 Uhr bestellt. Das Restaurant
– ein Italiener ist am Fluss. Die Bedienung spricht deutsch und freut sich über
uns, dass sie mal wieder mit jemanden auf Deutsch reden kann. Der Kellner ist
zwar Australier spricht aber auch Deutsch – er erzählt uns das er Medizin
studiert und sich hier etwas Geld verdient. Als Hauptgericht konnte zwischen
Vegetarisch, Pizza und Nudeln Bolognese gewählt werden. Ich entscheide mich für
Pizza. Einige beschließen im Anschluss an das Abendessen noch auf den Eureka
Tower – dem höchsten Gebäude in Melbourne zu gehen. Dieses befindet sich
unmittelbar neben dem Hotel. Tom handelt einen Gruppenrabatt für uns heraus und
wir kommen mit 10 Dollar pro Person auf den Turm und sparen 17,50 Dollar. Im
88. Stock des Gebäudes hat man einen guten Rundumblick auf Melbourne. Auch im
Dunkeln ist es beeindruckend. Es gibt auch noch die Möglichkeit nach draußen zu
gehen, durch eine Schleuse so dass man ohne Glasspiegelungen fotografieren
kann, der Außenbereich ist mit Drahtgitter gesichert. Gegen Aufpreis besteht
auch noch die Möglichkeit wie so schön beschrieben „the world`s only Edge
Experience“ auszuprobieren. Hierzu kann man in einen Glaskasten gehen der nach
draußen fährt. Befindet man sich draußen ertönt ein Geräusch als wenn Glas
bricht und das Milchglas des Bodens des Kastens fährt ein, so dass der Eindruck
entstehen soll man steht auf dem nichts, mit freiem Blick nach unten. Die Sache
war mir jedoch das Geld nicht wert, alles muss man ja auch nicht ausprobieren.
Nachts hat es geregnet.
8. Tag: Samstag, 19.02.2011 Great Ocean Road
Um 7:00 Uhr
gibt es Frühstück und um 7.30 Uhr sitzen wir wieder im Bus mit dem Ziel Great
Ocean Road. Die Landschaft nach Westen hin ist ziemlich flach und grün. Angelika
gibt weitere Informationen über Australien preis. Sie erklärt unter anderem
dass die Aboriginale eines der ältesten Kulturen der Welt haben. Weiter erzählt
sie dass seit 13 Jahren eine Dürreperiode in Australien herrscht, aber seit
einem halben Jahr gibt es verstärkte Regenfälle, selbst in Gegenden wo es
völlig ungewöhnlich ist. Selbst das rote Zentrum soll im Augenblick ziemlich
grün sein. Deshalb hoffte man dieses Jahr auf die Superernte – dies hat die
Flut und der Zyklon jedoch zunichte gemacht. Durch die Ernteausfälle ist Obst
und Gemüse in Australien sehr teuer und die Preise werden noch weiter steigen.
Die Lebenshaltungskosten in Australien sind sowieso nicht gerade niedrig. Das
haben wir bereits festgestellt wenn wir uns die Preise angeschaut haben. Unterwegs
sehen wir auf Viehweiden Kängurus grasen, da wir schon früh unterwegs sind. Da
die Tiere nachts aktiv sind, sind sie am Tag kaum zu beobachten. Zu Beginn der
Great Ocean Road kommen wir durch Torkouy auch Surfcity genannt, machen einen
Fotostopp am Bells Beach und haben eine kurze Kaffeepause in Lorne. Dort sitzen
in den Bäumen Koalas und Papageien auf die wir uns gleich mit dem Fotoapparat
stürzen. Auch ein Kookaburra kommt vorbeigeflogen und setzt sich auf ein
Geländer vor dem Kaffee. Weiter geht es immer an der Küste entlang auf der
Great Ocean Road. Unsere Mittagspause verbringen wir in Apollo Bay – der Küstenabschnitt
hier wird auch Sparkling Bay genannt. Wenn man auf das Wasser schaut so funkelt
es tatsächlich wenn es von der Sonne angestrahlt wird. Bei der Weiterfahrt
erzählt Angelika dass durch Unterströmungen im Meer jedes Jahr einige Menschen
ums Leben kommen. Auch über die beiden in Australien vorkommenden Krokodilarten
gibt sie Auskunft. Die Freshies – Süßwasserkrokodile haben eine lange spitze
Schnauze und können Beute höchstens in der Größenordnung eines Huhns fressen –
sie sind daher für den Menschen ungefährlich. Die Salties dagegen – die
Salzwasserkrokodile die aber auch in Süßwasser vorkommen sind dagegen mit
Vorsicht zu begegnen. Nach Apollo Beach müssen wir eine Landzunge durchqueren
und durch einen Regenwald fahren. Angelika hat auf der Fahrt immer mal wieder
Australische Musik zu unserer Unterhaltung aufgelegt. Mitten im Regenwald
versperrt ca. 100 Meter vor uns plötzlich ein umgefallener Eukalyptusbaum die
Straße. Vor uns sind lediglich ein Auto und ein Bus, wir können also von Glück
reden, dass der Baum nicht auf unseren Bus gefallen ist. An ein Weiterkommen
ist im Augenblick nicht zu denken. Handyempfang gibt es hier nicht, also ist
Warten angesagt. Angelika verteilt den Text des Volksliedes: Waltzing Matilda
und erläutert uns die Begriffe, so dass wir als Nichtaussies auch den Text
verstehen können. Mittlerweile sind aus einem Bus hinter uns eine Gruppe
Japaner zum Baum gelaufen, haben einzelne kleine Äste unten abgebrochen und es
geschafft den Stamm etwas leicht anzuheben, so dass Personenautos unten
durchfahren konnten. Für unseren Bus war aber immer noch kein Durchkommen. Nach
ca. 40 Minuten tauchte ein Polizeiauto auf. Die Polizistin vertrieb zunächst
erstmal alle Schaulustigen die zurück in ihre Fahrzeuge gingen. 5 Minuten
später kamen zwei Autos mit Kettensägen, Häksler usw. angerückt. Mittlerweile
haben wir zum 3. Mal die
Lieder: I am Australian, Waltzing Matilda, I heard it on the radio und Come
from Land Down Under, gehört. Nach einer guten Stunde ist die Straße
wieder frei, der Baum gehäkselt und wir können weiterfahren. Angelika erklärt
dass es zwischen 500 und 750 verschiedene Eukalyptusarten gibt, aber über die
genaue Anzahl streiten sich die Gelehrten noch. Wir fahren zum Aussichtspunkt
von denen man die zwölf Apostel sehen kann – Felsformationen im Meer. Insgesamt
sind es keine zwölf Apostel mehr, da durch Naturgewalten bereits ein paar
Apostel verwittert sind und nicht mehr existieren. Die Natur verändert das
Landschaftsbild ständig. Durch den Zwischenfall im Wald ist unsere Zeit sehr
begrenzt, so dass wir zügig weiterfahren an die Schiffswrackküste. Dort ist
unser nächster Stopp. An der Loch Ard ist ein Brückenbogen eingebrochen, so
dass nur noch der Pfeiler zu sehen ist. Wir gehen zu der Bucht wo ein Schiff
gesunken ist und es nur zwei Überlebende gab. Angelika erzählt die Geschichte
der Überlebenden. Angelika versäumt es auch nicht uns die typischen
australischen Gewächse zu erklären wie z.B. die Kasuarine ein in Australien
weit verbreitetes schachtelhalmblättriges Laubgehölz. Nun wird es aber höchste
Zeit die Rückfahrt anzutreten, da wir sowieso spät dran sind und uns eine
Stunde fehlt. Wir fahren auf den Highway 1 – der fast den gesamten Kontinent
Australien Umrundet – zurück nach Melbourne. Auf der Fahrt erklärt uns Angelika
dass das Schnabeltier und der Schnabeligel die einzigen Säugetiere sind, die
Eier legen. Das Schnabeltier lebt an Bächen, der Bau befindet sich unter der
Wasseroberfläche und es lebt von kleinen Tieren wie Krebsen usw. Das
Schnabeltier hat Milchdrüsen. Der Schnabeligel lebt von Ameisen und Termiten.
Man spricht
von Kloakentieren weil sie Eier legen. Die frühen Einwanderer hielten die Tiere
für Fabelwesen.
Die beiden
Wappentiere von Australien, das Emu und das Känguru können beide nicht
rückwärts gehen – es geht immer nur voran. Bei den Emus und den Helmkasuaren
ziehen die Männchen die Jungen groß.
Angelika
empfiehlt uns das Buch Frühstück mit Kängurus vom Fischer Verlag. Es ist aber
bereits über 10 Jahre alt und daher nicht mehr up to Date.
Australien ist
der 3. größte Zuckerrohrexporteur. Weiter wird Rindfleisch, Schaffleisch und
Wolle exportiert.
Die meisten
Seen in Australien sind Salzwasserseen weil Australien sehr viele Mineralien in
der Erde hat.
In Colac wo
wir eine Rast einlegen befindet sich ein Süßwassersee. Auf der Fahrt nach
Melbourne zeigt uns Angelika einen Film über DVD in dem uns viel Wissenswertes
über die Tierwelt Australiens, sowie über das Land vermittelt wird. Besonders
nett war der Bericht über Koalas und den boxenden Kängurus. Auch eine Fotoreihe
über Australien zeigt uns Angelika über DVD im Bus. So wird die Fahrt zurück
alles andere als langweilig. Draußen sind gelegentlich Kakadus oder andere
Papageien zu sehen. Immer wieder mal ertappt man sich auch dabei die Bäume nach
Koalas abzusuchen. Doch diese sind schwer zu entdecken. Man sieht nur einen kleinen
Knäuel auf den hohen Bäumen, bis man realisiert dass es ein Koala ist, ist der
Bus schon weitergefahren. Auch die verschiedenen Zeitzonen erklärt uns
Angelika. In unserer nächsten Station der Reise in Alice Springs muss die Uhr
wieder 1,5 Stunden zurück gestellt werden – die Zeitgrenzen wurden an die
Ländergrenzen verlegt. Nach Südaustralien ist eine halbe Stunde Unterschied. In
Nordaustralien wurde jedoch keine Sommerzeit eingeführt - daylight saving time.
Bei einer Ortschaft an der Grenze hat die eine Straßenseite die eine Uhrzeit,
die andere ist eine Stunde weiter. Broken Hill in New South Wales dagegen
bildet eine Insel – es hat durch Mienentätigkeit geschäftliche Kontakte und hat
daher die Zeit von Südaustralien übernommen und nicht die von New South Wales. Wir
wissen jetzt auch was der Unterschied zwischen einen Bus und einem Coach ist –
ein Coach hat eine Toilette. Zurück am Hotel machen wir uns wieder auf zum
gleichen Restaurant wie am Vortag. Es gibt wieder die Auswahl zwischen Pizza,
Nudeln und Vegetarisch. Heute esse ich Nudeln.
9. Tag: Sonntag, 20.02.2011 Outback
Frühstück gibt
es heute um 7:00 Uhr. Um 7:30 Uhr geht es wieder mal mit gepackten Koffern zum
Flughafen. Um 9:10 Uhr hebt die Maschine ab Richtung Alice Springs. Nach 2
Stunden 50 Minuten landen wir in Alice Springs auf dem Flughafen. Dieser ist
sehr überschaubar. Von der Landebahn aus marschieren wir zum Flughafengebäude.
Dort erwartet uns Ramona unsere Reiseleiterin im Outback. Bereits aus der Luft
ist uns aufgefallen wie grün doch das eigentlich rote Zentrum ist. Nachdem uns
Ramona in den Bus verfrachtet hat erklärt sie auch gleich, dass wir das
Privileg haben das rote Zentrum grün zu sehen. Um 11:00 Uhr fahren wir in die
Stadt Alice Springs – von Ramona nur Alice genannt. Sie erklärt das in der
letzten Zeit 900 mm Regen gefallen sind, gewöhnlich gibt es nur 300 mm Regen im
roten Zentrum – deshalb ist die Wüste im Augenblick erstaunlich grün und wir
haben die Chance Wildblumen blühen zu sehen. Durch den Regen wurden in Alice 3
½ m Flut erwartet. Diese blieb jedoch aus, da der Fluss einen Bogen machte.
Seit zwei Wochen ist es hier grün erklärt Ramona. Sie erklärt auch dass wir
morgen 450 km nach Yulara zurücklegen müssen. Aber zunächst sind wir hier
erstmal in Alice. Ramona erläutert dass Alice ca. 28 Tausend Einwohner hat. 4,5
bis 5 Tausend davon sind Aboriginals. Das gesamte Northern Territory – NT
genannt – hat ca. 223 Tausend Einwohner, davon alleine 123 Tausend in Darwin.
Alice ist ziemlich langgezogen. Es gibt insgesamt 9 Kreuzungen in Alice. 1985
gab es noch keine einzige. Ramona erklärt dass der Chan – ein Zug - auch durch
Alice fährt. Dieser ist über einen Kilometer lang. Wenn dieser in Alice hält
ist die Stadt in 2 Teile getrennt. Pech wenn man dann auf der falschen Seite
ist. Ein Road Train ist manchmal 53 Meter lang. Wir durchqueren Alice und fahren
auf den ANZAC Hill von aus man einen schönen Rundblick auf Alice und die Mac Donnellranges
hat. Dort sehen wir auch gleich die Flagge des NT, welche uns Ramona näher
erläutert. Die Orangerote Farbe ist die Nationalfarbe des NT und die auf der
Flagge abgedruckte Blume, stellt die Dessert Sturt Rose dar – die
Nationalblume des NT. Heute am Sonntag ist ein kleiner Markt in Alice Springs,
dorthin werden wir anschließend gefahren, wo wir Zeit zur Verfügung haben um
uns mit Wasser und Insektenschutzmittel auszurüsten. Überall sehen wir Aboriginals
im Gras sitzen oder an den Verkaufsständen. Ramona hat uns eingeimpft niemals
einen Aboriginal zu fotografieren oder anzuschauen. Auf dem Markt wird viel
Aboriginal Kunst verkauft. Von Schmuck bis zu Bildern wird alles Mögliche
angeboten. Da das Leitungswasser in Australien bedenkenlos getrunken werden
kann, kaufe ich mir nur eine Flasche Wasser, so dass ich sie wieder auffüllen
kann. Bei der Wärme wird Mineralwasser auch nur warm. Nach der Mittagspause
besuchen wir den Royal Flying Doctor Serice (RFDS). Wir bekommen einen Film in
Deuscher Sprache über die Arbeit des Royal Flying Doctor Service gezeigt. In
den Räumen wird außerdem viel geschichtlicher Hintergrund vermittelt, sowie
gezeigt wie die Flugzeuge ausgestattet sind. Ramona erklärt auch den Radius wie
weit das Einsatzgebiet des Royal Flying Doctor Service geht. Schwer beeindruckt
geht es anschließend weiter zur Telegrafenstation. Diese ist wie ein Museum
aufgebaut. Wir erhalten Informationen über das Leben der damaligen Pioniere und
welchen Einsatz es bedeutete eine Telegrafenverbindung im Outback zur Übrigen
Welt herzustellen. Anschließend besuchen wir noch die School of the Air in
Alice Springs. Wir sind schwer beeindruckt von der Arbeitsweise des größten Klassenzimmers
der Welt. Ein Film in Deutsch erklärt uns genau wie die School of the Air
arbeitet. Jede Farm, jedes Haus im Outback muss ein eigenes Klassenzimmer für
die Kinder einrichten, ein Schreibtisch in der Ecke erfüllt nicht diese
Auflage. Weiter wird ein Tutor benannt. Entweder sind dies die eigenen Eltern
oder jemand der eigens eingestellt wurde um mit den Kindern zu lernen. Moderne
PC`s und Webcams erleichtern die Unterrichtung der Schüler. Es gibt feste
Stundenpläne. Gelegentlich treffen sich die Schüler für Sport usw. um soziale
Kompetenz zu lernen, was über Funk nicht möglich ist. Die Familienangehörigen
nutzen den Aufenthalt in der Stadt zum Einkaufen, da sie fernab jeder
Zivilisation wohnen. Wenn man abgeschieden lebt ist es schwierig soziale
Kompetenz zu lernen.
Um ca. 15:00
Uhr beziehen wir unser Hotelzimmer im All Seasons Oasis. Bis 18:00 Uhr haben
wir jetzt Zeit zur freien Verfügung. Es gibt einen Swimmingpool den ich gleich
ausnutze. Oben auf den Palmen entdecke ich zwei weiße Papageien. Pünktlich um
18:00 Uhr fahren wir mit dem Bus ca. 30 Minuten in den Dessert Park am Rande
von Alice. Dort haben wir ein Grillabendessen bei den Parkrangern. Es gab
Hähnchen, Känguru und Rindersteak. Nach Einbruch der Dunkelheit bekommen wir
Stirnlampen ausgehändigt. Noch schnell mal zur Toilette. Jemand möchte nicht
warten bis eine Toilette frei wird und benutzt die Behindertentoilette, aufgeregt
kommt sie heraus und berichtet von Fröschen die in der Toilette sitzen. Ramona
erklärt, dass man immer die Türen geschlossen halten muss, damit keine Frösche
reinkommen. Es kann sehr unangenehm sein wenn man zur Türe hereinkommt und ein
Frosch springt einen ins Gesicht. Jetzt unternehmen wir einen nächtlichen
Spaziergang durch den Busch von Rangern geführt. In Australien sind fast alle
Tiere nachtaktiv und daher am Tage kaum zu sehen. Wir gehen durch eine Schleuse
(Zaun), diese soll Dingos und andere unerwünschte (nicht heimische) Tiere
abhalten in den Park einzudringen. Als erstes sehen wir ein Bilbie, dann noch
einen Schnabeligel, einen Termitenbau, verschiedene Vögel. Die Ranger erklären
jedes einzelne Tier und Ramona übersetzt uns ins Deutsche. Auf einer Grasfläche
sind immer Walabies anzutreffen. Ich kann aber keines ausfindig machen. Gegen
21:15 Uhr kehren wir mit dem Bus wieder ins Hotel zurück. Ramona instruiert uns,
abends nicht auf die Straße zu gehen. Wenn wir noch in eine Kneipe wollen dann
müssen wir uns ein Taxi nehmen, aber niemals auf der Straße herumlaufen. Nachts
ist ein Gewitter.
10. Tag: Montag, 21.02.2011 Alice Springs - Ayers Rock
Frühstück gibt
es um 6:30 Uhr. Um 7:30 Uhr fährt der Bus ab in Richtung Yulara. Ramona erklärt
dass Alice Springs zur Insel wird wenn es 4 bis 5 Tage hintereinander regnet.
Die meisten Flüsse sind unterirdisch – gräbt man etwas in einem Flussbett,
stößt man auf Wasser. Wir fahren auf den Stuart Highway. Der erste Stopp ist
auf einer Kamelfarm. Hier wird auch Kamelreiten angeboten. Aber um nicht wegen
des Geruchs aus dem Bus geworfen zu werden, lasse ich es lieber. Die Kamele in
Australien sind frei von Krankheiten, deshalb sind sie in den arabischen
Ländern sehr begehrt. Es werden auch Rennkamele gezüchtet die an Scheichs in
Arabien verkauft werden. Andere wieder werden als Fleischlieferant verkauft. In
Australien gibt es die einhöckrigen Kamele Dromedare. Auf der Farm gibt es aber
auch viele andere Tiere zu sehen. Einen Dingo, Emu, Alpakas, Papageien und
Kängurus z.B. . Weiter geht es auf dem Stuart Highway. Wir müssen 450 km durch
das Outback. Ramona erklärt dass viele Pflanzen hier Wasser speichern. Dies
machen sich viele Tiere, aber auch die Aboriginals zu nutzen. Überall blühen
Wattle – die Nationalpflanze des NT – gelb. Ramona erklärt auch dass die
giftigste Schlange der Inland Taipan ist. Mittlerweile biegen wir rechts ab auf
den Lasseter Highway. An einer Raststätte trinken wir einen Kaffee und
probieren einen Lamington – ein typisch australisches Gebäck. Nebenan ist eine
Art Gallery der Aboriginals zu besichtigen. Auf den Bäumen vor der Rasstätte
sitzen rosafarbene Papageien – Galahs. Wir sehen auch einen Busch Bus – diese
Busse sind mit Linienbussen vergleichbar. Sie fahren die Einheimischen von A
nach B und wieder zurück. Ramona erklärt dass sie gelegentlich auch
Einheimische fährt – aber in bestimmte Town Camps fährt sie nicht hinein. Wenn
die wohin wollen dann sollen sie kommen. Ramona erzählt weiter über die Aboriginals.
Sie erzählt von den Songlines – die Aboriginals haben keine Schrift, sie haben
schon immer ihr gesamtes Wissen nur mündlich weitergegeben - Träume ihrer Väter
genannt – Dreamtime – auch durch Lieder wird das Wissen weitergegeben. Links
vor uns taucht in der Ferne ein Tafelberg auf – der Mount Connor. Überall ist
das Spinifex Gras zu sehen. Nach Regen wächst es schnell – sät sich aus und
stirbt wieder ab – manchmal gibt es 8 Jahre keinen Regen. Im Spinifex Gras
sitzen oft Schlangen usw. außerdem ist das Gras sehr scharfkantig und die
feinen Ähren mit Widerhaken gehen unter die Haut und eitern heraus. Die
Termiten brauchen das Gras als Klebstoff. Wir sehen überall Dessert Oaks –
Wüsteneichen mit Pfahlwurzeln - wachsen. Sie verlieren ihre Nadeln und wenn sie
Wasser erreichen verzweigen sie sich. Dadurch können sie 5 bis 6 Jahre ohne
Wasser auskommen. Die Samen brechen erst durch Feuer auf. Vor 4 Jahren gab es
hier zuletzt ein Feuer. Durch das Feuer bleiben die Wurzeln intakt und die
Tiere überleben in Erdhöhlen. Ramona erklärt auch dass die Australier bedacht
sind das Land sauber zu halten. Anfang März gibt es den Clean Up Australia Day,
an dem jeder mit anpackt und die Gegend säubert. Uns ist bereits schon in den
Städten aufgefallen, dass diese sehr sauber sind. Den Ayers Rock bezeichnet
Ramona nur als the Rock. Dieser ist aus Limestone – Sandstein, auch Kata Tjuta
- die Olgas. Wir erreichen Yulara um ca. 13:30 Uhr. Hier werden wir im Hotel
Outback Pioneer Hotel eingecheckt. Ramona empfiehlt uns im Schnellrestaurant
ein Steaksandwich zu probieren. Gesagt getan. Ich teile mir eines mit Christl.
Es schmeckt wirklich sehr Klasse. Um 16:00 Uhr fahren wir zu den Olgas – Kata
Tjuta. Wir haben ca. 1 Stunde Zeit um in eine Schlucht zu wandern und wieder
zurück. Der Bus fährt zu einem anderen Aussichtspunkt dort sehen wir die Olgas von
der anderen Seite. Wir fahren noch einen weiteren Aussichtspunkt an – wieder
Blick von einer anderen Seite auf die Olgas. Vom gleichen Aussichtspunkt aus
sehen wir auch den Rock. Mit etwas Unterstützung durch Anweisungen gelingt es
ein Foto zu bekommen wo es so aussieht als halte man den Rock auf seinen
Händen. Ein solch geschossener Schnappschuss darf jedoch nicht kommerziell
verwendet werden, da die Aboriginals das Copyright darauf haben. Um 19:30 Uhr
fahren wir schließlich zum Sunset Point. Wir werden schon mit Sekt empfangen.
Hier machen wir ein Gruppenfoto vor dem Ayers Rock - Uluru - und stoßen mit
einem Glas Sekt an – dabei beobachten wir den Sonnenuntergang am Rock. Jetzt
geht es zurück zum Hotel nach Yulara. Um 20:00 Uhr haben wir unser Abendessen.
Wir müssen selber grillen. Jeder muss sich für eine Fleischzusammenstellung
entscheiden. Ich suche mir Rindersteak und Emuspieß aus und begebe mich an den
Grill. Dazu gibt es Kartoffeln, Maiskolben und Nudelsalat, Kartoffelsalat usw..
Als Nachspeise gibt es noch englischen Brotpudding und Vanillesoße. Bei
Sternenklarer Nacht lasse ich mir im Sternbild das Kreuz des Südens zeigen.
Wieder etwas schlauer mache ich mich auf zum Hotelzimmer. An den beleuchteten
Hauswänden sind überall Geckos und Grillen zu sehen. Auch eine große Spinne
entdecke ich.
11. Tag: Dienstag, 22.02.2011 Ayers Rock - Cairns
Der Wecker
klingelt mich in aller Frühe aus dem Schlaf. Da ich nachts die Klimaanlage
abgeschaltet hatte, weil diese zu laut gebrummt hat, haben dies einige Moskitos
schamlos ausgenutzt und haben mich ordentlich zerstochen. Um 5:30 Uhr fahren
wir zum Sunset Point um den Sonnenaufgang am Rock zu beobachten. Danach geht
die Fahrt weiter ins Kulturzentrum am Ayers Rock. Dort ist auf dem gesamten
Gelände das Fotografieren verboten. Wir frühstücken dort und können noch eine
Kunstausstellung der Aboriginals besichtigen. Jetzt fahren wir bis an den Uluru
– Ayers Rock. Dort machen wir eine kleine Wanderung zu Mutitjulu Waterhole. Von
dort sehen wir die Einschnitte im Felsen die Aussehen wir ein Herz. Ramona
erzählt uns die Geschichte der Aboriginals zu diesem Herz. Auf dem Rückweg
sehen wir einige Felszeichnungen der Aborignals. Wir fahren weiter – ab hier
ist es verboten zu fotografieren, da dieser Teil den Aboriginals heilig ist. Um
den Rock herumgefahren sehen wir die Prankenabdrücke – Einschnitte im Felsen,
die wie Pranken aussehen - aus Aboriginalsüberlieferungen – auch hier ist
fotografieren nicht erlaubt. Es kommt noch eine Männer und eine Frauenhöhle,
dann ist fotografieren wieder erlaubt. Am Aufstieg hält der Bus an und wir
steigen aus. Der Aufstieg ist an über 200 Tagen im Jahr gesperrt – so auch
heute. Zurück am Hotel checken wir aus dem Hotel aus und deponieren unsere
Koffer an der Rezeption. Die anderen haben Mittagspause und ich und 5 weitere
werden um 11:30 Uhr zu einem Hubschrauberrundflug abgeholt. Der Flug dauert ungefähr
eine halbe Stunde. Wir fliegen am Uluru vorbei (es gibt eine festgelegte Route
als Auflage durch die Aboriginals) und auch an die Olgas – von oben bekommt man
erst einen Überblick über die Größe der Felsformationen. Auch können wir unten
Kamele erkennen, wir sehen auch unsere Hotelanlage und den Mount Connor, sowie
noch eine andere Bergkette. Pünktlich um 13:00 Uhr treffen wir wieder am Hotel
ein. Dort erzählen uns die anderen dass es in Christchurch Neuseeland ein
schlimmes Erdbeben mit 6,3 gab. Der Flughafen dort ist gesperrt, der Strom
fällt aus und die Telefonleitungen sind unterbrochen. Um 13:30 Uhr bringt uns
der Bus zum Flughafen. Ramona verabschiedet sich dort von uns herzlich. Um
15:30 Uhr startet unser Flugzeug Richtung Cairns. Wir fliegen 2 Stunden 35
Minuten. Die Uhr wird wieder eine halbe Stunde nach vorne gestellt. Nach der
Landung um ca. 18:30 Uhr werden wir von Bernd unserem dortigen Reiseleiter
empfangen. Wir werden zum Hotel Bay Village Tropical Retreat gefahren, der
Busfahrer erklärt sich bereit noch eine Runde um den Block zu fahren, damit wir
den Strand sehen können und einen Überblick bekommen wo sich ein Supermarkt
etc, befindet. Bernd zeigt uns typische Queensland Homes – die auf Stelzen
gebaut sind, so dass der Wind unten durch kann und eine natürliche Belüftung
(Klimaanlage) gegeben ist. Um 19:45 Uhr haben wir im Hotel Abendessen im Bali
Style.
12. Tag: Mittwoch, 23.02.2011 Cairns - Great Barrier Reef
Frühstück gibt
es um 6:30 Uhr. Um 7:30 Uhr holt uns der Bus ab und wir fahren zum
Bootsanleger. Bernd zeigt uns an den vielen Mangobäumen die Flying Foxes –
Flughunde – die in Massen an den Bäumen hängen. Teilweise sieht man sie noch
fliegen und gerade zu den Bäumen zurückkehren. Bernd erklärt, dass es jeden Tag
das gleiche Schauspiel ist. Am Tag hängen die Flying Foxes an den Bäumen –
Einheimische parken ihre Autos nicht darunter – wegen des aggressiven Kotes.
Jeden Abend fliegen sie los zu den Nahrungsquellen und kehren früh wieder in
die Bäume zurück. Überall an der Küste von Cairns ist Mangrovenwald. Dort
halten sich die gefürchteten Salzwasserkrokodile auf. Von Oktober bis April
gibt es an der Küste die gefährlichen Würfelquallen, deshalb kann an der Küste
nicht gebadet werden. Unser Boot ist ein Katamaran mit Segelunterstützung – 2
Masten. Wir sind die ersten am Steg und dürfen um 7:45 Uhr an Deck wo wir uns
einen schönen Platz außen ergattern können. Es gibt Tee und Kaffee zu trinken.
Um 8:30 Uhr legt das Schiff ab Richtung Great Barrier Reef. Um ca. 10:30 Uhr
erreichen wir unser Tagesziel. Unterwegs sehen wir schon die verschiedenen
Wasserfärbungen am Reef. Bei der Ankunft werden durch füttern Fische angelockt.
Bernd erklärt uns die verschiedenen Fischarten, diese Reef Fische leben
normalerweise am Grund. Es sind riesige Fische dabei. Um 11:00 Uhr ist eine
Fahrt in der Submarine – U-Boot geplant. Die Fahrt dauert ungefähr 20 Minuten
und wir sehen durch Glasscheiben an den Außenwänden des U-Bootes das Korallenriff.
Außer Riesenmuscheln, Gehirnkorallen, Spagettikorallen, Papageifische,
Schildkröten sehen wir noch viele andere Korallen-, Muschel-, und Fischarten.
Wieder an Bord der Ocean Spirit gibt es ein Mittagessen in Büffetform. Es gibt
Hähnchen, Fisch, Obst und verschiedene Salate. Nach dem Essen fahren wir mit
einem kleinen Boot rüber zu einer kleinen Sandinsel. Ein Bereich ist mit einem
Seil abgesperrt, nur diesen kleinen abgesperrten Bereich dürfen wir betreten.
Der Rest steht unter Naturschutz und ist den Vögeln vorbehalten. Diese sind
dicht an dicht auf der Insel zu beobachten. Es besteht die Möglichkeit zu Schnorcheln
um Muscheln und andere Riffbewohner zu beobachten. Ich begnüge mich mit
Schwimmen. Wieder zurück auf dem Schiff gibt es um 14:00 Uhr Kaffee und Kuchen.
Gegen 14:30 Uhr fährt das Schiff nach Cairns zurück. Um ca. 15:30 Uhr wird noch
jedem ein Glas Sekt serviert. Es ist ca. 17:00 Uhr als wir von Bord gehen. Über
uns fliegen bereits die Flughunde in Scharen davon. Der Busfahrer fährt entlang
der Uferpromenade. Diese ist nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit für Busse
zugelassen. An dieser Promenade ist ein Schwimmbad welches für jeden zugänglich
ist. Auch ein durch Seile abgesperrter Strandbereich ist zu sehen. Innerhalb
diesem darf gebadet werden. Dieser Bereich ist durch Netze abgetrennt, welche
Quallen abhalten sollen. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen im Hotel. Ich esse
eine Lammkeule, vorher habe ich noch meinen Sonnenbrand nach dem Duschen
ordentlich eingecremt.
Heute regnet
es in Strömen. Um 7:00 Uhr heißt es aufstehen. Um 7:30 Uhr wird gefrühstückt.
Die Fahrt Richtung Aterthon Tablelands beginnt um 8:30 Uhr. Zunächst besuchen
wir Tjapukai, das Aboriginal Kultur Zentrum. Dort werden uns die Lebensweise
und die Riten der Aboriginals nähergebracht. Es wird erklärt wie die
Didgeridoos – die Musikinstrumente – hergestellt werden. Ein Film wird gezeigt
über die Regenwaldaboriginals. Danach bekommen wir anhand einer Vorführung die
Sage der Aboriginals zur Entstehungsgeschichte nähergebracht. Anschließend
findet noch eine Tanzveranstaltung statt. Ich hatte Pech, das ich in der ersten
Reihe saß und so auf die Bühne geholt wurde zum Mittanzen. Vom Kulturzentrum
aus ist auch bereits die Seilbahn zu sehen. Zu dieser fahren wir als nächstes.
Die Seilbahn ist mit 7,5 Kilometern Länge die längste Seilbahn – mit Gondeln -
der Welt. Die Skyrail wurde 1997 eröffnet. Wir fahren über die Baumwipfel des
Regenwaldes hinweg. Unten auf den Bäumen sieht man gelegentlich Kakadus sitzen.
An der 1. Haltestelle der Skyrail unternehmen wir mit Regenschirmen
ausgestattet einen Spaziergang durch den Regenwald. Bernd erklärt uns die
einzelnen Pflanzen. Er zeigt uns eine Würgefeige. Danach eine Palme mit
Stacheln die entzündende Wunden hinterlässt wenn man in die Stacheln greift.
Diese Palme windet sich an Bäumen hoch, wenn diese oben angekommen ist bildet
sie Lufttriebe nach unten, die stachlige Außenhaut verwittert und darunter
befindet sich der bei uns verwendete Rattan. Beeindruckt verfolgen wir den
Kampf der Pflanzen ums Licht. Überall haben sich auf den Bäumen Orchideen und
Baumfarne eingenistet. Richtig große Urwaldspinnen sehen wir in Netzen hängen.
Hier soll es auch Kasuare geben. Bernd erklärt uns, dass sich der Kasuar von
ganz bestimmten Früchten ernährt – diese Bäume können sich nur vermehren wenn
die Samen durch den Magen des Cassuary gegangen sind. Deshalb ist der Kasuar
für den Regenwald Australiens wichtig. Wir steigen wieder in eine Gondel und
sehen beim Weiterfahren noch einen Pfau in den Bäumen sitzen. An der 2. Station
steigen wir wieder aus und gehen zu verschiedenen Aussichtspunkten wo wir den
Wasserfall am Barron River sehen können. An diesem wird elektrischer Strom
produziert. Wir setzten die Fahrt mit der Seilbahn fort und erreichen immer
noch bei strömenden Regen Kurunda. Die Höhe der Gondelseilbahn beträgt an der
höchsten Stelle 550 m. Bernd zeigt uns in Kurunda einem Dorf mitten im
Regenwald ein deutsches Lokal in dem es echte Thüringer Bratwürste zu essen
gibt. Diese German Tucker müssen wir natürlich kosten. Hier haben wir
Mittagspause. Normalerweise war die Rückfahrt mit dem Zug Scenic Rail geplant.
Aufgrund des Regens fährt dieser jedoch nicht (Gefahr von Erdrutschen). Also
organisiert Bernd einen Bus, der uns um 16:00 Uhr in Kuranda abholen soll. Bis
dahin besuchen wir um 15:00 Uhr die Bird World – hier können Papageien mit der
Hand gefüttert werden. Es sind viele in Australien heimische Vogelarten hier
vertreten. Mit dem Bus fahren wir anschließend durch den Regenwald zurück nach
Cairns. Vorbei an riesigen Zuckerrohrfeldern. Bernd zeigt uns unterwegs noch
einen Paperbarktree – Papierrindenbaum. Es regnet immer noch. Auf dem Rückweg
sehen wir einige überflutete Wege. Von Januar bis März ist in North Queensland
Regenzeit. Laut Bernd ist die beste Reisezeit für Australien der September bis
November, da ist im Süden gerade Frühlingsbeginn und in Queensland Trockenzeit.
Bernd erzählt auf der Fahrt auch von Todesfällen in Zusammenhang mit
Krokodilen. Er erklärt dass ein Europäer zuerst in den Himmel schaut wie das
Wetter ist, wenn er aus dem Haus geht. Ein Australier schaut zuerst auf den
Boden ob da nicht ein Teil (Schlange oder Krokodil) liegt. Dies betrifft
insbesondere die Wohngebiete die in der Nähe von Entwässerungskanälen liegen –
bei Regen treten diese über die Ufer, so dass auch die Crocs näher an die
Häuser kommen. Abendessen haben wir um 18:30 Uhr im Hotel.
8:00 Uhr ist
Abfahrt Richtung Daintree Nationalpark. Unterwegs erzählt uns Bernd, dass die
Quallen absterben wenn die Wassertemperatur unter 26/27 Grad absinkt und dann
kann im Meer gebadet werden, aber den Australiern ist dann das Wasser zu kalt.
Er erzählt auch dass Schildkröten Quallen fressen, gibt es weniger Schildkröten
dann gibt es mehr Quallen. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und auch jetzt
regnet es weiter. Bernd erhält die Nachricht dass die Boote auf dem Daintree
River nicht fahren. Der Wasserspiegel steigt an und bei Regen sind auch die
Krokodile nicht zu sehen, selbst wenn die Boote fahren würden, hätten wir dann
nichts davon. Bernd gibt uns weitere Erklärungen: Der Daintree River ist die
natürliche Grenze zwischen besiedeltem und unbesiedeltem oder nur schwach
besiedeltem Gebiet. Auf der anderen Seite des Flusses gibt es keinen Strom, wer
dort wohnt braucht Generatoren und Allradfahrzeuge. 65 km nach Mossman hört die
geteerte Straße auf. Krokodile sind überall da wo Mangrovenwälder sind, dort
halten sie sich auf, auch in Strandnähe können Crocs sein. Mittlerweile
erreicht unser Bus das Rainforest Habitat Wildlife Sanctuary. Hier sehen wir noch
mal alle Tiere die es in Australien gibt. Neben den gewöhnlichen Kängurus gibt
es hier sogar die sonst nirgendwo in Zoos vorkommenden Baumkängurus. Wir können
noch mal den Unterschied zwischen Salties und Freshies am lebenden Objekt vergleichen.
Emu und Kasuar, Trauerschwan, Rainbowlorikeet, Eule, Drachenechse,
Wasserschildkröte und Kookaburra sind nur ein paar Exemplare der großen
Vielfalt die wir uns ansehen. Auch einige Pflanzen erreichen unsere
Aufmerksamkeit wie eine Fuchsschwanzpalme die über und über mit Früchten
übersät ist.
Nach der
Ausgiebigen Besichtigungstour fahren wir durch Port Douglas, ein sehr
exklusives Ferienörtchen in dem auch Helmut Kohl und Bill Clinton bereits
verkehrten. Am 4 Mile Beach halten wir an und Bernd zeigt uns wie auch dort ein
kleiner Bereich des Strandes mit Netz und Seil abgegrenzt ist um das Baden zu
ermöglichen. Die gelben Warnschilder vor Quallen, mit den darunter angebrachten
blauen Essigflaschen, die einzige Möglichkeit die Tentakel zu entfernen nehmen
wir in Augenschein. Bernd zeigt uns Strandmandeln die essbar sind. Weiter geht
die Fahrt und Bernd erklärt wieder: Das längste Krokodil ist 6,56m lang –
längere gibt es nicht. Bei Daintree ist das älteste Regenwaldgebiet der Erde,
älter als am Amazonas.
Durch den
starken Regen sind viele Zufahrtsstraßen ums Cairns herum gesperrt, wegen
Überschwemmungen oder Erdrutschen. Wenn es regnet sind die Straßen sehr schnell
überschwemmt, dann müssen die Leute teils Stundenlange Umwege in Kauf nehmen.
In Mossman sehen wir eine Zuckermühle. Bernd erklärt wie das Zuckerrohr
verarbeitet wird. Die Zuckermelasse geht in den Export – Rohrzucker.
Bei braunem
Zucker müssen wir die doppelte Menge verwenden als bei weißem Zucker.
Das Zuckerrohr
wird zunächst gepresst, der Sud wird zentrifugiert. Der Rohrzucker wird
abgefüllt in Großcontainer. Wir sehen auch die Loks der Schmalspurbahn am
Straßenrand stehen mit denen das Zuckerrohr und der Zucker transportiert werden.
An der Küste von Queensland wird 1900 km Zuckerrohranbau betrieben. Früher
wurden 35 Tausend Tonnen pro Hektar Zuckerrohr geerntet. Heute sind es 40
Tausend Tonnen. Nach ca. 5 Jahren Ernte auf einem Feld wird der Ertrag
geringer. Es wird umgepflügt und neu angepflanzt. Bei der grünen Ernte werden
nur die oberen Teile, die grünen Stangen abgeschnitten. Die schwarze Ernte ist
der braune untere Teil der Stangen. In den Zuckerrohrfeldern sitzen oft
Schlangen.
Wieder sehen
wir typische Queenslandhomes auf Stelzen – wegen der Luftzirkulation von unten.
Nach Süden runter wurden durch den Zyklon viele Ernten zerstört. Deshalb sind
die Früchte aus Cairns wie Bananen, Ananas z.B. sehr gefragt. Mittlerweile
fahren wir an Wonga Beach vorbei und kommen auch an die Stelle des
Seitenflusses des Daintree Rivers an der vor einiger Zeit ein Kind von einem
Krokodil gefressen wurde. Das Kind spielte vor dem Haus, der Fluss war über die
Ufer getreten, so dass Krokodile dichter ans Haus kamen. Das Kind hat
vermutlich in der Pfütze gespielt und wurde dann von einem Krokodil geschnappt.
Wir fahren durch Daintree Village, der letzte Ort vor dem unzugänglichem
Regenwaldbereich. Von hier aus müssen wir wieder den gleichen Weg zurück und
passieren wieder eine schmale Brücke, der Wasserspiegel ist hier schon ganz schön
angestiegen, aber wir kommen noch darüber. Um 12:30 Uhr haben wir ein Mittagessen
im Daintree Teahouse. Es kann gewählt werden zwischen Baramundi, Känguru,
Hähnchen oder Rindfleisch. Ich esse Känguru. Über den Baramundi wird uns
verraten dass zunächst alle Fische dieser Art als Männchen geboren werden. Erst
mit 4 oder 5 Jahren werden manche zu Weibchen. Mit auf dem Teller waren die
unterschiedlichsten Tropischen Früchte, die uns völlig unbekannt waren. Diese
wurden uns erklärt. Auch verschiedene Sorten von Fischleder bekommen wir
gezeigt, diese werden in Australien sehr teuer verkauft. Nach dem Essen fahren
wir zur Mossman Gorge wo wir eine kleine Wanderung durch den Regenwald und über
eine Hängebrücke unternehmen. Wir sehen wieder Würgefeigen, einige Drachenechsen,
die Palmen aus denen Rattan gewonnen wird, Korbfarne, ein Rainforest brush
turkey – Temperaturhuhn und Termiten unter anderem. Auf dem Rückweg nach Cairns
halten wir bei Alice Beach und sehen von dem Strandabschnitt aus Cook Island.
Kurz vor Cairns gibt es eine Weidefläche wo es der Farmer toleriert dass
Wallabies dort grasen, da es bereits langsam Abend wird, sehen wir diese
tatsächlich dort neben Pferden und Rindern grasen. In den letzten 25 Stunden
sind 300 mm Regen gefallen. Aber zum Glück blieb es trocken solange wir unsere
Wanderung im Regenwald hatten. Abends fängt es wieder an zu regnen. Wir
erfahren dass dies die Ausläufer eines Sturms über Darwin sind.
Abendessen
haben wir im Hotel um 18:30 Uhr. Wir sehen aber zu, wie auch schon die Tage
vorher, dass wir unsere Getränke an der Bar bereits vorher holen, da bis 18:30
Uhr Happy Hour ist und somit die Getränke nur die Hälfte kosten.
15. Tag: Samstag, 26.02.2011 Flug nach Christchurch
Heute geht die
erste Etappe des Urlaubs zu Ende. Um 9:30 Uhr werden wir zum Flughafen in
Cairns gebracht. Wir erhalten die Information dass der Flughafen in
Christchurch nach dem Erdbeben wieder geöffnet ist. Es wurde auch ein
Ersatzhotel außerhalb von Christchurch für uns gefunden. Dies liegt 2 Stunden
außerhalb der Stadt. Es wird erzählt dass die Zimmer selbst hochwertiger sind
und es sich um Bungalows handelt. Jedoch müssen sich zwei bis drei Zimmer ein
Bad teilen. Die Trans Alpin Fahrt ist nach derzeitigem Stand noch offen, sowie
die Stadtrundfahrt in Christchurch. Es wird auch erzählt dass man in Sydney auf
dem Flughafen im Transferbereich bleibt und nur zum nächsten Gate muss. Aber 1.
kommt es anders als man 2. denkt.
So erfahren
wir am Flughafen, dass zwar die Koffer bis Christchurch durchgehen aber dass
uns keine Bordkarten für den Flug von Sydney nach Christchurch gegeben werden
können, da wir von Cairns nach Sydney direkt mit Quantas fliegen und der Flug
nach Christchurch durch Jet Star einer Billigfluglinie durchgeführt wird –
Buchung über Quantas. Unser Reisebegleiter Tom ist mit dem Teil der Gruppe die
nicht nach Neuseeland fliegen, sondern direkt nach Hause fliegen unterwegs zum
internationalen Flughagen. Bernd wurde etwas unruhig, da wir in Sydney ohne
Reisebegleitung und ohne Reiseleiter vom Domestic (nationalen) Flughafen zum
internationalen Flughafen müssen und dann auch noch zum Check In Schalter von
Jet Star müssen und einchecken müssen um eine Bordkarte zu erhalten. Er gibt
einen Plan mit und erläutert uns dass wir bei Ankunft in Sydney bis zum Gate 1
laufen müssen und sich Gegenüber der Transfer zum Internationalen Flughafen
befindet – Treppe runter – Bordkarte vorzeigen usw. Der freundliche Angestellte
am Schalter schreibt die Daten für die Koffer auf meine Reisepapiere und meint
wir sollen diese Daten am Check In Schalter mitteilen. Wir beruhigen Bernd da
wir ja alle nicht zum ersten Mal in der Welt unterwegs sind und schon klarkommen
werden. Um 12:00 Uhr startet unser Flieger Richtung Sydney mit 2 Stunden 55
Minuten Flugzeit. Um ca. 16:00 Uhr landen wir auf dem Domestic Terminal in
Sydney. Den Transfer zum Internationalen Flughafen haben wir Problemlos
bewältigt, auch das Einchecken bei Jet Star haben wir alleine hinbekommen. Um
19:45 Uhr sind wir schließlich nach Christchurch losgeflogen. Die Flugzeit
betrug 3 Stunden. Auch das Ausfüllen des Einreiseformulars für Neuseeland haben
wir im Flugzeug ohne fremde Hilfe hinbekommen.
16. Tag: Sonntag, 27.02.2011 Ankunft in Christchurch
Um 0:45 Uhr,
mitten in der Nacht, sind wir schließlich in Christchurch gelandet. Nachdem wir
etwas übernächtigt waren, gestalteten sich die Einreiseformalitäten in
Christchurch doch etwas nervig. Dort wurde sehr genau kontrolliert ob man auch
keine schmutzigen Schuhe etc. anhat, bzw. keine im Gebäck hat. Neuseeland
achtet sehr darauf keine Krankheitserreger oder anderes ins Land zu holen, da
das Land stark landwirtschaftlich geprägt ist. Daher will man keine
Obstkrankheiten z.B. eingeschleppt bekommen. Aber auch diese Hürde wurde gut
bewältigt. Nur Gunda musste ihren kompletten Koffer durchsuchen lassen. Draußen
werden wir schon von Heinz Schwarze unserem Reiseleiter für Neuseeland in
Empfang genommen. In der Flughafenhalle liegen überall Menschen in Schlafsäcken
herum. Heinz erzählt dass jeder im Augenblick versucht aus Christchurch
rauszukommen und solange er auf uns gewartet hat, hat es auch wieder gewackelt.
Ausreisen können im Augenblick jedoch nur Menschen die ein Ticket besitzen, so
dauert es bis jeder nach und nach ein Ticket zur Ausreise mit dem Flugzeug
bekommt. Über 2 Stunden fahren wir bis Hamner Springs ins Hotel. Heinz erklärt
das die Stadt Christchurch komplett abgeriegelt ist, dass niemand hinein darf,
dass es keinen Strom und kein Wasser gibt und die Situation absolut
katastrophal ist. Lebensmittel gibt es in der Stadt auch keine zu erwerben. Die
Geschäfte sind geschlossen. Die Arbeitsplätze der Menschen sind weg. Jeder
versucht aus der Stadt wegzukommen, deshalb ist tagsüber stadtauswärts viel
Verkehr. Laut Heinz sind keine Rettungstrupps, sondern nur noch Bergungstrupps
im Einsatz. Die Hoffnung noch Überlebende zu finden ist gleich Null. In allen
Hotels oder was davon noch übrig ist, in und um Christchurch sind Hilfskräfte
untergebracht. Die Innenstadt liegt in Schutt als hätte eine Bombe
eingeschlagen. Täglich gibt es 4-5 Nachbeben, teils sehr starke. Deshalb musste
der Reiseveranstalter auf das Hotel Heritage in Hamner Springs zurückgreifen,
da weit und breit kein Hotel mehr zu bekommen war. Alles ist ausgebucht. Der Busfahrer
redet auf der gesamten Fahrt mit Heinz. Wir erfahren später dass sein Haus
durch das Erdbeben ebenfalls eingestürzt ist. Der Busfahrer fährt deshalb
wieder zurück und wir bekommen am nächsten Tag einen anderen Busfahrer, der
dann den Rest der Gruppe (die von Deutschland direkt zu uns stoßen) vom
Flughafen holt und zu uns nach Hamner Springs bringt. Unterwegs sehen wir die
Mondsichel auf dem Kopf stehen, ein für uns völlig ungewohnter Anblick. Heinz
erklärt dass man an den Straßenrändern gelegentlich schiefe Laternenmasten
sieht als Auswirkung des Erdbebens. Davon sehe ich nichts. Für mich ist alles
draußen stockfinster und die Ortsnamen erscheinen mir fremdartig
(Maoribezeichnungen). Völlig übermüdet erreichen wir gegen 4 Uhr morgens das
Hotel und klingeln den Hotelbesitzer heraus, der uns mit Taschenlampe zu
unseren Bungalows bringt. Bis 8 Uhr versuche ich etwas zu schlafen. Dann stehe
ich auf und gehe frühstücken. Dadurch dass die Stadt Christchurch durch das
Erdbeben zerstört wurde, fällt demnach auch die geplante Stadtrundfahrt aus und
wir haben den ganzen Tag zur freien Verfügung in Hamner Springs. Gegen Abend
wird der Rest der Gruppe bei uns im Hotel erwartet. Der Trans Alpin fährt auch
nicht, da das Schienennetz in Christchurch auch zerstört ist. Wir nutzen die
Zeit um den Ort zu erkunden. Es gäbe die Möglichkeit das Thermalbad zu besuchen.
Wir stöbern aber lieber durch die Geschäfte, die in Neuseeland aufmachen können
wann sie wollen und wie lange sie wollen, so sind auch am Sonntag die Läden
geöffnet. Auf der Post besorge ich mir Briefmarken und finde auch Postkarten.
Im Supermarkt wird Wasser gekauft. In Neuseeland wird uns abgeraten das
Wasserleitungswasser zu trinken, da es stark gechlort ist und es nicht jeder
verträgt. In Neuseeland gibt es in verschiedenen Gegenden Amöben in den
Gewässern, die schlimme Darmerkrankungen hervorrufen (Amöbenruhr, Giardia) –
diese kriegt man nur mit Medikamenten nach 2 bis 3 Tagen wieder los. Deshalb
soll auch nicht aus Seen und Gewässern getrunken werden wenn man nicht weiß ob
das Gewässer von den Amöben befallen ist (territorial). Sonst haben die Flüsse
Trinkwasserqualität – keine Industrie, keine Verschmutzung usw. mittags
unternehme ich mit Christel einen Waldspaziergang auf einen Hügel, von diesem
aus hat man einen schönen Rundumblick auf das Umland und auf Hamner Springs.
Auch eine Bergkette ist gleich nach Hamner Springs. Beim Hochlaufen kommen uns
schon viele Kiwis entgegen die das schöne Wetter zum Sonntagsspaziergang
nutzen. Hier fällt bereits die Freundlichkeit der Menschen auf. Wir werden
ständig gegrüßt oder angesprochen, was denn für ein schöner Tag zum laufen sei.
Gegen 17:00 Uhr wird die andere Gruppe erwartet, diese kommt jedoch erst um ca.
18:00 Uhr. Heinz muss jetzt schnell ein Abendessen organisieren, da das
Abendessen im Hotel auf 18:00 Uhr bestellt war – dadurch das die Gruppe später
kommt, konnte der Zeitplan nicht eingehalten werden, das Hotel ist ausgebucht
und hat später keinen Platz für uns. So organisiert Heinz schnell in einem
Restaurant im Ort ein Abendessen auf 19:00 Uhr terminiert. Dorthin werden wir
mit dem Bus gefahren. Ich esse Rindersteak. Ein Teil der Gruppe beschließt zum
Hotel zurück zu Fuß zu gehen, diesen schließe ich mich an.
Zurückgelegte
Strecke 155 km von Christchurch nach Hamner Springs
Abfahrt ist
heute um 8:30 Uhr nicht wie im Programm vorgesehen mit dem Zug, sondern mit dem
Bus. Heinz erklärt das direkt hinter Hamner Springs eine der größten Farmen –
über 100 km lang – ist. In Neuseeland werden viel Rinder und Schafzucht
betrieben. Dabei werden riesige Flächen von nur wenigen Menschen
bewirtschaftet. Dies geschieht teilweise auch per Hubschrauber etc.. Die
Aufzucht der Tiere geschieht ohne Medikamente und ist daher sehr gesund. Heinz
erklärt dass es keine Meldepflicht in Neuseeland gibt. Die Flüsse sind sehr
nährstoffreich und unterliegen keinen großen Temperaturschwankungen – die
Forellen erreichen daher zwischen 20 und 30 kg. Ein Angelschein kostet ca. 130
$ im Jahr. Überhaupt können alle Fische sehr groß werden. Schlechtes Wetter
hält sich höchstens 2 bis 3 Tage. Das Wetter ist rechtsdrehend im Gegensatz zu
Europa. In Neuseeland haben die Menschen eine andere Mentalität, sie sind immer
freundlich und hilfsbereit. Steht jemand mit dem Auto an der Straße ist es
selbstverständlich dass der nächste hält und hilft, es könnte ja das nächste
Mal er Hilfe brauchen. Wir fahren über Reefton und sehen eine große Goldmine
vom Bus aus. Weiter sehen wir aus einer Kohlenmine Rauch aufsteigen. Heinz
erklärt dass diese schon seit 40 Jahren brennt und nicht gelöscht werden kann.
Wir sind richtig im Gebirge angekommen. Heinz erklärt dass es in ganz
Neuseeland überall Wanderwege gibt. Alle 5 bis 6 Stunden gibt es Schutzhütten
die von jedem benutzt werden können. Die Schutzhütten sind mit Proviant
ausgestattet. Ein Pass für die Benutzung der Hütten ist günstig zu erwerben.
Die Hütten werden vom Department of Conservation – Papa Atawhai – unterhalten.
Wir fahren durch Bergbuchenwälder – Bergbuchen haben ganz kleine Blätter – und
Douglasienfichten sind zu sehen. Am St. James Walkway hält der Bus und wir unternehmen
einen 20 minütigen Spaziergang auf einen Gebirgspfad. Die Landschaft sieht aus
wie aus einem Fabelland. Überall hängen Flechten von den Bäumen. Heinz erklärt
dass es ein paar hundert verschiedene Moos und Flechtenarten in NZ gibt. Vor
uns liegt der Canibal Pass. Heinz meint der Name kommt nicht von ungefähr. Er
erklärt dass die Maori früher sich auch Gegenseitig aufgefuttert haben. Wie sie
das Land besiedelt haben wurde der Moa gejagt. Ein Riesengroßer Flugunfähiger
Vogel. Die Maori wussten aber nicht dass der Moa erst nach 40 Jahren
geschlechtsreif wurde, so ist er durch die ständige Bejagung ausgestorben. Dann
mussten sich die Maori nach Ersatznahrung umsehen. Bei der Bejagung wurde auch
teilweise Wald abgebrannt um den Moa aus dem Wald zu jagen. Früher soll überall
auf NZ Wald gestanden haben. Überhaupt sind die Maoris schon immer ein
kriegerisches Volk gewesen. Die einzelnen Stämme führten untereinander Krieg.
Auch ein See
liegt vor uns. Die Wanderung in der uns fremdartigen Landschaft hat uns stark
beeindruckt. Weiter geht die Fahrt Richtung Springs Junction. Heinz erklärt
dass NZ landschaftlich alle Länder der Erde beinhaltet. Tatsächlich ändert sich
ständig das Landschaftsbild. Fährt man 2 Stunden in NZ ist man wieder in einer
völlig anderen Landschaft. Wir fahren nach Westport zur Westküste entlang des
Buller Rivers. Der Fluss steigt bei Regen manchmal so hoch dass die Straße
überflutet wird. Das klingt für mich kaum vorstellbar, da es bestimmt vier
Meter Höhenunterschied von der Straße zum Fluss sind. Aber in NZ ist es so,
dass die Flüsse unheimlich schnell unheimlich hoch ansteigen wenn es regnet. In
Westport muss Robin unser Busfahrer erstmal den Bus tanken. Heinz erklärt, dass
die nächste Tankstelle erst nach über 100 km kommt. Die Faustregel für NZ ist,
ist der Tank 1/3 leer dann tanke. Hier an der Westküste angekommen sehen wir
hohe Baumfarne und Regenwald. Bei Cape Foulwind unternehmen wir wieder einen
Spaziergang zur Küste. Dort sehen wir eine Robbenkolonie. In Neuseeland
Seebären genannt. Außerdem sehen wir noch Wekas - Maorihühner nennt sie Heinz.
Überall wächst der Neuseelandflachs und Cabbagetrees – eine Art Yuccapalme die
essbar ist und von den Maoris als Gemüse verwendet wird. Die Fahrt geht entlang
des Faltengebirgsgürtels der Paparoas. Schließlich erreichen wir Punakaiki
unser Tagesziel. Hier bestaunen wir auf einem Rundweg die Pfannkuchenfelsen -
pancake rocks. Auch Blowholes gibt es – im Felsen sind Röhren durch die
Witterung entstanden – durch das Wetter wird manchmal Meerwasser nach oben
gedrückt, so dass oben aus dem Felsen Wasser bläst. Hier stehen auch die Palmenart
aus denen Palmherzen gewonnen werden können. Um 17:00 Uhr sind wir im Hotel
Punakaiki Resort. Die Zimmer sind in einzelnen Gebäuden untergebracht mit Blick
auf den Strand. Bis zum Abendessen gibt es noch Gelegenheit einen
Strandspaziergang zu unternehmen. Auch dort sind Pfannkuchenfelsen zu sehen.
Viele Muscheln liegen am Strand. Aber auch die Sandflies – Sandfliegen sind in
mehr als ausreichender Zahl vertreten und fallen über einen her. Um 20:15 Uhr
gibt es Abendessen.
Zurückgelegte
Strecke 301 km
18. Tag: Dienstag, 01.03.2011 Westküste und Gletscherwelt
Frühstück um
7:30 Uhr. Abfahrt ist um 9:00 Uhr. Wir fahren entlang der Westküste über
Greymouth nach Hokitika. Die Küstenstraße führt über einen Tin opener wie die
Kiwis die Straße nennen die so eng ist dass manchmal die Busse aufgerissen
werden. In dieser Schlucht ist auch ein Felsen mit Loch zu sehen, der den
Umriss einer Kathetrale hat. Danach fahren wir über eine schmale Brücke die
einspurig ist und gleichzeitig führt auch noch die Bahnschiene darüber. Wenn
ein Zug kommt müssen die Autos vor der Brücke warten. In Hokitika besuchen wir
eine Jadefabrik wo auch ein Goldraum ist und auch die Pauashell – Abalone auch Seeohren genannte Schneckenart –
wird dort zu Schmuck verarbeitet. Heinz zeigt uns einen traditionellen
Maoridolch der völlig aus Jade hergestellt ist. Wir können dort sehen wir Jade
verarbeitet wird. Natürlich gibt es auch einen Verkaufsraum wo man sein Geld
loswerden kann. Wir haben in Hokitika eine Stunde Aufenthalt. Bei der Weiterfahrt
sehen wir wieder Goldminen in Ross. Bei the Bushmans haben wir Mittagspause.
Gegenüber ist ein Protestschild gegen den Einsatz des Giftes 1080 aufgestellt.
Diese Schilder sieht man überall im Land. Die Bevölkerung versucht sich auf
diese Art gegen den Einsatz des Giftes zu wehren. Das Gift wird zur Vernichtung
der Ratten und Oppossums eingesetzt, die die einheimischen Bodenbrüter wie die
Kiwis ausrotten. Die Gegner des Giftes vertreten die Ansicht, dass das Gift
auch in die Nahrungskette der Nützlinge gerät und mehr Schaden als Nutzen
bringt. Aus Sicht der Bevölkerung soll man lieber die Ratten und Oppossums
stärker bejagen – das Fell der Oppossums wird mit der Merinoschafwolle gemischt
und ergibt daher hochwertige weiche Wolle. Nach Meinung vieler Kiwis ist es
sowieso unmöglich die Oppossums generell auszurotten und da wo Gift verteilt
wird rottet man auch die einheimischen Vögel mit aus. Bei the Bushmans gibt es
auch Himalayaziegen – Thar- in einem Gehege zu sehen. Es gibt in den Bergen
viele verwilderte Thar die bejagt werden, auch Wildrinder gibt es. Unser
nächster Stopp ist in Franz Josef, nach dem österreichischen Kaiser benannt.
Von hier aus haben wir einen Blick auf den Franz Josef Gletscher bzw. dessen
Ausläufer. Der Mt. Cook ist der höchste Berg in Neuseeland – Cook Gletscher.
Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir zum Fox Gletscher, wo wir auf einem
Pfad so weit es möglich ist zum Fox Gletscher laufen. Es muss auf Steinschlag
acht gegeben werden. Am Gletscher passieren öfters Unfälle wenn Touristen
hinter die Absperrung gehen und sich vor dem Gletscher fotografieren lassen –
wenn dieser dann kalbt – nachschiebt – hat es schon Tote gegeben. Es regnet und
wir ziehen unser Regenjacken an. Oft gibt es hier Keas - Bergpapageien, aber
die sind heute nicht hier. In Neuseeland reichen die Gletscher bis in den
Regenwald. Außer in Chile wo es dies noch gibt, ist dies auf der Welt
einzigartig. Eigentlich wollten einige von uns noch einen Hubschrauberflug auf
den Gletscher machen mit Schneelandung, aber bei dem Wetter fliegen die
Hubschrauber nicht, da keine Sicht auf die Berge ist. Wir haben noch die
Hoffnung dass morgen früh das Wetter aufklart und dann ein Hubschrauberflug
noch möglich ist. Heinz hat vorsorglich Flüge für uns reservieren lassen. Wir
gehen ins Hotel Westhaven in Fox Glacier wo wir unsere Zimmer beziehen. Um
18:15 Uhr ist Treffpunkt fürs Abendessen welches in einem Restaurant außerhalb
des Hotels stattfindet.
Zurückgelegte
Strecke 252 km
Wir haben um
7:15 Uhr Frühstück im Kaffee über der Straße. Der Hubschrauber fliegt immer
noch nicht, da die Wolkendecke noch zu dicht ist. Die gesamte Nacht hat es
geregnet und gestürmt. Mittlerweile kommt zwar die Sonne durch, aber die Wolken
hängen noch über dem Berg. So fahren wir um 8:30 Uhr weiter. An der Goose Bay
machen wir einen Fotostopp. Hier ist die See ziemlich rau und stürmisch. Heinz
erklärt uns unterwegs, dass in Neuseeland eine Jagderlaubnis leicht zu bekommen
ist. Ein Schein wird kostenlos ausgestellt. Ein Waffenschein wird erteilt wenn
Freunde und die Familie bestätigen dass man nicht gewalttätig ist. Wild wird
hier als Störfaktor angesehen – da einheimische Tiere durch eingeschlepptes
Wild ausgerottet werden. Heinz erklärt auch dass in Neuseeland viel Sphagnum
Moos gesammelt wird, dies wird zum Aufbinden von Orchideen verwendet. Bei einer
Lachsfarm machen wir Zwischenstopp wo sich jeder mit einer Brotzeit versehen
kann. Einen weiteren Stopp machen wir am ships creek à Strand. Draußen ist es
ziemlich windig heute. Heinz erklärt uns dass die Fische Whitebait gefangen
werden und pro Kilo zu 100 Dollar verkauft werden. Den nächsten Halt haben wir
am Visitor Center Haast - Informationszentrum in Haast. Heinz erklärt uns
anhand von Schautafeln wie und unter welch schwierigen Bedingungen die
Besiedelung des Landes geschah. Es gab keine Straßen, Gebirge mussten
überwunden werden. Erst seit 1960 gab es Schotterstraßen. Erst seit den letzten
Jahren gibt es ein ausgebautes Straßennetz in Neuseeland. Hier werden uns auch
die verschiedenen Tiere und Pflanzen von der Thar, dem Kea, dem Yellowhead, dem
Kaka bis zum rotblühenden Ratabaum erklärt. Im Süden gehört der
Fjordlandnationalpark zum Weltnaturerbe. Wir befinden uns im Mt. Cook Nationalpark.
Der Haast Pass ist die einzige Verkehrsverbindung von Haast aus in den Süden
des Landes mit 300 km Länge. Bei der Fahrt über den Haast Pass ändert sich die
Vegetation von Regenwald in Bergwald. Wir sehen unheimlich viele Wasserfälle die
von den Bergen herunterkommen. Die Ratabäume haben überall Knospen – Heinz
meint in ein paar Wochen blühen sie überall rot. Einen Fotostopp haben wir am
Thunder Falls Creek wo wir uns einen Wasserfall ansehen. In den Seen gibt es
überall Lachse und Forellen. Bei den Bergen und an den Böschungen kann man gut
erkennen, dass die Gesteinsschichten nicht waagrecht aufeinanderliegen, sondern
dass sie senkrecht angeordnet sind. Dies liegt daran dass in Neuseeland die
australische und die pazifische Erdplatte aufeinandertreffen. Dadurch sind auch
die Gebirge entstanden. Die Platten schieben das Gebirge immer weiter in die
Höhe. Das Befahren der Straßen ist nicht ganz ungefährlich, da es immer wieder
zu Erdrutschen, Steinschlägen oder Baumlawinen durch Regenfälle oder Erschütterungen
durch Aktivitäten im Erdinneren kommt. Durch Steinschlag kommen teilweise große
Felsbrocken den Berg herunter. Ganze Böschungen brechen ab. Bei Regenfällen
sind oft die Straßen überschwemmt und unpassierbar. Wir sind in 540 m Höhe. Der
gesamte Regen der hier fällt, fließt alles an die Ostküste. An der Westküste
gibt es immer sehr viel Regen der am Gebirge hängen bleibt. An der Ostseite des
Gebirges dagegen sind die Berge kahl und ohne Bäume da es hier sehr trocken
ist. In Makaroa (der trockenen Ostseite des Gebirges) angekommen haben wir eine
halbstündige Pause. Nach einer weiteren zurückgelegten Strecke erreichen wir
den Lake Wanaka, der über 30 km lang ist und türkisblaues Wasser hat. Er ist
wie ein L geformt. Überhaupt sind hier die Seen überdimensional groß und haben
eine klare hellblaue Farbe, nur die Schatten der Wolken hinterlassen einzelne
dunkle Flecken auf den Seen. Als nächstes halten wir am Lake Hawea. Dieser ist
400 m tief gelegen. Bald darauf befinden wir uns wieder in 965 m Höhe auf dem
Lindes Pass. Hier sehen wir noch einzelne Lupinen blühen, es gibt Täler voller
Lupinen mit den Bergen im Hintergrund – leider waren sie bei uns schon fast
alle abgeblüht. Heinz zeigt uns das hier typische Gewächs Spanier genannt – wir
sollen raten mit welcher Pflanzenfamilie es verwand ist. Wir raten von Agave
bis Yucca alles Mögliche – das die Pflanze zur Gattung der Karotten gehört
darauf kommt keiner. Heinz hat vorher gemeint er schenkt demjenigen eine
Flasche Wein der es errät. Leider konnte er den Wein behalten. Weiter geht es
nach Omaramara. Hier gibt es Kalkfelsen der Maori. Es ist eine trockene Gegend,
mit Bewässerungsanlagen versucht man hier jetzt seit neuestem Viehzucht zu
betreiben. Dadurch steigt jedoch die Nitratbelastung im Boden. Nach einem
Ausgleich wird gesucht. Die Bewässerungsanlagen kosten Millionen. Wieder halten
wir bei einer Lachszucht. Ein Kilogramm Lachs kostet hier 15,90 Neuseelanddollar.
Kurz vor 17:00 Uhr erreichen wir unser Hotel MacKenzie Country Inn in Twizel.
Hier in Twizel wohnt unser Busfahrer Robin mit seiner Familie und er kann heut
zu Hause übernachten.
Zurückgelegte
Strecke 407 km
20. Tag: Donnerstag, 03.03.2011 Twizel - Dunedin
Heute ist
Abfahrt um 9:00 Uhr. Wir fahren an einem Felsen vorbei an dem früher
Maorifelszeichnungen waren. Der Felsen ist jetzt abgesperrt da durch Erdbeben
ein Teil des Felsens eingestürzt ist. Dies war der einigste Platz in NZ mit
Felszeichnungen, laut Heinz. Weiter geht es nach Oamaru. Hier sind sehr viele
Gebäude aus Limestone/Whitestone – einem weißen Sandstein der hier in der
Gegend abgebaut wird. Die Landschaft verändert sich wieder von Viehzucht in
Ackerbau: Mais, Weizen, Sonnenblumen werden hier im Südosten des Landes
angebaut. Unser nächstes Ziel sind die Boulders von Moeraki – kreisrunde Felskugeln
– im inneren sollen sich laut Wissenschaftlern versteinerte Dinosaurierknochen
befinden. Diese Kugeln kommen an verschiedenen Stellen in NZ vor und nicht nur
an diesem einen Strandabschnitt. Ein Teil der Kugeln ist bereits
auseinandergebrochen und man sieht verschiedene Strukturen in dem Gestein. Die
Kugeln liegen verstreut am Sandstrand. An der Uferböschung blüht gelber
Ginster. Nach einem Aufenthalt bei den Kugeln und einer Tasse Kaffee geht die
Fahrt weiter nach Dunedin. Dunedin soll die schottischte Stadt außerhalb
Schottlands sein. Hier fahren wir zur steilsten Straße der Welt und sehen uns
diese an. Auch das Bahnhofsgebäude welches im Zuckerbäckerstil (Neugotisch –
Viktorianisch) erbaut ist schauen wir uns an. Das Gerichtsgebäude liegt gleich neben
dem Knast – kurze Wege sind ja sinnvoll. Jetzt fahren wir wieder eine ganze
Strecke um die Bucht um zum Bootsanleger zu gelangen von dem aus wir in See
stechen. Wir fahren an der Küste entlang, sehen zunächst Kormorane und Robben –
Seebären, dann einige Albatrosse die auf den Hängen sitzen, dann auch einige
fliegen. Wir fahren ein Stück auf das Meer hinaus damit uns noch andere Arten
von Albatrossen gezeigt werden, den Königsalbatross haben wir schon gesehen.
Tatsächlich sehen wir noch andere Albatrosse. Einer schwimmt sogar im Meer. Das
Boot schaukelt ganz schön in den Wellen hoch und runter. Es ist gar nicht so
einfach ein Foto zu schießen von einem Albatros der auf dem Wasser sitzt wenn
das Boot jedes Mal zwei Meter nach unten oder oben geht wenn man gerade
abdrücken will und der Vogel dann in den Wellen verschwindet. Auf der Rückfahrt
sehen wir noch einen kleinen Pinguin – little blue Pinguin - auf dem Felsen
zwischen den Seebären. Nach der Bootsfahrt geht es gleich weiter zu einer Farm
auf der sich Gelbaugenpinguine aufhalten. Der Farmer hat früher immer wieder
Pinguine auf seinem Land, das direkt an der Küste liegt entdeckt. Irgendwann
hat er gemerkt dass er damit mehr Geld verdient als mit dem Vieh. Er hat
mittlerweile ein Pinguinlazarett errichtet um verletzte Pinguine gesund zu
pflegen. Es wurden auch Tarnbunker angelegt von denen aus man freilebende Pinguine
beobachten kann. Auch von einem Pfad auf den Klippen kann man Pinguine
beobachten. Außer Pinguine sehen wir auch wieder Seebären. Nach dem wir heute
viel gesehen haben fahren wir zum Hotel Mercure Leisure Lodge in Dunedin wo wir
um 18:30 Uhr Abendessen in Buffetform haben.
Zurückgelegte
Strecke 343 km
21. Tag: Freitag, 04.03.2011 Dunedin - Queenstown
Abfahrt ist um
8:00 Uhr. Auf Wunsch einiger, haben wir einen 30 minütigen Aufenthalt am
Octagon in Dunedin. Hier stellt jemand fest dass er seinen Geldbeutel verloren
hat und der sich möglicherweise im Hotel befindet. Heinz telefoniert mit dem
Hotel und wir fahren zurück, wo sich der Geldbeutel auffindet. Es geht entlang
des Clutha Rivers nach Cromwell. Cromwell ist die Hauptstadt des Obstanbaus.
Wir fahren auch durch ein Weinanbaugebiet. Doch vorher sind wir durch eine
Landschaft gefahren in der Dreharbeiten für den Film Der Herr der Ringe
durchgeführt wurden. In Cromwell halten wir um 12:15 Uhr bei einem Obstverkauf
wo sich jeder mit frischem Obst eindecken kann. Heinz weißt darauf hin, dass es
hier auch Manuka Honig gibt. Dieser hat Heilwirkung – dabei meint er diejenigen
im Bus, die schon seit längerem Husten und von Deutschland eine Erkältung
mitgebracht haben. Um 12:30 Uhr geht es weiter Richtung Queenstown. Heinz
erklärt uns unterwegs dass durch die Erderhebungen das Gold ziemlich nah an die
Oberfläche kommt – durch Regen – Hochwasser wird das Gold ausgewaschen, da es
schwerer ist lagert es sich in den Flüssen ab. Einige Leute leben hier vom
Goldwaschen in den Flüssen. Wir sehen einige Goldminen die mit Warntafeln
versehen sind wo der Zutritt untersagt ist. Auch die Hütte eines alten
Goldschürfers sehen wir am Hang des Flusses stehen. Nachdem wir unser Hotel
Heartland in Queenstown bezogen haben und der restliche Tag zur freien
Verfügung ist, habe ich mich bereits schon vorher für eine Jetbootfahrt im
Skippers Canyon auf dem Shotover River angemeldet. Während wir auf den
Transporter warten der uns in den Skippers Canyon bringen soll, sehen wir die
Remarkables – die Bergkette hinter Queenstown. Auf dem Lake Wakatipu sehen wir
ein Dampfschiff fahren. Schließlich taucht unser Chauffeur mit einem Kleinbus
auf. Wir steigen ein und los geht es Richtung Skippers Canyon. Zunächst fahren
wir eine Passstraße hoch, oben halten wir an damit wir ein Foto von der
Bergwelt und von Queenstown machen können. Wir müssen auf die andere Seite der
Bergkette. Jetzt hört die geteerte Straße auf, es geht weiter auf einer
Staubpiste, die ziemlich eng ist. Wenn zwei Autos sich begegnen, was der Fall
war, wird es schon brenzlig. Rechts neben der Straße – je nach Strecke auch mal
links – befindet sich der Abgrund – keine Leitblanken, einfach nichts, steil
nach unten. Aber die Landschaft ist überwältigend. Auch hier wurden Szenen aus
Der Herr der Ringe gedreht. Wir sehen in diesem unwegsamen Gelände zwischen den
Felsen auch Schafe weiden. Ich möchte die da nicht zusammentreiben. Irgendwann
hat die abenteuerliche Fahrt ein Ende und wir erreichen den Skippers Canyon und
verteilen uns auf zwei Jetboote. Die Fahrt mit den Jetbooten ist aber nicht
weniger abenteuerlich. Im rasenden Tempo jagen die Boote übers doch recht
flache Wasser. Die Jetboote haben nur einen Tiefgang von 10 cm. Das Boot wird
immer wieder mal zur Seite gedreht, dann geht es dicht an Felsen vorbei –
gelegentlich ziehen wir den Kopf bei Felsvorsprüngen ein. Bei einer Brücke über
uns halten wir. Von dort oben aus wird Bungee Jumping betrieben. Nach einer
rasanten Drehung geht es mindestens genauso schnell wieder zurück zum
Ausgangspunkt. Die Fahrt hat sehr viel Spaß bereitet. Jetzt besuchen wir die
alteingesessene Goldgräberfamilie und Winky`s Museum – Winky ist die Mutter der
Familie. Hier bietet uns Winky einen Kaffe oder Tee und Kekse an. Winky erzählt
von ihrer Familie, wie sie hier her kam, seid wann sie hier leben und seit wann
sie Goldschürfen und was sie im Schnitt damit verdienen usw. Jetzt wird es
richtig ernst. Wir können unser Glück im Goldschürfen versuchen. Jeder bekommt
eine Schürfwanne und eine Schaufel voll mit Erde, damit stellen wir uns an den
Wassertrog und schütteln, waschen, schütteln usw. bis am Schluss die Wanne leer
ist. Tatsächlich habe ich auch einen winzig kleinen Goldkrümel gefunden. Die
Goldfunde bekommt jeder in ein Tütchen verpackt und wir machen uns wieder auf
den Rückweg über die Passstraße. Jetzt schon etwas gefasster, was den Weg
angeht. Um 18:00 Uhr sind wir wieder im Hotel zurück. Ich gehe noch ein Stück
in die Stadt und sehe unterwegs einen Kerl, der im Bikini, ein total
verschmiertes Auto wäscht. Vielleicht hat er ja eine Wette verloren oder was
auch immer er verbrochen hat – seine Kumpane standen jedenfalls amüsiert in der
Kneipe nebenan und hatten ihren Spaß. Ich hab mich auch amüsiert.
Abendessen gab
es um 19:30 Uhr
Zurückgelegte
Strecke: 300 km
Um 10:00 Uhr
geht es heute los Richtung Milford Sound. Heinz erklärt uns beim losfahren,
dass die Grundstücke in Queenstown sehr viel Geld kosten. Oben auf den
Remarkables hat es geschneit. Sie sehen aus wie mit Puderzucker überzogen. Bei
der Abfahrt scheint die Sonne. Bei einem Toilettenstopp am Lake Wakatipu
erklärt Heinz, dass in NZ Forellen nicht verkauft werden dürfen – fangen darf
man sie und man darf sie sich auch im Restaurant zubereiten lassen. Die Gegend
durch die wir kommen ist von Tussock Gras bewachsen. Dies wird vom Vieh nicht
gefressen, steht aber unter Schutz. Es wächst nur in gewissen Höhen – das
Gelände darf nicht zu hoch und nicht zu tief sein. Bevor wir jedoch da hin
kamen haben wir noch das Hauptzuchtgebiet für Hirsche durchfahren. Rehe gibt es
nicht in Neuseeland – es werden nur Hirsche gezüchtet. In Te Anau haben wir 30
Minuten Mittagspause bis 13:15 Uhr. Rechts und Links des Weges wachsen Manuka
und Kanuka – die zwei Sorten Teebäume in NZ. Im Eglinton Tal haben wir einen
Fotostopp vor der Bergkulisse. Einen weiteren bei den Mirror Lakes, wo sich die
Berge im See spiegeln. Der nächste Halt ist bei Knobs Flat. Dort erstaunt mich
ein Schneebusch mit weißen fast durchsichtigen Beeren übersät. Vor dem Homer
Tunnel halten wir an – die Ampel ist sowieso auf Rot und schaltet nur alle 15
Minuten um. Vor dem Tunnel auf dem Parkstreifen sitzen Keas die wir fotografieren,
außerdem fasziniert die Bergwelt um uns herum. Wir sollen jetzt schleunigst
wieder einsteigen, damit wir bei der Grünphase noch durchkommen. Der Tunnel ist
1200 Meter lang. Die Bauzeit hat 20 Jahre betragen. Es gibt keinen anderen Weg
an den Milford Sound. Als wir durch den Tunnel durch sind, können wir noch eine
Weile die Bergwelt, mit teils schneebedeckten Gipfeln bestaunen. Bei The Chasm
machen wir um 15:20 Uhr wieder einen Spaziergang auf einem Pfad. Hier wachsen
riesige Fuchsienbäume die hier überall in der Gegend Bestandteil des
Baumbestandes sind. Wieder können wir in dem Westküstenregenwald gigantische
Baumfarne bestaunen. Das Ziel unseres Spaziergangs ist jedoch eine Kluft die
sich tief in die Felsen eingegraben hat und wir hören unter uns das Wasser rauschen.
Auch ein Wasserfall ist unten zu sehen.
Um 16:00 Uhr
erreichen wir schließlich den Milford Sound. An Bord der Milford Mariner dürfen
wir um 16:20 Uhr. Nach einer Sicherheitsunterweisung geht die Fahrt an einem
Robbenfelsen vorbei. Kaffee und Tee können wir uns holen so viel wir wollen. An
mehreren Wasserfällen fährt das Schiff ganz dicht hin, so dass wir sogar nach
drinnen müssen um nicht nass zu werden. Bei einem Wasserfall ist über der
Wasseroberfläche ein Regenbogen zu sehen, veranlasst durch die Lichtbrechung
des Wasserfalls. Beim nächsten Wasserfall wird das Wasser noch mal nach oben
gespritzt beim Auftreffen auf der Wasseroberfläche. Durch die Sonne angestrahlt
leuchtet es golden. Es entstehen schöne Lichtreflexe. Jetzt geht es in eine
kleine Bucht wo die Milford Mariner ankert. Mit Schwimmwesten ausgestattet
steigen wir in ein Tenderboot. Mit diesem drehen wir eine Runde auf dem Wasser.
Wir bekommen erklärt, dass zu einer anderen Jahreszeit hier in der Bucht viele
Pinguine sind. Einen silver crested Pinguin sehen wir schließlich doch noch auf
dem Wasser schwimmen. Ganz deutlich sehen wir an dem Berghang wie flach die
Bäume hier auf den Felsen wurzeln. Einen Baum hat es durch den Wind nach oben
weggedrückt, so dass sein Wurzelwerk in der Luft hängt. Wo anders sehen wir die
Spuren von Baumlawinen. Der Wald hier ist seid tausenden von Jahren unberührt
und ursprünglich. Im Abendlicht sehen wir die oft fotografierte Bischofsmütze –
so heißt der eine Berg. Nach ca. einer Stunde kehren wir an Bord zurück. Wer
wollte konnte auch Kajakfahren. Um 20:30 Uhr gab es Abendessen in Buffetform.
Anschließend wurde noch ein Film über den Milfordsound und der Bergwelt
gezeigt. Leider ging ich etwas zu früh in meine Kajüte, am nächsten Tag erfuhr
ich, dass es sich noch eine Robbe an Bord gemütlich gemacht hatte. Aber ich
hatte schon die ersten Anzeichen einer Erkältung.
Zurückgelegte
Strecke: 299 km
Noch vor dem
Frühstück gehe ich an Deck und schaue aufs Wasser. Gunda ist bereits da und zeigt
mir im Wasser eine Robbe, die dicht am Schiff im Wasser schwimmt. Frühstück
gibt es um 7:00 Uhr. Noch während des Frühstücks nimmt die Milford Mariner Kurs
auf die Tasman See. Die Seeluft draußen ist sehr windig und eisig kalt. Als das
Schiff die Tasman See erreicht tauchen vor dem Schiff Delfine auf.
Fotografieren ist jedoch unmöglich. Sie tauchen so schnell auf, hüpfen aus dem
Wasser und sind im selben Augenblick wieder verschwunden. Aber Hauptsache man
hat sie gesehen. Das Schiff fährt nur ein kleines Stück raus auf die Tasman See
dann kehrt es wieder um. Manchmal soll man hier sogar Wale sehen. Dieses Glück
hatten wir heute nicht. Mittlerweile bin ich so durchgefroren, dass ich doch
noch nach drinnen gehe, schließlich bin ich schon fast die einzige die noch
draußen ausharrt. Wieder fährt das Schiff an die Wasserfälle heran. Der Kapitän
meint dies ist eine gute Gelegenheit das Deck zu waschen. Um 9:15 Uhr legt das
Schiff wieder in Milford an. Wir nehmen unsere Rucksäcke – denn der Koffer
musste im Bus bleiben, daher wurde für die eine Nacht an Bord nur das nötigste
mitgenommen – und gehen von Bord. Es geht den gleichen Weg zurück nach
Queenstown -mittlerweile habe ich eine richtige Erkältung. Da ich die
Wegstrecke ja schon mal gesehen habe ist es auch nicht weiter schlimm wenn ich
heute nicht besonders fit bin und mir ab und zu einen Schönheitsschlaf gönne.
Unterwegs wird noch der Falls Creek Wasserfall fotografiert. Am Lake Wakatipu
kurz vor Queenstown machen wir noch mal einen Fotostopp. Der Lake Wakatipu ist
der See mit dem meisten Wasservolumen. Um ca. 15:00 Uhr treffen wir wieder in
Queenstown ein und bekommen neue Zimmer zugeteilt. Um den Tag noch auszunutzen
fahren Gunda, Dieter, Christel und ich mit der Gondel für 25$ hoch auf den
Berg. Von dort genießen wir den Ausblick auf die Remarkables, auf Queenstown
und den Lake Wakatipu. Oben geht ein Sessellift noch ein ganzes Stück höher.
Eine Sommerrodelbahn ist oben, wir beobachten wie Erwachsene und Kinder darauf
herunterfahren. Andere beobachten wir, wie sie Mountainbikes mit der Gondel mit
nach oben nehmen und den Berg mit dem Mountainbike runterfahren. Weiter ist
eine Plattform für Bungeejumping oben angebracht. Auch Paragliding wird von
diesem Berg auch betrieben. Ein paar Mal fliegt direkt neben uns ein Paraglider
vorbei. Queenstown gilt sowieso als die Hauptstadt des Abenteuersports.
Wahrscheinlich gibt es kein Abenteuer dass man nicht in Queenstown ausprobieren
kann. Heute ist kein Abendessen auf dem Programm. Heinz hat vorgeschlagen für
uns Plätze im Lokal Britania zu reservieren. Diesen Vorschlag nehmen auch die
meisten an. Um 19:30 Uhr laufen wir vom Hotel aus dorthin. Das Hirschmedallion
dort schmeckt auf jeden Fall so Klasse, das ich am liebsten den Teller noch abgeleckt
hätte.
Zurückgelegte
Strecke: 299 km
24. Tag: Montag, 07.03.2011 Mount Cook - Lake Tekapo
Heute fahren
wir um 8:00 Uhr los Richtung Christchurch. Zunächst machen wir jedoch erstmal
eine halbe Stunde Pause in Arrowtown, eines der ersten Goldgräberstädtchen. In
Cromwell halten wir wieder für Obsteinkauf an. Meiner Erkältung geht es schon
etwas besser. Da wir strahlenden Sonnenschein haben und Heinz schon vorher
angekündigt hat, dass in Twizel noch mal die Möglichkeit besteht einen
Hubschrauberflug zum Ohau Gletscher zu machen für diejenigen die Interesse haben,
melde ich mich natürlich dafür an. Die Erkältung ignoriere ich. In Twizel
angekommen, werden die anderen zur Mittagspause in Twizel aus dem Bus gelassen
und wir fahren zum Flugplatz um unseren Hubschrauberflug anzutreten. Hier gibt
es etwas Verwirrung weil das Kreditkartenterminal nicht funktioniert. Soviel
Bargeld in NZ Dollar haben die wenigsten. Ich auch nicht. Die Dame ist
schließlich bereit auch Euro zu nehmen. Ich habe keine Euro dabei, mein anderer
Geldbeutel ist im Bus und soviel hätte ich sowieso nicht. Ich habe Glück
Christel legt mir 220 Euro aus, ich kann sie ihr dann überweisen wenn ich
wieder zu Hause bin. Andere zahlen halb halb, aber da musste Heinz erstmal
beruhigend einschreiten sonst hätte die gute Frau am Schalter einen Nervenzusammenbruch
gekriegt, da sie gar nicht mehr durchgeblickt hat. Aber schließlich durften wir
alle 6 Personen doch noch in den Hubschrauber. Die anderen 4 Berliner aus
unserer Gruppe bekamen noch 2 andere Touristen zugeteilt und flogen zuerst.
Normalerweise stehen mehr Hubschrauber zur Verfügung, die sind jedoch im
Augenblick in Christchurch im Einsatz. So müssen wir warten bis der erste
Hubschrauber wieder zurück ist. Dadurch wurde jetzt der Zeitplan
durcheinandergeworfen, da der Rest der Gruppe bereits aus der Mittagspause mit
dem Bus anrollte um uns abzuholen, als wir noch gar nicht im Hubschrauber
saßen, sondern noch auf diesen warteten. Aber so konnten uns die anderen noch
beim Abflug zuwinken. Der Hubschrauberflug selbst war Klasse. Wir flogen über
die Schneebedeckten Berge, sahen Bergseen und landeten schließlich auf dem
Gletscher wo wir ca. 10 Minuten Aufenthalt hatten. Wir mussten nur aufpassen
nicht zu dicht an die Kante zu gehen um nicht in einer Lawine nach unten zu sausen.
Die zwei Aachener Elfriede und Marianne wurden so übermütig, dass sie eine
Schneeballschlacht anfingen. Beim einsteigen wurden im Hubschrauber die Plätze
getauscht, wer erst vorne saß ging nach hinten, die hinten gingen nach vorne im
Hubschrauber. Interessant war es als der Hubschrauber über die Bergkante flog
und dann ein Stück steil nach unten ging, bis der Pilot wieder nach oben zog.
Wieder sicher gelandet, waren der Rest der Gruppe immer noch guter Laune, auch
wenn sie eine halbe Stunde auf uns warten mussten. Wir fahren weiter bis zum
Pukaki Lake. Hier haben wir einen guten Blick auf den Mount Cook. Im
angrenzenden Visitor Center erklärt uns Heinz wieder einiges, hier sehen wir
auch ein Bild der schon genannten Spanier Pflanze, die mit der Karotte verwand
ist blühend. Bei der Weiterfahrt sehen wir kurz vor dem Lake Tekapo die
Amerikanische Sattelitenstation auf dem Berg. Am Lake Tekapo selbst haben wir
20 Minuten Aufenthalt um 14:50 Uhr. Dort steht auch ein Denkmal für die
Hütehunde. Solche Denkmale haben wir dann auf der Reise noch mehrere gesehen.
Das Denkmal soll den Einsatz der Hütehunde würdigen. Ohne die Hütehunde wären
die Bewirtschaftung wie z.B. hier das Mc Kenzie County nicht möglich. Wir
fahren weiter durch die Canterburry plains (Ebene). Wie bereits an vielen
anderen Orten sehen wir auch hier wieder verdorrtes Gebüsch auf den Weiden –
dieses wird mit Gift bespritzt da es als Unkraut gilt – die Farmer haben die
Auflagen das Gestrüpp zu vernichten, aber aufgrund der Größe vieler Farmen –
Stations, schaffen es diese nicht überall das eingeschleppte Gebüsch, eine Art
Stachelginster zu vernichten. Auch hier wird der Gifteinsatz nicht überall
befürwortet. Weiter geht die Fahrt nach
Darfield einem Vorort von Christchuch. Hier wurde für uns ein Ausweichquartier
gefunden, da wir nicht nach Christchurch wegen dem Erbeben können. Da es sich
um ein Notquartier handelt und die Reiseagentur keine Ansprüche stellen konnte,
da es fast unmöglich ist überhaupt noch ein Quartier in der Gegend zu bekommen,
kann sich auch niemand über die einfache Ausstattung beschweren. Heute verlässt
uns auch unser Busfahrer Robin, er fährt wieder nach Hause. Wir bekommen also
einen anderen Bus und eine neue Busfahrerin, Lynn. Um 19:15 Uhr gibt es
Abendessen. Dafür dass es schwierig ist in und um Christchurch Lebensmittel zu
bekommen, fiel das Abendessen aber sehr reichhaltig aus. Ich aß Schweinebraten
(Schweinebraten ist in Neuseeland sehr selten) mit Kartoffeln, es waren auch
wieder die Kumara – Süßkartoffeln – dabei.
Zurückgelegte
Strecke: 492 km.
Um 9.00 Uhr
ist heute Abfahrt. Christchurch wird weitläufig umfahren um die
Versorgungsstraßen, die in notdürftigem Zustand sind, den Versorgungskräften zu
überlassen. Es geht auf den Highway Nr. 1 Richtung Kaikoura. Dann fahren wir
auf die 72 er Scenic Route. Heinz erklärt, dass ca. 10 000 Häuser durch das
Erdbeben in Christchurch zerstört wurden. Während einer halbstündigen
Kaffepause in einer Ortschaft fiel der Strom aus, statt Kaffee gab es
Orangensaft. Heinz erklärte, dass es in einem Umspannwerk gebrannt hat. Da
heute der internationale Frauentag ist, spendiert uns die Reisebegleitung Linda
Hartge eine Weinprobe in Waipara Springs. Es gibt verschiede Sorten Weißwein zu
probieren und am Schluss noch einen Rotwein. Auf dem Gelände des Weingutes
hielten sich auch ein paar Australische Polizisten auf, die einen freien Tag
vom Einsatz in Christchurch hatten. Bei der Weiterfahrt an der Küste sehen wir
noch vor Kaikoura einen großen Schwarm Delfine im Meer herumhüpfen. So viele
Delfine auf einen Haufen habe ich auch noch nie gesehen. Heinz erklärt uns,
dass sich bei Kaikoura ein Graben im Meer befindet, vergleichbar mit dem Grand
Canyon – hier der Kaikoura Canyon genannt. In diesem Graben befindet sich sehr
viel Krill, das die Wale fressen. Hier gibt es auch Haie. Heinz meint die
finden hier soviel zu fressen, dass noch nie ein Surfer oder Schwimmer
angegriffen wurde. Die Kiwis kümmern sich auch nicht um die Haie, sie surfen
ungeniert im Meer ohne nach einem Hai Ausschau zu halten. Es wird ganz
ungeniert nach Abalone – der Pauaschell – einer Schneckenart getaucht, oder
gesurft. Vor Kaikoura sehen wir wieder einige Robben, sprich Neuseeländische
Seebären an der Küste. Kurz vor 15:00 Uhr erreichen wir schließlich unser Hotel
Aspen Court in Kaikoura. Im Hotelzimmer fällt gleich die Dusche ins Auge, die
ist ja vom Feinsten. Mit Sitzgelegenheit, Regendusche, Fernbedienung für Radio
und Beleuchtung in der Dusche, verschiedene Düsen an der Seite. Aber um mich
mit der Technik auseinanderzusetzen habe ich keine Zeit, denn gleich um 15:00
Uhr geht es weiter zum Whale-watching. Im Gebäude am Meer bekommen wir zunächst
einen Film über Wale gezeigt, dann noch eine Sicherheitsunterweisung, bis uns
schließlich um 16:00 Uhr vom Informationszentrum ein eigener Bus abholt der uns
zum Schiff bringt. Das Unternehmen wird von den Maori betrieben, daher nimmt
man es mit der Zeit nicht so genau. Auf dem Schiff ein Katamaran müssen wir
zunächst alle drinnen sitzen, da das Boot ziemlich schnell fährt. Auf der
Anfahrt zu den Walen in den Kaikoura Canyon wird uns der Canyon erklärt und
unsere Position wo wir uns befinden. Das Schiff stoppt und wir dürfen nach
draußen. Wir suchen alles ab, aber kein Wal zu sehen. Wir werden wieder nach
drinnen beordert, das Schiff fährt weiter. Das gleiche noch mal – stopp – nach
Wal Ausschau halten – keinen sehen. Wieder rein. Wieder stoppt das Schiff,
nichts wie raus und tatsächlich da ist ein Spermwhale - Pottwal. Man sieht
schon von weitem die Wasserfontäne die er nach oben bläst. Das Schiff fährt
näher heran. Wir beobachten eine ganze Weile den Wal, er schwimmt dicht neben
dem Schiff. Es wird erklärt das dies nur ein ganz geringer Teil vom Wal ist,
den wir hier sehen, das meiste ist unter Wasser. Jetzt wird durchgesagt, dass
man sich sicher ist dass der Wal gleich abtaucht. Vorher haben wir schon die
Information erhalten, dass der Wal vor dem Abtauchen erst einen Buckel macht
und dann kopfüber ins Wasser taucht, so dass kurz nur noch die Schwanzflosse
aus dem Wasser schaut und dann der Wal ganz verschwindet. Tatsächlich sehen wir
den Buckel, dann den Schwanz und der Wal ist weg. Wir können draußen stehen
bleiben, sollen uns aber gut festhalten. Das Schiff fährt weiter weil noch wo
anders ein Wal gesichtet wurde. Als wir ankommen sehen wir von diesem gerade
noch die Schwanzflosse und auch er ist abgetaucht. Weiter geht die Fahrt. Da,
noch ein dritter Wal, diesen beobachten wir wieder eine ganze Weile, wie er
immer wieder Wasserfontänen ausstößt und neben dem Schiff her schwimmt. Dann
wieder die Durchsage: Achtung der Wal wird bald abtauchen. Gleich darauf wieder
der Buckel, der Schwanz und weg ist der Wal. Wieder können wir draußen stehen
bleiben und sehen auf dem Rückweg noch einen Schwarm Schwarzdelfine – Dusky
Dolphins neben dem Schiff auf und ab hüpfen. Na wenn das kein gelungener Tag
war. Wieder drinnen im Schiff wird noch ein Zahn eines Pottwals gezeigt, den
wir auch alle anfassen können. Ganz schön schwer so ein Zahn. Wir bekamen auch
noch einige Informationen über die Zahnwale sowie deren Aufbau des Kiefers.
Wieder um einiges Wissen reicher, gehen wir in Kaikoura an Land und werden vom
Bus wieder zu unserem eigenen Bus gebracht. Kurz vor 19:00 Uhr sind wir wieder
im Hotel. Bereits um 19:15 Uhr geht es wieder weiter. Wir laufen zu einem Greyfish
– Langustenlokal zum Abendessen. Ich esse aber lieber Ribeyesteak anstatt
Languste.
Nach dem
Abendessen besteht dann erstmals die Gelegenheit die raffinierte Dusche
auszuprobieren.
Heute sind wir
265 km gefahren.
Zum
Frühstücken müssen wir wieder ein paar Schritte laufen, es gibt um 8:00 Uhr
Frühstück in einem Kaffee und nicht im Hotel. Abfahrt ist um 9:00 Uhr Richtung
Picton zur Fähre, da wir heute die Südinsel verlassen und durch die
Marlboroughsounds zur Nordinsel überwechseln. An der Küste Waipapa Bay, ein
Stück nach Kaikoura sehen wir nochmals Seebären – aber so viele auf einmal
haben wir bisher noch nicht gesehen. Überall tummeln sie sich. Im Wasser
planschen welche vergnügt herum. Auch kleine sind dabei. Das Schauspiel
beobachten wir eine Zeitlang, dann fahren wir weiter. In Kekerengu haben wir
wieder eine kurze Pause. Unterwegs sehen wir noch Baumhäuser – diese werden als
Hotelzimmer vermietet – natürlich für viel Geld. Nach einer zeitlang ändert sich
wieder mal die Landschaft. Jetzt hat man den Eindruck man befindet sich in der
Nordamerikanischen Prärie. Hügel und Grasland soweit das Auge reicht. Heinz
erklärt, dass auch hier eine Farm einen Durchmesser von 100 km hat. Er erklärt
auch dass man in NZ mit gesamten Häusern umzieht. Die Häuser werden unten am
Boden abgesägt, z.B. auf Schienen verfrachtet, mit LKW`s abtransportiert und an
anderer Stelle wieder hingestellt und befestigt. Auf der linken Seite taucht
ein Weinanbaugebiet auf. Es ist ca. 12:00 Uhr als wir die Fähre erreichen. Wir
verlassen den Bus und gehen an Bord der Fähre. Es gelingt uns einen Platz auf
dem obersten Deck außen zu ergattern. Die Fähre legt kurz nach 13:00 Uhr ab.
Wir beobachten rechts und links die Landschaften an denen wir vorbeifahren. Wir
sehen Muschel- oder Austernfarmen, Gegenden mit Wald bewachsen, dann wieder
Grasland und trockene Landschaften, bis wir schließlich das Meer erreichen und
über den Cook strait fahren. Es heißt dass manchmal in der Cook Strait 10 m
hohe Wellen sind. Bei uns ist zum Glück flache See. Wieder tauchen neben dem
Schiff Delfine auf. Bevor ich meinen Foto zur Hand habe, sind sie auch schon
wieder weg. Wir sehen jetzt schon die ersten Häuser von Wellington bzw. den
Vororten. Als wir in die Bucht von Wellington einfahren, taucht die Skyline von
Wellington mit den Wolkenkratzern vor uns auf. Die gesamte Strecke, die wir mit
der Fähre zurücklegen beträgt 92 km. Um 16:15 Uhr erreichen wir den Hafen von
Wellington. Jetzt dürfen erst alle Personen die ein Fahrzeug dabei haben von
Bord gehen. Als wir von Heinz das verabredete Zeichen (Putt, Putt, Putt) hören
setzen auch wir uns in Bewegung und verlassen die Fähre. Es dauert nicht lange
bis Lynn mit dem Bus auftaucht und wir einsteigen können. Jetzt erleben wir
einen Kulturschock. Vom gemütlichen ländlichen Süden NZ in den hektischen
Norden, in die Großstadt Wellington mit 370 Tausend Einwohnern. Heinz erklärt
dass man hier im Norden hochnäsiger, eleganter und hektischer ist. Der Süden
wird häufig als Farm bezeichnet. Wellington ist eine sehr windige Stadt. 180
Stundenkilometer Windgeschwindigkeit sind keine Seltenheit. Haben wir da ein
Glück das wir nicht nur strahlend blauen Himmel haben, sondern auch fast keinen
Wind heute. Um 16:20 Uhr beginnen wir mit der Stadtrundfahrt in Wellington. Wir
sehen unterwegs Oberleitungsbusse, die hier in Wellington verkehren. Wir fahren
auf den Victoria Hill. Von hier aus haben wir einen Rundumblick auf Wellington,
das Meer und den Hafen. Wieder unten können wir uns davon überzeugen, dass die
Häuser die am Victoria Hill gebaut wurden, keine Autozufahrt haben. Die Garagen
befinden sich unten auf der Straße. Von dort gehen Aufzüge zu den Häusern am
Hang hoch. Heinz erklärt, dass es vorkommt, dass schon mal jemand mitsamt
seinem Aufzug auf der Straße landet weil er es versäumt hat seinen Aufzug
regelmäßig warten zu lassen oder sich das Geld für die Wartung sparen wollte.
Jetzt fahren wir am alten Parlamentsgebäude – dem größten Holzgebäude der Welt
– vorbei. Danach halten wir am jetzigen Parlamentsgebäude – dem Behive – weil
es aussieht wie ein Bienenstock. Wieder erklärt uns Heinz, dass es in
Neuseeland keine Anrede mit Sie oder Herr usw. gibt. Jeder wird nur mit
Vornamen angeredet. So ist der Regierungschef nur John K. Die Politiker sind in
NZ auch für das Volk zugänglich. Jeder kann auf den Rasen vor dem
Parlamentsgebäude. Es gibt dort auch keinen Sicherheitsdienst. Jetzt geht es
direkt ins West Plaza Hotel wo wir um 19:00 Uhr Abendessen haben.
Gefahrene
Kilometer: 189
Wir
frühstücken um 7:30 Uhr. Die Abfahrt ist um 8:30 Uhr. Die Fahrt führt uns
entlang der Westküste. Auf der rechten Seite befindet sich der Tararua Forest
Park mit Urwald, aber ohne Pflanzen die viel Feuchtigkeit brauchen, da die
Gegend eher trocken ist. Heinz erklärt, dass nur 15% der Maoris auf der Südinsel
leben- dort ist es ihnen wegen dem Gebirge zu unwegsam. In Foxton haben wir
wieder eine kurze Kaffeepause. Weiter geht es über die Küstenebene in der viel
Ackerbau betrieben wird. Auch viele Viehweiden sind wieder zu sehen. Um ca.
11:00 Uhr wird die Landschaft hügelig. Unter dem Mutterboden befindet sich Vulkanasche.
Der Kratersee Taupo ist ein erloschener Vulkann. Von dessen Ausbruch stammt die
Vulkanasche. Der Boden ist in dieser Gegend ziemlich wertlos. Es kommt immer
wieder zu Erdrutschen. Wir konnten vom Bus aus, auch an vielen Stellen
beobachten, wie die Erde mit dem weggerutschten Gras und dem gelblichen
Vulkanboden, zum Vorschein kommt. Auf der Fahrt hat uns Heinz das Sozialsystem
in Neuseeland erklärt. Mittlerweile erreichen wir Hunterville, das Zentrum der
Hundezucht und der Hundeausbildung für die Schafshunde. Auch hier sehen wir
wieder ein Hundedenkmal. Durch die Flüsse wurde die Vulkanasche weggespült. Es
entstanden tiefe Täler. Wir fahren jetzt durch Taihape, dass für die
Gummistiefelproduktion bekannt ist. Dies zeigt man hier deutlich indem an
manchen Gebäuden Gummistiefel als Symbol angebracht sind. Wir sind aus dem
Erdbebengebiet heraußen, kommen dafür aber in den Feuergürtel der Erde mit noch
aktiven Vulkanen. Wir erreichen den Tongariro Nationalpark und durchfahren
Wairouru. Danach biegen wir von der Highway 1 nach links ab. Bald ist der
Ruapehu Vulkan im Vordergrund zu sehen. 1996 ist dieser zuletzt ausgebrochen.
Schnee- und Schlammlawinen kommen jedoch häufiger vor. Wir machen Halt an einem
Denkmal mit einer Schautafel wo 1953 eine Schlammlawine – Lahar – einen Zug und
eine gesamte Brücke in den Fluss gerissen hat. Es gab damals 150 Tote. Wir
sehen den Fluss, die neue Brücke und bekommen mit, dass das Flusswasser
besonders Schwefelhaltig ist, da der Fluss Kraterwasser vom Vulkan
transportiert. Die Schautafel enthält auch Bilder vom Unglück damals. Es gibt
hier 3 aktive Vulkane den Ruapehu, den Mt. Ngauruhoe und den Mt. Tongariro.
Schlammlawinen und kleine Ausbrüche sind hier regelmäßig. Ganz schwach in den
Wolken sehen wir den 4. aktiven Vulkan Mt. Taranaki im Egmond Nationalpark der
jedoch weiter weg ist. Um 14:00 Uhr checken wir im Hotel Powerderhorn Chateau
in Ohakune ein. Kurz vor dem Hotel amüsiert sich Lynn unsere Busfahrerin über
ein Pferd im Vorgarten eines Hauses, das vermutlich dorthin gestellt wurde, um
das Rasenmähen zu sparen. Um 14:30 Uhr gehen wir noch mal los. Lynn hat sich
bereit erklärt uns mit dem Bus ein Stück hoch auf den Vulkan Ruapehu zu fahren.
Oben angekommen, sehen wir die Skilifte – hier beginnt das Skigebiet – die
Kiwis fahren auch am noch aktiven Vulkan Ski - niemanden stört es wenn der
Schnee gelegentlich schwarz durch Vulkanasche ist. Die Landschaft dort oben
gleicht einer Mondlandschaft, nur spärlicher Bewuchs ist vorhanden. Wir sehen
auch einen Hubschrauber auf und ab fliegen, der für Arbeiten im Skigebiet eingesetzt
ist, da die Skisaison bald beginnt – wir haben bald Herbst in NZ und der Winter
dort ist nicht mehr weit. Der Hubschrauber fliegt auch ein paar Mal knapp neben
uns vorbei. Wir haben den Eindruck, dass er für uns ein Schaufliegen inszeniert.
Etwas weiter unten besuchen wir einen Bachlauf mit Felsen, auf dem wieder eine
Szene von Herr der Ringe gedreht wurde. Hier wachsen wieder kleine Bergbuchen,
wir sehen wieder viele Flechten und Moose, noch etwas tiefer ändert sich wieder
das Landschaftsbild, hier ist wieder Regenwald, Wir steigen aus dem Bus und
wandern zurück zum Hotel durch den Bergregenwald. Wir sehen Pangapalmen –
Schneepalmen oder Bergpalmen die winterhart sind. Auch riesigen Baumfarnen
schenken wir unsere Aufmerksamkeit. Überall hängen Orchideen auf den Bäumen –
leider hat gerade keine geblüht. Wieder im Hotel mache ich mir auf dem Zimmer
eine Tasse heiße Schokolade – hier in Neuseeland, wie auch schon in Australien
stehen überall in den Zimmern Wasserkocher und Portionstee, Kaffee oder heiße
Schokolader bereit, die man sich kostenlos zubereiten kann. Diese genieße ich
auf dem Balkon des Zimmers bei schönstem Wetter. Um 18:30 Uhr ist Abendessen.
Zurückgelegte
Distanz: 337 km
Frühstück ist
um 8:00 Uhr. Abfahrt um 9:00 Uhr heute. Wir fahren nach Wakapapa zu einer
Wanderung. Wir sehen wie sich wieder der Fluss bzw. auch die Schlammlawinen –
Lahare – durch die Landschaft gefressen haben. Überall am Straßenrand sehen wir
rot blühendes Heidekraut und Pampasgras welches teilweise gelb und teilweise
rosa blüht. Vorbei geht die Fahrt am Chateau Wakapapa zum Whakapapanui walk.
Hier wandern wir 1 Stunde durch den Bergwald. Wir sehen im Fluss durch
Schwefelablagerungen gelbe Steine, da der Fluss vom Vulkan kommt. Auf Stegen
durchqueren wir ein Hochmoor mit blühendem Heidekraut und Moorpflanzen. Weiter
unten als der Weg wieder auf die Straße mündet holt uns der Bus mit dem Rest
der Gruppe ab, die nicht gut zu Fuß sind und daher nicht mitgelaufen sind. Hier
stehen wir in einer Heidelandschaft überall rot blühende Heide soweit das Auge
reicht. Dazwischen Pampasgras und verschiedene Sträucher. Als Kulisse im
Hintergrund die Vulkanberge. Bei der Weiterfahrt sehen wir auch Dampfwolken
(Rauch) aus Seitenschloten des Vulkans aufsteigen. In dieser Gegend gibt es
auch Wildpferde, an der Dessert Road. Heinz erklärt uns auf der Weiterfahrt,
dass die Seen Taupo und Rotorua hochgefährlich sind. Man rechnet mit Ausbrüchen.
Dies sind Kraterseen – wo der Berg vor ca. 22600 Jahren durch einen Supervulkanausbruch weggeflogen
ist, man vermutet, dass dieser Ausbruch in der Bibel erwähnt ist, als sich der
Himmel verdunkelte. Die gesamte Stadt Rotorua liegt im Vulkankrater. Jederzeit
kann ein Ausbruch kommen. Diese Gegend gehört zum Feuergürtel der Erde zudem
auch Hawaii gehört. Überall sind Calteras – Kraterseen- vorhanden. Im Bergwald
den wir durchfahren wachsen überall Rimubäume (Steineiben). Langsam wechselt
wieder die Vegetation, die Gegend wird trockener. Der Bergwald verschwindet.
Mittlerweile sind wir am Lake Taupo angekommen. Der Lake Taupo ist der größte
See Neuseelands. Er ist 40 km lang und 28 km breit und hat einen Umfang von 193
km. Nach Turangi biegen wir wieder auf den Highway 1. Hier machen wir einen
Stopp am Lake Taupo. Überall am Ufer liegen Bimsteine herum. Da sie nicht
schwer sind, sammelt jeder ein paar davon ein. Weiter geht es zum Huka Falls.
Anschließend besuchen wir das Erdbebenzentrum in Taupo. In diesem setzten wir
uns in den Erdbebensimulator und bekommen einen Eindruck wie sich ein Erdbeben
der Stärke 6,3 anfühlt. Einen Film über den Ausbruch des Ruapehu schauen wir
uns ebenfalls an, auch eine Dokumentation zu dem Zugunglück mit den 150 Toten
durch eine Schlammlawine. Außerdem gibt es dort alle Informationen rund um
Vulkane, die Erdplatten. Auch ein Modell der Vulkane in Neuseeland ist
aufgebaut. Eine Tornadomaschine ist vorhanden, so dass wir die Entstehung eines
Tornados life miterleben können. Anschließend fahren wir zu einem
Geothermalkraftwerk. Dieses ist das 1. in der Welt wo ein Vulkan zur
Energiegewinnung angezapft wird. In NZ gibt es zwei dieser Kraftwerke. Jetzt
fahren wir weiter ins Sudima Hotel in Rotorua. Rotorua ist Maori und bedeutet
soviel wie stinkende Stadt. Dies stellen wir nach dem Bezug unserer Zimmer um
17:00 Uhr auch bald fest, gelegentlich bekommt man einen Schwall Schwefeldämpfe
in die Nase. Wir liegen direkt am See, an einem Bereich der auch dampft und
unangenehm riecht. Im Ort gibt es ein Thermalbad. Ich ziehe es jedoch vor nach
dem Abendessen um 18.00 Uhr noch einen Spaziergang in den government garden –
botanischen Garten mit historischem alten Regierungsgebäude - von Rotorua zu
unternehmen. Begleitet von Gunda, Dieter und Christel. Dort sehen wir auch Pukekos
– Purpurhühner, die überall in Neuseeland vorkommen. Sie sehen genauso aus wie
der Takahe – dieser ist jedoch flugunfähig und deshalb vom aussterben bedroht.
Auf Inseln ausgelagert versucht man diese Art zu erhalten. Im Botanischen
Garten von Rotorua ist auch wieder ein eingezäunter Bereich aus dem
Schwefeldämpfe aufsteigen.
Zurückgelegte
Distanz: 257 km
29. Tag: Samstag, 12.03.2011 Rotorua
Um 8:00 Uhr
gibt es Frühstück, um 9:00 Uhr ist Abfahrt. Wir besuchen den Agradome eine
Showfarm. Hier sehen wir alle Schafsrassen die in Neuseeland gezüchtet werden.
Auch die Arbeit der Schafscherer wird uns vorgeführt. Anschließend wird uns
gezeigt wie die Arbeit der Schafshunde funktioniert. Erst bekommen wir den
Eyedog – Augenhund vorgestellt, der niemals bellt und niemals die Schafe aus
den Augen lässt – er dirigiert die Schafe in die richtige Richtung. Dann
bekommen wir die Huntaways zu sehen. Diese bewegen sich auch auf dem Rücken der
Schafe vorwärts um so bei einer Herde von hinten nach vorne zu gelangen. Sie
haben die Aufgabe die Schafe zu treiben. Dies wird auch mit einer
Showvorführung dargestellt indem ein paar Schafe getrieben werden. Nach dieser
eindrucksvollen Vorführung besuchen wir den Rainbow Tierpark. Hier sehen wir
die verschiedenen einheimischen Forellenarten, Aale, einheimische Papageien wie
den seltenen Kaka, auch die Teebäume werden uns nochmals erklärt. Dann geht es
in das Kiwihaus wo wir alles über den Kiwi erfahren vom Ei, über das schlüpfen
bis zum Vogel. Nur leider ist fotografieren verboten. Auch ein paar Kiwis
bekommen wir im Nachthaus zu sehen. Während die anderen Mittagspause machen,
nutzen Gunda, Dieter, Christel und ich, sowie zwei Berliner und Linda die
Möglichkeit eines Hubschrauberfluges über die Vulkane – Abflug 13:15 Uhr. Beeindruckend
ist der Flug über den Vulkankrater. Am Devils Gate landen wir und laufen zu den
heißen Quellen. Dort ist auch der einzige Schlammvulkan in NZ zu sehen (Mudvulcano)
– überhaupt selten in der Welt. Dieser bricht alle 6 Wochen aus und nur nachts.
Bei zwei heißen Wasserlöchern wird uns vom Piloten erklärt, dass dies die
Kochstelle ist. Hängt man ein Schwein in eines der Löcher ist es nach 2 Stunden
gar und riecht auch nicht nach Schwefel – cooking pole. Beim Wiedereinsteigen
müssen Gunda und Dieter in den anderen Hubschrauber wechseln, dafür kommen die
beiden Berliner in unseren Hubschrauber. Der Pilot erklärt der andere
Hubschrauber war zu schwer – er war kleiner als unserer. Der Flug geht zurück
und wir landen wieder sicher auf der Erde. Es hat sich gelohnt die Mittagspause
zu opfern. Schließlich fährt um 14:30 Uhr unser Bus weiter. Wir fahren zu
Tepuia. Hier sehen wir gleich eingangs eine Begrüßungszeremonie der Maori,
besichtigen das Versammlungshaus der Maori, wo uns die Bedeutung der einzelnen
Sympole (Ahnen) erklärt werden. Oben am First vorne ist immer die Figur des
Häuptlings. Seitlich herunter die der Verwandten. Zu jeder Figur ist ein Sympol
was derjenige zu Lebzeiten am besten konnte, wie fischen etc. Auch den Rimubaum
sehen wir aus nächster Nähe. Einen Geysir schauen wir uns von fast allen Seiten
an. Verschiedene heiße Quellen und Blubberlöcher, wie Schlammlöcher – mudpole.
Weiter besichtigen wir eine Falle mit der Maoris Vögel fingen, sowie deren
ursprüngliche Behausungen. Am Ende besichtigen wir noch die Schnitzschule der
Maori, sowie eine Webschule, die mit in Tepuia integriert ist. Es geht wieder
zum Hotel zurück, wo wir uns um 18:00 Uhr wieder treffen. Heute werden wir von
einem Bus der Maori abgeholt und zu einem traditionellen Hangi Essen der Maori
gebracht. Hier muss zunächst eine traditionelle Begrüßungszeremonie abgehalten
werden – wir haben vorher von Heinz Verhaltensregeln beigebracht bekommen. Auch
haben wir vorher erläutert bekommen wie so ein Essen im Erdofen zubereitet
wird. Das Essen Fleisch, Kartoffeln, Kumara – Süßkartoffel etc, werden in
Blätter gewickelt und auf heißen Steinen im Boden eingegraben. Nach einer
gewissen Zeit ist das Essen gar. Vor der Begrüßungszeremonie sehen wir auf dem
Fluss wie die Maori mit dem Kriegskanu herangefahren kommen. Nach der
Begrüßungszeremonie bekommen wir noch einen Kriegstanz vorgeführt. Die
verschiedenen Waffen werden erklärt, sowie verschiedene Verhaltensweisen und
die Tätowierungen. Bei den Maori ist es eine Ehre wenn ein Maori von den
Ältesten die Erlaubnis einer Tätowierung bekommt. Bei den Tätowierungen kommen
die 4 Tiere, Eule, Kiwi, Papagei und Pinguin vor. Nach diesem umfassenden
Kulturprogramm ist dann das Büffet eröffnet und wir können essen soviel wir
wollen. Selbst ein Nachspeisebüffet ist aufgebaut. Nach dem Essen geht noch ein
Maori mit uns an den Fluss. Wir bekommen Taschenlampen ausgeteilt und machen
uns im Dunkeln auf den Weg. Kurz vor dem Fluss müssen wir die Lichter
ausschalten und wir sehen überall Glühwürmchen – glowworms – sitzen. Wir
genießen einen Augenblick den Anblick bis der Maori das Licht anschaltet und
wir auf einen Tümpel blicken. Es geht zurück zum Bus, der uns wieder ins Hotel
bringt. In Neuseeland gibt es auch Glühwurmhöhlen die von uns aber nicht
besucht werden. Die Glühwürmer sind Insektenlarven, die Fäden spinnen und mit
dem Licht Insekten anlocken, die sich in den Fäden verfangen und dann von den
Larven ausgesaugt werden. Wenn sich die Glühwürmer verpuppen und zu Insekten
werden, verfangen sie sich häufig selbst in den Fäden und haben ein kurzes
Leben.
In Rotorua
gefahrene Kilometer: 48
30. Tag: Sonntag, 13.03.2011 Bay of Plenty - Hamilton
Um 9:30 Uhr
ist heute Abfahrt. Wir fahren zu der Grünanlage unterhalb des Krankenhauses von
Rotorua. 2004 ist hier eine 30m hohe Wasserfontäne in die Höhe geschossen. Die
Menschen sind aus dem Krankenhaus gelaufen, teils mit dem Infussionsständer in
der Hand. Auch jetzt noch sind einige Flächen abgesperrt aus denen es dampft
und der Rauch nach oben steigt. Auch Häuser mussten hier schon evakuiert
werden. Die Menschen hier leben auf einem Pulverfass – leben auf dem Vulkan.
Früher nutzten die Menschen die Erdwärme in den Häusern, auch zum Kochen –
erwärmen von Wasser - dadurch ist der Druck im Erdinneren gesunken. Jedoch gab
es in Tepuia nicht mehr so viel Geysirtätigkeit zu sehen. Es ist eine
Einnahmequelle für die Gegend, die Vulkanaktivitäten wie Geysire usw. für den
Tourismus zu vermarkten. Es wurde verboten aus dem Erdinneren die Energie für
die privaten Haushalte zu nutzen. Mittlerweile ist der Druck wieder im
Erdinneren gestiegen. Es wird befürchtet wenn der Druck weiter steigt, dass von
der Natur irgendwann mal wieder ein Ventil abgelassen wird. Wir haben sogar
gesehen wie im Garten eines Grundstückes Dampf aufgestiegen ist. Auf der
Weitefahrt lassen wir das Vulkangebiet hinter uns. Weit am Horizont vor uns
sehen wir die Waikato Tafelberge. In NZ kann man bei guter Sicht oft über 100
km weit sehen. In Tirau haben wir einen 30 minütigen Stopp. Die Ortschaft ist bekannt
für Wellblechkonstruktionen. Eine Halle mit Geschäften ist aus Wellblech wie
ein Schaf geformt, zur Straße hin ist der Kopf, gleich gegenüber ist ein
ähnliches Gebäude das einen Hund darstellt. Hier sehen wir auf einem Grundstück
dass jemand bei einem Fahrrad das Vorderrad entfernt hat und stattdessen einen
Handrasenmäher anmontiert hat. Wir fahren weiter Richtung Hamilton und
Campridge. Das Gebiet hier ist bekannt für Rennpferdezucht und Kiwiplantagen.
In Karapiro – einem Vorort von Cambridge - haben wir wieder 30 Minuten Pause.
Hier sehen wir auf einen Staudamm, verbunden mit einem Wasserkraftwerk. Auf dem
Fluss sehen wir dass ein Ruderwettkampf stattfindet, die Lautsprecher hören wir
bis nach oben. Hierher werden wir am Nachmittag wieder zurückkommen. Wir haben
vorher schon das nötigste in unsere Rucksäcke gepackt, da heute wieder der
Koffer im Bus bleibt. Wir werden heute Nachmittag aufgeteilt auf verschiedene
Farmen. Hier an dieser Stelle holen uns nachmittags die Farmer ab. Aber jetzt
fahren wir erstmal zu einem Grillmittagessen auf eine andere Farm in der Nähe.
Als wir auf der Farm ankommen, fallen uns gleich verschiedene Bäume und Blumen
auf. Ein Kauribaum ist erstmals zu sehen. Eine Magnolienart mit rosa Blüten.
Eine rot blühende Blume ohne Blätter die ich noch nie gesehen habe, wird mir
später von der Farmerin als Bloodlily beschrieben. Nach dem Empfang durch die
Farmleute, bekommen wir Wasser und Saft zu trinken. Andere Getränke können
gekauft werden. Es wird eine Salatbar aufgebaut. Auch verschiedene selbstgebackene
Brote sind dabei. Draußen vom Grill holen wir uns Steaks, es sind Rindersteaks
die vorher eingelegt wurden. Sie sind sehr zart und würzig obwohl sie nicht blutig
sind, sondern durchgegrillt sind. Wir lassen uns das Essen schmecken. Als
Nachspeise gibt es noch Rhabarberkuchen und Blaubeerkuchen mit Schlagsahne und
Kaffee. Ich mache noch einen Rundgang durch den Garten, dann bekommen wir eine
Führung durch das Farmgelände. Die Hunde sind angekettet. In NZ betrachtet man
die Hunde als Arbeitsgeräte, die zum Arbeitseinsatz von der Kette kommen. Der
Farmer beantwortet noch eine Menge Fragen mit der Übersetzung von Heinz. Wir
bekommen z.B. erklärt, dass man in NZ kein Kalbfleisch ist, das schmeckt dort
niemandem. Jungrinder werden gekauft und wenn diese dann ausgewachsen sind, als
Fleischlieferant verkauft. Dieser Farmer hat keine Milchkühe sondern nur
Fleischvieh. Die Tiere sind ganzjährig auf der Weide. Dann fahren wir noch zu
einer Kiwiplantage die dem Farmer gehört. Hier wird uns alles über die chinesische
Stachelbeere – was die Kiwi eigentlich ist – erklärt. Mittlerweile gibt es auch
kleine grüne Kiwis mit Kern – einige davon habe ich in Cromwell probiert – auch
gelbe gibt es schon. In NZ wollte man die in Neuseeland veredelte Frucht natürlich
nicht chinesische Stachelbeere nennen, daher entschied man sich für die
Bezeichnung Kiwi. Der Farmer erklärte wie viele weibliche und männliche
Pflanzen normalerweise angepflanzt werden. Mittlerweile geht man immer häufiger
zur künstlichen Befruchtung über, da der Ertrag dann besser ist. In 6 bis 8 Wochen
sind nach seinen Angaben die Kiwis erntereif. Wir sind also noch etwas zu früh
dran. Die eigentliche Kiwi sieht viel ovaler aus, so als wenn zwei zusammengewachsen
sind. Aber nach EU Norm wird verlangt dass die Kiwi wie ein Ei auszusehen hat,
deshalb werden sie so gezüchtet und die anderen aussortiert. Nach der Ernte
werden sie in ein Konservierungsbad getaucht damit sie auf der langen Reise in
die Exportländer nicht nachreifen. Die Kiwi ist auch kein Baum, sondern ein
Rankgewächs, dass hier wie Wein hochgebunden wird und regelmäßig geschnitten
wird. Jetzt wird es Ernst wir fahren zurück zu der Stelle wo wir auf die Farmen
aufgeteilt werden. Im Bus wird bekanntgegeben wer mit wem welcher Farm
zugeteilt wird, dabei wurde darauf geachtet das bei jeder Gruppe jemand ist der
etwas Englisch versteht. Ich werde zusammen mit Hartmut, Ursula und Christel
der McMillen Farm zugeteilt. Als wir mit dem Bus ankommen, stehen die Farmer
schon bereit. Jeder von uns schaut mit Erwartung wer wohl sein Farmer ist. So
jetzt steigen wir in den PKW von Gayle McMillen ohne Reiseleiter nur auf uns
gestellt und ab jetzt ist nur noch englische Kommunikation möglich. Gayle
erklärt dass wir nicht weit fahren müssen und erst später zur Farm gehen. Ich
bin erstaunt, denn Gayle biegt nur einmal um einen Häuserblock, fährt in eine
Garage eines Einfamilienhauses und wir sind da. Ich erfahre dass die McMillens
nur Hobbyfarmer sind. Sie leben im Dorf in einem ganz normalen Einfamilienhaus
und fahren täglich auf die Farm um nach dem rechten zu sehen und die Hunde zu
füttern, ansonsten führen sie ein ganz normales Städterdasein. Na ja wir haben
es ja gut erwischt. Wir sind die Gruppe mit dem kürzesten Anfahrweg und wohnen
in einem ganz normalen Haus. Im Haus angekommen bittet uns Gayle die Schuhe
auszuziehen wegen dem Teppichboden, der wie sie mir später erzählt von der
Wolle des Romneyschafes (von den Falklandinseln in NZ eingeführte Schafsrasse)
angefertigt wurde. Nachdem uns Gayle unsere Zimmer gezeigt hat, fragt sie was
sie uns anbieten kann. Wir entscheiden uns für Orangensaft. Dazu stellt uns
Gayle noch Gebäck hin. Darunter auch Ingwerschnitten. Wir trinken unseren Saft
und schon beginnt die Kommunikation. Was machen wir alle beruflich? – Gayle
erzählt dass sie Musik studiert hat, aber dann wegen Heirat und Kinder als
Musiklehrerin gearbeitet hat. Jetzt gibt sie noch ca. 2 Tage die Woche bei
Kindern Musikunterricht. Früher nach dem Studium hatte sie sich auf Gesang
spezialisiert. Jetzt kommt auch Bill ihr Mann dazu, der vermutlich gerade von
der Farm kommt. Alle meine Englischkenntnisse kommen heute zum Einsatz,
einerseits um Bill zu verstehen, der nicht so eine deutliche Aussprache hat wie
Gayle, die ich bei weitem besser verstehe, zum anderen um den beiden zu
erzählen was wir hier alle beruflich machen, bzw. machten. Wer alles schon in
Rente ist, aus welchen Teilen wir in Deutschland kommen usw.. Es wird über das
Wetter gesprochen, den Schnee in Deutschland. Über unsere Rundreise, wo es uns
besser gefällt in Neuseeland oder Australien und noch vieles mehr. Schließlich
meint Bill wir müssten los zur Farm bevor es dunkel wird. Also machen wir uns
auf, steigen in Bills Auto und los geht es. Bill fährt mit uns über den
Staudamm, erklärt uns dass hier auf dem Fluss die Ruderweltmeisterschaften
stattfinden. Auf der anderen Seite des Staudammes hält er an und erklärt uns
noch wo der Startpunkt der Wettkämpfe ist und wo sich das Ziel befindet. Dann
geht die Fahrt weiter. Wir biegen von der Straße ab in einen Feldweg. Bill
erklärt uns, dass sich an jeder Hofeinfahrt ein blaues Schild mit Nummern
befindet. Diese Nummern müssen im Notfall angegeben werden, da die Wege hier
keine Straßennamen haben, kann sich ein Rettungsfahrzeug dann anhand der
Nummern orientieren. Als wir dann an der Farm angekommen sind, steigen wir aus.
Bill zeigt uns auf einem Baum eine woodpigeon – Wildtaube – Heinz hat uns
vorher schon mal erklärt, dass diese in NZ geschützt sind und nicht gejagt
werden dürfen. Gelegentlich fressen die Tauben jedoch Früchte die im Magen
gären und fallen dann betrunken vom Himmel und sind tot. Dann werden sie gerne
aufgesammelt weil sie gut schmecken. Bill öffnet einen Schuppen, dort steht ein
Fahrzeug ähnlich wie ein Quad mit Anhänger. Der Anhänger hat eine vergitterte
Umrandung so dass darinnen auch einzelne Schafe transportiert werden können. Er
holt aus einem Behälter der an dem Anhänger befestigt ist, einen Stab mit Haken
hervor. Er zeigt uns dass man damit Schafe fängt indem man den Haken an den
Hinterbeinen einfängt. Wir sagen zu ihm dass dies auch gut geeignet ist um
Ehemänner damit zu fangen. Bill bittet uns bis zu einem Gatter zu gehen, dort
sind die Hunde. Wir laufen hin und sehen zwei Hunde. Bill kommt mit dem Quad
und dem Hänger gefahren, er bindet die Hunde los. Es ist ein Eyedog und ein
Huntaway. Der Eyedog springt auf den Anhänger. Christel und ich stellen uns auf
den Anhänger und Hartmut und Ursel setzten sich auf das Quad. Bill fährt mit
uns jetzt über das Gelände. Der Huntaway läuft neben her. Wir fahren durch
mehrere Gatter die Bill öffnet. Auf einer Anhöhe haben wir einen guten Blick
auf seine Ländereien. Er erklärt uns wie weit sein Grundstück geht, dann fahren
wir zu dem eingezäunten Bereich wo seine Schafe sind. Jetzt will uns Bill
zeigen wie er mit den Hunden arbeitet. Er erklärt uns wo wir uns hinstellen
sollen um am besten zu sehen, dann sagt er noch von wo er die Schafe durch das
Gatter treibt, dann oben an uns vorbei durch das nächste Gatter, in eine
anderer Koppel. Wir sind gespannt wie lange es wohl dauern wird. Alles geht
aber relativ schnell. Die Hunde hören sehr gut. Bill hat eine Pfeife dabei.
Jeder Pfiff ist ein anderes Kommando. Ruckzuck sind die Schafe in der anderen
Koppel. Bill erklärt uns noch sein Wassersystem mit dem die Wassertröge für die
Schafe automatisch aufgefüllt werden. Die Hunde haben die Gelegenheit genutzt
und im Wassertrog ein Bad genommen. Bill hat oben auf dem Berg einen Wassertank
stehen. Von dort hat er eine Leitung zu den Wassertrögen in den verschiedenen
Weiden gelegt. Das Wasser fließt durch den Druckausgleich in die Wassertröge
nach. Wir fragen woher er das Wasser auf dem Berg herbekommt. Er erklärt, dass
er unten vom Fluss das Wasser mit einer Pumpe hoch pumpt. Diese geht mit
Benzin. Die Pumpe braucht nicht viel, so füllt er das Benzin mit Hand immer
wieder nach. Durch diesen Mechanismus muss er sich also nicht weiter darum
kümmern, dass seine Schafe genügend Wasser bekommen, da alles automatisch
funktioniert. Bill fährt mit uns weiter über den Fluss – hier hat er und Gayle
selbst den Weg über den Fluss gebaut – wie überhaupt alle Wege auf der Farm und
zur Farm wurden in Eigenregie angefertigt. Wir haben vorher die Plätze auf dem
Quad getauscht, jetzt sitzen Christel und ich vorne und Hartmut und Ursel sind
im Anhänger. Beim Fluss befindet sich ein Wäldchen. Bill zeigt uns wieder die
Oppossum- und Rattenfallen die vom Department of Conservation überall in ganz
Neuseeland ausgelegt werden. Teilweise Giftfallen und Teilweise Schlagfallen.
In der Bevölkerung ist der Einsatz von Gift stark umstritten. Bill hat uns auch
vorher gefragt ob wir wissen warum an den Strommasten Blechummandelungen
angebracht werden. Dies konnten wir ihm natürlich beantworten, da uns Heinz
vorher schon erklärt hat, dass dies dazu dienen soll um die Oppossums davon abzuhalten
auf die Masten zu steigen. Heinz meinte wenn die Oppossums da hochsteigen,
glühen kurz die Augen und die Haare stehen zu Berge und dann war’s das. Aber
wahrscheinlich tut es der Stromleitung auch nicht besonders gut, wenn sie von
Oppossums angeknappert wird. Jetzt kommen wir zu Gattern, wo Schafe selektiert
und markiert werden. Auch ein Gatter zum selektieren von Rindern ist vorhanden.
Bill erklärt uns ganz genau die Funktionsweise der Einrichtung. Wie Schafe nach
Geschlecht getrennt werden, wie der eine Gang immer schmaler wird, so dass die
Schafe markiert werden können usw. Wir fahren noch auf eine Anhöhe die die
Grenze zu seinem Grundstück darstellt und haben einen Blick auf das Wäldchen wo
wir wieder woodpidgeons sehen. Mittlerweile kommen dunkle Wolken auf. Bill
meinte es könnte ein Gewitter geben – es blieb aber weiter trocken. Wir machten
uns auf den Rückweg. Die Hunde werden wieder angeleint. Bill zeigt uns noch ein
kleines Häuschen, wo sie Brotzeit machen wenn sie auf der Farm arbeiten. Das
Häuschen ist drinnen zweckmäßig eingerichtet, mit einer Spüle, einer Couch und
Sitzgelegenheiten. Als Schloss dient ein großer Nagel der einfach reingeschoben
wird um die Tür zu verschließen. Bill zeigt uns die Glastür, die durch ein
Schaf eingerannt wurde, das mit der Flasche groß gezogen wurde und später immer
wieder auf die Veranda kam. Als es sich im der Glastüre selbst sah nahm es
Anlauf und rannte die Tür ein. Diese Geschichte hat uns mittags schon Gayle
erzählt. Jetzt zeigt uns Bill noch die Halle in der die Schafe geschoren
werden. Er zeigt uns das Schergerät und wie die Wolle abgefüllt wird usw. Jetzt
fahren wir zurück in die Ortschaft wo Gayle bereits mit der Vorbereitung des
Abendessens beschäftigt ist. Wir sitzen noch eine Weile auf der Terrasse mit
Bill und unterhalten uns, bis er zum Aufschneiden des Fleisches von Gayle in
die Küche zitiert wird. Im Garten hören wir das Zirpen der Zickaden – Crickets.
Dann werden wir zum Abendessen hereingebeten. Wir trinken Weißwein. Hartmut und
Christel auch ein Bier. Es gibt Lammbraten mit Salaten, Kartoffeln, Gemüse und
Salat, dazu gibt es auch die in NZ typische Minzsoße. Auch Rotwein bekommen wir
noch angeboten. Als Nachspeise gibt es noch eine Beerentorte mit Him- und Brombeeren,
Schlagsahne und selbstgemachten weißen Schokoladensplittern. Uns hat es allen
wunderbar geschmeckt. Nach dem Essen zeigt uns Gayle Fotos von ihren Töchtern
und Enkelkindern. Im Atlas zeigen wir wo unsere Wohnorte liegen. So nebenbei
lässt Gayle irische Musik spielen. Die beiden sind irischer Abstammung. Gayle
erzählt von ihrem Urlaub in Australien und möchte wissen wo wir als nächstes
hinfahren. Weitere Informationen werden noch gegenseitig ausgetauscht bis wir
um ca. 10:30 Uhr ins Bett gehen. Diesen Tag haben wir ganz gut gemeistert. Wir
einigen uns noch darauf dass wir um 8:00 Uhr frühstücken. Gayle meint sie kann
uns alles zum Frühstück zubereiten was wir uns wünschen. Wir bestellen
Fruchtsalat. Bill bietet uns auch an uns am nächsten Morgen vor dem Frühstück
noch nach Cambridge zu fahren wo wir uns die Stadt ansehen können. Aber das
lehnen wir dankend ab.
Zurückgelegte
Strecke: 159 km
31. Tag: Montag, 14.03.2011 Auckland - Paihia
Pünktlich um
8:00 Uhr erscheinen wir zum Frühstück. Gayle bereitet Kaffe und Tee zu. Sie hat
eine kleine Bar aufgebaut. Wo wir uns mit Fruchtsalat und verschiedenen Müslis
bedienen können. Eine Sorte Müsli hat sie selbst gemacht. Am Tisch gibt es noch
Toastbrot und ein Früchtebrot, das vermutlich selbst gemacht ist. Gayle
versucht uns auch das Vegemite schmackhaft zu machen – ein Pflanzenextrakt, das
in Australien und Neuseeland mit Begeisterung gegessen wird. Es soll sehr
gesund sein, sehr viel Vitamin B enthalten, aber leicht bitter schmecken. Für
unseren Europäischen Geschmack ist es fürchterlich und so lehnen wir dankend
ab. Ein ähnliches Produkt ist das Marmite – auch das habe ich während meines
gesamten Urlaubs nicht gegessen – alles muss man auch nicht probieren. Ich
halte mich da lieber an Gayles selbstgemachte Marmelade. Gayle fragt uns ob wir
nicht zu Fuß zum Bus laufen möchten, wenn wir den ganzen Tag noch im Bus sitzen
müssen. Ich meinte dass ich niemals den Platz finden würde, wo uns der Bus
abholt. Gayle meinte das uns Bill begleiten würde und sie würde mit dem Auto
unser Gebäck hinterherfahren. Damit sind wir alle einverstanden. Als wir
loslaufen wollen, stellt Gayle fest, dass ihr Auto nicht anspringt. Es wird
umdisponiert. Bill lädt das Gebäck in sein Auto und Gayle begleitet uns zum
Bus. Der Bus steht schon da als wir ankommen. Ein paar aus unserer Reisegruppe
sind schon da und staunen nicht schlecht als wir zu Fuß auftauchen. Linda fragt
wie lange wir denn gelaufen sind. Dann taucht auch Bill mit unseren Rucksäcken
auf. So nach und nach kommen weitere Autos und bringen alle aus unserer Truppe
wieder zurück. Es findet noch eine herzliche Verabschiedung statt bevor wir
alle wieder in den Bus einsteigen und losfahren. Jetzt gibt es einiges im Bus
zu erzählen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht. Bei manchen gab es Rinder
auf der Farm, bei anderen einen Esel und ein Hängebauchschwein usw..
Schließlich muss aus jeder Gruppe einer durch das Mikrofon den anderen die
Erlebnisse auf der Farm berichten. Von allen Seiten war die Resonanz positiv.
Der Farmaufenthalt wird wohl einen bleibenden Eindruck bei fast jedem
hinterlassen. Heinz meinte dass dieser Aufenthalt auch dazu gedacht sei, damit
wir mal eine Vorstellung davon bekommen wie die Kiwis tatsächlich leben und
wohnen. Die Fahrt geht Richtung Auckland. Auf dem Weg dorthin sehen wir ein
Kohlekraftwerk welches bei Bedarf zugeschaltet werden kann zu den Wasserkraft-
und Geothermalkraftwerken. NZ besitzt keine AKWs, sondern man kann NZ zu Recht
als grüne Insel bezeichnen, da es auch keine Industrie gibt. Der einzige fade
Beigeschmack ist der Einsatz von Gift, der wie schon erwähnt auch in der
Bevölkerung umstritten ist. Wir erreichen Auckland. Hier sind am Fluss
Mangrovenwälder zu sehen – als Indikator für warmes Wasser. Heinz berichtet,
dass es in Südauckland Probleme mit Alkohol und Kriminalität gibt durch
Einwanderung z.B. aus Samoa. Da die Einwanderer in NZ einen Kulturschock
erleben, und andere Gewohnheiten und Verhaltensweisen haben, ist es für sie
nicht einfach sich in einer modernen Welt mit Regeln zurechtzufinden. Wir sehen
den Skytower von Auckland vor uns. Heinz erklärt, dass Auckland auf 80
erloschenen Vulkanen gebaut ist, daher mit San Francisco verglichen werden kann
– viele Hügel. Es gibt hier auch eine große Pferderennbahn. Auckland erstickt
fast im Verkehr. Auch wir kommen nur sehr langsam voran. Nachdem wir durch
Auckland durch sind, ist vor uns noch ein Verkehrsunfall und wir stehen im
Stau. Aber auch hier geht es mit der Zeit vorwärts. Die Unfallstelle sieht böse
aus. Mehrere Feuerwehrautos fahren weg, sowie mehrere Krankenwagen. Es scheint
als wären Personen von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug geschnitten worden. Das
Auto sieht zumindest so aus. Wir kommen weiter vorbei an der Weihnachtsbaumküste,
dann an der Hibiskusküste. Laut Heinz war die Nordküste früher eine sehr wilde,
gesetzlose Gegend. In Kawakawa suchen wir die Hundertwassertoilette auf – hier
ist es Pflicht die Toilette zu benutzen, schon alleine weil man sie gesehen
haben muss. Hundertwasser war in Neuseeland ein angesehener Bürger.
Um 17:00 Uhr
erreichen wir schließlich Paihia und checken im Paihia Pacific Resort Hotel
ein. Vorher bezahlen wir noch in der Buchungsstation unseren Tagesausflug für
morgen. Um 18:30 Uhr gibt es Abendessen – ein Rindersteak auf heißem Stein
welches wir selber braten dürfen. Das Steak war butterzart und so gut dass ich
es am nächsten Tag noch mal esse.
Zurückgelegte
Strecke: 409 km
32. Tag: Dienstag, 15.03.2011 Zeit zur freien Verfügung - Cape Regina
Heute müssen
wir uns mit dem Frühstück beeilen, da der Tagesausflug bereits um 7:15 Uhr
losgeht. Ein eigens dafür konstruierter Bus holt uns am Hotel ab und sammelt
noch andere Teilnehmer von anderen Hotels ein. Heute erwartet uns eine Strecke
von 450 km nach Cape Reigna und zurück. Kevin der Fahrer teilt gleich mit, dass
er in Kerikeri noch einen Stopp einlegen muss, da der Bus ein kleines Loch im
Reifen hat. Nachdem auch dies repariert war geht die Fahrt vorbei an
Waldplantagen. In NZ können Bäume in bereits 24 Jahren gefällt werden. Hier
wächst alles viel schneller als woanders auf der Welt und auch viel größer. Es
wird viel Holz für Essstäbchen nach China exportiert. Es gibt hochwertiges und
minderwertiges Holz in NZ. Durch das schnelle Wachstum ist das normale
Pinienholz eher minderwertig. Aber es ist billiges Holz für die Industrie.
Mittlerweile taucht seitlich Mangrovenwald auf und zeitweise sehen wir den
Pazifik, dann mal wieder die Tasman See. Wir befinden uns auf einer schmalen
Landzunge. Jetzt haben wir den 90 Mile Beach erreicht vor uns taucht ein
Verkehrszeichen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf. Ich
denke zuerst, dass dies ein Scherz ist, da wir ja mit dem Bus auf dem
Sandstrand weiterfahren ist ja wohl eine Geschwindigkeitsbeschränkung
überflüssig. Aber denkste, der Sand ist hier so fest, dass der Bus tatsächlich
mit 100 km/h am Strand auf dem Sand entlang brettert. Rechts von uns Sanddünen,
links das Meer und wir mit dem Bus im Wettrennen mit einem weiteren Bus mit
Volldampf am Strand entlang. Kevin erklärt zwischendurch die Vögel die am
Strand sitzen und sich durch unseren Bus nicht stören lassen. Neben Möwen sehen
wir auch schwarze Austernfischer. Irgendwann taucht links im Meer eine Insel
auf – es ist das berühmte Hole in the rock. Noch sehen wir kein Loch im Felsen.
Wir fahren daran vorbei und noch ein Stück weiter vorne sehen wir es. Ein
riesiges Loch im Felsen. Jetzt stoppt auch der Bus, wir können aussteigen und
fotografieren. Kevin geht auf das Meer zu und sucht nach shellfish. Wenn er
Muscheln gefunden hat schlägt er sie aufeinander und ist sie roh wie sie sind.
Einige Fahrgäste probieren ebenfalls den rohen Shellfish. Im Sand liegen sehr
viele Quallen die vom Meer an den Strand gespült wurden. Wir steigen wieder
alle ein und die Fahrt geht weiter. Kevin erklärt dass der Name 90 Mile Beach
von früher kommt, als man das Vieh hier entlang getrieben hat. Man hat sich
ausgerechnet wie viele Meilen am Tag man mit dem Vieh schafft und so viele Tage
braucht man, also muss der Strand 90 Meilen lang sein. In Wirklichkeit ist der
Strand nur 88 Kilometer – 55 Meilen lang. Offiziell ist der Grund für den Namen
90 Mile Beach unbekannt. Im Jahr 1932 wurde der Ninety Mile Beach als Landebahn
einer der ersten Luftpostdienste zwischen Australien und Neuseeland
eingesetzt. Auch heute kann der Ninety Mile Beach von PKW als Alternative zur
offiziellen Straße nördlich von Kaitaia benutzt werden, was jedoch nur mit
Allradantrieb empfohlen wird. Der Strand ist sogar offiziell ein Teil des Fernstraßennetzes – daher
die Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Benutzung durch Fahrzeuge erfolgt jedoch
ausdrücklich auf eigene Gefahr. Auf den Zufahrtsstraßen ist ein Warnschild
errichtet, welches auf die Risiken hinweist. Immer wieder bleiben unvorsichtige
und leichtsinnige Autofahrer im lockeren Sand oder im Wasser stecken. Oft enden
diese „Pannen“ mit dem Verlust des Autos an die Flut, da am Ninety Mile Beach
kein Abschleppdienst zu Hilfe kommt. Wir fahren nur 70 km am Strand entlang.
Dann biegen wir nach rechts ab und vor uns sind riesige Sanddünen. Es handelt
sich um die bis zu 50 Meter hohen wandernden Sanddünen von Te-Paki – die
größten Dünen des Landes. Wir sehen wie Menschen mit Boards in der Hand den
Sand hinaufsteigen und sich auf die Boards legen und die Sanddünen
herunterfahren. Kevin erklärt, dass er im Bus auch Sandboards dabei hat und wer
interessiert ist kann es ausprobieren. Die Interessierten bekommen eine
Instruktion von Kevin dass sie keine Brillen, Geldbeutel und andere Sachen die
davon fliegen können mit hochnehmen sollen. Jetzt machen sich ein paar an den
Aufstieg – der wie sie erzählen ziemlich anstrengend gewesen sein soll – ratsch
und schon sind sie wieder herunten. Ich hatte keine Lust den ganzen Tag mit
Sand in den Kleidern und überall voll Sand herumzulaufen, außerdem habe ich mir
früh frisch die Haare gewaschen. Ich bestaune lieber das an der Seite wachsende
Pampasgras, das teils rosa und teils gelblich blüht. Wir fahren weiter
insgesamt 3 Kilometer durch Dünen bis wir wieder auf eine richtige Straße
gelangen. Von hier aus sehen wir in der Tasman See die 3 Könige – wie die
Felsformationen heißen. Nach einer Weile sind wir am Parkplatz von Cape Reigna
angekommen. Durch einen Tunnel gelangen wir auf einen Wanderweg der zum Cape
und dem Leuchtturm führt. Nach dem Tunnel darf nichts gegessen oder getrunken
werden, da es sich um ein Heiligtum der Maori handelt. Für die Māori hat das Kap eine
besondere Bedeutung: von hier aus starten die Seelen der Toten den langen
Pilgerweg zurück nach Hawaiki.
Reinga bedeutet „Absprungplatz“ und Te Rerenga Wairua
„Absprungplatz der Geister“. Wir gehen bis zum Leuchtturm. Auf dem Weg dahin
sind einige Hinweistafeln in Englisch und Maori mit Erklärungen. Gelegentlich
ist auch noch blühender Flachs zu sehen, der sonst überall schon verblüht ist.
Auch das North Cape – den nördlichsten Punkt Neuseelands sehen wir von hier aus
(30 km östlich). Weiter fließen hier die Tasman See und der Pazifische Ozean
zusammen. Wir sehen die unterschiedlichen Wasserfärbungen. Schaut man im Westen
Richtung Süden sieht man auch wieder die 3 Könige. Insgesamt haben wir ca. 45
Minuten Zeit. Danach treten wir die Rückfahrt an. Einen Fotostopp machen wir
noch an einer Stelle mit gutem Blick auf die Kerikerihalbinsel. Hier sehen wir
den aus dem Meer hochgespülten Sand der zur Glasherstellung verwendet wird. In
Northland am Gumdiggers Park bekommen wir eine Führung durch einen versunkenen
Kauriwald, von dem unbekannt ist aus welchen Gründen er zerstört wurde. Durch den
Torf in den Sümpfen des Nordlandes wurden kleine Teile dieses Kauriwaldes
konserviert. Wird ein Kauribaum verletzt, produziert er große Mengen von
harzigem Saft um die Wunde zu schließen. Der Saft gerinnt zu harten Klumpen und
fällt zu Boden. Dort wird er meistens von Waldboden bedeckt und nach tausenden
von Jahren wird daraus Kauri-Kopal – bei uns Bernstein genannt. Teilweise
wuchsen drei oder vier Kauri Wälder nacheinander heran, starben ab und wurden
verschüttet. In Gumdiggers Park sind die oberen zwei Schichten dieser Wälder
freigelegt worden. Das Kaurigum wurde bald als ein Bestandteil von Qualitätslacken
verwendet. Die frühen Siedler begannen das Kaurigum zu sammeln, bis es seltener
wurde. Danach wurde das Graben danach zur gängigen Praxis. Die meisten
Gumdigger waren aus Dalmatien (Jugoslawen). Wir konnten die Unterkünfte der
damaligen Gumdigger besichtigen, einen Gumstore – wo das Kaurigum verkauft
wurde, das Gum selbst – die Harzklumpen konnten wir uns ansehen und auch den
Geruch des Kaurigums wahrnehmen. Unser Führer erklärt, dass hier 600 Menschen
lebten. Auch die verschiedenen Erdschichten und das Wurzelsystem eines 2000
Jahre alten Kauribaumes – mit 14 Metern Durchmesser - bekamen wir zu sehen. Früher
wurde mit Eisenstangen in die Erde gestochen um nach Kaurigum zu suchen. Eingangs
hat uns der Führer auch die verschiedenen Baumfarne erläutert. Er hat uns einen
Silverfarn gezeigt, mit seiner hellen Blattunterseite. Auch jung angepflanzte
Kauribäume (ca. 17 Jahre alt) wurden uns gezeigt. Die verschiedenen Teebäume
wurden uns ebenso erläutert – Hanuka und Manuka – die eine Sorte hat einen dünneren
Stamm, dafür aber dickere Blüten – die andere Sorte hat einen dickeren Stamm,
wird aber weniger verwendet. Es wurde auch noch mal der Manuka Honig mit seiner
Heilwirkung erwähnt. Wir sahen einen Fantail – den beliebtesten Vogel in NZ.
Der Führer erklärt dass er das warrior bird der Maoris ist. Beim Kaurikingdom
Souvenierladen haben wir anschließend nach kurzer Fahrt noch eine 30 minütige
Kaffeepause. Einen weiteren Aufenthalt haben wir im Hafen von Manganoui. Dort
bestand die Möglichkeit Fish and Chips zu essen. Ich ging lieber ein Stück
spazieren.
Gegen 18:30
Uhr sind wir wieder am Hotel angekommen. Ich hatte am Tag vorher bei unserer
Anreise einen Weihnachtsbaum – Pohutukawa – entdeckt, der noch blüht. Bevor ich
irgendetwas anderes mache, gehe ich gleich nachdem ich vom Bus ausgestiegen bin
runter an das Meer und fotografiere den blühenden Weihnachtsbaum. Normalerweise
blühen sie nur an Weihnachten. Auf dem Heimweg entdecke ich, dass Lynn ihren
Bus genau vor einem kleinen noch blühenden Pohutukawa geparkt hat. Aber die
großen am Meer waren schon beeindruckender. Danach lasse ich mir mein
Rindersteak auf dem heißen Stein schmecken. Heute ist das Abendessen nicht im
Programm und muss daher von uns bezahlt werden.
Abfahrt ist
heute um 8:00 Uhr. Im heutigen Programm dominiert der Kauribaum. Wir sehen
unterwegs wieder Pukekos am Straßenrand. Auf den Viehweiden sehen wir wilde
Truthühner. Heinz erklärt, dass diese nicht gerne gesehen werden, da ihre
scharfen Ausscheidungen dem Gras schaden und kein Vieh mehr das Gras frisst.
Oft gehen die Farmer nachts mit Golfschlägern auf Truthahnjagd. Gegessen werden
sie weniger, da sie Parasiten haben. Man kauft sich lieber Truthahnbraten im
Supermarkt. In der Gegend die wir jetzt durchfahren leben zu 80 % Maori. Bei
Likörläden sind die Fenster vergittert. Es gibt häufig Alkoholprobleme und viel
Kriminalität hier. In Oponunini machen wir eine kurze Pause. Dort sehen wir ein
Denkmal für einen Delphin. Dieser kam immer in die Bucht und ließ die Kinder
auf sich reiten. Ein Tag bevor der Delphin geschützt wurde, wurde er durch
einen Fischer erschossen, der Angst hatte der Delphin könnte die Fische
vertreiben. Opononi ist ein Ferienort, hier sehen wir auch wieder Sanddünen. Unser
nächster Stopp ist bei Tane Mahuta – dem größten Kauribaum mit 17,5 m
Durchmesser. Wir machen einen Spaziergang und bestaunen die volle Größe von
Tane Mahuta, sowie noch andere große Kauribäume. Der Pfad ist auf Stegen damit
die empfindlichen Wurzeln der Kauris nicht beschädigt werden. Auch sehen wir
wie sich die Rinde der Kauribäume abblättert, Schlingpflanzen die an Kauribäumen
hochranken werden dadurch abgestoßen. Wächst der Baum in die Höhe werden auch
die unteren Äste abgestoßen. Kauribäume gibt es nur in Neuseeland und sonst
nirgendwo auf der Welt. Die Fahrt geht weiter zum Kauri Museum. Unterwegs dahin
erläutert uns Heinz dass das Kauriholz früher auch zum Schiffsbau verwendet
wurde. Heutzutage wird Sumpfkauri verwendet – das Holz das sich über die
Jahrhunderte im Sumpf erhalten hat. Bis zu 1 Million Dollar kann ein Kauribaum
einbringen wenn man einen im Sumpf findet. Wir fahren eine ganze Zeit durch ein
Waldgebiet in dem wir noch viele Kauribäume sehen. Jetzt kommen wir durch
Dargaville, der Hauptstadt des Süßkartoffelanbaus. Kumaras gibt es in rot und
in gelb. In Matakohe angekommen verbringen wir 1 ½ Stunden im Kaurimuseum bzw.
im angrenzenden Kaffee – bis 13:45 Uhr. Hier im Kaurimuseum ist alles über
Kauri zu sehen. Von der Kauriverarbeitung und den verwendeten Maschinen über
Kaurimöbel, verschiedene Kaurihölzer und deren unterschiedliche Farben bis zu
den größten Baumumfängen ist alles zu sehen. Auch ein Bernsteinraum ist zu
besichtigen. Hier sind riesige Bernsteinklumpen zu bewunden. Einschlüsse von
Insekten und Schmuckstücke aus Bernstein. Der Raum ist gigantisch, überall Bernstein
so weit man schauen kann. Jetzt geht die Fahrt weiter nach Auckland. Auf den
Viehweiden unterwegs sehen wir sehr häufig rosa blühende Lilien – naked Ladys
genannt. In Auckland angekommen, machen wir noch eine kurze Stadtrundfahrt. Am
Hafengelände sehen wir Wohnmobile stehen von Leuten die ihre Wohnung auf die
Straße verlegt haben, sie angeln im Hafen nach dem Snapper. Wir sehen die
Hafenbrücke, den Skytower und die Skycity. Anschließend besuchen wir noch das
Glashaus im botanischen Garten. Hier ist alles Mögliche an Pflanzen und Bäumen
zu bewundern was in Neuseeland wächst. Von Bromelien über Orchideen bis zu
Gemüse wie der Eierfrucht. Jetzt fahren wir das Hotel Grand Chancellor an, wo
wir einchecken. Noch vor dem Abendessen statten einige – mich eingeschlossen –
dem Skytower einen Besuch ab. Der Skytower ist 328 Meter hoch und man soll von
hier aus 80 km in jede Richtung sehen können. Zunächst fährt der Aufzug auf die
Hauptaussichtsplattform. Dort ist an einigen Stellen der Boden mit
durchsichtigem Glas versehen, so dass man direkt runter auf die Erde bzw.
Straße schauen kann. Ein weiterer Aufzug bringt uns von dort aus auf das Sky
Deck in 220 m Höhe, dem höchsten Aussichtspunkt. Dazwischen gibt es noch ein
Restaurant und unter dem Hauptdeck noch eine Cafeteria. Auch Bungee Jumping ist
vom Sky Jump aus möglich – NZ höchster Absprungmöglichkeit. Die Fundamente des
Sky Towers gehen über 15 Meter in die Erde. Als wir genug von Auckland gesehen
haben fahren wir wieder nach unten und gehen zurück zum Hotel, wo es um 18:30
Uhr Abendessen gibt.
Zurückgelegte
Strecke: 385 km
34. Tag: Donnerstag, 17.03.2011 Flug nach Sydney
Bereits um
5:45 Uhr gibt es Frühstück. Die Koffer nehmen wir auch gleich mit runter und
verstauen unser gesamtes Gepäck im Bus. Um 6:15 Uhr ist Abfahrt zum Flughafen.
Dieser ist 21 km vom Hotel entfernt. Der Flug geht um 8:30 Uhr nach Sydney. Die
Flugzeit beträgt 3 Stunden 25 Minuten. Um ca. 10:15 Uhr landen wir mit etwas
Verspätung und ein paar Ehrenrunden in der Luft in Sydney. Die Uhr wird wieder
3 Stunden zurückgestellt. Bis die Koffer abgeholt sind und alle Einreise Formalitäten
erledigt sind, ist es 11:00 Uhr bis wir im Bus sitzen. Die dortige Reiseleitung
Ingrid hat uns bereits in der Ankunftshalle abgeholt. Da das Hotel noch nicht
bezogen werden kann, geht es gleich zur Stadtrundfahrt – das hatten wir zwar
schon mal – aber noch nicht alle in unserem Bus. Zunächst steuern wir Bondi
Beach an, da Ingrid meint sie kennt das Frühstück im Flugzeug und dort kann ein
guter Kaffee getrunken werden. Wie schon ein paar Wochen zuvor sitzen wir noch
mal am Bondi Beach und versuchen uns die frechen Vögel vom Halse zu schaffen,
die keine Hemmungen haben einem das Essen im Flug aus der Hand zu reißen. In
Australien sind alle Strände kostenlos – ohne Eintritt und auch die Duschen und
Toiletten an den Stränden können kostenlos genutzt werden. Bei der Weiterfahrt
zeigt uns Ingrid eine blühende Tibouchina – bei uns Veilchenbaum oder
Prinzessinenblume genannt – laut Ingrid ist dies in Australien der Herbstblumenbaum.
Wir sehen wieder Viktorianische Häuser mit den Terrassen. Ingrid berichtet dass
diese unter Denkmalschutz stehen. Die Terrassen dürfen heute nicht mehr
verglast oder zugebaut werden. Ingrid erklärt uns noch woher die
Fluggesellschaft QUANTAS ihren Namen hat – es ist die Abkürzung von Queensland
and Northern Territory Air Services – wird aber im Volksmund das Flying
Kangooru genannt. Nachdem wir im Hotel Travelodge – eine andere Travelodge als
beim ersten Aufenthalt – eingecheckt haben, mache ich mich mit Christel, Gunda,
Dieter, Hartmut und Ursel noch auf den Weg zum Darling Harbour. Unterwegs sehen
wir viele Grüngekleidete Iren vor Pubs stehen, heute ist St. Patricks Day.
Überall buntes Treiben. Da wir ja noch nicht im Aquarium waren, besuchen wir –
außer Gunda und Dieter sie besuchen das Wildlife – dieses jetzt. Im Aquarium
verbringen wir gute 2 Stunden von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr. In einem großen
Wasserbecken schwimmen Haie, Seekühe und Rochen u.a. über unsere Köpfe hinweg.
Die Nachbildung eines lebensgroßen weißen Haies lässt einem in der Halle eine
Gänsehaut über den Rücken laufen. Der Besuch im Aquarium lohnt sich. Es sind
auch die verschiedenen Korallen aus dem Great Barrier Reef zu sehen. Auch Baramundis
und vieles mehr. Leider hält sich das Schnabeltier versteckt und zeigt sich uns
nicht. Weil wir schon mal an der Waterfront sind, gönnen wir uns noch eine
Pizza im Black Bird. Zu Fuß machen wir uns dann wieder auf den Heimweg. Auch
auf dem Rückweg treffen wir wieder viele die den St. Patricks Day ausgelassen
feiern. Einen Abstecher durch Chinatown machen wir auch noch, bis wir wieder im
Hotel ankommen.
35. Tag: Freitag, 18.03.2011 Sydney - Rückflug nach Frankfurt Heute gehen
wir um 8:00 Uhr zum Frühstücken um noch den Aufenthalt in Sydney nutzen zu
können. Nach dem Frühstück geben wir das Gebäck zur Aufbewahrung im Hotel, da
das Zimmer bis 10:00 Uhr geräumt sein muss. Um 9:00 Uhr starten Christel und
ich zu einem Spaziergang durch die Innenstadt von Sydney. Wir gehen zunächst
zum Queen Victoria Building – QVB – und besichtigen dies ausgiebig. Der
historische Innenraum mit seinen 3 Etagen ist sehenswert, ebenso die 2 großen
Uhren die von der Decke hängen und zu jeder vollen Stunde schlagen. Jemand hat
uns, während wir so dastanden und die Uhr anschauten erzählt, dass es um 10:00
Uhr Aktivitäten der Uhr zu sehen gibt, wenn wir in den obersten Stock gehen
könnten wir besser sehen. Also gingen wir hoch, aber anscheinend schauten wir
auf die falsche Uhr, denn diese hat nur geschlagen, aber es standen viele Leute
herum, die anscheinend auch auf eine Aktivität gewartet haben. Wieder draußen
treffen wir Dieter und Gunda, so dass wir ab jetzt zu viert losziehen. Wir
gehen noch in das Strandgebäude, auch ein historisches Kaufhaus mit vielen
Läden. Weiter gehen wir noch am alten Postgebäude vorbei. Sydney hat
erstaunlich viele alte Gebäude. Um 12:15 Uhr sind wir wieder im Hotel, wo wir
noch unsere Ausreisepapiere für Australien ausfüllen. Schließlich werden wir um
13:00 Uhr mit dem Bus zum Flughafen gebracht. Dort ist der geplante Abflug um
16:55 Uhr. Der Flieger startet jedoch mit ca. 30 Minuten Verspätung. Dazu kommt
noch das meine Bordkarte doppelt ausgegeben wurde, am Ende standen wir zu zweit
– wir hatten beide den gleichen Namen – im Gang des Flugzeuges und haben auf
Klärung gewartet. Dann habe ich eine neue Bordkarte erhalten mit einem neuen
Sitzplatz. Die Flugdauer beträgt 22 Stunden und 20 Minuten. In Singapur ist ca.
30 Minuten Halt damit das Flugzeug aufgetankt und saubergemacht werden kann. Wir
müssen alle aussteigen und wieder durch die Gepäckkontrolle ins Abfluggate. Bis
nach Singapur wird die Uhr wieder um 3 Stunden zurückgestellt. Bis nach
Deutschland noch mal um weitere 6 Stunden.
36. Tag: Samstag, 19.03.2011 Ankunft in Frankfurt
Morgens um
5:45 Uhr landen wir in Frankfurt. Nachdem die Koffer vom Band genommen wurden
ging es weiter zum Bustransfer ins Terminal 1 wo sich auch der Bahnhof
befindet. Dort erstmal am Fahrkartenautomaten der Bahn in der Schlange stehen –
es werden ja seit neuestem keine Fahrkarten mehr verschickt – man bekommt eine
Buchungsnummer und mit der muss am Automaten die Fahrkarte abgeholt werden.
Entsprechend ist auch der Andrang an den Automaten. Aber nachdem auch die
Fahrkarten gelöst waren, ging es noch zum richtigen Bahnsteig und nach ca. 40
Minuten ging auch schon der nächste Zug. Dann noch mal umsteigen und noch mal
ca. 30 Minuten warten und um 10:15 Uhr werde ich vom Bahnhof abgeholt und bin
dann um ca. 10:30 Uhr zu Hause. Etwas übernächtigt, aber alles hat gut
geklappt.
Zeitpunkt: Januar 2009
Ablauf: 1 Woch Safari mit Private Safaris - im Anschluß eine Woche Badeaufenthalt am Diani Beach
1. Tag: Flug mit LTU von Düsseldorf nach Mombasa. Der Abflug sollte um 20:10 Uhr sein. Durch extreme Kälte haben sich jedoch die meisten Flüge verzögert, da die Tragflächen aller Maschinen enteist werden mussten, sonst durfte nicht gestartet werden. Dabei hatten wir noch Glück, denn zwei Tage vorher war der Flughafen wegen Schneefall komplett gesperrt. Es war interessant vom Flugzeug aus zu zusehen wie mit kranähnlichen Fahrzeugen die Tragflächen enteist wurden.Kurz vor 21:00 Uhr war es dann soweit, wir konnten starten. Am nächsten Morgen ( nach einer Flugzeit von 8 Stunden und 10 Minuten) landeten wir dann mit Verspätung um ca. 7:00 Uhr in Mombasa. Während des Fluges sahen wir auch bereits zum 1. Mal den Kilimanscharo, an dem wir vorbeiflogen. Auf der anderen Seite konnte zuvor der Mt. Kenia gesehen werden. Nach der Landung hieß es erst mal bei der Einreisebehörde in die Warteschlange stellen, da ein Visa benötigt wird. Bei manchen hatte es sich noch nicht herumgesprochen, dass seid 1. November 2008 keine Zahlung mehr in Euro für das Visum akzeptiert wird (nur noch US Dollar oder Kenia Schilling), mancher mußte erst Geld wechseln um sein Visum zu erhalten. Beim Anstehen in der Warteschlange bot sich zumindest schon mal die Gelegenheit der langen Kleidung zu entledigen und auf sommerliche Temperaturen einzustellen (bereits um diese Uhrzeit war es drückend warm im Flughafengebäude). Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, wurde erstmal die für die Safari gepackte Reisetasche aus dem Koffer geholt. Der Koffer selbst wurde gleich vom Reiseveranstalter ins Anschlußhotel zur Aufbewahrung gebracht. Die Reisetaschen wurden gleich in den Safaribus geladen (Nissan Kleinbus). In unserem Safaribus sind wir zu sechst, plus den Busfahrer Honza. Jeder hat einen Fensterplatz. Nach ersten Erklärungen wird jedem noch ein Safarihut überreicht, dann geht es auch schon los. Honza hat uns außerdem mit den wichtigsten Wörtern in Suahili, der Landessprache vertraut gemacht: Jampo = Hallo, Pole Pole = langsam, Takuna Matata = kein Problem. Wir verlassen den Moi Flughafen International in Mombassa, fahren vorbei an Bretterbuden und kleinerern Hütten stadtauswärts auf die Hauptstraße Richtung Nairobi. Im Bus ist es drückend warm. Eine Klimaanlage scheint es nicht zu geben. Erst später stelle ich fest, dass sich die Fenster im Bus aufschieben lassen. Mombasa ist der Hauptumschlagplatz für Güter, da sich dort der Hafen befindet. Von dort aus, werden alle Güter übers Land weiterbefördert oder umgekehrt nach Mombasa gebracht. Dabei gibt es nur diesen einen geteerten Highway von Mombasa nach Nairobi der dann noch bis zum Viktoriasee weiterführt. Alle anderen Straßen sind Staubpisten und nur in wenigen Ausnahmen abschnittsweise geteert. Kurz nachdem wir Mombasa verlassen haben, werden die einzelen Hütten verstreuter. Die Gegend sieht ziemlich trocken aus, mit viel Buschwerk. Überall sind Menschen unterwegs, teils zu Fuß, teils mit Esel- oder Ochsenkarren oder mit dem Fahrrad. Das Wasser muss teilweise von weit hergeholt werden. Wasserleitungen sind außerhalb der Stadt nicht vorhanden und auch nicht jede Hütte ist angeschlossen. So sieht man immer irgendwo jemanden mit Kanistern durch die Gegend laufen oder fahren. Autos können sich nur wohlhabendere Städter leisten und dann nur gebrauchte. Neuwagen sind so gut wie unerschwinglich. Ansonsten fährt hier fast keiner ein Auto. Wohlhabend ist hier schon wer ein Fahrrad oder Ochsenkarren besitzt und nicht zu Fuß unterwegs sein muss. Honza unser Fahrrer erklärt uns in seinem abgehakten Deutsch, dass der Highway von Indern gebaut wurde und das in diesem Land sehr viele Inder leben. Durch den Arabischen Einfluß sind die Menschen an der Ostküste überwiegend Moslems. Erst hinter dem Gebirge finden sich vermehrt andere Religionen, sowie Christen. Wir entfernen uns weiter von Mombasa. Jetzt werden die Hütten rarer. Vereinzelt sehen wir dafür Massai mit ihren Viehherden am Straßenrand, sowie deren Dörfer. Wir kommen an Sisal- und Maisäckern vorbei. Vor uns taucht eine Gebirgskette auf, die Sagara Hills. Hinter dieser befindet sich die Stadt Voi. Durch das Voi Gate gelangen wir in den Tsavo Ost Nationalpark. Er soll der größte Nationalpark in Kenia sein. Auf dem Weg zur Voi Safari Lodge, unserem Nachtquartier, sehen wir bereits die ersten Elefanten. In der Voi Safari Lodge bekommen wir dann erstmal ein Mittagessen und sind dabei überwältigt von der Lage der Lodge und dem Umfeld. Die Lodge befindet sich auf einem Hügel, unterhalb befinden sich Wasserstellen. Vom Mittagessen aus haben wir einen Blick auf die Savannenlandschaft und den Bergen. Während des Essens sehen wir Tiere wie Zebras und Antilopen über das Weideland an der Wasserstelle vorbei ziehen. Dabei wechselt die Kulisse ständig. Mal sieht man Zebras, mal Büffelherden. Wir sind erst mal begeistert. Nach dem Essen beziehen wir unsere Zimmer. Dabei stellt sich heraus, dass diese Lodge schon älter sein muss, denn die Badezimmereinrichtung ist nicht der neueste Stand, aber was spielt das für eine Rolle wenn man vom Zimmer aus die Tierherden vorbeiziehen sieht. Später erfahre ich, dass angeblich keine neuen Lodges mehr in Nationalparks gebaut werden dürfen, nur noch ausserhalb. Wir haben Mittagspause bis 16:00 Uhr, diese Zeit nutze ich um das Umfeld der Lodge zu inspizieren. Dabei bekomme ich bereits einige Tiere zu Gesicht. Auf dem Gelände der Lodge treiben sich Paviane herum. Viele Eidechsen in den unterschiedlichsten Farben sind zu sehen. Klippspringer laufen umher. Unten am Wasserloch baden ein paar Wasserbüffel. Besonders überrascht hat der Swimmingpool. Dieser war genau über dem Wasserloch mit Blick auf die Savanne. So gab es genug Möglichkeiten die Zeit bis 16:00 Uhr zu verbringen. Ausruhen, weil ja die Nacht vorher durchgeflogen wurde, kam daher erstmal nicht in Frage. Um 16:00 Uhr ging es dann los zu einer Pirschfahrt. Dach Dach unseres Autos wurde bereits vorher schon angehoben, so dass wir uns in dem Bus stellen konnten und zum Dach herausschauen konnten. Gleich zu Anfang bekamen wir verschiedene Antilopenarten zu Gesicht, welche uns Honza erklärte. Die kleinste Art sind die Tic Tics, dann sehen wir eine normalerweise ganz scheue Antilopenart und viele andere Arten. Schließlich tauchen die ersten Elefantenherden auf. Durch die rötliche Farbe der Erde im Tsavo Ost scheinen auch die Elefanten eine rötliche Farbe zu haben. Sie sind deshalb bekannt als die roten Elefanten des Tsavo Ost. Wir hätten nie gelaubt bereits an unserem ersten Urlaubstag soviele Elefanten und andere Tiere zu sehen. Außer Zebras, Giraffen usw. sehen wir noch einen Mungo und als krönenden Abschluss auch einen Geparden. Die Fahrer der Safaribusse stehen ständig über Funk in Kontakt miteinander. Hat ein Fahrer ein Tier ausfindig gemacht, dass normalerweise schwer zu finden ist, dann verständigt er über Funk alle anderen Fahrer und alles flitzt zu der Stelle hin, an der das Tier zuletzt gesichtet wurde. So war es auch beim Geparden. Unser Fahrer erfährt über Funk dass ein Gepard gesichtet wurde. Er gibt Gas und in einer Staubwolke rasen wir los. Vor uns sind schon mindestens 4 andere Safariautos da, wir folgen den Blicken der anderen, können zunächst keinen Geparden sehen, erfahren dass hinter irgendeinem Gebüsch einer sein soll. Nach ein paar Minuten tatsächlich taucht hinter einem Gebüsch ein Gepard auf und läuft paralell unserer Piste entlang, immer wieder hinter Gebüsch verschwindend. Aber er scheint einen netten Tag zu haben. Schließlich setzt er sich gut sichtbar für jeden in Pose, bevor er weiterläuft und verschwindet. Bei Sonnenuntergang kehren wir zum Camp zurück. Die Wasserlöcher werden mit Scheinwerfern angestraht, so dass wir auch während des Abendessens noch Tiere am Wasserloch beobachten können. Auch eine Elefantenherde kommt noch vorbei.
2. Tag: Bereits um 7:00 Uhr geht es weiter. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße nach Nairobi, sehen wir noch einige Tiere bevor wir den Nationalpark verlassen. Wasserbüffel, Strauß und Co sind ebenfalls schon unterwegs. Wieder auf der Hauptstraße angelangt, geht die Fahrt vorbei an Maisplantagen (der Hauptnahrung in Kenia) und Sisalplantagen, sowie Buschlandschaft. Irgendwann mußten wir die Hauptstraße verlassen weil vor uns laut Honza ein Unfall ist, wir erleben wie staubig eine Autofahrt in Kenia sein kann, teilweise können wir durch die Fenster kaum noch etwas erkennen, vor lauter aufgewirbeltem Staub. Wieder auf der Hauptstraße zurück, war es wohl ein Trugschluß zu denken, dass wir jetzt wohl staubfrei bis Nairobi fahren können. Wir haben die Rechnung ohne die Zahlreichen Baustellen gemacht, wo der Verkehr wieder auf Staubpisten an den Baustellen vorbei gelotst wird. Selbst da wo keine Baustelle war, gab es Straßenabschnitte mit beachtlichen Schlaglöchern. Honza erklärt, dass es in Kenia normal ist dass man für relativ geringe Entfernungen eine beachtliche Zeit braucht um ans Ziel zu gelangen (alles Pole Pole - langsam). Eine Erfahrung reicher geht es wiedermal auf relativ guten Streckenabschnitten weiter. Wir sehen einen Zug fahren, die Gleise befinden sich paralell zur Straße. Honza erklärt dass der Zug von Nairobi bis Mombasa 14 Stunden benötigt. Gewöhnungsbedürftig ist für uns auch der Linksverkehr in Kenia. Dazu kommt die dortige Fahrweise. Überholt wird da wo gerade Platz ist rechts oder links, das spielt alles keine Rolle. Wie sagt Honza in Africa ist alles Takuna Matata (kein Problem). Kurz vor Nairobi wird dann die Straße nochmal schlechter, die Baustellen nehmen zu und der Stau auch. Auf der gesamten Strecke waren viele Lastwagen unterwegs und relativ wenig PKWs. Ein paar öffentliche Busse - Matatus fahren an uns vorbei. Wir kommen durch Städte wie Mtito Andei und Makindu mit 2 Moscheen (1 Islam und die andere von Indern). Wir kommen auch an einem Fluss vorbei wo uns Honza erklärt dass hier der Film "Light and Darkness" gedreht wurde. Da aber von uns niemand den Film kannte, nahmen wir dies nur zur Kenntnis. So gegen 14:30 Uhr erreichen wir dann in Nairobi das Spezialitätenrestaurant Carnivore. Hier werden wir zunächst vom Personal eingewiesen wie der Ablauf ist. Zunächst bekommt jeder eine Suppe, anschließend werden verschiedene Soßen und Salate auf den Tisch gestellt. Jede Soße ist für ein anderes Fleisch. Das Fleisch kommt direkt vom Grill. Jemand geht mit großen Spießen von Tisch zu Tisch und legt jedem ein Stück Fleisch auf den Teller. Zunächst erhalten wir Hähnchenfleisch, Schweinefleisch, Rindfleisch, dann Lammfleisch, Truthahn, Straußenfleisch und Krokodil. Wir können so viel Fleisch essen wie wir wollen. Wenn wir fertig sind sollen wir das Fähnchen auf dem Tisch umlegen als Zeichen, dass wir bereit für den Nachtisch sind. Hier können wir aus einer Karte eine Nachspeise auswählen. Um ca. 15:30 Uhr sind wir mit dem Essen fertig und gehen zum Bus. Als nächster Programmteil steht der Besuch des Giraffen Centers an. Dort wird erklärt welche verschiedenen Giraffenarten es gibt und dass es in Kenia 3 verschiedene Giraffenarten gibt: die Rotschild Giraffe, die Netzgiraffe und die Massaigiraffe. Diese 3 Arten sind auch im Giraffencenter zu besichtigen. Mit im Gehege sind dort auch einige Warzenschweine. Jeder Besucher bekommt Giraffenfutter in die Hand gedrückt und erhält die Möglichkeit die Giraffen zu fütteren und sich dabei Fotografieren zu lassen. Anschließend fahren wir zum Karen Blixen Haus um dieses zu besichtigen. Von Karen Blixen ist der Film und Roman "Out of Africa", "Jenseits von Afrika" weltbekannt. Wir bekommen eine Führung durch das Haus, wo uns erklärt wird, welche Einrichtungsgegenstände Original sind und welche ausgewechselt wurden. Fotografieren im Haus ist nicht erlaubt. Hiernach geht es durch den Berufsverkehr von Nairobi zum Jacaranta Hotel. Vorher sind wir am größten Slum von Kenia vorbeigefahren. Über die Hälfte der Einwohner von Nairobi soll in diesen Slumvierteln leben. Wir fahren auch durch das Wohlhabende Stadtviertel von Nairobi bis wir unser Hotel erreichen. Dort werden wir instruiert uns auf keinen Fall weit vom Hotel zu entfernen, da Nairobi ein sehr gefährliches Pflaster ist und es sicherer ist im Hotel zu bleiben. Neben dem Hotel befindet sich ein Pizzagarten und um die Ecke ein Supermarkt, so dass es auch nicht nötig ist sich weit zu entfernen.
3. Tag: Wir fahren um 7:00 Uhr los Richtung Stadtauswärts. An einer Straße hält uns die Polizei an, hält einen kurzen Plausch mit Honza und wir fahren weiter. Honza erklärt dass er nicht versteht warum hier jeden Tag jedes Auto angehalten wird, nur um guten Tag zu sagen und dann weiterzufahren. Außerhalb der Stadt fahren wir durch ein Waldstück, mit Kiefern und einer Art Lebensbaum bewachsen, sowie baumhohen hölzernen Kakteen. Nach einer Weile wird der Wald wieder lichter. Wir erreichen einen Aussichtspunkt von wo aus wir einen Atemberaubenden Blick auf das vor uns liegende Tal haben. Honza erklärt uns dass vor uns der große Afrikanische Graben liegt, dieser soll ca. 5000 km lang sein. An diesem Aussichtspunkt sind wie überall anders in Kenia auch wieder Straßenverkäufer, die versuchen geschnitzte Holztiere zu verkaufen. Auch hier wird nach Kugelschreibern und T-Shirts und allen anderen Sachen gefragt. Es gibt in Afrika nichts was die Leute dort nicht gebrauchen könnten. Entsprechend werden auch alle Touristen angebettelt. Beim Kauf von Holzschnitzereien und anderen Souveniers empfielt es sich zu handeln. Wollen die Leute dort erst 2000 Keniaschillng umgerechnet ca. 20 Euro, dann endet man am Ende bei 500 Keniaschilling. Wenn die Leute merken, dass man nicht das geringste Interesse hat etwas zu kaufen, werden die Angebote von alleine immer günstiger. Mit ein paar Holztieren schwerer, fährt unser Bus weiter ins Tal. Wir verlassen die geteerte Straße und fahren auf einer Schotter- und Staubpiste weiter Richtung Massai Mara Reservat. Wir kommen vorbei an Weizen - und Maisfeldern. Wo kein Ackerbau betrieben wird, dominiert Buschwerk und Steppe. Die Ackerbauern sind ein anderer Stamm. Hier kommt es schon mal zu Rivalitäten zwischen Massai und den Ackerbauern, da die Massai das Weideland in Anspruch nehmen um ihr Vieh zu hüten. Noch bevor wir die Lodge erreichen, fragt Honza ob wir Interesse haben ein Massai Dorf zu besichtigen, dies kostet pro Person 1500 Kenia Schilling. Er erklärt uns auch das nur Kenia Schilling akzeptiert werden, da die Massai keine Möglichkeit haben das Geld irgendwo zu tauschen. Bereits vorher schon hat uns Honza klargemacht, dass es nicht erlaubt ist unterwegs mal schnell einen Massai zu fotografieren. Diese können da ziemlich ungemütlich werden und Steine nach dem Bus werden. Wir entschließen uns alle das Dorf zu besichtigen. Dort werden wir von einem Massai empfangen, welcher die Schule besuchte und uns daher Erklärungen in Englisch gibt. Die Begrüßung auf Massai heißt "Sopa". Es ist uns auch gestattet hier alles zu fotografieren. Zunächt bekommen wir ein paar Massaitänze vorgeführt. Unter anderem den Tanz: wenn ein Löwe gejagt wird und den Hochzeitstanz. Anschließend bekommen wir verschiedene Gebrauchsgegenstände erklärt. Eine Löwenfellmütze darf derjenige als Auszeichnung aufsetzen, wer einen Löwen getötet hat, dazu bekommt derjenige noch einen Holzstock der wie eine Keule aussieht und gewunden ist. Mit einer Art Horn wird das Dorf gewarnt, wenn ein Löwe erspäht wurde. Wir bekommen die Speere gezeigt und demonstriert wie bei den Massai ein Feuer entzündet wird. Auch eine Hütte können wir von innen besichtigen. Beim hineingehen müssen wir erst mal den Kopf einziehen, der Gang hinein in die Hütte ist ziemlich eng und drinnen ist es zunächst erstmal dunkel. Wenn sich die Augen daran gewöhnt haben geht es. Wir bekommen erklärt das wir uns im Schlafzimmer von Mama und Papa befinden und das gleich gegenüber die kleinen Kinder schlafen. Für die größeren Kinder ist ein eigener Raum vorhanden. Vor dem "Bett" befindet sich eine Feuerstelle, der Rauch zieht durch eine kleine Öffnung in der Wand ab. Durch diese kleine Öffnung dringt auch das einzige wenige Tageslicht in die Hütte. Uns wird erklärt das eine solche Hütte ca. 10 Jahre hält und dass danach eine neue Hütte aus Lehm und Holz gebaut werden muss. Bei den Massai ist es normal mehrere Frauen zu haben. Allerdings darf in der Dorfgemeinschaft niemand mehr oder genausoviele Frauen besitzen wie der Anführer. Für eine Frau müssen ungefähr 5 Kühe an die Brautfamilie gezahlt werden. Jemand meinte dies ist billig. Es wurde uns erklärt: wenn jemand nur 10 Kühe besitzt und davon 5 Kühe zum Lebensunterhalt benötigt, dann noch ständig Gefahr bestehet, dass Löwen Kühe töten, dann ist dies schon nicht mehr billig. Heiraten darf vor dem 20. Lebensjahr bei den Massai niemand. Um das Dorf herum wurde ein Zaun aus Holzzweigen errichtet. Abends wird das Vieh in das Dorf getrieben um es vor Raubtieren zu schützen. Nach dieser Besichtigung bot sich noch die Gelegenheit verschiedene Gegenstände zu kaufen. Vom Speer bis zu Massaischmuck wurde alles angeboten. Wieder einige Erlebnisse reicher fahren wir weiter zur Mara Sopa Lodge. Hier werden wir 2 Übernachtungen haben. Die Zimmer sind in kleinen Bungalows untergebracht. Auch diese Lodge liegt auf einem Hügel mit Blick auf umliegende Berge und das Grasland. Nach dem Mittagessen und dem Bezug unserer Zimmer haben wir noch etwas Zeit zur Verfügung, so dass der Swimmingpool eine gute Erfrischung bietet. Um 16:00 Uhr starten wir dann zu einer Pirschfahrt in die Massai Mara. Honza erklärt uns dass dies ein Reservat ist. In einem Nationalpark dürfen keine Menschen leben. Die Massai Mara ist deshalb nur ein Reservat, dieser Kompromiss wurde mit den Massai eingegangen, die ihre Viehherden im Reservat weiden lassen dürfen. So sehen wir gleich zu Beginn unserer Pirschfahrt neben Zebra und Antilopenherden auch die Rinder der Massai grasen. Honza zeigt uns ein paar Leberwurstbäume. Tatsächlich könnte man meinen dass an den Bäumen Leberwürste wachsen. Von den Früchten wird laut Honza ein hochprozentiger Schnaps angefertigt. Er meinte 2 Gläser davon und wir wären nicht mehr zurechnungsfähig. Honza meint wir sollen schauen ob auf einem der Bäume ein Leopard liegt. Doch da war keiner zu sehen. Wir sehen die Überreste von verspeisten Büffeln. Dann die Meldung über Funk dass ein Leopard gesichtet wurde. Also nichts wie los, querfeldein mit dem Safaribus (die Busse scheinen Allrad zu haben - wie sonst ist eine solche Fahrt querfeldein möglich). An der Stelle angekommen sind bestimmt schon zehn Safaribusse vor uns da, alle schauen ins Gebüsch. Wir können aber keinen Leoparden sehen. Wir fotografieren deshalb erstmal die vielen Fotografen und fahren weiter. Neben Elefanten, Giraffen und anderen Weidetieren, sehen wir noch ein paar schlafende, bzw. dösende Löwen. Dann irgendwann wieder die Meldung der Leopard sei wieder da. Also wieder los, nichts wie hin. Ich frage mich zwischendurch manchmal wie die Fahrer in einer solchen weiten Steppenlandschaft wohl die Standortbeschreibungen untereinander weitergeben. Wieder am vermeintlichen Leopardenplatz angekommen, können wir zunächst wieder keinen Leoparden sehen, dann sagt jemand von den anderen Safaribussen, doch da im Gebüsch wäre einer. Ja tatsächlich, jetzt sehen wir ihn auch, hinter Blättern erkennen wir ihn. Er bewegt sich ein Stück hinter dem Busch hervor, dreht um um geht ein Stück nach links. Jetzt ist er gut zu sehen. Er dreht wieder um und kommt ein Stück auf uns zu, bevor er wieder im Buschwerk verschwindet. Also haben wir heute doch noch einen Leoparden gesehen. Honza teilt uns mit, dass ca. 40 km weiter jemand ein Nashorn gesehen hat, aber da können wir heute nicht mehr hinfahren, da dies zu weit weg ist und es bald anfängt dunkel zu werden. Auf dem Weg zurück zur Lodge können wir im Westen einen schönen Sonnenuntergang erleben. Gleichzeitig ist im Osten bereits der Vollmond zu sehen. Honza erklärt dass es hier am Äquator möglich ist Sonne und Mond gleichzeitig zu sehen. In der Lodge stehen ständig Begleiter bereit die uns nachts zu unserem Zimmer eskordieren. Vielleicht kommen ja gelegentlich wilde Tiere aufs Grundstück der Lodge.
4. Tag: Heute steht eine ganztägige Pirschfahrt auf dem Programm. Pünktlich um 7:00 Uhr geht es los. Honza fragt was wir heute für Tiere sehen wollen. Wir bestellen ein Nashorn. Leicht gesagt, doch erstmal finden. So viele davon gibt es ja auch nicht mehr. Neben den bereits zur Routine gewordenen Tieren wie Büffel, Gnu, Antilope, Elefant, Zebra und Giraffen, sehen wir auch zum wiederholten Male Strauße und wieder ein paar Löwen. Wir können beobachten wie majestätisch die Löwenmänner marschieren. Wir schneiden ihnen mit unserem Bus den Weg ab um sie nochmal vorbeimarschieren zu sehen. Interessant ist dass alle Tiere denen wir begegnen unsere Safarifahrzeuge einfach ignorieren. Kein Tier läßt sich durch uns stören, so dass es kein Problem ist schöne Fotos zu ergattern. So auch die Löwen, unbeeindruckt marschieren diese direkt an unserem Safaribus an uns vorbei, keinerlei Notiz von uns nehmend. Wir sehen dann noch einen Schakal, Geier, Warzenschweine. Mittlerweile ist Honza am Fluchen, da sein Funkgerät ausgefallen ist und er so keine Meldung mehr erhält wenn ein anderes Safarifahrzeug ein Nashorn entdeckt hat. Wir beruhigen ihn und meinen wir finden schon unser eigenes Nashorn. Weit und breit war aber keines zu sehen. Es war auch schwierig Tiere zu erspähen. Manchmal lagen abgestorbene Äste auf dem Boden, dass man aufgrund der Form dachte das sitzt ein Tier, dann lagen öfters Steine im Gras, so dass man immer zweimal hingucken mußte. Irgendwann glaubt jemand etwas zu sehen. Honza fragt: "Ist das was?" Nein doch nur ein Stein. Honza meinte dann: "Steine mit Ohren". Tatsächlich stellte sich der Stein dann als Warzenschwein heraus. Von nun an waren die Warzenschweine für uns Steine mit Ohren. Irgendwann kam uns ein Safaribus entgegen. Der Fahrer meinte irgendwo in dieser Richtung wäre ein Nashorn gesehen worden. Also wir auch kehrt, den anderen Safaribussen hinterher. Eine Wasserstelle wurde querfeldein fast umrundet, aber kein Nashorn gefunden. Wir folgen weiter den anderen Safaribussen und finden eine Gepardenmutter mit 3 Jungen. Da war ja für uns schon mal der Tag gerettet. Wir fahren weiter zum Mara Fluß. Dort erklärt uns Honza, gibt es Flußpferde und Krokodile. Jedoch dürfen wir nicht auf eigene Faust diese Tiere ansehen. Vor einiger Zeit hat es dort Überfälle auf Touristen gegeben, deshalb wurde ein Polizeiposten dort errichtet. Die Polizisten führen uns dann zu den Flußpferden und den Krokodilen, natürlich gegen ein Trinkgeld. Ohne Trinkgeld geht in Kenia überhaupt nichts. Wir gehen einem Trampelpfad entlang und können von oben aus auf den Marafluß und die Flußpferde blicken. Ein Stück weiter zeigen uns die Polizisten die Krokodile. Diese sind ganz schön riesig. Ein Polizist meinte es sei auch sehr gefährlich und die Krokodile dürfen nicht unterschätzt werden. Sie schwimmen stromaufwärts und schleichen sich dann am Gebüsch an die Touristen an. Wir gehen wieder zum Bus zurück. In der Zwischenzeit ist es Honza gelungen sein Funkgerät wieder funktionstüchtig zu bekommen. Der Fluß teilt die Massai Mara in zwei Bereiche. Wir fahren über den Fluss und haben unter einem Baum ein Stück weiter mitten in der Steppe ein Picknick. Jeder bekommt ein Futterpaket ausgehändigt. Nach dem Essen geht es wieder zurück über den Fluss. Honza zeigt uns einen Grenzstein zu Tansania, den er großräumig umfährt und meint so jetzt sind wir illegal in Tansania eingereist. Zurück am Grenzstein, meinte er dass so ein Stein ca. alle 5 km steht und dass dies die gesamte Grenze zu Tansania darstelt. Insgesamt bewegen wir uns auf unserer Safari ständig am Rande von Tansania entlang. Wir fahren quasi in Kenia und die nächsten Hügel sind bereits Tansania. Wir fahren weiter, unser Tagesziel ein Nashorn zu finden haben wir ja noch nicht erreicht. Ein Fuchs wird gesichtet. Hammerkopfvögel und ein Nest dieser Vögel, das 50 kg schwer sein soll, aber immer noch kein Nashorn. Mittlerweile schlafen schon alle im Bus, weil die Landschaft doch auf Dauer eintönig wird und das geholpere im Bus einem in den Schlaf schaukelt. Plötzlich sagt Honze 15 Minuten zurück wurde ein Nashorn gesichtet. Honza wendet den Bus und brettert los. Alles ist hellwach. Wir querfeldein eine Staubwolke hinter uns lassend werden ordentlich durchgeschüttelt. Uns kommt ein Fahrzeug entgegen, dass anscheinend noch keine Ahnung von einem Nashorn hat. Honza klärt den Fahrer auf. Das Fahrzeug wendet ebenfalls und fährt hinter uns her. Wir erreichen eine Wasserstelle, viele Autos sind schon da. Wir fahren auf die andere Seite der Wasserstelle Honza meint da wäre es. Von uns hat es noch keiner gesehen. Doch dann sehen wir es auch, vor uns steht ein Nashorn. Honza wendet den Bus, stellt sich in Fluchtrichtung hin und behält den Finger am Zündschlüssel. So ein Nashorn soll ja unangenehm werden können. Das Nashorn bewegt sich ein paar Meter weiter, wendet wieder, schaut auch mal in unsere Richtung. Scheint aber keine Lust zu haben sich heute mit Safaribussen anzulegen. Honza erklärt dass Spitzmaulnashörner Einzelgänger sind und immer alleine unterwegs sind. Breitmaulnashörner dagegen sind immer in Gruppen unterwegs. Aber die sind nur ganz selten zu finden, da sie durch Wilderer fast ausgerottet wurden. Na dann haben wir ja doch noch unser Tagesziel erreicht und können beruhigt zurück zur Lodge fahren.
5. Tag: Wie gewohnt brechen wir um 7:00 Uhr auf und fahren die gesamte Stecke bis zum Beginn des Grabenbruchs zurück um auf die Straße Richtung Naivasha See zu gelangen. Unterwegs schlucken wir wieder kräftig Staub. Wir fahren vorbei an Massaidörfern, sehen Kinder in Schuluniformen vorbeigehen. Dann gelangen wir wieder auf die Teerstraße. Wir kommen vorbei an Treibhäusern in denen Blumen für den Export gezüchtet werden. Honza meinte in Afrika bräuchte man keine Blumen. Wenn ihm jemand Blumen schenken würde, was soll er damit anfangen (die kann man ja auch nicht essen). Die Blumen sind deshalb nur für den Export. Irgendwann sehen wir links von weitem bereits den See. Honza erklärt der Naivasha See ist ca. 150 km lang. Wir erreichen die Naivasha Sopa Lodge. Dort bekommen wir ein Mittagessen und unsere Zimmer zugeteilt. Diese Lodge hat die Besonderheit, dass man bei Einbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen nicht alleine den Weg zu seinem Zimmer gehen darf. Die Zimmer sind einzelne Bungalows und befinden sich ein ganzes Stück von der Rezeption weg. Der Park der Lodge grenzt an den Naivasha See. Im Naivasha See gibt es Flußpferde, die nachts an Land kommen und grasen. Dabei kommen sie auch gelegentlich auf das Grundstück der Lodge. Uns wurde erklärt dass diese ziemlich gefährlich werden können. So wurden wir angehalten abends wenn wir zum Abendessen gehen und morgens auf dem Weg zum Frühstück telefonisch einen Guide zu bestellen der uns begleitet. Nachmittags um 15:00 Uhr entschließen wir uns zu viert erstmal an einer Bootsfahrt auf den Naivashasee teilzunehmen. Vorher haben wir schon mal zu Fuß einen Spaziergang zum See unternommen und den Park der Lodge erkundet. Hier marschieren Giraffen und andere Weidetiere frei in der Lodge herum. In den Bäumen sehen wir Colobusaffen. Um 15:00 Uhr bringt uns Honza mit dem Bus zur Bootsanlegestelle. Wir zahlen 1500 Keniaschilling, bekommen Schwimmwesten verpaßt und los geht es. Unser Bootsführer fährt uns zunächst dicht an verschiedenen Flußpferdfamilien vorbei, die sich im See tummeln. Der See ist an den Rändern nicht besonders tief, so dass die Flußpferde dort stehen können. Auch viele Fischer mit Netzen sind zu sehen, die zu Fuß mit den Netzen den See durchwaten. Wir sehen Ibise, Kormorane, Pelikane usw. dann noch einige Seeadler und Königsfischer. Zwischendurch verlassen wir das Boot nachdem es an einem Park angelegt hat, indem sich einige Weidetiere wie Wasserbock und Antilope befinden. Für uns, nachdem wir schon einiges auf der Safari gesehen haben, war dieser Landspaziergang weniger die Sensation. Einen gelbblühenden Strauch erklärte uns unser Führer als Kadustrauch, der von den Massai als Medizin genutzt wird. Wieder zurück auf dem Boot geht es wieder zurück zur Bootsanlegestelle, wo Honza auf uns wartet und uns wieder in die Lodge zurückbringt. Die noch verbleibende Zeit bis zum Abendessen verbringen wir im Swimmingpool. Auf dem Weg von dort zurück zum Zimmer, sehen wir, wie ein Hotelgast ganz fasziniert eine Giraffe beobachtet. Als wir teilnahmslos weitergehen, redet er uns an: "Le Giraffe". Wir zucken nur mit den Schultern. Er war fassungslos dass wir der Giraffe so wenig Aufmerksamkeit schenken. Aber er konnte ja auch nicht wissen, das dies nur eine von Tausend anderen Giraffen ist, die wir in den letzten Tagen gesehen haben. Brav lassen wir uns dann zum Abendessen mit Begleitschutz abholen und wieder ins Zimmer bringen und morgens wieder abholen. Flusspferde haben wir allerdings im Dunkeln keine gesehen.
6. Tag: Wieder um 7:00 Uhr starten wir. Heute haben wir eine lange Strecke zurückzulegen. Wir müssen die gesamte Strecke zurück nach Nairobi fahren. Durch Nairobi durch und wieder auf den Highway Richtung Mombassa bis zum Amboseli Nationalpark. Wieder in Nairobi angekommen fahren wir dem Uhuru Highway entlang. Honza meint übersetzt heisst dies Straße in die Freiheit. Bei dem stockenden Berufsverkehr sind viele Straßenverkäufer unterwegs, die an die Scheiben klopfen und alles mögliche verkaufen wollen. Auch eine Frau mit einem Baby bettelt an unserem Bus. Schließlich fahren wir wieder an dem Flughafen in Nairobi vorbei, was für uns bedeutet, dass wir es bald geschafft haben aus Nairobi herauszukommen. Wir befinden uns wieder auf dem Highway Richtung Mombassa, irgendwann verlassen wir diesen um Kurs auf den Amboseli Nationalpark zu nehmen. Auf dem Weg dahin Schlucken wir wieder ordentlich Staub. Einmal musste Honza sogar den Bus anhalten, weil die Sicht so eingschränkt war, dass man keine Handbreit mehr sehen konnte wohin er fuhr. Nicht weit vor dem Nationalpark sehen wir vor uns einen Safaribus - auch von Private Safaris mit plattem Reifen stehen. Honza hält an um seinem Kollegen beim Reifenwechsel zu helfen. Wir steigen solange aus und sehen über den Wolken bereits den Gipfel vom Kilimanscharo in der Ferne. Von allen Seiten kommen Kinder herbeigelaufen um zu sehen ob wir etwas für sie haben. Keine Ahnung wie sich so schnell herumgesprochen hat, dass da ein paar Touristen stehen. Schließlich schlagen sich die Kinder fast um eine Tüte Bonbons. Nach dem Reifenwechsel setzen wir unsere Fahrt fort und fahren durch das Gate in den Amboseli Nationalpark. Honza erklärt uns, dass unsere Lodge 20 km außerhalb des Nationalparks liegt und wir deshalb die Lodge nicht zum Mittagessen anfahren können. Die Lodge bringt uns aber Mittagessen in ein Camp in den Nationalpark. Dieses Camp erreichen wir und sind überrascht dass es hier ein komplettes Menü mit Suppe und Salaten und sogar Früchten als Nachspeise gibt. Es wurde ein Großes Zelt aufgebaut mit einer Feldküche. Sogar Toiletten waren da. Normalerweise hat man von hier aus auch gleich einen schönen Blick auf den Kilimanscharo. Doch der hat sich hinter Wolken versteckt. Uns wird gesagt, dass dies nachmittags normal ist. Wenn man den Kilimanscharo ohne Wolken sehen will, ist die Beste Zeit zwischen 6:00 Uhr und 8:00 Uhr früh. Ein paar Massai haben aufgepasst, dass wir nicht auf die Idee kommen spazieren zu gehen, wir sind schließlich in der Wildnis, wo jederzeit wilde Tiere auftauchen können. Die Schuhe dieses Massai waren sehr interessant. Er hatte sich aus Autoreifen selbst ein paar Sandalen zurechtgebastelt. Neben dem Camp gab es Prachtexemplare der Schirmakazien zu bestaunen. Sobald wir mit dem Mittagessen fertig waren, ging es weiter zur Pirschfahrt durch den Amboseli Nationalpark. Wir sehen wieder die üblichen Weidetiere. Löwen sahen wir sogar zweimal. Diesmal sehen wir auch in der Ferne eine Hyäne, die uns aber den Rücken zukehrt und verschwindet. Honza erklärt, dass hier früher viele Bäume standen, aber die Elefanten alle Bäume kaputt machen und dass jetzt nur noch ein kleiner Wald vorhanden ist, der in der Vergangenheit durch einen Elektrozaun gesichert war um die Elefanten abzuhalten. Dieser Zaun ist aber seit 3 Jahren kaputt. Niemand repariert ihn und so sehen wir auch schon ein paar Elefanten in dem Wald, die sich an den Bäumen zu schaffen machen. Wir fahren an Grasflächen vorbei, auf denen teils Wasser steht. Honza meint, dass zur Regenzeit das Grasland überflutet ist und dann auch die Flamingos kommen. Wir sehen Ibise, Kronenkraniche, Dreifarbenvögel und einiges mehr. Abends erreichen wir dann die Amboseli Sopa Lodge. Auch hier sind wir wieder in kleinen Bungalows untergebracht. Nach dem Abendessen bietet das Hotel die Möglichkeit an die Ernest Hemmingway Bar zu besichtigen und anschließend Tiere zu beobachten. Durch die Lodge wird abends Futter ausgelegt, so dass Mungos und Hyänen beobachtet werden können. Ein Führer bringt uns zur Hemmingway Bar. Er erklärt, dass an der einen Seite das Schlafzimmer von Ernest Hemmingway war, so dass er morgens gleich einen schönen Blick auf den Kilimanscharo hatte. Er erklärte weiter dass der Film "Schnee auf dem Kilimanscharo" teilweise in Tansania und teilweise hier in Kenia gedreht wurde. Die Bar stellt seiner Schilderung nach eine Reise durch ganz Afrika dar. Die Bar selbst wurde um einen großen Lavastein herumgebaut. Dieser Abschnitt stellt Südafrika dar. Wir haben die Möglichkeit die Tiere von der Bar aus zu beobachten und dabei einen Drink zu bestellen, oder von draußen vom Freien aus die Tiere zu beobachten. Als wir runterblicken sehen wir Mungos und Hauskatzen. Hyänen waren noch keine zu sehen. Als fast eine Stunde um war, frage ich den Barkeeper ob denn die Hyänen noch kommen. Er meint, sie kommen immer, nur wenn sie Futter unterwegs finden, dann kommen sie auch schon mal später. Normal ist so gegen halb elf. Da aber um Elf Uhr der Strom abgestellt wird und wir früh wieder raus müssen um den Kilimanscharo ohne Wolken zu sehen, entschließen wir uns dann um halb elf doch ins Zimmer zu gehen und nicht länger auf die Hyänen zu warten. Auch hier werden wir von Personal zum Zimmer begleitet.
7. Tag: Morgens um sechs stehe ich bereits fertig gerüstet hinter der Rezeption im Garten um den Kilimanscharo zu beobachten. Im Morgengrauen war er noch ziemlich in Wolken gehüllt. Ein Massai erklärt das die aufgehende Sonne die Wolken wegschiebt und der KIBO dann gut zu sehen ist. Tatsächlich werden die Wolken von Minute zu Minute weniger. Der Massai erklärt auch, dass im Augenblick kaum Schnee auf dem Gipfel zu sehen ist. Wenn es aber regnet, dann liegt auf dem Kilimanscharo auch mehr Schnee und hier hat es schon eine ganze Zeit nicht mehr geregnet. Um halb sieben müssen wir los. Unsere Fahrt geht weiter. Wir fahren wieder in den Amboseli Nationalpark zurück um weiter auf Pirschfahrt zu gehen. Zwischendurch haben wir immer mal wieder Gelegenheit ein Foto vom KIBO zu machen. Wir sehen Flusspferde grasen und schon bekannte Weidetiere. Auch ein paar Hyänen sehen wir umherstreifen. Irgendwann ist es Zeit zu frühstücken. Honza händigt jedem im Bus ein Frühstückspaket aus. Zwischen Zebraherden und Elefanten und Co., sowie Blick auf den Kilimanscharo, lassen wir uns im Bus unser Frühstück schmecken. Anschließend verlassen wir den Amboseli Nationalpark und fahren Richtung Tsavo West Nationalpark. Der Bus muss jedoch an einer Sammelstelle anhalten. Honza erklärt, dass es irgendwann vor Jahren hier zu Überfällen kam und deshalb nur noch im Konvoi und mit Geleitfahrzeugen gefahren werden darf. So stehen wir und warten auf das Geleitfahrzeug und darauf dass alle Safarifahrzeuge beisammen sind. Von hier aus hat man noch mal einen wunderschönen Blick rückwärts auf den Kilimanscharo, aber erst nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind. Denn vorher wurde es Dunkel im Bus. Der Bus war umringt von Einheimischen, die uns ziemlich hartnäckig Souveniers verkaufen wollten. Dabei wurde hin und her gefeilscht. Wir kamen uns vor wie die Affen im Zoo, die eingesperrt sind und von Zuschauern umringt sind. Irgendwann entschlossen wir uns auszusteigen. Dann wurde es für uns angehnehmer, zwar waren die Verkäufer immer noch da, aber die Situation war aufgelockerter und wir konnten den Kilimanscharo noch ein letztes Mal bestaunen. Weiter geht es zum Tsavo West Nationalpark. Dort angekommen, können wir zunächst aussteigen und die schwarzen Lavasteine des Tsavo West ansehen, für die der Nationalpark bekannt ist. Zunächst besuchen wir die Mzima Quellen. Von diesen Quellen aus gehen Wasserleitungen in Richtung Mombasa, von hier aus werden einige Teile des Landes mit Wasser versorgt. Ein Ranger führt uns einen Pfad entlang und erklärt uns die einzelnen Bäume, zeigt uns die Quelle. Er ist bewaffnet und meint hinter jedem Busch könnte ein Raubtier oder eine Schlange stecken. Er zeigt uns ein Krokodil, dass wir jedoch nur aus der Ferne sehen. Wieder sehen wir Flusspferde. Es gibt hier auch eine Stelle wo man hinter einer Glasscheibe die Tiere unter Wasser beobachten kann. Als wir da waren konnten wir allerdings nur Fische unter Wasser beobachten. Die Flusspferde machten sich nicht die Mühe hierher zu kommen um sich unter Wasser beobachten zu lassen. Wir fahren weiter zur Ngulia Lodge. Auch diese Lodge ist wieder auf einem Hügel, hat einen Swimmingpool und auch von hier aus, kann man die vobeiziehenden Tierherden vom Zimmer aus beobachten. Vom Swimmingpool aus hat man einen Blick auf das Nashorntal. Ein eingezäuntes großes Stück Land in dem es laut Ranger ca. 40 Nashörner geben soll. Nach dem Mittagessen, ist wieder Zeit für den Swimming pool bevor es um 16:00 Uhr wieder auf Pirschfahrt geht. Wir sehen wieder Löwen auf einem Felsen liegen - die lagen schon bei unserer Ankunft am Mittag da. Unsere Fahrt geht ins Nashorntal wo wir versuchen ein Nashorn zu sehen. Die Gegend ist aber so dicht mit Buschwerk bewachsen, dass es fast unmöglich ist ein Nashorn zu finden. Selbst wenn 10 Meter weiter hinter einem Busch ein Nashorn stehen würde, könnten wir es nicht sehen. Honza meint, dass an der einen Wasserstelle immer ein Nashorn vorbeikommen würde, die Frage ist nur wann. So hatten wir an diesem Tag kein Glück, wir sahen kein Nashorn. War aber auch nicht weiter schlimm, da wir ja in der Massai Mara schon eines gesehen haben. Unterwegs sehen wir wie gerade eine Armee Geier sich auf ein totes Zebra stürzt. Das Zebra kann noch nicht lange tot sein, da die Geier erst alle im Anflug sind. Wir können das Schauspiel beobachten. Auch an den Überresten einer Giraffe kommen wir vorbeil. Wieder abends in der Lodge zurück, wurde uns noch erklärt, dass hier jeden Abend ein Stück Fleisch an ein Holzgestell gebunden wird und jeden Abend ein Leopard vorbeikommt um dieses Stück Fleisch zu fressen. Normalerweise ist dies so um halb acht abends. Pünktlich um halb acht gehen wir zum Abendessen. Unser Tisch ist genau gegenüber dem Holzgestell wo der Leopard auftauchen soll. Tatsächlich dauert es nur ein paar Minuten und der Leopard erscheint auf der Bildfläche. Wir können in aller Seelenruhe beim Abendessen den Leoparden beim Fressen beobachten. Gleichzeitig klettern rechts in den Holzbalken noch Buschbabys herum und links kommt eine Eule geflogen, die sich auf einem abgestorbenen Baum niederläßt. Als der Leopard mit Fressen fertig war und sein Gastspiel beendet hat, sehen wir noch ein paar Hyänen auftauchen und an der Lodge vorbeihuschen. Das heutige Abendprogramm war sehr interessant und abwechslungsreich. Gewöhnungsbedürftig war allerdings die Toilettenspülung im Zimmer. Diese hat Schläge gemacht das der Fußboden gezittert hat und durch das gesamte Gebäude gehallt hat. Immer wenn jemand nachts das Badezimmer aufgesucht hat, stand wahrscheinlich jeder im dem Trakt senkrecht im Bett. Der Schlaf war daher nicht besonders tief und viel in dieser Nacht. Aber dafür wurde uns ansonsten eingiges geboten.
8. Tag: Wie immer um 7:00 Uhr starten wir auch heute zu unserer letzten Etappe. Heute soll es zurück nach Mombasa gehen, wo wir mit der Fähre über die Bucht zu unseren Badehotels gebracht werden. Auf dem Weg zur Straße haben wir noch ein leztes Mal die Gelegenheit Tiere zu beobachten. Unterwegs entscheidet sich Honza nicht nach Mombasa zu fahren und nicht die Fähre zu nehmen. Seinen Schilderungen nach sind da immer viele Lastwagen um diese Zeit unterwegs und man muss daher lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Er meint es wäre möglich die Bucht zu umfahren und von der anderen Seite die Badehotels anzufahren. Wieder verlassen wir daher den Highway um nochmal Staub zu schlucken. Wir kommen durch eine trockene Gegend in es nur ganz selten regnet. Die Maisfelder sehen verdorrt aus und Honza meint, dass diese Gegend sehr arm ist, wegen der Trockenheit. Wir fahren durch viele Dörfer und erreichen irgendwann ein hügeliges Gebiet welches wieder fruchtbarer wird. Dann taucht Wald vor uns auf. Honza erklärt uns dass hier die Shimba Hills sind. Ein Nationalpark den wir auch von unseren Strandhotels aus besuchen können. Hier gibt es die kleineren Waldelefanten und verschiedene Antilopenarten. Wir fahren schließlich durch Diani Stadt und gelangen danach nach Ukunda, wo laut Honza alle Angestellten der Standhotels wohnen, bis wir schließlich die Strandhotels erreichen, wo jeder in seinem gebuchten Hotel abesetzt wird.
1 Woche Badeaufenthalt: im Hotel Southern Palms Beach Ressort. Das Wasser im Indischen Ozean ist angenehm warm. Der Strand am Diani Beach ist schneeweiss und der Sand richtig feinkörnig. Durch das vorgelagerte Korallenriff besteht keine Gefahr von Haien. Bei Ebbe kann das Riff begangen werden. Kleine Fische, Seeigel in verschiedenen Größen, Seesterne und Muscheln sind zu sehen. Auch verschiedene Korallen können bei Ebbe gesehen werden. Am Strand lassen sich kilometerlange Strandspaziergänge machen. Auf der linken Seite des Southern Palm gelangt man zu Fuß nach wenigen Minuten am Strand entlang zum Kengo Fluß. Neben diesem befindet sich eine Moschee die ein Monument sein soll. Die Kengo Mosque ist in einen Felsen gebaut und stammt noch aus den Zeiten der Araber. Am Kengo Fluss gibt es Mangrovenbäume und verschiedene Vogelarten sind zu bestaunen. Der Fluss bildet auch die Grenze zwischen Tiwi Beach und Diani Beach. Auch große Baobab Bäume (Affenbrotbäume) stehen hier. Von der Straße aus ist in wenigen Kilometern ein Shoppingcenter zu erreichen, ein Krankenhaus in dem auch deutsche Ärzte sind, eine Apotheke und ein deutsches Lokal, das Shakatak. Das Shakatak ist gleichzeitig Biergarten, Diskotek und Speiselokal. Hier kann auf einer Großleinwand auch täglich ZDF gesehen werden. Am Strand kommt täglich jemand mit Kamelen vorbei auf denen geritten werden kann. Securitiypersonal hält die Beach Boys - Strandverkäufer, von den Liegeflächen des Hotels fern, so dass diese nur am öffentlichen Strandabschnitt über einen herfallen können. Die Leute in Kenia sind sehr freundlich. Das Personal in den Hotels gibt sich die größte Mühe, damit es den Gästen gefällt und diese wiederkommen, da deren Arbeitsplätze davon abhängen. Wenn die Gäste ausbleiben, wird das Personal nach Hause geschickt. In Kenia gibt es kein Arbeitslosengeld. Jeder fragt ob denn alles OK sei und ob man wieder kommt. Auch ansonsten gibt man sich die größte Mühe die Gäste zufriedenzustellen und für Unterhaltung zu sorgen. So gibt es die Möglichkeit kostenlos einen Schnupperkurs in Surfing zu machen. Kajaks können ausgeliehen werden. Zwischendurch suchen die Animateure immer noch Gäste die bei Wasseraerobic, Wasserball oder Beachvolleyball mitmachen. Abends gibt es Musik- und Tanzvorführungen. An manchen Tagen gibt es sogar ein Grillabendessen am Strand zu dem man sich anmelden kann - allerdings war der nächste Termin nach meinem Abflug. Im Southern Palm gibt es mehrere Restaurants zur Auswahl. Das Hauptrestaurant mit Büffet. Dann ein Grillrestaurant für das man eine Reservierung braucht und noch ein italienisches Restaurant, welches sich auf dem Dach eines wie einer Moschee gebauten Gebäudes befindet. Von da aus hat man einen guten Ausblick auf die Tanzfläche darunter und die Abendveranstaltungen. Auch hier muss man vorher reservieren. Dann gibt es noch eine Snackbar wo man zwischendurch einen Impiss einnehmen kann. Hier gibt es von Hamburger, über Calamaris bis Wiener Schnitzel alles mögliche. Pünktlich um 16:00 Uhr - bis 17:00 Uhr - wird außerdem noch Kaffee und Tee angeboten mit Kuchen und Pfannkuchen.
Zusammengefaßt ist ein Urlaub in Kenia, verbunden mit einer Safari ein grantioses Erlebnis, dass jedem nur zu empfehlen ist.
Ablauf: 1 Woche Rundreise mit einem namhaften Reiseveranstalter - Karibik und Dschungeltour, 1 Woche Badeaufenthalt am Playa Tambor
1. Tag:Am 30. Dezember 2007 ist es soweit. Abends um kurz vor Mitternacht startet Condor von Frankfurt aus mit Flugziel San Jose in Costa Rica. Nach einer Nacht im Flugzeug und einer Zwischenlandung in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik landen wir auf dem Flughafen Santa Maria in San Jose. Von dort werden wir von der Reiseleitung bereits erwartet und zum Barcelo Hotel Palacio in San Jose gebracht. Der Tag steht zur freien Verfügung und kann am Pool verbracht werden. In der Hotelanlage mit Park können bereits viele exotische Pflanzen bewundert werden. Auch eine Silvesterveranstaltung kann auf Wunsch besucht werden.
2. Tag: Am Neujahrstag startet dann die Rundreise. Normalerweise ist San Jose mit Blechlawinen verstopft. Am Neujahrsmorgen gleicht die Stadt jedoch einer Geisterstadt. So früh ist wohl nach einer Silvesterfeier noch keiner auf den Beinen außer ein paar bekloppter Touris. Aber dafür bekommen wir eine Stadtrundfahrt gratis, die normalerweise nicht auf dem Programm stand und zwecks Verkehr normalerweise auch nicht machbar wäre. Nach ausgiebiger Stadtrundfahrt verlassen wir San Jose und fahren über die Bergkette der Cordiliera Central Richtung Karibik Küste. Die Schnellstraße durch den Nebelwald am Braulio Pass hinunter nach Guapiles und weiter nach Puerto Limon ist die wichtigste Verbindung vom zentralen Hochland an die Karibikküste, wurde aber erst 1989 fertiggestellt. Am Braulio Pass passieren wir eine Polizeistation die eingerichtet wurde, weil es hier öfter Überfälle auf Passanten gab - es wurden auch schon mehr Tote in der Schlucht gefunden als vermisst gemeldet waren. Der Pass ist in der Regenzeit sehr gefährlich da dann Schlamm- und Gerölllawinen auf die Straße stürzen. Bei uns scheint jedoch die Sonne. Kein Wölkchen am Himmel, lässt uns auch nur annähernd vermuten, wie wechselhaft das Wetter auf der Karibikseite von Costa Rica sein kann. In Guapiles bekommen wir ein landestypisches Frühstück (schwarze Bohnen mit Reis, Eier mit Soße, Früchte, Pancakes usw.). Nachdem die Schnellstraße bei Siquirres verlassen wird, geht die Busfahrt durch endlos anmutende Bananenplantagen bis zur Bootsanlegestelle. Noch bevor wir ins Boot steigen, rät uns der Reiseleiter Regensachen bereit zu halten. Wir schauen ihn ziemlich unglaubwürdig an, da ja strahlender Sonnenschein herrscht und wir ja auch schließlich Sonne gebucht haben. Kaum ist das Boot jedoch ein Stück gefahren, fängt es aus heiterem Himmel an zu regnen. Na wer hätte denn das vermutet. Also wird das Boot gestoppt, die Verkleidungen heruntergelassen und weiter geht die Fahrt. Durch die Ritzen dringt das Wasser, die Rucksäcke werden hoch genommen, damit sie nícht nass werden. Bald scheint wieder die Sonne. Die Verkleidung wird wieder hoch gewickelt. Wolfram erklärt uns das wir jetzt mit dem richtigen Karibikwetter Bekanntschaft gemacht haben. Schon die Anfahrt zum Nationalpark, der zum Schutz der bedrohten Meeresschildkröte gegründet wurde, ist ein Erlebnis. Per Boot geht es etwa 40 km durch ein Kanalnetz von Lagunen und natürlich entstandenen Flusskanälen, die seit mehr als 100 Jahren die einzigen Verkehrswege in dieser sumpfigen Gegend darstellen. Meist gleiten die Boote sanft durch dicke Teppiche von Wasserhyazinthen. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir unsere Lodge im Tortuguero Nationalpark. Hier werden wir von der Atmosphäre und der Faszination des Dschungels begrüßt. Am Nachmittag besuchen wir das Mini-Dorf Tortuguero mit seinen bunten Häusern und Läden. Es liegt direkt am lang gestreckten Schildkrötenstrand, an dem zwischen Juli und Oktober Tausende von grünen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Bei der Anfahrt ist es noch trocken, auch noch als wir am Karibikstrand entlangmarschieren. Kaum wollen wir das Dorf besichtigen regnet es, aber wie. Nichts wie hinein ins nächste Geschäft und einen Regenponcho kaufen - die sind hier gut ausgerüstet in den Läden - anscheinend kommen hierher öfters ahnungslose Touris im Irrglauben, dass an der Karibikküste immer die Sonne scheint. Kaum war der Poncho gekauft - scheint auch wieder die Sonne. Aber die Investition sollte sich noch als sinnvoll herausstellen. Nach dem Abendessen spielt noch eine Calypso Band in der Bar. Die allerdings im Freien liegt mit eíner Überdachung neben dem Swimming pool der die Form einer Schildkröte hat. In den Bäumen entdecken wir Affen. Nachts sind im Camp in rauhen Mengen große Landkrappen unterwegs. Beeindruckend sind auch die vielen exotischen Pflanzen die in der Anlage wachsen.
3. Tag: Um 5 Uhr morgens bereits geht es mit dem Boot raus zu einer Kanalfahrt um das Erwachen des Urwaldes zu beobachten. Vielerlei Vogelarten, Echsen, Affen und Faultiere sind schon munter. Wir erleben einen beeindruckenden Sonnenaufgang im Dschungel und sehen eine Menge Tiere und Pflanzen. Wie soll es anders sein, kommen auch wieder die Regenponchos zum Einsatz. Ich weiß gar nicht mehr wie oft an der Karibikseite von Costa Rica die Ponchos an- und wieder ausgezogen wurden. Nach dem Frühstück unternehmen wir eine Dschungelwanderung. Wir werden vom Reiseleiter Wolfram gefragt ob wir einen Hügel hinaufwandern wollen, auf dem sich ein Aussichtspunkt befindet wo man einen schönen Überblick auch auf die Karibikküste hat. Leichtsinnig entscheiden wir uns für diese Richtung. Bereits beim Loslaufen beginnt es wiedermal zu regnen. Mit Gummistiefeln und Regenponchos ausgerüstet machen wir uns auf den Weg. Es dauert nicht lange und wir sehen Pfeilgiftfrösche, Termitenbauten und alles mögliche für Urwaldpflanzen. Wir werden instruiert ja aufzupassen wo wir hinfassen und uns festhalten, da es viele Pflanzen und Lianen gibt die mit Stacheln und Dornen ausgestattet sind und übelste Entzündungen hervorrufen. Immer noch nichts ahnend gehen wir weiter. Der Regen wird immer stärker. Wasserfallartig kommt das Wasser den Berg heruntergeflossen. Die Wege, besser gesagt Pfade und Treppenstufen aus Wurzeln von Bäumen sind glitschig, wir müssen achtgeben nicht auszurutschen und hangeln uns an Bäumen und Wurzeln (immer auf die Dornen achten) bergauf. Es dauert nicht lange dann versperren umgestürzte Urwaldriesen den Weg. Ach je, wie da drüber kommen. Es hilft nichts, aber irgendwie haben wir es geschafft da drüber zu kommen - teils auf dem Hosenboden, auf allen Vieren und teils mit Unterstützung anderer Teilnehmer - einer schiebt, der andere zieht - dann geht es schon irgendwie. Ein paar aus unserer Gruppe haben aufgegeben und den Rückweg angetreten. Sie warten unten bis wir zurückkommen. Unser Reiseleiter Wolfram lässt uns wissen, wir sollen uns doch mal die Entdecker von einst vorstellen, wie mühsam es für die doch gewesen sein muss, das Land zu erforschen und damals gab es noch keine Pfade wie jetzt bei uns. Bin ich froh dass ich nicht damals vorbeigekommen bin, sondern jetzt in der Neuzeit. Endlich oben am Aussichtspunkt angekommen, haben wir tatsächlich einen Klasse Ausblick auf das darunter liegende Land, bzw. Wasser. Durch das feucht warme Klima fallen auch noch die Moskitos über uns her. Aber an dem Regenponcho verbiegen sie sich wohl den Rüssel. Nur auf die bloßen Hautstellen müssen wir aufpassen. Nachdem wir eine Weile die Aussicht genossen haben, geht es wieder an den Abstieg. Wenn wir nur schon unten wären - und wieder über diese dicken umgestürzten Urwaldriesen rüber. Na ja jetzt sind wir raufgekommen, dann kommen wir auch irgendwie wieder runter. Tatsächlich sind wir auch alle heil ohne Knochenbrüche und ohne uns an den Stacheln und Dornen zu verletzen unten wieder angekommen. Dort verkaufen Einheimische Trinkkokosnüsse, auf Wunsch auch mit Rum. Na dann erstmal Prost. Nach genauerem Check stellen wir fest, das wir nicht mehr so ganz Salonfähig aussehen. Bis oben hin mit Schlamm bespritzt, in den Gummistiefeln quatscht das Wasser - als wir die ausleeren ist ein halber Wasserfall herausgekommen - die Haare tropfnass und hingeklatscht. Was solls, unser Reiseleiter meinte wir hätten Abenteuerurlaub gebucht. Zurück in der Lodge duschen wir uns erstmal - versuchen es zumindest - denn wenn alle gleichzeitig duschen kommt aus der Dusche nur Tröpfchenweise Wasser. Die Lichtverhältnisse sind auch nicht gerade die besten. So kommt es, dass ich vor der Bootstour nach dem Mittagessen mit Schrecken feststelle das an den Beinen noch Schlamm vorhanden sind. Auch das darf man nicht zu eng sehen, schließlich sind wir ja im Dschungel und nicht auf einer Galaveranstaltung. Die Bootsfahrt geht jetzt durch die faszinierenden Tortuguero Kanäle. Es ist unglaublich, wie viele Facetten das regenreichste (haben wir gemerkt) und tropischste Gebiet Costa Ricas hat. Auch die Tierwelt ist sehr vielfältig - neben Hunderten von verschiedenen farbenprächtigen Vogelarten spielen ganze Affenhorden in den Wipfeln der Urwaldriesen, tummeln sich Schmetterlinge, Kaimane, Flussschildkröten und je nach Saison auch die großen Meeresschildkröten.Beim Abendessen erklären uns Mitreisende dass bei ihnen langsam die trockenen Kleidungsstücke rar werden und bei diesem Klima einfach nichts trocknet. Na da geht es mir ja noch richtig gut. Ich habe noch eine trockene Hose und auch noch trockene T-Shirts.
4. Tag: Nach dem Frühstück geht es per Boot zurück nach Siquirres und von dort mit dem Bus durch das Zentrum des Bananen-Anbaugebietes (wir stoppen an einer Bananenverpackungsanlage - wie soll es anders sein - bei sintflutartigem Regen) bis zur karibischen Hafenstadt Limon. Jährlich werden hier rund 1 Mio. Tonnen Bananen zum Export verladen. Limon gilt als die Stadt mit der höchsten Kriminalität. Bei der Durchfahrt sehen wir Läden mit Doppeltvergitterten Fenstern mit Durchreichen. Unser Busfahrer beeilt sich ebenfalls durch ein bestimmtes Stadtviertel zu kommen. Für Eisenbahnbau und Plantagenarbeit wurden Ende des 19. Jahrhunderts billige Arbeitskräfte aus Jamaica ins Land geholt. Daher prägt der überwiegend schwarze Bevölkerungsanteil in dieser Region die kreolische Kultur mit exotischer Küche, Reggae. Salsa und Calypso Musik, und es wird eher Pidgin-Englisch als Spanisch gesprochen. Wir fahren weiter entlang der schönen Karibikstrände nach Puerto Vajo. Unterwegs fahren wir an einem ehemaligen Strand vorbei - ehemalig weil hier das Korallenriff eines Tages nach oben gekommen ist (Erdbeben) und der Strand verschwunden ist - die Hotels mussten schließen. In Puerto Vajo angekommen scheint die Uhr langsamer zu ticken. Globetrotter, Rastafaris und Aussteiger aller Nationalitäten treffen sich, unermüdliche Surfer schwärmen von der perfekten Welle. Wir lassen uns verzaubern von der lässigen Karibik-Atmosphäre dieses Landstrichs. Mittlerweile hat auch mal wieder der Regen aufgehört. Hier wäre der ideale Ort um die Seele baumeln zu lassen. Wir übernachten in einem Hotel in Punta Cockles, dessen besten Tage schon vorbei sind. Die Anlage ist stark vernachlässigt. Mitreisende erzählen von Tieren die sich unter dem Bett eingenistet haben, von verfaulten Waschbecken aus Holz. Ich muss daher mit meinem Zimmer zufrieden sein. Ich entdecke keine Tiere, mein Waschbecken ist aus Keramik. Der Zustand der anderen Zimmer muss aber immerhin so schlimm gewesen sein, dass ein Krisenstab einberufen wurde und der Reiseleiter das Notfalltelefon seiner Reiseagentur kontaktieren musste. Die Gruppe hat beschlossen auf gar keinen Fall hier 2 Nächte zu verbringen. So wurde kurzerhand der Programmablauf umdisponiert. Da alle Hotels in der näheren Umgebung ausgebucht waren, musste eine Nacht in diesem Hotel verbracht werden. Laut Aussage von Mitreisenden im angezogenen Zustand und "Ganzkörperkondom". Es wurde beschlossen am nächsten Tag den Nationalpark Cahuita zu besuchen, verbunden mit einer Wanderung und anschließend die Karibik Richtung Gebirge zu verlassen um das nächste Hotel anzufahren. Dort soll dann eine Übernachtung mehr als vorgesehen angesagt sein. Auf der Pazifikseite von Costa Rica regnet es auch so gut wie nicht. Das Land wird durch die Gebirgskette der Kordilleren geteilt.
5. Tag: Noch vor dem Frühstück nutze ich die Gelegenheit und das ausnahmsweise schöne Wetter um die Pflanzen und die Tiere in der Natur zu fotografieren. Wir fahren zum Cahuita-Nationalpark. In Cahuita geht es noch lässiger zu als in Puerto Vajo. Der Nationalpark mit 14 Stränden, zahllosen Palmen, dichten Wäldern und Mangrovensümpfen beginnt gleich am Ortsausgang. Ein rund 7 km langer Pfad führt am Strand entlang. Für die gemütliche Wanderung, mal am Strand, mal etwas landeinwärts, benötigen wir ca. 2 Stunden. Das aufmerksame Beobachten der Natur wird mit einer beachtlichen Artenvielfalt belohnt. Auch bei dieser Wanderung wechseln sich Regen und Sonnenschein ständig ab. Mal ist Regenponcho angesagt, mal wieder nicht. Auch bei dieser Wanderung werden wir wieder ordentlich Nass. Anfangs werden wir noch durch eine Brücke über einen Bachlauf verwöhnt. Dies soll sich jedoch bald ändern. Eine Furt muss überquert werden. Ich stehe bis zu den Oberschenkeln im Wasser und schaffe es gerade noch mit hochgekrempelten Shortsbeinen durchzukommen. Abenteuerlich wird es auch noch als wir auf Baumstämmen eine weitere Furt überqueren. Wir lernen schnell unser Schritttempo zu drosseln, da die meisten Tiere gut getarnt sind und daher schwer zu entdecken sind. Nur wenn wir uns langsam fortbewegen und intensiv die Umgebung beobachten, können wir die Tiere entdecken. Wir kommen an Stränden wie aus dem Bilderbuch vorbei, werden von einer Weißkragenkapuzineraffenbande in Schach gehalten. Die gelten hier als Wegelagerer. Wir sehen Faultiere und Blattschneideameisen. Nach Abschluss der Wanderung holt uns der Bus wieder ab und wir fahren Richtung Gebirge und verabschieden uns von der Karibik. Die Strecke führt wieder bis Siquirres. Hier biegen wir von der Küstenstraße ab und es geht über kurvenreiche, wenig befahrene Straßen bergauf. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt mit Wasserfällen und Wildwasserflüssen. Bei Turrialba erreichen wir das landwirtschaftlich intensiv genutzte Zentraltal mit idealen Voraussetzungen für den Kaffeeanbau. Vorbei an Kaffeeplantagen und heißen Quellen präsentiert sich das malerische und blumenreiche Orosi Tal in der Nähe der ehemaligen Hauptstadt Cartago.Bereits Nachts erreichen wir unser Hotel Rio Perlas Spa & Resort im Orosi Tal. Auch hier wartet eine Überraschung auf uns. Der Strom ist weg. In absoluter Dunkelheit versuchen wir mit Taschenlampen bewaffnet - zum Glück haben wir eine dabei - unser Hotelzimmer ausfindig zu machen. Dieses inspizieren wir ebenfalls mit der Taschenlampe und können sogar das Badezimmer finden - aufgrund des Stromausfalls ist das Wasser eiskalt - wir sind ja im Gebirge. Das Hotel hat ein Thermalschwimmbad das aus heißen Quellen gespeist wird. Wir lassen uns am nächsten Morgen erzählen dass so mancher dieses Schwimmbad der kalten Dusche vorgezogen hat.
6. Tag: Nachdem wir ja unseren Aufenthalt an der Karibik verkürzt haben und nun einen Tag im Gebirge mehr zur Verfügung haben (ab sofort nur noch Sonnenschein und keinen Regen mehr) - folgen wir dem Vorschlag unseres Reiseleiters einen Ausflug ins Gebirge von Talamanga zu unternehmen. Dort kennt er den Betreiber einer Anlage in der Canopy (Baumwipfelseilbahn) möglich ist. Auch soll es dort noch die seltenen Quetzalvögel geben. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Dort angekommen unternehmen wir eine Wanderung in der Hoffnung eines der Quetzale zu sehen. Leider werden wir enttäuscht und keines der Vögel lässt sich sehen. Nach dem Mittagessen lassen wir uns - nicht alle - auf das Abenteuer Canopy ein. Wir werden mit Gurten, Sturzhelmen und Handschuhen ausstaffiert und beginnen den Aufstieg zur 1. Station von der es losgeht. Oben angekommen ist es doch ein komisches Gefühl in die Tiefe nach unten und auf das dünne Seil oben zu sehen. Aber ein Zurück kommt nicht in Frage. Wir bekommen Instruktionen welche Körperhaltung wir am Seil hängend einnehmen müssen - wie gebremst wird usw. . Dann geht es auch schon los. Ich sause am Seil entlang Richtung nächster Station - ein Angestellter des Betreibers winkt mir zu - alles klar - dann das Zeichen zum Bremsen. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen dass man durch Druck von zwei Fingern auf das Seil bremsen kann. Also drücke ich ordentlich. Welch eine Überraschung ich stehe. Aber leider noch ein Stück von der nächsten Station entfernt auf der ich eigentlich elegant landen sollte. Also umdrehen in Bärenhaltung wie ein Faultier am Seil geklammert zur nächsten Station hangeln. Eine Erfahrung reicher, reduziere ich beim nächsten Bremsmanöver vor der nächsten Station den Druck aufs Seil und schaffe es auch fast bis auf die Plattform. Also das müssen wir noch etwas üben. Ich ändere meine Strategie. Vor der nächsten Plattform ignoriere ich das Zeichen zum Bremsen und bremse erst ein paar Sekunden später und siehe da, ich mache eine Punktlandung auf der nächsten Plattform - jetzt klappen auch die anderen Stationen. Nur etwas noch - leider hatte ich vor lauter Konzentration auf die richtige Technik versäumt die Umgebung um mir herum war zu nehmen - aber man kann nicht alles haben und vielleicht ist es auch besser so, dass ich nicht wahrgenommen habe wie tief es nach unten geht. Also geht es mit einer Menge Eindrücke wieder Richtung Hotel Las Perlas - welches wir wiederum im Dunkeln erreichen. Aber welch eine Überraschung - es gibt elektrischen Strom.
7. Tag: Nach dem Frühstück starten wir zum 3.432 m hohen Vulkan Irazu. Eine Serpentinenstraße führt bis unterhalb des Kraterrandes. Auf halber Strecke beginnt der für diese Höhe typische Nebelwald. Jenseits der Baumgrenze erwartet uns dann nur noch Geröll und Asche, das kahle Kratergebiet gleicht einer Mondlandschaft, ständig strömt schwefeliger Dampf aus dem See im Hauptkrater 250 m tiefer. Vom höchsten Punkt des Vulkans kann man bei klarem Wetter Atlantik und Pazifik sehen - das Glück hatten wir aber nicht - die Sicht war in dichtem Nebel gehüllt. Wir sehen ein Kind das Höhenkrank wird und dem es richtig schlecht geht. Wir bleiben davon verschont. Danach führt die Weiterfahrt in die ehemalige Landeshauptstadt Cartago. Die Basilika wird besucht. Sie zählt zu den großen katholischen Marien-Wallfahrtskirchen. Verehrt wird hier die Madonna von Cartago "La Negrita", eine schwarze und edelsteingeschmückte, 15 cm kleine Marienstatue. Mittagessen haben wir in einem Restaurant mit einem herrlichen Ausblick übers Orosital. Anschließend besuchen wir noch eine Kaffeeplantage und die älteste Kirche der Umgebung. Heute kehren wir bei Tageslicht ins Hotel zurück und genießen den Thermalpool. Übernachtung wieder im Hotel Las Perlas. Immer wieder interessant sind unterwegs die Schilderungen von Wolfram, der mit einer einheimischen Tica verheiratet ist, über die Gepflogenheiten der Einheimischen Bevölkerung. Wolfram versteht es auch uns sehr viel geschichtlichen Hindergrund über Costa Rica zu vermitteln.
8. Tag: Noch vor dem Aufstehen geht es in aller Frühe los, Richtung San Jose (später gäbe es in Cartago kein Durchkommen mehr) - dort werden wir zum Hotel Palacio gefahren - verabschieden uns von Busfahrer Eduardo und Reiseleiter Wolfram und warten auf den Bus der uns zu unserem Badehotel bringt. Nach einem Aufenthalt - ich weiß nicht mehr - vielleicht von einer Stunde trifft dieser ein. Der Bus ist voll mit Einheimischen Ticos, die ebenfalls in Strandhotels wollen. Jetzt ist Schluss mit deutschsprachiger Reiseleitung. Der Bus stoppt unterwegs an einer Cafeteria, Ticos stürmen die Caferteria und schlagen bei den schwarzen Bohnen mit Reis und Eiern mit Soße zu. Ich beobachte das Ganze interessiert. Nach ca. 1/2 Stunde werden alle wieder in den Bus verfrachtet und es geht durch eine einzigartige Landschaft Richtung Pazifikküste. In Puntaarenas erreichen wir die Fähre. Mit dieser geht es in 1 oder waren es 2 Stunden Fahrt zur Nicoya Halbinsel. Drüben angekommen suchen wir wieder unseren Bus, der uns dann nach Tambor Beach fährt.
Barcelo Playa Tambor:
Die Anlage befindet sich gleich neben einem Naturpark durch den man Wandern kann. Dort können Papageien, Waschbären, Sittiche, Kaimane, Affen und viele andere Tiere beobachtet werden.
Es gibt weiter eine Schmetterlingsaufzuchtstation - diese kann ebenfalls besichtigt werden. Volieren mit Vögeln sind neben der Anlage zu begutachten.
Gebucht werden können weiter Reitausflüge, die Dauer beträgt wahlweise von 1 bis 4 Stunden. Ich entschließe mich einen 2 stündigen Reitausflug zu buchen. Ich wähle die Tour landeinwärts zu einem Aussichtspunkt und dann noch am Strand entlang. Am Stall bekommt jeder ein Pferd zugewiesen und eine kurze Einweisung mit Handzeichen. Los geht es. Es geht über Pferdeweiden - in den Bäumen sitzen Affen, die gelangweilt herunterschauen und sich wahrscheinlich ihren Teil denken. Im Wald werden wir wieder von Affen beobachtet - die faul in den Ästen hängen - sehen Leguane unterwegs und erreichen schließlich den Aussichtspunkt. Von dort hat man einen Klasse Überblick über die Bucht, den Strand und die Hotelanlage. Der Führer erklärt mit den Händen wo sich was befindet - spanisch kann ich ja leider nicht. Zurück geht es wieder durch den Wald, vorbei an einer Golfanlage und Bungalows Richtung Strand. An einem Wasserloch sehen wir rosafarbene Löffler und immer wieder Leguane und andere Echsen. Am Strand entlang geht es schließlich hinein in den Naturpark und von dort aus zurück zum Stall. Insgesamt ein gelungener Ausflug mit vielen Eindrücken.
Am Strand können Kajaks und Surfbretter kostenlos ausgeliehen werden.
Nach 8 Tagen Badeaufenthalt heißt es auch hier Abschied nehmen und zurück ins kalte Deutschland
Zeitpunkt: September 2005
Ablauf: 1 Woche Rundreise mit einem Reiseveranstalter und 1 Woche Badeaufehnthalt kombiniert
1. Tag: Abflug vom Flughafen Frankfurt mit Condor. Zwischenlandung auf Tobago. Weiterflug nach Porlamar auf der Isla Margarita. Der Reiseveranstalter dirigiert uns zum richtigen Bus, welcher uns in ein Stadthotel in Porlamar bringt. Abends bekommen wir noch Erläuterungen durch den Reiseveranstalter und haben die Möglichkeit Geld zu tauschen, da auf der Rundreise keine US Dollar und Reiseschecks akzeptiert werden, sondern nur venezulanische Bolivares. Eigentlich waren wir durch die Zeitumstellung totmüde und hätten uns anschließend am liebsten gleich ins Bett gelegt. Aber damit war nichts. Vor Antritt der Reise wurde das Kleingedruckte im separaten Preisteil nicht gelesen. So wurden wir damit überrascht, dass auf der Rundreise nicht das gesamte Gepäck mitgenommen werden darf, sondern pro Person nur eine Reisetasche. Der Koffer wird dann solange am Flughafen aufbewahrt. Was blieb also anderes übrig als noch nachts umzupacken.
2. Tag: Jetzt trifft unser Reiseleiter Genio ein, der uns auf der gesamten Rundreise begleitet. Wir werden von Bussen abgeholt und wieder zurück zum Flughafen gebracht. Dort wird der Koffer zur Aufbewahrung gebracht. Genio gibt uns noch Instruktionen und erklärt uns den Reiseverlauf. Ansteht ein Flug zum Festland mit einer 11 sitzigen Maschine. In diese darf jeweils nur eine Person einsteigen und erst wenn diese nach vorne durchgegangen ist und den Sitzplatz eingenommen hat, darf der nächste Passagier folgen. Die Maschine könnte sonst nach hinten kippen. Los geht der Flug zunächst über den Orinoco, den Guri Stausee, viel Dschungel, bis irgendwann die ersten Tafelberge (Tepuis) auftauchen.Unterwegs wurden wir mit einem Imbiss und Getränken versorgt. Die Piloten nutzten die Flugzeit um Zeitung zu lesen. Schließlich landen wir in Canaima. Dorthin führt keine Straße, es liegt mitten im Dschungel und ist nur mit dem Flugzeug erreichbar. Bereits von oben sehen wir die spektakulären Wasserfälle von Canaima. Bei einer Einbaumfahrt fahren wir direkt an die Wasserfälle heran und daran vorbei. Am anderen Ende angelangt legt das Boot an und wir gehen zu Fuß weiter. An einem See wird ein kurzer Badestopp eingelegt. Genio erklärt das es völlig ungefährlich ist, da es hier keine gefährlichen Tiere im Wasser gibt. Weiter geht der Fußmarsch zum Sapo Wasserfall. An diesem - vielmehr hinter diesem wurde der Film "Der letzte Mohikaner" gedreht. Auch wir gehen auf einem Pfad hinter den Wasserfall und laufen sozusagen durch den Wasserfall hindurch. Am Sapo Wasserfall holt uns anschließend wieder das Boot ab und wir fahren zurück ins Camp von Canaima wo wir ein Mittagessen bekommen. Jetzt wird es spannend. Wir steigen wieder ins Flugzeug und nehmen Kurs auf die Teufelsschlucht in der sich der höchste Wasserfall der Welt, der Salto Angel, befindet. In diese Schlucht kann nur bei schönem Wetter hineingeflogen werden und wir befinden uns in der Regenzeit, das heißt es können jederzeit Wolken auftauchen und Stellenweise regnet es immer irgendwo. Aber wir haben Glück, bei herrlichem Wetter durchfliegen wir die Schlucht. Sehen viele Tafelberge und noch mehr Wasserfälle und erreichen schließlich den knapp 1000 m hohen Salto Angel Wasserfall. Er wurde nach seinem Entdecker Jimmy Angel (1935) benannt. Wir wenden wieder und fliegen nochmal vorbei. Weiter geht der Flug zu einer Militärlandebahn mitten im Dschungel. Dort holt uns der Bus ab mit dem wir die weitere Rundreise durchführen. Wir fahren Richtung brasilianische Grenze. Genio erklärt uns dass es nur diese eine Straße hier in Süd Venezuela gibt. Am Camp Caimoiran legen wir eine kurze Rast ein. Dort baden Einheimische im Flussbett. Wir sehen blühende Gummibäume von denen es hier in Venezuela die unterschiedlichsten Sorten gibt. Kleine Fliegen krabbeln uns auf den Beinen herum, sie sehen aus wie Obstfliegen, deshalb schenke ich dem auch keine Bedeutung, bis ich merke das diese Biester noch schlimmer stechen als Moskitos. Auf der gesamten Rundreise werden wir immer wieder mit diesen Puri Puri genannten Fliegen Bekanntschaft machen. Weiter geht die Fahrt bis kurz vor die brasilianische Grenze nach St. Elena. Dort werden wir im Camp Banana einquartiert. Laut Genio haben wir hier das letzte Mal die Gelegenheit mit warmen Wasser zu duschen. Nach dem Abendessen gibt es Kaibirinha. Allgemein erweist sich unsere Reisegruppe als sehr trinkfest, mich ausgenommen, ich begnüge mich mit einem Cocktail pro Tag.
3. Tag: Nach dem Frühstück geht es weiter zum einzigen Grenzübergang von Venezuela nach Brasilien. Für die Einreise nach Brasilien ist eine gültige Gelbfieberimpfung nötig. Der Impfpass muss vorgezeigt werden. Die Kontrolle wurde jedoch nur sehr oberflächlich durchgeführt. In einem Grenzdorf mit Markt besteht die Möglichkeit alles Mögliche einzukaufen. Nach einer Stunde geht es wieder zurück zum Grenzübergang. Dort wird ein Gruppenfoto gemacht. Der arme Busfahrer Carlo muss sich durch alle bereitgelegten Fotoapparate kämpfen, bis jeder sein Gruppenfoto hat. Wir fahren durch die Gran Sabana oder auch lost world genannt. Stoppen an verschiedenen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel dem Quesada de Jaspe. Hier besteht das gesamte Flussbett aus dem Halbedelstein Jaspis, was sehr beeindruckend ist. Dort begegnen wir auch zwei Schweinen, die Haustiere der Pemonindianer. Die Lebensweise der Pemonindianer lernen wir kennen, hier stehen ein paar Hütten der Indianer. Weiter fahren wir zu den Kaskaden von Pacheco. In San Francisco haben wir Mittagessen. Genio erklärt uns dass wir unbedingt die von den Indianern selbst hergestellte Soße probieren müssen. Sie soll seinen Angaben nach ziemlich scharf sein, deshalb bin ich sehr vorsichtig damit und genehmige mir nur eine kleine Messerspitze voll. Andere streichen sich diese Soße dick auf ihr Steak. Die Steaks hier sind übrigens wie Schuhsohlen, hauchdünn geschnitten und zäh wie Leder. Nachdem Genio gefragt hat wie denn die Soße geschmeckt hat, verrät er dass sie aus Ameisen hergestellt wird. Worauf so mancher aus der Gruppe kein besonders glückliches Gesicht machte als er erfuhr was er gegessen hat. Dort in San Francisco haben wir wieder die Möglichkeit im Flussbett zu baden. Überall sind in Venezuela Königsgeier zu sehen. Auch hier sehen wir welche. Wir fahren weiter zum Kama Wasserfall. Auch hier fallen Scharenweise die Puri Puris über uns her. Ich sehe schon aus wie ein Streuselkuchen. Im Camp Caimoiran übernachten wir, die Dusche dort wird mit Flusswasser gespeist. Es gibt hier keine Wasserleitungen, dafür aber Cuba Libre. Für die Toilettenbenutzung außerhalb des Restaurants bestand die Möglichkeit seine Kreativität unter Beweis zu stellen. Denn die Tür nach außen ließ sich nicht verriegeln, damit sie geschlossen bleibt, musste man sie mit einer Hand festhalten. Die andere Hand wurde benötigt um den Toilettendeckel festzuhalten, der sonst wieder zu gefallen wäre. Hier in Venezula ist übrigens alles spottbillig. Es ist noch nicht vom Tourismus überladen, daher kann man sich hier auch einen billigen Rausch holen, wobei ich mich jedoch stark zurückgehalten habe.
4. Tag: Unser Weg führt uns Richtung Norden zum Goldgräberstädtchen El Callao, dem Zentrum der Goldschmiedekunst. Wir fahren durch dichten Dschungel und haben einen Fotostopp an der Pietra Grande - einem Granitfelsen der nicht weggesprengt werden konnte - die Straße musste daher außenrum gebaut werden. Seitdem wird dieser Felsen verehrt und dient als Walfahrtsziel. Hier hat man auch einen Klasse Blick runter ins Tal über die Landschaft. Einen weiteren Fotostopp haben wir bei der Überquerung des Guyuni Flusses. Hier sehen wir uns die Eifelbrücke an. Mittags bekommen wir in einem Städtchen das venezulanische Nationalgericht Pabellon Criollo - gekochtes Rindfleisch, Kochbananen, schwarze Bohnen und Reis. Das Restaurant hat den Namen El Punto Criollo. Unterwegs machten wir immer mal wieder mit dem Fortschritt der Zivilisation im Landesinneren Bekanntschaft. Vor einer Toilette am Straßenrand, stand eine Regentonne und ein Eimer. Beim Benutzen der Toilette nimmt man den Eimer, füllt ihn mit Wasser und nimmt ihn mit in die Toilette. Teilweise waren anstelle von Toilettentüren auch Müllsäcke angebracht. In El Callao angekommen, kaufe ich erstmal einen Rucksack, denn ins Dschungelcamp darf nur Kleingepäck mitgenommen werden, der Rest bleibt im Bus. Also wiedermal umpacken ist angesagt. Weiter wird uns erklärt, dass wir hier das letzte Mal mit sauberem Wasser duschen können. Abends im Restaurant treffen wir eine Gruppe, die die Reise in entgegengesetzter Richtung durchführt und daher das Dschungelcamp schon hinter sich hat. Sehr gespannt was auf uns zukommt, erwarten wir den nächsten Tag.
5. Tag: Jetzt geht es Richtung Orinoco, nach einer halben Stunde muss der Bus jedoch noch mal zurück fahren, da ein Teilnehmer seinen Reisepass im Hotel vergessen hat. Ein Teil der Gruppe, wo ich dazugehöre entschließt sich, nicht mit zurück zu fahren und statt dessen in einer kleinen Ortschaft auf die Rückkehr des Busses zu warten. Der Aufenthalt dort war ebenfalls sehr interessant. Eine Weggefährtin musste die Toilette aufsuchen. Mit Wörterbuch bewaffnet gingen wir in eine Apotheke. Nach dem die Apothekerin von Damenbinden bis zu Taschentüchern alles mögliche angeboten hat, gelang es schließlich doch, ihr begreiflich zu machen, dass eine Toilette benötigt wurde. Welche sie auch bereitwillig zur Verfügung stellte. Hier bewahrheitete sich die Aussage Genios, der uns erklärte, dass in Venezuela hauptsächlich die Frauen arbeiten und die Männer faul sind. Während sie die Apotheke betreute, lag ihr Mann auf der Couch, diesen jagte sie herunter, damit wir die Toilette die sich abgemauert daneben befand, benutzen konnten. Gastfreundlich wie die Menschen in Venezuela sind, bekamen alle auch noch einen Kaffee angeboten. Neugierige Passanten fragten wo wir denn herkommen. Ah Alleman, stellten sie dann erstaunt fest. Nach diesem kleinen Abenteuer trifft auch schon wieder unser Bus ein und die Fahrt kann weitergehen. In einem Park haben wir Mittagspause. Dieser ist direkt neben einem Fluss mit Stromschnellen und kleineren Wasserfällen. Auf den Bäumen turnen Affen herum. Einige Leute müssen auf ihre gekauften Nüsse usw. acht geben. In Puerto Ordaz taucht vor uns der Orinoco auf. Mit der Fähre, die sicher ihre besten Jahre schon hinter sich hatte, geht es über den Fluss. Selbst Genio erklärt dass er immer wieder froh ist, heil auf der anderen Seite anzukommen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite wäscht eine Frau ihr einziges Kleid welches sie auf dem Leib trägt im braunen Orinoco. Andere liegen in Hängematten, was deren einzige Behausung ist. Auf der Weiterfahrt durchqueren wir den weitläufigen Llanos de Monagas. Hier wachsen kanadische Kiefern und hölzerne Kakteen, die Landschaft ist mit Norddeutschland vergleichbar - eine große Tiefebene. Im Dorf Boca de Uracoa angekommen, verlassen wir den Bus, nehmen nur das nötigste mit, was in den Rucksack gepasst hat und werden in Schnellboote verfrachtet. Der gesamte Fluss ist mit Wasserhyazinthen bedeckt. Die Fahrt bis zum Dschungelcamp dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden. Zwischendurch stoppt das Boot immer wieder weil sich die Pflanzen in der Schraube verheddern. Bereits bei Dunkelheit erreichen wir das Dschungelcamp Mis Palafitos (Palafitos heißen die Hütten der Waraoindianer). Unser Capitän auf dem Boot heißt übrigens Domingo (Sonntag). Hier im Camp werden wir 2 Nächte verbringen. Eingangs zur Empfangshalle, welches auch der Speiseraum ist, steht ein Becken indem ein Zitteraal ist. Bis 22:30 Uhr gibt es mit Hilfe eines Aggregates sogar elektrischen Strom. Da wir bereits im Dunkeln im Camp ankamen, gelang es uns doch unser Quartier ausfindig zu machen. Es handelt sich um eine auf Stelzen gebaute Hütte, das Dach bestand aus Palmzweigen, die Wände aus einer Art Moskitonnetz (ähnliche Beschaffenheit wie ein Kunststoffsack).
6. Tag: Bereits am frühen Morgen (ca. 5:00 Uhr) werden wir durch die Schreie von Brüllaffen geweckt. Kapuzineraffen turnen auf dem Palmwedeldach unserer Hütte herum und schauen neugierig herein. Auf dem Weg in den Speiseraum sehen wir bereits Tukane, Affen, Sittiche, Krabben und eine große Schildkröte die zum Camp gehört. Nach dem Frühstück erkunden wir mit Booten das Orinoco Delta, dabei sehen wir wieder Tukane, Königsvögel, sogar Wasserbüffel, Greifvögel und Brüllaffen. Uns wird erklärt dass die Mauritiuspalme die Hauptnahrungsquelle der Waraoindianer ist. Von der Palme ist alles verwertbar. Die Früchte werden gegessen, aus den Stämmen werden die Boote gebaut, in den abgestorbenen Stämmen gedeihen Maden - welche als Delikatesse gelten. Auch Palmenwein wird hergestellt. Unterwegs legt das Boot an und wir ziehen uns Gummistiefel und lange Jacken an, da jetzt eine Dschungelwanderung angesagt ist. Auf dem Wasser gab es keine Mosiktos, aber an Land fallen sie auch gleich über uns her, deshalb die lange Kleidung. Der Untergrund ist nicht nur sumpfig, wir stehen ein ziemliches Stück im Wasser und müssen acht geben dass das Wasser nicht zum Schacht der Gummistiefel rein läuft. Deshalb kann man nicht wirklich von einer Dschungelwanderung sprechen, sondern eher von einem durchs Wasser waten. Das gesamte Orinoco Delta ist ja schließlich ein Sumpfgebiet. Hier bekommen wir weitere Palmenarten erklärt, aus einer Art werden die Palmherzen gewonnen, mit einer anderen Art werden die Hüttendächer bedeckt. Aus der Nähe sehen wir Termitenbauten, die hier in Bäumen sind. Unser Indianischer Führer Juan findet eine Wasserliane, aus der bekommt jeder ein paar Tropfen zum probieren. Wieder zurück im Camp angekommen, besteht die Möglichkeiten an einer Einbaumfahrt (diesmal aber richtige schmale Einbäume) teilzunehmen. Dazu war es nötig uns erstmal zu erklären wie wir überhaupt sicher in so einen Einbaum gelangen. Es muss vorsichtig hineingehangelt werden, immer das Gleichgewicht haltend, sonst machen wir eine Eskimorolle. Insgesamt macht die gesamte Fahrt einen sehr wackligen Eindruck. Die Indianer machen sich überdies noch einen Spaß daraus gelegentlich zu schaukeln um uns Angst einzujagen. Unterwegs schwirren richtig große blaue Schmetterlinge an uns vorbei. Nach dieser abenteuerlichen Fahrt, wieder trocken im Camp zurück, macht Genio den Vorschlag doch die Zeit zu nutzen um im herrlich braunen Wasser des Flusses zu baden. In dem ja nur Piranhas schwimmen, die aber angeblich ganz und gar nichts machen, wenn man keine Verletzung hat. Er wirkt nicht besonders Überzeugend deshalb macht Genio den Anfang und springt ins Wasser. So nach und nach folgen ihm ein paar aus unserer Gruppe. Tatsächlich kommen alle wieder heil aus dem Wasser ohne angeknabbert worden zu sein. Inzwischen ist ein Verpflegungsboot angekommen und uns wird bewusst, dass tatsächlich alle Vorräte mit Schnellbooten hierher gebracht werden müssen. Nach dem Mittagessen verbleibt noch etwas Zeit durchs Camp zu schlendern, wir sehen einen Reparaturtrupp, der mit Einbaum und Eimern, indem sich verschiedene Lehm- oder Schlickartige Baustoffe befinden, dabei ist gewisse Ausbesserungen an einem der Hütten vorzunehmen. Wieder fahren wir mit dem Boot raus. Jetzt fahren wir vorbei an Indianerbehausungen und besuchen auch eine Indianerfamilie, für die wir vorher noch auf dem Land Geschenke eingekauft haben. Domingo unser Kapitän zeigt uns bei der Gelegenheit auch stolz das zukünftige Sonntagsessen - eine richtig schöne fette Made. Weiter geht es in einen anderen Seitenarm. Hier werden wir mit Stöcken an denen sich Schnüre und Angelhaken befinden ausgerüstet. Wir können unsere Angelkünste unter Beweis stellen und Piranhas angeln. Dafür werden Fleischbrocken an den Angelhaken befestigt. Irgendwie ist wahrscheinlich Angeln nicht so mein Ding. Die Piranhas waren jedenfalls schlauer als ich, sie fraßen die Fleischbrocken vom Haken und jedesmal wenn ich die Schnur aus dem Wasser zog, war der Köder weggefressen, aber kein Piranha war gefangen. Andere hatten mehr Geschick. Wir begutachten die gefangenen Piranhas genauer und konnten auch ihr Gebiss bewundern. Auch eine Pythonschlange schwamm im Wasser an uns vorbei. Bis wir schließlich von einem Gewitter überrascht wurden. Bis auf die Haut durchnäßt erreichten wir mit dem Boot eine Art Unterstand. Im Wasser sahen wir Flußdelfine vorbeischwimmen. Zum Glück hatte Genio vorgesorgt und eine Thermobox mit Getränken dabei, aus der wir uns Cuba Lire mischten. Irgendwann war das Gewitter auch wieder vorbei und wir fuhren mit dem Boot zurück zum Camp. Unterwegs konnten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang genießen. Ebenso überflogen uns Scharenweise Papageien. Laut Genio fliegen diese jeden Abend auf die andere Seite des Flusses zu ihrem Schlafquartier. Nachdem wir uns wieder mit trockener Kleidung versorgt hatten, ging es wieder raus zu einer nächtlichen Entdeckungstour. Unsere Indianer entdeckten auch bald im Ufergebüsch eine Phytonschlange, die sie auch gleich eingefangen haben um sie uns aus der Nähe zu zeigen. Selbstverständlich wurde sie anschließend wieder freigelassen. Interessant waren die leuchtenden Augen der Brillenkaimane im Wasser bei Nacht zu sehen. Es hat jedoch eine ganze Zeit gedauert bis ein Indianer einen Kaiman fangen konnte, dieser wurde im Boot herumgereicht und dann ebenfalls wieder frei gelassen. Im Camp zurück gab es neben dem üblichen Abendessen auch die gefangenen Piranhas zubereitet. Jeder konnte davon kosten. Einer nahm das Gebiss als Andenken mit. Irgendwie war an diesem Abend aber ziemlich Leben im Speisesaal. Überall krappelten La Cucarachas (Kakerlaken) herum, auf dem Tisch, einfach überall. Die waren so flink, dass man keine Chance hatte sie zu erwischen. Aber solange man nicht aus Versehen eine mitverspeist, ist noch alles im Grünen Bereich.
7. Tag: Heute heißt es wieder Abschied nehmen vom Orinoco Delta und den Tieren. Beim Frühstück haben wir jedoch erstmal einige Erlebnisse. Jemand hat die Tür nach draußen offengelassen, so dass die Tiere nach drinnen kamen, als wir gerade beim Frühstücken waren. Es dauert nicht lange, sitzt auf der Stuhllehne neben mir bereits ein Affe. Der Gedanke ihn wegzujagen wurde schnell aufgegeben. Seine gut ausgeprägten Zähne die er gleich präsentierte waren ein gutes Argument sich lieber nicht mit ihm anzulegen. Also wurde es gedultet dass er meinem Tischnachbarn das Marmeladenbrot und den Becher mit Milch klaute. Ein anderer Vogel (ähnlich einem Pfau oder Fasan) machte sich an den Servietten zu schaffen die in einer Halterung bereit standen. Irgendwann gelang es dann doch die ungebetenen Gäste ins Freie zu befördern und die Türe nach draußen wieder zu schließen, so dass man keine Angst mehr um sein Frühstück haben mußte. Den Affen hat es wahrscheinlich nicht so gut gefallen dass sie nicht mehr herein durften, denn jetzt musste ein armer Papagei daran glauben. Eines der Affen packte ihn von hinten an den Schwanz und zog daran. Der Papagei protestierte zwar, kam aber mit dem Schnabel nicht an den Affen heran. Bis auf den Papagei hatten alle (wir und der Affe) ihren Spaß. Die Schnellboote bringen uns jetzt wieder zurück nach Boca de Uracoa, wo unser Busfahrer bereits auf uns wartet. Unterwegs sehen wir Indianer in Einbäumen den Fluss entlang fahren und ein letztes Mal basieren wir auch Palafitos der Indianer. Unser heutiges Tagesziel ist Caripe ein idyllisch gelegenes Bergdorf. Der Tag heute hätte kontrastreicher gar nicht sein können. Direkt aus dem Dschungel kommend fahren wir in das Einkaufszentrum einer größeren Stadt (keine Ahnung mehr wie diese hieß), dort verbrachten wir unsere Mittagspause und jeder konnte sich selbst ein Essen organisieren. Als ich das erste Mal nach dem Dschungel in diesem Einkaufszentrum eine Toilette aufgesucht habe, hat mich doch tatsächlich ein völlig zerzaustes Gesicht aus dem Spiegel angestarrt. Durch den Fahrtwind auf den Schnellbooten war die Frisur nicht nur im Eimer, sondern der Wind hat einen eigenen Style hinterlassen. Mit Dschungeloutfit unter lauter vornehm gekleideten Städtern hat auch etwas für sich. Aber es kennt uns dort ja keiner, also ist alles halb so wild. Eine Reiseteilnehmerin ging sogar soweit, dass sie die Mittagspause für einen Friseurbesuch nutzte. Die Weiterfahrt ging durch eine bergige Landschaft, vorbei an einem Trinkwasserstausee, an dem wir eine kurze Pause einlegten. Da es dort keine öffentlichen Toiletten gibt, aber ein großer Schilfacker vor dem See war, bot sich dieser als Austretmöglichkeit an. Unheimlich viel Kleingetier, von Käfern und Fliegen usw. die überall herumgekrabbelt sind, haben den Abstecher ins Schilfgebiet beschleunigt. Am Interessantesten waren die Autos, denen man unterwegs begegnet ist. Viele davon waren Monumente aus längst vergangenen Zeiten und jedem wurde sofort klar, dass es in Venezuela keinen TÜV gibt. In Caripe angekommen unterschied sich die Vegetation deutlich von der bisherigen Landschaft die wir passierten. Hier wuchsen Weihnachtssterne Meterhoch, es gab Grasland, Kaffeepflanzen, Limonenbäume. In der Ortschaft wurde von unseren trinkfesten Reiseteilnehmern erstmal ein ordentlicher Vorrat an Rum und Limonen eingekauft. Im Hotel angekommen, gab es nach langer Zeit wieder warmes sauberes Wasser zum Duschen. Jetzt sahen wir auch wieder salonfähig aus. Neben dem Hotel war ein Pavillon mit schönem Ausblick auf die bergige Landschaft. In diesem wurden dann die eingekauften Trinkvorräte vernichtet. Am nächsten Tag standen dort vier geleerte Rum Flaschen. Eine Mitreisende erzählte am nächsten Tag sie kann sich nicht mehr erinnern wie sie ins Bett gekommen ist.
8. Tag: Heute wandeln wir auf den Spuren Alexander von Humbolds. Ein Besuch der Guacharo Höhle steht auf dem Programm. Zunächst besuchen wir jedoch das Guacharo Denkmal im Ort. Anschließend besichtigen wir noch eine private Orchideenzucht. Dort gab es außer Orchideen auch noch viele andere tropische Blumen zu bewundern. Auch eine Echse ließ sich auf einem Baumstamm sehen. Eine Kakaopflanze wurde näher betrachtet, die Blüten und Frucht gleichzeitig am gleichen Stamm hat. Papayapflanzen konnten ebenfalls aus der Nähe betrachtet werden. Jetzt war es soweit, wir sind vor der Guacharo Höhle angekommen. Zuerst besuchen wir eine Art Museum davor und sehen auch ausgestopfte Guacharovögel (Ölschwalme). Die Vögel sind mit einer Art Ultraschall ähnlich wie Fledermäuse ausgestattet und verbringen den Tag bei völliger Dunkelheit in der Höhle. Um die Tiere zu schützen dürfen nur bestimmte Lampen von den Führern mit in die Höhle genommen werden. Wir folgen im Entenmarsch den Führern in die Höhle und hören die Laute der Tiere in der Höhle. Auch Ratten tauchen im Licht der Lampen auf. Im hinteren Bereich der Höhle angekommen machen die Führer die Lampen aus um zu demonstrieren wie Dunkel es hier drinnen ist. Es war wirklich Stockfinster, nicht mal die Hand konnte man vor den Augen sehen. Wieder draußen angekommen haben wir im Fluss erstmal unsere Schuhe abgewaschen vom Schlamm in der Höhle. Bei unserer Weiterfahrt hat der Bus noch an ein paar Straßenständen gestoppt. Hier konnte von Kaffee über Likör und Obst alles eingekauft werden. Uns wurde ein bestimmter Likör angeprießen, der dort auch als Medizin für oder gegen alles eingesetzt wird. Auch gegen Insektenstiche soll er helfen (für äußere und innere Anwendung). Gegen Mittag treffen wir in Miraflores ein. Dort besichtigen wir eine Plantage, wir sehen Zuckerrohr, Guaven, Kaffee, Bananen, viele Bromelien in den Bäumen; Kokosnüsse, Papayas usw. Neben einem Wasserfall haben wir in einem Restaurant unser Mittagessen. Auf unserem weiteren Weg fahren wir auf Höhe der Wolken. An den Stromleitungen hängen überall Bromelien, was der Gegend eine besonders urige Note gibt. Eine Überraschung erleben wir noch auf dem letzten Stück Weg bis zum Flughafen in Gumana. Ein Baum (natürlich im Dschungel kein kleiner und mit vielen Ästen) ist auf die Straße gestürzt und hat so die Weiterfahrt blockiert. Arbeiter waren aber bereits dabei den Baum zu zerlegen und die Straße wieder passierbar zu machen. In Gumana angekommen wurden wir wiedermal mit dem gelasseneren Zeitgefühl der Südamerikanischen Mendalität konfrontiert. Unser Abflug hat sich um 1,5 Stunden verzögert. Erst um 20:00 Uhr wurden wir mit Rutaca Airlines auf die Isla Margarita geflogen. Hier verabschiedete sich unser Reiseleiter Genio von uns. Wir bekamen unser Hauptgepäck zurück und wurden zu unserem Anschlußhotel gebracht.
Badeaufenthalt: Hesperia Playa al Aqua - eine schöne, gepflegte Anlage mit sauberem Strand. Nur das Schwimmen im Meer war so eine Sache. Täglich wurde mit einer roten Flagge signalisiert, dass nicht rausgeschwommen werden durfte. Auf die Idee wäre ich sowieso nicht gekommen, denn Meterhohe Wellen haben jeglichen Versuch von Anfang an im Keim erstickt. Nachdem ein paarmals Wellen über mich drüber gerollt sind und Meerwasser gar nicht gut schmeckt, habe ich es vorgezogen meine Aufenthalte im Meer stark einzugrenzen. Dazu kam noch dass Seetang von den Wellen angespült wurde und dieser überall, nicht nur in der Badehose war. Der Sand war richtig heiss, so dass man ohne Schuhe sich fast die Füße verbrannte. Aber ansonsten war es Klasse. Am Strand gab es eine Strandbar, so dass man nicht weit laufen musste um sich mit Getränken zu versorgen. Allerdings hatte es den Anschein als ob die Beschäftigten dort alle in der Gewerkschaft sind. Pünktlichst um 18:00 Uhr, manchmal sogar schon zehn Minuten vorher wurden die Liegen weggezogen und verschlossen, Protestieren halb nichts. Es hieß dann nur "Hasta Manjana". Überhaupt war in Venezuela das Meist gesprochene Wort wenn es um irgendwelche Arbeiten ging: Manjana (Morgen). Manchem mag die Gemütlichkeit der Einheimischen wohl nerven. Andererseits kann sie aber auch Beruhigend wirken - als Gegenpol zum hektischen Deutschland.
Als Tagesausflug wurde eine Jeepsafari gebucht. Früh morgens nach dem Frühstück wurden wir im Hotel abgeholt und zu einer Sammelstelle gefahren. Dort gab es Souvenierläden. Ausgestellte Piranhas und Schmetterlinge zum Betrachten. Papageien konnten auf die Hand genommen werden. Dort bekam auch jeder einen Jeep zugewiesen in derm der den Rest des Tages mitfahren sollte. Ein Jeep mit Anhänger, wurde uns erklärt, ist das wichtigste Fahrzeug im Konvoi, da er der Verpflegungswagen für Getränke ist. Mitgefahren ist auch ein Paparazzi, wie er sich selbst nannte mit einer Filmkamera. Am Ende des Tages konnte jeder für bares Geld eine CD mit den Filmaufnahmen kaufen. Der gesamte Tag wurde lustig gestaltet und war darauf ausgerichtet, dass die Teilnehmer Spaß hatten. Zunächst wurde ein Aussichtspunkt angefahren, von dem aus man einen Ausblick auf die Stadt Porlamar hatte. Dort war auch eine Zuckerrohrpresse zu besichtigen, sowie verschiedene tropische Pflanzen. Weiter ging es zur Macanao Halbinsel, dem trockenen Teil der Insel. Dort besuchten wir ein Meeresmuseum. Seesterne, Seeigel, Seegurken und viele andere Meeresbewohner gab es zu sehen. Wir wurden anschließend in Boote verfrachtet und fuhren durch das Kanalsystem eines Mangrovenwaldes. Dort sahen wir Greifvögel, Pelikane, Muscheln, Seepferdchen, Seesterne, Bäume von denen Wurzeln von den Ästen bis ins Wasser wachsen und Krabben. Mittagessen war direkt am Meer in einem Restaurant. Ein Stück weiter hatten wir einen Badeaufenthalt - bei ruhigem Meer ohne Wellengang. Jemand fand eine Seegurke, welche herumgereicht wurde bevor sie wieder ins Wasser zurückgelegt wurde. Danach wurde es erst richtig lustig. Es ging auf eine Offroad Strecke querfeldein, bergauf und bergab, auf einen Abgrund zu. Die 4 wheel drive wurden demonstriert - alles auf die Lustige Art, damit jeder seinen Spaß hatte - der Paparazzi immer dabei. Auf dem Rückweg wurde noch an einer berüchtigten Tankstelle gehalten. Hier gab es Coco Frio und Coco Logo zum Auftanken. Den Abschluß der Jeepsafari bildete die Beobachtung des Sonnenuntergangs - der vom Hotel aus nicht gesehen werden konnte (Ostseite). Im Hotel angekommen sahen wir noch im Flur eine Überdimensionierte La Cucaracha. Der Ausflug kann weiterempfohlen werden. Es war ein gelungener Tag.
Am Abreisetag werden die Koffer mit einem LKW abgeholt und zum Flughafen gebracht. Wir steigen in den Bus. Auf dem Weg zum Flughafen bricht ein Unwetter über uns herein. Im Nullkomma nix stehen die Straßen unter Wasser - verrückt. Ein Glück dass wir im trockenen Bus sitzen. Durch das Unwetter bedingt, dreht Condor wieder um und fliegt zurück nach Tobago, so dass wir erstmal auf dem Flughafen in Porlamar festsitzen und nicht wissen wann der Flieger eintrifft und wir abfliegen. So viel zum Sehen gibt es dort auch nicht, die Kioske sínd ebenfalls begrenzt und wenn man kein Spanisch spricht ist der Unterhaltungswert auch eingeschränkt - so dass die Auskunft die man erhält nicht gerade viel Aussagekraft für uns hat. Irgendwann trifft der Condor Flieger dann doch ein und wir starten Richtung Deutschland. Natürlich kann diese Verspätung nicht mehr eingeholt werden, so dass wir mindestens mit einer Stunde Verspätung in Deutschland landen. Für so manchen Reisegast mussten die Anschlußflüge umgebucht werden. Da wir mit der Bahn angereist sind, war es weniger problematisch. Es wurde einfach der nächste Zug genommen.
Zusammengefaßt war es ein erlebnisreicher Urlaub, mit vielen schönen Eindrücken und Erfahrungen.
Zeitpunkt: Juni 1994
Ablauf: 3 1/2 Wöchige Busrundreise mit einem nahmhaften Reiseveranstalter
1. Tag: Der Abflug in Frankfurt sollte um 10:15 Uhr stattfinden. Eine Maus im Flugzeug verhinderte den planmäßigen Abflug. Eine Ersatzmaschine musste eingesetzt werden. Endlich um 11:00 Uhr gab es die Startfreigabe. Auf dem gesamten Flug hatten wir dafür klare Sicht. Auch Grönland war gut zu sehen. Um 13:00 Uhr Ortszeit (8 Stunden Zeitverschiebung) erfolgte die Landung in Los Angeles. Der Hotelshuttelebus brachte uns ins Westin Hotel. Vom Reiseleiter bekamen wir kurze Erläuterungen zur Reise.
2. Tag: Vor dem Hotel wartet bereits ein deutscher Reisebus auf uns. Die Abfahrt ist pünktlich um 8:00 Uhr. Im Bus sind 3 Sprachen vertreten (Deutsch, Holländisch und Französisch), der Reiseleiter Max ein Holländer war deshalb ständig am Reden, da er alle Erklärungen und Hintergründe 2x wiederholen musste. Wir befahren den Highway 5 in nördlicher Richtung. Zunächst durchqueren wir eine Halbwüste, die mit Sagebrush und Agaven vereinzelt auch Yuccas, bewachsen ist. Kurz darauf gelangen wir ins Great Central Valley, in dem vereinzelt Öl gefunden wurde. Der Straßenrand und der Mittelstreifen ist mit Oleander bepflanzt. Nach der Kaffeepause in Bakersfield geht es weiter nach Fresno, bekannt als die Rosinenhauptstadt der Welt. Mittagessen bei Sizzlers. Normalerweise soll es hier viel Smog geben, davon merken wir jedoch nichts. Wenn Engel reisen lacht bekanntlich der Himmel. In Fresno gibt es zum Zeitpunkt noch keine Wolkenkratzer. Hier zählt die Ölindustrie mehr als die Landwirtschaft. Die Kriminalität steigt. Die Außentemperatur beträgt 38°. Nach ca. 200 km Fahrt durch das Great Central Valley, verlassen wir dieses und erreichen den Yosemite Nationalpark., in dem wir zuerst das Mariposa Grove besuchen, in welchem die dicksten Bäume der Welt zu bestaunen sind. Es handelt sich hier um die Sequoias, auch Mammutbäume genannt. Es sind aber nicht die ältesten Bäume der Welt. Dies sollen die bristle corn pines (Borstenzapfenkiefern) sein. Hier beträgt die Temperatur nur noch 30°. Zum Grizzly Giant Baum, durch den ein Tunnel geht, unternehmen wir eine Wanderung. Wir fahren weiter zu einem View Point. Von hier aus hat man einen guten Blick auf den El Capitan, auch der half Dome ist zu sehen. Der nächste Fotostop ist bei den Bridalveil falls. Hiernach fahren wir durch Waldflächen, die einem Feuer zum Opfer fielen. Unterwegs werden wir ermahnt keine Tiere anzufassen, auch sollen keine Zapfen mitgenommen werden. Unser letzter Fotostop ist an einer für Busse illegalen Haltestelle (unser Fahrer Wayne täuscht einen Motorschaden vor). Von hier aus hat man einen prima Blick auf die Yosemite falls. Im Gras entdecken wir einen Coyoten. Um 18:15 Uhr erreichen wir unsere Lodge im Yosemite Valley. An diesem Tag wurden 298 Meilen zurückgelegt.
3. Tag: Es besteht zwar die Möglichkeit etwas länger zu schlafen. Wer aber etwas vom Yosemite sehen möchte, sollte doch rechtzeitig aufstehen. Wir nutzten die Gelegenheit für einen 2 stündigen Spaziergang Richtung Mirror Lake. Um 11:30 Uhr fahren wir auf der 140er weiter Richtung Medisto. Die Fahrt führt durchs Gold Country in dem 1848 das erste Mal Gold gefunden wurde, was den Goldrausch ausgelöst hatte. Wir fahren entlang des Merced River. Netra Matre, Mother Lod, wurde das Gold genannt. Heute leben die Menschen hier von Viehzucht. Nach einer Pause in Livingston geht es weiter nach Turlock. In der Gegend soll es vor 5 Jahren ein Erdbeben gegeben haben. Bevor wir wieder ins Great Central Valley gelangen, durchqueren wir noch ein Stück Prärie. Im großen Tal fahren wir an Medisto vorbei. Neben uns erscheint plötzlich ein gigantischer Windmühlenpark. Alle Variationen an Windmühlen sind rechts und links der Straße zu sehen, soweit das Auge reicht. Durch das Aufeinandertreffen von zwei Wetterfronten (vor dem Küstengebirge immer warm - nach dem Küstengebirge immer kalt) entsteht durch Verwirbelungen immer Wind. Auf dem Interstate Highway 5 fahren wir nach Livermoore. Weiter nach Oakland, einer Vorstadt von San Francisco. Der Bus fährt auf die Oakland Bay Bridge, vor uns taucht die Skyline von San Francisco auf, auf Band wird der Song "I lost my heard in San Francisco" gespielt. Nach der Fahrt durch eine eintönige Landschaft ist der Anblick von San Francisco schon überwältigend. Im Hotel Holiday Inn Chinatown werden wir übernachten. Vorher bummeln wir noch durch die Stadt zum Coit Tower, dort fahren wir mit dem Aufzug nach oben, von wo man einen guten Ausblick auf San Francisco hat. Das Píer 39 und Fisherman`s wharf ist ebenso ein Muss. Abendessen haben wir im Chinese House. Nachts gehen wir die Lombard Street hoch, von dort sehen wir die beleuchtete Oakland Bay Bridge. Müde vom langen Fußmarsch fallen wir ins Bett. Mit dem Bus haben wir heute 209 Meilen zurückgelegt.
4. Tag: Der Tag beginnt um 8:00 Uhr mit einer Stadtrundfahrt. Vorbei geht es am Firmonthotel, in welchem die Fernsehserie Hotel gedreht wurde. Wegen einem gerade stattfindenden Fahrradmarathon können wir nicht alle Straßen befahren. Weiter geht es über den Union Square, durch die Geary Street - Theaterdistrikt, dabei bekommen wir den Ratschlag nicht unbedingt mit Schmuck behangen herumzulaufen. Das Civic Center wird erreicht, vorbei geht es am Opernhaus, der Synphoniehalle, der Grove Street. Am Alamosquare sind aus Holz gebaute viktorianische Häuser zu bewundern. Dort sollen zu 70% Guys leben. Ein paar von den Häusern sind auch noch in der Scott Street zu sehen. Als nächstes wird die St. Mary`s Cathetral besichtigt. Haigh Ashburry ist der Hippy District. In den 60er und 70er Jahren hat sich hier San Francisco entwickelt. Jetzt leben dort auch Yuppies. Die Twin Peaks liegen im Nebel, deshalb lohnt sich eine Fahrt dorthin nicht. Dafür fahren wir durch den Golden Gate Park und halten kurz am japanischen Teegarten. Am Cliffhouse fahren wir nur vorbei, weil sich darinnen nur Souveniergeschäfte befinden. Am Presidio entlang gelangen wir zur Golden Gate Bridge, an der wir eine kleine Rast einlegen. Am Fisherman`s wharf ist die Stadtrundfahrt beendet. Eine Bootsfahrt durch die San Francisco Bay , bis zur Golden Gate und Oakland Bay Bridge ist uns 14 Dollar wert. Anschließend wandern wir zur Lombard Street, bummeln über den Union Square und gehen in Chinatown spazieren. Am Abend suchen wir verzweifelt ein Restaurant, zu unserer Enttäuschung haben alle geschlossen. Also wird notgedrungen im Hotel gegessen.
5. Tag: 6 neue Reiseteilnehmer stoßen zu uns. Eine weitere Sprache (Italienisch) kommt noch hinzu, so dass Max noch mehr reden muss, als bisher. Abfahrt ist wie gewohnt um 8:00 Uhr - wir verlassen San Francisco über die Golden Gate Bridge. Unser Tagesziel ist Eureka. Die Golden Gate Bridge versteckt sich im Nebel. Rechts von uns ist Sausolito - das kleine Künstlernest - zu sehen. Gleich danach beginnt das Sonoma County, ein Weinland. Im Mendocino Valley werden Qualitätsweine angebaut. Mittlerweile befinden wir uns auf einer sehr gefährlichen Straße. Da es unterwegs überall Weinproben gibt, kann es schon mal vorkommen dass einem ein Auto in Schlangenlinien entgegenkommt. Wir fahren nach Ukaia und gelangen an die Küste. Hier spielt die Holzindustrie eine große Rolle. Hier an der Küste sind Redwood und Eukalyptus der allgemeine Baumbestand. Auch Marihuana wird hier viel gezüchtet. Die Landschaft durch die wir fahren wechselt von Ackerland in Weideland über. Der Baumbestand nimmt immer mehr zu. Auch ein Baumhaus ist neben der Straße zu sehen. In Richardson Grove ist Picknick angesagt. Wir werden vor der Poison Oak gewarnt, die Allergien auslöst und zu Atemschwierigkeiten führt. Die Straße auf der wir uns seit San Francisco befinden ist der Redwood Highway. Nun befahren wir die Avenue of the Giants. Wir gehen 20 Minuten lang in einem Märchenwald spazieren. Bei 100 m langen Baumriesen kommt man sich klein vor. Teils sind Bäume umgestürzt und mit Moos bewachsen. In Eureka - welches wir jetzt erreichen, soll angeblich nur zwei Mal im Jahr die Sonne scheinen. Schön dass wir genau diese 2 Tage erwischt haben. Wir besichtigen das Carson Mention, ein grünes viktorianisches Haus. Wir übernachten im Eureka Inn und haben an diesem Tag 281 Meilen zurückgelegt.
6. Tag: Abfahrt wieder um 8:00 Uhr zur Straße 101, einer sehr kurvenreichen Strecke. Im Redwood Prärie Statepark haben wir eine halbe Stunde lang die Gelegenheit uns alle 3 Sequoienarten anzusehen. Der ganze Wald ist mit Flechten bewachsen. Die Fahrt geht weiter nach Crescent City, dort werden Blumen gezüchtet. Angeblich soll es hier noch mehr Nebel geben als in Eureka. Auch hier haben wir strahlenden Sonnenschein. Gegen Mittag überqueren wir die Grenze nach Oregon. An der Goose Bay - Pazifikküste - machen wir Picknick. Nachmittags haben wir noch einen Zwischenstop beim House of Myrtle Hood. Danach überqueren wir die höchste Brücke von Oregon. Vorbei an Gold Beach fahren wir zu den berühmten Wanderdünen von Oregon. Danach verabschiedet sich erstmal der Sonnenschein. Im strömenden Regen werfen wir noch einen Blick auf einen Leuchtturm in dem ein berühmter Schriftsteller wohnte. Schließlich erreichen wir Newport, wo wir übernachten. Zurückgelegte Entfernung 317 Meilen
7. Tag: Gelegentliche Regenschauer sind für diese Gegend normal. Nach unserer Abfahrt, natürlich um 8:00 Uhr werden wir auch des öfteren mit Regen konfrontiert. Als erstes fahren wir durchs Willammerte Valley, ein flaches Tal welches 60 km breit ist. Es ist das Landwirtschaftsgebiet von Oregon. Wir erreichen Portland. Portland ist eine saubere Stadt, es werden keine zu hohen Gebäude genehmigt (bis 40 Stockwerke) um den Blick auf die Cascade Mountains nicht zu verbauen. Das Stadtzentrum wird Autofrei gehalten, nur Stadtbusse dürfen reinfahren. Es gibt hier nur saubere Industrie. Elektrizität wird aus Wasserkraft gewonnen. Auf der Weiterfahrt im Bus regnet es mal wieder, deshalb fällt auch das Picknick aus. Wir essen unsere eingekauften Vorräte im Bus. Mittlerweile sind wir am Visitor Center des Mt. St. Helen, im Staate Washington, angekommen. Bei guter Sicht wäre der Bus hochgefahren. Aber heute ist der Wettergott nicht auf unserer Seite. Es ist zu neblig. Der Ranger rät davon ab hochzufahren. Als Entschädigung sehen wir uns im Visitor Center einen Film über den Mt. St. Helen an und setzen dann unsere Fahrt fort. Vorbei an riesigen Seen, gelangen wir über Toledo und Morton zum Mt. Rainier. Der Berg ist klar zu sehen, sonst soll hier immer Nebel sein. Nach einem Fotostop bei den Narada falls, erreichen wir unser Quartier in 2000 m Höhe. Das Paradise Inn hat nur ein paar Monate im Jahr geöffnet, von Mai bis Oktober. Die Lodge ist ein Monument, denn sie wurde komplett aus Alaskazedernholz gebaut. Bevor wir einen Spaziergang unternehmen werden wir noch instruiert wie wir uns bei der Begegnung mit einem Bären zu verhalten haben. Leider haben wir keinen gesehen (aus der Ferne hätte ich schon gerne einen gesehen). Durch den Meterhohen Schnee der hier lag, war der Spaziergang aber auch stark eingeschränkt. Also wurde noch ein Foto von den Cascade Mountains gemacht, wenn es schon kein Bär sein soll. Wir haben 280 Meilen zurückgelegt.
8. Tag: Routinemäßig geht es um 8:00 Uhr weiter. Gefrühstückt wird heute nur im Stehen, da wir in Seatle einen Brunsh abhalten. Nach dem Brunsh verlassen wir Seatle wieder auf dem Diamont Lane - carpool lane. Die Straße ist nur bei viel Verkehr freigegeben. An Tacoma vorbei gelangen wir zur kanadischen Grenze. Während der Bus betankt wird, können wir an der Grenze zollfrei einkaufen. Nach dem Grenzübergang befinden wir uns in British Columbia. Durch den Südarmtunnel fahren wir unter dem Frazer River hindurch und erreichen später den Nordarm. Am späten Nachmittag kommen wir am Rennesance Hotel in Vancouver an. Um 17:30 Uhr gehen wir zu Fuß zum Imax Kino, indem in 3 D der Film "The last buffalo", gezeigt wird. Unser Bus holt uns dort ab und fährt uns zum Stanly Park, wo Totempfähle, der Indianer besichtigt werden können. Weiter geht es über die Lion`s Gate Bridge. Auf der anderen Seite (Nordvancouver) wartet in einem Lokal, mit Blick auf die Vancouver Skyline, ein Essen auf uns. Danach fahren wir mit der Fähre über die Bucht. Im Harbour Center, dem höchsten Gebäude von Vancouver, führt außerhalb des Gebäudes ein durchsichtiger Aufzug nach oben, von wo aus wir einen Rundumblick auf Vancouver genießen. Zu Fuß geht es zum Hotel zurück.
9. Tag: Heute geht es bereits um 7:45 Uhr los, weil die Fähre von Tsawassen nach Swartz Bay auf Vancouver Island bereits um 9:00 Uhr abfährt. Dort angekommen fährt der Bus zu Budchard Gardens - einer ehemaligen Mine. Der Frau von Robert Budchards gefiel die Mine nicht, deshalb pflanzte sie Blumen an. So entstand Budchard Gardens. Er wird von Jahr zu Jahr größer. Der ursprünglichste und schönste Teil ist der sunken garden. Mittags geht es weiter nach Victoria. Vancouver Island ist eine gepflegte Insel, überall sind schöne Häuser zu bewundern. Der Winter ist dort nicht so streng wie im übrigen Kanada. In Victoria besuchen wir die größte Miniaturausstellung der Welt. Anschließend muss noch ein Foto vom Regimentsgebäude gemacht werden. Danach setzen wir uns auf eine Bank und beobachten Schiffe und Leute die vorbeikommen. Mit dem Bus geht es nun wieder zurück zur Fähre. Die Überfahrt dauert 90 Minuten. Abends essen wir in der Robson Straße. Ohne Schiff haben wir 113 Meilen zurückgelegt.
10. Tag: Bei Regen verlassen wir - wie auch sonst - um 8:00 Uhr Vancouver. Immer entlang des Frazer Rivers, befahren wir den Highway 1, Richtung Hope. Der Cookie Halla River und der Frazer River, fließen in Hope zusammen. Zwei Eisenbahnlinien führen durch den Frazer Canyon, die eine links und die andere rechts des Flusses. In Hope kaufen wir wieder für ein Picknick ein. Weiter geht es nach Yale, einer kleinen Stadt mit großer Geschichte. Sie gilt als Transportzentrum. Hier begann die Caribu Wagon Road auf der anderen Seite des Flusses. Die Flussüberquerung war früher gefährlich, viele sind ertrunken. Mit Regenschirm bewaffnet gehen wir in strömenden Regen zur Alexander Suspension Bridge. Von da kann man auch gut die zwei Eisenbahnlinien sehen. Normalerweise ist hier die wärmste Stelle von Kanada. Aufgrund des Regens fällt wiedermal das Picknick aus, dafür genehmigen wir uns einen Aufenthalt in Ashcroft. Hier fließen der Thomson und der Frazer River zusammen. Weil der eine Fluss viel Schlamm mitführt, kann man zwei verschiedene Wasserfarben beobachten. Jetzt geht es weiter entlang des Thompson Rivers, eine eher trockenere Region. Wüstenpflanzen (Sagebrush) wachsen hier. Bei einer Art Hotel an der Straße, dem Ashcroft Manor, machen wir eine Kaffeepause und verdrücken ein Stück amerikanischen Käsekuchen. Mittlerweile haben wir den Kamloops Lake erreicht, einen alten Vulkankrater. Beide Arme des Tompson Rivers fließen hier zusammen. Um 16:15 Uhr erreichen wir den Sushwap Lake und der Regen hat aufgehört. Dies nutzen wir gleich für einen Spaziergang entlang des Sees, vorbei an einer Indianersiedlung. In der Hoffnung einen Bären zu sehen, gehe ich auch noch ein Stück in den Wald. Doch die Bären hatten wahrscheinlich schon geahnt dass da ein paar Touris unterwegs sind und ließen sich nicht blicken. Abends probieren wir am Buffet Büffelfleisch und Übernachten in der Quaaout Lodge. Wir sind heute 239 Meilen gefahren.
11. Tag: Schwer zu raten um wieviel Uhr wir losgefahren sind oder? Entlang des Thompson Rivers fahren wir zum Yellowhead Highway. An Wäldern und Weiden vorbei, gelangen wir nach Clearwater. Dort wird Forellenzucht betrieben. Am Dutch Lake Resort haben wir eine kleine Kaffeepause. Am anderen Ufer des Sees sehen wir auf einem abgestorbenen Baum einen Weißkopfseeadler sitzen. Der See selbst ist mit Seerosen bewachsen. Die Weiterfahrt führt uns durch Feuchtgebiete, sogar einen Bieberdamm haben wir am Tompson River entdeckt. Wir machen einen Fotostop am Fuße des Mt. Robson. Das Tal ist ziemlich tief gelegen - ohne Vorankündigung steigt plötzlich der Berg mit 3100 m aus dem Tal empor. Er schafft sein eigenes Wetter. Von den Overlanders wurde er cloud cap mountain genannt, weil er nie ohne Wolken zu sehen ist. Durch das Tal auf dem Yellowhead Highway durchqueren wir eine wunderschöne Landschaft. Überall sind Berge und Wälder. Die rote Blume Indian Paint Brush blüht übeall. Vom Viewpoint des Mt. Robson aus, kann man auch den Mt. Terry Fox sehen. Beim überqueren des Frazer Rivers haben wir die nördlichste Stelle unserer Reise erreicht. Während der Mittagspause am Mt. Robson hellte sich der Himmel auf und der Berg war nicht mehr ganz so voller Wolken. Nach einem Fotostop am Mooselake, fahren wir weiter Richtung Jasper. Unterwegs begegnet uns endlich ein Schwarzbär und ein Elch. Bei Jasper steht ein 1 stündiger Fußmarsch durch den Lion`s Canyon auf dem Programm. Abends fahren wir dann schließlich zur Übernachtung ins Jasper Inn, in der Provinz Alberta. Die Uhr musste auch eine Stunde vorgestellt werden, da wir in eine andere Zeitzone gekommen sind. Abends bummeln wir noch durch die Stadt. Zurückgelegte Entfernung: 332 Meilen.
12. Tag: Bei strahlendem Sonnenschein geht es (ausnahmsweise um 8.30 Uhr) weiter. Da wir heute nicht so weit zu fahren haben machen wir viele Fotostops. Der 1. ist bei einem Panoramaausblick. Man sieht Mt. Kavell. Dann halten wir bei den Athabasca falls. Am sunwapta River wurde der Film, River of no return, gedreht. Als nächstes werden die sunwapta falls angesehen. Am stutfield Glacier vorbei, gelangen wir zum Columbia Icefield, in 3000 m Höhe. Neben dem Gletscher machen wir eine Kaffeepause. Den Gletscher gehen wir ein Stück hoch, es ist aber ungemütlich, da ein eiskalter Wind uns um die Ohren weht. Wir fahren weiter zu einem Aussichtspunkt, von wo man ins Saskatchewan Valley sehen kann. Unterwegs sehen wir Bergziegen und Bighornschafe. Am Bow Summit blicken wir aus 2069 m Höhe auf den Peyto Lake, mit seiner türkisen Farbe. Die nächste Fotopause ist am Bow Lake. Er entstand durch den Bow Glacier. Schließlich fahren wir zum Lake Louise. Dort macht Wayne unser Busfahrer ein Foto von unserer gesamten Gruppe. Nach einem Aufenthalt geht es weiter nach Banff, dort wurden 1875 zum ersten Mal die heißen Quellen entdeckt. Abends bummeln wir noch etwas durch Banff. 174 Meilen wurden zurückgelegt.
13. Tag: 8:00 Uhr planmäßige Abfahrt. Es ist 25° warm. Durch eine ziemlich flache Landschaft, in der es keine Berge, sondern nur Hügel gibt, geht die Fahrt nach Calgary. Wir streifen das olympische Dorf und gehen auf den Calgary Tower. Danach fahren wir weiter zu Head smashed buffalo jump. Vorbei an einem landwirtschaftlich intensiv genutztem Gebiet in dem es nur sehr wenige Bäume gibt. In Head smashed buffalo jump haben wir Mittagspause, sehen einen Filmvortrag über die einstige Büffeljagd der Indianer und durchstreifen das Museum. Weiter geht es über Ford Macloed zur US Grenze. Bevor wir dort ankommen, fahren wir durch Cardston, das Mormonenzentrum von Kanada. Kurz bevor wir die Grenze erreichen sehen wir wieder die Rockies, unter anderem auch den Chief Rock. Nachmittags überqueren wir die Grenze nach Montana. Unser Ziel ist der Glacier Nationalpark. Ursprünglich sollten wir am East Glacier übernachten, wo das Hotel am Wald liegt, in der Nähe von Browning. 5 Minuten nach der Grenze ist mehr Buschwerk zu sehen. Wir fahren durch Babb in der Blackfeet Indian Reservation. Das Land durch das wir jetzt fahren wird wieder kahler und besteht überwiegend aus Weideland. Es ist hügelig. Wir durchqueren ein Indianerdorf. Es ist schlicht und einfach. Als wir am vermeintlichen Hotel ankommen, erfahren wir das es kurzfristige Änderungen gab. Also müssen wir noch gut 45 Minuten bis zum Many Glacier fahren. Dabei müssen wir wieder ein Stück zurück. Wir nehmen aber eine andere Straße auf der unser Bus eigentlich gar nicht fahren darf. Dafür sehen wir eine wunderschöne Landschaft. Unser Hotel liegt am swiftcurrent lake. Um dahin zu gelangen, fahren wir am St. Mary`s Lake vorbei. Am Hotel angekommen unternehmen wir eine Wanderung um den See, wobei wir viel blühendes Bärengras und ein Reh sehen. Nach dem Essen wagen wir einen weiteren Spaziergang und sehen einen Schneehasen (es ist schon dunkel). Das Hotelzimmer sieht aus wie ein umgebauter Kellerraum. Leitungsrohre führen unter der Decke quer durchs Zimmer. Das Hotel hat nur 3 Monate im Jahr geöffnet und muss in dieser Zeit alles erwirtschaften. Größtenteils werden Studenten dort beschäftigt. Wir sind 325 Meilen gefahren.
14. Tag: Heute können wir richtig ausschlafen. Es geht erst um 9:15 Uhr los. Wir werden zu roten Caprioletbussen aus den 30er Jahren gebracht. Mit diesen fahren wir ca. 3 Stunden durch den Glacier Nationalpark auf der Road: Going to the sun. Die Busse halten das 1. Mal am Paramount Berg und Wildgoose Island. Der Gletscher lief an beiden Seiten vorbei und ließ die Insel übrig. Der zweite Stopp war beim Jackson Glacier, dann kam der Mt. Clemence, der höchste Berg im Glacier Nationalpark. Dabei befinden wir uns in einer Höhe von 2036 m und entdecken gleich neben der Straße ein paar Bergziegen. Wir halten wieder bei einem herrlichen Panoramaausblick und bei den 492 ft. hohen bird woman falls. Der letzte Zwischenstopp war beim upper Mc Donald Creek. Schließlich endete die Fahrt beim Lake Mc. Donald, an dem wir einen 1 3/4 stündigen Aufenthalt haben. Weiter geht es nach Kalispell. Es ist 30° warm. Kalispell hat sein eigenes Buffalo Hill (anstelle von Beverly Hill) und seine eigene Bisonherde. Wir übernachten im Cavanaugh`s Inn. Fahrtstrecke 142 Meilen.
15. Tag: Abfahrt diesmal um 7:30 Uhr, Richtung Yellowstone, vorbei an Livingston durchs Swan Valley. Dort sehen wir Osprey Nester (Greifvögel). Wir fahren rechts an den Rockies vorbei, diese sind aber nicht zu sehen. Es ist ein waldreiches Gebiet mit vielen Seen. Jetzt fahren wir über Weideland, wofür Montana berühmt ist. Wir überqueren den Blackfoot River und fahren ein Stück dem früheren Oregon Trail entlang, vorbei an Butte. Am Missouri River wird Picknick gemacht, an der Stelle an der früher Louis und Clark gefrühstückt haben. Dies war zwischen Galatin und Missouri River. Wieder geht es auf dem alten Oregon Trail weiter. Vor 130 Jahren fuhren hier Planwagen. Vorbei geht es an Bozeman und Ft. Alice. Von Ft. Alice wurde 1876 "The battle of big Horn" geführt. 49 Meilen vom Yellowstone entfernt sehen wir ein Video über den Brand im Yellowstone. Dann erreichen wir Mammoth Hot Springs, wo wir uns die Travetinterassen anschauen. Gerade in Wyoming angekommen, geraden wir in ein Gewitter, aber wir haben gerade den Bus verlassen und schon scheint wieder die Sonne. Wir durchfahren ein abgebranntes Stück Wald und fahren an Roaring Mountain vorbei. Im Haydn Valley sehen wir Bisonherden grasen. Vorbei am Yellowstone Lake, gelangen wir schließlich ins Grant Village, unserem Quartier. 460 Meilen wurden zurückgelegt.
16. Tag: Heute können wir uns etwas länger Zeit lassen, denn wir fahren erst um 9:00 Uhr zu den Sehenswürdigkeiten des Yellowstone. Zuerst sehen wir uns Old Faithful an. Er ist nicht der höchste und auch nicht der regelmäßigste Geysir. So in etwa geht er alle 70 Minuten los. Außer Old Faithful gibt es hier auch noch eine Menge anderer Dinge zu sehen. Viele heiße Quellen, in den verschiedensten Farben und noch andere Geysire wie z.B. den Castle Geysir. Außerdem steht hier auch das Old Faithful Inn. Die Zimmer sind ohne Dusche. Nach dem wir Old Faithful bewundert haben geht es weiter zum Foundain Paint Pot und silex spring, einem früheren Geysir. Die verschiedenen Farben werden von Algen und Bakterien verursacht. An den Carol Springs vorbei, geht es weiter zum Norris Geysir Basin. Dort hat die Erde verschiedene Bruchlinien. Wir sehen auf einem Rundweg, einige Geysire und viele heiße Quellen. Mittagspause haben wir im Canyon Village. Danach besuchen wir den Grand Canyon of the Yellowstone - den Yellowstone Canyon, Yellowstone River und Yellowstone Wasserfall. Anschließend geht es durchs Yellowstone Valley, auch Haydn Valley genannt. Dabei halten wir, um uns die Bisons anzusehen. Es ist jedoch nicht ratsam diesen zu nahe zu kommen. Wieder zurück im Hotel haben wir doch auch 82 Meilen zurückgelegt.
17. Tag: Heute geht es früh los. Bereits um 7:30 Uhr starten wir Richtung Salt Lake City. Die Fahrt geht vorbei an den Tetons, dann nochmal am Oxbow Fluß. In Jackson haben wir einen Aufenthalt. Die Stadt ist geprägt vom Cowboy Image. Nach einem Zwischenstopp am Snake River und den Tetons als Hintergrundkulisse, geht es durchs Star Valley, indem Mormonen leben. Rechts und links des Tals sind Berge. Im Salt River, der hier durchfließt gibt es kein Salz. Wir kommen durch die Ortschaft Freedom (hier können die Mormonen in Freiheit leben). Draußen ist es 37° heiß. Inzwischen fahren wir auf einer Straße die genau an der Grenze zwischen Wyoming und Idaho entlangführt. Der halbe Bus ist in Wyoming, die andere Hälfte in Idaho. Es ist ein Seitenweg des Oregon Trail. Jetzt sind wir ganz in Idaho und sehen links von der Straße einen Bieberdamm. Danach fahren wir durch eine Landschaft die zum größten Teil vulkanischen Ursprungs ist. Alle Berge ringsum sind alte Vulkane, dies ist am schwarzen Gestein erkennbar. In einem Truck Stop haben wir Mittagspause. Die Landschaft in der wir uns nun befinden besteht aus Prärie und Halbwüste. Den Salzsee von Utah besuchen wir nicht. Uns wurde gesagt er soll nicht besonders schön sein. In Salt Lake City angekommen, besichtigen wir zuerst das Capitol. Danach bekommen wir eine 1 stündige Führung von einer Mormonin aus Oldenburg, durch den Temple Square, wo wir alles über die Mormonen erzählt bekommen, auch den berühmten Tabernakelchor dürfen wir anschauen. Da es hier unglaublich heiß ist, gönnen wir uns ein Bad im Swimming Pool des Hilton Hotels. Danach laufen wir noch zu Fuß zum Mormonentempel, den wir nachts angestrahlt sehen. Wir haben heute 350 Meilen zurückgelegt.
18. Tag: Um wieviel Uhr geht es weiter? Richtig um Acht. An der Küstenlinie eines ehemaligen Innenmeers, geht es lang. Phantastische Landschaften wurden geformt (Zion und Bryce Canyon). Unsere Fahrt geht durch Halbwüsten, vorbei an Felsformationen und Mesas. In Price haben wir eine kleine Pause, dann geht es weiter zum Arches Nationalpark. Erst machen wir Picknick, dann marschieren wir zur Landscape Arches, wer nicht so weit laufen wollte, konnte stattdessen auch zu Pine Arches gehen. Nach einer Stunde fahren wir ein Stück weiter. Es war unangenehm heiß, sogar der Wind war heiß, so machte das Laufen keinen Spaß. Die delicate Arch konnten wir uns nicht anschauen. Es ist zwar die berühmteste Formation, aber es wäre ein Fußmarsch von 4 Stunden gewesen, bei einer Temperatur um die 40° (106 Fahrenheit). Dafür sehen wir einen balaced Rock, die Landscape Arch, nord- und süd windows und die double Arch. Außerdem halten wir noch an zwei Panoramapunkten. Weiter geht es nach Moab ins Hotel, ins Moab Valley Inn. Eigentlich sollte es hier um 17:30 Uhr zum Rafting gehen, da aber nur die Hälfte registriert wurde, verschob sich das Ganze um eine Stunde, das Strandpicknick viel ganz aus. Ein Mädchen aus Utah ruderte unser Schlauchboot. Es herrschte ein starker Gegenwind, so dass es am Anfang ziemlich langsam vorwärts ging. Dann kamen aber doch noch ein paar Stromschnellen. Wir ruderten in den Sonnenuntergang hinein. Um 10:00 Uhr Nachts kommen wir wieder im Hotel an. 238 Meilen wurden zurückgelegt.
19. Tag: Wiedermal kaufen wir für ein Picknick ein. Der Bus holt uns um 8:15 Uhr am Supermarkt ab. Die Fahrt führt weiter zum Capitol Reef. Das gesamte Umland durch das wir fahren ist Wüste. In Hanksville haben wir eine Kaffeepause. Es ist eine der wenigen Ortschaften in denen es noch Polygamie gibt. Der Fremont River der hier vorbeifließt wird auch Dirty Devil River genannt. Am Capitol River sehen wir wie der Fremont River unter Steinen hervorzukommen scheint. Als nächstes sehen wir einen Dolly Parton Berg (wegen der Busenform so genannt). Bei Indianerzeichnungen in Felsen, den Petroglyphs der Peanapsindianer, machen wir einen Fotostopp. Die Zeichnungen auf dem einen Bild könnte man für Wesen aus dem All halten, darüber streiten sich aber die Wissenschaftler noch. Die rote Farbe der Felsen kommt von Eisenoxyd. Den nächsten Fotostopp haben wir bei Goosenecks Panoramapoint. In 2400 m Höhe setzen wir die Fahrt fort. Hier oben gibt es wieder etwas Baumbewuchs. Das Klima ist mit Afrika vergleichbar. Inzwischen haben wir eine Höhe von 3000 Metern erreicht. Der Wind ist etwas frischer, nicht mehr ganz so heiß. Mittagspause haben wir in einem Indianerort mit Museum. Auch Ausgrabungen eines Pueblos und eine Nachbildung eines Pueblos sind vorhanden (Anasasi). Am Nachmittag erreichen wir den Bryce Canyon. Zuerst wird der Inspiration Point besucht. Vom Sunset Point aus, steigen wir nach unten in den Canyon und wieder nach oben. Der Pfad heißt Navajo Loob. Dazu benötigen wir ca. 1 Stunde. Wer nicht die Strapazen des Abstiegs auf sich nehmen wollte, konne auch zum Sunset Point laufen, der in der Nähe war. Bevor wir den Bryce Canyon erreichten, fuhr unser Bus noch auf einem Hochplateau. Rechts und Links der Straße war Abgrund. Übernachtet haben wir im Best Western Rubys Inn und sind an dem Tag 213 Meilen gefahren.
20. Tag: Um 7:30 Uhr geht es los Richtung Zion Nationalpark. Dort angekommen, fahren wir durch einen Tunnel mit Fenstern im Felsen. Der Tunnel ist 1 Meile lang. Weiter geht es nach Kanab, wo wir einen Aufenthalt haben. Hier gibt es echte Indianerartikel (nicht Made in Hongkong) zu kaufen. Als wir am Clen Canyon Staudamm ankommen, marschieren wir über die Brücke zum Staudamm. Von Page aus, das am Staudamm liegt, startet um 13:00 Uhr unser Triangel Flug den wir uns leisten. Beim Abheben können wir von oben nochmal den Clen Canyon Staudamm sehen. Dann fliegen wir über den Lake Powell, dessen Ausmaße und Einbuchtungen kann man vom Flugzeug aus erst richtig beurteilen. Viele Hausboote liegen hier. Den einen Anlegesteg kann man nur vom Wasser aus erreichen. Weiter geht der Flug zur Rainbow Arch, die so groß ist dass unser Flugzeug darunter durchfliegen könnte. Im Monument Valley haben wir eine Zwischenlandung. Ein echter Navajo fährt uns in einem offenen Bus durchs Valley und erklärt uns die Felsformationen. Bei den left- und right Mittems wurde der Film Fort Apache, gedreht. Überall stehen Stände mit Indianerschmuck und anderen Artikeln zum Verkauf. Ein Navajokind zu fotografieren kostet einen Dollar. Am John Ford Point einen Reiter zu fotografieren kostet einen weiteren Dollar und wenn man sich auf ein Pferd zum fotografieren setzen will, kostet es zwei Dollar. Unterwegs kam Wind auf und wir wurden mit Sand gepudert. Das Flugzeug startet wieder durch und wir überfliegen einen weiteren Teil des Navajo Reservats. Wir überfliegen das Gebiet in dem früher die Anansasi in Felswohnungen lebten. Weiter geht es über die white Mesa, so genannt wegen ihrer für die Gegend außergewöhnlich hellen Farbe. Dann geht es über die Klippen die für die damaligen Pioniere ein ziemlich schwieriges Hindernis darstellten. Jetzt taucht vor uns der little Colorado auf, dessen Farbe tief türkis ist, wegen der Salze, die aus dem Berg geschwemmt wurden. Er entwässert nach Regen und Schneeschmelzen das Navajogebiet. Mittlerweile überfliegen wir die Stelle, an der der kleine Colorado River in den großen fließt. Wenig später befinden wir uns dann ganz über dem Grand Canyon. Links neben unserem Flugzeug beobachten wir ein Gewitter. Der gesamte Flug war im übrigen ziemlich holprig, wegen starker Thermik. Das Flugzeug sackte öfters ab. Eine Frau bekam Todesangst und war am Ende des Fluges totenblass und mit ihren Nerven am Ende. Eine andere musste sich erbrechen. Schließlich landeten wir aber wohlbehütet am Grand Canyon. Ein Bus brachte uns vom Flugplatz zu unserer Lodge. Unser Bus besetzt mit den Nichtfliegern ist mittlerweile auch eingetroffen. . Da es in Arizona keine Sommerzeit gibt stellen wir die Uhren wieder eine Stunde zurück. Wir haben mit dem Bus 213 Meilen zurückgelegt. Die Nichtflieger 364 Meilen.
21. Tag: Bereits um 7:30 Uhr fahren wir zum Mather Point, am Grand Canyon, wo wir einen Fotostopp haben. Im Imaxkino schauen wir uns einen Film über den Grand Canyon an, während andere einen Hubschrauberrundflug haben. Danach geht es weiter nach Kingman. Ein kleines Stück fahren wir auch auf der berühmten Route 66. Auf der Route 66 konnte man von Küste zu Küste fahren. Jetzt fahren wir durch ein Schlangen- und Skorpiongebiet. Neben uns taucht jetzt ein Abstellplatz für Flugzeuge auf. Flugzeuge die nicht gebraucht werden, werden hier abgestellt. Dies ist billiger als in Europa eine Halle zu mieten. Es regnet so gut wie nie hier, darum können sie im Freien stehen. In Kingman verbringen wir unsere Mittagspause. Bei der Weiterfahrt sehen wir überall kleine Sandteufel. Joshua Trees wachsen hier in der Wüste. In der Ferne sehen wir wieder einen Dolly Parton Berg. Im Norden war die Wüste nur mit Sagebrush bewachsen. Hier in Arizona wachsen außerdem noch verschiedene Kakteenarten. Jetzt sind wir in Nevada und fahren entlang des Lake Meat. Am Hoover Damm machen wir ein paar Fotos. Dann geht es weiter nach Las Vegas. Wir quartieren uns im Las Vegas Hilton ein und unternehmen danach noch einen Bummel entlang des Las Vegas Strip, schauen uns 2x die Piratenshow bei Treassure Island an und verspielen 20 Dollar. Wir haben ständig Durst, da der Wind wie ein Föhn wirkt und heiß weht. Über dem Hoover Damm waren es 47.5°. Wir sind an dem Tag 269 Meilen gefahren.
22. Tag: Heute geht es erst um 9:00 Uhr los, Richtung Calico Ghost Town. Es geht vorbei am Strip von Las Vegas, am Excalibur, der Pyramide usw.. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass nach Kalifornien kein Obst eingeführt werden darf. In L.A. sollen die Temperaturen etwas angenehmer sein. Wir fahren durch ein Stück Wüste, in der es keine Vegetation gibt - wenn es regnet fließt das Wasser den Bergen herunter, viele Mineralien sind darinnen aufgelöst, das Wasser verdunstet und die Mineralien bleiben zurück. Draußen sind es 42°. Die Straße auf der wir fahren hat einen seltsamen Namen: zzyzx. Mittagspause haben wir in Calico, einer ehemaligen Silberminenstadt. Es gibt hier ein Theater, Museum, einen Zug und Gelegenheit zum Essen. Nach einer Stunde Aufenthalt fahren wir weiter Richtung L.A.. Dabei fahren wir durch Cranit City und über die San Bernardino Berge. Unterwegs fiel die Klimaanlage aus und alle kommen schweißgebadet am Westin Hotel - mittlerweile heißt es Doubletree, in L.A. Airport an. Nachdem wir uns von Max, dem Reiseleiter und Wayne dem Busfahrer verabschiedet haben, kühlen wir uns erstmal im swimming pool ab. Abends unternehmen wir noch einen Spaziergang. Wir sind 272 Meilen gefahren.
23. Tag: Heute nach dem Frühstück bringt uns der Shuttlebus zum Flughafen. Der Abflug ist jedoch erst um 16:00 Uhr. Den Tag bringen wir aber auch herum.
Am Tag darauf landen wir wieder in Deutschland und der Alltag hat uns wieder.