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Vom 09.01.2013 bis 23.01.2013   Reiseveranstalter: Foxtours   1 Woche Rundreise in Sri Lanka und 1 Woche Badeurlaub auf den Malediven  

1.     Tag 09.01.2013
Um 8:45 Uhr Fahrt mit dem Zug, mit einmal umsteigen in den ICE, nach Frankfurt zum Flughafen. Es herrscht typisch deutsches trübes regnerisches Wetter mit ca. 5 Grad.Am Flughafen angekommen nehme ich den Shuttlebus zum Terminal 2. In der Halle E ist der Schalter der Srilanken Airlines. Dort angekommen geht das einchecken zügig. Es befindet sich keine Schlange am Schalter, so dass gleich der Koffer aufgegeben werden kann. Um 14:20 Uhr geht es dann endgültig los. Die Stewardessen sind in türkisblauen Saris gekleidet, mit Pfauenmuster – dem Symbol der Airline – ein Pfau. Vor dem Abflug wird noch ein Fluggast von einem Polizisten zurechtgewiesen und mit Rausschmiss gedroht wenn er sich nicht ordentlich benimmt (er wollte noch vor dem Abflug reichlich Alkohol trinken – den er nicht bekommen hat).Die Flugdauer beträgt 9 Stunden und 50 Minuten und die Uhr muss um 4,5 Stunden vor gestellt werden.

2.     Tag 10.01.2013
 Um ca. 4:20 Uhr morgens landen wir auf dem Bandaranayike International Airport in Colombo. Der Flughafen liegt ca. 30 km außerhalb der Stadt. Gleich am Ausgang werden wir vom Reiseleiter Dayan in Empfang genommen und zum Bus begleitet, der bereits auf uns wartet. Es regnet leicht. Insgesamt sind wir 21 Teilnehmer der Rundreise. Nach einer kurzen Vorstellung des Reiseleiters, Busfahrers und Beifahrers (ein Beifahrer ist in Sri Lanka Vorschrift) geht die Fahrt gleich los nach Pinnawala. Bereits unterwegs gibt Dayan viele Informationen über das Land, die Leute und die Bräuche weiter. Die Eisenbahnlinie welche nach Kandy führt wird überquert. Wir erfahren, dass die meisten Einwohner mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, es hat nicht jede Familie ein Auto. Das Autofahren selbst soll in Sri Lanka sehr abenteuerlich sein, da jeder fährt wie er will. Es trauen sich nur selten Touristen in Sri Lanka Auto zu fahren. Man muss die Gewohnheiten und die Mentalität der Menschen kennen um dort im Straßenverkehr zurecht zu kommen, sagt Dayan. So kommt es seinen Angaben nach jährlich zu über 40 Tausend Unfällen. Letztes Jahr gab es 2500 Tote. Nicht selten sind Tiere mit beteiligt. Als wir einige Orte durchqueren, dauert es einige Zeit sich an die einfache Bauweise der Gebäude zu gewöhnen. Viele Häuser gleichen Wellblechbuden. Auch der Anblick der vielen Tuk Tuks (Motorrikschas) ist im ersten Moment fremd.Dayan erklärt, dass 80% der Bevölkerung Buddhisten sind. Der Rest sind Tamilen (Hinduisten) und ein kleiner Teil sind Christen. Die meisten Christen leben an der Küste. Exportiert werden verarbeitete Edelsteine, Bekleidung (die Stoffe werden aus den USA geliefert – in Sri Lanka verarbeitet und wieder verschickt).In Pinnawala angekommen, geht es zunächst ins Restaurant Elephant Bay. Es regnet und der Beifahrer verteilt an uns Schirme. Im Restaurant bekommen wir ein Frühstück in Buffetform. Auch ein Omelett kann man sich braten lassen, allerdings sollte man bei der Bestellung beachten, dass ein Sri Lankan Omelett mit Chili zubereitet wird und entsprechend scharf ist, daher wäre es sinnvoll wenn man nicht zu scharf essen möchte darauf hinzuweisen, dass man kein Chili im Omelett möchte. In Sri Lanka ist es außerdem Sitte zu jeder Tageszeit Curry (Kokosmilchsoße mit Gemüse oder Fleisch, mehr oder weniger scharf) mit Reis zu essen. Daher darf dies auch auf diesem Buffet nicht fehlen. Es gibt Kaffee, Tee, Marmelade und Toast, sowie Fruchtsäfte.Das Restaurant liegt dicht am Fluss. An diesem werden dreimal am Tag die Elefanten aus dem Elefantenweisenhaus zum baden gebracht. Während unseres Frühstücks können wir auch Elefanten im Fluss sehen.Nach dem Frühstück laufen wir zum Elefantenweisenhaus, welches gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist. Dort können wir zusehen wie Babyelefanten mit der Flasche gefüttert werden. In dieses Weisenhaus werden alle Elefanten gebracht die im Dschungel gefunden werden und nicht alleine zurechtkommen, sowie verwaiste Elefanten. Mann kann sich auch neben einer Elefantenherde fotografieren lassen. Allerdings erwarten die Elefantentreiber dafür ein Trinkgeld. Ein alter blinder Elefant ist zu sehen, der von Jägern angeschossen wurde. Ein weiterer Elefant hat nur noch drei Beine, da er auf eine Miene getreten ist. Dayan erklärt, dass es außer den Ohren noch weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen asiatischen Elefanten und afrikanischen Elefanten gibt. Die Stirn hat eine andere Form. Der Rüssel hat im Gegensatz zu den afrikanischen Elefanten weniger Finger. An den Füßen besitzen sie mehr Zehen. Nur 10% der asiatischen Elefanten haben Stoßzähne und in Sri Lanka sogar nur 5 %. Sri Lanka ist etwa so groß wie Bayern, hat jedoch mehr wildlebende Elefanten als Thailand, welches größer ist. Elefanten mit Stoßzähnen gelten als heilig in Sri Lanka. Nach dem es während unseres Aufenthaltes im Weisenhaus einigermaßen trocken geblieben ist, fängt es jetzt wieder an zu regnen, deshalb hat auch niemand Lust zu warten bis die Elefanten zum baden an den Fluss getrieben werden und wir fahren weiter. Die Fahrt geht vorbei an Kokosplantagen. Dayan erklärt dass die Kokospalme sehr wichtig für das Land ist, da alles verwendet werden kann. Die Kokospalme wird daher Baum des Lebens genannt. Auch an Reisfeldern geht die Fahrt vorbei. Die Reisfelder brauchen ein paar Monate enorm viel Wasser (müssen im Wasser stehen), dann braucht Reis Sonne zum reifen. Regnet es außergewöhnlich viel, dann muss Reis importiert werden, da es ein Hauptnahrungsmittel in Sri Lanka ist. Das Hauptobst in Sri Lanka ist Ananas, Papaya und Banane. Wir kommen weiter auch durch Teakholz und Mahagoniplantagen.In Dambulla hält der Bus an einem Supermarkt, dort können wir uns mit Getränken eindecken. Auch die Toilette kann aufgesucht werden. In Sri Lanka gibt es keine öffentlichen Toiletten, deshalb weißt uns Dayan darauf hin, dass wir immer rechtzeitig bescheid sagen sollen, wenn ein Bedürfnis besteht, so dass nach einer Möglichkeit gesucht werden kann.In unserer Hotelanlage, mitten im Nirgendwo (in Kaspala) angekommen, haben wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Nach dem langen Flug und der Busfahrt nutze ich die Gelegenheit ein paar Runden im Swimmingpool zu schwimmen. Es sind ständig die Schreie von Pfauen zu hören, aber am Nachmittag lassen sich keine sehen.Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform. Dies ist die Gelegenheit sich mit den Mitreisenden besser bekannt zu machen. Es stellt sich heraus dass die Reisegruppe aus allen Teilen Deutschlands kommt.Nachdem die Nacht vorher nicht geschlafen wurde und im Flugzeug verbracht worden ist ging ich bereits um 22:00 Uhr ins Bett.  

3.     Tag Freitag 11.03.2013

Ich stelle meinen Wecker auf 6:00 Uhr. Offiziell werden wir erst um 6:30 Uhr geweckt. Ab 6:30 Uhr gibt es Frühstück. Abfahrt ist um 8:00 Uhr. Heute müssen keine Koffer zum Bus gebracht werden, da wir eine zweite Nacht in diesem Hotel verbringen.Beim Frühstücken sehe ich zum ersten Mal einen Pfau der neben dem Frühstücksraum durch den Rasen spaziert. Heute besuchen wir die 700 bis 1000 Jahre alten Ruinen der Königsstadt Polonnaruwa.Bei der Abfahrt vom Hotel kommen wir an einer Schule vorbei. Dort stehen alle Schüler in Reih und Glied. Dayan erklärt, dass es Brauch ist, dass alle Schüler vor dem Unterricht eine Belehrung bekommen und auch gebetet wird. Die Schulausbildung in Sri Lanka ist kostenlos und wird vom Staat übernommen. Die Schüler müssen jedoch eine Schuluniform tragen. Wir fahren vorbei am Minneriya Stausee. Dayan erklärt unterwegs dass alle Wälder auf Sri Lanka geschützt sind (Nationalpark oder Naturschutzgebiet) und dass es 9 verschiedene Waldarten hier gibt (Primärwald, Sekundärwald, Monsunwald, Trockenwald, Nebelwald usw.). Von den englischen Kolonialherren wurden viele Wälder brandgerodet um Plantagen anzulegen. Überall schlafen Hunde neben der Straße. Vor unseren Bus überqueren 3 Schakale die Straße.Dayan erklärt uns die Mythologie der Abstammungsgeschichte der Singalesen. Singa heißt Löwe. Singalesen sind die Löwenmenschen. Der Sage nach stammen die Singalesen von Löwen ab. Mittlerweile gibt es auf Sri Lanka keine Großkatzen wie Löwen oder Tiger mehr. Er erklärt auch dass man bei den Tamilen zwischen Nordtamilen und Plantagentamilen unterscheiden muss. Die indischen Tamilen wurden als Plantagenarbeiter ins Land geholt.Unterwegs kommen wir an einer Militärkaserne vorbei, wo gerade exerziert wird. Uns wird erklärt dass es keine Wehrpflicht auf Sri Lanka gibt. Viele Srilankaner gehen bereits mit 45 Jahren in Rente und leben von den Zinsen ihrer Abfindung. Es gibt keine Rente in Sri Lanka. Scheidet jemand aus, dann bekommt er eine Abfindung. Diese wird auf der Bank angelegt. 18% Zinsen sind normal bei Banken. Sri Lanka hat eine hohe Inflationsrate.Neben der Straße sehen wir jetzt Weißbartlangurenaffen sitzen. Daneben ist eine große Buddahstatue, die vom Militär aus Spendengeldern gebaut wurde. Buddahstatuen stehen immer auf einem Lotospotest. Die Lotosblume ist ein Zeichen für Reinheit. Das Ziel des Buddhismus ist den Geist rein zu bekommen. Rein von Hass, Neid und anderen negativen Gedanken. Bei der Weiterfahrt kommen wir an einer Reismühle vorbei. In Sri Lanka wird der Reis nur poliert gegessen (die äußere Haut wird entfernt). Ein Stück weiter sehen wir Makakenaffen am Straßenrand. Neben dem Parakarama Stausee sitzt ein Seeadler auf einem Baum. Auch ein Wasserwaran sonnt sich auf einem Stein am Uferrand. Wasserwarane sind kleiner als Landwarane erklärt Dayan, werden aber oft verwechselt. Auch ein Bienenfresservogel lässt sich blicken. Neben dem Stausee sind wieder Reisfelder zu sehen. Jetzt erreichen wir den Eingang zu den Ruinen des ehemaligen Königspalastes in Polonnaruwa. Auf dem Potest der ehemaligen Empfangshalle, sind noch die Reihe von Tieren in Stein gehauen zu erkennen (Elefanten, Löwen, Zwerge), Am Treppenaufgang ist jeweils rechts und links ein Fabeltier und vor dem Treppenaufgang ein Mondstein. Daneben befindet sich das Königsbad. Von diesem gehen wir weiter zum Königspalast, der ursprünglich 7 Stockwerke hatte und pyramidenförmig gebaut war, was eigentlich untypisch für Sri Lanka war. Die Innenräume waren wegen der Hitze ohne Fenster. Auf dem Weg dahin ist noch ein großer Termitenhügel zu bewundern, sowie ein Ficusbaum mit imposantem Wurzelwerk. Auf der anderen Seite sind 4 verschiedene Bäume (Palme, Ficus, etc)zu einem zusammengewachsen. Neben den Ruinen des Königspalastes gibt es noch weitere Ruinen zu besichtigen. Es sind verschiedene Zahntempelanlagen und Stupas zu besichtigen. Jeder König hatte seinen eigenen Zahntempel errichten lassen. Der Zahn des Buddah wurde dann von einem Tempel in den nächsten gebracht und dort aufbewahrt. Auch das größte Buch der Welt bestaunen wir. Es ist aus Stein gefertigt und auf ihm sind die Taten des Königs eingemeißelt. Das Buch ist ca. 8 Meter lang. Zu besichtigen ist ferner eine Shiwa – Hindutempelanlage. Auf unserem Spaziergang durch die verschiedenen Tempelanlagen sehen wir einen Königsfischer – eine Art Eisvogel und einige Landwarane, sowie jede Menge Makakenaffen. In der Klosteranlage sitzen auf einem Felsen betende buddhistische Mönche. Im Felsen selbst sind Buddhafiguren eingemeißelt in allen 3 Stellungen in denen ein Buddha abgebildet wird (sitzend, stehend oder liegend). Ist beim liegenden Buddha ein Zeh länger als am anderen Fuß, dann soll dies symbolisieren, dass der Buddha kurz davor ist ins Nirwana einzugehen. Wir werden nochmals darauf hingewiesen, dass es strikt verboten ist sich vor einer Buddha Statue fotografieren zu lassen. Dies wird als Beleidigung aufgefasst. Buddhas werden immer mit halb geschlossenen Augen dargestellt. Auch hier laufen viele halbverhungerte, räudige Hunde herum.Nach einer ausgiebigen Besichtigung geht es weiter zum Habarana Park. Hier nehmen wir an einer Jeepsafari teil um wilde Elefanten zu sehen. Durch den Regen in den letzten Tagen gibt es die Schwierigkeit, dass viele Wege unter Wasser stehen und deshalb nicht weit in den Dschungel gefahren werden kann. Aber die Fahrer versuchen ihr Bestes um Elefanten zu finden. Gleich zu Beginn der Safari rennt ein Fuchs aus dem Dickicht davon. Ein Stück weiter erspähe ich einen wilden Pfau. Die Jeeps quälen sich mit Allrad durch ziemlich große Wasserlöcher. Oft sind mehrere Anläufe nötig um wieder aus so einem Loch herauszukommen. Zwei Jeeps bleiben während der Safari ganz stecken und werden von anderen herausgezogen. Durch das Herausziehen und den durchdrehenden Rädern werden wir mit Schlamm bespritzt. Die Kleidung und wir selbst sind mit Schlammspritzern überzogen. Aber was soll’s. Es hat sich gelohnt. Wir sehen zwei Mal einen changeable Hawk Eagle (ein Adler mit einer Federhaupe auf dem Kopf), ein Chamäleon, und jede Menge Elefanten. Während der Safari erreichen wir auch einen ehemaligen Vulkanberg, der aus Gneisfelsen (Quarz, Granit) besteht. Auf diesen klettern wir. Oben ist ein Aussichtspunkt errichtet, von dem aus manchmal Elefanten zu sehen sind. Tatsächlich sind in ziemlicher Entfernung einige zu erspähen. In Herden sind normalerweise nur weibliche Elefanten. Männliche Elefanten verlassen die Herde.Nach der beeindruckenden Safari machen wir uns auf den Rückweg. Wir überqueren dazu wieder eine Bahnschiene. Dayan erklärt, dass es sehr oft Unfälle gibt, da die Elefanten die Bahnschiene als Weg benutzen und darauf laufen. Auf Sri Lanka sterben jährlich ca. 250 Elefanten durch Verkehrsunfälle oder durch Schießereien wenn diese in die Plantagen einfallen. In der Kolonialzeit wurden viele Elefanten nur zum Spaß getötet, aber auch wegen dem Elfenbein. In Sri Lanka kostet 1 Liter Benzin ca. 150 Rupien und ein Liter Diesel ca. 115 Rupien, was umgerechnet knapp ein Euro ist. Nach der Ankunft im Hotel ist erstmal Duschen angesagt und Kleiderwechsel um sich vom Schlamm zu befreien. Danach spaziere ich noch durch die Hotelanlage um Tiere zu beobachten. Ich sehe gelbe Vögel, Streifenhörnchen, einen Pfau, Tauben und noch andere Vogelarten.Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform. Als wir so schön zusammensitzen springt ein kleiner Frosch zu uns auf den Tisch. Meine Tischnachbarin meint, sie wird ihn aber nicht küssen, da sie schon verheiratet ist.  

  4.Tag Samstag 12.01.2013
 Aufstehen um 6:00 Uhr. Um 6:30 Uhr frühstücken und die Koffer vor die Tür stellen, damit sie abgeholt werden können. Wieder sind überall die Schreie von Pfauen zu hören. Als ich von der Zimmertür ins Freie gehe springt mich ein Frosch an. Zunächst bin ich erschrocken da ich ja nicht wusste was mich da im Dunkeln anspringt, hätte ja auch eine Spinne sein können.Um 7:30 Uhr ist Abfahrt, vorher hat jeder noch kontrolliert, ob auch jedem sein Koffer dabei ist und verladen wurde.Heute geht es nach Sigiriya zum Löwenfelsen, der in weiter Ferne von unserem Hotel aus schon zu sehen war. Dort werden wir die alte Königsstadt besichtigen. Unten stehen viele Männer herum, die sich für Geld anbieten einem hoch auf den Felsen zu begleiten. Es gibt immer wieder Besucher die es ohne Hilfe nicht schaffen die 1200 Stufen hoch und wieder herunter zu steigen, so ist es für diese Leute ein lukratives Geschäft, da sie nicht wenig Geld dafür verlangen (ca. 15 Euro).Es ist nicht ganz so einfach die Leute abzuschütteln, da sie sich manchmal einfach am Arm einhängen und einen hoch begleiten wollen. Da muss man schon öfters energisch sagen, dass man alleine hoch laufen will. Die alte Königsstadt war von einem Wassergraben und einer Stadtmauer umgeben und war früher wie eine Festung aufgebaut und bewacht. Der dortige König hatte weniger Sinn für sein Volk als für seine eigenen Interessen, daher entstand dieser pompöse Palast von dem jetzt noch die Ruinen zu besichtigen sind. Unterhalb des Felsens ist zunächst der Wassergarten angelegt mit mehreren L- förmigen Schwimmbädern. Sogar ein kleiner Springbrunnen aus der damaligen Zeit funktioniert original immer noch. Die gesamte Baukonstruktion ist aus gebrannten Ziegelsteinen gefertigt. Man sagt der König hatte einen Harem von 500 Frauen die hier unten untergebracht waren. Man sagt ein Hund konnte über die Dächer der Häuser der Soldaten usw. in die Königsstadt gelangen, so groß soll die Anlage außen herum gewesen sein. Nach dem Wassergarten beginnen die Stufen und der Aufstieg auf den Felsen. Unten sind einzelne Höhlen – es waren früher Sitzhöhlen – Gebetshöhlen für Mönche. Über den Höhlen wurden Rinnen eingeritzt damit das Wasser abläuft und nicht in die Höhle laufen kann. Die Höhlen wurden teilweise innen verputzt und es befinden sich Überreste alter Fresken an den Wänden der Höhlen. Wir nehmen die 1200 Stufen in Angriff um auf den Felsen den Sitz des Königs zu gelangen. Unterwegs sehen wir wieder Makakenaffen und ein Riesenhörnchen. Auf ca. halber Höhe erreichen wir die Spiegelmauer, diese war früher mit Bienenwachs eingerieben, so dass sie spiegelte, teilweise glänzt sie heute noch etwas. Danach erreichen wir die Löwenterasse, hier ist ein Sicherheitskäfig für die Besucher an der Seite angebracht, da in der trockenen Zeit häufig Hornissen an den Felswänden ihre Nester bauen und aggressiv die Besucher attackieren. In solchen Fällen kann der Felsen nur in Schutzkleidung bestiegen werden. Bei uns gibt es jedoch heute keine Hornissen, wir haben eine günstige Jahreszeit erwischt. Der weitere Aufgang stellte früher einen Löwen dar, in dessen innerem der Treppenaufgang nach oben ging. Heute sind nur noch die Löwentatzen rechts und links der Treppe übrig. Das gesamte Baumaterial ist früher mit Lianen hochgezogen worden. Oben sind die Umrisse der einzelnen Gebäude noch zu erkennen. Der Rundumblick über das umliegende Land ist auch nicht zu verachten. Auf dem Weg nach unten – wir nehmen einen anderen Weg als nach oben, da der Bus woanders steht als da wo wir hochgegangen sind – sehen wir einen Schlangenbeschwörer mit einer Cobra und einer Pythonschlange. Dayan erklärt dass dies oft Zigeuner sind, die durchs Land ziehen und vom Betteln leben. Die nächste Tagesetappe ist ein Gewürz und Kräutergarten. Auf dem Weg dahin sehen wir am Straßenrand häufig Baumhäuser, diese sind Beobachtungsposten. Wenn der Reis bald erntereif ist wird Wache gehalten um Tiere von den Reisfeldern fern zu halten. Werden Tiere erspäht versucht man durch lautes Schreien sie daran zu hintern in die Reisfelder einzudringen. Die Weiterfahrt führt durch eine Allee mit Albiziabäumen (Seidenbaum), Dayan bezeichnet diese Bäume als Regenbäume. Wieder sind auch Teakholzbäume zu sehen. Dayan erklärt auf der Weiterfahrt das Ayuveda die Lehre von der Gesundheit ist – ein Heilpraktiker behandelt auf pflanzlicher Basis die Ursache der Krankheit und nicht wie in der Schulmedizin die Symptome. Weiter erklärt er dass in Sri Lanka zwei Mal am Tag Reis und Curry gegessen wird. Curry ist eine Soße aus verschiedenen Gewürzen und Kokosnussmilch diese vermindert die scharfe Wirkung der Gewürze. Pro Haushalt wird 1 bis 2 kg gemahlenes Chilipulver pro Monat verbraucht. Srilankaner essen sehr scharf. Es gibt tausende unterschiedliche Currygerichte. Auf der Fahrt in den Gewürz und Kräutergarten kommen wir durch die Stadt Matale. Hier ist ein Felsentempel mit einer goldenen Buddhafigur am Straßenrand im vorbeifahren zu sehen. Im Gewürz und Kräutergarten angekommen, werden wir von einem deutschsprechenden Führer begrüßt und durch den Schaugarten geführt. Er erklärt die einzelnen Pflanzen und Gewürze, sowie deren Verwendung bzw. Heilwirkung. Kardamon, Pfefferliane, Vanille, roter Ananas, Muskatnuss, Ingwer sind nur einige der gezeigten Gewürze. Bei der roten Ananas (es gibt gelbe, grüne und rote Ananas) erklärt unser Führer, dass diese den Stoffwechsel anregt und ein gutes Schlankheitsmittel ist. Nach der Führung gibt es einen kleinen Imbiss mit Curry und Weißbrot, danach eine kleine Schultermassage. Wer möchte kann sich anschließend für ein Trinkgeld noch ausgiebiger massieren lassen. Jetzt werden die Ayuveda Produkte erklärt und anschließend besteht die Möglichkeit Ayuveda Medizin einzukaufen.Bei der Weiterfahrt erreichen wir wieder Matale. Dort lässt uns der Bus aussteigen, damit wir von außen einen reich verzierten Tempel der Fruchtbarkeitsgöttin in Augenschein nehmen können. Der Tempel wird gewöhnlich von vielen Frauen besucht. Betreten dürfen wir den Tempel nicht, aber jemand zeigt uns für ein Trinkgeld die Transportwagen die für das Fest im Februar von Pilgern gezogen werden. Bei der Weiterfahrt erklärt Dayan dass Sri Lanka unter 3 Kolonialherren stand (Portugieser, Holländer und Engländer). An den Küstengebieten finden die Wirtschaftsaktivitäten wie Handel mit Edelsteinen und Gewürzen statt. Weiter erklärt Dayan dass es insgesamt 36 verschiedene Bananensorten in Sri Lanka gibt. Im Gewürzgarten konnten wir eine Zitronenbanane probieren, die tatsächlich etwas nach Zitrone geschmeckt hat. Die rote Banane schmeckt etwas süßlicher und wird gerne von den arabischen Ländern gekauft.Mittlerweile erreichen wir die Bergstadt Kandy. Die Fahrt geht auf einen Aussichtspunkt von wo man einen guten Überblick auf die Stadt hat. Gut zu sehen ist auch der Zahntempel (in ihm wird der linke obere Eckzahn des Buddha aufbewahrt) mit dem künstlich davor angelegten eckigen See. Links oben auf dem Berg wieder ein überdimensionaler Buddha und auch links auf dem Berg unser Hotel in dem wir zwei Nächte verbringen werden. Doch zunächst besuchen wir eine Folkloreshow in Kandy. Diese wird vom roten Kreuz gefördert. In der Show sehen wir traditionell Srilankanische Tänze und Trachten, einen Feuerschlucker und zu guter Letzt einen Tanz über glühende Kohlen. Nach der Veranstaltung erklärt Dayan auf dem Weg zum Hotel, dass der frühere Name Ceylon aus dem portugiesischen abgeleitet ist und Insel bedeutet. Lanka heißt auch Insel und Sri heißt ledig, folglich heißt Sri Lanka ledige Insel. Dayan erklärt weiter dass wir mit unserem Bus nicht bis zum Hotel hochfahren können, da dort hinauf nur eine ganz enge gewundene Straße führt, wir steigen also in einen Kleinbus um (ein Hotelshuttle). Das Gepäck wird separat gebracht. Als wir unsere Zimmer beziehen, merken wir dass das Hotel schon in die Jahre gekommen ist und renovierungsbedürftig ist. Dayan erklärt später, dass im Augenblick damit begonnen wird so nach und nach das gesamte Hotel zu renovieren, nur während des Bürgerkrieges war das Geld dafür nicht vorhanden, da weniger Gäste kamen. Die Stadt Kandy liegt 500 Meter über dem Meeresspiegel. Um 19:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform.  

5.     Tag Sonntag 13.01.2013
  Nach dem Frühstück geht es um 8:30 Uhr heute los. Es steht zunächst der Besuch des botanischen Gartens auf dem Programm. Laut Dayan soll es eines der schönsten botanischen Gärten in ganz Südostasien sein. Beim betreten des botanischen Gartens können wir gleich ein Hochzeitspaar sehen, dass in den Garten kommt um sich fotografieren zu lassen. Die Braut ist in rot gekleidet. Dayan erklärt dass in Sri Lanka immer zwei Mal Hochzeit gefeiert wird. Erst wird in weiß geheiratet und daraufhin die Familie des Bräutigams besucht. Dessen Familie zahlt die Feier, danach wird in rot geheiratet und die Familie der Braut besucht, die dann diese Feier bezahlt. Im botanischen Garten erklärt Dayan die einzelnen Bäume und zeigt deren Früchte. Zunächst sehen wir eine Jakfrucht, sie gehört zur Familie der Maulbeergewächse. Die Jackfrucht wie sie auf deutsch heißt, reift direkt am Stamm und ist grün mit kleinen Noppen. Neben weiteren uns fremden Bäumen sehen wir wieder einen Muskatnussbaum, Königspalmen, wieder viele Makakenaffen und an den Bäumen hängen jede Menge Flughunde. Einen blühenden Kaffeestrauch hätten wir nicht als solchen erkannt, da er baumhoch gewachsen ist. Weiter können blühende Helioconis bewundert werden. Im Orchideenhaus sind verschiedene Orchideen zu bestaunen. Nach dem Besuch des botanischen Gartens wird als nächstes ein Edelsteinbetrieb besichtigt. Zunächst bekommen wir einen Film in deutscher Sprache gezeigt wie eine Edelsteinmiene errichtet wird und wie die Edelsteine abgebaut werden. Anschließend werden wir in die Werkstatt geführt wo uns vorgeführt wird wie die Edelsteine geschliffen und weiterverarbeitet werden. Natürlich darf der Ausstellungs- und Verkaufsraum nicht fehlen, wo man sein Geld loswerden kann. Wir lernen, dass es in Sri Lanka überwiegend Saphire gibt (die wertvollsten Edelsteine die in Sri Lanka gefunden werden) , die es nicht nur in Blau gibt, sondern auch in Gelb und Rosa. Ich warte lieber vor der Tür, da ich nicht das Interesse habe mein Geld im Laden zu lassen. Draußen hat sich ein Schlangenbeschwörer niedergelassen. Eine Kobra bäumt sich auf als der Schlangenbeschwörer auf seiner Flöte spielt. Die Python die auch dabei, ist macht sich auf den Weg in unsere Richtung. Bei einem Mitreisenden umkreist sie sein Bein und erkundet weiter die Gegend. Schließlich darf der Reisekollege die Schlange sich um den Hals legen. Weiter geht die Fahrt ins Bergland um eine Teefabrik zu besichtigen. Die Fahrt führt durch viele Teeplantagen. An einer Akazie sehen wir ein Hornissennest. Dayan erklärt dass die Teebüsche baumhoch werden können. Damit sie jedoch leichter geerntet werden können, werden sie klein gehalten. In der Fabrik angekommen erklärt uns Dayan die einzelnen Maschinen. Zunächst wird der Tee mit Hilfe eines Gebläses getrocknet. Danach gemahlen, anschießend auf einem Rüttelband sortiert. Danach wird er fermentiert (die Inhaltstoffe reagieren mit Sauerstoff und fermentieren). Schließlich wird der Tee noch geröstet (dörren). Grüner Tee ist zwar fermentiert, jedoch nicht geröstet. Die aussortierten Stiele und der Staub werden für Dünger und Kompost verwendet. Wir bekommen auch die unterschiedliche Qualität der Teesorten erklärt. Der Beste und teuerste Tee ist der Broken Orange Pekoe Fanings (BOPF) nur die obersten zarten Blätter. Danach kommt der Broken Orange Pekoe, obere Blätter (BOP), dann Orange Pekoe, zweite Blätter und Pekoe. Außerdem gibt es noch die Triebspitzen (Silver Tips oder seltener Gold Tips). Die schlechteste Qualität ist mit Stielen gemischt. Es gibt Tieflandtee, Berglandtee und Hochlandtee. Wir bekommen nach der Besichtigung eine Kostprobe des besten Tees BOPF zu trinken. Wer möchte kann sich in der Kantine etwas zu Essen bestellen. Im Ladenraum daneben kann sich wer möchte, noch mit Tee eindecken. Unterwegs bei der Weiterfahrt sehen wir einen Hindutempel reich geschmückt. Jetzt wird es ernst. Wir müssen vor einer Kleinstadt aus dem Bus aussteigen und sollen einen Spaziergang durch die Stadt machen, damit wir sehen wie das Leben hier so vonstatten geht. Der Bus wartet am anderen Ende der Stadt wieder auf uns. Wir schlendern entlang der Läden und Märkte und lassen uns von der Vielzahl der angebotenen Waren beeindrucken. Ein Bettler nervt uns und verfolgt uns hartnäckig. Er lässt sich kaum abschütteln. Die Läden sind alle zur Straßenseite offen, das Leben spielt sich auf der Straße ab. Auch eine Näherei ist offen zur Straße hin und jeder kann den Frauen bei der Arbeit zusehen. In der Stadt sind auch jede Menge Tuk Tuks (Motorrikschas) aufgereiht am Straßenrand geparkt. Nach diesem kleinen Abenteuer geht die Fahrt zurück nach Kandy. Dayan erklärt den Buddhismus. Es ist keine Religion sondern eine Lebensweise. Die Menschen gehen zu Buddha um geistige Ruhe zu finden. Buddah war auch kein Gott sondern ein normaler Mensch. Erst wenn der Geist rein ist (Gier, Haß, Wahn) kann er ins Nirwana gelangen (Erleuchteter). Buddhas werden mit verschiedenen Handhaltungen dargestellt z.B. meditierender Buddha. Buddha wurde nach seinem Tod verbrannt. Nur die Knochen und die Zähne blieben übrig. Der linke obere Eckzahn gelangte nach Sri Lanka und wird in Kandy im Zahntempel als Reliquie aufbewahrt. Buddha erlangte seine Erleuchtung unter einem Bobaum (Pappelfeige – gehört zur Familie der Maulbeergewächse), daher ist dieser Baum heilig und vor jedem Tempel steht ein Bobaum, der mit einer Mauer umgeben wurde. Manchmal ist sogar ein offenes Gebäude darum herumgebaut. Am Zahntempel in Kandy angekommen, müssen wir unsere Schultern und den Hals bedecken. Auch die Beine bis über die Knie müssen bedeckt sein, sonst dürfen wir nicht in den Zahntempel. Am Eingang müssen wir unsere Schuhe zur Aufbewahrung geben. Im Tempel selbst hängen die Buddhistischen Fahnen, auch die Srilankanische Flagge ist zu sehen. Viele Pilger bringen Lotosblüten und Geschenke für die Mönche im Tempel mit. Eine Bildergalerie erzählt die Geschichte wie der Zahn des Buddha nach Sri Lanka gelangt ist. Beeindruckt kehren wir ins Hotel zurück wo wir um 19:30 Uhr wieder in Buffetform Abendessen haben.

6.     Tag Montag 14.01.2013Früh werden gleich die Koffer vor die Tür gestellt, damit sie abgeholt werden können. Nach dem Frühstück werden die Koffer wieder kontrolliert, damit sie auch richtig verladen werden. Abfahrt ist dann um 8:30 Uhr. Wir fahren Richtung Colombo. Die Strecke ist zwar nicht allzu lang, aber durch die Straßenverhältnisse kommt man auf Sri Lanka nur langsam vorwärts. Wir kommen an einem Museum an den Bahnschienen vorbei. Dort sind die Maschinen ausgestellt, die zum Bau der Bahnlinie von den Engländern verwendet wurden. Auch an einem Gedächtnistunnel aus der Kolonialzeit fahren wir vorbei. Vorne am Horizont ist ein Felsen ähnlich wie der Löwenfelsen in Sigiriya zu sehen, der Biebelfelsen (biblerock). An Obstständen an der Straße legen wir eine kurze Rast ein. Hier können wir Obst kaufen. Ich probiere wie eine rote Banane schmeckt. Es werden auch Früchte angeboten, die gekaut werden um Zähne weiß zu machen. Einen weiteren Stopp haben wir an einem Souvenirladen in dem Cashew Nüsse verkauft werden. Vor dem Laden steht ein prächtiger Cashewbaum.In Colombo angekommen haben wir zunächst eine Stadtrundfahrt. Es geht unter anderem vorbei an der internationalen Konferenzhalle in Colombo, dem Viertel wo die besser betuchten Leute wohnen, alten Häusern aus der Kolonialzeit, vorbei am Parlamentsgebäude (weißes Haus von Colombo)und der Uferpromenade, sowie dem alten Parlamentsgebäude. In einer Shopping Mall haben wir Mittagspause. Danach bekommen wir noch Zeit über den Basar zu bummeln. Es geht weiter Stadtauswärts zum Ramada Hotel – ein Transithotel, das nur 15 Minuten vom Flughafen entfernt ist. Um 19:00 Uhr haben wir Abendessen wieder in Buffetform.

7.     Tag Dienstag 15.01.2013 Die Nacht heute ist sehr kurz. Um 3:00 Uhr werden wir geweckt. Die Koffer stellen wir vor die Tür. Um 3:30 Uhr bekommen wir ein Frühstückspaket und Kaffee. Um 4:15 Uhr startet der Bus zum Flughafen. Nachdem wir unsere Koffer in Empfang genommen haben und uns vom Fahrer und Beifahrer verabschiedet haben, begleitet uns Dayan noch in die Abflughalle, schließlich verabschieden wir uns auch von ihm. Bereits am Eingang zum Flughafen wurden die Koffer und das Handgepäck stichprobenartig durchleuchtet. Nach dem einchecken und den Formalitäten bei der Ausreisebehörde, bleibt noch genügend Zeit durch die Geschäfte zu bummeln. Eine halbe Stunde vor dem Abflug um 7:25 Uhr wird eingestiegen. Wir werden mit dem Bus zum Flugzeug gebracht. Nachdem die Flughöhe erreicht wurde, gibt es noch mal ein kleines Frühstück. Auf dem Ibrahim Nasir Airport in Male gelandet, werden wir vom Reiseveranstalter in Empfang genommen und zum nächsten Eincheckschalter dirigiert. Sprich der Koffer wurde vom Band geholt und gleich wieder für das Wasserflugzeug aufgegeben. Nach dem die Koffer weg waren, wurden wir gleich in einen Bus verfrachtet der uns zur Abflughalle der Wasserflugzeuge gebracht hat. Nach ca. 30 Minuten Wartezeit geht es weiter. Wir werden nach draußen auf den Steg gebracht wo wir noch mal 10 Minuten warten, da erst die Koffer im Flugzeug verstaut werden müssen. Jetzt werden wir ins Maldivian Air Taxi – wie es dort genannt wird – verfrachtet. Das Handgepäck wird in einen separaten Stauraum im Heck des Flugzeugs geschlossen. Die Koffer sind auf einer Fläche hinter den Sitzreihen verzurrt. Die Maschine fasst 15 Passagiere. Rechts sind 2 Sitzreihen und links eine. Im Flugzeug ist die Sicht nach vorne zu den Piloten und der Instrumententafel frei. Der Flug dauert ca. 45 Minuten. Aus der Luft sehen wir viele kleine Inseln der Malediven in ihren unterschiedlichen Formen. Dann taucht unsere Insel Meddhupparu vor uns auf. Diese wird einmal umrundet und wir landen auf dem Wasser. Am Steg wird das Flugzeug vertäut. Nachdem wir unser Handgepäck wieder wieder in Empfang genommen haben, werden wir von einer Frau begrüßt, die uns zur Hauptbar begleitet, wo wir ein Willkommensgetränk bekommen. Auf dem Weg dorthin sind wir vom weißen Korallensand und der Sonne ganz geblendet. Die Begrüßung beginnt mit den Worten Willkommen im Paradies. In der Bar wird ein Bogen ausgefüllt in dem wir unsere persönlichen Daten eintragen. Jeder bekommt seinen Zimmerschlüssel ausgehändigt und es werden Informationen über die Hotelanlage, den Besonderheiten und den Freizeitmöglichkeiten vermittelt. Jeder wird anschließend zu seinem Bungalow begleitet. Um den Koffer müssen wir uns nicht kümmern, dieser wird direkt vom Flugzeug aus ins Zimmer gebracht. Bei der Informationsrunde wurde auch gesagt, dass man während des gesamten Aufenthaltes kein Geld mit sich herumtragen muss. Alles, auch was man in den Souvenirläden kauft wird auf die Zimmerrechnung geschrieben und man zahlt am Ende des Aufenthaltes alles zusammen. Die Trinkgelder können ebenfalls am Ende des Urlaubs verteilt werden. Bezahlt werden kann in US Dollar oder der Landeswährung Maledivische Rupien. Als erstes erkunde ich die Insel, wobei es zu Beginn Orientierungsschwierigkeiten gibt, da das Innere der Insel dschungelartig bewachsen ist und Pfade zu den einzelnen Einrichtungen führen. Die Bungalows sind rund um die Insel mit Blickrichtung Strand von der Terasse aus angeordnet. Jeder Bungalow hat eine Terrasse mit 2 Liegestühlen. In der Mitte der Insel ist das Dorf der Angestellten mit einem Zaun und Dschungelbewuchs abgeschirmt. An den meisten Stellen ist am Ufer ein Sandstrand. In meinem Bereich ist eine kleine Mauer zwischen Ufer und Wasser, was aber kein Problem ist, da in geringen Abständen das Wasser über Leitern erreichbar ist. Es wurde noch gesagt, dass das Hotel alle extra Wünsche erfüllt, es ist nur eine Frage des Preises. So kann man ein Stranddinner buchen etc. Dazu soll man seine Wünsche nur an der Rezeption mitteilen. Die Uhrzeit musste nochmals angepasst werden. Zwischen Colombo und Male musste die Uhrzeit eine halbe Stunde zurück gestellt werden. Zwischen Meedhupparu und Male ist nochmals eine Stunde Zeitdifferenz. Neben der Hauptbar befindet sich der Swimmingpool, versteckt dahinter das Restaurant. Auch hier können Flughunde beobachtet werden. Dazu jede Menge Krähen und eine andere schwarze Vogelart, die ich nicht bestimmen konnte. An den Bungalows gesellen sich nachts Geckos an den Wänden ein, welche auf Fliegenjagd gehen.Im Hauptrestaurant bekommt man einen Tisch zugewiesen, den man dann während seines gesamten Aufenthaltes hat. Bei All Inclusiv gibt es eine Auswahl an 5 verschiedenen Cocktails und 5 verschiedenen Mocktails (alkoholfrei), sowie diverse Softdrinks. Frisch gepresste Fruchtsäfte sind nicht inclusive und müssen bezahlt werden, auch sonstige Alkoholische Getränke die nicht inbegriffen sind. Im östlichen Bereich der Insel befinden sich Beachvillen, diese haben pro Nacht einen Aufpreis von 537 US Dollar. Sie sind vom Rest der Insel abgeteilt. Im Korallensand beobachte ich wie Muschelschalen das wandern beginnen und stelle fest, dass sich Einsiedlerkrebse darinnen eingenistet haben und mitsamt der Schale auf Wanderschaft gehen. Auf der Mauer zum Meer sitzen jede Menge Krabben. Als Freizeitmöglichkeit wird kostenloses Schnuppertauchen angeboten. Schnorchelausflüge können gebucht werden und diverse andere Ausflüge. Schnorchelausrüstung kann ausgeliehen werden. Auf der Insel gibt es zudem einen Fitnessraum, ein Spa mit Sauna und Dampfbad. Gegen Kosten kann man Massagen buchen. Abends wird in der Hauptbar Livemusik gespielt mit bekannten Englischen Songs. Ansonsten gibt es auf der Insel verteilt noch kleinere Bars. In der ersten Nacht gibt es einen kleinen Regenschauer aber nach 10 Minuten hört der Regen wieder auf.Während der Woche Aufenthalt kann man im Glasklaren Wasser Riffische in allen Farben beobachten. Einmal kommt eine Schildkröte vorbeigeschwommen. Nachts um 21:30 Uhr werden täglich die Fische an einer Stelle auf dem einen Steg gefüttert, da kommen große Jackfische vorbei um sich die Happen zu schnappen. Auch ein Rochen schaut täglich vorbei.Am Sonntag buche ich eine Kokosnusssafari. Wir werden dazu in ein Boot verfrachtet. Dieses fährt einmal um die Insel. Zu Beginn bekommen wir eine Halskette aus Pflanzen gebunden und auf dem Boot eine Trinkkokosnuss. Danach noch normale Kokosnuss zu essen. Unterwegs sehe ich fliegende Fische, die knapp über der Wasseroberfläche ein Stück fliegen, bevor sie wieder ins Wasser eintauchen. Der Ausflug hat 10 Dollar gekostet und war in Ordnung. Entlang des Strandes sind Fahnen aufgestellt die anzeigen ob man hinausschwimmen kann oder nicht. Die meiste Zeit war die rote Fahne heraußen. Einmal kurz war früh die gelbe Fahne zu sehen.Am Montag den 21.01. am letzten Aufenthaltstag bekommt man abends einen Zettel ins Zimmer gelegt, auf dem die Informationen bezüglich der Abreise mitgeteilt werden.  

14. Tag Dienstag 22.01.2013  Um 10:45 Uhr sollten die Koffer abgeholt werden, aber bereits um 10:30 Uhr hat es an der Tür geklopft und der Koffer wurde geholt. Um 12:00 Uhr sollte das Wasserflugzeug starten und um 11:15 Uhr sollte man sich an der Rezeption einfinden. Die Gäste, die noch nicht um 11:00 Uhr an der Rezeption waren wurden angerufen und zur Rezeption bestellt, so war das Wasserflugzeug bereits um 11:30 Uhr in der Luft. Unsere Gruppe wurde in 3 Etappen zum Flughafen nach Male geflogen. Ein Teil der Gruppe wurde um 14:00 Uhr ausgeflogen, der Rest um 16:00 Uhr. Ich war beim ersten Flug dabei. Wieder sind die einzelnen Inseln der Malediven gut vom Flugzeug aus zu sehen. Nach wiederum ca. 45 Minuten landen wir in Male auf der Flughafeninsel. Mit dem Bus werden wir zum Abflugterminal gebracht, wo jemand von der Reiseagentur bereits auf uns wartet. Der Abflug nach Colombo ist erst abends um 20:25 Uhr und durch die Zeitumstellung sind es noch ca. 8 Stunden bis zum Abflug. Der Reiseveranstalter schlug vor uns einen Führer zu stellen, der uns mit der Fähre nach Male begleitet und uns die Stadt zeigt. Der Führer sollte nichts außer einem Trinkgeld kosten. Die Kofferaufbewahrung kostet pro Koffer 5 US Dollar. Aber was will man 8 Stunden in einer stickigen Flughafenhalle – wir können noch nicht einchecken und somit auch nicht in den klimatisierten Abflugbereich des Flughafens. Also nehmen wir den Vorschlag an und fahren mit der Fähre nach Male. Von der Fähre aus sind Delphine im Wasser zu sehen. Unser Führer Sabin führt uns zu den Sehenswürdigkeiten von Male wie den Präsidentenpalast, das Nationalmuseum, die Staatsbibliothek, den Friedhof wo die Sultane bestattet sind, den Fischmarkt etc.. Insgesamt ist es jedoch eine Stadt mit hohen Gebäuden wegen dem Platzmangel, da es nur eine kleine Insel ist – Sabin sagt es ist die kleinste Stadt der Welt. Man hat nichts verpasst wenn man sich die Stadt nicht ansieht. An den Straßen stehen Motorräder und Roller aneinandergereiht, so wie wo anders Autos nebeneinander parken, sind es hier die Motorräder. Nach dem Rundgang besuchen wir noch ein Restaurant, da immer noch genügend Zeit ist bis zum Abflug. Schließlich fahren wir wieder mit der Fähre zurück auf die Flughafeninsel. Um 17:45 Uhr begeben wir uns schließlich Richtung Schalter zum Einchecken. Dieser öffnet für unseren Flug um 17:50 Uhr. Den Koffer endlich los ist es schon gemütlicher. Wir können in den moderneren Teil des Flughafens – die Halle vorher sah aus wie eine Wellblechhalle, es finden gerade Renovierungsarbeiten statt. Anstatt wie geplant um 20:25 Uhr fliegen wir erst eine Stunde später los nach Colombo. Dies hat aber auch den Vorteil, dass wir in Colombo keine erhebliche Wartezeit mehr haben. Um 1:00 Uhr nachts geht schließlich unser Flug von Colombo zurück nach Frankfurt.

 

15. Tag Mittwoch 23.01.2013 Kurz nach 7:00 Uhr früh landen wir auf dem Flughafen in Frankfurt. Mit dem Shuttle geht es vom Terminal 2 zum Terminal 1 wo sich auch der Fernbahnhof befindet. Es hat in den letzten Tagen geschneit und die Landschaft ist weiß. Wieder geht ein schöner Urlaub zu Ende.

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12 Tage Rundreise vom 12.06.2012 bis 24.06.2012
Veranstalter: Eberhardt Travel


Nachts geht es mit dem Zug zum Flughafen Frankfurt. Dort werden wir von Automaten empfangen. Die Flugabfertigung wurde seit dem letzten Urlaub komplett umgestellt. Jetzt muss am Automaten die Bordkarte gelöst werden. Die Gepäckaufgabe kann ebenfalls am Automaten erfolgen. Dort wo noch Personal an der Gepäckaufgabe steht sind endlos lange Schlangen und ein Flughafenangestellter fordert uns auf das Gepäck am Automaten aufzugeben, da die Schlange voll ist. Selbst das Boarding geschieht mit Barcodescanner, woraufhin sich das Drehkreuz passieren lässt. Nach ca. 2 Stunden Flug erfolgt die Landung auf dem Flughafen in Stockholm. Von wo aus uns ein bereitstehender Taxifahrer nach 25 minütiger Fahrt ins Rica Talk Hotel an der Stockholmer Messe bringt. Der Flughafen befindet sich weit außerhalb der Stadt wodurch sich die lange Fahrtzeit begründet. Wir haben erst um die Mittagszeit, als wir im Hotel einchecken und die restliche Reisegruppe wird erst gegen 18:00 Uhr im Hotel erwartet, da diese mit dem Bus von der Fähre in Göteborg kommen. Also genehmigen wir uns einen Cappuccino in der Hotellobby und unternehmen einen kurzen Spaziergang. Allzu ausgedehnt gestaltet sich der Spaziergang allerdings nicht, da sich ein Gewitter mit Donner und dunklen Wolken ankündigt. Während des Spazierganges müssen wir feststellen, das die Radfahrer in Schweden rasant und ohne Rücksicht auf den Rad-, bzw. Fußwegen unterwegs sind und man aufpassen muss nicht über den Haufen gefahren zu werden. Wieder im Hotel angekommen, vertreiben wir uns die Zeit in der Lobby und warten bis der Regen aufhört um noch mal ein kurzes Stück zu gehen. Bei der Rückkehr ins Hotel sehen wir auch schon den Reisebus vor dem Hotel stehen und die Letzten der Reisegruppe mit Koffern im Aufzug verschwinden. Um 19:00 Uhr ist Abendessen angesagt und wir werden von der Reiseleiterin und dem Rest der Gruppe begrüßt und vom Ablauf des nächsten Tages unterrichtet. Beim Abendessen gibt es Buffet und auch die antialkoholischen Getränke sind frei und können selbständig geholt werden.


Gleich nach dem Frühstück und dem Verladen der Koffer in den Bus, bekommen wir unseren Platz im Bus zugewiesen. Wir starten zur Stadtrundfahrt in Stockholm. Mandy unsere Reiseleiterin erklärt uns dass Stockholm auch das Venedig des Nordens genannt wird, aufgrund seiner vielen Brücken und Tausenden von Inselchen. Zunächst geht es zur Stadthalle und dem Stadtgarten wo wir von der örtlichen Reiseleiterin erwartet werden, die uns auf der weiteren Stadtrundfahrt begleitet und Auskünfte über die Stadt Stockholm vermittelt. An der Stadthalle angekommen werden alle noch mal darauf hingewiesen auf die Radfahrer acht zu geben die rasant und ohne auf Fußgänger zu achten angeprescht kommen. Es besteht Zeit die Stadthalle, den Stadtgarten und den an der Hinterseite stehenden Sarkophag zu besichtigen, welcher das symbolische Grab des Stadtgründers (Gustav Vasa) darstellen soll. Auf der weiteren Stadtrundfahrt wird uns mitgeteilt, dass Stockholm auf 14 Inseln gebaut ist und der Stadtkern 850 Tausend Einwohner hat. Mit Vororten sind es 3 Millionen Einwohner. Die Fahrt führt vorbei am Kongresszentrum zur Museumsinsel. Unterwegs wieder viele Informationen über Stockholm. So soll Gustav Vasa auch als Tyrann bekannt geworden sein (1520 bis 1560). Bis 2000 war die evangelische Kirche die staatliche Kirche. Mittlerweile findet eine Trennung von Staat und Kirche statt. Viele Stockholmer haben Sommerhäuser auf den Inselarchipelen. Grundstücke in Stockholm sind wertvoll. Die Fahrt geht vorbei an der Fussgängerzone und durch die königliche Altstadt (Trotning Garten). Als wir die Museumsinsel (Djurgarden) erreichen wird erklärt dass es sich um ein ehemaliges königliches Jagdrevier handelt. Jetzt steht die Besichtigung des Vasamuseums auf dem Programm. Dort ist das königliche Kriegsschiff ausgestellt welches nach Fertigstellung noch im Hafen gesunken ist, da es zu instabil gebaut wurde. Gegenüber dem Vasamuseum befindet sich auch ein Trachtenmuseum. Die Weiterfahrt geht vorbei am Parlamentsgebäude und am königlichen Schloss zu einem Aussichtspunkt von wo aus sich ein guter Überblick auf die Stadt bietet. Rechts vor uns ist der Vergnügungspark zu sehen. Das Scansmuseum, eine alte Wehranlage und vieles mehr. Noch vor 12 Uhr setzt uns der Bus am Königspalast ab. Dort haben wir 3 Stunden Zeit zur freien Verfügung. Zunächst beschließen wir die Wachablösung zu verfolgen die um ca. 12 Uhr stattfindet. Anschließend bummeln wir durch die Fußgängerzone wo ich die Gelegenheit nutze mir für meine Armbanduhr eine neue Batterie zu kaufen, da diese genau zu Reisebeginn sich verabschiedet hat. Ein Eis in einer Waffel wird auch noch genehmigt, bis ein Regenschauer einsetzt der ziemlich heftig wird. Wir flüchten unter den Dachvorsprung eines Museums, was aber auf Dauer auch nicht wirklich Schutz bietet, so wechseln wir den Standort in den Eingangsbereich des Museums. Als der Regen nachlässt flüchten wir in den Eingangsbereich des königlichen Schlosses. Wo die königliche Kapelle besichtigt werden kann. Von dort holt uns pünktlich um 15:00 Uhr der Bus wieder ab und wir fahren zum Fähranleger der Silja Line. Wir checken ein auf dem Schiff Symphonie, welches Richtung Helsinki ablegt. Vorher bekommen wir noch eine Übersicht der Fähre zur Orientierung ausgehändigt, damit jeder seine Kabine findet. Um 17:00 Uhr treffen wir uns vor dem Restaurant zum Abendessen, welches auf 17:15 Uhr bestellt ist. Es gibt wieder Buffet mit reichhaltigem Angebot, auch hier sind die Getränke inbegriffen. Noch beim Abendessen sehen wir durch das Fenster das Schiff Inseln passieren. Es besteht die Möglichkeit Tax Free einzukaufen oder einen Bummel durch die Passage mit Läden zu unternehmen. Anschließend begeben wir uns auf das Sonnendeck wo wir bei strahlendem Sonnenschein die Fahrt genießen und uns die vielen kleinen Inseln (Schärengarten) anschauen. Noch vor dem schlafen gehen muss die Uhr um eine Stunde vorgestellt werden, da in Finnland (Suomi) eine andere Zeitzone herrscht. In der Innenkabine herrscht absolute Dunkelheit und das Handy welches ich als Wecker benutze schaltet sich 3 Mal ohne ersichtlichen Grund aus, was vorher noch nie passiert ist und beim Verlassen des Schiffes auch nicht mehr vorkam.


Um 7:30 Uhr begeben wir uns zum Frühstücksbuffet, draußen herrscht dicker Nebel so dass man die Hand vor den Augen nicht sehen kann. Um 10:00 Uhr legt das Schiff in Helsinki an. Dort verlassen wir das Schiff und warten bis der Bus von der Fähre fährt und wir einsteigen können. Unser Busfahrer Andreas verabschiedet sich von uns. Er fliegt nach Hause. Abgelöst werden wir vom neuen Busfahrer der mit dem Flugzeug in Helsinki ankam und ebenfalls Andreas heißt. In der Zwischenzeit stößt die örtliche Reiseleiterin zu uns, welche uns mit Informationen auf der anschließenden Stadtrundfahrt durch Helsinki versorgt. Noch vom Fähranleger aus ist die weiße Kuppel des Doms von Helsinki zu sehen, sowie der rote Turm der Uspeski Kathedrale (russisch Orthodoxe Kirche). Zunächst geht es vorbei am Präsidentenpalast zur Universität von Helsinki. Der Platz dort wird zu einem Fotostopp genutzt. Hier hat man nicht nur einen Blick auf die Universität, sondern auch auf den Dom und einer Statue von Alexander dem II, dem russischen Zaren. Finnland hat lange Zeit zu Russland gehört. Weiter geht die Fahrt vorbei an den Bahnhof mit einem 48 Meter hohem Uhrturm und dem Baustiel der Nationalromantik, an der Statue des Marshals von Manaheim, am Badestrand (manchmal sieht man hier Helsinkier ihre Teppiche waschen – hat Tradition) von Helsinki und dem Siriusdenkmal, sowie dem finnischen Parlament. Der nächste Stopp ist an der Felsenkirche (Grottenkirche) von Helsinki welche besichtigt wird. Diese ist wegen ihrer ausgesprochenen Akustik bekannt. Wie der Name schon sagt besteht wurde sie unterirdisch in den Granitgrund gesprengt. Sie wurde mit verglasten Betonrippen überkuppelt. Hier endet auch unsere Stadtrundfahrt und die örtliche Reiseleitung verabschiedet sich von uns. Bevor wir die Stadt verlassen parken wir noch an der Uspenksi Kathedrale, wo die Möglichkeit besteht diese zu besichtigen. Wahlweise kann auch der Markt am Hafen besucht werden. Die Preise schrecken allerdings vor dem Kaufen zurück. Uns wird erklärt dass Norwegen noch weitaus teurer ist als Finnland und wenn wir etwas brauchen, dann sollten wir es noch in Finnland einkaufen. Am Präsidentenpalast können wir wieder eine Wachablösung mitverfolgen. Nun verlassen wir Helsinki und fahren auf die Autobahn Richtung Jyväskylä (gesprochen Juweskilä). Unterwegs bestaunen wir die überall am Straßenrand blühenden Lupinen, welche sich Teppichartig wie ein blau, rosa, weißes Band ausbreiten. In Lahti (gesprochen Lachti) legen wir zunächst wieder einen Fotostopp an der Sibeliushalle, dem bekanntesten Gebäude der Stadt, (Konzerthalle nach Sibelius benannt – einem Komponisten).ein, am See Vesijärvi. Hier beginnt auch die große finnische Seenplatte welche nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Die größten Seen sind über hundert Kilometer lang. Die vielen Seen Finnland sehen aus wie an einer Perlenkette aufgefädelt, daher stammt auch der Name der Reederei Silja Line (Silber Linie). In Lahti besichtigen wir noch die Sprungschanzen, dem Austragungsort internationaler Skispringen. Auch eine Babysprungschanze ist dabei. Der untere Teil der Sprungschanze wird im Sommer als Schwimmbad genutzt. Bei der Weiterfahrt durch die endlos langen Wälder Finnlands, vorbei an unzähligen Seen, sehen wir uns im Bus den Film über die Entstehung Europas an. In Jyväskylä übernachten wir im Sokos Hotel Alexandra. Nach dem Abendessen (es gibt Menue mit einer Art gefülltem Schweinefleich, vorher Karottensuppe und als Nachspeise Eis) unternehmen wir noch einen Spaziergang an den See Jyväsjärvi. Andere wandeln auf den Spuren von Alvar Alto – dem bekannten Architekten von Norwegen und besichtigen die von ihm entworfenen Bauwerke. Gewöhnungsbedürftig ist die ständige Helligkeit. Wenn man mitten in der Nacht aufwacht und die Sonne zum Fenster hereinscheint hat man ständig das Gefühl man hätte verschlafen.


Nach dem Frühstück und dem Verladen der Koffer setzen wir die Fahrt fort durch die finnische Seenplatte und den schier endlosen Wäldern. An jeder größeren Straßenkreuzung mitten in den Wäldern befinden sich Supermärkte und Tankstellen, wo die umliegenden Dörfer einkaufen. Mandy erklärt das finnische Schulsystem unterwegs. Von der 1. bis zur 9. Klasse besteht eine Gemeinschaftsschule. Inklusion wird praktiziert. Es gibt kostenloses Schulessen. Die Lehrer sind verantwortlich für den Bildungserfolg der Kinder. Wir kommen nördlicher und können wahrnehmen das die Nadel und Mischwälder nach und nach durch Birkenwälder ersetzt werden. In regelmäßigen Abständen sind auch Warnschilder aufgestellt die darauf hinweisen, dass Elche die Straßen kreuzen können. Bei uns lässt sich jedoch kein Elch sehen, obwohl es in Finnland 90 Tausend Elche geben soll. Bei den Nadelbäumen ist zu beobachten, dass die Bäume kürzere Äste haben, da die Winter sehr schneereich sind und die Äste sonst unter der Schneelast abbrechen würden. Trotz nur 400 Meter Höhenunterschied nimmt die Vegetation nach Norden hin ab, aufgrund der geometrischen Lage. Wir nähern uns schließlich dem Polarkreis. Die Landschaft ist sumpfig. Im Moorboden blüht vielerorts das Wollgras mit weißem Büscheln. Auf der langen Busfahrt sehen wir uns den Film Europa unter Eis, an. Durch welchen wir eine Ahnung bekommen wie die Gegend hier entstanden ist und sich die vielen Seen durch die letzte Eiszeit gebildet haben. Am Isohaara Kraftwerk, bei Oulu, am Kimijoki Fluss gelegen, legen wir wieder einen Fotostopp ein. Hier sehen wir uns eine Lachstreppe an. Lachse können wir jedenfalls keine entdecken. Früher soll der Fluss sehr Fischreich gewesen sein, seit dem Bau des Kraftwerks soll dies jedenfalls nicht mehr der Fall sein. Der größte Teil der Energie wird in Finnland durch Wasserkraft gewonnen, indem die Flüsse aufgestaut werden. In Lappland angekommen erklärt uns Mandy dass die Lappen in Norwegen Samen genannt werden. Hier gibt es keine Elche mehr. Der Boden ist ihnen zu sumpfig. Die Hufe sinken ein. Außerdem ist es denen zu kalt. Hier beginnt das Rentiergebiet. Nach einer Fahrt durch die Taiga erreichen wir das Dorf des Weihnachtsmannes, oberhalb von Rovaniemi. Von hier aus kann Weihnachtspost verschickt werden oder ein Brief vom Weihnachtsmann bestellt werden, der dann kurz vor Weihnachten eintrifft und eine Geschichte enthält. Hier überqueren wir auch den Polarkreis. Nach einem Gang durch das Weihnachtsdorf hält Mandy eine Überraschung für uns parat. Jeder bekommt einen Becher Sekt zur Feier, dass der Polarkreis überquert wurde und jeder bekommt ein Polarkreisdiplom überreicht. An der Weltkugel am Polarkreis wird noch ein Gruppenfoto gemacht, bevor wir weiterfahren nach Luosto. Hier checken wir im Hotel Luostotunturi ein. Noch vor dem Hotel sehen wir unsere ersten Rentiere. Das Hotel liegt mitten in der Natur in Lappland. Beim Abendessen gibt es geschnetzelten Elch mit Preiselbeeren und Kartoffelpürre. Als Nachspeise Schokoladenmoussee. Der Elch schmeckt und zur Verdauung besteht die Möglichkeit einen Likör aus Moltebeeren zu kosten. Bei einem anschließenden Spaziergang sind wieder Rentiere zu sehen, auch Mücken sind unsere Begleiter. Riesige Ameisenhaufen finden wir im Wald. Auch Schneehasen können wir entdecken. Zwischendurch müssen wir uns unterstellen weil wir von einem Regenschauer überrascht werden, dieser dauert aber nicht lange und die Sonne kommt wieder zum Vorschein. Jetzt werden wir dafür mit einem prächtigen Regenbogen belohnt. Um den angrenzenden See führt ein Pfad teilweise auf Holzbohlen, diesen umrunden wir auch noch und können das glasklare Wasser bestaunen. Es kann bis auf den Grund gesehen werden. Vorher taucht aus dem Wald noch eine Rentierherde auf und zieht an uns vorbei. Zufrieden mit den Erlebnissen des Tages gehen wir schlafen.


Von der Terrasse des Hotelzimmers aus, können früh morgens gleich zwei Schneehasen beobachtet werden. Nach dem Frühstück und dem morgendlichem Zeremoniell des Kofferverladens geht es wieder weiter durch die Taiga (bewaldete Kältesteppe) Richtung Norden. An der ältesten Kirche Lapplands in Sodankylä machen wir einen kurzen Fotostopp (laut Mandy: einen schnellen Japaner). Die Landschaft wechselt langsam von Taiga zur Tundra (ohne Baumbewuchs). Die Bäume werden immer kleiner und vereinzelter bis sie schließlich ganz wegbleiben. Es ist schlechtes Wetter vorhergesagt, aber noch scheint die Sonne, außerdem soll die Wettervorhersage sowieso nie zutreffen, wurde uns gesagt. Mandy erklärt uns wie die Lappen leben: Ab 100 Rentiere kann ein Lappe davon leben. Ab 500 ist er reich. Die Lappen richten ihr Leben ganz nach den Rentieren aus. Sie ziehen den Herden hinterher. Im Bus sehen wir uns den Film: Das Rentiermädchen, an. Dieser erzählt vom Leben der Lappen mit den Rentieren. Jetzt tauchen weit vor uns am Horizont die Ausläufer der Scanden (skandinavisches Gebirge) auf. Der Bewuchs, der Landschaft, ist krautartig mit Flechten. In der Gegend in der wir uns befinden kann Gold geschürft werden. Auch an einem Hinweisschild zu einer Amethystmine fahren wir vorbei. Links und rechts von uns sind hin und wieder Rentiere zu sehen. Immer weiter auf der Europastraße 75 erreichen wir den Inari See. Dieser ist 80 km lang und der 3. größte See Finnlands. Mandy erklärt uns dass Finnland den einzigen eisfreien Hafen von Russland weggenommen bekommen hat und nun keinen eisfreien Hafen mehr besitzt. Bei einem Kreisel in Ivalo können wir bereits einen Wegweiser nach Murmansk 308 km sehen. Die russische Grenze ist nicht weit. Im Kreisel selbst befindet sich eine große Goldgräberschale als Symbol für die Gegend wo Gold gefunden wird. Auch ein Denkmal für den eisfreien Hafen steht neben dem Kreisel. Der Inarisee ist der heilige See der Lappen. An einem Lappenmuseum machen wir Halt, dieses befindet sich auf einem Berg, so dass man einen schönen Blick auf den Inarisee hat. Auch bekommt man hier einen Einblick wie die Lappen früher gelebt haben und wie die Veränderung zur Moderne von statten ging (Holzschlitten zum Motorschlitten usw.). Einen weiteren Halt haben wir an einer Gletschermühle – Bärenhöhle. Hier soll früher jemand vor einem Gewitter Unterschlupf in einer Felshöhle gesucht haben, in dieser befand sich jedoch ein Bär, daher der Ausdruck Bärenhöhle. Um die Bärenhöhle zu erreichen müssen wir zunächst einen Holzsteg nach oben steigen. Die sogenannte Bärenhöhle befindet sich auf einer steilen Anhöhe und besteht aus einem großen Felsfindling aus der Eiszeit. Im unteren Teil des Felsens befindet sich ein Hohlraum der durch einen schmalen Spalt am Boden erreicht werden kann. Nachdem ich mir schon die Mühe gemacht habe die Bärenhöhle zu erreichen, zwänge ich mich durch den Spalt ins Innere um zu sehen wie es darinnen aussieht. Kaum vorstellbar dass durch diese kleine Öffnung ein Bär reingekommen sein soll. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein noch schmalerer Spalt durch den ich den Hohlraum wieder verlassen kann. Besonders dick darf man dazu aber nicht sein. Wieder unten angekommen kann noch in Souvenirläden gestöbert werden oder der Kopf zum Fotografieren in eine Samen Schiluette gesteckt werden. Auch die Statur eines Bären wurde aufgestellt, in die man seinen Kopf halten konnte um sich fotografieren zu lassen. Nach Inari verlassen wir die E 75 und fahren auf der E 6 weiter. Bei der Weiterfahrt überqueren wir die Finnisch – norwegische Grenze und müssen die Uhr wieder eine Stunde zurückstellen. Es finden aufgrund des Shengener Abkommens keine Grenzkontrollen statt. Bei einem Stopp in Karajosk – dem Zentrum der Samen können wir zum ersten Mal feststellen, das Norwegen doppelt so teuer ist wie Finnland – eine Tafel Schokolade kostet umgerechnet 4,20 Euro. Der nächste Stopp ist nach Lakselv (sprich Laksa) am Porsangerfjord. Neben uns erheben sich die Berge der Scanden. Am Fjord haben wir eine Rast um Trolle zu bauen – Trolle bringen Glück. Schiefersteine liegen an der Bucht. Diese werden zu Haufen aufgetürmt. Es befinden sich bereits mehrere solcher Trolle an der Bucht. Mandy meint am Nordkap brauchen wir schönes Wetter, daher sollen wir fleißig Trolle bauen. Ein Stück weiter grasen Rentiere und hinter uns stürzt ein Wasserfall in die Tiefe. Bei der Weiterfahrt Richtung Nordkap passieren wir Schieferfelsen die wie Pfannkuchen aufeinander geschichtet aussehen. Durch den Nordkaptunnel fahren wir unter dem Wasser hindurch zur Insel Magerøya (sprich Magerö). Zur Insel werden im Sommer Rentiere hinübergebracht – teils per Fähre – und im Winter wieder hinübergetrieben – die Rentiere schwimmen dann zurück. Auf dem Weg nach Honningsvåg sehen wir überall Rentiere grasen. Als nördlichste Stadt der Welt gilt offiziell Hammerfest. Honningsvåg hat noch keinen Stadtstatus bekommen, kämpft jedoch darum als nördlichste Stadt anerkannt zu werden. Wir beziehen unsere Zimmer im Rica Nordkap Hotel in Honningsvåg. Bis dass der bestellte Fahrer eintrifft – unser Fahrer Andreas muss seine Lenkzeiten einhalten – haben wir noch genügend Zeit für einen Spaziergang – hier weht ein eisiger Wind – weshalb der Spaziergang nicht so ausgiebig ausfällt. Eine Holzhütte der Samen ist zu sehen welche mit Tauen am Boden festgezurrt wurde – vermutlich damit sie nicht vom Sturm weggetragen wird. Ebenso einen vertäuten Wohnwagen. Der Fahrer trifft ein – wie er berichtet ein Däne der sich hier ein paar Wochen gutes Geld als Mietfahrer verdient – er fährt uns mit unserem Bus zum Nordkapfelsen. Unterwegs halten wir noch an einem Aussichtspunkt wo der Nordkapfelsen mit seiner Nashornähnlichen Klippe (Hornet) zu sehen ist. Der Nordkapfelsen gilt offiziell als nördlichster Punkt Europas – tatsächlich ist der nördlichste Punkt jedoch eine kleine Landzunge etwas über einen Kilometer entfernt – die wir von hier aus ebenfalls sehen können. Entgegen jeglicher Vorhersage haben wir das beste Wetter und die beste Sicht was hier am Nordkap eher die Ausnahme darstellt. Die meisten erleben das Nordkap bei Nebel. Wir haben die beste Sicht. In der Nordkapphalle haben wir Abendessen. Es gibt Buffet, bei dem es auch Rentierragout gibt. Anschließend genießen wir die Mitternachtssonne am Nordkapfelsen bei einem Piccolo. Den wir jedoch dezent trinken, da es in Norwegen als Beleidigung gilt wenn man offen Alkohol vor anderen Leuten auspackt und trinkt, da Alkohol sehr hoch besteuert wird und deshalb sehr teuer ist. Nach zahlreichen Fotos und gut sichtbarer Mitternachtssonne geht es wieder zurück ins Hotel.


Wir müssen heute wieder ein Stück zurück fahren – wieder durch den Nordkaptunnel zurück aufs Festland. Wieder vorbei an jeder Menge Rentiere erreichen wir das Festland. Wir befinden uns nur in 238 Meter Höhe – trotzdem liegt Schnee – weil wir uns weit im Norden befinden. Wieder an unserer Troll Baustelle vorbei erreichen wir die E 6 welche wir Richtung Alta folgen. Unterwegs haben wir wieder einen Stopp an einem Kiosk, der Inhaber stammt aus Westfalen, lebt aber schon viele Jahre in Norwegen. In seinem Laden hat er Stockfisch hängen. Er erklärt uns dass Stockfisch ausschließlich aus Dorsch (Kabeljau) gemacht wird. Dieser wird im Winter gefangen und zum trocknen auf Holzgerüsten aufgehängt (sozusagen wird er gefriergetrocknet). Dorsch ist ohne Tran und verdirbt daher nicht. Stockfisch soll viele Jahre haltbar sein. Er erklärt uns dass Stockfisch in feinen Scheiben geschnitten wie bei uns Kartoffelchips gegessen wird. Während des Stopps ist wieder eine Rentierherde zu beobachten. Unser nächster Halt ist in Alta. Hier soll es Felsmalereien geben, jedoch reicht dafür unsere Zeit nicht aus um auf dem Fußweg dorthin zu gelangen. Wir halten stattdessen an einer Stelle wo die Bucht von Alta gut zu sehen ist (Altafjord). Dort sehen wir auch blühende Moltebeeren. Wir befinden uns in 385 Meter Höhe auf Samischem Gebiet. Bei der Weiterfahrt gelangen wir auch zu der Stelle an der das deutsche Kriegsschiff Tirpitz versenkt wurde, am Kafjord. Wir sehen uns im Bus den Film über die Tirpitz an und fahren weiter Richtung Burfjord, zunächst entlang des Langfjordes, der wie sein Name schon sagt sich ewig hinzieht. 1200 Meter hohe Berge tauchen auf. Ab und zu regnet es, bis schließlich wieder die Sonne herauskommt. Am Kvaenangen werfen wir einen Blick auf den Fjord von oben und auf die Inseln Gildetun. Hier oben sind bereits jede Menge Trolle aus Steinhaufen gebaut worden, als wir ankamen. Am Lyngenfjord haben wir zwei Fährüberfahrten, dadurch werden mehrere Stunden Fahrt abgekürzt. Im Nebel sehen wir dabei die 1833 m hohen Lyngsalpen. Wir verlassen die Provinz Finnmark und nähern uns dem Tromsøfjord. Gelegentlich sind Lachszuchten in den Buchten zu sehen. Vorbei an der Eismeerkathedrale überqueren wir schließlich die Tromsøbrücke und gelangen in die Stadt Tromsø (eine Insel) – auch Paris des Nordens genannt – da sich hier ein Nachtleben abspielt. Tromsø ist das Tor zur Arktis, von hier brechen die Polarforscher auf ins Eismeer. Auch Roald Amundsen ist von hier aus aufgebrochen. Hier legen auch die Hurtigruten an. Zwischen Ebbe und Flut gibt es nur einen Meter Unterschied. Wir übernachten im Thon Hotel in Tromsø. Als Abendessen haben wir diesmal ein Menue.  


Nach dem Frühstück geht die Fahrt wieder Stadtauswärts über die Brücke. Gleich nach der Brücke halten wir an der Eismeerkathedrale welche wir besichtigen. Der nächste Stopp ist an einem 600 Meter hohem Wasserfall, den Malselvsfossen und einer Lachstreppe von 1910. Durch eine Glasscheibe sieht man einen Lachs vorbeischwimmen, der hineingegeben wurde, damit die Touristen einen Lachs zu sehen bekommen, da heute sehr viel Wasser im Fluss und somit auch in der Lachstreppe ist und deshalb keine Lachse darinnen zu sehen sind. Die Besichtung hat Eintritt gekostet, wahrscheinlich wurde deshalb ein Lachs hinterm Schaufenster eingesetzt. Die Weiterfahrt geht wieder so lange zurück bis wir wieder die Europastraße 6 erreicht haben. Dabei bietet sich wieder ein gigantischer Ausblick auf die Fjorde. Bei einem Aussichtspunkt sehen wir die Stadt Narvjk, am Ofotfjord, von oben, mit dem dahinterliegenden Bergkamm.. Bei der Weiterfahrt fängt es an zu regnen und die gerade noch so schönen Fjorde haben einen Grauschleier bekommen. Als wir so langsam alle eingenickt sind und friedlich vor uns hinschlummern, ruft Mandy von vorne ins Mikro: „Ein Elch! Ein Elch!“ Alles schreckt hoch und tatsächlich ein Elch überquert genau vor unserem Bus die Fahrbahn. Da aber alle geschlafen haben, hatte niemand einen Fotoapparat zur Hand um ihn zu fotografieren. Ich habe ihn zwar noch erwischt, aber durch den Regen war die Windschutzscheibe des Busses voller Regentropfen. So in etwa kann man auf dem Foto noch einen Elch erahnen. Der Elch hat sich nach dem Überqueren noch mal kurz nach uns umgeschaut und ist dann auf der anderen Seite zwischen den Bäumen verschwunden. Kurz darauf erreichen wir die Tjeldsundbrücke, welche wir nach einem kurzen Stopp überqueren und auf den Vesterålen angekommen sind. Nach einer weiteren Etappe erreichen wir Harstad, den Hauptort der Vesterålen. Hier übernachten wir im Thon Hotel. Abends machen wir noch einen kleinen Bummel durch das Städtchen und kaufen im Supermarkt Proviant für den nächsten Tag ein.  


Heute gehen wir bereits um 7:45 Uhr zum Anleger der Hurtigruten. Es steht eine Schifffahrt mit der Midnatsol in südlicher Richtung nach Svolvær auf den Lofoten an. Mit dem Wetter haben wir Glück. Nach dem wir an den Tagen vorher schon einige Fjorde gesehen haben kann uns der schöne Anblick gar nicht mehr beeindrucken. Bis wir um 14:15 Uhr in Stokmarknes, dem Geburtsort der Hurtigruten, anlegen, können wir eher auf dem Schiff relaxen. In Stokmarknes ist eine Stunde Aufenthalt und es wird die Gelegenheit genutzt das Hurtigrutenmuseum und das Museumsschiff Finnmarken zu besichtigen. Der Eintritt ist für Passagiere der Hurtigruten kostenlos. Nach dem Ablegen von Stokmarknes beginnt es nach einer Weile wieder für uns interessant zu werden. Durch den Raftsund erreichen wir die Inselgruppe der Lofoten. Überall rechts und links von uns tauchen kleine und größere Inselchen auf. Unter der Brücke welche die Inseln mit dem Festland verbindet fahren wir mit dem Schiff hindurch. Links und rechts neben uns ragen steile Felsen ins Meer von denen Wasserfälle herunterstürzen. Auch Seeadler sind zu sehen. Schließlich fahren wir noch in den Trollfjord hinein, was sehr abenteuerlich wirkt, da die Einfahrt in den Trollfjord sehr eng ist und gleich neben dem Schiff die Felswände steil nach oben ragen, so dass man den Eindruck hat das Schiff passt durch die enge Einfahrt gar nicht hindurch. Der Trollfjord ist nur eine kleine Bucht, deshalb dreht das Schiff in der Bucht, was wieder sehr abenteuerlich wirkt, da es sehr eng zugeht. Gegen Abend erreichen wir Svolvær, ein kleines Fischerdorf auf den Lofoten. Insgesamt hat das Schiff auf der heutigen Fahrt an 4 Stationen angelegt. In Svolvær angekommen gehen wir von Bord. Unser Busfahrer wartet vor dem Hotel Thon Lofoten bereits auf uns wo wir unsere Koffer entgegennehmen und im Hotel einchecken. Heute gibt es wieder Buffet zu essen und nach dem Essen unternehmen wir noch einen Spaziergang durch den Ort. Auf einem Hausdach entdecken wir eine junge Möwe mit flauschigem Federkleid. Beeindruckt vom idyllischen Fischerdorf gehen wir schlafen.  


Heute brauchen wir keine Koffer zu schleppen, denn wir bleiben noch eine weitere Nacht in diesem Hotel. Wir starten um 9:00 Uhr mit dem Bus zu einer Rundfahrt auf den Lofoten. Mandy erklärt uns das A` i Lofoten, der äußerste Punkt der Lofoten ist, dass wir diesen heute aber nicht erreichen werden, da es sonst zu spät wird. Wir stellen fest dass die Atlantikseite ein raueres Klima hat als die Innenseite. Der Bewuchs ist spärlich. Mandy erklärt dass hier nur kleine Bäume stehen weil große alte Bäume zum Großteil abgeholzt wurden um das Holz zu verwenden. Eine Wiederanpflanzung ist sehr schwierig und die Bäume die wir sehen wachsen sehr kleinwüchsig. Die Raftsund Lofoten leben hauptsächlich vom Fischfang. Durch den kommerziellen Fischfang mussten die Lofotenfischer um ihre Existenz kämpfen. Es kam zur Schlacht am Trollfjord. Dampfschiffe haben den Fjord versperrt. Der Raftsund ist sehr flach 1954 ist ein Hurtigrutenschiff dort auf Grund gelaufen. Die Fahrt geht vorbei an kleinen Binnenseen. Diese liegen höher als das Meer. In Henningsvær, dem Venedig des Nordens und ein Künstlerdorf, haben wir einen kurzen Aufenthalt der für einen Rundgang genutzt wird. Mandy teilt im Bus Chips aus Stockfisch aus. Ich bin schon vom Geruch satt. Renate neben mir hat Stockfisch probiert. An ihrem Gesichtsausdruck ist sofort zu erkennen, dass es nicht ihre Geschmacksrichtung getroffen hat. Sie meinte so etwas Ekliges hat sie in ihrem Leben noch nicht gegessen. Andere wiederum haben sich noch einen Nachschlag geben lassen. Na ja, wer es mag. Weiter geht es auf der E 10. Sehen wieder die karge dem Atlantik zugewandte Seite. Die Berge gehen von 0 bis über 1000 Meter steil nach oben, weshalb sie gigantisch wirken. In der Nähe von Borg besuchen wir nun das Wikingermuseum. Dort bekommen wir zunächst einen Film über das Leben des Wikingerhäuptlings gezeigt. Der Häuptling Olav hat auf dem Gelände mit seiner Familie gelebt. Bei Ausgrabungen wurde ein Langhaus entdeckt. Neben dieser Stelle wurde dann ein neues Langhaus nachgebaut, welches Teil des Museums ist. Nach dem Film werden verschiedene Ausstellungsgegenstände (teils von Ausgrabungen) angesehen. Schließlich geht es zum Langhaus, wo wir zeremoniell einen Lammeintopf bekommen. Das Langhaus kann anschließend ebenfalls besichtigt werden. An einem dazugehörigen Kiosk wird noch ein Softeis genehmigt bis der Bus schließlich weiterfährt. Mittlerweile regnet es wieder mal. Am Nusfjord besichtigen wir das Museumsdorf welches zum Weltkulturerbe zählt. Hier kann man sehen wie die frühere Lebensweise ausgesehen hat. In diesem kleinen Dorf haben in der Fischereisaison über 1000 Fischer gelebt, die sich mit engstem Raum begnügen mussten. Außerhalb der Saison sind sie zu ihren Familien zurückgekehrt. Die Fischerhäuser nennt man Rorbuer. Während der Besichtigung war der Himmel mit uns gnädig. Es hat nicht geregnet und die Sonne kam sogar heraus. Einen kleinen Abstecher machen wir noch zu einem kleinen Künstlerort. Vor diesem ist ein kleines Stück Sandstrand. Wir steigen aus, weil viele mal ihre Füße in den Atlantik halten wollen. Andere sammeln Steine. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es wieder Richtung Hotel. Unterwegs halten wir noch bei der Lofotenkathedrale an um dies zu fotografieren. Es handelt sich um die größte Kirche auf den Lofoten. Wieder am Hotel angekommen, nutzen wir noch die Zeitspanne bis zum Abendessen um Magic Ice zu besuchen. In einer unscheinbaren Halle werden gigantische Skulpturen aus purem Eis ausgestellt. Von einer Wikingerburg, bis zum Polarfuchs und einer Eisbar ist alles vorhanden. Allerdings herrschen in der Halle 5 Grad Minus und uns wird ein Isolierender Umhang mitgegeben. Trotzdem wird es auf Dauer kalt, wenn man sich länger darinnen aufhält. Die Ausstellung ist jedoch sehr sehenswert. Wieder geht ein Tag mit vielen Eindrücken zu Ende.  


Um 7:45 Uhr brechen wir zum Fähranleger auf. Die Fähre startet um 8:15 Uhr. Eigentlich sollten wir gegen 11:00 Uhr das Festland in Skutvik, erreichen. Es geht aber schneller und wir sind bereits um 10:30 Uhr da. Bei Regen geht die Fahrt weiter, Richtung Süden. Abwechselnd vorbei an Fjorden, dann wieder durch Wälder, vorbei an Bergen, Wasserfällen und Seen. Der Kakmo Berg ist unverkennbar an seiner, von den Witterungseinflüssen, glatten abgeschliffenen Seite. Vorbei am Rago Nationalpark indem es noch den Vielfraß, Elche und viele seltene Pflanzen geben soll. Es gibt kilometerlange Tunnels um die Fahrt auf der E 6 zum und vom Nordkap schneller zu machen. Es werden auch ständig neue Tunnels gebaut. Mittlerweile fahren wir durch Fauske, was durch seinen rot, weißen Marmor bekannt ist. Im Kreisverkehr steht als Symbol dafür eine Marmorsäule. Weiter auf der E 6 sehen wir 1500 Meter hohe Berge und Gletscher. Wir befinden uns auf 692 Meter, was uns ein Schild am Fahrbahnrand verrät. Jetzt erreichen wir den Polarkreis. Am Polarkreiscenter ist unser nächster Stopp. Der Polarkreis wird jetzt von uns zum zweiten Mal auf dem Fjell, überquert. Der höchste Berg hier ist der Mo i Rana, es ist etwas dunstig, daher können wir den Gipfel nicht sehen, auch nicht den Schwarzeisgletscher. In dem Gebiet welches wir jetzt durchfahren gibt es viele Grotten. Die Kalkstein und Marmorschichten wurden im Untergrund ausgewaschen. Viele Grotten sind zum Teil noch unerforscht. Auf dem Weg nach Mosjøen sollten wir eigentlich durch einen Tunnel mit 8 Kilometern Länge fahren. Dieser war jedoch wegen Bauarbeiten gesperrt. So war unser längster Tunnel auf der Reise der Nordkaptunnel. Dadurch dass die Berge umfahren werden mussten, bot sich uns dafür eine schöne Landschaft. Die Sonne schien auch wieder, was wollten wir denn noch mehr. In Mosjøen angekommen, wird nach dem Abendessen noch ein Spaziergang durch den alten Ort unternommen. Unser Hotel liegt an der Sjøgata – einer restaurierten alten Straße. Hier sind die ältesten Häuser Norwegens zu bestaunen. Aus einem Haus dröhnt lautstark Musik. Das Fenster ist offen und wir können sehen, dass dort mit Begeisterung Leute am Musizieren sind. Vermutlich stimmen sie sich schon für das Midsommernachtsfest ein. Ein Zettel über die Geschichte des Hotels liegt im Hotel in deutscher Sprache aus. Manche sind ganz vernarrt in das Hotel (Frau Haugans Hotel), weil es etwas altertümlich ist. Wieder scheint nachts die Sonne durchs Fenster.  


Um 8:00 Uhr geht die Fahrt los Richtung Trondheim durch Helgeland. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir an Bergseen vorbei in denen sich der Himmel und die Bäume spiegeln. Bei Laksforsen halten wir an um einen Lachswasserfall anzusehen. Manchmal kann man Lachse darinnen springen sehen. Heute zeigt sich jedoch kein Lachs. Weiter geht es immer im Namdal entlang. Wir verlassen die Provinz Helgeland und fahren weiter in der Provinz Trondelag. Dies stellt auch die Grenze vom Nordlang zum Südland dar. An der Grenze ist aus Holz ein Polarlicht über die Straße gebaut, als Symbol für das Nordland. Auf dem Parkplatz sehen wir jemanden aus einem kleinen Zelt schlüpfen, der durch ein aufgestelltes Plakat signalisiert, dass er mit dem Fahrrad von England nach Australien unterwegs ist. Weiter ist auf dem Plakat zu lesen, dass Krebs keine Grenzen kennt, aber glücklicherweise nicht für ihn. Nach einer kurzen Pause geht es weiter entlang des Trondheimfjords. Zwischendurch machen wir einen kurzen Abstecher zu einem Wasserfall, bei dem das aufspritzende Wasser in allen Regenbogenfarben schillert. Der nächste Halt ist in Stiklestad. Hier fand die Schlacht um Norwegen statt. Die Wikinger Häuptlinge wurden unterworfen und der Staat Norwegen entstand. Hier ist eine Freilichtbühne in der die Schlacht um Norwegen nachgespielt wird. Von außen können wir in die Freilichtbühne hineinsehen. Vorher kommen wir das aus Blumen gepflanztes Wappen von Norwegen vorbei. Jetzt geht die Fahrt wieder weiter und wir erreichen Trondheim wo wir auch gleich eine Stadtrundfahrt haben. Zunächst besichtigen wir jedoch den Nidaros Dom. Der Dom ist die größte Kirche in ganz Skandinavien. In ihr befindet sich auch eine Wagnerorgel. Anschließend gehen wir zu Fuß zur alten Stadtbrücke. Rechts neben der alten Stadtbrücke ist die Universität auf einer Anhöhe zu sehen. Links sind die alten Speicherhäuser und der alte Hafen zu sehen. Trondheim ist die 3. größte Stadt Skandinaviens und wurde von Olaf Trygvason gegründet. Olaf der Heilige starb auch in Trondheim. Der Bus holt uns an der alten Stadtbrücke ab und es geht zu einem Aussichtspunkt von dem sich ein Rundblick auf die gesamte Stadt bietet. Anschließend fahren wir noch hoch zur Festung. Diese diente früher der Verteidigung gegen Schweden. Von hier aus bietet sich wieder ein schöner Blick auf die Stadt von der anderen Seite. Nach dem Abendessen, ein Menue mit Lachs, bietet es sich an, noch einen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen. Wir übernachten im Rica Bakklandet Hotel.


Um 8:00 Uhr starten wir Richtung Oslo. Der Busfahrer macht sich bereits auf das schlimmste gefasst, da heute ein Radrennen stattfindet an dem über 2 Tausend Teilnehmer starten. Das Radrennen geht fast 600 Kilometer bis Oslo. Für uns bedeutet dies, dass wir ständig Radfahrer vor uns haben werden, und wir sehr spät Oslo erreichen werden, da es wahrscheinlich nur sehr langsam vorwärts gehen wird. Die Radfahrer starten zwischen 6:00 Uhr und 10:00 Uhr morgens in verschiedenen Gruppen und wollen die 600 km an einem Tag zurücklegen. Tatsächlich müssen wir ständig eine Gelegenheit abwarten um kleine Gruppen Radfahrer, mitsamt Begleitfahrzeugen zu überholen. Haben wir einige überholt, kann es sein, dass diese uns bereits bei unserem nächsten Halt wieder eingeholt haben, da wir ja auch etwas anschauen wollen oder eine Rast einlegen. Unterwegs berichtet uns Mandy was Trolle sind. Es handelt sich dabei um kleine Unholde. Aber auch eine große Norwegische Erdölplattform nennt sich Troll. Diese ist so groß wie 15 Eifeltürme aus Stahl. Mandy berichtet noch einiges aus der Mystik der Trolle: Kleine Trolle wollen an der Nase gekitzelt werden. Rote Farbe schreckt Trolle ab – angeblich sind deshalb viele Häuser in Norwegen rot angestrichen – aber wahrscheinlich ist diese Farbe am billigsten. Tussie oder Trusse sind weibliche Trolle. Trolle sind reich, sehen aber erbärmlich aus. Am Wintersommerfest werden Trollwohnungen sichtbar. Man muss keine Angst vor Trollen haben – sie sind lieb und platzen oder werden zu Stein wenn die Sonne herauskommt - deshalb sind sie nur im Dunkeln unterwegs. Sie haben eine Knollennase. Trolle haben Angst vor Krach und Gewitter – deshalb sollte man nur mit einer Trommel nachts in den Wald gehen oder man nimmt eine Silberkugel mit die geerbt wurde oder man muss das Vaterunser rückwärts sprechen. Trolle haben 4 Finger an jeder Hand und 4 Zehen an jedem Fuß und einen buschigen Schwanz.   Im Dovrefell Nationalpark sehen wir den alten Königsweg (Kongeregen) neben der Straße. Auf diesem reisten die Könige von Oslo nach Trondheim zur Krönung. Er war zu Wikingerzeiten die Hauptverkehrsader zwischen Oslo und Trondheim. An diesem Weg gibt es viele historische Gebäude und viel Geschichte. An einem Rastplatz im Gudbrandsdal können wir, als der Bus gerade wenden wollte und dazu bis an den Rand des Platzes fahren musste einen Moschusochsen entdecken. Moschusochsen kommen in diesem Tal vor. Es gab sie hier schon immer, sie wurden hier wieder ausgewildert. Es gab hier nur noch zwischen 15 und 30 Tiere. Mittlerweile sind es wieder über 100 Tiere. Wir befinden uns mittlerweile in 956 Meter Höhe auf einer Passstraße im trockensten Gebiet von ganz Norwegen, dem Rundane Nationalpark. Er hat ein hochalpines, trockenes Klima mit gelben Rentierflechten bewachsen. Auch hier ist noch Moschusochsengebiet. In Dambas haben wir einen Aufenthalt. Hier können noch Trolle und andere Andenken eingekauft werden. Jetzt erreichen wir Ringebu wo eine alte Stabkirche steht. Diese dürfen wir nicht von innen besichtigen, da gerade eine Hochzeit stattfindet. Die Stabbauweise ist ohne Nägel und besteht aus Masten welche die Konstruktion halten. Blanken bilden die Wände. Immer weiter entlang des Flusses Lågen, immer auf der E 6 bleibend, nähern wir uns nach einer Weile Lillehammer und die ersten Skipisten tauchen auf. Anlässlich der Olympischen Spiele wurden 20 km Skipisten angelegt. Überall sind Schlangenlinien durch die Wälder zu erkennen. Rechts von uns auf der anderen Flusseite ist der Hunderfossen Familienpark zu sehen mit einem 36 Meter hohem Troll. Auf der anderen Seite haben wir kurz zuvor Lilleputhammer - Lillehammer in Miniaturformat – ein Kinderpark – passiert. Kurz danach taucht auf der gleichen Seite wie der Freizeitpark Hunderfossen, die Bob- und Rodelbahn auf, auf welcher die olympischen Spiele ausgetragen wurden. Wieder ein Stück weiter sehen wir ein Stauwerk zur Stromgewinnung. Wir erreichen Lillehammer, fahren durch die Hauptstraße – Stogata, bis wir die Skisprungschanzen erreichen. Hier haben wir 45 Minuten Aufenthalt und können das bis zum Olympischen Feuer gehen. Von hier aus sehen wir auch jemanden der mit Sommerskien von der Schanze springt. Wir haben noch ein ganzes Stück bis Oslo zu fahren. Glücklicherweise können wir das letzte Stück auf einer von der Fahrradrallye abweichenden Strecke zurücklegen. In Hama ist vom Bus aus die Olympiahalle, die Kuppel in Muschelform, zu sehen. Diese sieht aus wie ein umgedrehtes Wikingerschiff. Endlich erreichen wir Oslo und es stellt sich Regen ein. Mandy erklärt, dass ein Drittel der Landesbevölkerung in Oslo wohnt. Es ist die dicht bevölkertste Stadt von ganz Norwegen, aber trotzdem eine grüne Stadt. Wir checken ein im Rica Victoria Hotel in Oslo. Nach dem Abendessen hat es auch aufgehört zu regnen und wir unternehmen noch einen Spaziergang. Wir gehen vorbei am Schloss bis zum Hafen. Dort hat ein riesiges Kreuzfahrtschiff angelegt. Die Seven Seas Voyager. Nachdem wir unseren Rundgang beendet haben und auch das Wetter mitgespielt hat, legen wir uns schlafen.  


Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von der Reisegruppe. Diese fahren nach einer Stadtrundfahrt mit dem Bus zur Fähre – diese legt am nächsten Tag um 10 Uhr in Kiel an, dann steht noch die Rückfahrt mit dem Bus an. Da wir uns für einen Flug entschieden haben, fahren wir um 10 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen, vorbei am Rathaus. Die Fahrt dauert 50 Minuten, da auch dieser Flughafen weit außerhalb der Stadt liegt. Bereits am Vortag sind wir mit dem Bus am Flughafen vorbeigekommen. Um 13:20 Uhr startet unser Flieger Richtung Frankfurt. Auch in Oslo müssen wir am Automaten zunächst unsere Bordkarte aus dem Automaten lösen, bevor wir das Gepäck aufgeben können. Kurz vor dem Abflug wird auch noch mal das Abfluggate geändert, was ja mittlerweile nichts mehr Neues ist. Pünktlich um 15:30 Uhr verlassen wir in Frankfurt das Flugzeug. Doch leider kommen unsere Koffer nicht auf dem richtigen Band an. Es beginnt eine Odyssee durch den Flughaben. Von Halle A in Halle B. Dort müssen wir erst mal die Schleuse finden durch die wir wieder hineingelassen werden um an unsere Koffer zu gelangen. Da momentan Umbauarbeiten auf dem Flughafen stattfinden ist diese Schleuse nicht gleich zu finden, so irren wir erst mal eine Zeit hin und her. Aber schließlich finden wir doch noch unsere Koffer und gehen zum Bahnhof wo wir einen Stunde später als geplant in den Zug steigen und wieder Richtung Heimat fahren.

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Zeitpunkt: 12.02.2011 bis 19.03.2011 Rundreise Dauer 35 Tage

1. Tag: Samstag 12.02.2011 Flug nach Singapur

Ca. um 16:30 Uhr geht es los. Zunächst zum Bahnhof.. Der Zug fährt um 16:55 Uhr pünktlich los. Einmal muss ich umsteigen. Die Zeit zum Umsteigen dauert nur ein paar Minuten dann rollt auch schon der ICE ein, der mich nach Frankfurt zum Flughafen bringt. Diesen erreiche ich ca. um 19:30 Uhr. Aufgrund einiger Erfahrungen mit den langen Wegen auf dem Frankfurter Flughafen habe ich mich bereits auf eine längere Wegstrecke bis zum Check In Schalter eingestellt. Umso erstaunter war ich als gleich nach dem Ausgang vom Fernbahnhof ein Shuttlebus bereitsteht der mich ohne Wartezeit zum Terminal 2 fährt. Dort angekommen zeigt mir die Übersichtstafel die Nummer des Check In Schalters an. Zu meiner Überraschung befindet sich dieser ebenfalls nur wenige Meter von mir entfernt. Bei Quantas hat sich bereits eine längere Schlange gebildet in diese ordne ich mich ein. Es dauert nicht lange, da werde ich auf die Schulter getippt und der Reisebegleiter Tom Finke von Eberhardt Travel stellt sich mir vor. Er hat mich aufgrund des Koffergurtes (von Eberhardt Travel) erkannt. Er bietet an, mich und noch ein paar Reiseteilnehmer zum Abflug Gate zu begleiten. Dort angekommen bleibt noch genügend Zeit um eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Der Flug ist ja erst um 23:20 Uhr. Der Flug ist planmäßig und ohne nennenswerte Vorkommnisse. Auf dem Flug bietet sich bereits die Gelegenheit andere Teilnehmer der Reisegruppe kennenzulernen, da die Sitzplätze zusammenhängend gebucht wurden. Erste Gespräche wurden geführt. Die Flugzeit beträgt etwas über 12 Stunden. Die Uhrzeit wird um 6 Stunden vorgestellt.

2. Tag: Sonntag 13.02.2011 Ankunft in Singapur

Um ca. 18:30 Uhr landen wir in Singapur. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt sind und die Koffer in Empfang genommen wurden, erwartet uns bereits am Ausgang die örtliche Reiseleitung Martine (aus Belgien), die uns zum Bus bringt und uns ins Hotel begleitet (Grand Plaza Park City Hall). Die Koffer werden separat mit einem Gepäckwagen transportiert. Bereits auf dem Weg ins Hotel bekommen wir einige Informationen über Singapur vermittelt. Martine rät dringend nicht sofort ins Bett zu gehen um durch die Zeitumstellung besser in den Rhythmus zu kommen. Sie schlägt ein Abendessen vor und eine Bootsfahrt, was wir auch an ihr in Euro bezahlen können. Nachdem die Anzahl der Teilnehmer ermittelt wurde, kümmert sich Martine um die Reservierungen und wir beziehen unser Hotelzimmer. Nach dem Einchecken im Hotel holt uns Martine wieder im Hotel ab und wir unternehmen einen Spaziergang an den Fluss. Sie zeigt uns die Waterfront von Singapur. Dort ist auch ein Tisch beim Chinesen für uns reserviert. Während des Essens haben wir einen schönen Ausblick auf den Fluss und die Beleuchtete Stadt. Martine erklärt uns das Singapur eine sehr saubere Stadt ist und es kaum Kriminalität in Singapur gibt, man kann sich also problemlos auch als Frau nachts auf die Straße trauen. Aufgrund des Platzmangels – Singapur ist eine Insel und Stadtstaat – wächst die Stadt in die Höhe.Zu essen gibt es als Vorspeise eine Suppe, als Hauptgang Garnelen, Krebs, Rindfleisch mit Frühlingszwiebeln, Hähnchen mit Nüssen und Chili. Als Nachspeise Früchte.Nachdem wir alle gesättigt sind, machen wir uns auf zum Bootssteg. Auf dem Schiff haben wir eine Rundfahrt auf dem Fluss. Dabei fahren wir an den beiden 6 Sterne Hotels Raffles und Marina Bay Sands vorbei. Das Marina Bay Sands besteht aus 3 Türmen die mit einem Schiff auf dem Dach verbunden sind. Auf diesem Dach auf dem 58. Stockwerk befindet sich der 154 Meter lange Swimming Pool. Das Hotel hat 2500 Zimmer. Auch nachts eine imposante Erscheinung. Weiter fallen die beleuchteten Wolkenkratzer des Finanzviertels gleich ins Auge. Auch der Singapur Flyer – das größte Riesenrad der Welt ist Bestandteil der erleuchteten Skyline.Für das Essen und die Bootstour zahlen wir insgesamt 45 Euro – ein Alkoholfreies Getränk ist im Essen inbegriffen. Nach der Bootstour führt uns Martine wieder zum Hotel zurück, dabei stellen wir fest dass es Martine mit der Akzeptanz von roten Fußgängerampeln nicht so genau nimmt. Einige Ampeln überqueren wir bei Rot. Martine schlägt vor dass wir uns am nächsten Morgen eine Fahrt mit dem Singapur Flyer nicht entgehen lassen sollten. Sie überreicht deshalb eine Anzahl Fahrkarten an Tom Finke unseren Reisebegleiter.

3. Tag: Montag, 14.02.2011 Stadtrundfahrt in Singapur und Weiterflug nach Sydney

Um 8:00 Uhr stehe ich auf und gehe anschließend Frühstücken. Das Frühstücksbüfett war gigantisch. Es gab alles was man sich nur vorstellen konnte. Gut gestärkt machen wir uns um 10:00 Uhr zu Fuß auf zum Singapur Flyer. Die Fahrkarte kostet 18 Euro (Martine nimmt das Geld auch in Euro, da es sich nicht lohnt wegen einem Tag Singapur Dollar umzutauschen). Unsere gesamte Gruppe passt in eine einzige Gondel. Diese ist verglast und wird mit einer Tür an der Stirnseite verschlossen. Das Riesenrad dreht sich permanent sehr langsam – eine Fahrt dauert eine Umdrehung. Kommt eine Gondel unten an, steigen die vorherigen Gäste aus und die neuen Gäste während der Fahrt ein. Als sich unsere Gondel langsam nach oben bewegt bietet sich uns ein schöner Überblick über Singapur. Laut Martine kann man an klaren Tagen bis nach Malaysia schauen. Vor uns das Sterne Hotel mit dem Swimmingpool in Schiffsform auf dem Dach, Blick auf die Skyline von Singapur und dem Hafenbecken, das durch eine Abgrenzung Süßwasser enthällt. Wieder unten angekommen geht der Fußmarsch zurück ins Hotel wo wir um 12:00 Uhr auschecken (die Zimmer müssen bis 12:00 Uhr geräumt sein). Um 13:00 Uhr holt uns ein Bus ab zur Stadtrundfahrt. Zunächst geht es zum Botanischen Garten. Dort haben wir 30 Minuten Zeit uns die Blütenpracht der Orchideen und anderer exotischer Pflanzen anzuschauen. Der Blütenrausch der Orchideen überwältigt. Was bei uns teuer in den Blumenläden verkauft wird, hängt dort in verschwenderischer Fülle in Bäumen, in Beeten auf Bögen und überhaupt überall in verschiedensten Farben herum. Bestaunenswert ist auch der angrenzende Laden – hier wird aus echten Orchideen hergestellter Schmuck verkauft – nach einem bestimmten Verfahren werden echte Orchideen vergoldet, so dass sie haltbar sind und zu Kettenanhängern und Broschen z.B. verarbeitet. Martine gibt uns den Tipp bei Orchideen Holzkohle auf die Wurzeln zu geben, dann blühen und wachsen sie besonders gut und man soll Orchideen nie alleine stellen. Der Bus fährt weiter durch die Orchard Road – der Einkaufsstraße, danach besuchen wir little India – hier stöbern wir in Geschäften mit Saris, Gewürzen, Blumenketten und ähnlichen indischen Artikeln. Martine erklärt uns dass ein roter Punkt bei den Inderinnen bedeutet dass sie verheiratet sind. Ein schwarzer Punkt sagt aus dass sie nicht verheiratet ist, ein weißer Punkt bedeutet verwitwet. Weiter macht sie uns darauf aufmerksam das Kopfschütteln in Indien Ja bedeutet. Weiter geht die Fahrt nach Chinatown. Wir können uns auf der Stadtrundfahrt davon überzeugen, dass in Singapur neben ein paar Europäern noch 4 verschiedene Menscheneinschläge leben: Inder, Chinesen, Malayen und Eurasier (Mischung zwischen Europäern und Asiaten). Die weitere Fahrt führt uns vorbei an den verschiedenen Botschaften - Embassys. Martine erklärt uns auf der Fahrt dass in Singapur Autofahren teuer ist, Taxis seien billiger. Der Staat entscheidet wie viele Autos jährlich zugelassen werden dürfen. Die Zulassung selbst kostet viel Geld. Zehn Jahre darf mit dieser Zulassung gefahren werden, danach muss eine neue Zulassung gekauft werden – dies ist auch der Grund warum man in Singapur keine alten Autos sieht. Wenn man sich eine neue Zulassung kauft – dann verwendet man diese teure Zulassung nicht für ein altes Auto das man keine zehn Jahre mehr fahren kann, sondern gleich für ein neues. Jetzt erreichen wir eine Straße die mit ERP gekennzeichnet ist. Martine klärt uns darüber auf dass dies eine Mautstraße ist. Die Abkürzung steht für Electronic Road Pricing. Im Sprachgebrauch nennt man die gebührenpflichtigen Straßen jedoch Every Day rop People. Martine gibt uns weitere Daten von Singapur bekannt: Singapur ist ein reicher Staat. Im Durchschnitt verdienen die Einwohner 4000 Singapur Dollar im Monat. Davon gehen 20% für das sogenannte Sozialversicherungsansparen weg. Entnommen darf das angesparte Geld für folgende Ausgaben verwendet werden: 1. Wohnung, 2. Krankenausgaben, 3. Rentenversicherung. Mit 65 Jahren geht man in Singapur in Rente, ab 55 Jahren darf man in Rente gehen. Steuer muss man nur bezahlen wenn man mehr als 1500 $ verdient. Der Betrag für die Steuer wird dann gestaffelt, begonnen mit 2%. Es gibt kein Arbeitslosengeld in Singapur. Wir fahren am Eingang des Regierungspalastes vorbei. Martine fährt mit ihren Erklärungen fort: Singapur hat 5 Flughäfen, deshalb darf kein Gebäude höher als 280 Meter sein. Die Pflanzen an den großen Hauptstraßen stehen alle in Töpfen. Martine meint dann kann man jederzeit die Pflanzen wegräumen und Landebahnen aus den Straßen machen (für die Militärstützpunkte). Von 15.15 Uhr bis 16:00 Uhr halten wir uns in Chinatown auf – jeder kann auf eigene Faust etwas unternehmen. Ich besuche einen Tempel und gehe durch eine Gasse mit Straßenverkäufern und Essenständen. Damit wäre unser Aufenthalt in Singapur auch schon beendet und wir werden zum Flughafen gefahren. Eine kleine Weile müssen wir noch auf unser Gepäck warten, das wieder mit einem Gepäckwagen transportiert wird. Martine empfiehlt uns die Wartezeit bis zum Abflug zu nutzen um mit der Skytrain von Terminal 1 zu Terminal 3 und wieder zurück zu fahren. Denn das Terminal 3 soll neu gebaut sein und es sollen dort schöne Orchideen zu sehen sein. Diesen Vorschlag setze ich und einige andere auch gleich in die Tat um. Tatsächlich sind in den Flughafengebäuden schöne Beete mit Orchideen angelegt. Um 19:55 Uhr heben wir wieder ab Richtung Sydney. Der Flug dauert 7:30 Stunden. Die Uhr muss nochmals um 3 Stunden vorgestellt werden.

4. Tag: Dienstag 15.02.2011 Ankunft in Sydney und Stadtrundfahrt

Um ca. 6:30 Uhr morgens landen wir in Sydney. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt sind und der in Australien sehr strenge Zoll hinter uns gebracht wurde werden wir von Elisabeth (eine Östreicherin) unserer örtlichen Reiseleitung in Empfang genommen. In den Bus verfrachtet, kämpft sich der Bus durch die Rushhour zum Hotel Travellodge Wynyard durch. Draußen regnet es. Um ca. 8:30 Uhr erreichen wir schließlich das Hotel. Dort können wir gleich die Zimmer beziehen und auch Frühstücken, da die Nacht bereits mit gebucht wurde. Unser Reisebegleiter Tom Finke schlägt wegen des Regens vor nach dem Frühstücken das Aquarium in Sydney zu besuchen. Der Eintritt kostet 35 Australische Dollar. Um 10:00 Uhr machen wir (wir sind alle die diesen Vorschlag in die Tat umsetzen wollen) uns zu Fuß auf Richtung Darling Harbour wo das Aquarium sein soll, mittlerweile regnet es nicht mehr. Leider verwechseln wir das Gebäude – wir hätten noch ein Gebäude weitergehen müssen – so landen wir im Wildlifepark in Sydney. Was für uns aber nicht weniger interessant ist, da wir gleich mit der Tierwelt Australiens erste Bekanntschaft machen können. Es kann gleich mit Känguru, Koala und Co. auf Tuchfühlung gegangen werden. Ärgerlicherweise streiken bei mir beide Fotos. An beiden Fotos sind gleichzeitig alle Akkus leer, obwohl sie zuhause alle Aufgeladen wurden und ich bisher nur einen Foto benutzt habe. Nachdem alle Tiere des Wildlife kennengelernt wurden, geht es wieder zurück zum Hotel wo um 13:00 Uhr eine Stadtrundfahrt auf dem Programm steht. Elisabeth fährt mit uns markante Aussichtspunkte an mit Blick auf die Oper von Sydney, der Harbour Bridge, der Gefängnisinsel und des Hafengeländes. Auch der Besuch des Botanischen Gartens steht an mit Erklärung der Bäume und Pflanzen. Gleich zu Anfang fällt ein Baum auf der voll mit Kolben besetzt ist, die wie Igel aussehen, die Blüten sind ähnlich nur hell. Elisabeth stellt den Baum als Banksia vor. An einer Frangipani sammelt sie die Blüten auf und verteilt sie an die Frauen die sie sich hinters Ohr stecken sollen. Laut Elisabeth stecken sich die unverheirateten Frauen auf Hawaii die Blumen ans linke Ohr und die verheirateten ans rechte Ohr. Durch den Schlafmangel und der Zeitumstellung passiert es immer mal wieder dass man im Bus dazu neigt einzunicken. Wohl auch deshalb halten wir immer mal irgendwo, müssen aussteigen, besichtigen und fotografieren. Das ist auch gut so schließlich macht es auch keinen Sinn am helllichten Tag zu schlafen um dann abends zur Bettgehzeit ausgeschlafen zu sein. So reisen wir uns alle zusammen und stehen den Tag durch. In den Vororten von Sydney gibt es wieder einige schöne Aussichtspunkte – auch die Hafeneinfahrt von Sydney die sehr schmal ist wird besucht und mit einem kleinen Spaziergang verbunden – mal sehen ob wir dadurch nicht wach werden. Wir bestaunen die noblen Häuser in der vornehmen Gegend in der Nähe des Bondi Beach. Diesen statten wir auch noch einen Besuch ab und haben die Gelegenheit dort einen Kaffee oder anderes zu trinken. Erstmals stellen wir fest das Sydney ein sehr teures Pflaster ist. Zwei Kugeln Eis in der Waffel kosten 9 Dollar. Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel. Einen Spaziergang genehmige ich mir noch mit Christel. Wir decken uns im Supermarkt mit Wasserflaschen ein. Um 18:00 Uhr nach dem Duschen gibt es Abendessen. Es gibt ein ausgesprochen zartes Filetsteak, das auch genauso gut schmeckt wie es aussieht. Nicht jeder hat es gegessen, da es teilweise noch etwas blutig war. Mittlerweile trifft auch noch der zweite Teil der Reisegruppe ein. Neben 18 von uns die aus Deutschland angereist sind, kommen noch 5 Teilnehmer dazu die zuerst die Neuseelandtour gemacht haben und jetzt mit uns die Australienrundreise machen, sie kommen direkt vom Flughafen und wurden wegen des blutigen Steaks von anderen schon vorgewarnt, so dass gleich zu Beginn entsprechende Anweisungen an die Kellner ging das Steak doch durchzubraten. Irgendwann nach 20:00 Uhr fallen wir todmüde ins Bett.

5. Tag: Mittwoch, 16.02.2011 Höhepunkte Sydneys

Um 8:30 Uhr wache ich auf. Heute brauche ich keinen Wecker, da wir Freizeit haben. Nach dem Frühstück haben wir uns entschlossen um 10:00 Uhr mit Tom Finke unserem Reisebegleiter auf den Sydney Tower zu gehen (309 m hoch). Der Eintritt kostet 20$ - Tom hat eine Ermäßigung ausgehandelt, wir gehen alle als Rentner durch. Ich sehe anscheinend doch ziemlich alt aus. Hier genießen wir den Rundumblick auf Sydney. Für 25$ erwerbe ich eine Fotomappe (Christel und ich teilen uns den Betrag und wir teilen auch die Fotos) mit Porträtfotos, mit der Kulisse von Sydney als Hintergrund. Um 11:15 Uhr haben wir genug gesehen und machen uns auf den Weg zur nächsten Monorail Station. Nachdem wir die Fahrt bezahlt haben – wir bekommen eine Münze mit der wir durch die Schranke kommen – drehen wir eine Runde und steigen am Darling Harbour aus von wo aus wir zu Fuß zum Hotel zurück gehen. Um 12:45 Uhr geht es Programmgemäß weiter. Der 2. Teil der Stadtrundfahrt ist angesagt. Eine Besichtigung des Opernhauses von Sydney steht an. In den einzelnen Räumen darf nicht fotografiert werden wegen Copyright der Bühnenbilder etc.. Das Dach des Opernhauses ist mit selbstreinigenden Kacheln verkleidet. Bei Regen wird das Dach somit von alleine gereinigt. Die Konstruktion soll Segel im Wind darstellen. Kurz vor 15:00 Uhr machen wir eine Hafenrundfahrt. Da wir als erste in der Warteschlange anstehen, bekommen wir einen guten Sitzplatz auf dem mittleren Außendeck hinten. Die Rundfahrt dauert eine Stunde. Wer wollte konnte mit dem Bus ins Hotel zurückfahren. Ich schloss mich einer Gruppe an, die lieber noch ein Stück gehen wollten. Wir schlenderten zu The Rocks – den ursprünglichsten Teil von Sydney mit alten Gebäuden – hier waren früher die Strafgefangenen untergebracht. Australien war ja früher die Strafkolonie von England. Unser Spaziergang ging bis zur Harbour Bridge wo wir beobachten konnten wie gerade Menschen den Bogen der Harbour Bridge hinaufstiegen – dies kann für ca. 180 Dollar gebucht werden – aber Fotoapparate dürfen nicht mit hinaufgenommen werden. Mit dem Stadtplan in der Hand ging es anschließend zurück zum Hotel. Bereits um 19:00 Uhr werden wir wieder mit einem Bus abgeholt. Es geht für das Abendessen in ein Fischrestaurant (Jordons) direkt am Wasser mit Blick auf die Waterfront. Es gab Krebs, Garnelen, Muscheln usw. Zum Glück war auch ein Stück Fischfilet dabei. Christel gab mir ihr Stück Fischfilet auch noch ab, so dass ich mich damit und mit Pommes und Salat über Wasser hielt. Als Vorspeise gab es eine Fischsuppe. Erika mir gegenüber aß auch keine Meerestiere, so dass unser Teller fast komplett – bis auf den geringen Teil den unsere Nachbarn mitverspeist haben – wieder zurück ging. Um 22:00 Uhr brachte uns der Bus wieder zurück ins Hotel.

6. Tag: Donnerstag, 17.02.2011 Blue Mountains

Heute muss ich bereits um 6:00 Uhr aufstehen, Frühstück gibt es um 6:30 Uhr. Pünktlich um 8:00 Uhr fährt heute der Bus ab in die Blue Mountains. Eine kleine Verzögerung gibt es aber dennoch. Die Mikrofonanlage im Bus funktioniert nicht einwandfrei, so dass die hinteren Plätze im Bus nichts verstehen können. Deshalb muss der Bus ausgewechselt werden. Wir fahren zum Zentralbahnhof und warten dort bis durch das Busunternehmen ein Ersatzbus vorbeigebracht wird. Nachdem im neuen Bus die Anlage getestet wurde und funktioniert, steigen wir um und die Fahrt kann losgehen. Zunächst steuern wir den Featherdale Wildlife Park an, der noch zu Sydney gehört. Dabei fahren wir durch ein Wohngebiet in dem überwiegend Sozialwohnungen sind – kleine Häuser mit kleinen Grundstücken durch einen Zaun abgetrennt. Am Featherdale Wildlife Park angekommen werden wir durch einen Parkranger mit einem 7 Monate alten Kängurubaby auf dem Arm empfangen. Er erlaubt das Tier zu streicheln. Im Park selbst sind außer allen australischen Tieren auch Tasmanische Teufel zu sehen. Die Attraktion bilden aber auf jeden Fall die Koalas, die hier auch gestreichelt werden können – nur am Rücken – sie haben sehr scharfe Krallen. Um 10:55 Uhr geht die Fahrt weiter in die Blue Mountains. Wir kommen durch die Ortschaft Katoomba. Hier sehen wir zum ersten Mal ein Logo der Supermarktkette Aldi, die seit neuestem auch in Australien und Neuseeland Filialen eröffnet hat und die von den Australiern gerne angenommen wird. In Katoomba haben wir Mittagessen, es gibt Roastbeef. Der Blick auf die Berge vom Lokal aus liegt noch etwas im Dunst. Die Blue Mountains haben ihren Namen ja schließlich vom blauen Dunst der Eukalyptusbäume. Nach dem Essen hat es aufgeklart und es geht zum Aussichtspunkt wo man einen klaren Blick auf die 3 Schwestern hat – Three Sisters – einer Felsformation. Von dort ist auch die Gleichgewichtsbahn zu sehen. 1 Aboriginal sitzt in der Sonne und spielt auf dem Didgeridoo. An ein paar Bäumen können wir schön sehen wie der Eukalyptus jährlich seine Rinden abwirft, in Streifen hängt diese von den Stämmen. Prachtexemplare der heimischen Blume Kängerupfote sind ebenfalls zu bestaunen. Anschließend geht um 13:45 Uhr die Fahrt weiter zu den Everglade Gardens. Wir sehen auf dem Rundgang durch die Parkanlage wieder Banksiabäume mit schönen Igelkolben. Vom Park aus bietet sich auch noch ein schöner Blick auf die Felsformationen und Waldgebiete der Blue Mountains. Nach diesem Besuch wird im angrenzenden Ort noch eine Kaffeepause eingelegt. Hier gibt es einige Geschäfte und auch ein Teapotmuseum. Auf dem Rückweg nach Sydney machen wir noch einen kurzen Abstecher in den Olympiapark von Sydney, dabei kommt die Frage auf wofür die Abkürzung ANZAC steht. Die Antwort wird auch gleich von Elisabeth gegeben. Es heißt Australian New Zealand Army Corp. Auf dem Rückweg zum Hotel stecken wir voll im Berufsverkehr so dass wir das Hotel um ca. 18:00 Uhr erreichen. Gleich um 18:30 Uhr mache ich mich mit Christl noch mal zu einem kleinen Spaziergang an den Darling Harbour auf. Dort essen wir noch einen kleinen Burger und trinken eine Kleinigkeit – dabei sitzen wir auf den Stufen an der Waterfront mit Blick auf das Wasser. Gegen 21:00 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.

7. Tag: Freitag, 18.02.2011 Melbourne erleben

Der Wecker klingelt wieder um 6:00 Uhr, Frühstück gibt es wieder um 6:30 Uhr. Um 8:30 Uhr heißt es Abschied nehmen von Sydney und Auschecken aus dem Hotel. Der Bus bringt uns zum Flughafen. Um 11:00 Uhr heben wir ab Richtung Melbourne. Nach nur 1 Stunde und 35 Minuten erreichen wir Melbourne, haben aber trotzdem über 1000 Kilometer zurückgelegt. Wieder werden wir von der örtlichen Reiseleiterin Angelika empfangen, die uns zum Bus bringt. Auch Angelika gibt gleich einige Informationen über Melbourne bekannt. Sydney ist die größte Stadt in Australien und Melbourne die 2. größte. 2/3 der Bevölkerung Australiens wohnen in den großen Städten. Sydney gehört zum Bundesstaat New South Wales, Melbourne zu Victoria. Um 13:15 Uhr beginnt direkt vom Flughafen aus die Stadtrundfahrt. Angelika erklärt dass Melbourne die 3. größte griechische Stadt außerhalb Griechenlands ist. Insgesamt soll es ca. 150 Nationalitäten in Melbourne geben. Wieder einmal werden wir dringlichst darauf hingewiesen dass es in Australien eine Anschnallpflicht auch in Bussen gibt und mit empfindlichen Geldstrafen zu rechnen ist, sollte man unangeschnallt erwischt werden. Für Fahrräder gibt es in Australien eine Helmpflicht. Die Fahrt geht vorbei an alten Viktorianischen Häusern – genannt Terace Houses, weiter zum Parlamentsgebäude – der Landesregierung von Victoria. Wir sehen unheimlich viele Kirchen dicht beieinander stehen. Bei der St. Patrics Cathedral machen wir einen Besichtigungsstopp. Der nächste Stopp ist beim Fitzgeralds Gardens. Hier bestaunen wir das Elternhaus von James Cook, das älteste Gebäude in ganz Australien – es stand hier nicht immer, sondern wurde hierher gebracht. Hier sehen wir auch einige Blechringe um Baumstämme angebracht. Angelika erklärt dass man die Bäume auf diese Art vor Oppossums schützt – die Ringe werden immer wieder abwechselnd an andere Bäume angebracht damit diese sich von den Oppossums erholen können. Die Oppossums sind in Australien geschützt. Der nächste Stopp für den Bus ist das Kriegerdenkmal von Viktorianischen Soldaten. Dieses große Gebäude besichtigen wir – von hier aus hat man einen guten Überblick auf die Stadt. Wer möchte kann stattdessen aber auch in den angrenzenden Botanischen Garten gehen oder einen Kaffee trinken. Nach diesem Aufenthalt geht die Fahrt kurz weiter, bald muss der Busfahrer stoppen da er beim Abbiegen ein Auto gestreift hat. Er regelt kurz die Angelegenheit mit dem Unfallbeteiligten und die Fahrt kann weitergehen. Angelika erklärt unterdessen weiter dass 80% der Bananenernte durch den Zyklon in der Nähe von Cairns zerstört wurde. Australien hat alle Klimazonen. Im Winter ist es im Süden kühl. Im Norden ist im Augenblick die nasse Jahreszeit. Die Fahrt geht weiter über die Formel 1 Strecke und am Yarra River mit schwarzen Trauerschwänen vorbei (früher Sumpfgebiet) zum Hotel Travelodge Southbank. Dieses erreichen wir um ca. 17:15 Uhr. Ich wasche schnell ein paar T- Shirts durch. Um 18:15 Uhr treffen wir uns alle in der Hotellobby um zum Restaurant zu gehen. Das Abendessen ist für 18:30 Uhr bestellt. Das Restaurant – ein Italiener ist am Fluss. Die Bedienung spricht deutsch und freut sich über uns, dass sie mal wieder mit jemanden auf Deutsch reden kann. Der Kellner ist zwar Australier spricht aber auch Deutsch – er erzählt uns das er Medizin studiert und sich hier etwas Geld verdient. Als Hauptgericht konnte zwischen Vegetarisch, Pizza und Nudeln Bolognese gewählt werden. Ich entscheide mich für Pizza. Einige beschließen im Anschluss an das Abendessen noch auf den Eureka Tower – dem höchsten Gebäude in Melbourne zu gehen. Dieses befindet sich unmittelbar neben dem Hotel. Tom handelt einen Gruppenrabatt für uns heraus und wir kommen mit 10 Dollar pro Person auf den Turm und sparen 17,50 Dollar. Im 88. Stock des Gebäudes hat man einen guten Rundumblick auf Melbourne. Auch im Dunkeln ist es beeindruckend. Es gibt auch noch die Möglichkeit nach draußen zu gehen, durch eine Schleuse so dass man ohne Glasspiegelungen fotografieren kann, der Außenbereich ist mit Drahtgitter gesichert. Gegen Aufpreis besteht auch noch die Möglichkeit wie so schön beschrieben „the world`s only Edge Experience“ auszuprobieren. Hierzu kann man in einen Glaskasten gehen der nach draußen fährt. Befindet man sich draußen ertönt ein Geräusch als wenn Glas bricht und das Milchglas des Bodens des Kastens fährt ein, so dass der Eindruck entstehen soll man steht auf dem nichts, mit freiem Blick nach unten. Die Sache war mir jedoch das Geld nicht wert, alles muss man ja auch nicht ausprobieren. Nachts hat es geregnet.  

8. Tag: Samstag, 19.02.2011 Great Ocean Road

Um 7:00 Uhr gibt es Frühstück und um 7.30 Uhr sitzen wir wieder im Bus mit dem Ziel Great Ocean Road. Die Landschaft nach Westen hin ist ziemlich flach und grün. Angelika gibt weitere Informationen über Australien preis. Sie erklärt unter anderem dass die Aboriginale eines der ältesten Kulturen der Welt haben. Weiter erzählt sie dass seit 13 Jahren eine Dürreperiode in Australien herrscht, aber seit einem halben Jahr gibt es verstärkte Regenfälle, selbst in Gegenden wo es völlig ungewöhnlich ist. Selbst das rote Zentrum soll im Augenblick ziemlich grün sein. Deshalb hoffte man dieses Jahr auf die Superernte – dies hat die Flut und der Zyklon jedoch zunichte gemacht. Durch die Ernteausfälle ist Obst und Gemüse in Australien sehr teuer und die Preise werden noch weiter steigen. Die Lebenshaltungskosten in Australien sind sowieso nicht gerade niedrig. Das haben wir bereits festgestellt wenn wir uns die Preise angeschaut haben. Unterwegs sehen wir auf Viehweiden Kängurus grasen, da wir schon früh unterwegs sind. Da die Tiere nachts aktiv sind, sind sie am Tag kaum zu beobachten. Zu Beginn der Great Ocean Road kommen wir durch Torkouy auch Surfcity genannt, machen einen Fotostopp am Bells Beach und haben eine kurze Kaffeepause in Lorne. Dort sitzen in den Bäumen Koalas und Papageien auf die wir uns gleich mit dem Fotoapparat stürzen. Auch ein Kookaburra kommt vorbeigeflogen und setzt sich auf ein Geländer vor dem Kaffee. Weiter geht es immer an der Küste entlang auf der Great Ocean Road. Unsere Mittagspause verbringen wir in Apollo Bay – der Küstenabschnitt hier wird auch Sparkling Bay genannt. Wenn man auf das Wasser schaut so funkelt es tatsächlich wenn es von der Sonne angestrahlt wird. Bei der Weiterfahrt erzählt Angelika dass durch Unterströmungen im Meer jedes Jahr einige Menschen ums Leben kommen. Auch über die beiden in Australien vorkommenden Krokodilarten gibt sie Auskunft. Die Freshies – Süßwasserkrokodile haben eine lange spitze Schnauze und können Beute höchstens in der Größenordnung eines Huhns fressen – sie sind daher für den Menschen ungefährlich. Die Salties dagegen – die Salzwasserkrokodile die aber auch in Süßwasser vorkommen sind dagegen mit Vorsicht zu begegnen. Nach Apollo Beach müssen wir eine Landzunge durchqueren und durch einen Regenwald fahren. Angelika hat auf der Fahrt immer mal wieder Australische Musik zu unserer Unterhaltung aufgelegt. Mitten im Regenwald versperrt ca. 100 Meter vor uns plötzlich ein umgefallener Eukalyptusbaum die Straße. Vor uns sind lediglich ein Auto und ein Bus, wir können also von Glück reden, dass der Baum nicht auf unseren Bus gefallen ist. An ein Weiterkommen ist im Augenblick nicht zu denken. Handyempfang gibt es hier nicht, also ist Warten angesagt. Angelika verteilt den Text des Volksliedes: Waltzing Matilda und erläutert uns die Begriffe, so dass wir als Nichtaussies auch den Text verstehen können. Mittlerweile sind aus einem Bus hinter uns eine Gruppe Japaner zum Baum gelaufen, haben einzelne kleine Äste unten abgebrochen und es geschafft den Stamm etwas leicht anzuheben, so dass Personenautos unten durchfahren konnten. Für unseren Bus war aber immer noch kein Durchkommen. Nach ca. 40 Minuten tauchte ein Polizeiauto auf. Die Polizistin vertrieb zunächst erstmal alle Schaulustigen die zurück in ihre Fahrzeuge gingen. 5 Minuten später kamen zwei Autos mit Kettensägen, Häksler usw. angerückt. Mittlerweile haben wir zum 3. Mal die Lieder: I am Australian, Waltzing Matilda, I heard it on the radio und Come from Land Down Under, gehört. Nach einer guten Stunde ist die Straße wieder frei, der Baum gehäkselt und wir können weiterfahren. Angelika erklärt dass es zwischen 500 und 750 verschiedene Eukalyptusarten gibt, aber über die genaue Anzahl streiten sich die Gelehrten noch. Wir fahren zum Aussichtspunkt von denen man die zwölf Apostel sehen kann – Felsformationen im Meer. Insgesamt sind es keine zwölf Apostel mehr, da durch Naturgewalten bereits ein paar Apostel verwittert sind und nicht mehr existieren. Die Natur verändert das Landschaftsbild ständig. Durch den Zwischenfall im Wald ist unsere Zeit sehr begrenzt, so dass wir zügig weiterfahren an die Schiffswrackküste. Dort ist unser nächster Stopp. An der Loch Ard ist ein Brückenbogen eingebrochen, so dass nur noch der Pfeiler zu sehen ist. Wir gehen zu der Bucht wo ein Schiff gesunken ist und es nur zwei Überlebende gab. Angelika erzählt die Geschichte der Überlebenden. Angelika versäumt es auch nicht uns die typischen australischen Gewächse zu erklären wie z.B. die Kasuarine ein in Australien weit verbreitetes schachtelhalmblättriges Laubgehölz. Nun wird es aber höchste Zeit die Rückfahrt anzutreten, da wir sowieso spät dran sind und uns eine Stunde fehlt. Wir fahren auf den Highway 1 – der fast den gesamten Kontinent Australien Umrundet – zurück nach Melbourne. Auf der Fahrt erklärt uns Angelika dass das Schnabeltier und der Schnabeligel die einzigen Säugetiere sind, die Eier legen. Das Schnabeltier lebt an Bächen, der Bau befindet sich unter der Wasseroberfläche und es lebt von kleinen Tieren wie Krebsen usw. Das Schnabeltier hat Milchdrüsen. Der Schnabeligel lebt von Ameisen und Termiten. Man spricht von Kloakentieren weil sie Eier legen. Die frühen Einwanderer hielten die Tiere für Fabelwesen. Die beiden Wappentiere von Australien, das Emu und das Känguru können beide nicht rückwärts gehen – es geht immer nur voran. Bei den Emus und den Helmkasuaren ziehen die Männchen die Jungen groß. Angelika empfiehlt uns das Buch Frühstück mit Kängurus vom Fischer Verlag. Es ist aber bereits über 10 Jahre alt und daher nicht mehr up to Date. Australien ist der 3. größte Zuckerrohrexporteur. Weiter wird Rindfleisch, Schaffleisch und Wolle exportiert. Die meisten Seen in Australien sind Salzwasserseen weil Australien sehr viele Mineralien in der Erde hat. In Colac wo wir eine Rast einlegen befindet sich ein Süßwassersee. Auf der Fahrt nach Melbourne zeigt uns Angelika einen Film über DVD in dem uns viel Wissenswertes über die Tierwelt Australiens, sowie über das Land vermittelt wird. Besonders nett war der Bericht über Koalas und den boxenden Kängurus. Auch eine Fotoreihe über Australien zeigt uns Angelika über DVD im Bus. So wird die Fahrt zurück alles andere als langweilig. Draußen sind gelegentlich Kakadus oder andere Papageien zu sehen. Immer wieder mal ertappt man sich auch dabei die Bäume nach Koalas abzusuchen. Doch diese sind schwer zu entdecken. Man sieht nur einen kleinen Knäuel auf den hohen Bäumen, bis man realisiert dass es ein Koala ist, ist der Bus schon weitergefahren. Auch die verschiedenen Zeitzonen erklärt uns Angelika. In unserer nächsten Station der Reise in Alice Springs muss die Uhr wieder 1,5 Stunden zurück gestellt werden – die Zeitgrenzen wurden an die Ländergrenzen verlegt. Nach Südaustralien ist eine halbe Stunde Unterschied. In Nordaustralien wurde jedoch keine Sommerzeit eingeführt - daylight saving time. Bei einer Ortschaft an der Grenze hat die eine Straßenseite die eine Uhrzeit, die andere ist eine Stunde weiter. Broken Hill in New South Wales dagegen bildet eine Insel – es hat durch Mienentätigkeit geschäftliche Kontakte und hat daher die Zeit von Südaustralien übernommen und nicht die von New South Wales. Wir wissen jetzt auch was der Unterschied zwischen einen Bus und einem Coach ist – ein Coach hat eine Toilette. Zurück am Hotel machen wir uns wieder auf zum gleichen Restaurant wie am Vortag. Es gibt wieder die Auswahl zwischen Pizza, Nudeln und Vegetarisch. Heute esse ich Nudeln.

9. Tag: Sonntag, 20.02.2011 Outback

Frühstück gibt es heute um 7:00 Uhr. Um 7:30 Uhr geht es wieder mal mit gepackten Koffern zum Flughafen. Um 9:10 Uhr hebt die Maschine ab Richtung Alice Springs. Nach 2 Stunden 50 Minuten landen wir in Alice Springs auf dem Flughafen. Dieser ist sehr überschaubar. Von der Landebahn aus marschieren wir zum Flughafengebäude. Dort erwartet uns Ramona unsere Reiseleiterin im Outback. Bereits aus der Luft ist uns aufgefallen wie grün doch das eigentlich rote Zentrum ist. Nachdem uns Ramona in den Bus verfrachtet hat erklärt sie auch gleich, dass wir das Privileg haben das rote Zentrum grün zu sehen. Um 11:00 Uhr fahren wir in die Stadt Alice Springs – von Ramona nur Alice genannt. Sie erklärt das in der letzten Zeit 900 mm Regen gefallen sind, gewöhnlich gibt es nur 300 mm Regen im roten Zentrum – deshalb ist die Wüste im Augenblick erstaunlich grün und wir haben die Chance Wildblumen blühen zu sehen. Durch den Regen wurden in Alice 3 ½ m Flut erwartet. Diese blieb jedoch aus, da der Fluss einen Bogen machte. Seit zwei Wochen ist es hier grün erklärt Ramona. Sie erklärt auch dass wir morgen 450 km nach Yulara zurücklegen müssen. Aber zunächst sind wir hier erstmal in Alice. Ramona erläutert dass Alice ca. 28 Tausend Einwohner hat. 4,5 bis 5 Tausend davon sind Aboriginals. Das gesamte Northern Territory – NT genannt – hat ca. 223 Tausend Einwohner, davon alleine 123 Tausend in Darwin. Alice ist ziemlich langgezogen. Es gibt insgesamt 9 Kreuzungen in Alice. 1985 gab es noch keine einzige. Ramona erklärt dass der Chan – ein Zug - auch durch Alice fährt. Dieser ist über einen Kilometer lang. Wenn dieser in Alice hält ist die Stadt in 2 Teile getrennt. Pech wenn man dann auf der falschen Seite ist. Ein Road Train ist manchmal 53 Meter lang. Wir durchqueren Alice und fahren auf den ANZAC Hill von aus man einen schönen Rundblick auf Alice und die Mac Donnellranges hat. Dort sehen wir auch gleich die Flagge des NT, welche uns Ramona näher erläutert. Die Orangerote Farbe ist die Nationalfarbe des NT und die auf der Flagge abgedruckte Blume, stellt die Dessert Sturt Rose dar – die Nationalblume des NT. Heute am Sonntag ist ein kleiner Markt in Alice Springs, dorthin werden wir anschließend gefahren, wo wir Zeit zur Verfügung haben um uns mit Wasser und Insektenschutzmittel auszurüsten. Überall sehen wir Aboriginals im Gras sitzen oder an den Verkaufsständen. Ramona hat uns eingeimpft niemals einen Aboriginal zu fotografieren oder anzuschauen. Auf dem Markt wird viel Aboriginal Kunst verkauft. Von Schmuck bis zu Bildern wird alles Mögliche angeboten. Da das Leitungswasser in Australien bedenkenlos getrunken werden kann, kaufe ich mir nur eine Flasche Wasser, so dass ich sie wieder auffüllen kann. Bei der Wärme wird Mineralwasser auch nur warm. Nach der Mittagspause besuchen wir den Royal Flying Doctor Serice (RFDS). Wir bekommen einen Film in Deuscher Sprache über die Arbeit des Royal Flying Doctor Service gezeigt. In den Räumen wird außerdem viel geschichtlicher Hintergrund vermittelt, sowie gezeigt wie die Flugzeuge ausgestattet sind. Ramona erklärt auch den Radius wie weit das Einsatzgebiet des Royal Flying Doctor Service geht. Schwer beeindruckt geht es anschließend weiter zur Telegrafenstation. Diese ist wie ein Museum aufgebaut. Wir erhalten Informationen über das Leben der damaligen Pioniere und welchen Einsatz es bedeutete eine Telegrafenverbindung im Outback zur Übrigen Welt herzustellen. Anschließend besuchen wir noch die School of the Air in Alice Springs. Wir sind schwer beeindruckt von der Arbeitsweise des größten Klassenzimmers der Welt. Ein Film in Deutsch erklärt uns genau wie die School of the Air arbeitet. Jede Farm, jedes Haus im Outback muss ein eigenes Klassenzimmer für die Kinder einrichten, ein Schreibtisch in der Ecke erfüllt nicht diese Auflage. Weiter wird ein Tutor benannt. Entweder sind dies die eigenen Eltern oder jemand der eigens eingestellt wurde um mit den Kindern zu lernen. Moderne PC`s und Webcams erleichtern die Unterrichtung der Schüler. Es gibt feste Stundenpläne. Gelegentlich treffen sich die Schüler für Sport usw. um soziale Kompetenz zu lernen, was über Funk nicht möglich ist. Die Familienangehörigen nutzen den Aufenthalt in der Stadt zum Einkaufen, da sie fernab jeder Zivilisation wohnen. Wenn man abgeschieden lebt ist es schwierig soziale Kompetenz zu lernen. Um ca. 15:00 Uhr beziehen wir unser Hotelzimmer im All Seasons Oasis. Bis 18:00 Uhr haben wir jetzt Zeit zur freien Verfügung. Es gibt einen Swimmingpool den ich gleich ausnutze. Oben auf den Palmen entdecke ich zwei weiße Papageien. Pünktlich um 18:00 Uhr fahren wir mit dem Bus ca. 30 Minuten in den Dessert Park am Rande von Alice. Dort haben wir ein Grillabendessen bei den Parkrangern. Es gab Hähnchen, Känguru und Rindersteak. Nach Einbruch der Dunkelheit bekommen wir Stirnlampen ausgehändigt. Noch schnell mal zur Toilette. Jemand möchte nicht warten bis eine Toilette frei wird und benutzt die Behindertentoilette, aufgeregt kommt sie heraus und berichtet von Fröschen die in der Toilette sitzen. Ramona erklärt, dass man immer die Türen geschlossen halten muss, damit keine Frösche reinkommen. Es kann sehr unangenehm sein wenn man zur Türe hereinkommt und ein Frosch springt einen ins Gesicht. Jetzt unternehmen wir einen nächtlichen Spaziergang durch den Busch von Rangern geführt. In Australien sind fast alle Tiere nachtaktiv und daher am Tage kaum zu sehen. Wir gehen durch eine Schleuse (Zaun), diese soll Dingos und andere unerwünschte (nicht heimische) Tiere abhalten in den Park einzudringen. Als erstes sehen wir ein Bilbie, dann noch einen Schnabeligel, einen Termitenbau, verschiedene Vögel. Die Ranger erklären jedes einzelne Tier und Ramona übersetzt uns ins Deutsche. Auf einer Grasfläche sind immer Walabies anzutreffen. Ich kann aber keines ausfindig machen. Gegen 21:15 Uhr kehren wir mit dem Bus wieder ins Hotel zurück. Ramona instruiert uns, abends nicht auf die Straße zu gehen. Wenn wir noch in eine Kneipe wollen dann müssen wir uns ein Taxi nehmen, aber niemals auf der Straße herumlaufen. Nachts ist ein Gewitter.

10. Tag: Montag, 21.02.2011 Alice Springs - Ayers Rock

Frühstück gibt es um 6:30 Uhr. Um 7:30 Uhr fährt der Bus ab in Richtung Yulara. Ramona erklärt dass Alice Springs zur Insel wird wenn es 4 bis 5 Tage hintereinander regnet. Die meisten Flüsse sind unterirdisch – gräbt man etwas in einem Flussbett, stößt man auf Wasser. Wir fahren auf den Stuart Highway. Der erste Stopp ist auf einer Kamelfarm. Hier wird auch Kamelreiten angeboten. Aber um nicht wegen des Geruchs aus dem Bus geworfen zu werden, lasse ich es lieber. Die Kamele in Australien sind frei von Krankheiten, deshalb sind sie in den arabischen Ländern sehr begehrt. Es werden auch Rennkamele gezüchtet die an Scheichs in Arabien verkauft werden. Andere wieder werden als Fleischlieferant verkauft. In Australien gibt es die einhöckrigen Kamele Dromedare. Auf der Farm gibt es aber auch viele andere Tiere zu sehen. Einen Dingo, Emu, Alpakas, Papageien und Kängurus z.B. . Weiter geht es auf dem Stuart Highway. Wir müssen 450 km durch das Outback. Ramona erklärt dass viele Pflanzen hier Wasser speichern. Dies machen sich viele Tiere, aber auch die Aboriginals zu nutzen. Überall blühen Wattle – die Nationalpflanze des NT – gelb. Ramona erklärt auch dass die giftigste Schlange der Inland Taipan ist. Mittlerweile biegen wir rechts ab auf den Lasseter Highway. An einer Raststätte trinken wir einen Kaffee und probieren einen Lamington – ein typisch australisches Gebäck. Nebenan ist eine Art Gallery der Aboriginals zu besichtigen. Auf den Bäumen vor der Rasstätte sitzen rosafarbene Papageien – Galahs. Wir sehen auch einen Busch Bus – diese Busse sind mit Linienbussen vergleichbar. Sie fahren die Einheimischen von A nach B und wieder zurück. Ramona erklärt dass sie gelegentlich auch Einheimische fährt – aber in bestimmte Town Camps fährt sie nicht hinein. Wenn die wohin wollen dann sollen sie kommen. Ramona erzählt weiter über die Aboriginals. Sie erzählt von den Songlines – die Aboriginals haben keine Schrift, sie haben schon immer ihr gesamtes Wissen nur mündlich weitergegeben - Träume ihrer Väter genannt – Dreamtime – auch durch Lieder wird das Wissen weitergegeben. Links vor uns taucht in der Ferne ein Tafelberg auf – der Mount Connor. Überall ist das Spinifex Gras zu sehen. Nach Regen wächst es schnell – sät sich aus und stirbt wieder ab – manchmal gibt es 8 Jahre keinen Regen. Im Spinifex Gras sitzen oft Schlangen usw. außerdem ist das Gras sehr scharfkantig und die feinen Ähren mit Widerhaken gehen unter die Haut und eitern heraus. Die Termiten brauchen das Gras als Klebstoff. Wir sehen überall Dessert Oaks – Wüsteneichen mit Pfahlwurzeln - wachsen. Sie verlieren ihre Nadeln und wenn sie Wasser erreichen verzweigen sie sich. Dadurch können sie 5 bis 6 Jahre ohne Wasser auskommen. Die Samen brechen erst durch Feuer auf. Vor 4 Jahren gab es hier zuletzt ein Feuer. Durch das Feuer bleiben die Wurzeln intakt und die Tiere überleben in Erdhöhlen. Ramona erklärt auch dass die Australier bedacht sind das Land sauber zu halten. Anfang März gibt es den Clean Up Australia Day, an dem jeder mit anpackt und die Gegend säubert. Uns ist bereits schon in den Städten aufgefallen, dass diese sehr sauber sind. Den Ayers Rock bezeichnet Ramona nur als the Rock. Dieser ist aus Limestone – Sandstein, auch Kata Tjuta - die Olgas. Wir erreichen Yulara um ca. 13:30 Uhr. Hier werden wir im Hotel Outback Pioneer Hotel eingecheckt. Ramona empfiehlt uns im Schnellrestaurant ein Steaksandwich zu probieren. Gesagt getan. Ich teile mir eines mit Christl. Es schmeckt wirklich sehr Klasse. Um 16:00 Uhr fahren wir zu den Olgas – Kata Tjuta. Wir haben ca. 1 Stunde Zeit um in eine Schlucht zu wandern und wieder zurück. Der Bus fährt zu einem anderen Aussichtspunkt dort sehen wir die Olgas von der anderen Seite. Wir fahren noch einen weiteren Aussichtspunkt an – wieder Blick von einer anderen Seite auf die Olgas. Vom gleichen Aussichtspunkt aus sehen wir auch den Rock. Mit etwas Unterstützung durch Anweisungen gelingt es ein Foto zu bekommen wo es so aussieht als halte man den Rock auf seinen Händen. Ein solch geschossener Schnappschuss darf jedoch nicht kommerziell verwendet werden, da die Aboriginals das Copyright darauf haben. Um 19:30 Uhr fahren wir schließlich zum Sunset Point. Wir werden schon mit Sekt empfangen. Hier machen wir ein Gruppenfoto vor dem Ayers Rock - Uluru - und stoßen mit einem Glas Sekt an – dabei beobachten wir den Sonnenuntergang am Rock. Jetzt geht es zurück zum Hotel nach Yulara. Um 20:00 Uhr haben wir unser Abendessen. Wir müssen selber grillen. Jeder muss sich für eine Fleischzusammenstellung entscheiden. Ich suche mir Rindersteak und Emuspieß aus und begebe mich an den Grill. Dazu gibt es Kartoffeln, Maiskolben und Nudelsalat, Kartoffelsalat usw.. Als Nachspeise gibt es noch englischen Brotpudding und Vanillesoße. Bei Sternenklarer Nacht lasse ich mir im Sternbild das Kreuz des Südens zeigen. Wieder etwas schlauer mache ich mich auf zum Hotelzimmer. An den beleuchteten Hauswänden sind überall Geckos und Grillen zu sehen. Auch eine große Spinne entdecke ich.

11. Tag: Dienstag, 22.02.2011 Ayers Rock - Cairns

Der Wecker klingelt mich in aller Frühe aus dem Schlaf. Da ich nachts die Klimaanlage abgeschaltet hatte, weil diese zu laut gebrummt hat, haben dies einige Moskitos schamlos ausgenutzt und haben mich ordentlich zerstochen. Um 5:30 Uhr fahren wir zum Sunset Point um den Sonnenaufgang am Rock zu beobachten. Danach geht die Fahrt weiter ins Kulturzentrum am Ayers Rock. Dort ist auf dem gesamten Gelände das Fotografieren verboten. Wir frühstücken dort und können noch eine Kunstausstellung der Aboriginals besichtigen. Jetzt fahren wir bis an den Uluru – Ayers Rock. Dort machen wir eine kleine Wanderung zu Mutitjulu Waterhole. Von dort sehen wir die Einschnitte im Felsen die Aussehen wir ein Herz. Ramona erzählt uns die Geschichte der Aboriginals zu diesem Herz. Auf dem Rückweg sehen wir einige Felszeichnungen der Aborignals. Wir fahren weiter – ab hier ist es verboten zu fotografieren, da dieser Teil den Aboriginals heilig ist. Um den Rock herumgefahren sehen wir die Prankenabdrücke – Einschnitte im Felsen, die wie Pranken aussehen - aus Aboriginalsüberlieferungen – auch hier ist fotografieren nicht erlaubt. Es kommt noch eine Männer und eine Frauenhöhle, dann ist fotografieren wieder erlaubt. Am Aufstieg hält der Bus an und wir steigen aus. Der Aufstieg ist an über 200 Tagen im Jahr gesperrt – so auch heute. Zurück am Hotel checken wir aus dem Hotel aus und deponieren unsere Koffer an der Rezeption. Die anderen haben Mittagspause und ich und 5 weitere werden um 11:30 Uhr zu einem Hubschrauberrundflug abgeholt. Der Flug dauert ungefähr eine halbe Stunde. Wir fliegen am Uluru vorbei (es gibt eine festgelegte Route als Auflage durch die Aboriginals) und auch an die Olgas – von oben bekommt man erst einen Überblick über die Größe der Felsformationen. Auch können wir unten Kamele erkennen, wir sehen auch unsere Hotelanlage und den Mount Connor, sowie noch eine andere Bergkette. Pünktlich um 13:00 Uhr treffen wir wieder am Hotel ein. Dort erzählen uns die anderen dass es in Christchurch Neuseeland ein schlimmes Erdbeben mit 6,3 gab. Der Flughafen dort ist gesperrt, der Strom fällt aus und die Telefonleitungen sind unterbrochen. Um 13:30 Uhr bringt uns der Bus zum Flughafen. Ramona verabschiedet sich dort von uns herzlich. Um 15:30 Uhr startet unser Flugzeug Richtung Cairns. Wir fliegen 2 Stunden 35 Minuten. Die Uhr wird wieder eine halbe Stunde nach vorne gestellt. Nach der Landung um ca. 18:30 Uhr werden wir von Bernd unserem dortigen Reiseleiter empfangen. Wir werden zum Hotel Bay Village Tropical Retreat gefahren, der Busfahrer erklärt sich bereit noch eine Runde um den Block zu fahren, damit wir den Strand sehen können und einen Überblick bekommen wo sich ein Supermarkt etc, befindet. Bernd zeigt uns typische Queensland Homes – die auf Stelzen gebaut sind, so dass der Wind unten durch kann und eine natürliche Belüftung (Klimaanlage) gegeben ist. Um 19:45 Uhr haben wir im Hotel Abendessen im Bali Style.

12. Tag: Mittwoch, 23.02.2011 Cairns - Great Barrier Reef

Frühstück gibt es um 6:30 Uhr. Um 7:30 Uhr holt uns der Bus ab und wir fahren zum Bootsanleger. Bernd zeigt uns an den vielen Mangobäumen die Flying Foxes – Flughunde – die in Massen an den Bäumen hängen. Teilweise sieht man sie noch fliegen und gerade zu den Bäumen zurückkehren. Bernd erklärt, dass es jeden Tag das gleiche Schauspiel ist. Am Tag hängen die Flying Foxes an den Bäumen – Einheimische parken ihre Autos nicht darunter – wegen des aggressiven Kotes. Jeden Abend fliegen sie los zu den Nahrungsquellen und kehren früh wieder in die Bäume zurück. Überall an der Küste von Cairns ist Mangrovenwald. Dort halten sich die gefürchteten Salzwasserkrokodile auf. Von Oktober bis April gibt es an der Küste die gefährlichen Würfelquallen, deshalb kann an der Küste nicht gebadet werden. Unser Boot ist ein Katamaran mit Segelunterstützung – 2 Masten. Wir sind die ersten am Steg und dürfen um 7:45 Uhr an Deck wo wir uns einen schönen Platz außen ergattern können. Es gibt Tee und Kaffee zu trinken. Um 8:30 Uhr legt das Schiff ab Richtung Great Barrier Reef. Um ca. 10:30 Uhr erreichen wir unser Tagesziel. Unterwegs sehen wir schon die verschiedenen Wasserfärbungen am Reef. Bei der Ankunft werden durch füttern Fische angelockt. Bernd erklärt uns die verschiedenen Fischarten, diese Reef Fische leben normalerweise am Grund. Es sind riesige Fische dabei. Um 11:00 Uhr ist eine Fahrt in der Submarine – U-Boot geplant. Die Fahrt dauert ungefähr 20 Minuten und wir sehen durch Glasscheiben an den Außenwänden des U-Bootes das Korallenriff. Außer Riesenmuscheln, Gehirnkorallen, Spagettikorallen, Papageifische, Schildkröten sehen wir noch viele andere Korallen-, Muschel-, und Fischarten. Wieder an Bord der Ocean Spirit gibt es ein Mittagessen in Büffetform. Es gibt Hähnchen, Fisch, Obst und verschiedene Salate. Nach dem Essen fahren wir mit einem kleinen Boot rüber zu einer kleinen Sandinsel. Ein Bereich ist mit einem Seil abgesperrt, nur diesen kleinen abgesperrten Bereich dürfen wir betreten. Der Rest steht unter Naturschutz und ist den Vögeln vorbehalten. Diese sind dicht an dicht auf der Insel zu beobachten. Es besteht die Möglichkeit zu Schnorcheln um Muscheln und andere Riffbewohner zu beobachten. Ich begnüge mich mit Schwimmen. Wieder zurück auf dem Schiff gibt es um 14:00 Uhr Kaffee und Kuchen. Gegen 14:30 Uhr fährt das Schiff nach Cairns zurück. Um ca. 15:30 Uhr wird noch jedem ein Glas Sekt serviert. Es ist ca. 17:00 Uhr als wir von Bord gehen. Über uns fliegen bereits die Flughunde in Scharen davon. Der Busfahrer fährt entlang der Uferpromenade. Diese ist nur bis zu einer bestimmten Uhrzeit für Busse zugelassen. An dieser Promenade ist ein Schwimmbad welches für jeden zugänglich ist. Auch ein durch Seile abgesperrter Strandbereich ist zu sehen. Innerhalb diesem darf gebadet werden. Dieser Bereich ist durch Netze abgetrennt, welche Quallen abhalten sollen. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen im Hotel. Ich esse eine Lammkeule, vorher habe ich noch meinen Sonnenbrand nach dem Duschen ordentlich eingecremt.  

13. Tag: Donnerstag, 24.02.2011 Atherton Tablelands

Heute regnet es in Strömen. Um 7:00 Uhr heißt es aufstehen. Um 7:30 Uhr wird gefrühstückt. Die Fahrt Richtung Aterthon Tablelands beginnt um 8:30 Uhr. Zunächst besuchen wir Tjapukai, das Aboriginal Kultur Zentrum. Dort werden uns die Lebensweise und die Riten der Aboriginals nähergebracht. Es wird erklärt wie die Didgeridoos – die Musikinstrumente – hergestellt werden. Ein Film wird gezeigt über die Regenwaldaboriginals. Danach bekommen wir anhand einer Vorführung die Sage der Aboriginals zur Entstehungsgeschichte nähergebracht. Anschließend findet noch eine Tanzveranstaltung statt. Ich hatte Pech, das ich in der ersten Reihe saß und so auf die Bühne geholt wurde zum Mittanzen. Vom Kulturzentrum aus ist auch bereits die Seilbahn zu sehen. Zu dieser fahren wir als nächstes. Die Seilbahn ist mit 7,5 Kilometern Länge die längste Seilbahn – mit Gondeln - der Welt. Die Skyrail wurde 1997 eröffnet. Wir fahren über die Baumwipfel des Regenwaldes hinweg. Unten auf den Bäumen sieht man gelegentlich Kakadus sitzen. An der 1. Haltestelle der Skyrail unternehmen wir mit Regenschirmen ausgestattet einen Spaziergang durch den Regenwald. Bernd erklärt uns die einzelnen Pflanzen. Er zeigt uns eine Würgefeige. Danach eine Palme mit Stacheln die entzündende Wunden hinterlässt wenn man in die Stacheln greift. Diese Palme windet sich an Bäumen hoch, wenn diese oben angekommen ist bildet sie Lufttriebe nach unten, die stachlige Außenhaut verwittert und darunter befindet sich der bei uns verwendete Rattan. Beeindruckt verfolgen wir den Kampf der Pflanzen ums Licht. Überall haben sich auf den Bäumen Orchideen und Baumfarne eingenistet. Richtig große Urwaldspinnen sehen wir in Netzen hängen. Hier soll es auch Kasuare geben. Bernd erklärt uns, dass sich der Kasuar von ganz bestimmten Früchten ernährt – diese Bäume können sich nur vermehren wenn die Samen durch den Magen des Cassuary gegangen sind. Deshalb ist der Kasuar für den Regenwald Australiens wichtig. Wir steigen wieder in eine Gondel und sehen beim Weiterfahren noch einen Pfau in den Bäumen sitzen. An der 2. Station steigen wir wieder aus und gehen zu verschiedenen Aussichtspunkten wo wir den Wasserfall am Barron River sehen können. An diesem wird elektrischer Strom produziert. Wir setzten die Fahrt mit der Seilbahn fort und erreichen immer noch bei strömenden Regen Kurunda. Die Höhe der Gondelseilbahn beträgt an der höchsten Stelle 550 m. Bernd zeigt uns in Kurunda einem Dorf mitten im Regenwald ein deutsches Lokal in dem es echte Thüringer Bratwürste zu essen gibt. Diese German Tucker müssen wir natürlich kosten. Hier haben wir Mittagspause. Normalerweise war die Rückfahrt mit dem Zug Scenic Rail geplant. Aufgrund des Regens fährt dieser jedoch nicht (Gefahr von Erdrutschen). Also organisiert Bernd einen Bus, der uns um 16:00 Uhr in Kuranda abholen soll. Bis dahin besuchen wir um 15:00 Uhr die Bird World – hier können Papageien mit der Hand gefüttert werden. Es sind viele in Australien heimische Vogelarten hier vertreten. Mit dem Bus fahren wir anschließend durch den Regenwald zurück nach Cairns. Vorbei an riesigen Zuckerrohrfeldern. Bernd zeigt uns unterwegs noch einen Paperbarktree – Papierrindenbaum. Es regnet immer noch. Auf dem Rückweg sehen wir einige überflutete Wege. Von Januar bis März ist in North Queensland Regenzeit. Laut Bernd ist die beste Reisezeit für Australien der September bis November, da ist im Süden gerade Frühlingsbeginn und in Queensland Trockenzeit. Bernd erzählt auf der Fahrt auch von Todesfällen in Zusammenhang mit Krokodilen. Er erklärt dass ein Europäer zuerst in den Himmel schaut wie das Wetter ist, wenn er aus dem Haus geht. Ein Australier schaut zuerst auf den Boden ob da nicht ein Teil (Schlange oder Krokodil) liegt. Dies betrifft insbesondere die Wohngebiete die in der Nähe von Entwässerungskanälen liegen – bei Regen treten diese über die Ufer, so dass auch die Crocs näher an die Häuser kommen. Abendessen haben wir um 18:30 Uhr im Hotel.  

14. Tag: Freitag, 25.02.2011 Daintree-Nationalpark

8:00 Uhr ist Abfahrt Richtung Daintree Nationalpark. Unterwegs erzählt uns Bernd, dass die Quallen absterben wenn die Wassertemperatur unter 26/27 Grad absinkt und dann kann im Meer gebadet werden, aber den Australiern ist dann das Wasser zu kalt. Er erzählt auch dass Schildkröten Quallen fressen, gibt es weniger Schildkröten dann gibt es mehr Quallen. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und auch jetzt regnet es weiter. Bernd erhält die Nachricht dass die Boote auf dem Daintree River nicht fahren. Der Wasserspiegel steigt an und bei Regen sind auch die Krokodile nicht zu sehen, selbst wenn die Boote fahren würden, hätten wir dann nichts davon. Bernd gibt uns weitere Erklärungen: Der Daintree River ist die natürliche Grenze zwischen besiedeltem und unbesiedeltem oder nur schwach besiedeltem Gebiet. Auf der anderen Seite des Flusses gibt es keinen Strom, wer dort wohnt braucht Generatoren und Allradfahrzeuge. 65 km nach Mossman hört die geteerte Straße auf. Krokodile sind überall da wo Mangrovenwälder sind, dort halten sie sich auf, auch in Strandnähe können Crocs sein. Mittlerweile erreicht unser Bus das Rainforest Habitat Wildlife Sanctuary. Hier sehen wir noch mal alle Tiere die es in Australien gibt. Neben den gewöhnlichen Kängurus gibt es hier sogar die sonst nirgendwo in Zoos vorkommenden Baumkängurus. Wir können noch mal den Unterschied zwischen Salties und Freshies am lebenden Objekt vergleichen. Emu und Kasuar, Trauerschwan, Rainbowlorikeet, Eule, Drachenechse, Wasserschildkröte und Kookaburra sind nur ein paar Exemplare der großen Vielfalt die wir uns ansehen. Auch einige Pflanzen erreichen unsere Aufmerksamkeit wie eine Fuchsschwanzpalme die über und über mit Früchten übersät ist. Nach der Ausgiebigen Besichtigungstour fahren wir durch Port Douglas, ein sehr exklusives Ferienörtchen in dem auch Helmut Kohl und Bill Clinton bereits verkehrten. Am 4 Mile Beach halten wir an und Bernd zeigt uns wie auch dort ein kleiner Bereich des Strandes mit Netz und Seil abgegrenzt ist um das Baden zu ermöglichen. Die gelben Warnschilder vor Quallen, mit den darunter angebrachten blauen Essigflaschen, die einzige Möglichkeit die Tentakel zu entfernen nehmen wir in Augenschein. Bernd zeigt uns Strandmandeln die essbar sind. Weiter geht die Fahrt und Bernd erklärt wieder: Das längste Krokodil ist 6,56m lang – längere gibt es nicht. Bei Daintree ist das älteste Regenwaldgebiet der Erde, älter als am Amazonas. Durch den starken Regen sind viele Zufahrtsstraßen ums Cairns herum gesperrt, wegen Überschwemmungen oder Erdrutschen. Wenn es regnet sind die Straßen sehr schnell überschwemmt, dann müssen die Leute teils Stundenlange Umwege in Kauf nehmen. In Mossman sehen wir eine Zuckermühle. Bernd erklärt wie das Zuckerrohr verarbeitet wird. Die Zuckermelasse geht in den Export – Rohrzucker. Bei braunem Zucker müssen wir die doppelte Menge verwenden als bei weißem Zucker. Das Zuckerrohr wird zunächst gepresst, der Sud wird zentrifugiert. Der Rohrzucker wird abgefüllt in Großcontainer. Wir sehen auch die Loks der Schmalspurbahn am Straßenrand stehen mit denen das Zuckerrohr und der Zucker transportiert werden. An der Küste von Queensland wird 1900 km Zuckerrohranbau betrieben. Früher wurden 35 Tausend Tonnen pro Hektar Zuckerrohr geerntet. Heute sind es 40 Tausend Tonnen. Nach ca. 5 Jahren Ernte auf einem Feld wird der Ertrag geringer. Es wird umgepflügt und neu angepflanzt. Bei der grünen Ernte werden nur die oberen Teile, die grünen Stangen abgeschnitten. Die schwarze Ernte ist der braune untere Teil der Stangen. In den Zuckerrohrfeldern sitzen oft Schlangen. Wieder sehen wir typische Queenslandhomes auf Stelzen – wegen der Luftzirkulation von unten. Nach Süden runter wurden durch den Zyklon viele Ernten zerstört. Deshalb sind die Früchte aus Cairns wie Bananen, Ananas z.B. sehr gefragt. Mittlerweile fahren wir an Wonga Beach vorbei und kommen auch an die Stelle des Seitenflusses des Daintree Rivers an der vor einiger Zeit ein Kind von einem Krokodil gefressen wurde. Das Kind spielte vor dem Haus, der Fluss war über die Ufer getreten, so dass Krokodile dichter ans Haus kamen. Das Kind hat vermutlich in der Pfütze gespielt und wurde dann von einem Krokodil geschnappt. Wir fahren durch Daintree Village, der letzte Ort vor dem unzugänglichem Regenwaldbereich. Von hier aus müssen wir wieder den gleichen Weg zurück und passieren wieder eine schmale Brücke, der Wasserspiegel ist hier schon ganz schön angestiegen, aber wir kommen noch darüber. Um 12:30 Uhr haben wir ein Mittagessen im Daintree Teahouse. Es kann gewählt werden zwischen Baramundi, Känguru, Hähnchen oder Rindfleisch. Ich esse Känguru. Über den Baramundi wird uns verraten dass zunächst alle Fische dieser Art als Männchen geboren werden. Erst mit 4 oder 5 Jahren werden manche zu Weibchen. Mit auf dem Teller waren die unterschiedlichsten Tropischen Früchte, die uns völlig unbekannt waren. Diese wurden uns erklärt. Auch verschiedene Sorten von Fischleder bekommen wir gezeigt, diese werden in Australien sehr teuer verkauft. Nach dem Essen fahren wir zur Mossman Gorge wo wir eine kleine Wanderung durch den Regenwald und über eine Hängebrücke unternehmen. Wir sehen wieder Würgefeigen, einige Drachenechsen, die Palmen aus denen Rattan gewonnen wird, Korbfarne, ein Rainforest brush turkey – Temperaturhuhn und Termiten unter anderem. Auf dem Rückweg nach Cairns halten wir bei Alice Beach und sehen von dem Strandabschnitt aus Cook Island. Kurz vor Cairns gibt es eine Weidefläche wo es der Farmer toleriert dass Wallabies dort grasen, da es bereits langsam Abend wird, sehen wir diese tatsächlich dort neben Pferden und Rindern grasen. In den letzten 25 Stunden sind 300 mm Regen gefallen. Aber zum Glück blieb es trocken solange wir unsere Wanderung im Regenwald hatten. Abends fängt es wieder an zu regnen. Wir erfahren dass dies die Ausläufer eines Sturms über Darwin sind. Abendessen haben wir im Hotel um 18:30 Uhr. Wir sehen aber zu, wie auch schon die Tage vorher, dass wir unsere Getränke an der Bar bereits vorher holen, da bis 18:30 Uhr Happy Hour ist und somit die Getränke nur die Hälfte kosten.  

15. Tag: Samstag, 26.02.2011 Flug nach Christchurch

Heute geht die erste Etappe des Urlaubs zu Ende. Um 9:30 Uhr werden wir zum Flughafen in Cairns gebracht. Wir erhalten die Information dass der Flughafen in Christchurch nach dem Erdbeben wieder geöffnet ist. Es wurde auch ein Ersatzhotel außerhalb von Christchurch für uns gefunden. Dies liegt 2 Stunden außerhalb der Stadt. Es wird erzählt dass die Zimmer selbst hochwertiger sind und es sich um Bungalows handelt. Jedoch müssen sich zwei bis drei Zimmer ein Bad teilen. Die Trans Alpin Fahrt ist nach derzeitigem Stand noch offen, sowie die Stadtrundfahrt in Christchurch. Es wird auch erzählt dass man in Sydney auf dem Flughafen im Transferbereich bleibt und nur zum nächsten Gate muss. Aber 1. kommt es anders als man 2. denkt. So erfahren wir am Flughafen, dass zwar die Koffer bis Christchurch durchgehen aber dass uns keine Bordkarten für den Flug von Sydney nach Christchurch gegeben werden können, da wir von Cairns nach Sydney direkt mit Quantas fliegen und der Flug nach Christchurch durch Jet Star einer Billigfluglinie durchgeführt wird – Buchung über Quantas. Unser Reisebegleiter Tom ist mit dem Teil der Gruppe die nicht nach Neuseeland fliegen, sondern direkt nach Hause fliegen unterwegs zum internationalen Flughagen. Bernd wurde etwas unruhig, da wir in Sydney ohne Reisebegleitung und ohne Reiseleiter vom Domestic (nationalen) Flughafen zum internationalen Flughafen müssen und dann auch noch zum Check In Schalter von Jet Star müssen und einchecken müssen um eine Bordkarte zu erhalten. Er gibt einen Plan mit und erläutert uns dass wir bei Ankunft in Sydney bis zum Gate 1 laufen müssen und sich Gegenüber der Transfer zum Internationalen Flughafen befindet – Treppe runter – Bordkarte vorzeigen usw. Der freundliche Angestellte am Schalter schreibt die Daten für die Koffer auf meine Reisepapiere und meint wir sollen diese Daten am Check In Schalter mitteilen. Wir beruhigen Bernd da wir ja alle nicht zum ersten Mal in der Welt unterwegs sind und schon klarkommen werden. Um 12:00 Uhr startet unser Flieger Richtung Sydney mit 2 Stunden 55 Minuten Flugzeit. Um ca. 16:00 Uhr landen wir auf dem Domestic Terminal in Sydney. Den Transfer zum Internationalen Flughafen haben wir Problemlos bewältigt, auch das Einchecken bei Jet Star haben wir alleine hinbekommen. Um 19:45 Uhr sind wir schließlich nach Christchurch losgeflogen. Die Flugzeit betrug 3 Stunden. Auch das Ausfüllen des Einreiseformulars für Neuseeland haben wir im Flugzeug ohne fremde Hilfe hinbekommen.

16. Tag: Sonntag, 27.02.2011 Ankunft in Christchurch

Um 0:45 Uhr, mitten in der Nacht, sind wir schließlich in Christchurch gelandet. Nachdem wir etwas übernächtigt waren, gestalteten sich die Einreiseformalitäten in Christchurch doch etwas nervig. Dort wurde sehr genau kontrolliert ob man auch keine schmutzigen Schuhe etc. anhat, bzw. keine im Gebäck hat. Neuseeland achtet sehr darauf keine Krankheitserreger oder anderes ins Land zu holen, da das Land stark landwirtschaftlich geprägt ist. Daher will man keine Obstkrankheiten z.B. eingeschleppt bekommen. Aber auch diese Hürde wurde gut bewältigt. Nur Gunda musste ihren kompletten Koffer durchsuchen lassen. Draußen werden wir schon von Heinz Schwarze unserem Reiseleiter für Neuseeland in Empfang genommen. In der Flughafenhalle liegen überall Menschen in Schlafsäcken herum. Heinz erzählt dass jeder im Augenblick versucht aus Christchurch rauszukommen und solange er auf uns gewartet hat, hat es auch wieder gewackelt. Ausreisen können im Augenblick jedoch nur Menschen die ein Ticket besitzen, so dauert es bis jeder nach und nach ein Ticket zur Ausreise mit dem Flugzeug bekommt. Über 2 Stunden fahren wir bis Hamner Springs ins Hotel. Heinz erklärt das die Stadt Christchurch komplett abgeriegelt ist, dass niemand hinein darf, dass es keinen Strom und kein Wasser gibt und die Situation absolut katastrophal ist. Lebensmittel gibt es in der Stadt auch keine zu erwerben. Die Geschäfte sind geschlossen. Die Arbeitsplätze der Menschen sind weg. Jeder versucht aus der Stadt wegzukommen, deshalb ist tagsüber stadtauswärts viel Verkehr. Laut Heinz sind keine Rettungstrupps, sondern nur noch Bergungstrupps im Einsatz. Die Hoffnung noch Überlebende zu finden ist gleich Null. In allen Hotels oder was davon noch übrig ist, in und um Christchurch sind Hilfskräfte untergebracht. Die Innenstadt liegt in Schutt als hätte eine Bombe eingeschlagen. Täglich gibt es 4-5 Nachbeben, teils sehr starke. Deshalb musste der Reiseveranstalter auf das Hotel Heritage in Hamner Springs zurückgreifen, da weit und breit kein Hotel mehr zu bekommen war. Alles ist ausgebucht. Der Busfahrer redet auf der gesamten Fahrt mit Heinz. Wir erfahren später dass sein Haus durch das Erdbeben ebenfalls eingestürzt ist. Der Busfahrer fährt deshalb wieder zurück und wir bekommen am nächsten Tag einen anderen Busfahrer, der dann den Rest der Gruppe (die von Deutschland direkt zu uns stoßen) vom Flughafen holt und zu uns nach Hamner Springs bringt. Unterwegs sehen wir die Mondsichel auf dem Kopf stehen, ein für uns völlig ungewohnter Anblick. Heinz erklärt dass man an den Straßenrändern gelegentlich schiefe Laternenmasten sieht als Auswirkung des Erdbebens. Davon sehe ich nichts. Für mich ist alles draußen stockfinster und die Ortsnamen erscheinen mir fremdartig (Maoribezeichnungen). Völlig übermüdet erreichen wir gegen 4 Uhr morgens das Hotel und klingeln den Hotelbesitzer heraus, der uns mit Taschenlampe zu unseren Bungalows bringt. Bis 8 Uhr versuche ich etwas zu schlafen. Dann stehe ich auf und gehe frühstücken. Dadurch dass die Stadt Christchurch durch das Erdbeben zerstört wurde, fällt demnach auch die geplante Stadtrundfahrt aus und wir haben den ganzen Tag zur freien Verfügung in Hamner Springs. Gegen Abend wird der Rest der Gruppe bei uns im Hotel erwartet. Der Trans Alpin fährt auch nicht, da das Schienennetz in Christchurch auch zerstört ist. Wir nutzen die Zeit um den Ort zu erkunden. Es gäbe die Möglichkeit das Thermalbad zu besuchen. Wir stöbern aber lieber durch die Geschäfte, die in Neuseeland aufmachen können wann sie wollen und wie lange sie wollen, so sind auch am Sonntag die Läden geöffnet. Auf der Post besorge ich mir Briefmarken und finde auch Postkarten. Im Supermarkt wird Wasser gekauft. In Neuseeland wird uns abgeraten das Wasserleitungswasser zu trinken, da es stark gechlort ist und es nicht jeder verträgt. In Neuseeland gibt es in verschiedenen Gegenden Amöben in den Gewässern, die schlimme Darmerkrankungen hervorrufen (Amöbenruhr, Giardia) – diese kriegt man nur mit Medikamenten nach 2 bis 3 Tagen wieder los. Deshalb soll auch nicht aus Seen und Gewässern getrunken werden wenn man nicht weiß ob das Gewässer von den Amöben befallen ist (territorial). Sonst haben die Flüsse Trinkwasserqualität – keine Industrie, keine Verschmutzung usw. mittags unternehme ich mit Christel einen Waldspaziergang auf einen Hügel, von diesem aus hat man einen schönen Rundumblick auf das Umland und auf Hamner Springs. Auch eine Bergkette ist gleich nach Hamner Springs. Beim Hochlaufen kommen uns schon viele Kiwis entgegen die das schöne Wetter zum Sonntagsspaziergang nutzen. Hier fällt bereits die Freundlichkeit der Menschen auf. Wir werden ständig gegrüßt oder angesprochen, was denn für ein schöner Tag zum laufen sei. Gegen 17:00 Uhr wird die andere Gruppe erwartet, diese kommt jedoch erst um ca. 18:00 Uhr. Heinz muss jetzt schnell ein Abendessen organisieren, da das Abendessen im Hotel auf 18:00 Uhr bestellt war – dadurch das die Gruppe später kommt, konnte der Zeitplan nicht eingehalten werden, das Hotel ist ausgebucht und hat später keinen Platz für uns. So organisiert Heinz schnell in einem Restaurant im Ort ein Abendessen auf 19:00 Uhr terminiert. Dorthin werden wir mit dem Bus gefahren. Ich esse Rindersteak. Ein Teil der Gruppe beschließt zum Hotel zurück zu Fuß zu gehen, diesen schließe ich mich an.   Zurückgelegte Strecke 155 km von Christchurch nach Hamner Springs

17. Tag: Montag, 28.02.2011 Punakaiki - Pancake Rocks

Abfahrt ist heute um 8:30 Uhr nicht wie im Programm vorgesehen mit dem Zug, sondern mit dem Bus. Heinz erklärt das direkt hinter Hamner Springs eine der größten Farmen – über 100 km lang – ist. In Neuseeland werden viel Rinder und Schafzucht betrieben. Dabei werden riesige Flächen von nur wenigen Menschen bewirtschaftet. Dies geschieht teilweise auch per Hubschrauber etc.. Die Aufzucht der Tiere geschieht ohne Medikamente und ist daher sehr gesund. Heinz erklärt dass es keine Meldepflicht in Neuseeland gibt. Die Flüsse sind sehr nährstoffreich und unterliegen keinen großen Temperaturschwankungen – die Forellen erreichen daher zwischen 20 und 30 kg. Ein Angelschein kostet ca. 130 $ im Jahr. Überhaupt können alle Fische sehr groß werden. Schlechtes Wetter hält sich höchstens 2 bis 3 Tage. Das Wetter ist rechtsdrehend im Gegensatz zu Europa. In Neuseeland haben die Menschen eine andere Mentalität, sie sind immer freundlich und hilfsbereit. Steht jemand mit dem Auto an der Straße ist es selbstverständlich dass der nächste hält und hilft, es könnte ja das nächste Mal er Hilfe brauchen. Wir fahren über Reefton und sehen eine große Goldmine vom Bus aus. Weiter sehen wir aus einer Kohlenmine Rauch aufsteigen. Heinz erklärt dass diese schon seit 40 Jahren brennt und nicht gelöscht werden kann. Wir sind richtig im Gebirge angekommen. Heinz erklärt dass es in ganz Neuseeland überall Wanderwege gibt. Alle 5 bis 6 Stunden gibt es Schutzhütten die von jedem benutzt werden können. Die Schutzhütten sind mit Proviant ausgestattet. Ein Pass für die Benutzung der Hütten ist günstig zu erwerben. Die Hütten werden vom Department of Conservation – Papa Atawhai – unterhalten. Wir fahren durch Bergbuchenwälder – Bergbuchen haben ganz kleine Blätter – und Douglasienfichten sind zu sehen. Am St. James Walkway hält der Bus und wir unternehmen einen 20 minütigen Spaziergang auf einen Gebirgspfad. Die Landschaft sieht aus wie aus einem Fabelland. Überall hängen Flechten von den Bäumen. Heinz erklärt dass es ein paar hundert verschiedene Moos und Flechtenarten in NZ gibt. Vor uns liegt der Canibal Pass. Heinz meint der Name kommt nicht von ungefähr. Er erklärt dass die Maori früher sich auch Gegenseitig aufgefuttert haben. Wie sie das Land besiedelt haben wurde der Moa gejagt. Ein Riesengroßer Flugunfähiger Vogel. Die Maori wussten aber nicht dass der Moa erst nach 40 Jahren geschlechtsreif wurde, so ist er durch die ständige Bejagung ausgestorben. Dann mussten sich die Maori nach Ersatznahrung umsehen. Bei der Bejagung wurde auch teilweise Wald abgebrannt um den Moa aus dem Wald zu jagen. Früher soll überall auf NZ Wald gestanden haben. Überhaupt sind die Maoris schon immer ein kriegerisches Volk gewesen. Die einzelnen Stämme führten untereinander Krieg. Auch ein See liegt vor uns. Die Wanderung in der uns fremdartigen Landschaft hat uns stark beeindruckt. Weiter geht die Fahrt Richtung Springs Junction. Heinz erklärt dass NZ landschaftlich alle Länder der Erde beinhaltet. Tatsächlich ändert sich ständig das Landschaftsbild. Fährt man 2 Stunden in NZ ist man wieder in einer völlig anderen Landschaft. Wir fahren nach Westport zur Westküste entlang des Buller Rivers. Der Fluss steigt bei Regen manchmal so hoch dass die Straße überflutet wird. Das klingt für mich kaum vorstellbar, da es bestimmt vier Meter Höhenunterschied von der Straße zum Fluss sind. Aber in NZ ist es so, dass die Flüsse unheimlich schnell unheimlich hoch ansteigen wenn es regnet. In Westport muss Robin unser Busfahrer erstmal den Bus tanken. Heinz erklärt, dass die nächste Tankstelle erst nach über 100 km kommt. Die Faustregel für NZ ist, ist der Tank 1/3 leer dann tanke. Hier an der Westküste angekommen sehen wir hohe Baumfarne und Regenwald. Bei Cape Foulwind unternehmen wir wieder einen Spaziergang zur Küste. Dort sehen wir eine Robbenkolonie. In Neuseeland Seebären genannt. Außerdem sehen wir noch Wekas - Maorihühner nennt sie Heinz. Überall wächst der Neuseelandflachs und Cabbagetrees – eine Art Yuccapalme die essbar ist und von den Maoris als Gemüse verwendet wird. Die Fahrt geht entlang des Faltengebirgsgürtels der Paparoas. Schließlich erreichen wir Punakaiki unser Tagesziel. Hier bestaunen wir auf einem Rundweg die Pfannkuchenfelsen - pancake rocks. Auch Blowholes gibt es – im Felsen sind Röhren durch die Witterung entstanden – durch das Wetter wird manchmal Meerwasser nach oben gedrückt, so dass oben aus dem Felsen Wasser bläst. Hier stehen auch die Palmenart aus denen Palmherzen gewonnen werden können. Um 17:00 Uhr sind wir im Hotel Punakaiki Resort. Die Zimmer sind in einzelnen Gebäuden untergebracht mit Blick auf den Strand. Bis zum Abendessen gibt es noch Gelegenheit einen Strandspaziergang zu unternehmen. Auch dort sind Pfannkuchenfelsen zu sehen. Viele Muscheln liegen am Strand. Aber auch die Sandflies – Sandfliegen sind in mehr als ausreichender Zahl vertreten und fallen über einen her. Um 20:15 Uhr gibt es Abendessen.   Zurückgelegte Strecke 301 km  

18. Tag: Dienstag, 01.03.2011 Westküste und Gletscherwelt

Frühstück um 7:30 Uhr. Abfahrt ist um 9:00 Uhr. Wir fahren entlang der Westküste über Greymouth nach Hokitika. Die Küstenstraße führt über einen Tin opener wie die Kiwis die Straße nennen die so eng ist dass manchmal die Busse aufgerissen werden. In dieser Schlucht ist auch ein Felsen mit Loch zu sehen, der den Umriss einer Kathetrale hat. Danach fahren wir über eine schmale Brücke die einspurig ist und gleichzeitig führt auch noch die Bahnschiene darüber. Wenn ein Zug kommt müssen die Autos vor der Brücke warten. In Hokitika besuchen wir eine Jadefabrik wo auch ein Goldraum ist und auch die Pauashell –  Abalone auch Seeohren genannte Schneckenart – wird dort zu Schmuck verarbeitet. Heinz zeigt uns einen traditionellen Maoridolch der völlig aus Jade hergestellt ist. Wir können dort sehen wir Jade verarbeitet wird. Natürlich gibt es auch einen Verkaufsraum wo man sein Geld loswerden kann. Wir haben in Hokitika eine Stunde Aufenthalt. Bei der Weiterfahrt sehen wir wieder Goldminen in Ross. Bei the Bushmans haben wir Mittagspause. Gegenüber ist ein Protestschild gegen den Einsatz des Giftes 1080 aufgestellt. Diese Schilder sieht man überall im Land. Die Bevölkerung versucht sich auf diese Art gegen den Einsatz des Giftes zu wehren. Das Gift wird zur Vernichtung der Ratten und Oppossums eingesetzt, die die einheimischen Bodenbrüter wie die Kiwis ausrotten. Die Gegner des Giftes vertreten die Ansicht, dass das Gift auch in die Nahrungskette der Nützlinge gerät und mehr Schaden als Nutzen bringt. Aus Sicht der Bevölkerung soll man lieber die Ratten und Oppossums stärker bejagen – das Fell der Oppossums wird mit der Merinoschafwolle gemischt und ergibt daher hochwertige weiche Wolle. Nach Meinung vieler Kiwis ist es sowieso unmöglich die Oppossums generell auszurotten und da wo Gift verteilt wird rottet man auch die einheimischen Vögel mit aus. Bei the Bushmans gibt es auch Himalayaziegen – Thar- in einem Gehege zu sehen. Es gibt in den Bergen viele verwilderte Thar die bejagt werden, auch Wildrinder gibt es. Unser nächster Stopp ist in Franz Josef, nach dem österreichischen Kaiser benannt. Von hier aus haben wir einen Blick auf den Franz Josef Gletscher bzw. dessen Ausläufer. Der Mt. Cook ist der höchste Berg in Neuseeland – Cook Gletscher. Nach einem kurzen Aufenthalt fahren wir zum Fox Gletscher, wo wir auf einem Pfad so weit es möglich ist zum Fox Gletscher laufen. Es muss auf Steinschlag acht gegeben werden. Am Gletscher passieren öfters Unfälle wenn Touristen hinter die Absperrung gehen und sich vor dem Gletscher fotografieren lassen – wenn dieser dann kalbt – nachschiebt – hat es schon Tote gegeben. Es regnet und wir ziehen unser Regenjacken an. Oft gibt es hier Keas - Bergpapageien, aber die sind heute nicht hier. In Neuseeland reichen die Gletscher bis in den Regenwald. Außer in Chile wo es dies noch gibt, ist dies auf der Welt einzigartig. Eigentlich wollten einige von uns noch einen Hubschrauberflug auf den Gletscher machen mit Schneelandung, aber bei dem Wetter fliegen die Hubschrauber nicht, da keine Sicht auf die Berge ist. Wir haben noch die Hoffnung dass morgen früh das Wetter aufklart und dann ein Hubschrauberflug noch möglich ist. Heinz hat vorsorglich Flüge für uns reservieren lassen. Wir gehen ins Hotel Westhaven in Fox Glacier wo wir unsere Zimmer beziehen. Um 18:15 Uhr ist Treffpunkt fürs Abendessen welches in einem Restaurant außerhalb des Hotels stattfindet.   Zurückgelegte Strecke 252 km

19. Tag: Mittwoch, 02.03.2011 Cromwell - Wanaka - Twizel

Wir haben um 7:15 Uhr Frühstück im Kaffee über der Straße. Der Hubschrauber fliegt immer noch nicht, da die Wolkendecke noch zu dicht ist. Die gesamte Nacht hat es geregnet und gestürmt. Mittlerweile kommt zwar die Sonne durch, aber die Wolken hängen noch über dem Berg. So fahren wir um 8:30 Uhr weiter. An der Goose Bay machen wir einen Fotostopp. Hier ist die See ziemlich rau und stürmisch. Heinz erklärt uns unterwegs, dass in Neuseeland eine Jagderlaubnis leicht zu bekommen ist. Ein Schein wird kostenlos ausgestellt. Ein Waffenschein wird erteilt wenn Freunde und die Familie bestätigen dass man nicht gewalttätig ist. Wild wird hier als Störfaktor angesehen – da einheimische Tiere durch eingeschlepptes Wild ausgerottet werden. Heinz erklärt auch dass in Neuseeland viel Sphagnum Moos gesammelt wird, dies wird zum Aufbinden von Orchideen verwendet. Bei einer Lachsfarm machen wir Zwischenstopp wo sich jeder mit einer Brotzeit versehen kann. Einen weiteren Stopp machen wir am ships creek à Strand. Draußen ist es ziemlich windig heute. Heinz erklärt uns dass die Fische Whitebait gefangen werden und pro Kilo zu 100 Dollar verkauft werden. Den nächsten Halt haben wir am Visitor Center Haast - Informationszentrum in Haast. Heinz erklärt uns anhand von Schautafeln wie und unter welch schwierigen Bedingungen die Besiedelung des Landes geschah. Es gab keine Straßen, Gebirge mussten überwunden werden. Erst seit 1960 gab es Schotterstraßen. Erst seit den letzten Jahren gibt es ein ausgebautes Straßennetz in Neuseeland. Hier werden uns auch die verschiedenen Tiere und Pflanzen von der Thar, dem Kea, dem Yellowhead, dem Kaka bis zum rotblühenden Ratabaum erklärt. Im Süden gehört der Fjordlandnationalpark zum Weltnaturerbe. Wir befinden uns im Mt. Cook Nationalpark. Der Haast Pass ist die einzige Verkehrsverbindung von Haast aus in den Süden des Landes mit 300 km Länge. Bei der Fahrt über den Haast Pass ändert sich die Vegetation von Regenwald in Bergwald. Wir sehen unheimlich viele Wasserfälle die von den Bergen herunterkommen. Die Ratabäume haben überall Knospen – Heinz meint in ein paar Wochen blühen sie überall rot. Einen Fotostopp haben wir am Thunder Falls Creek wo wir uns einen Wasserfall ansehen. In den Seen gibt es überall Lachse und Forellen. Bei den Bergen und an den Böschungen kann man gut erkennen, dass die Gesteinsschichten nicht waagrecht aufeinanderliegen, sondern dass sie senkrecht angeordnet sind. Dies liegt daran dass in Neuseeland die australische und die pazifische Erdplatte aufeinandertreffen. Dadurch sind auch die Gebirge entstanden. Die Platten schieben das Gebirge immer weiter in die Höhe. Das Befahren der Straßen ist nicht ganz ungefährlich, da es immer wieder zu Erdrutschen, Steinschlägen oder Baumlawinen durch Regenfälle oder Erschütterungen durch Aktivitäten im Erdinneren kommt. Durch Steinschlag kommen teilweise große Felsbrocken den Berg herunter. Ganze Böschungen brechen ab. Bei Regenfällen sind oft die Straßen überschwemmt und unpassierbar. Wir sind in 540 m Höhe. Der gesamte Regen der hier fällt, fließt alles an die Ostküste. An der Westküste gibt es immer sehr viel Regen der am Gebirge hängen bleibt. An der Ostseite des Gebirges dagegen sind die Berge kahl und ohne Bäume da es hier sehr trocken ist. In Makaroa (der trockenen Ostseite des Gebirges) angekommen haben wir eine halbstündige Pause. Nach einer weiteren zurückgelegten Strecke erreichen wir den Lake Wanaka, der über 30 km lang ist und türkisblaues Wasser hat. Er ist wie ein L geformt. Überhaupt sind hier die Seen überdimensional groß und haben eine klare hellblaue Farbe, nur die Schatten der Wolken hinterlassen einzelne dunkle Flecken auf den Seen. Als nächstes halten wir am Lake Hawea. Dieser ist 400 m tief gelegen. Bald darauf befinden wir uns wieder in 965 m Höhe auf dem Lindes Pass. Hier sehen wir noch einzelne Lupinen blühen, es gibt Täler voller Lupinen mit den Bergen im Hintergrund – leider waren sie bei uns schon fast alle abgeblüht. Heinz zeigt uns das hier typische Gewächs Spanier genannt – wir sollen raten mit welcher Pflanzenfamilie es verwand ist. Wir raten von Agave bis Yucca alles Mögliche – das die Pflanze zur Gattung der Karotten gehört darauf kommt keiner. Heinz hat vorher gemeint er schenkt demjenigen eine Flasche Wein der es errät. Leider konnte er den Wein behalten. Weiter geht es nach Omaramara. Hier gibt es Kalkfelsen der Maori. Es ist eine trockene Gegend, mit Bewässerungsanlagen versucht man hier jetzt seit neuestem Viehzucht zu betreiben. Dadurch steigt jedoch die Nitratbelastung im Boden. Nach einem Ausgleich wird gesucht. Die Bewässerungsanlagen kosten Millionen. Wieder halten wir bei einer Lachszucht. Ein Kilogramm Lachs kostet hier 15,90 Neuseelanddollar. Kurz vor 17:00 Uhr erreichen wir unser Hotel MacKenzie Country Inn in Twizel. Hier in Twizel wohnt unser Busfahrer Robin mit seiner Familie und er kann heut zu Hause übernachten.   Zurückgelegte Strecke 407 km  

20. Tag: Donnerstag, 03.03.2011 Twizel - Dunedin

Heute ist Abfahrt um 9:00 Uhr. Wir fahren an einem Felsen vorbei an dem früher Maorifelszeichnungen waren. Der Felsen ist jetzt abgesperrt da durch Erdbeben ein Teil des Felsens eingestürzt ist. Dies war der einigste Platz in NZ mit Felszeichnungen, laut Heinz. Weiter geht es nach Oamaru. Hier sind sehr viele Gebäude aus Limestone/Whitestone – einem weißen Sandstein der hier in der Gegend abgebaut wird. Die Landschaft verändert sich wieder von Viehzucht in Ackerbau: Mais, Weizen, Sonnenblumen werden hier im Südosten des Landes angebaut. Unser nächstes Ziel sind die Boulders von Moeraki – kreisrunde Felskugeln – im inneren sollen sich laut Wissenschaftlern versteinerte Dinosaurierknochen befinden. Diese Kugeln kommen an verschiedenen Stellen in NZ vor und nicht nur an diesem einen Strandabschnitt. Ein Teil der Kugeln ist bereits auseinandergebrochen und man sieht verschiedene Strukturen in dem Gestein. Die Kugeln liegen verstreut am Sandstrand. An der Uferböschung blüht gelber Ginster. Nach einem Aufenthalt bei den Kugeln und einer Tasse Kaffee geht die Fahrt weiter nach Dunedin. Dunedin soll die schottischte Stadt außerhalb Schottlands sein. Hier fahren wir zur steilsten Straße der Welt und sehen uns diese an. Auch das Bahnhofsgebäude welches im Zuckerbäckerstil (Neugotisch – Viktorianisch) erbaut ist schauen wir uns an. Das Gerichtsgebäude liegt gleich neben dem Knast – kurze Wege sind ja sinnvoll. Jetzt fahren wir wieder eine ganze Strecke um die Bucht um zum Bootsanleger zu gelangen von dem aus wir in See stechen. Wir fahren an der Küste entlang, sehen zunächst Kormorane und Robben – Seebären, dann einige Albatrosse die auf den Hängen sitzen, dann auch einige fliegen. Wir fahren ein Stück auf das Meer hinaus damit uns noch andere Arten von Albatrossen gezeigt werden, den Königsalbatross haben wir schon gesehen. Tatsächlich sehen wir noch andere Albatrosse. Einer schwimmt sogar im Meer. Das Boot schaukelt ganz schön in den Wellen hoch und runter. Es ist gar nicht so einfach ein Foto zu schießen von einem Albatros der auf dem Wasser sitzt wenn das Boot jedes Mal zwei Meter nach unten oder oben geht wenn man gerade abdrücken will und der Vogel dann in den Wellen verschwindet. Auf der Rückfahrt sehen wir noch einen kleinen Pinguin – little blue Pinguin - auf dem Felsen zwischen den Seebären. Nach der Bootsfahrt geht es gleich weiter zu einer Farm auf der sich Gelbaugenpinguine aufhalten. Der Farmer hat früher immer wieder Pinguine auf seinem Land, das direkt an der Küste liegt entdeckt. Irgendwann hat er gemerkt dass er damit mehr Geld verdient als mit dem Vieh. Er hat mittlerweile ein Pinguinlazarett errichtet um verletzte Pinguine gesund zu pflegen. Es wurden auch Tarnbunker angelegt von denen aus man freilebende Pinguine beobachten kann. Auch von einem Pfad auf den Klippen kann man Pinguine beobachten. Außer Pinguine sehen wir auch wieder Seebären. Nach dem wir heute viel gesehen haben fahren wir zum Hotel Mercure Leisure Lodge in Dunedin wo wir um 18:30 Uhr Abendessen in Buffetform haben.   Zurückgelegte Strecke 343 km

21. Tag: Freitag, 04.03.2011 Dunedin - Queenstown

Abfahrt ist um 8:00 Uhr. Auf Wunsch einiger, haben wir einen 30 minütigen Aufenthalt am Octagon in Dunedin. Hier stellt jemand fest dass er seinen Geldbeutel verloren hat und der sich möglicherweise im Hotel befindet. Heinz telefoniert mit dem Hotel und wir fahren zurück, wo sich der Geldbeutel auffindet. Es geht entlang des Clutha Rivers nach Cromwell. Cromwell ist die Hauptstadt des Obstanbaus. Wir fahren auch durch ein Weinanbaugebiet. Doch vorher sind wir durch eine Landschaft gefahren in der Dreharbeiten für den Film Der Herr der Ringe durchgeführt wurden. In Cromwell halten wir um 12:15 Uhr bei einem Obstverkauf wo sich jeder mit frischem Obst eindecken kann. Heinz weißt darauf hin, dass es hier auch Manuka Honig gibt. Dieser hat Heilwirkung – dabei meint er diejenigen im Bus, die schon seit längerem Husten und von Deutschland eine Erkältung mitgebracht haben. Um 12:30 Uhr geht es weiter Richtung Queenstown. Heinz erklärt uns unterwegs dass durch die Erderhebungen das Gold ziemlich nah an die Oberfläche kommt – durch Regen – Hochwasser wird das Gold ausgewaschen, da es schwerer ist lagert es sich in den Flüssen ab. Einige Leute leben hier vom Goldwaschen in den Flüssen. Wir sehen einige Goldminen die mit Warntafeln versehen sind wo der Zutritt untersagt ist. Auch die Hütte eines alten Goldschürfers sehen wir am Hang des Flusses stehen. Nachdem wir unser Hotel Heartland in Queenstown bezogen haben und der restliche Tag zur freien Verfügung ist, habe ich mich bereits schon vorher für eine Jetbootfahrt im Skippers Canyon auf dem Shotover River angemeldet. Während wir auf den Transporter warten der uns in den Skippers Canyon bringen soll, sehen wir die Remarkables – die Bergkette hinter Queenstown. Auf dem Lake Wakatipu sehen wir ein Dampfschiff fahren. Schließlich taucht unser Chauffeur mit einem Kleinbus auf. Wir steigen ein und los geht es Richtung Skippers Canyon. Zunächst fahren wir eine Passstraße hoch, oben halten wir an damit wir ein Foto von der Bergwelt und von Queenstown machen können. Wir müssen auf die andere Seite der Bergkette. Jetzt hört die geteerte Straße auf, es geht weiter auf einer Staubpiste, die ziemlich eng ist. Wenn zwei Autos sich begegnen, was der Fall war, wird es schon brenzlig. Rechts neben der Straße – je nach Strecke auch mal links – befindet sich der Abgrund – keine Leitblanken, einfach nichts, steil nach unten. Aber die Landschaft ist überwältigend. Auch hier wurden Szenen aus Der Herr der Ringe gedreht. Wir sehen in diesem unwegsamen Gelände zwischen den Felsen auch Schafe weiden. Ich möchte die da nicht zusammentreiben. Irgendwann hat die abenteuerliche Fahrt ein Ende und wir erreichen den Skippers Canyon und verteilen uns auf zwei Jetboote. Die Fahrt mit den Jetbooten ist aber nicht weniger abenteuerlich. Im rasenden Tempo jagen die Boote übers doch recht flache Wasser. Die Jetboote haben nur einen Tiefgang von 10 cm. Das Boot wird immer wieder mal zur Seite gedreht, dann geht es dicht an Felsen vorbei – gelegentlich ziehen wir den Kopf bei Felsvorsprüngen ein. Bei einer Brücke über uns halten wir. Von dort oben aus wird Bungee Jumping betrieben. Nach einer rasanten Drehung geht es mindestens genauso schnell wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Fahrt hat sehr viel Spaß bereitet. Jetzt besuchen wir die alteingesessene Goldgräberfamilie und Winky`s Museum – Winky ist die Mutter der Familie. Hier bietet uns Winky einen Kaffe oder Tee und Kekse an. Winky erzählt von ihrer Familie, wie sie hier her kam, seid wann sie hier leben und seit wann sie Goldschürfen und was sie im Schnitt damit verdienen usw. Jetzt wird es richtig ernst. Wir können unser Glück im Goldschürfen versuchen. Jeder bekommt eine Schürfwanne und eine Schaufel voll mit Erde, damit stellen wir uns an den Wassertrog und schütteln, waschen, schütteln usw. bis am Schluss die Wanne leer ist. Tatsächlich habe ich auch einen winzig kleinen Goldkrümel gefunden. Die Goldfunde bekommt jeder in ein Tütchen verpackt und wir machen uns wieder auf den Rückweg über die Passstraße. Jetzt schon etwas gefasster, was den Weg angeht. Um 18:00 Uhr sind wir wieder im Hotel zurück. Ich gehe noch ein Stück in die Stadt und sehe unterwegs einen Kerl, der im Bikini, ein total verschmiertes Auto wäscht. Vielleicht hat er ja eine Wette verloren oder was auch immer er verbrochen hat – seine Kumpane standen jedenfalls amüsiert in der Kneipe nebenan und hatten ihren Spaß. Ich hab mich auch amüsiert. Abendessen gab es um 19:30 Uhr   Zurückgelegte Strecke: 300 km    

22. Tag: Samstag, 05.03.2011 Queenstown - Milford Sound

Um 10:00 Uhr geht es heute los Richtung Milford Sound. Heinz erklärt uns beim losfahren, dass die Grundstücke in Queenstown sehr viel Geld kosten. Oben auf den Remarkables hat es geschneit. Sie sehen aus wie mit Puderzucker überzogen. Bei der Abfahrt scheint die Sonne. Bei einem Toilettenstopp am Lake Wakatipu erklärt Heinz, dass in NZ Forellen nicht verkauft werden dürfen – fangen darf man sie und man darf sie sich auch im Restaurant zubereiten lassen. Die Gegend durch die wir kommen ist von Tussock Gras bewachsen. Dies wird vom Vieh nicht gefressen, steht aber unter Schutz. Es wächst nur in gewissen Höhen – das Gelände darf nicht zu hoch und nicht zu tief sein. Bevor wir jedoch da hin kamen haben wir noch das Hauptzuchtgebiet für Hirsche durchfahren. Rehe gibt es nicht in Neuseeland – es werden nur Hirsche gezüchtet. In Te Anau haben wir 30 Minuten Mittagspause bis 13:15 Uhr. Rechts und Links des Weges wachsen Manuka und Kanuka – die zwei Sorten Teebäume in NZ. Im Eglinton Tal haben wir einen Fotostopp vor der Bergkulisse. Einen weiteren bei den Mirror Lakes, wo sich die Berge im See spiegeln. Der nächste Halt ist bei Knobs Flat. Dort erstaunt mich ein Schneebusch mit weißen fast durchsichtigen Beeren übersät. Vor dem Homer Tunnel halten wir an – die Ampel ist sowieso auf Rot und schaltet nur alle 15 Minuten um. Vor dem Tunnel auf dem Parkstreifen sitzen Keas die wir fotografieren, außerdem fasziniert die Bergwelt um uns herum. Wir sollen jetzt schleunigst wieder einsteigen, damit wir bei der Grünphase noch durchkommen. Der Tunnel ist 1200 Meter lang. Die Bauzeit hat 20 Jahre betragen. Es gibt keinen anderen Weg an den Milford Sound. Als wir durch den Tunnel durch sind, können wir noch eine Weile die Bergwelt, mit teils schneebedeckten Gipfeln bestaunen. Bei The Chasm machen wir um 15:20 Uhr wieder einen Spaziergang auf einem Pfad. Hier wachsen riesige Fuchsienbäume die hier überall in der Gegend Bestandteil des Baumbestandes sind. Wieder können wir in dem Westküstenregenwald gigantische Baumfarne bestaunen. Das Ziel unseres Spaziergangs ist jedoch eine Kluft die sich tief in die Felsen eingegraben hat und wir hören unter uns das Wasser rauschen. Auch ein Wasserfall ist unten zu sehen. Um 16:00 Uhr erreichen wir schließlich den Milford Sound. An Bord der Milford Mariner dürfen wir um 16:20 Uhr. Nach einer Sicherheitsunterweisung geht die Fahrt an einem Robbenfelsen vorbei. Kaffee und Tee können wir uns holen so viel wir wollen. An mehreren Wasserfällen fährt das Schiff ganz dicht hin, so dass wir sogar nach drinnen müssen um nicht nass zu werden. Bei einem Wasserfall ist über der Wasseroberfläche ein Regenbogen zu sehen, veranlasst durch die Lichtbrechung des Wasserfalls. Beim nächsten Wasserfall wird das Wasser noch mal nach oben gespritzt beim Auftreffen auf der Wasseroberfläche. Durch die Sonne angestrahlt leuchtet es golden. Es entstehen schöne Lichtreflexe. Jetzt geht es in eine kleine Bucht wo die Milford Mariner ankert. Mit Schwimmwesten ausgestattet steigen wir in ein Tenderboot. Mit diesem drehen wir eine Runde auf dem Wasser. Wir bekommen erklärt, dass zu einer anderen Jahreszeit hier in der Bucht viele Pinguine sind. Einen silver crested Pinguin sehen wir schließlich doch noch auf dem Wasser schwimmen. Ganz deutlich sehen wir an dem Berghang wie flach die Bäume hier auf den Felsen wurzeln. Einen Baum hat es durch den Wind nach oben weggedrückt, so dass sein Wurzelwerk in der Luft hängt. Wo anders sehen wir die Spuren von Baumlawinen. Der Wald hier ist seid tausenden von Jahren unberührt und ursprünglich. Im Abendlicht sehen wir die oft fotografierte Bischofsmütze – so heißt der eine Berg. Nach ca. einer Stunde kehren wir an Bord zurück. Wer wollte konnte auch Kajakfahren. Um 20:30 Uhr gab es Abendessen in Buffetform. Anschließend wurde noch ein Film über den Milfordsound und der Bergwelt gezeigt. Leider ging ich etwas zu früh in meine Kajüte, am nächsten Tag erfuhr ich, dass es sich noch eine Robbe an Bord gemütlich gemacht hatte. Aber ich hatte schon die ersten Anzeichen einer Erkältung.   Zurückgelegte Strecke: 299 km

23. Tag: Sonntag, 06.03.2011 Milford Sound - Queenstown

Noch vor dem Frühstück gehe ich an Deck und schaue aufs Wasser. Gunda ist bereits da und zeigt mir im Wasser eine Robbe, die dicht am Schiff im Wasser schwimmt. Frühstück gibt es um 7:00 Uhr. Noch während des Frühstücks nimmt die Milford Mariner Kurs auf die Tasman See. Die Seeluft draußen ist sehr windig und eisig kalt. Als das Schiff die Tasman See erreicht tauchen vor dem Schiff Delfine auf. Fotografieren ist jedoch unmöglich. Sie tauchen so schnell auf, hüpfen aus dem Wasser und sind im selben Augenblick wieder verschwunden. Aber Hauptsache man hat sie gesehen. Das Schiff fährt nur ein kleines Stück raus auf die Tasman See dann kehrt es wieder um. Manchmal soll man hier sogar Wale sehen. Dieses Glück hatten wir heute nicht. Mittlerweile bin ich so durchgefroren, dass ich doch noch nach drinnen gehe, schließlich bin ich schon fast die einzige die noch draußen ausharrt. Wieder fährt das Schiff an die Wasserfälle heran. Der Kapitän meint dies ist eine gute Gelegenheit das Deck zu waschen. Um 9:15 Uhr legt das Schiff wieder in Milford an. Wir nehmen unsere Rucksäcke – denn der Koffer musste im Bus bleiben, daher wurde für die eine Nacht an Bord nur das nötigste mitgenommen – und gehen von Bord. Es geht den gleichen Weg zurück nach Queenstown -mittlerweile habe ich eine richtige Erkältung. Da ich die Wegstrecke ja schon mal gesehen habe ist es auch nicht weiter schlimm wenn ich heute nicht besonders fit bin und mir ab und zu einen Schönheitsschlaf gönne. Unterwegs wird noch der Falls Creek Wasserfall fotografiert. Am Lake Wakatipu kurz vor Queenstown machen wir noch mal einen Fotostopp. Der Lake Wakatipu ist der See mit dem meisten Wasservolumen. Um ca. 15:00 Uhr treffen wir wieder in Queenstown ein und bekommen neue Zimmer zugeteilt. Um den Tag noch auszunutzen fahren Gunda, Dieter, Christel und ich mit der Gondel für 25$ hoch auf den Berg. Von dort genießen wir den Ausblick auf die Remarkables, auf Queenstown und den Lake Wakatipu. Oben geht ein Sessellift noch ein ganzes Stück höher. Eine Sommerrodelbahn ist oben, wir beobachten wie Erwachsene und Kinder darauf herunterfahren. Andere beobachten wir, wie sie Mountainbikes mit der Gondel mit nach oben nehmen und den Berg mit dem Mountainbike runterfahren. Weiter ist eine Plattform für Bungeejumping oben angebracht. Auch Paragliding wird von diesem Berg auch betrieben. Ein paar Mal fliegt direkt neben uns ein Paraglider vorbei. Queenstown gilt sowieso als die Hauptstadt des Abenteuersports. Wahrscheinlich gibt es kein Abenteuer dass man nicht in Queenstown ausprobieren kann. Heute ist kein Abendessen auf dem Programm. Heinz hat vorgeschlagen für uns Plätze im Lokal Britania zu reservieren. Diesen Vorschlag nehmen auch die meisten an. Um 19:30 Uhr laufen wir vom Hotel aus dorthin. Das Hirschmedallion dort schmeckt auf jeden Fall so Klasse, das ich am liebsten den Teller noch abgeleckt hätte.   Zurückgelegte Strecke: 299 km

24. Tag: Montag, 07.03.2011 Mount Cook - Lake Tekapo

Heute fahren wir um 8:00 Uhr los Richtung Christchurch. Zunächst machen wir jedoch erstmal eine halbe Stunde Pause in Arrowtown, eines der ersten Goldgräberstädtchen. In Cromwell halten wir wieder für Obsteinkauf an. Meiner Erkältung geht es schon etwas besser. Da wir strahlenden Sonnenschein haben und Heinz schon vorher angekündigt hat, dass in Twizel noch mal die Möglichkeit besteht einen Hubschrauberflug zum Ohau Gletscher zu machen für diejenigen die Interesse haben, melde ich mich natürlich dafür an. Die Erkältung ignoriere ich. In Twizel angekommen, werden die anderen zur Mittagspause in Twizel aus dem Bus gelassen und wir fahren zum Flugplatz um unseren Hubschrauberflug anzutreten. Hier gibt es etwas Verwirrung weil das Kreditkartenterminal nicht funktioniert. Soviel Bargeld in NZ Dollar haben die wenigsten. Ich auch nicht. Die Dame ist schließlich bereit auch Euro zu nehmen. Ich habe keine Euro dabei, mein anderer Geldbeutel ist im Bus und soviel hätte ich sowieso nicht. Ich habe Glück Christel legt mir 220 Euro aus, ich kann sie ihr dann überweisen wenn ich wieder zu Hause bin. Andere zahlen halb halb, aber da musste Heinz erstmal beruhigend einschreiten sonst hätte die gute Frau am Schalter einen Nervenzusammenbruch gekriegt, da sie gar nicht mehr durchgeblickt hat. Aber schließlich durften wir alle 6 Personen doch noch in den Hubschrauber. Die anderen 4 Berliner aus unserer Gruppe bekamen noch 2 andere Touristen zugeteilt und flogen zuerst. Normalerweise stehen mehr Hubschrauber zur Verfügung, die sind jedoch im Augenblick in Christchurch im Einsatz. So müssen wir warten bis der erste Hubschrauber wieder zurück ist. Dadurch wurde jetzt der Zeitplan durcheinandergeworfen, da der Rest der Gruppe bereits aus der Mittagspause mit dem Bus anrollte um uns abzuholen, als wir noch gar nicht im Hubschrauber saßen, sondern noch auf diesen warteten. Aber so konnten uns die anderen noch beim Abflug zuwinken. Der Hubschrauberflug selbst war Klasse. Wir flogen über die Schneebedeckten Berge, sahen Bergseen und landeten schließlich auf dem Gletscher wo wir ca. 10 Minuten Aufenthalt hatten. Wir mussten nur aufpassen nicht zu dicht an die Kante zu gehen um nicht in einer Lawine nach unten zu sausen. Die zwei Aachener Elfriede und Marianne wurden so übermütig, dass sie eine Schneeballschlacht anfingen. Beim einsteigen wurden im Hubschrauber die Plätze getauscht, wer erst vorne saß ging nach hinten, die hinten gingen nach vorne im Hubschrauber. Interessant war es als der Hubschrauber über die Bergkante flog und dann ein Stück steil nach unten ging, bis der Pilot wieder nach oben zog. Wieder sicher gelandet, waren der Rest der Gruppe immer noch guter Laune, auch wenn sie eine halbe Stunde auf uns warten mussten. Wir fahren weiter bis zum Pukaki Lake. Hier haben wir einen guten Blick auf den Mount Cook. Im angrenzenden Visitor Center erklärt uns Heinz wieder einiges, hier sehen wir auch ein Bild der schon genannten Spanier Pflanze, die mit der Karotte verwand ist blühend. Bei der Weiterfahrt sehen wir kurz vor dem Lake Tekapo die Amerikanische Sattelitenstation auf dem Berg. Am Lake Tekapo selbst haben wir 20 Minuten Aufenthalt um 14:50 Uhr. Dort steht auch ein Denkmal für die Hütehunde. Solche Denkmale haben wir dann auf der Reise noch mehrere gesehen. Das Denkmal soll den Einsatz der Hütehunde würdigen. Ohne die Hütehunde wären die Bewirtschaftung wie z.B. hier das Mc Kenzie County nicht möglich. Wir fahren weiter durch die Canterburry plains (Ebene). Wie bereits an vielen anderen Orten sehen wir auch hier wieder verdorrtes Gebüsch auf den Weiden – dieses wird mit Gift bespritzt da es als Unkraut gilt – die Farmer haben die Auflagen das Gestrüpp zu vernichten, aber aufgrund der Größe vieler Farmen – Stations, schaffen es diese nicht überall das eingeschleppte Gebüsch, eine Art Stachelginster zu vernichten. Auch hier wird der Gifteinsatz nicht überall befürwortet.  Weiter geht die Fahrt nach Darfield einem Vorort von Christchuch. Hier wurde für uns ein Ausweichquartier gefunden, da wir nicht nach Christchurch wegen dem Erbeben können. Da es sich um ein Notquartier handelt und die Reiseagentur keine Ansprüche stellen konnte, da es fast unmöglich ist überhaupt noch ein Quartier in der Gegend zu bekommen, kann sich auch niemand über die einfache Ausstattung beschweren. Heute verlässt uns auch unser Busfahrer Robin, er fährt wieder nach Hause. Wir bekommen also einen anderen Bus und eine neue Busfahrerin, Lynn. Um 19:15 Uhr gibt es Abendessen. Dafür dass es schwierig ist in und um Christchurch Lebensmittel zu bekommen, fiel das Abendessen aber sehr reichhaltig aus. Ich aß Schweinebraten (Schweinebraten ist in Neuseeland sehr selten) mit Kartoffeln, es waren auch wieder die Kumara – Süßkartoffeln – dabei.   Zurückgelegte Strecke: 492 km.

25. Tag: Dienstag, 08.03.2011 Christchurch - Kaikoura

Um 9.00 Uhr ist heute Abfahrt. Christchurch wird weitläufig umfahren um die Versorgungsstraßen, die in notdürftigem Zustand sind, den Versorgungskräften zu überlassen. Es geht auf den Highway Nr. 1 Richtung Kaikoura. Dann fahren wir auf die 72 er Scenic Route. Heinz erklärt, dass ca. 10 000 Häuser durch das Erdbeben in Christchurch zerstört wurden. Während einer halbstündigen Kaffepause in einer Ortschaft fiel der Strom aus, statt Kaffee gab es Orangensaft. Heinz erklärte, dass es in einem Umspannwerk gebrannt hat. Da heute der internationale Frauentag ist, spendiert uns die Reisebegleitung Linda Hartge eine Weinprobe in Waipara Springs. Es gibt verschiede Sorten Weißwein zu probieren und am Schluss noch einen Rotwein. Auf dem Gelände des Weingutes hielten sich auch ein paar Australische Polizisten auf, die einen freien Tag vom Einsatz in Christchurch hatten. Bei der Weiterfahrt an der Küste sehen wir noch vor Kaikoura einen großen Schwarm Delfine im Meer herumhüpfen. So viele Delfine auf einen Haufen habe ich auch noch nie gesehen. Heinz erklärt uns, dass sich bei Kaikoura ein Graben im Meer befindet, vergleichbar mit dem Grand Canyon – hier der Kaikoura Canyon genannt. In diesem Graben befindet sich sehr viel Krill, das die Wale fressen. Hier gibt es auch Haie. Heinz meint die finden hier soviel zu fressen, dass noch nie ein Surfer oder Schwimmer angegriffen wurde. Die Kiwis kümmern sich auch nicht um die Haie, sie surfen ungeniert im Meer ohne nach einem Hai Ausschau zu halten. Es wird ganz ungeniert nach Abalone – der Pauaschell – einer Schneckenart getaucht, oder gesurft. Vor Kaikoura sehen wir wieder einige Robben, sprich Neuseeländische Seebären an der Küste. Kurz vor 15:00 Uhr erreichen wir schließlich unser Hotel Aspen Court in Kaikoura. Im Hotelzimmer fällt gleich die Dusche ins Auge, die ist ja vom Feinsten. Mit Sitzgelegenheit, Regendusche, Fernbedienung für Radio und Beleuchtung in der Dusche, verschiedene Düsen an der Seite. Aber um mich mit der Technik auseinanderzusetzen habe ich keine Zeit, denn gleich um 15:00 Uhr geht es weiter zum Whale-watching. Im Gebäude am Meer bekommen wir zunächst einen Film über Wale gezeigt, dann noch eine Sicherheitsunterweisung, bis uns schließlich um 16:00 Uhr vom Informationszentrum ein eigener Bus abholt der uns zum Schiff bringt. Das Unternehmen wird von den Maori betrieben, daher nimmt man es mit der Zeit nicht so genau. Auf dem Schiff ein Katamaran müssen wir zunächst alle drinnen sitzen, da das Boot ziemlich schnell fährt. Auf der Anfahrt zu den Walen in den Kaikoura Canyon wird uns der Canyon erklärt und unsere Position wo wir uns befinden. Das Schiff stoppt und wir dürfen nach draußen. Wir suchen alles ab, aber kein Wal zu sehen. Wir werden wieder nach drinnen beordert, das Schiff fährt weiter. Das gleiche noch mal – stopp – nach Wal Ausschau halten – keinen sehen. Wieder rein. Wieder stoppt das Schiff, nichts wie raus und tatsächlich da ist ein Spermwhale - Pottwal. Man sieht schon von weitem die Wasserfontäne die er nach oben bläst. Das Schiff fährt näher heran. Wir beobachten eine ganze Weile den Wal, er schwimmt dicht neben dem Schiff. Es wird erklärt das dies nur ein ganz geringer Teil vom Wal ist, den wir hier sehen, das meiste ist unter Wasser. Jetzt wird durchgesagt, dass man sich sicher ist dass der Wal gleich abtaucht. Vorher haben wir schon die Information erhalten, dass der Wal vor dem Abtauchen erst einen Buckel macht und dann kopfüber ins Wasser taucht, so dass kurz nur noch die Schwanzflosse aus dem Wasser schaut und dann der Wal ganz verschwindet. Tatsächlich sehen wir den Buckel, dann den Schwanz und der Wal ist weg. Wir können draußen stehen bleiben, sollen uns aber gut festhalten. Das Schiff fährt weiter weil noch wo anders ein Wal gesichtet wurde. Als wir ankommen sehen wir von diesem gerade noch die Schwanzflosse und auch er ist abgetaucht. Weiter geht die Fahrt. Da, noch ein dritter Wal, diesen beobachten wir wieder eine ganze Weile, wie er immer wieder Wasserfontänen ausstößt und neben dem Schiff her schwimmt. Dann wieder die Durchsage: Achtung der Wal wird bald abtauchen. Gleich darauf wieder der Buckel, der Schwanz und weg ist der Wal. Wieder können wir draußen stehen bleiben und sehen auf dem Rückweg noch einen Schwarm Schwarzdelfine – Dusky Dolphins neben dem Schiff auf und ab hüpfen. Na wenn das kein gelungener Tag war. Wieder drinnen im Schiff wird noch ein Zahn eines Pottwals gezeigt, den wir auch alle anfassen können. Ganz schön schwer so ein Zahn. Wir bekamen auch noch einige Informationen über die Zahnwale sowie deren Aufbau des Kiefers. Wieder um einiges Wissen reicher, gehen wir in Kaikoura an Land und werden vom Bus wieder zu unserem eigenen Bus gebracht. Kurz vor 19:00 Uhr sind wir wieder im Hotel. Bereits um 19:15 Uhr geht es wieder weiter. Wir laufen zu einem Greyfish – Langustenlokal zum Abendessen. Ich esse aber lieber Ribeyesteak anstatt Languste. Nach dem Abendessen besteht dann erstmals die Gelegenheit die raffinierte Dusche auszuprobieren.   Heute sind wir 265 km gefahren.

26. Tag: Mittwoch, 09.03.2011  Cook Strait - Wellington

Zum Frühstücken müssen wir wieder ein paar Schritte laufen, es gibt um 8:00 Uhr Frühstück in einem Kaffee und nicht im Hotel. Abfahrt ist um 9:00 Uhr Richtung Picton zur Fähre, da wir heute die Südinsel verlassen und durch die Marlboroughsounds zur Nordinsel überwechseln. An der Küste Waipapa Bay, ein Stück nach Kaikoura sehen wir nochmals Seebären – aber so viele auf einmal haben wir bisher noch nicht gesehen. Überall tummeln sie sich. Im Wasser planschen welche vergnügt herum. Auch kleine sind dabei. Das Schauspiel beobachten wir eine Zeitlang, dann fahren wir weiter. In Kekerengu haben wir wieder eine kurze Pause. Unterwegs sehen wir noch Baumhäuser – diese werden als Hotelzimmer vermietet – natürlich für viel Geld. Nach einer zeitlang ändert sich wieder mal die Landschaft. Jetzt hat man den Eindruck man befindet sich in der Nordamerikanischen Prärie. Hügel und Grasland soweit das Auge reicht. Heinz erklärt, dass auch hier eine Farm einen Durchmesser von 100 km hat. Er erklärt auch dass man in NZ mit gesamten Häusern umzieht. Die Häuser werden unten am Boden abgesägt, z.B. auf Schienen verfrachtet, mit LKW`s abtransportiert und an anderer Stelle wieder hingestellt und befestigt. Auf der linken Seite taucht ein Weinanbaugebiet auf. Es ist ca. 12:00 Uhr als wir die Fähre erreichen. Wir verlassen den Bus und gehen an Bord der Fähre. Es gelingt uns einen Platz auf dem obersten Deck außen zu ergattern. Die Fähre legt kurz nach 13:00 Uhr ab. Wir beobachten rechts und links die Landschaften an denen wir vorbeifahren. Wir sehen Muschel- oder Austernfarmen, Gegenden mit Wald bewachsen, dann wieder Grasland und trockene Landschaften, bis wir schließlich das Meer erreichen und über den Cook strait fahren. Es heißt dass manchmal in der Cook Strait 10 m hohe Wellen sind. Bei uns ist zum Glück flache See. Wieder tauchen neben dem Schiff Delfine auf. Bevor ich meinen Foto zur Hand habe, sind sie auch schon wieder weg. Wir sehen jetzt schon die ersten Häuser von Wellington bzw. den Vororten. Als wir in die Bucht von Wellington einfahren, taucht die Skyline von Wellington mit den Wolkenkratzern vor uns auf. Die gesamte Strecke, die wir mit der Fähre zurücklegen beträgt 92 km. Um 16:15 Uhr erreichen wir den Hafen von Wellington. Jetzt dürfen erst alle Personen die ein Fahrzeug dabei haben von Bord gehen. Als wir von Heinz das verabredete Zeichen (Putt, Putt, Putt) hören setzen auch wir uns in Bewegung und verlassen die Fähre. Es dauert nicht lange bis Lynn mit dem Bus auftaucht und wir einsteigen können. Jetzt erleben wir einen Kulturschock. Vom gemütlichen ländlichen Süden NZ in den hektischen Norden, in die Großstadt Wellington mit 370 Tausend Einwohnern. Heinz erklärt dass man hier im Norden hochnäsiger, eleganter und hektischer ist. Der Süden wird häufig als Farm bezeichnet. Wellington ist eine sehr windige Stadt. 180 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit sind keine Seltenheit. Haben wir da ein Glück das wir nicht nur strahlend blauen Himmel haben, sondern auch fast keinen Wind heute. Um 16:20 Uhr beginnen wir mit der Stadtrundfahrt in Wellington. Wir sehen unterwegs Oberleitungsbusse, die hier in Wellington verkehren. Wir fahren auf den Victoria Hill. Von hier aus haben wir einen Rundumblick auf Wellington, das Meer und den Hafen. Wieder unten können wir uns davon überzeugen, dass die Häuser die am Victoria Hill gebaut wurden, keine Autozufahrt haben. Die Garagen befinden sich unten auf der Straße. Von dort gehen Aufzüge zu den Häusern am Hang hoch. Heinz erklärt, dass es vorkommt, dass schon mal jemand mitsamt seinem Aufzug auf der Straße landet weil er es versäumt hat seinen Aufzug regelmäßig warten zu lassen oder sich das Geld für die Wartung sparen wollte. Jetzt fahren wir am alten Parlamentsgebäude – dem größten Holzgebäude der Welt – vorbei. Danach halten wir am jetzigen Parlamentsgebäude – dem Behive – weil es aussieht wie ein Bienenstock. Wieder erklärt uns Heinz, dass es in Neuseeland keine Anrede mit Sie oder Herr usw. gibt. Jeder wird nur mit Vornamen angeredet. So ist der Regierungschef nur John K. Die Politiker sind in NZ auch für das Volk zugänglich. Jeder kann auf den Rasen vor dem Parlamentsgebäude. Es gibt dort auch keinen Sicherheitsdienst. Jetzt geht es direkt ins West Plaza Hotel wo wir um 19:00 Uhr Abendessen haben.   Gefahrene Kilometer: 189  

27. Tag: Donnerstag, 10.03.2011 Wellington - Ohakune

Wir frühstücken um 7:30 Uhr. Die Abfahrt ist um 8:30 Uhr. Die Fahrt führt uns entlang der Westküste. Auf der rechten Seite befindet sich der Tararua Forest Park mit Urwald, aber ohne Pflanzen die viel Feuchtigkeit brauchen, da die Gegend eher trocken ist. Heinz erklärt, dass nur 15% der Maoris auf der Südinsel leben- dort ist es ihnen wegen dem Gebirge zu unwegsam. In Foxton haben wir wieder eine kurze Kaffeepause. Weiter geht es über die Küstenebene in der viel Ackerbau betrieben wird. Auch viele Viehweiden sind wieder zu sehen. Um ca. 11:00 Uhr wird die Landschaft hügelig. Unter dem Mutterboden befindet sich Vulkanasche. Der Kratersee Taupo ist ein erloschener Vulkann. Von dessen Ausbruch stammt die Vulkanasche. Der Boden ist in dieser Gegend ziemlich wertlos. Es kommt immer wieder zu Erdrutschen. Wir konnten vom Bus aus, auch an vielen Stellen beobachten, wie die Erde mit dem weggerutschten Gras und dem gelblichen Vulkanboden, zum Vorschein kommt. Auf der Fahrt hat uns Heinz das Sozialsystem in Neuseeland erklärt. Mittlerweile erreichen wir Hunterville, das Zentrum der Hundezucht und der Hundeausbildung für die Schafshunde. Auch hier sehen wir wieder ein Hundedenkmal. Durch die Flüsse wurde die Vulkanasche weggespült. Es entstanden tiefe Täler. Wir fahren jetzt durch Taihape, dass für die Gummistiefelproduktion bekannt ist. Dies zeigt man hier deutlich indem an manchen Gebäuden Gummistiefel als Symbol angebracht sind. Wir sind aus dem Erdbebengebiet heraußen, kommen dafür aber in den Feuergürtel der Erde mit noch aktiven Vulkanen. Wir erreichen den Tongariro Nationalpark und durchfahren Wairouru. Danach biegen wir von der Highway 1 nach links ab. Bald ist der Ruapehu Vulkan im Vordergrund zu sehen. 1996 ist dieser zuletzt ausgebrochen. Schnee- und Schlammlawinen kommen jedoch häufiger vor. Wir machen Halt an einem Denkmal mit einer Schautafel wo 1953 eine Schlammlawine – Lahar – einen Zug und eine gesamte Brücke in den Fluss gerissen hat. Es gab damals 150 Tote. Wir sehen den Fluss, die neue Brücke und bekommen mit, dass das Flusswasser besonders Schwefelhaltig ist, da der Fluss Kraterwasser vom Vulkan transportiert. Die Schautafel enthält auch Bilder vom Unglück damals. Es gibt hier 3 aktive Vulkane den Ruapehu, den Mt. Ngauruhoe und den Mt. Tongariro. Schlammlawinen und kleine Ausbrüche sind hier regelmäßig. Ganz schwach in den Wolken sehen wir den 4. aktiven Vulkan Mt. Taranaki im Egmond Nationalpark der jedoch weiter weg ist. Um 14:00 Uhr checken wir im Hotel Powerderhorn Chateau in Ohakune ein. Kurz vor dem Hotel amüsiert sich Lynn unsere Busfahrerin über ein Pferd im Vorgarten eines Hauses, das vermutlich dorthin gestellt wurde, um das Rasenmähen zu sparen. Um 14:30 Uhr gehen wir noch mal los. Lynn hat sich bereit erklärt uns mit dem Bus ein Stück hoch auf den Vulkan Ruapehu zu fahren. Oben angekommen, sehen wir die Skilifte – hier beginnt das Skigebiet – die Kiwis fahren auch am noch aktiven Vulkan Ski - niemanden stört es wenn der Schnee gelegentlich schwarz durch Vulkanasche ist. Die Landschaft dort oben gleicht einer Mondlandschaft, nur spärlicher Bewuchs ist vorhanden. Wir sehen auch einen Hubschrauber auf und ab fliegen, der für Arbeiten im Skigebiet eingesetzt ist, da die Skisaison bald beginnt – wir haben bald Herbst in NZ und der Winter dort ist nicht mehr weit. Der Hubschrauber fliegt auch ein paar Mal knapp neben uns vorbei. Wir haben den Eindruck, dass er für uns ein Schaufliegen inszeniert. Etwas weiter unten besuchen wir einen Bachlauf mit Felsen, auf dem wieder eine Szene von Herr der Ringe gedreht wurde. Hier wachsen wieder kleine Bergbuchen, wir sehen wieder viele Flechten und Moose, noch etwas tiefer ändert sich wieder das Landschaftsbild, hier ist wieder Regenwald, Wir steigen aus dem Bus und wandern zurück zum Hotel durch den Bergregenwald. Wir sehen Pangapalmen – Schneepalmen oder Bergpalmen die winterhart sind. Auch riesigen Baumfarnen schenken wir unsere Aufmerksamkeit. Überall hängen Orchideen auf den Bäumen – leider hat gerade keine geblüht. Wieder im Hotel mache ich mir auf dem Zimmer eine Tasse heiße Schokolade – hier in Neuseeland, wie auch schon in Australien stehen überall in den Zimmern Wasserkocher und Portionstee, Kaffee oder heiße Schokolader bereit, die man sich kostenlos zubereiten kann. Diese genieße ich auf dem Balkon des Zimmers bei schönstem Wetter. Um 18:30 Uhr ist Abendessen.   Zurückgelegte Distanz: 337 km    

28. Tag: Freitag, 11.03.2011 Tonario - Nationalpark - Taupo

Frühstück ist um 8:00 Uhr. Abfahrt um 9:00 Uhr heute. Wir fahren nach Wakapapa zu einer Wanderung. Wir sehen wie sich wieder der Fluss bzw. auch die Schlammlawinen – Lahare – durch die Landschaft gefressen haben. Überall am Straßenrand sehen wir rot blühendes Heidekraut und Pampasgras welches teilweise gelb und teilweise rosa blüht. Vorbei geht die Fahrt am Chateau Wakapapa zum Whakapapanui walk. Hier wandern wir 1 Stunde durch den Bergwald. Wir sehen im Fluss durch Schwefelablagerungen gelbe Steine, da der Fluss vom Vulkan kommt. Auf Stegen durchqueren wir ein Hochmoor mit blühendem Heidekraut und Moorpflanzen. Weiter unten als der Weg wieder auf die Straße mündet holt uns der Bus mit dem Rest der Gruppe ab, die nicht gut zu Fuß sind und daher nicht mitgelaufen sind. Hier stehen wir in einer Heidelandschaft überall rot blühende Heide soweit das Auge reicht. Dazwischen Pampasgras und verschiedene Sträucher. Als Kulisse im Hintergrund die Vulkanberge. Bei der Weiterfahrt sehen wir auch Dampfwolken (Rauch) aus Seitenschloten des Vulkans aufsteigen. In dieser Gegend gibt es auch Wildpferde, an der Dessert Road. Heinz erklärt uns auf der Weiterfahrt, dass die Seen Taupo und Rotorua hochgefährlich sind. Man rechnet mit Ausbrüchen. Dies sind Kraterseen – wo der Berg vor ca. 22600 Jahren  durch einen Supervulkanausbruch weggeflogen ist, man vermutet, dass dieser Ausbruch in der Bibel erwähnt ist, als sich der Himmel verdunkelte. Die gesamte Stadt Rotorua liegt im Vulkankrater. Jederzeit kann ein Ausbruch kommen. Diese Gegend gehört zum Feuergürtel der Erde zudem auch Hawaii gehört. Überall sind Calteras – Kraterseen- vorhanden. Im Bergwald den wir durchfahren wachsen überall Rimubäume (Steineiben). Langsam wechselt wieder die Vegetation, die Gegend wird trockener. Der Bergwald verschwindet. Mittlerweile sind wir am Lake Taupo angekommen. Der Lake Taupo ist der größte See Neuseelands. Er ist 40 km lang und 28 km breit und hat einen Umfang von 193 km. Nach Turangi biegen wir wieder auf den Highway 1. Hier machen wir einen Stopp am Lake Taupo. Überall am Ufer liegen Bimsteine herum. Da sie nicht schwer sind, sammelt jeder ein paar davon ein. Weiter geht es zum Huka Falls. Anschließend besuchen wir das Erdbebenzentrum in Taupo. In diesem setzten wir uns in den Erdbebensimulator und bekommen einen Eindruck wie sich ein Erdbeben der Stärke 6,3 anfühlt. Einen Film über den Ausbruch des Ruapehu schauen wir uns ebenfalls an, auch eine Dokumentation zu dem Zugunglück mit den 150 Toten durch eine Schlammlawine. Außerdem gibt es dort alle Informationen rund um Vulkane, die Erdplatten. Auch ein Modell der Vulkane in Neuseeland ist aufgebaut. Eine Tornadomaschine ist vorhanden, so dass wir die Entstehung eines Tornados life miterleben können. Anschließend fahren wir zu einem Geothermalkraftwerk. Dieses ist das 1. in der Welt wo ein Vulkan zur Energiegewinnung angezapft wird. In NZ gibt es zwei dieser Kraftwerke. Jetzt fahren wir weiter ins Sudima Hotel in Rotorua. Rotorua ist Maori und bedeutet soviel wie stinkende Stadt. Dies stellen wir nach dem Bezug unserer Zimmer um 17:00 Uhr auch bald fest, gelegentlich bekommt man einen Schwall Schwefeldämpfe in die Nase. Wir liegen direkt am See, an einem Bereich der auch dampft und unangenehm riecht. Im Ort gibt es ein Thermalbad. Ich ziehe es jedoch vor nach dem Abendessen um 18.00 Uhr noch einen Spaziergang in den government garden – botanischen Garten mit historischem alten Regierungsgebäude - von Rotorua zu unternehmen. Begleitet von Gunda, Dieter und Christel. Dort sehen wir auch Pukekos – Purpurhühner, die überall in Neuseeland vorkommen. Sie sehen genauso aus wie der Takahe – dieser ist jedoch flugunfähig und deshalb vom aussterben bedroht. Auf Inseln ausgelagert versucht man diese Art zu erhalten. Im Botanischen Garten von Rotorua ist auch wieder ein eingezäunter Bereich aus dem Schwefeldämpfe aufsteigen.   Zurückgelegte Distanz: 257 km  

29. Tag: Samstag, 12.03.2011 Rotorua

Um 8:00 Uhr gibt es Frühstück, um 9:00 Uhr ist Abfahrt. Wir besuchen den Agradome eine Showfarm. Hier sehen wir alle Schafsrassen die in Neuseeland gezüchtet werden. Auch die Arbeit der Schafscherer wird uns vorgeführt. Anschließend wird uns gezeigt wie die Arbeit der Schafshunde funktioniert. Erst bekommen wir den Eyedog – Augenhund vorgestellt, der niemals bellt und niemals die Schafe aus den Augen lässt – er dirigiert die Schafe in die richtige Richtung. Dann bekommen wir die Huntaways zu sehen. Diese bewegen sich auch auf dem Rücken der Schafe vorwärts um so bei einer Herde von hinten nach vorne zu gelangen. Sie haben die Aufgabe die Schafe zu treiben. Dies wird auch mit einer Showvorführung dargestellt indem ein paar Schafe getrieben werden. Nach dieser eindrucksvollen Vorführung besuchen wir den Rainbow Tierpark. Hier sehen wir die verschiedenen einheimischen Forellenarten, Aale, einheimische Papageien wie den seltenen Kaka, auch die Teebäume werden uns nochmals erklärt. Dann geht es in das Kiwihaus wo wir alles über den Kiwi erfahren vom Ei, über das schlüpfen bis zum Vogel. Nur leider ist fotografieren verboten. Auch ein paar Kiwis bekommen wir im Nachthaus zu sehen. Während die anderen Mittagspause machen, nutzen Gunda, Dieter, Christel und ich, sowie zwei Berliner und Linda die Möglichkeit eines Hubschrauberfluges über die Vulkane – Abflug 13:15 Uhr. Beeindruckend ist der Flug über den Vulkankrater. Am Devils Gate landen wir und laufen zu den heißen Quellen. Dort ist auch der einzige Schlammvulkan in NZ zu sehen (Mudvulcano) – überhaupt selten in der Welt. Dieser bricht alle 6 Wochen aus und nur nachts. Bei zwei heißen Wasserlöchern wird uns vom Piloten erklärt, dass dies die Kochstelle ist. Hängt man ein Schwein in eines der Löcher ist es nach 2 Stunden gar und riecht auch nicht nach Schwefel – cooking pole. Beim Wiedereinsteigen müssen Gunda und Dieter in den anderen Hubschrauber wechseln, dafür kommen die beiden Berliner in unseren Hubschrauber. Der Pilot erklärt der andere Hubschrauber war zu schwer – er war kleiner als unserer. Der Flug geht zurück und wir landen wieder sicher auf der Erde. Es hat sich gelohnt die Mittagspause zu opfern. Schließlich fährt um 14:30 Uhr unser Bus weiter. Wir fahren zu Tepuia. Hier sehen wir gleich eingangs eine Begrüßungszeremonie der Maori, besichtigen das Versammlungshaus der Maori, wo uns die Bedeutung der einzelnen Sympole (Ahnen) erklärt werden. Oben am First vorne ist immer die Figur des Häuptlings. Seitlich herunter die der Verwandten. Zu jeder Figur ist ein Sympol was derjenige zu Lebzeiten am besten konnte, wie fischen etc. Auch den Rimubaum sehen wir aus nächster Nähe. Einen Geysir schauen wir uns von fast allen Seiten an. Verschiedene heiße Quellen und Blubberlöcher, wie Schlammlöcher – mudpole. Weiter besichtigen wir eine Falle mit der Maoris Vögel fingen, sowie deren ursprüngliche Behausungen. Am Ende besichtigen wir noch die Schnitzschule der Maori, sowie eine Webschule, die mit in Tepuia integriert ist. Es geht wieder zum Hotel zurück, wo wir uns um 18:00 Uhr wieder treffen. Heute werden wir von einem Bus der Maori abgeholt und zu einem traditionellen Hangi Essen der Maori gebracht. Hier muss zunächst eine traditionelle Begrüßungszeremonie abgehalten werden – wir haben vorher von Heinz Verhaltensregeln beigebracht bekommen. Auch haben wir vorher erläutert bekommen wie so ein Essen im Erdofen zubereitet wird. Das Essen Fleisch, Kartoffeln, Kumara – Süßkartoffel etc, werden in Blätter gewickelt und auf heißen Steinen im Boden eingegraben. Nach einer gewissen Zeit ist das Essen gar. Vor der Begrüßungszeremonie sehen wir auf dem Fluss wie die Maori mit dem Kriegskanu herangefahren kommen. Nach der Begrüßungszeremonie bekommen wir noch einen Kriegstanz vorgeführt. Die verschiedenen Waffen werden erklärt, sowie verschiedene Verhaltensweisen und die Tätowierungen. Bei den Maori ist es eine Ehre wenn ein Maori von den Ältesten die Erlaubnis einer Tätowierung bekommt. Bei den Tätowierungen kommen die 4 Tiere, Eule, Kiwi, Papagei und Pinguin vor. Nach diesem umfassenden Kulturprogramm ist dann das Büffet eröffnet und wir können essen soviel wir wollen. Selbst ein Nachspeisebüffet ist aufgebaut. Nach dem Essen geht noch ein Maori mit uns an den Fluss. Wir bekommen Taschenlampen ausgeteilt und machen uns im Dunkeln auf den Weg. Kurz vor dem Fluss müssen wir die Lichter ausschalten und wir sehen überall Glühwürmchen – glowworms – sitzen. Wir genießen einen Augenblick den Anblick bis der Maori das Licht anschaltet und wir auf einen Tümpel blicken. Es geht zurück zum Bus, der uns wieder ins Hotel bringt. In Neuseeland gibt es auch Glühwurmhöhlen die von uns aber nicht besucht werden. Die Glühwürmer sind Insektenlarven, die Fäden spinnen und mit dem Licht Insekten anlocken, die sich in den Fäden verfangen und dann von den Larven ausgesaugt werden. Wenn sich die Glühwürmer verpuppen und zu Insekten werden, verfangen sie sich häufig selbst in den Fäden und haben ein kurzes Leben.   In Rotorua gefahrene Kilometer: 48  

30. Tag: Sonntag, 13.03.2011 Bay of Plenty - Hamilton

Um 9:30 Uhr ist heute Abfahrt. Wir fahren zu der Grünanlage unterhalb des Krankenhauses von Rotorua. 2004 ist hier eine 30m hohe Wasserfontäne in die Höhe geschossen. Die Menschen sind aus dem Krankenhaus gelaufen, teils mit dem Infussionsständer in der Hand. Auch jetzt noch sind einige Flächen abgesperrt aus denen es dampft und der Rauch nach oben steigt. Auch Häuser mussten hier schon evakuiert werden. Die Menschen hier leben auf einem Pulverfass – leben auf dem Vulkan. Früher nutzten die Menschen die Erdwärme in den Häusern, auch zum Kochen – erwärmen von Wasser - dadurch ist der Druck im Erdinneren gesunken. Jedoch gab es in Tepuia nicht mehr so viel Geysirtätigkeit zu sehen. Es ist eine Einnahmequelle für die Gegend, die Vulkanaktivitäten wie Geysire usw. für den Tourismus zu vermarkten. Es wurde verboten aus dem Erdinneren die Energie für die privaten Haushalte zu nutzen. Mittlerweile ist der Druck wieder im Erdinneren gestiegen. Es wird befürchtet wenn der Druck weiter steigt, dass von der Natur irgendwann mal wieder ein Ventil abgelassen wird. Wir haben sogar gesehen wie im Garten eines Grundstückes Dampf aufgestiegen ist. Auf der Weitefahrt lassen wir das Vulkangebiet hinter uns. Weit am Horizont vor uns sehen wir die Waikato Tafelberge. In NZ kann man bei guter Sicht oft über 100 km weit sehen. In Tirau haben wir einen 30 minütigen Stopp. Die Ortschaft ist bekannt für Wellblechkonstruktionen. Eine Halle mit Geschäften ist aus Wellblech wie ein Schaf geformt, zur Straße hin ist der Kopf, gleich gegenüber ist ein ähnliches Gebäude das einen Hund darstellt. Hier sehen wir auf einem Grundstück dass jemand bei einem Fahrrad das Vorderrad entfernt hat und stattdessen einen Handrasenmäher anmontiert hat. Wir fahren weiter Richtung Hamilton und Campridge. Das Gebiet hier ist bekannt für Rennpferdezucht und Kiwiplantagen. In Karapiro – einem Vorort von Cambridge - haben wir wieder 30 Minuten Pause. Hier sehen wir auf einen Staudamm, verbunden mit einem Wasserkraftwerk. Auf dem Fluss sehen wir dass ein Ruderwettkampf stattfindet, die Lautsprecher hören wir bis nach oben. Hierher werden wir am Nachmittag wieder zurückkommen. Wir haben vorher schon das nötigste in unsere Rucksäcke gepackt, da heute wieder der Koffer im Bus bleibt. Wir werden heute Nachmittag aufgeteilt auf verschiedene Farmen. Hier an dieser Stelle holen uns nachmittags die Farmer ab. Aber jetzt fahren wir erstmal zu einem Grillmittagessen auf eine andere Farm in der Nähe. Als wir auf der Farm ankommen, fallen uns gleich verschiedene Bäume und Blumen auf. Ein Kauribaum ist erstmals zu sehen. Eine Magnolienart mit rosa Blüten. Eine rot blühende Blume ohne Blätter die ich noch nie gesehen habe, wird mir später von der Farmerin als Bloodlily beschrieben. Nach dem Empfang durch die Farmleute, bekommen wir Wasser und Saft zu trinken. Andere Getränke können gekauft werden. Es wird eine Salatbar aufgebaut. Auch verschiedene selbstgebackene Brote sind dabei. Draußen vom Grill holen wir uns Steaks, es sind Rindersteaks die vorher eingelegt wurden. Sie sind sehr zart und würzig obwohl sie nicht blutig sind, sondern durchgegrillt sind. Wir lassen uns das Essen schmecken. Als Nachspeise gibt es noch Rhabarberkuchen und Blaubeerkuchen mit Schlagsahne und Kaffee. Ich mache noch einen Rundgang durch den Garten, dann bekommen wir eine Führung durch das Farmgelände. Die Hunde sind angekettet. In NZ betrachtet man die Hunde als Arbeitsgeräte, die zum Arbeitseinsatz von der Kette kommen. Der Farmer beantwortet noch eine Menge Fragen mit der Übersetzung von Heinz. Wir bekommen z.B. erklärt, dass man in NZ kein Kalbfleisch ist, das schmeckt dort niemandem. Jungrinder werden gekauft und wenn diese dann ausgewachsen sind, als Fleischlieferant verkauft. Dieser Farmer hat keine Milchkühe sondern nur Fleischvieh. Die Tiere sind ganzjährig auf der Weide. Dann fahren wir noch zu einer Kiwiplantage die dem Farmer gehört. Hier wird uns alles über die chinesische Stachelbeere – was die Kiwi eigentlich ist – erklärt. Mittlerweile gibt es auch kleine grüne Kiwis mit Kern – einige davon habe ich in Cromwell probiert – auch gelbe gibt es schon. In NZ wollte man die in Neuseeland veredelte Frucht natürlich nicht chinesische Stachelbeere nennen, daher entschied man sich für die Bezeichnung Kiwi. Der Farmer erklärte wie viele weibliche und männliche Pflanzen normalerweise angepflanzt werden. Mittlerweile geht man immer häufiger zur künstlichen Befruchtung über, da der Ertrag dann besser ist. In 6 bis 8 Wochen sind nach seinen Angaben die Kiwis erntereif. Wir sind also noch etwas zu früh dran. Die eigentliche Kiwi sieht viel ovaler aus, so als wenn zwei zusammengewachsen sind. Aber nach EU Norm wird verlangt dass die Kiwi wie ein Ei auszusehen hat, deshalb werden sie so gezüchtet und die anderen aussortiert. Nach der Ernte werden sie in ein Konservierungsbad getaucht damit sie auf der langen Reise in die Exportländer nicht nachreifen. Die Kiwi ist auch kein Baum, sondern ein Rankgewächs, dass hier wie Wein hochgebunden wird und regelmäßig geschnitten wird. Jetzt wird es Ernst wir fahren zurück zu der Stelle wo wir auf die Farmen aufgeteilt werden. Im Bus wird bekanntgegeben wer mit wem welcher Farm zugeteilt wird, dabei wurde darauf geachtet das bei jeder Gruppe jemand ist der etwas Englisch versteht. Ich werde zusammen mit Hartmut, Ursula und Christel der McMillen Farm zugeteilt. Als wir mit dem Bus ankommen, stehen die Farmer schon bereit. Jeder von uns schaut mit Erwartung wer wohl sein Farmer ist. So jetzt steigen wir in den PKW von Gayle McMillen ohne Reiseleiter nur auf uns gestellt und ab jetzt ist nur noch englische Kommunikation möglich. Gayle erklärt dass wir nicht weit fahren müssen und erst später zur Farm gehen. Ich bin erstaunt, denn Gayle biegt nur einmal um einen Häuserblock, fährt in eine Garage eines Einfamilienhauses und wir sind da. Ich erfahre dass die McMillens nur Hobbyfarmer sind. Sie leben im Dorf in einem ganz normalen Einfamilienhaus und fahren täglich auf die Farm um nach dem rechten zu sehen und die Hunde zu füttern, ansonsten führen sie ein ganz normales Städterdasein. Na ja wir haben es ja gut erwischt. Wir sind die Gruppe mit dem kürzesten Anfahrweg und wohnen in einem ganz normalen Haus. Im Haus angekommen bittet uns Gayle die Schuhe auszuziehen wegen dem Teppichboden, der wie sie mir später erzählt von der Wolle des Romneyschafes (von den Falklandinseln in NZ eingeführte Schafsrasse) angefertigt wurde. Nachdem uns Gayle unsere Zimmer gezeigt hat, fragt sie was sie uns anbieten kann. Wir entscheiden uns für Orangensaft. Dazu stellt uns Gayle noch Gebäck hin. Darunter auch Ingwerschnitten. Wir trinken unseren Saft und schon beginnt die Kommunikation. Was machen wir alle beruflich? – Gayle erzählt dass sie Musik studiert hat, aber dann wegen Heirat und Kinder als Musiklehrerin gearbeitet hat. Jetzt gibt sie noch ca. 2 Tage die Woche bei Kindern Musikunterricht. Früher nach dem Studium hatte sie sich auf Gesang spezialisiert. Jetzt kommt auch Bill ihr Mann dazu, der vermutlich gerade von der Farm kommt. Alle meine Englischkenntnisse kommen heute zum Einsatz, einerseits um Bill zu verstehen, der nicht so eine deutliche Aussprache hat wie Gayle, die ich bei weitem besser verstehe, zum anderen um den beiden zu erzählen was wir hier alle beruflich machen, bzw. machten. Wer alles schon in Rente ist, aus welchen Teilen wir in Deutschland kommen usw.. Es wird über das Wetter gesprochen, den Schnee in Deutschland. Über unsere Rundreise, wo es uns besser gefällt in Neuseeland oder Australien und noch vieles mehr. Schließlich meint Bill wir müssten los zur Farm bevor es dunkel wird. Also machen wir uns auf, steigen in Bills Auto und los geht es. Bill fährt mit uns über den Staudamm, erklärt uns dass hier auf dem Fluss die Ruderweltmeisterschaften stattfinden. Auf der anderen Seite des Staudammes hält er an und erklärt uns noch wo der Startpunkt der Wettkämpfe ist und wo sich das Ziel befindet. Dann geht die Fahrt weiter. Wir biegen von der Straße ab in einen Feldweg. Bill erklärt uns, dass sich an jeder Hofeinfahrt ein blaues Schild mit Nummern befindet. Diese Nummern müssen im Notfall angegeben werden, da die Wege hier keine Straßennamen haben, kann sich ein Rettungsfahrzeug dann anhand der Nummern orientieren. Als wir dann an der Farm angekommen sind, steigen wir aus. Bill zeigt uns auf einem Baum eine woodpigeon – Wildtaube – Heinz hat uns vorher schon mal erklärt, dass diese in NZ geschützt sind und nicht gejagt werden dürfen. Gelegentlich fressen die Tauben jedoch Früchte die im Magen gären und fallen dann betrunken vom Himmel und sind tot. Dann werden sie gerne aufgesammelt weil sie gut schmecken. Bill öffnet einen Schuppen, dort steht ein Fahrzeug ähnlich wie ein Quad mit Anhänger. Der Anhänger hat eine vergitterte Umrandung so dass darinnen auch einzelne Schafe transportiert werden können. Er holt aus einem Behälter der an dem Anhänger befestigt ist, einen Stab mit Haken hervor. Er zeigt uns dass man damit Schafe fängt indem man den Haken an den Hinterbeinen einfängt. Wir sagen zu ihm dass dies auch gut geeignet ist um Ehemänner damit zu fangen. Bill bittet uns bis zu einem Gatter zu gehen, dort sind die Hunde. Wir laufen hin und sehen zwei Hunde. Bill kommt mit dem Quad und dem Hänger gefahren, er bindet die Hunde los. Es ist ein Eyedog und ein Huntaway. Der Eyedog springt auf den Anhänger. Christel und ich stellen uns auf den Anhänger und Hartmut und Ursel setzten sich auf das Quad. Bill fährt mit uns jetzt über das Gelände. Der Huntaway läuft neben her. Wir fahren durch mehrere Gatter die Bill öffnet. Auf einer Anhöhe haben wir einen guten Blick auf seine Ländereien. Er erklärt uns wie weit sein Grundstück geht, dann fahren wir zu dem eingezäunten Bereich wo seine Schafe sind. Jetzt will uns Bill zeigen wie er mit den Hunden arbeitet. Er erklärt uns wo wir uns hinstellen sollen um am besten zu sehen, dann sagt er noch von wo er die Schafe durch das Gatter treibt, dann oben an uns vorbei durch das nächste Gatter, in eine anderer Koppel. Wir sind gespannt wie lange es wohl dauern wird. Alles geht aber relativ schnell. Die Hunde hören sehr gut. Bill hat eine Pfeife dabei. Jeder Pfiff ist ein anderes Kommando. Ruckzuck sind die Schafe in der anderen Koppel. Bill erklärt uns noch sein Wassersystem mit dem die Wassertröge für die Schafe automatisch aufgefüllt werden. Die Hunde haben die Gelegenheit genutzt und im Wassertrog ein Bad genommen. Bill hat oben auf dem Berg einen Wassertank stehen. Von dort hat er eine Leitung zu den Wassertrögen in den verschiedenen Weiden gelegt. Das Wasser fließt durch den Druckausgleich in die Wassertröge nach. Wir fragen woher er das Wasser auf dem Berg herbekommt. Er erklärt, dass er unten vom Fluss das Wasser mit einer Pumpe hoch pumpt. Diese geht mit Benzin. Die Pumpe braucht nicht viel, so füllt er das Benzin mit Hand immer wieder nach. Durch diesen Mechanismus muss er sich also nicht weiter darum kümmern, dass seine Schafe genügend Wasser bekommen, da alles automatisch funktioniert. Bill fährt mit uns weiter über den Fluss – hier hat er und Gayle selbst den Weg über den Fluss gebaut – wie überhaupt alle Wege auf der Farm und zur Farm wurden in Eigenregie angefertigt. Wir haben vorher die Plätze auf dem Quad getauscht, jetzt sitzen Christel und ich vorne und Hartmut und Ursel sind im Anhänger. Beim Fluss befindet sich ein Wäldchen. Bill zeigt uns wieder die Oppossum- und Rattenfallen die vom Department of Conservation überall in ganz Neuseeland ausgelegt werden. Teilweise Giftfallen und Teilweise Schlagfallen. In der Bevölkerung ist der Einsatz von Gift stark umstritten. Bill hat uns auch vorher gefragt ob wir wissen warum an den Strommasten Blechummandelungen angebracht werden. Dies konnten wir ihm natürlich beantworten, da uns Heinz vorher schon erklärt hat, dass dies dazu dienen soll um die Oppossums davon abzuhalten auf die Masten zu steigen. Heinz meinte wenn die Oppossums da hochsteigen, glühen kurz die Augen und die Haare stehen zu Berge und dann war’s das. Aber wahrscheinlich tut es der Stromleitung auch nicht besonders gut, wenn sie von Oppossums angeknappert wird. Jetzt kommen wir zu Gattern, wo Schafe selektiert und markiert werden. Auch ein Gatter zum selektieren von Rindern ist vorhanden. Bill erklärt uns ganz genau die Funktionsweise der Einrichtung. Wie Schafe nach Geschlecht getrennt werden, wie der eine Gang immer schmaler wird, so dass die Schafe markiert werden können usw. Wir fahren noch auf eine Anhöhe die die Grenze zu seinem Grundstück darstellt und haben einen Blick auf das Wäldchen wo wir wieder woodpidgeons sehen. Mittlerweile kommen dunkle Wolken auf. Bill meinte es könnte ein Gewitter geben – es blieb aber weiter trocken. Wir machten uns auf den Rückweg. Die Hunde werden wieder angeleint. Bill zeigt uns noch ein kleines Häuschen, wo sie Brotzeit machen wenn sie auf der Farm arbeiten. Das Häuschen ist drinnen zweckmäßig eingerichtet, mit einer Spüle, einer Couch und Sitzgelegenheiten. Als Schloss dient ein großer Nagel der einfach reingeschoben wird um die Tür zu verschließen. Bill zeigt uns die Glastür, die durch ein Schaf eingerannt wurde, das mit der Flasche groß gezogen wurde und später immer wieder auf die Veranda kam. Als es sich im der Glastüre selbst sah nahm es Anlauf und rannte die Tür ein. Diese Geschichte hat uns mittags schon Gayle erzählt. Jetzt zeigt uns Bill noch die Halle in der die Schafe geschoren werden. Er zeigt uns das Schergerät und wie die Wolle abgefüllt wird usw. Jetzt fahren wir zurück in die Ortschaft wo Gayle bereits mit der Vorbereitung des Abendessens beschäftigt ist. Wir sitzen noch eine Weile auf der Terrasse mit Bill und unterhalten uns, bis er zum Aufschneiden des Fleisches von Gayle in die Küche zitiert wird. Im Garten hören wir das Zirpen der Zickaden – Crickets. Dann werden wir zum Abendessen hereingebeten. Wir trinken Weißwein. Hartmut und Christel auch ein Bier. Es gibt Lammbraten mit Salaten, Kartoffeln, Gemüse und Salat, dazu gibt es auch die in NZ typische Minzsoße. Auch Rotwein bekommen wir noch angeboten. Als Nachspeise gibt es noch eine Beerentorte mit Him- und Brombeeren, Schlagsahne und selbstgemachten weißen Schokoladensplittern. Uns hat es allen wunderbar geschmeckt. Nach dem Essen zeigt uns Gayle Fotos von ihren Töchtern und Enkelkindern. Im Atlas zeigen wir wo unsere Wohnorte liegen. So nebenbei lässt Gayle irische Musik spielen. Die beiden sind irischer Abstammung. Gayle erzählt von ihrem Urlaub in Australien und möchte wissen wo wir als nächstes hinfahren. Weitere Informationen werden noch gegenseitig ausgetauscht bis wir um ca. 10:30 Uhr ins Bett gehen. Diesen Tag haben wir ganz gut gemeistert. Wir einigen uns noch darauf dass wir um 8:00 Uhr frühstücken. Gayle meint sie kann uns alles zum Frühstück zubereiten was wir uns wünschen. Wir bestellen Fruchtsalat. Bill bietet uns auch an uns am nächsten Morgen vor dem Frühstück noch nach Cambridge zu fahren wo wir uns die Stadt ansehen können. Aber das lehnen wir dankend ab.   Zurückgelegte Strecke: 159 km    

31. Tag: Montag, 14.03.2011 Auckland - Paihia

Pünktlich um 8:00 Uhr erscheinen wir zum Frühstück. Gayle bereitet Kaffe und Tee zu. Sie hat eine kleine Bar aufgebaut. Wo wir uns mit Fruchtsalat und verschiedenen Müslis bedienen können. Eine Sorte Müsli hat sie selbst gemacht. Am Tisch gibt es noch Toastbrot und ein Früchtebrot, das vermutlich selbst gemacht ist. Gayle versucht uns auch das Vegemite schmackhaft zu machen – ein Pflanzenextrakt, das in Australien und Neuseeland mit Begeisterung gegessen wird. Es soll sehr gesund sein, sehr viel Vitamin B enthalten, aber leicht bitter schmecken. Für unseren Europäischen Geschmack ist es fürchterlich und so lehnen wir dankend ab. Ein ähnliches Produkt ist das Marmite – auch das habe ich während meines gesamten Urlaubs nicht gegessen – alles muss man auch nicht probieren. Ich halte mich da lieber an Gayles selbstgemachte Marmelade. Gayle fragt uns ob wir nicht zu Fuß zum Bus laufen möchten, wenn wir den ganzen Tag noch im Bus sitzen müssen. Ich meinte dass ich niemals den Platz finden würde, wo uns der Bus abholt. Gayle meinte das uns Bill begleiten würde und sie würde mit dem Auto unser Gebäck hinterherfahren. Damit sind wir alle einverstanden. Als wir loslaufen wollen, stellt Gayle fest, dass ihr Auto nicht anspringt. Es wird umdisponiert. Bill lädt das Gebäck in sein Auto und Gayle begleitet uns zum Bus. Der Bus steht schon da als wir ankommen. Ein paar aus unserer Reisegruppe sind schon da und staunen nicht schlecht als wir zu Fuß auftauchen. Linda fragt wie lange wir denn gelaufen sind. Dann taucht auch Bill mit unseren Rucksäcken auf. So nach und nach kommen weitere Autos und bringen alle aus unserer Truppe wieder zurück. Es findet noch eine herzliche Verabschiedung statt bevor wir alle wieder in den Bus einsteigen und losfahren. Jetzt gibt es einiges im Bus zu erzählen. Jeder hat andere Erfahrungen gemacht. Bei manchen gab es Rinder auf der Farm, bei anderen einen Esel und ein Hängebauchschwein usw.. Schließlich muss aus jeder Gruppe einer durch das Mikrofon den anderen die Erlebnisse auf der Farm berichten. Von allen Seiten war die Resonanz positiv. Der Farmaufenthalt wird wohl einen bleibenden Eindruck bei fast jedem hinterlassen. Heinz meinte dass dieser Aufenthalt auch dazu gedacht sei, damit wir mal eine Vorstellung davon bekommen wie die Kiwis tatsächlich leben und wohnen. Die Fahrt geht Richtung Auckland. Auf dem Weg dorthin sehen wir ein Kohlekraftwerk welches bei Bedarf zugeschaltet werden kann zu den Wasserkraft- und Geothermalkraftwerken. NZ besitzt keine AKWs, sondern man kann NZ zu Recht als grüne Insel bezeichnen, da es auch keine Industrie gibt. Der einzige fade Beigeschmack ist der Einsatz von Gift, der wie schon erwähnt auch in der Bevölkerung umstritten ist. Wir erreichen Auckland. Hier sind am Fluss Mangrovenwälder zu sehen – als Indikator für warmes Wasser. Heinz berichtet, dass es in Südauckland Probleme mit Alkohol und Kriminalität gibt durch Einwanderung z.B. aus Samoa. Da die Einwanderer in NZ einen Kulturschock erleben, und andere Gewohnheiten und Verhaltensweisen haben, ist es für sie nicht einfach sich in einer modernen Welt mit Regeln zurechtzufinden. Wir sehen den Skytower von Auckland vor uns. Heinz erklärt, dass Auckland auf 80 erloschenen Vulkanen gebaut ist, daher mit San Francisco verglichen werden kann – viele Hügel. Es gibt hier auch eine große Pferderennbahn. Auckland erstickt fast im Verkehr. Auch wir kommen nur sehr langsam voran. Nachdem wir durch Auckland durch sind, ist vor uns noch ein Verkehrsunfall und wir stehen im Stau. Aber auch hier geht es mit der Zeit vorwärts. Die Unfallstelle sieht böse aus. Mehrere Feuerwehrautos fahren weg, sowie mehrere Krankenwagen. Es scheint als wären Personen von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug geschnitten worden. Das Auto sieht zumindest so aus. Wir kommen weiter vorbei an der Weihnachtsbaumküste, dann an der Hibiskusküste. Laut Heinz war die Nordküste früher eine sehr wilde, gesetzlose Gegend. In Kawakawa suchen wir die Hundertwassertoilette auf – hier ist es Pflicht die Toilette zu benutzen, schon alleine weil man sie gesehen haben muss. Hundertwasser war in Neuseeland ein angesehener Bürger. Um 17:00 Uhr erreichen wir schließlich Paihia und checken im Paihia Pacific Resort Hotel ein. Vorher bezahlen wir noch in der Buchungsstation unseren Tagesausflug für morgen. Um 18:30 Uhr gibt es Abendessen – ein Rindersteak auf heißem Stein welches wir selber braten dürfen. Das Steak war butterzart und so gut dass ich es am nächsten Tag noch mal esse.   Zurückgelegte Strecke: 409 km  

32. Tag: Dienstag, 15.03.2011 Zeit zur freien Verfügung - Cape Regina

Heute müssen wir uns mit dem Frühstück beeilen, da der Tagesausflug bereits um 7:15 Uhr losgeht. Ein eigens dafür konstruierter Bus holt uns am Hotel ab und sammelt noch andere Teilnehmer von anderen Hotels ein. Heute erwartet uns eine Strecke von 450 km nach Cape Reigna und zurück. Kevin der Fahrer teilt gleich mit, dass er in Kerikeri noch einen Stopp einlegen muss, da der Bus ein kleines Loch im Reifen hat. Nachdem auch dies repariert war geht die Fahrt vorbei an Waldplantagen. In NZ können Bäume in bereits 24 Jahren gefällt werden. Hier wächst alles viel schneller als woanders auf der Welt und auch viel größer. Es wird viel Holz für Essstäbchen nach China exportiert. Es gibt hochwertiges und minderwertiges Holz in NZ. Durch das schnelle Wachstum ist das normale Pinienholz eher minderwertig. Aber es ist billiges Holz für die Industrie. Mittlerweile taucht seitlich Mangrovenwald auf und zeitweise sehen wir den Pazifik, dann mal wieder die Tasman See. Wir befinden uns auf einer schmalen Landzunge. Jetzt haben wir den 90 Mile Beach erreicht vor uns taucht ein Verkehrszeichen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf. Ich denke zuerst, dass dies ein Scherz ist, da wir ja mit dem Bus auf dem Sandstrand weiterfahren ist ja wohl eine Geschwindigkeitsbeschränkung überflüssig. Aber denkste, der Sand ist hier so fest, dass der Bus tatsächlich mit 100 km/h am Strand auf dem Sand entlang brettert. Rechts von uns Sanddünen, links das Meer und wir mit dem Bus im Wettrennen mit einem weiteren Bus mit Volldampf am Strand entlang. Kevin erklärt zwischendurch die Vögel die am Strand sitzen und sich durch unseren Bus nicht stören lassen. Neben Möwen sehen wir auch schwarze Austernfischer. Irgendwann taucht links im Meer eine Insel auf – es ist das berühmte Hole in the rock. Noch sehen wir kein Loch im Felsen. Wir fahren daran vorbei und noch ein Stück weiter vorne sehen wir es. Ein riesiges Loch im Felsen. Jetzt stoppt auch der Bus, wir können aussteigen und fotografieren. Kevin geht auf das Meer zu und sucht nach shellfish. Wenn er Muscheln gefunden hat schlägt er sie aufeinander und ist sie roh wie sie sind. Einige Fahrgäste probieren ebenfalls den rohen Shellfish. Im Sand liegen sehr viele Quallen die vom Meer an den Strand gespült wurden. Wir steigen wieder alle ein und die Fahrt geht weiter. Kevin erklärt dass der Name 90 Mile Beach von früher kommt, als man das Vieh hier entlang getrieben hat. Man hat sich ausgerechnet wie viele Meilen am Tag man mit dem Vieh schafft und so viele Tage braucht man, also muss der Strand 90 Meilen lang sein. In Wirklichkeit ist der Strand nur 88 Kilometer – 55 Meilen lang. Offiziell ist der Grund für den Namen 90 Mile Beach unbekannt. Im Jahr 1932 wurde der Ninety Mile Beach als Landebahn einer der ersten Luftpostdienste zwischen Australien und Neuseeland eingesetzt. Auch heute kann der Ninety Mile Beach von PKW als Alternative zur offiziellen Straße nördlich von Kaitaia benutzt werden, was jedoch nur mit Allradantrieb empfohlen wird. Der Strand ist sogar offiziell ein Teil des Fernstraßennetzes – daher die Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Benutzung durch Fahrzeuge erfolgt jedoch ausdrücklich auf eigene Gefahr. Auf den Zufahrtsstraßen ist ein Warnschild errichtet, welches auf die Risiken hinweist. Immer wieder bleiben unvorsichtige und leichtsinnige Autofahrer im lockeren Sand oder im Wasser stecken. Oft enden diese „Pannen“ mit dem Verlust des Autos an die Flut, da am Ninety Mile Beach kein Abschleppdienst zu Hilfe kommt. Wir fahren nur 70 km am Strand entlang. Dann biegen wir nach rechts ab und vor uns sind riesige Sanddünen. Es handelt sich um die bis zu 50 Meter hohen wandernden Sanddünen von Te-Paki – die größten Dünen des Landes. Wir sehen wie Menschen mit Boards in der Hand den Sand hinaufsteigen und sich auf die Boards legen und die Sanddünen herunterfahren. Kevin erklärt, dass er im Bus auch Sandboards dabei hat und wer interessiert ist kann es ausprobieren. Die Interessierten bekommen eine Instruktion von Kevin dass sie keine Brillen, Geldbeutel und andere Sachen die davon fliegen können mit hochnehmen sollen. Jetzt machen sich ein paar an den Aufstieg – der wie sie erzählen ziemlich anstrengend gewesen sein soll – ratsch und schon sind sie wieder herunten. Ich hatte keine Lust den ganzen Tag mit Sand in den Kleidern und überall voll Sand herumzulaufen, außerdem habe ich mir früh frisch die Haare gewaschen. Ich bestaune lieber das an der Seite wachsende Pampasgras, das teils rosa und teils gelblich blüht. Wir fahren weiter insgesamt 3 Kilometer durch Dünen bis wir wieder auf eine richtige Straße gelangen. Von hier aus sehen wir in der Tasman See die 3 Könige – wie die Felsformationen heißen. Nach einer Weile sind wir am Parkplatz von Cape Reigna angekommen. Durch einen Tunnel gelangen wir auf einen Wanderweg der zum Cape und dem Leuchtturm führt. Nach dem Tunnel darf nichts gegessen oder getrunken werden, da es sich um ein Heiligtum der Maori handelt. Für die Māori hat das Kap eine besondere Bedeutung: von hier aus starten die Seelen der Toten den langen Pilgerweg zurück nach Hawaiki. Reinga bedeutet „Absprungplatz“ und Te Rerenga Wairua „Absprungplatz der Geister“. Wir gehen bis zum Leuchtturm. Auf dem Weg dahin sind einige Hinweistafeln in Englisch und Maori mit Erklärungen. Gelegentlich ist auch noch blühender Flachs zu sehen, der sonst überall schon verblüht ist. Auch das North Cape – den nördlichsten Punkt Neuseelands sehen wir von hier aus (30 km östlich). Weiter fließen hier die Tasman See und der Pazifische Ozean zusammen. Wir sehen die unterschiedlichen Wasserfärbungen. Schaut man im Westen Richtung Süden sieht man auch wieder die 3 Könige. Insgesamt haben wir ca. 45 Minuten Zeit. Danach treten wir die Rückfahrt an. Einen Fotostopp machen wir noch an einer Stelle mit gutem Blick auf die Kerikerihalbinsel. Hier sehen wir den aus dem Meer hochgespülten Sand der zur Glasherstellung verwendet wird. In Northland am Gumdiggers Park bekommen wir eine Führung durch einen versunkenen Kauriwald, von dem unbekannt ist aus welchen Gründen er zerstört wurde. Durch den Torf in den Sümpfen des Nordlandes wurden kleine Teile dieses Kauriwaldes konserviert. Wird ein Kauribaum verletzt, produziert er große Mengen von harzigem Saft um die Wunde zu schließen. Der Saft gerinnt zu harten Klumpen und fällt zu Boden. Dort wird er meistens von Waldboden bedeckt und nach tausenden von Jahren wird daraus Kauri-Kopal – bei uns Bernstein genannt. Teilweise wuchsen drei oder vier Kauri Wälder nacheinander heran, starben ab und wurden verschüttet. In Gumdiggers Park sind die oberen zwei Schichten dieser Wälder freigelegt worden. Das Kaurigum wurde bald als ein Bestandteil von Qualitätslacken verwendet. Die frühen Siedler begannen das Kaurigum zu sammeln, bis es seltener wurde. Danach wurde das Graben danach zur gängigen Praxis. Die meisten Gumdigger waren aus Dalmatien (Jugoslawen). Wir konnten die Unterkünfte der damaligen Gumdigger besichtigen, einen Gumstore – wo das Kaurigum verkauft wurde, das Gum selbst – die Harzklumpen konnten wir uns ansehen und auch den Geruch des Kaurigums wahrnehmen. Unser Führer erklärt, dass hier 600 Menschen lebten. Auch die verschiedenen Erdschichten und das Wurzelsystem eines 2000 Jahre alten Kauribaumes – mit 14 Metern Durchmesser - bekamen wir zu sehen. Früher wurde mit Eisenstangen in die Erde gestochen um nach Kaurigum zu suchen. Eingangs hat uns der Führer auch die verschiedenen Baumfarne erläutert. Er hat uns einen Silverfarn gezeigt, mit seiner hellen Blattunterseite. Auch jung angepflanzte Kauribäume (ca. 17 Jahre alt) wurden uns gezeigt. Die verschiedenen Teebäume wurden uns ebenso erläutert – Hanuka und Manuka – die eine Sorte hat einen dünneren Stamm, dafür aber dickere Blüten – die andere Sorte hat einen dickeren Stamm, wird aber weniger verwendet. Es wurde auch noch mal der Manuka Honig mit seiner Heilwirkung erwähnt. Wir sahen einen Fantail – den beliebtesten Vogel in NZ. Der Führer erklärt dass er das warrior bird der Maoris ist. Beim Kaurikingdom Souvenierladen haben wir anschließend nach kurzer Fahrt noch eine 30 minütige Kaffeepause. Einen weiteren Aufenthalt haben wir im Hafen von Manganoui. Dort bestand die Möglichkeit Fish and Chips zu essen. Ich ging lieber ein Stück spazieren. Gegen 18:30 Uhr sind wir wieder am Hotel angekommen. Ich hatte am Tag vorher bei unserer Anreise einen Weihnachtsbaum – Pohutukawa – entdeckt, der noch blüht. Bevor ich irgendetwas anderes mache, gehe ich gleich nachdem ich vom Bus ausgestiegen bin runter an das Meer und fotografiere den blühenden Weihnachtsbaum. Normalerweise blühen sie nur an Weihnachten. Auf dem Heimweg entdecke ich, dass Lynn ihren Bus genau vor einem kleinen noch blühenden Pohutukawa geparkt hat. Aber die großen am Meer waren schon beeindruckender. Danach lasse ich mir mein Rindersteak auf dem heißen Stein schmecken. Heute ist das Abendessen nicht im Programm und muss daher von uns bezahlt werden.

33. Tag: Mittwoch, 16.03.2011 Kauri - Wald - Auckland

Abfahrt ist heute um 8:00 Uhr. Im heutigen Programm dominiert der Kauribaum. Wir sehen unterwegs wieder Pukekos am Straßenrand. Auf den Viehweiden sehen wir wilde Truthühner. Heinz erklärt, dass diese nicht gerne gesehen werden, da ihre scharfen Ausscheidungen dem Gras schaden und kein Vieh mehr das Gras frisst. Oft gehen die Farmer nachts mit Golfschlägern auf Truthahnjagd. Gegessen werden sie weniger, da sie Parasiten haben. Man kauft sich lieber Truthahnbraten im Supermarkt. In der Gegend die wir jetzt durchfahren leben zu 80 % Maori. Bei Likörläden sind die Fenster vergittert. Es gibt häufig Alkoholprobleme und viel Kriminalität hier. In Oponunini machen wir eine kurze Pause. Dort sehen wir ein Denkmal für einen Delphin. Dieser kam immer in die Bucht und ließ die Kinder auf sich reiten. Ein Tag bevor der Delphin geschützt wurde, wurde er durch einen Fischer erschossen, der Angst hatte der Delphin könnte die Fische vertreiben. Opononi ist ein Ferienort, hier sehen wir auch wieder Sanddünen. Unser nächster Stopp ist bei Tane Mahuta – dem größten Kauribaum mit 17,5 m Durchmesser. Wir machen einen Spaziergang und bestaunen die volle Größe von Tane Mahuta, sowie noch andere große Kauribäume. Der Pfad ist auf Stegen damit die empfindlichen Wurzeln der Kauris nicht beschädigt werden. Auch sehen wir wie sich die Rinde der Kauribäume abblättert, Schlingpflanzen die an Kauribäumen hochranken werden dadurch abgestoßen. Wächst der Baum in die Höhe werden auch die unteren Äste abgestoßen. Kauribäume gibt es nur in Neuseeland und sonst nirgendwo auf der Welt. Die Fahrt geht weiter zum Kauri Museum. Unterwegs dahin erläutert uns Heinz dass das Kauriholz früher auch zum Schiffsbau verwendet wurde. Heutzutage wird Sumpfkauri verwendet – das Holz das sich über die Jahrhunderte im Sumpf erhalten hat. Bis zu 1 Million Dollar kann ein Kauribaum einbringen wenn man einen im Sumpf findet. Wir fahren eine ganze Zeit durch ein Waldgebiet in dem wir noch viele Kauribäume sehen. Jetzt kommen wir durch Dargaville, der Hauptstadt des Süßkartoffelanbaus. Kumaras gibt es in rot und in gelb. In Matakohe angekommen verbringen wir 1 ½ Stunden im Kaurimuseum bzw. im angrenzenden Kaffee – bis 13:45 Uhr. Hier im Kaurimuseum ist alles über Kauri zu sehen. Von der Kauriverarbeitung und den verwendeten Maschinen über Kaurimöbel, verschiedene Kaurihölzer und deren unterschiedliche Farben bis zu den größten Baumumfängen ist alles zu sehen. Auch ein Bernsteinraum ist zu besichtigen. Hier sind riesige Bernsteinklumpen zu bewunden. Einschlüsse von Insekten und Schmuckstücke aus Bernstein. Der Raum ist gigantisch, überall Bernstein so weit man schauen kann. Jetzt geht die Fahrt weiter nach Auckland. Auf den Viehweiden unterwegs sehen wir sehr häufig rosa blühende Lilien – naked Ladys genannt. In Auckland angekommen, machen wir noch eine kurze Stadtrundfahrt. Am Hafengelände sehen wir Wohnmobile stehen von Leuten die ihre Wohnung auf die Straße verlegt haben, sie angeln im Hafen nach dem Snapper. Wir sehen die Hafenbrücke, den Skytower und die Skycity. Anschließend besuchen wir noch das Glashaus im botanischen Garten. Hier ist alles Mögliche an Pflanzen und Bäumen zu bewundern was in Neuseeland wächst. Von Bromelien über Orchideen bis zu Gemüse wie der Eierfrucht. Jetzt fahren wir das Hotel Grand Chancellor an, wo wir einchecken. Noch vor dem Abendessen statten einige – mich eingeschlossen – dem Skytower einen Besuch ab. Der Skytower ist 328 Meter hoch und man soll von hier aus 80 km in jede Richtung sehen können. Zunächst fährt der Aufzug auf die Hauptaussichtsplattform. Dort ist an einigen Stellen der Boden mit durchsichtigem Glas versehen, so dass man direkt runter auf die Erde bzw. Straße schauen kann. Ein weiterer Aufzug bringt uns von dort aus auf das Sky Deck in 220 m Höhe, dem höchsten Aussichtspunkt. Dazwischen gibt es noch ein Restaurant und unter dem Hauptdeck noch eine Cafeteria. Auch Bungee Jumping ist vom Sky Jump aus möglich – NZ höchster Absprungmöglichkeit. Die Fundamente des Sky Towers gehen über 15 Meter in die Erde. Als wir genug von Auckland gesehen haben fahren wir wieder nach unten und gehen zurück zum Hotel, wo es um 18:30 Uhr Abendessen gibt.   Zurückgelegte Strecke: 385 km    

34. Tag: Donnerstag, 17.03.2011 Flug nach Sydney

Bereits um 5:45 Uhr gibt es Frühstück. Die Koffer nehmen wir auch gleich mit runter und verstauen unser gesamtes Gepäck im Bus. Um 6:15 Uhr ist Abfahrt zum Flughafen. Dieser ist 21 km vom Hotel entfernt. Der Flug geht um 8:30 Uhr nach Sydney. Die Flugzeit beträgt 3 Stunden 25 Minuten. Um ca. 10:15 Uhr landen wir mit etwas Verspätung und ein paar Ehrenrunden in der Luft in Sydney. Die Uhr wird wieder 3 Stunden zurückgestellt. Bis die Koffer abgeholt sind und alle Einreise Formalitäten erledigt sind, ist es 11:00 Uhr bis wir im Bus sitzen. Die dortige Reiseleitung Ingrid hat uns bereits in der Ankunftshalle abgeholt. Da das Hotel noch nicht bezogen werden kann, geht es gleich zur Stadtrundfahrt – das hatten wir zwar schon mal – aber noch nicht alle in unserem Bus. Zunächst steuern wir Bondi Beach an, da Ingrid meint sie kennt das Frühstück im Flugzeug und dort kann ein guter Kaffee getrunken werden. Wie schon ein paar Wochen zuvor sitzen wir noch mal am Bondi Beach und versuchen uns die frechen Vögel vom Halse zu schaffen, die keine Hemmungen haben einem das Essen im Flug aus der Hand zu reißen. In Australien sind alle Strände kostenlos – ohne Eintritt und auch die Duschen und Toiletten an den Stränden können kostenlos genutzt werden. Bei der Weiterfahrt zeigt uns Ingrid eine blühende Tibouchina – bei uns Veilchenbaum oder Prinzessinenblume genannt – laut Ingrid ist dies in Australien der Herbstblumenbaum. Wir sehen wieder Viktorianische Häuser mit den Terrassen. Ingrid berichtet dass diese unter Denkmalschutz stehen. Die Terrassen dürfen heute nicht mehr verglast oder zugebaut werden. Ingrid erklärt uns noch woher die Fluggesellschaft QUANTAS ihren Namen hat – es ist die Abkürzung von Queensland and Northern Territory Air Services – wird aber im Volksmund das Flying Kangooru genannt. Nachdem wir im Hotel Travelodge – eine andere Travelodge als beim ersten Aufenthalt – eingecheckt haben, mache ich mich mit Christel, Gunda, Dieter, Hartmut und Ursel noch auf den Weg zum Darling Harbour. Unterwegs sehen wir viele Grüngekleidete Iren vor Pubs stehen, heute ist St. Patricks Day. Überall buntes Treiben. Da wir ja noch nicht im Aquarium waren, besuchen wir – außer Gunda und Dieter sie besuchen das Wildlife – dieses jetzt. Im Aquarium verbringen wir gute 2 Stunden von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr. In einem großen Wasserbecken schwimmen Haie, Seekühe und Rochen u.a. über unsere Köpfe hinweg. Die Nachbildung eines lebensgroßen weißen Haies lässt einem in der Halle eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Der Besuch im Aquarium lohnt sich. Es sind auch die verschiedenen Korallen aus dem Great Barrier Reef zu sehen. Auch Baramundis und vieles mehr. Leider hält sich das Schnabeltier versteckt und zeigt sich uns nicht. Weil wir schon mal an der Waterfront sind, gönnen wir uns noch eine Pizza im Black Bird. Zu Fuß machen wir uns dann wieder auf den Heimweg. Auch auf dem Rückweg treffen wir wieder viele die den St. Patricks Day ausgelassen feiern. Einen Abstecher durch Chinatown machen wir auch noch, bis wir wieder im Hotel ankommen.

35. Tag: Freitag, 18.03.2011  Sydney - Rückflug nach Frankfurt
Heute gehen wir um 8:00 Uhr zum Frühstücken um noch den Aufenthalt in Sydney nutzen zu können. Nach dem Frühstück geben wir das Gebäck zur Aufbewahrung im Hotel, da das Zimmer bis 10:00 Uhr geräumt sein muss. Um 9:00 Uhr starten Christel und ich zu einem Spaziergang durch die Innenstadt von Sydney. Wir gehen zunächst zum Queen Victoria Building – QVB – und besichtigen dies ausgiebig. Der historische Innenraum mit seinen 3 Etagen ist sehenswert, ebenso die 2 großen Uhren die von der Decke hängen und zu jeder vollen Stunde schlagen. Jemand hat uns, während wir so dastanden und die Uhr anschauten erzählt, dass es um 10:00 Uhr Aktivitäten der Uhr zu sehen gibt, wenn wir in den obersten Stock gehen könnten wir besser sehen. Also gingen wir hoch, aber anscheinend schauten wir auf die falsche Uhr, denn diese hat nur geschlagen, aber es standen viele Leute herum, die anscheinend auch auf eine Aktivität gewartet haben. Wieder draußen treffen wir Dieter und Gunda, so dass wir ab jetzt zu viert losziehen. Wir gehen noch in das Strandgebäude, auch ein historisches Kaufhaus mit vielen Läden. Weiter gehen wir noch am alten Postgebäude vorbei. Sydney hat erstaunlich viele alte Gebäude. Um 12:15 Uhr sind wir wieder im Hotel, wo wir noch unsere Ausreisepapiere für Australien ausfüllen. Schließlich werden wir um 13:00 Uhr mit dem Bus zum Flughafen gebracht. Dort ist der geplante Abflug um 16:55 Uhr. Der Flieger startet jedoch mit ca. 30 Minuten Verspätung. Dazu kommt noch das meine Bordkarte doppelt ausgegeben wurde, am Ende standen wir zu zweit – wir hatten beide den gleichen Namen – im Gang des Flugzeuges und haben auf Klärung gewartet. Dann habe ich eine neue Bordkarte erhalten mit einem neuen Sitzplatz. Die Flugdauer beträgt 22 Stunden und 20 Minuten. In Singapur ist ca. 30 Minuten Halt damit das Flugzeug aufgetankt und saubergemacht werden kann. Wir müssen alle aussteigen und wieder durch die Gepäckkontrolle ins Abfluggate. Bis nach Singapur wird die Uhr wieder um 3 Stunden zurückgestellt. Bis nach Deutschland noch mal um weitere 6 Stunden.  


36. Tag: Samstag, 19.03.2011 Ankunft in Frankfurt

Morgens um 5:45 Uhr landen wir in Frankfurt. Nachdem die Koffer vom Band genommen wurden ging es weiter zum Bustransfer ins Terminal 1 wo sich auch der Bahnhof befindet. Dort erstmal am Fahrkartenautomaten der Bahn in der Schlange stehen – es werden ja seit neuestem keine Fahrkarten mehr verschickt – man bekommt eine Buchungsnummer und mit der muss am Automaten die Fahrkarte abgeholt werden. Entsprechend ist auch der Andrang an den Automaten. Aber nachdem auch die Fahrkarten gelöst waren, ging es noch zum richtigen Bahnsteig und nach ca. 40 Minuten ging auch schon der nächste Zug. Dann noch mal umsteigen und noch mal ca. 30 Minuten warten und um 10:15 Uhr werde ich vom Bahnhof abgeholt und bin dann um ca. 10:30 Uhr zu Hause. Etwas übernächtigt, aber alles hat gut geklappt.  



Zeitpunkt: Januar 2009

Ablauf: 1 Woch Safari mit Private Safaris - im Anschluß eine Woche Badeaufenthalt am Diani Beach

1. Tag: Flug mit LTU von Düsseldorf nach Mombasa. Der Abflug sollte um 20:10 Uhr sein. Durch extreme Kälte haben sich jedoch die meisten Flüge verzögert, da die Tragflächen aller Maschinen enteist werden mussten, sonst durfte nicht gestartet werden. Dabei hatten wir noch Glück, denn zwei Tage vorher war der Flughafen wegen Schneefall komplett gesperrt. Es war interessant vom Flugzeug aus zu zusehen wie mit kranähnlichen Fahrzeugen die Tragflächen enteist wurden.Kurz vor 21:00 Uhr war es dann soweit, wir konnten starten. Am nächsten Morgen ( nach einer Flugzeit von 8 Stunden und 10 Minuten) landeten wir dann mit Verspätung um ca. 7:00 Uhr in Mombasa. Während des Fluges sahen wir auch bereits zum 1. Mal den Kilimanscharo, an dem wir vorbeiflogen. Auf der anderen Seite konnte zuvor der Mt. Kenia gesehen werden. Nach der Landung hieß es erst mal bei der Einreisebehörde in die Warteschlange stellen, da ein Visa benötigt wird. Bei manchen hatte es sich noch nicht herumgesprochen, dass seid 1. November 2008 keine Zahlung mehr in Euro für das Visum akzeptiert wird (nur noch US Dollar oder Kenia Schilling),  mancher mußte erst Geld wechseln  um sein Visum zu erhalten. Beim Anstehen in der Warteschlange bot sich zumindest schon mal die Gelegenheit  der langen Kleidung zu entledigen und auf sommerliche Temperaturen einzustellen (bereits um diese Uhrzeit war es drückend warm im Flughafengebäude). Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, wurde erstmal die für die Safari gepackte Reisetasche aus dem Koffer geholt. Der Koffer selbst wurde gleich vom Reiseveranstalter ins Anschlußhotel zur Aufbewahrung gebracht. Die Reisetaschen wurden gleich in den Safaribus geladen (Nissan Kleinbus). In unserem Safaribus sind wir zu sechst, plus den Busfahrer Honza. Jeder hat einen Fensterplatz. Nach ersten Erklärungen wird jedem noch ein Safarihut überreicht, dann geht es auch schon los. Honza hat uns außerdem mit den wichtigsten Wörtern in Suahili, der Landessprache  vertraut gemacht: Jampo = Hallo, Pole Pole = langsam, Takuna Matata = kein Problem. Wir verlassen den Moi Flughafen International in Mombassa, fahren vorbei an Bretterbuden und kleinerern Hütten stadtauswärts auf die Hauptstraße Richtung Nairobi. Im Bus ist es drückend warm. Eine Klimaanlage scheint es nicht zu geben. Erst später stelle ich fest, dass sich die Fenster im Bus aufschieben lassen. Mombasa ist der Hauptumschlagplatz für Güter, da sich dort der Hafen befindet. Von dort aus, werden alle Güter übers Land weiterbefördert oder umgekehrt nach Mombasa gebracht. Dabei gibt es nur diesen einen geteerten Highway von Mombasa nach Nairobi der dann noch bis zum Viktoriasee weiterführt. Alle anderen Straßen sind Staubpisten und nur in wenigen Ausnahmen abschnittsweise geteert. Kurz nachdem wir Mombasa verlassen haben, werden die einzelen Hütten verstreuter. Die Gegend sieht ziemlich trocken aus, mit viel Buschwerk. Überall sind Menschen unterwegs, teils zu Fuß, teils mit Esel- oder Ochsenkarren oder mit dem Fahrrad. Das Wasser muss teilweise von weit hergeholt werden. Wasserleitungen sind außerhalb der Stadt nicht vorhanden und auch nicht jede Hütte ist angeschlossen. So sieht man immer irgendwo jemanden mit Kanistern durch die Gegend laufen oder fahren. Autos können sich nur wohlhabendere Städter leisten und dann nur gebrauchte. Neuwagen sind so gut wie unerschwinglich. Ansonsten fährt hier fast keiner ein Auto.  Wohlhabend ist hier schon wer ein Fahrrad oder Ochsenkarren besitzt und nicht zu Fuß unterwegs sein muss. Honza unser Fahrrer erklärt uns in seinem abgehakten Deutsch, dass der Highway von Indern gebaut wurde und das in diesem Land sehr viele Inder leben. Durch den Arabischen Einfluß sind die Menschen an der Ostküste überwiegend Moslems. Erst hinter dem Gebirge finden sich vermehrt andere Religionen, sowie Christen.  Wir entfernen uns weiter von Mombasa. Jetzt werden die Hütten rarer. Vereinzelt sehen wir dafür Massai mit ihren Viehherden am Straßenrand, sowie deren Dörfer. Wir kommen an Sisal- und Maisäckern vorbei. Vor uns taucht eine Gebirgskette auf, die Sagara Hills. Hinter dieser befindet sich die Stadt Voi. Durch das Voi Gate gelangen wir in den Tsavo Ost Nationalpark. Er soll der größte Nationalpark in Kenia sein. Auf dem Weg zur Voi Safari Lodge, unserem Nachtquartier, sehen wir bereits die ersten Elefanten. In der  Voi Safari Lodge bekommen wir dann erstmal ein Mittagessen und sind dabei überwältigt von der Lage der Lodge und dem Umfeld. Die Lodge befindet sich auf einem Hügel, unterhalb befinden sich Wasserstellen. Vom Mittagessen aus haben wir einen Blick auf die Savannenlandschaft und den Bergen. Während des Essens sehen wir Tiere wie Zebras und Antilopen über das Weideland an der Wasserstelle vorbei ziehen. Dabei wechselt die Kulisse ständig. Mal sieht man Zebras, mal Büffelherden. Wir sind erst mal begeistert. Nach dem Essen beziehen wir unsere Zimmer. Dabei stellt sich heraus, dass diese Lodge schon älter sein muss, denn die Badezimmereinrichtung ist nicht der neueste Stand, aber was spielt das für eine Rolle wenn man vom Zimmer aus die Tierherden vorbeiziehen sieht. Später erfahre ich, dass angeblich keine neuen Lodges mehr in Nationalparks gebaut werden dürfen, nur noch ausserhalb. Wir haben Mittagspause bis 16:00 Uhr, diese Zeit nutze ich um das Umfeld der Lodge zu inspizieren. Dabei bekomme ich bereits einige Tiere zu Gesicht. Auf dem Gelände der Lodge treiben sich Paviane herum. Viele Eidechsen in den unterschiedlichsten Farben sind zu sehen. Klippspringer laufen umher. Unten am Wasserloch baden ein paar Wasserbüffel.  Besonders überrascht hat der Swimmingpool. Dieser war genau über dem Wasserloch mit Blick auf die Savanne. So gab es genug Möglichkeiten die Zeit bis 16:00 Uhr zu verbringen. Ausruhen, weil ja die Nacht vorher durchgeflogen wurde, kam daher erstmal nicht in Frage. Um 16:00 Uhr ging es dann los zu einer Pirschfahrt. Dach Dach unseres Autos wurde bereits vorher schon angehoben, so dass wir uns in dem Bus stellen konnten und zum Dach herausschauen konnten. Gleich zu Anfang bekamen wir verschiedene Antilopenarten zu Gesicht, welche uns Honza erklärte. Die kleinste Art sind die Tic Tics, dann sehen wir eine normalerweise ganz scheue Antilopenart und viele andere Arten.  Schließlich tauchen die ersten Elefantenherden auf. Durch die rötliche Farbe der Erde im Tsavo Ost scheinen auch die Elefanten eine rötliche Farbe zu haben. Sie sind deshalb bekannt als die roten Elefanten des Tsavo Ost. Wir hätten nie gelaubt bereits an unserem ersten Urlaubstag soviele Elefanten und andere Tiere zu sehen. Außer Zebras, Giraffen usw. sehen wir noch einen Mungo und als krönenden Abschluss auch einen Geparden.  Die Fahrer der Safaribusse stehen ständig über Funk in Kontakt miteinander. Hat ein Fahrer ein Tier ausfindig gemacht, dass normalerweise schwer zu finden ist, dann verständigt er über Funk alle anderen Fahrer und alles flitzt zu der Stelle hin, an der das Tier zuletzt gesichtet wurde. So war es auch beim Geparden. Unser Fahrer erfährt über Funk dass ein Gepard gesichtet wurde. Er gibt Gas und in einer Staubwolke rasen wir los. Vor uns sind schon mindestens 4 andere Safariautos da, wir folgen den Blicken der anderen, können zunächst keinen Geparden sehen, erfahren dass hinter irgendeinem Gebüsch einer sein soll. Nach ein paar Minuten tatsächlich taucht hinter einem Gebüsch ein Gepard auf und läuft paralell unserer Piste entlang, immer wieder hinter Gebüsch verschwindend. Aber er scheint einen netten Tag zu haben. Schließlich setzt er sich gut sichtbar für jeden in Pose, bevor er weiterläuft und verschwindet. Bei Sonnenuntergang kehren wir zum Camp zurück. Die Wasserlöcher werden mit Scheinwerfern angestraht, so dass wir auch während des Abendessens noch Tiere am Wasserloch beobachten können. Auch eine Elefantenherde kommt noch vorbei.

2. Tag: Bereits um 7:00 Uhr geht es weiter. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße nach Nairobi, sehen wir noch einige Tiere bevor wir den Nationalpark verlassen. Wasserbüffel, Strauß und Co sind ebenfalls schon unterwegs. Wieder auf der Hauptstraße angelangt, geht die Fahrt vorbei an Maisplantagen (der Hauptnahrung in Kenia) und Sisalplantagen, sowie Buschlandschaft. Irgendwann mußten wir die Hauptstraße verlassen weil vor uns laut Honza ein Unfall ist, wir erleben wie staubig eine Autofahrt in Kenia sein kann, teilweise können wir durch die Fenster kaum noch etwas erkennen, vor lauter aufgewirbeltem Staub. Wieder auf der Hauptstraße zurück, war es wohl ein Trugschluß zu denken, dass wir jetzt wohl staubfrei bis Nairobi fahren können. Wir haben die Rechnung ohne die Zahlreichen Baustellen gemacht, wo der Verkehr wieder auf Staubpisten an den Baustellen vorbei gelotst wird. Selbst da wo keine Baustelle war, gab es Straßenabschnitte mit beachtlichen Schlaglöchern. Honza erklärt, dass es in Kenia normal ist dass man für relativ geringe Entfernungen eine beachtliche Zeit braucht um ans Ziel zu gelangen (alles Pole Pole - langsam). Eine Erfahrung reicher geht es wiedermal auf relativ guten Streckenabschnitten weiter. Wir sehen einen Zug fahren, die Gleise befinden sich paralell zur Straße. Honza erklärt dass der Zug von Nairobi bis Mombasa 14 Stunden benötigt. Gewöhnungsbedürftig ist für uns auch der Linksverkehr in Kenia. Dazu kommt die dortige Fahrweise. Überholt wird da wo gerade Platz ist rechts oder links, das spielt alles keine Rolle. Wie sagt Honza in Africa ist alles Takuna Matata (kein Problem). Kurz vor Nairobi wird dann die Straße nochmal schlechter, die Baustellen nehmen zu und der Stau auch. Auf der gesamten Strecke waren viele Lastwagen unterwegs und relativ wenig PKWs. Ein paar öffentliche Busse - Matatus fahren an uns vorbei. Wir kommen durch Städte wie Mtito Andei und Makindu mit 2 Moscheen (1 Islam und die andere von Indern). Wir kommen auch an einem Fluss vorbei wo uns Honza erklärt dass hier der Film "Light and Darkness" gedreht wurde. Da aber von uns niemand den Film kannte, nahmen wir dies nur zur Kenntnis. So gegen 14:30 Uhr erreichen wir dann in Nairobi das Spezialitätenrestaurant Carnivore. Hier werden wir zunächst vom Personal eingewiesen wie der Ablauf ist. Zunächst bekommt jeder eine Suppe, anschließend werden verschiedene Soßen und Salate auf den Tisch gestellt. Jede Soße ist für ein anderes Fleisch. Das Fleisch kommt direkt vom Grill. Jemand geht mit großen Spießen von Tisch zu Tisch und legt jedem ein Stück Fleisch auf den Teller. Zunächst erhalten wir Hähnchenfleisch, Schweinefleisch, Rindfleisch, dann Lammfleisch, Truthahn, Straußenfleisch und Krokodil. Wir können so viel Fleisch essen wie wir wollen. Wenn wir fertig sind sollen wir das Fähnchen auf dem Tisch umlegen als Zeichen, dass wir bereit für den Nachtisch sind. Hier können wir aus einer Karte eine Nachspeise auswählen.  Um ca. 15:30 Uhr sind wir mit dem Essen fertig und gehen zum Bus. Als nächster Programmteil steht der Besuch des Giraffen Centers an. Dort wird erklärt welche verschiedenen Giraffenarten es gibt und dass es in Kenia 3 verschiedene Giraffenarten gibt: die Rotschild Giraffe, die Netzgiraffe und die Massaigiraffe. Diese 3 Arten sind auch im Giraffencenter zu besichtigen. Mit im Gehege sind dort auch einige Warzenschweine. Jeder Besucher bekommt Giraffenfutter in die Hand gedrückt und erhält die Möglichkeit die Giraffen zu fütteren und sich dabei Fotografieren zu lassen. Anschließend fahren wir zum Karen Blixen Haus um dieses zu besichtigen. Von Karen Blixen ist der Film und Roman "Out of Africa", "Jenseits von Afrika"  weltbekannt. Wir bekommen eine Führung durch das Haus, wo uns erklärt wird, welche Einrichtungsgegenstände Original sind und welche ausgewechselt wurden. Fotografieren im Haus ist nicht erlaubt. Hiernach geht es durch den Berufsverkehr von Nairobi zum Jacaranta Hotel. Vorher sind wir am größten Slum von Kenia vorbeigefahren. Über die Hälfte der Einwohner von Nairobi soll in diesen Slumvierteln leben. Wir fahren auch durch das Wohlhabende Stadtviertel von Nairobi bis wir unser Hotel erreichen. Dort werden wir instruiert uns auf keinen Fall weit vom Hotel zu entfernen, da Nairobi ein sehr gefährliches Pflaster ist und es sicherer ist im Hotel zu bleiben. Neben dem Hotel befindet sich ein Pizzagarten und um die Ecke ein Supermarkt, so dass es auch nicht nötig ist sich weit zu entfernen.

3. Tag: Wir fahren um 7:00 Uhr los Richtung Stadtauswärts. An einer Straße hält uns die Polizei an, hält einen kurzen Plausch mit Honza und wir fahren weiter. Honza erklärt dass er nicht versteht warum hier jeden Tag jedes Auto angehalten wird, nur um guten Tag zu sagen und dann weiterzufahren. Außerhalb der Stadt fahren wir durch ein Waldstück, mit Kiefern und einer Art Lebensbaum bewachsen, sowie baumhohen hölzernen Kakteen. Nach einer Weile wird der Wald wieder lichter. Wir erreichen einen Aussichtspunkt von wo aus wir einen Atemberaubenden Blick auf das vor uns liegende Tal haben. Honza erklärt uns dass vor uns der große Afrikanische Graben liegt, dieser soll ca. 5000 km lang sein. An diesem Aussichtspunkt sind wie überall anders in Kenia auch wieder Straßenverkäufer, die versuchen geschnitzte Holztiere zu verkaufen. Auch hier wird nach Kugelschreibern und T-Shirts und allen anderen Sachen gefragt. Es gibt in Afrika nichts was die Leute dort nicht gebrauchen könnten. Entsprechend werden auch alle Touristen angebettelt. Beim Kauf von Holzschnitzereien und anderen Souveniers empfielt es sich zu handeln. Wollen die Leute dort erst 2000 Keniaschillng umgerechnet ca. 20 Euro, dann endet man am Ende bei 500 Keniaschilling. Wenn die Leute merken, dass man nicht das geringste Interesse hat etwas zu kaufen, werden die Angebote von alleine immer günstiger. Mit ein paar Holztieren schwerer, fährt unser Bus weiter ins Tal. Wir verlassen die geteerte Straße und fahren auf einer Schotter- und Staubpiste weiter Richtung Massai Mara Reservat. Wir kommen vorbei an Weizen - und Maisfeldern. Wo kein Ackerbau betrieben wird, dominiert Buschwerk und Steppe. Die Ackerbauern sind ein anderer Stamm. Hier kommt es schon mal zu Rivalitäten zwischen Massai und den Ackerbauern, da die Massai das Weideland in Anspruch nehmen um ihr Vieh zu hüten. Noch bevor wir die Lodge erreichen, fragt Honza ob wir Interesse haben ein Massai Dorf zu besichtigen, dies kostet pro Person 1500 Kenia Schilling. Er erklärt uns auch das nur Kenia Schilling akzeptiert werden, da die Massai keine Möglichkeit haben das Geld irgendwo zu tauschen. Bereits vorher schon hat uns Honza klargemacht, dass es nicht erlaubt ist unterwegs mal schnell einen Massai zu fotografieren. Diese können da ziemlich ungemütlich werden und Steine nach dem Bus werden. Wir entschließen uns alle das Dorf zu besichtigen. Dort werden wir von einem Massai empfangen, welcher die Schule besuchte und uns daher Erklärungen in Englisch gibt. Die Begrüßung auf Massai heißt "Sopa". Es ist uns auch gestattet hier alles zu fotografieren. Zunächt bekommen wir ein paar Massaitänze vorgeführt. Unter anderem den Tanz: wenn ein Löwe gejagt wird und den Hochzeitstanz. Anschließend bekommen wir verschiedene Gebrauchsgegenstände erklärt. Eine Löwenfellmütze darf derjenige als Auszeichnung aufsetzen, wer einen Löwen getötet hat, dazu bekommt derjenige noch einen Holzstock der wie eine Keule aussieht und gewunden ist. Mit einer Art Horn wird das Dorf gewarnt, wenn ein Löwe erspäht wurde. Wir bekommen die Speere gezeigt und demonstriert wie bei den Massai ein Feuer entzündet wird. Auch eine Hütte können wir von innen besichtigen. Beim hineingehen müssen wir erst mal den Kopf einziehen, der Gang hinein in die Hütte ist ziemlich eng und drinnen ist es zunächst erstmal dunkel. Wenn sich die Augen daran gewöhnt haben geht es. Wir bekommen erklärt das wir uns im Schlafzimmer von Mama und Papa befinden und das gleich gegenüber die kleinen Kinder schlafen. Für die größeren Kinder ist ein eigener Raum vorhanden.  Vor dem "Bett" befindet sich eine Feuerstelle, der Rauch zieht durch eine kleine Öffnung in der Wand ab. Durch diese kleine Öffnung dringt auch das einzige wenige Tageslicht in die Hütte. Uns wird erklärt das eine solche Hütte ca. 10 Jahre hält und dass danach eine neue Hütte aus Lehm und Holz gebaut werden muss. Bei den Massai ist es normal mehrere Frauen zu haben. Allerdings darf in der Dorfgemeinschaft niemand mehr oder genausoviele Frauen besitzen wie der Anführer. Für eine Frau müssen ungefähr 5 Kühe an die Brautfamilie gezahlt werden. Jemand meinte dies ist billig. Es wurde uns erklärt: wenn jemand nur 10 Kühe besitzt und davon 5 Kühe zum Lebensunterhalt benötigt, dann noch ständig Gefahr bestehet, dass Löwen Kühe töten, dann ist dies schon nicht mehr billig. Heiraten darf vor dem 20. Lebensjahr bei den Massai niemand. Um das Dorf herum wurde ein Zaun aus Holzzweigen errichtet. Abends wird das Vieh in das Dorf getrieben um es vor Raubtieren zu schützen. Nach dieser Besichtigung bot sich noch die Gelegenheit verschiedene Gegenstände zu kaufen. Vom Speer bis zu Massaischmuck wurde alles angeboten. Wieder einige Erlebnisse reicher fahren wir weiter zur Mara Sopa Lodge. Hier werden wir 2 Übernachtungen haben. Die Zimmer sind in kleinen Bungalows untergebracht. Auch diese Lodge liegt auf einem Hügel mit Blick auf umliegende Berge und das Grasland. Nach dem Mittagessen und dem Bezug unserer Zimmer haben wir noch etwas Zeit zur Verfügung, so dass der Swimmingpool eine gute Erfrischung bietet. Um 16:00 Uhr starten wir dann zu einer Pirschfahrt in die Massai Mara. Honza erklärt uns dass dies ein Reservat ist. In einem Nationalpark dürfen keine Menschen leben. Die Massai Mara ist deshalb nur ein Reservat, dieser Kompromiss wurde mit den Massai eingegangen, die ihre Viehherden im Reservat weiden lassen dürfen. So sehen wir gleich zu Beginn unserer Pirschfahrt neben Zebra und Antilopenherden auch die Rinder der Massai grasen. Honza zeigt uns ein paar Leberwurstbäume. Tatsächlich könnte man meinen dass an den Bäumen Leberwürste wachsen. Von den Früchten wird laut Honza ein hochprozentiger Schnaps angefertigt. Er meinte 2 Gläser davon und wir wären nicht mehr zurechnungsfähig. Honza meint wir sollen schauen ob auf einem der Bäume ein Leopard liegt. Doch da war keiner zu sehen. Wir sehen die Überreste von verspeisten Büffeln. Dann die Meldung über Funk dass ein Leopard gesichtet wurde. Also nichts wie los, querfeldein mit dem Safaribus (die Busse scheinen Allrad zu haben - wie sonst ist eine solche Fahrt querfeldein möglich). An der Stelle angekommen sind bestimmt schon zehn Safaribusse vor uns da, alle schauen ins Gebüsch. Wir können aber keinen Leoparden sehen. Wir fotografieren deshalb erstmal die vielen Fotografen und fahren weiter. Neben Elefanten, Giraffen und anderen Weidetieren, sehen wir noch ein paar schlafende, bzw. dösende Löwen. Dann irgendwann wieder die Meldung der Leopard sei wieder da. Also wieder los, nichts wie hin. Ich frage mich zwischendurch manchmal wie die Fahrer in einer solchen weiten Steppenlandschaft wohl die Standortbeschreibungen untereinander weitergeben. Wieder am vermeintlichen Leopardenplatz angekommen, können wir zunächst wieder keinen Leoparden sehen, dann sagt jemand von den anderen Safaribussen, doch da im Gebüsch wäre einer. Ja tatsächlich, jetzt sehen wir ihn auch, hinter Blättern erkennen wir ihn. Er bewegt sich ein Stück hinter dem Busch hervor, dreht um um geht ein Stück nach links. Jetzt ist er gut zu sehen. Er dreht wieder um und kommt ein Stück auf uns zu, bevor er wieder im Buschwerk verschwindet. Also haben wir heute doch noch einen Leoparden gesehen. Honza teilt uns mit, dass ca. 40 km weiter jemand ein Nashorn gesehen hat, aber da können wir heute nicht mehr hinfahren, da dies zu weit weg ist und es bald anfängt dunkel zu werden. Auf dem Weg zurück zur Lodge können wir im Westen einen schönen Sonnenuntergang erleben. Gleichzeitig ist im Osten bereits der Vollmond zu sehen. Honza erklärt dass es hier am Äquator möglich ist Sonne und Mond gleichzeitig zu sehen. In der Lodge stehen ständig Begleiter bereit die uns nachts zu unserem Zimmer eskordieren. Vielleicht kommen ja gelegentlich wilde Tiere aufs Grundstück der Lodge.

4. Tag: Heute steht eine ganztägige Pirschfahrt auf dem Programm. Pünktlich um 7:00 Uhr geht es los.  Honza fragt was wir heute für Tiere sehen wollen. Wir bestellen ein Nashorn. Leicht gesagt, doch erstmal finden. So viele davon gibt es ja auch nicht mehr. Neben den bereits zur Routine gewordenen Tieren wie Büffel, Gnu, Antilope, Elefant, Zebra und Giraffen, sehen wir auch zum wiederholten Male Strauße und wieder ein paar Löwen. Wir können beobachten wie majestätisch die Löwenmänner marschieren. Wir schneiden ihnen mit unserem Bus den Weg ab um sie nochmal vorbeimarschieren zu sehen. Interessant ist dass alle Tiere denen wir begegnen unsere Safarifahrzeuge einfach ignorieren. Kein Tier läßt sich durch uns stören, so dass es kein Problem ist schöne Fotos zu ergattern. So auch die Löwen, unbeeindruckt marschieren diese direkt an unserem Safaribus an uns vorbei, keinerlei Notiz von uns nehmend.  Wir sehen dann noch einen Schakal, Geier, Warzenschweine. Mittlerweile ist Honza am Fluchen, da sein Funkgerät ausgefallen ist und er so keine Meldung mehr erhält wenn ein anderes Safarifahrzeug ein Nashorn entdeckt hat. Wir beruhigen ihn und meinen wir finden schon unser eigenes Nashorn. Weit und breit war aber keines zu sehen. Es war auch schwierig Tiere zu erspähen. Manchmal lagen abgestorbene Äste auf dem Boden, dass man aufgrund der Form dachte das sitzt ein Tier, dann lagen öfters Steine im Gras, so dass man immer zweimal hingucken mußte. Irgendwann glaubt jemand etwas zu sehen. Honza fragt: "Ist das was?" Nein doch nur ein Stein. Honza meinte dann: "Steine mit Ohren". Tatsächlich stellte sich der Stein dann als Warzenschwein heraus. Von nun an waren die Warzenschweine für uns Steine mit Ohren. Irgendwann kam uns ein Safaribus entgegen. Der Fahrer meinte irgendwo in dieser Richtung wäre ein Nashorn gesehen worden. Also wir auch kehrt, den anderen Safaribussen hinterher. Eine Wasserstelle wurde querfeldein fast umrundet, aber kein Nashorn gefunden. Wir folgen weiter den anderen Safaribussen und finden eine Gepardenmutter mit 3 Jungen. Da war ja für uns schon mal der Tag gerettet.  Wir fahren weiter zum Mara Fluß. Dort erklärt uns Honza, gibt es Flußpferde und Krokodile. Jedoch dürfen wir nicht auf eigene Faust diese Tiere ansehen. Vor einiger Zeit hat es dort Überfälle auf Touristen gegeben, deshalb wurde ein Polizeiposten dort errichtet. Die Polizisten führen uns dann zu den Flußpferden und den Krokodilen, natürlich gegen ein Trinkgeld. Ohne Trinkgeld geht in Kenia überhaupt nichts. Wir gehen einem Trampelpfad entlang und können von oben aus auf den Marafluß und die Flußpferde blicken. Ein Stück weiter zeigen uns die Polizisten die Krokodile. Diese sind ganz schön riesig. Ein Polizist meinte es sei auch sehr gefährlich und die Krokodile dürfen nicht unterschätzt werden. Sie schwimmen stromaufwärts und schleichen sich dann am Gebüsch an die Touristen an. Wir gehen wieder zum Bus zurück. In der Zwischenzeit ist es Honza gelungen sein Funkgerät wieder funktionstüchtig zu bekommen. Der Fluß teilt die Massai Mara in zwei Bereiche. Wir fahren über den Fluss und haben unter einem Baum ein Stück weiter mitten in der Steppe ein Picknick. Jeder bekommt ein Futterpaket ausgehändigt. Nach dem Essen geht es wieder zurück über den Fluss. Honza zeigt uns einen Grenzstein zu Tansania, den er großräumig umfährt und meint so jetzt sind wir illegal in Tansania eingereist. Zurück am Grenzstein, meinte er dass so ein Stein ca. alle 5 km steht und dass dies die gesamte Grenze zu Tansania darstelt. Insgesamt bewegen wir uns auf unserer Safari ständig am Rande von Tansania entlang. Wir fahren quasi in Kenia und die nächsten Hügel sind bereits Tansania. Wir fahren weiter, unser Tagesziel ein Nashorn zu finden haben wir ja noch nicht erreicht. Ein Fuchs wird gesichtet. Hammerkopfvögel und ein Nest dieser Vögel, das 50 kg schwer sein soll, aber immer noch kein Nashorn. Mittlerweile schlafen schon alle im Bus, weil die Landschaft doch auf Dauer eintönig wird und das geholpere im Bus einem in den Schlaf schaukelt. Plötzlich sagt Honze 15 Minuten zurück wurde ein Nashorn gesichtet. Honza wendet den Bus und brettert los. Alles ist hellwach. Wir querfeldein eine Staubwolke hinter uns lassend werden ordentlich durchgeschüttelt. Uns kommt ein Fahrzeug entgegen, dass anscheinend noch keine Ahnung von einem Nashorn hat. Honza klärt den Fahrer auf. Das Fahrzeug wendet ebenfalls und fährt hinter uns her. Wir erreichen eine Wasserstelle, viele Autos sind schon da. Wir fahren auf die andere Seite der Wasserstelle Honza meint da wäre es.  Von uns hat es noch keiner gesehen. Doch dann sehen wir es auch, vor uns steht ein Nashorn. Honza wendet den Bus, stellt sich in Fluchtrichtung hin und behält den Finger am Zündschlüssel. So ein Nashorn soll ja unangenehm werden können. Das Nashorn bewegt sich ein paar Meter weiter, wendet wieder, schaut auch mal in unsere Richtung. Scheint aber keine Lust zu haben sich heute mit Safaribussen anzulegen. Honza erklärt dass Spitzmaulnashörner Einzelgänger sind und immer alleine unterwegs sind. Breitmaulnashörner dagegen sind immer in Gruppen unterwegs. Aber die sind nur ganz selten zu finden, da sie durch Wilderer fast ausgerottet wurden. Na dann haben wir ja doch noch unser Tagesziel erreicht und können beruhigt zurück zur Lodge fahren.

5. Tag: Wie gewohnt brechen wir um 7:00 Uhr auf und fahren die gesamte Stecke bis zum Beginn des Grabenbruchs zurück um auf die Straße Richtung Naivasha See zu gelangen. Unterwegs schlucken wir wieder kräftig Staub. Wir fahren vorbei an Massaidörfern, sehen Kinder in Schuluniformen vorbeigehen. Dann gelangen wir wieder auf die Teerstraße. Wir kommen vorbei an Treibhäusern in denen Blumen für den Export gezüchtet werden. Honza meinte in Afrika bräuchte man keine Blumen. Wenn ihm jemand Blumen schenken würde, was soll er damit anfangen (die kann man ja auch nicht essen). Die Blumen sind deshalb nur für den Export. Irgendwann sehen wir links von weitem bereits den See. Honza erklärt der Naivasha See ist ca. 150 km lang. Wir erreichen die Naivasha Sopa Lodge. Dort bekommen wir ein Mittagessen und unsere Zimmer zugeteilt. Diese Lodge hat die Besonderheit, dass man bei Einbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen nicht alleine den Weg zu seinem Zimmer gehen darf. Die Zimmer sind einzelne Bungalows und befinden sich ein ganzes Stück von der Rezeption weg. Der Park der Lodge grenzt an den Naivasha See. Im Naivasha See gibt es Flußpferde, die nachts an Land kommen und grasen. Dabei kommen sie auch gelegentlich auf das Grundstück der Lodge. Uns wurde erklärt dass diese ziemlich gefährlich werden können. So wurden wir angehalten abends wenn wir zum Abendessen gehen und morgens auf dem Weg zum Frühstück telefonisch einen Guide zu bestellen der uns begleitet. Nachmittags um 15:00 Uhr entschließen wir uns zu viert erstmal an einer Bootsfahrt auf den Naivashasee teilzunehmen. Vorher haben wir schon mal zu Fuß einen Spaziergang zum See unternommen und den Park der Lodge erkundet. Hier marschieren Giraffen und andere Weidetiere frei in der Lodge herum. In den Bäumen sehen wir Colobusaffen. Um 15:00 Uhr bringt uns Honza mit dem Bus zur Bootsanlegestelle. Wir zahlen 1500 Keniaschilling, bekommen Schwimmwesten verpaßt und los geht es. Unser Bootsführer fährt uns zunächst dicht an verschiedenen Flußpferdfamilien vorbei, die sich im See tummeln. Der See ist an den Rändern nicht besonders tief, so dass die Flußpferde dort stehen können. Auch viele Fischer mit Netzen sind zu sehen, die zu Fuß mit den Netzen den See durchwaten. Wir sehen Ibise, Kormorane, Pelikane usw. dann noch einige Seeadler und Königsfischer. Zwischendurch verlassen wir das Boot nachdem es an einem Park angelegt hat, indem sich einige Weidetiere wie Wasserbock und Antilope befinden. Für uns, nachdem wir schon einiges auf der Safari gesehen haben, war dieser Landspaziergang  weniger die Sensation. Einen gelbblühenden Strauch erklärte uns unser Führer als Kadustrauch, der von den Massai als Medizin genutzt wird. Wieder zurück auf dem Boot geht es wieder zurück zur Bootsanlegestelle, wo Honza auf uns wartet und uns wieder in die Lodge zurückbringt. Die noch verbleibende Zeit bis zum Abendessen verbringen wir im Swimmingpool. Auf dem Weg von dort zurück zum Zimmer, sehen wir, wie ein Hotelgast ganz fasziniert eine Giraffe beobachtet. Als wir teilnahmslos weitergehen, redet er uns an: "Le Giraffe". Wir zucken nur mit den Schultern. Er war fassungslos dass wir der Giraffe so wenig Aufmerksamkeit schenken. Aber er konnte ja auch nicht wissen, das dies nur eine von Tausend anderen Giraffen ist, die wir in den letzten Tagen gesehen haben. Brav lassen wir uns dann zum Abendessen mit Begleitschutz abholen und wieder ins Zimmer bringen und morgens wieder abholen. Flusspferde haben wir allerdings im Dunkeln keine gesehen.

6. Tag: Wieder um 7:00 Uhr starten wir. Heute haben wir eine lange Strecke zurückzulegen. Wir müssen die gesamte Strecke zurück nach Nairobi fahren. Durch Nairobi durch und wieder auf den Highway Richtung Mombassa bis zum Amboseli Nationalpark. Wieder in Nairobi angekommen fahren wir dem Uhuru Highway entlang. Honza meint übersetzt heisst dies Straße in die Freiheit. Bei dem stockenden Berufsverkehr sind viele Straßenverkäufer unterwegs, die an die Scheiben klopfen und alles mögliche verkaufen wollen. Auch eine Frau mit einem Baby bettelt an unserem Bus. Schließlich fahren wir wieder an dem Flughafen in Nairobi vorbei, was für uns bedeutet, dass wir es bald geschafft haben aus Nairobi herauszukommen. Wir befinden uns wieder auf dem Highway Richtung Mombassa, irgendwann verlassen wir diesen um Kurs auf den Amboseli Nationalpark zu nehmen. Auf dem Weg dahin Schlucken wir wieder ordentlich Staub. Einmal musste Honza sogar den Bus anhalten, weil die Sicht so eingschränkt war, dass man keine Handbreit mehr sehen konnte wohin er fuhr. Nicht weit vor dem Nationalpark sehen wir vor uns einen Safaribus - auch von Private Safaris mit plattem Reifen stehen. Honza hält an um seinem Kollegen beim Reifenwechsel zu helfen. Wir steigen solange aus und sehen über den Wolken bereits den Gipfel vom Kilimanscharo in der Ferne. Von allen Seiten kommen Kinder herbeigelaufen um zu sehen ob wir etwas für sie haben. Keine Ahnung wie sich so schnell herumgesprochen hat, dass da ein paar Touristen stehen. Schließlich schlagen sich die Kinder fast um eine Tüte Bonbons. Nach dem Reifenwechsel setzen wir unsere Fahrt fort und fahren durch das Gate in den Amboseli Nationalpark. Honza erklärt uns, dass unsere Lodge 20 km außerhalb des Nationalparks liegt und wir deshalb die Lodge nicht zum Mittagessen anfahren können. Die Lodge bringt uns aber Mittagessen in ein Camp in den Nationalpark. Dieses Camp erreichen wir und sind überrascht dass es hier ein komplettes Menü mit Suppe und Salaten und sogar Früchten als Nachspeise gibt. Es wurde ein Großes Zelt aufgebaut mit einer Feldküche. Sogar Toiletten waren da. Normalerweise hat man von hier aus auch gleich einen schönen Blick auf den Kilimanscharo. Doch der hat sich hinter Wolken versteckt. Uns wird gesagt, dass dies nachmittags normal ist. Wenn man den Kilimanscharo ohne Wolken sehen will, ist die Beste Zeit zwischen 6:00 Uhr und 8:00 Uhr früh. Ein paar Massai haben aufgepasst, dass wir nicht auf die Idee kommen spazieren zu gehen, wir sind schließlich in der Wildnis, wo jederzeit wilde Tiere auftauchen können. Die Schuhe dieses Massai waren sehr interessant. Er hatte sich aus Autoreifen selbst ein paar Sandalen zurechtgebastelt. Neben dem Camp gab es Prachtexemplare der Schirmakazien zu bestaunen. Sobald wir mit dem Mittagessen fertig waren, ging es weiter zur Pirschfahrt durch den Amboseli Nationalpark. Wir sehen wieder die üblichen Weidetiere. Löwen sahen wir sogar zweimal. Diesmal sehen wir auch in der Ferne eine Hyäne, die uns aber den Rücken zukehrt und verschwindet. Honza erklärt, dass hier früher viele Bäume standen, aber die Elefanten alle Bäume kaputt machen und dass jetzt nur noch ein kleiner Wald vorhanden ist, der in der Vergangenheit durch einen Elektrozaun gesichert war um die Elefanten abzuhalten. Dieser Zaun ist aber seit 3 Jahren kaputt. Niemand repariert ihn und so sehen wir auch schon ein paar Elefanten in dem Wald, die sich an den Bäumen zu schaffen machen.  Wir fahren an Grasflächen vorbei, auf denen teils Wasser steht. Honza meint, dass zur Regenzeit das Grasland überflutet ist und dann auch die Flamingos kommen. Wir sehen Ibise, Kronenkraniche, Dreifarbenvögel und einiges mehr. Abends erreichen wir dann die Amboseli Sopa Lodge. Auch hier sind wir wieder in kleinen Bungalows untergebracht. Nach dem Abendessen bietet das Hotel die Möglichkeit an die Ernest Hemmingway Bar zu besichtigen und  anschließend Tiere zu beobachten. Durch die Lodge wird abends Futter ausgelegt, so dass Mungos und Hyänen beobachtet werden können. Ein Führer bringt uns zur Hemmingway Bar. Er erklärt, dass an der einen Seite das Schlafzimmer von Ernest Hemmingway war, so dass er morgens gleich einen schönen Blick auf den Kilimanscharo hatte. Er erklärte weiter dass der Film "Schnee auf dem Kilimanscharo" teilweise in Tansania und teilweise hier in Kenia gedreht wurde. Die Bar stellt seiner Schilderung nach eine Reise durch ganz Afrika dar. Die Bar selbst wurde um einen großen Lavastein herumgebaut. Dieser Abschnitt stellt Südafrika dar. Wir haben die Möglichkeit die Tiere von der Bar aus zu beobachten und dabei einen Drink zu bestellen, oder von draußen vom Freien aus die Tiere zu beobachten. Als wir runterblicken sehen wir Mungos und Hauskatzen. Hyänen waren noch keine zu sehen. Als fast eine Stunde um war, frage ich den Barkeeper ob denn die Hyänen noch kommen. Er meint, sie kommen immer, nur wenn sie Futter unterwegs finden, dann kommen sie auch schon mal später. Normal ist so gegen halb elf. Da aber um Elf Uhr der Strom abgestellt wird und wir früh wieder raus müssen um den Kilimanscharo ohne Wolken zu sehen, entschließen wir uns dann um halb elf doch ins Zimmer zu gehen und nicht länger auf die Hyänen zu warten. Auch hier werden wir von Personal zum Zimmer begleitet.

7. Tag: Morgens um sechs stehe ich bereits fertig gerüstet hinter der Rezeption im Garten um den Kilimanscharo zu beobachten. Im Morgengrauen war er noch ziemlich in Wolken gehüllt. Ein Massai erklärt das die aufgehende Sonne die Wolken wegschiebt und der KIBO dann gut zu sehen ist. Tatsächlich werden die Wolken von Minute zu Minute weniger. Der Massai erklärt auch, dass im Augenblick kaum Schnee auf dem Gipfel zu sehen ist. Wenn es aber regnet, dann liegt auf dem Kilimanscharo auch mehr Schnee und hier hat es schon eine ganze Zeit nicht mehr geregnet. Um halb sieben müssen wir los. Unsere Fahrt geht weiter. Wir fahren wieder in den Amboseli Nationalpark zurück um weiter auf Pirschfahrt zu gehen. Zwischendurch haben wir immer mal wieder Gelegenheit ein Foto vom KIBO zu machen. Wir sehen Flusspferde grasen und schon bekannte Weidetiere. Auch ein paar Hyänen sehen wir umherstreifen. Irgendwann ist es Zeit zu frühstücken. Honza händigt jedem im Bus ein Frühstückspaket aus. Zwischen Zebraherden und Elefanten und Co., sowie Blick auf den Kilimanscharo, lassen wir uns im Bus unser Frühstück schmecken. Anschließend verlassen wir den Amboseli Nationalpark und fahren Richtung Tsavo West Nationalpark. Der Bus muss jedoch an einer Sammelstelle anhalten. Honza erklärt, dass es irgendwann vor Jahren hier zu Überfällen kam und deshalb nur noch im Konvoi und mit Geleitfahrzeugen gefahren werden darf. So stehen wir und warten auf das Geleitfahrzeug und darauf dass alle Safarifahrzeuge beisammen sind. Von hier aus hat man noch mal einen wunderschönen Blick rückwärts auf den Kilimanscharo, aber erst nachdem wir aus dem Bus ausgestiegen sind. Denn vorher wurde es Dunkel im Bus. Der Bus war umringt von Einheimischen, die uns ziemlich hartnäckig Souveniers verkaufen wollten. Dabei wurde hin und her gefeilscht. Wir kamen uns vor wie die Affen im Zoo, die eingesperrt sind und von Zuschauern umringt sind. Irgendwann entschlossen wir uns auszusteigen. Dann wurde es für uns angehnehmer, zwar waren die Verkäufer immer noch da, aber die Situation war aufgelockerter und wir konnten den Kilimanscharo noch ein letztes Mal bestaunen. Weiter geht es zum Tsavo West Nationalpark. Dort angekommen, können wir zunächst aussteigen und die schwarzen Lavasteine des Tsavo West ansehen, für die der Nationalpark bekannt ist. Zunächst besuchen wir die Mzima Quellen. Von diesen Quellen aus gehen Wasserleitungen in Richtung Mombasa, von hier aus werden einige Teile des Landes mit Wasser versorgt. Ein Ranger führt uns einen Pfad entlang und erklärt uns die einzelnen Bäume, zeigt uns die Quelle. Er ist bewaffnet und meint hinter jedem Busch könnte ein Raubtier oder eine Schlange stecken. Er zeigt uns ein Krokodil, dass wir jedoch nur aus der Ferne sehen. Wieder sehen wir Flusspferde. Es gibt hier auch eine Stelle wo man hinter einer Glasscheibe die Tiere unter Wasser beobachten kann. Als wir da waren konnten wir allerdings nur Fische unter Wasser beobachten. Die Flusspferde machten sich nicht die Mühe hierher zu kommen um sich unter Wasser beobachten zu lassen. Wir fahren weiter zur Ngulia Lodge. Auch diese Lodge ist wieder auf einem Hügel, hat einen Swimmingpool und auch von hier aus, kann man die vobeiziehenden Tierherden vom Zimmer aus beobachten. Vom Swimmingpool aus hat man einen Blick auf das Nashorntal. Ein eingezäuntes großes Stück Land in dem es laut Ranger ca. 40 Nashörner geben soll. Nach dem Mittagessen, ist wieder Zeit für den Swimming pool bevor es um 16:00 Uhr wieder auf Pirschfahrt geht. Wir sehen wieder Löwen auf einem Felsen liegen - die lagen schon bei unserer Ankunft am Mittag da. Unsere Fahrt geht ins Nashorntal wo wir versuchen ein Nashorn zu sehen. Die Gegend ist aber so dicht mit Buschwerk bewachsen, dass es fast unmöglich ist ein Nashorn zu finden. Selbst wenn 10 Meter weiter hinter einem Busch ein Nashorn stehen würde, könnten wir es nicht sehen. Honza meint, dass an der einen Wasserstelle immer ein Nashorn vorbeikommen würde, die Frage ist nur wann. So hatten wir an diesem Tag kein Glück, wir sahen kein Nashorn. War aber auch nicht weiter schlimm, da wir ja in der Massai Mara schon eines gesehen haben. Unterwegs sehen wir wie gerade eine Armee Geier sich auf ein totes Zebra stürzt. Das Zebra kann noch nicht lange tot sein, da die Geier erst alle im Anflug sind. Wir können das Schauspiel beobachten. Auch an den Überresten einer Giraffe kommen wir vorbeil. Wieder abends in der Lodge zurück, wurde uns noch erklärt, dass hier jeden Abend ein Stück Fleisch an ein Holzgestell gebunden wird und jeden Abend ein Leopard vorbeikommt um dieses Stück Fleisch zu fressen. Normalerweise ist dies so um halb acht abends. Pünktlich um halb acht gehen wir zum Abendessen. Unser Tisch ist genau gegenüber dem Holzgestell wo der Leopard auftauchen soll. Tatsächlich dauert es nur ein paar Minuten und der Leopard erscheint auf der Bildfläche. Wir können in aller Seelenruhe beim Abendessen den Leoparden beim Fressen beobachten. Gleichzeitig klettern rechts in den Holzbalken noch Buschbabys herum und links kommt eine Eule geflogen, die sich auf einem abgestorbenen Baum niederläßt. Als der Leopard mit Fressen fertig war und sein Gastspiel beendet hat, sehen wir noch ein paar Hyänen auftauchen und an der Lodge vorbeihuschen. Das heutige Abendprogramm war sehr interessant und abwechslungsreich. Gewöhnungsbedürftig war allerdings die Toilettenspülung im Zimmer. Diese hat Schläge gemacht das der Fußboden gezittert hat und durch das gesamte Gebäude gehallt hat. Immer wenn jemand nachts das Badezimmer aufgesucht hat, stand wahrscheinlich jeder im dem Trakt senkrecht im Bett. Der Schlaf war daher nicht besonders tief und viel in dieser Nacht. Aber dafür wurde uns ansonsten eingiges geboten.

8. Tag: Wie immer um 7:00 Uhr starten wir auch heute zu unserer letzten Etappe. Heute soll es zurück nach Mombasa gehen, wo wir mit der Fähre über die Bucht zu unseren Badehotels gebracht werden. Auf dem Weg zur Straße haben wir noch ein leztes Mal die Gelegenheit Tiere zu beobachten. Unterwegs entscheidet sich Honza nicht nach Mombasa zu fahren und nicht die Fähre zu nehmen. Seinen Schilderungen nach sind da immer viele Lastwagen um diese Zeit unterwegs und man muss daher lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Er meint es wäre möglich die Bucht zu umfahren und von der anderen Seite die Badehotels anzufahren. Wieder verlassen wir daher den Highway um nochmal Staub zu schlucken. Wir kommen durch eine trockene Gegend in es nur ganz selten regnet. Die Maisfelder sehen verdorrt aus und Honza meint, dass diese Gegend sehr arm ist, wegen der Trockenheit. Wir fahren durch viele Dörfer und erreichen irgendwann ein hügeliges Gebiet welches wieder fruchtbarer wird. Dann taucht Wald vor uns auf. Honza erklärt uns dass hier die Shimba Hills sind. Ein Nationalpark den wir auch von unseren Strandhotels aus besuchen können. Hier gibt es die kleineren Waldelefanten und verschiedene Antilopenarten. Wir fahren schließlich durch Diani Stadt und gelangen danach nach Ukunda,  wo laut Honza alle Angestellten der Standhotels wohnen, bis wir schließlich die Strandhotels erreichen, wo jeder in seinem gebuchten Hotel abesetzt wird.

1 Woche Badeaufenthalt: im Hotel Southern Palms Beach Ressort. Das Wasser im Indischen Ozean ist angenehm warm. Der Strand am Diani Beach ist schneeweiss und der Sand richtig feinkörnig. Durch das vorgelagerte Korallenriff besteht keine Gefahr von Haien. Bei Ebbe kann das Riff begangen werden. Kleine Fische, Seeigel in verschiedenen Größen, Seesterne und Muscheln sind zu sehen. Auch verschiedene Korallen können bei Ebbe gesehen werden. Am Strand lassen sich kilometerlange Strandspaziergänge machen. Auf der linken Seite des Southern Palm gelangt man zu Fuß nach wenigen Minuten am Strand entlang zum Kengo Fluß. Neben diesem befindet sich eine Moschee die ein Monument sein soll. Die Kengo Mosque ist in einen Felsen gebaut und stammt noch aus den Zeiten der Araber. Am Kengo Fluss gibt es Mangrovenbäume und verschiedene Vogelarten sind zu bestaunen. Der Fluss bildet auch die Grenze zwischen Tiwi Beach und Diani Beach. Auch große Baobab Bäume (Affenbrotbäume) stehen hier. Von der Straße aus ist in wenigen Kilometern ein Shoppingcenter zu erreichen, ein Krankenhaus in dem auch deutsche Ärzte sind, eine Apotheke und ein deutsches Lokal, das Shakatak. Das Shakatak ist gleichzeitig Biergarten, Diskotek und Speiselokal. Hier kann auf einer Großleinwand  auch täglich ZDF gesehen werden. Am Strand kommt täglich jemand mit Kamelen vorbei auf denen geritten werden kann. Securitiypersonal hält die Beach Boys - Strandverkäufer,  von den Liegeflächen des Hotels fern, so dass diese nur am öffentlichen Strandabschnitt über einen herfallen können. Die Leute in Kenia sind sehr freundlich. Das Personal in den Hotels gibt sich die größte Mühe, damit es den Gästen gefällt und diese wiederkommen, da deren Arbeitsplätze davon abhängen. Wenn die Gäste ausbleiben, wird das Personal nach Hause geschickt. In Kenia gibt es kein Arbeitslosengeld. Jeder fragt ob denn alles OK sei und ob man wieder kommt. Auch ansonsten gibt man sich die größte Mühe die Gäste zufriedenzustellen und für Unterhaltung zu sorgen. So gibt es die Möglichkeit kostenlos einen Schnupperkurs in Surfing zu machen. Kajaks können ausgeliehen werden. Zwischendurch suchen die Animateure immer noch Gäste die bei Wasseraerobic, Wasserball oder Beachvolleyball mitmachen. Abends gibt es Musik- und Tanzvorführungen. An manchen Tagen gibt es sogar ein Grillabendessen am Strand zu dem man sich anmelden kann - allerdings war der nächste Termin nach meinem Abflug. Im Southern Palm gibt es mehrere Restaurants zur Auswahl. Das Hauptrestaurant mit Büffet. Dann ein Grillrestaurant für das man eine Reservierung braucht und noch ein italienisches Restaurant, welches sich auf dem Dach eines wie einer Moschee gebauten Gebäudes befindet. Von da aus hat man einen guten Ausblick auf die Tanzfläche darunter und die Abendveranstaltungen. Auch hier muss man vorher reservieren. Dann gibt es noch eine Snackbar wo man zwischendurch einen Impiss einnehmen kann. Hier gibt es von Hamburger, über Calamaris bis Wiener Schnitzel alles mögliche. Pünktlich um 16:00 Uhr - bis 17:00 Uhr - wird außerdem noch Kaffee und Tee angeboten mit Kuchen und Pfannkuchen.

Zusammengefaßt ist ein Urlaub in Kenia, verbunden mit einer Safari ein grantioses Erlebnis, dass jedem nur zu empfehlen ist.


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Zeitpunkt: Januar 2008

Ablauf: 1 Woche Rundreise mit einem namhaften Reiseveranstalter - Karibik und Dschungeltour, 1 Woche Badeaufenthalt am Playa Tambor

1. Tag:  Am 30. Dezember 2007 ist es soweit. Abends um kurz vor Mitternacht startet Condor von Frankfurt aus mit Flugziel San Jose in Costa Rica. Nach einer Nacht im Flugzeug und einer Zwischenlandung in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik landen wir auf dem Flughafen Santa Maria in San Jose. Von dort werden wir von der Reiseleitung bereits erwartet und zum Barcelo Hotel Palacio in San Jose gebracht. Der Tag steht zur freien Verfügung und kann am Pool verbracht werden. In der Hotelanlage mit Park können bereits viele exotische Pflanzen bewundert werden. Auch eine Silvesterveranstaltung kann auf Wunsch besucht werden.

2. Tag: Am Neujahrstag startet dann die Rundreise. Normalerweise ist San Jose mit Blechlawinen verstopft. Am Neujahrsmorgen gleicht die Stadt jedoch einer Geisterstadt. So früh ist wohl nach einer Silvesterfeier noch keiner auf den Beinen außer ein paar bekloppter Touris. Aber dafür bekommen wir eine Stadtrundfahrt gratis, die normalerweise nicht auf dem Programm stand und zwecks Verkehr normalerweise auch nicht machbar wäre.  Nach ausgiebiger Stadtrundfahrt verlassen wir San Jose und fahren über die Bergkette der Cordiliera Central Richtung Karibik Küste. Die Schnellstraße durch den Nebelwald am Braulio Pass hinunter nach Guapiles und weiter nach Puerto Limon ist die wichtigste Verbindung vom zentralen Hochland an die Karibikküste, wurde aber erst 1989 fertiggestellt. Am Braulio Pass passieren wir eine Polizeistation die eingerichtet wurde, weil es hier öfter Überfälle auf Passanten gab - es wurden auch schon mehr Tote in der Schlucht gefunden als vermisst gemeldet waren. Der Pass ist in der Regenzeit sehr gefährlich da dann Schlamm- und Gerölllawinen auf die Straße stürzen. Bei uns scheint jedoch die Sonne. Kein Wölkchen am Himmel, lässt uns auch nur annähernd vermuten, wie wechselhaft das Wetter auf der Karibikseite von Costa Rica sein kann. In Guapiles bekommen wir ein landestypisches Frühstück (schwarze Bohnen mit Reis, Eier mit Soße, Früchte, Pancakes usw.). Nachdem die Schnellstraße bei Siquirres verlassen wird, geht die Busfahrt durch endlos anmutende Bananenplantagen bis zur Bootsanlegestelle. Noch bevor wir ins Boot steigen, rät uns der Reiseleiter Regensachen bereit zu halten. Wir schauen ihn ziemlich unglaubwürdig an, da ja strahlender Sonnenschein herrscht und wir ja auch schließlich Sonne gebucht haben. Kaum ist das Boot jedoch ein Stück gefahren, fängt es aus heiterem Himmel an zu regnen. Na wer hätte denn das vermutet. Also wird das Boot gestoppt, die Verkleidungen heruntergelassen und weiter geht die Fahrt. Durch die Ritzen dringt das Wasser, die Rucksäcke werden hoch genommen, damit sie nícht nass werden. Bald scheint wieder die Sonne. Die Verkleidung wird wieder hoch gewickelt. Wolfram erklärt uns das wir jetzt mit dem richtigen Karibikwetter Bekanntschaft gemacht haben.    Schon die Anfahrt zum Nationalpark, der zum Schutz der bedrohten Meeresschildkröte gegründet wurde, ist ein Erlebnis. Per Boot geht es etwa 40 km durch ein Kanalnetz von Lagunen und natürlich entstandenen Flusskanälen, die seit mehr als 100 Jahren die einzigen Verkehrswege in dieser sumpfigen Gegend darstellen. Meist gleiten die Boote sanft durch dicke Teppiche von Wasserhyazinthen. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir unsere Lodge im Tortuguero Nationalpark. Hier werden wir von der Atmosphäre und der Faszination des Dschungels begrüßt. Am Nachmittag besuchen wir das Mini-Dorf Tortuguero mit seinen bunten Häusern und Läden. Es liegt direkt am lang gestreckten Schildkrötenstrand, an dem zwischen Juli und Oktober Tausende von grünen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Bei der Anfahrt ist es noch trocken, auch noch als wir am Karibikstrand entlangmarschieren. Kaum wollen wir das Dorf besichtigen regnet es, aber wie. Nichts wie hinein ins nächste Geschäft und einen Regenponcho kaufen - die sind hier gut ausgerüstet in den Läden - anscheinend kommen hierher öfters ahnungslose Touris im Irrglauben, dass an der Karibikküste immer die Sonne scheint. Kaum war der Poncho gekauft - scheint auch wieder die Sonne. Aber die Investition sollte sich noch als sinnvoll herausstellen.  Nach dem Abendessen spielt noch eine Calypso Band in der Bar. Die allerdings im Freien liegt mit eíner Überdachung neben dem Swimming pool der  die Form einer Schildkröte hat. In den Bäumen entdecken wir Affen. Nachts sind  im Camp in rauhen Mengen große Landkrappen unterwegs. Beeindruckend sind auch die vielen exotischen Pflanzen die in der Anlage wachsen.

3. Tag: Um 5 Uhr morgens bereits geht es mit dem Boot raus zu einer Kanalfahrt um das Erwachen des Urwaldes zu beobachten. Vielerlei Vogelarten, Echsen, Affen und Faultiere sind schon munter. Wir erleben einen beeindruckenden Sonnenaufgang im Dschungel und sehen eine Menge Tiere und Pflanzen. Wie soll es anders sein, kommen auch wieder die Regenponchos zum Einsatz. Ich weiß gar nicht mehr wie oft an der Karibikseite von Costa Rica die Ponchos an- und wieder ausgezogen wurden. Nach dem Frühstück unternehmen wir eine Dschungelwanderung. Wir werden vom Reiseleiter Wolfram gefragt ob wir einen Hügel hinaufwandern wollen, auf dem sich ein Aussichtspunkt befindet wo man einen schönen Überblick auch auf die Karibikküste hat. Leichtsinnig  entscheiden wir uns für diese Richtung. Bereits beim Loslaufen beginnt es wiedermal zu regnen. Mit Gummistiefeln und Regenponchos ausgerüstet machen wir uns auf den Weg. Es dauert nicht lange und wir sehen Pfeilgiftfrösche, Termitenbauten und alles mögliche für Urwaldpflanzen. Wir werden instruiert ja aufzupassen wo wir hinfassen und uns festhalten, da es viele Pflanzen und Lianen gibt die mit Stacheln und Dornen ausgestattet sind und übelste Entzündungen hervorrufen.  Immer noch nichts ahnend gehen wir weiter. Der Regen wird immer stärker. Wasserfallartig kommt das Wasser den Berg heruntergeflossen. Die Wege, besser gesagt Pfade und Treppenstufen aus Wurzeln von Bäumen sind glitschig, wir müssen achtgeben nicht auszurutschen und hangeln uns an Bäumen und Wurzeln (immer auf die Dornen achten) bergauf. Es dauert nicht lange dann versperren umgestürzte Urwaldriesen den Weg. Ach je, wie da drüber kommen. Es hilft nichts, aber irgendwie haben wir es geschafft da drüber zu kommen - teils auf dem Hosenboden, auf allen Vieren und teils mit Unterstützung anderer Teilnehmer - einer schiebt, der andere zieht - dann geht es schon irgendwie. Ein paar aus unserer Gruppe haben aufgegeben und den Rückweg angetreten. Sie warten unten bis wir zurückkommen. Unser Reiseleiter Wolfram lässt uns wissen, wir sollen uns doch mal die Entdecker von einst vorstellen, wie mühsam es für die doch gewesen sein muss, das Land zu erforschen und damals gab es noch keine Pfade wie jetzt bei uns. Bin ich froh dass ich nicht damals vorbeigekommen bin, sondern jetzt in der Neuzeit. Endlich oben am Aussichtspunkt angekommen, haben wir tatsächlich einen Klasse Ausblick auf das darunter liegende Land, bzw. Wasser. Durch das feucht warme Klima fallen auch noch die Moskitos über uns her. Aber an dem Regenponcho verbiegen sie sich wohl den Rüssel. Nur auf die bloßen Hautstellen müssen wir aufpassen. Nachdem wir eine Weile die Aussicht genossen haben, geht es wieder an den Abstieg. Wenn wir nur schon unten wären - und wieder über diese dicken umgestürzten Urwaldriesen rüber. Na ja jetzt sind wir raufgekommen, dann kommen wir auch irgendwie wieder runter. Tatsächlich sind wir auch alle heil ohne Knochenbrüche und ohne uns an den Stacheln und Dornen zu verletzen unten wieder angekommen. Dort verkaufen Einheimische Trinkkokosnüsse, auf Wunsch auch mit Rum. Na dann erstmal Prost. Nach genauerem Check stellen wir fest, das wir nicht mehr so ganz Salonfähig aussehen. Bis oben hin mit Schlamm bespritzt, in den Gummistiefeln quatscht das Wasser - als wir die ausleeren ist ein halber Wasserfall herausgekommen - die Haare tropfnass und hingeklatscht. Was solls, unser Reiseleiter meinte wir hätten Abenteuerurlaub gebucht. Zurück in der Lodge duschen wir uns erstmal - versuchen es zumindest - denn wenn alle gleichzeitig duschen kommt aus der Dusche nur Tröpfchenweise Wasser.  Die Lichtverhältnisse sind auch nicht gerade die besten. So kommt es, dass ich vor der  Bootstour nach dem Mittagessen mit Schrecken feststelle das an den Beinen noch Schlamm  vorhanden sind. Auch das darf man nicht zu eng sehen, schließlich sind wir ja im Dschungel und nicht auf einer Galaveranstaltung. Die Bootsfahrt geht jetzt durch die faszinierenden Tortuguero Kanäle. Es ist unglaublich, wie viele Facetten das regenreichste (haben wir gemerkt) und tropischste Gebiet Costa Ricas hat. Auch die Tierwelt ist sehr vielfältig - neben Hunderten von verschiedenen farbenprächtigen Vogelarten spielen ganze Affenhorden in den Wipfeln der Urwaldriesen, tummeln sich Schmetterlinge, Kaimane, Flussschildkröten und je nach Saison auch die großen Meeresschildkröten.Beim Abendessen erklären uns Mitreisende dass bei ihnen langsam die trockenen Kleidungsstücke rar werden und bei diesem Klima einfach nichts trocknet. Na da geht es mir ja noch richtig gut. Ich habe noch eine trockene Hose und auch noch trockene T-Shirts.

4. Tag: Nach dem Frühstück geht es per Boot zurück nach Siquirres und von dort mit dem Bus durch das Zentrum des Bananen-Anbaugebietes (wir stoppen an einer Bananenverpackungsanlage - wie soll es anders sein - bei sintflutartigem Regen) bis zur karibischen Hafenstadt Limon. Jährlich werden hier rund 1 Mio. Tonnen Bananen zum Export verladen. Limon gilt als die Stadt mit der höchsten Kriminalität. Bei der Durchfahrt sehen wir Läden mit Doppeltvergitterten Fenstern mit Durchreichen. Unser Busfahrer beeilt sich ebenfalls durch ein bestimmtes Stadtviertel zu kommen. Für Eisenbahnbau und Plantagenarbeit wurden Ende des 19. Jahrhunderts billige Arbeitskräfte aus Jamaica ins Land geholt. Daher prägt der überwiegend schwarze Bevölkerungsanteil in dieser Region die kreolische Kultur mit exotischer Küche, Reggae. Salsa und Calypso Musik, und es wird eher Pidgin-Englisch als Spanisch gesprochen. Wir fahren weiter entlang der schönen Karibikstrände nach Puerto Vajo.  Unterwegs fahren wir an einem ehemaligen Strand vorbei - ehemalig weil hier das Korallenriff eines Tages nach oben gekommen ist (Erdbeben) und der Strand verschwunden ist - die Hotels mussten schließen. In Puerto Vajo angekommen scheint die Uhr langsamer zu ticken. Globetrotter, Rastafaris und Aussteiger aller Nationalitäten treffen sich, unermüdliche Surfer schwärmen von der perfekten Welle. Wir lassen uns verzaubern von der lässigen Karibik-Atmosphäre dieses Landstrichs. Mittlerweile hat auch mal wieder der Regen aufgehört. Hier wäre der ideale Ort um die Seele baumeln  zu lassen.  Wir übernachten in einem Hotel in Punta Cockles, dessen besten Tage schon vorbei sind. Die Anlage ist stark vernachlässigt. Mitreisende erzählen von Tieren die sich unter dem Bett eingenistet haben, von verfaulten Waschbecken aus Holz. Ich muss daher mit meinem Zimmer zufrieden sein. Ich entdecke keine Tiere, mein Waschbecken ist aus Keramik. Der Zustand der anderen Zimmer muss aber immerhin so schlimm gewesen sein, dass ein Krisenstab einberufen wurde und der Reiseleiter das Notfalltelefon seiner Reiseagentur kontaktieren musste. Die Gruppe hat beschlossen auf gar keinen Fall hier 2 Nächte zu verbringen. So wurde kurzerhand der Programmablauf umdisponiert. Da alle Hotels in der näheren Umgebung ausgebucht waren, musste eine Nacht in diesem Hotel verbracht werden. Laut Aussage von Mitreisenden im angezogenen Zustand und "Ganzkörperkondom".  Es wurde beschlossen am nächsten Tag den Nationalpark Cahuita zu besuchen, verbunden mit einer Wanderung und anschließend die Karibik Richtung Gebirge zu verlassen um das nächste Hotel anzufahren. Dort soll dann eine Übernachtung mehr als vorgesehen angesagt sein. Auf der Pazifikseite von Costa Rica regnet es auch so gut wie nicht. Das Land wird durch die Gebirgskette der Kordilleren geteilt.

5. Tag: Noch vor dem Frühstück nutze ich die Gelegenheit und das ausnahmsweise schöne Wetter um die Pflanzen und die Tiere in der Natur zu fotografieren. Wir fahren zum Cahuita-Nationalpark. In Cahuita geht es noch lässiger zu als in Puerto Vajo. Der Nationalpark mit 14 Stränden, zahllosen Palmen, dichten Wäldern und Mangrovensümpfen beginnt gleich am Ortsausgang. Ein rund 7 km langer Pfad führt am Strand entlang. Für die gemütliche Wanderung, mal am Strand, mal etwas landeinwärts, benötigen wir ca. 2 Stunden. Das aufmerksame Beobachten der Natur wird mit einer beachtlichen Artenvielfalt belohnt. Auch bei dieser Wanderung wechseln sich Regen und Sonnenschein ständig ab. Mal ist Regenponcho angesagt, mal wieder nicht. Auch bei dieser Wanderung werden wir wieder ordentlich Nass. Anfangs werden wir noch durch eine Brücke über einen Bachlauf verwöhnt. Dies soll sich jedoch bald ändern. Eine Furt muss überquert werden. Ich stehe bis zu den Oberschenkeln im Wasser und schaffe es gerade noch mit hochgekrempelten Shortsbeinen durchzukommen. Abenteuerlich wird es auch noch als wir auf Baumstämmen eine weitere Furt überqueren. Wir lernen schnell unser Schritttempo zu drosseln, da die meisten Tiere gut getarnt sind und daher schwer zu entdecken sind. Nur wenn wir uns langsam fortbewegen und intensiv die Umgebung beobachten, können wir die Tiere entdecken. Wir kommen an Stränden wie aus dem Bilderbuch vorbei, werden von einer Weißkragenkapuzineraffenbande in Schach gehalten. Die gelten hier als Wegelagerer. Wir sehen Faultiere und Blattschneideameisen.  Nach Abschluss der Wanderung holt uns der Bus wieder ab und wir fahren Richtung Gebirge und verabschieden uns von der Karibik. Die Strecke führt wieder bis Siquirres. Hier biegen wir von der Küstenstraße ab  und es geht über kurvenreiche, wenig befahrene Straßen bergauf. Immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt mit Wasserfällen und Wildwasserflüssen. Bei Turrialba erreichen wir das landwirtschaftlich intensiv genutzte Zentraltal mit idealen Voraussetzungen für den Kaffeeanbau. Vorbei an Kaffeeplantagen und heißen Quellen präsentiert sich das malerische und blumenreiche Orosi Tal in der Nähe der ehemaligen Hauptstadt Cartago.Bereits Nachts erreichen wir unser Hotel Rio Perlas Spa & Resort im Orosi Tal. Auch hier wartet eine Überraschung auf uns. Der Strom ist weg. In absoluter Dunkelheit versuchen wir mit Taschenlampen bewaffnet - zum Glück haben wir eine dabei - unser Hotelzimmer ausfindig zu machen. Dieses inspizieren wir ebenfalls mit der Taschenlampe und können sogar das Badezimmer finden - aufgrund des Stromausfalls ist das Wasser eiskalt - wir sind ja im Gebirge. Das Hotel hat ein Thermalschwimmbad das aus heißen Quellen gespeist wird. Wir lassen uns am nächsten Morgen erzählen dass so mancher dieses Schwimmbad der kalten Dusche vorgezogen hat.

6. Tag: Nachdem wir ja unseren Aufenthalt an der Karibik verkürzt haben und nun einen Tag im Gebirge mehr zur Verfügung haben (ab sofort nur noch Sonnenschein und keinen Regen mehr) - folgen wir dem Vorschlag unseres Reiseleiters einen Ausflug ins Gebirge von Talamanga zu unternehmen. Dort kennt er den Betreiber einer Anlage in der Canopy (Baumwipfelseilbahn) möglich ist. Auch soll es dort noch die seltenen Quetzalvögel geben. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Dort angekommen unternehmen wir eine Wanderung in der Hoffnung eines der Quetzale zu sehen. Leider werden wir enttäuscht und keines der Vögel lässt sich sehen. Nach dem Mittagessen lassen wir uns - nicht alle - auf das Abenteuer Canopy ein. Wir werden mit Gurten, Sturzhelmen und Handschuhen ausstaffiert und beginnen den Aufstieg zur 1. Station von der es losgeht. Oben angekommen ist es doch ein komisches Gefühl in die Tiefe nach unten und auf das dünne Seil oben zu sehen. Aber ein Zurück kommt nicht in Frage. Wir bekommen Instruktionen welche Körperhaltung wir am Seil hängend einnehmen müssen - wie gebremst wird usw. . Dann geht es auch schon los. Ich sause am Seil entlang Richtung nächster Station - ein Angestellter des Betreibers winkt mir zu - alles klar - dann das Zeichen zum Bremsen. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen dass man durch Druck von zwei Fingern auf das Seil bremsen kann. Also drücke ich ordentlich. Welch eine Überraschung  ich stehe. Aber leider noch ein Stück von der nächsten Station entfernt auf der ich eigentlich elegant landen sollte. Also umdrehen in Bärenhaltung wie ein Faultier am Seil geklammert zur nächsten Station hangeln. Eine Erfahrung reicher, reduziere ich beim nächsten Bremsmanöver vor der nächsten Station den Druck aufs Seil und schaffe es auch fast bis auf die Plattform. Also das müssen wir noch etwas üben. Ich ändere meine Strategie. Vor der nächsten Plattform ignoriere ich das Zeichen zum Bremsen und bremse erst ein paar Sekunden später und siehe da, ich mache eine Punktlandung auf der nächsten Plattform - jetzt klappen auch die anderen Stationen. Nur etwas noch - leider hatte ich vor lauter Konzentration auf die richtige Technik versäumt die Umgebung um mir herum war zu nehmen - aber man kann nicht alles haben und vielleicht ist es auch besser so, dass ich nicht wahrgenommen habe wie tief es nach unten geht. Also geht es mit einer Menge Eindrücke wieder Richtung Hotel Las Perlas - welches wir wiederum im Dunkeln erreichen. Aber welch eine Überraschung - es gibt elektrischen Strom.

7. Tag: Nach dem Frühstück starten wir zum 3.432 m hohen Vulkan Irazu. Eine Serpentinenstraße führt bis unterhalb des Kraterrandes. Auf halber Strecke beginnt der für diese Höhe typische Nebelwald. Jenseits der Baumgrenze erwartet uns dann nur noch Geröll und Asche, das kahle Kratergebiet gleicht einer Mondlandschaft, ständig strömt schwefeliger Dampf aus dem See im Hauptkrater 250 m tiefer. Vom höchsten Punkt des Vulkans kann man bei klarem Wetter Atlantik und Pazifik sehen - das Glück hatten wir aber nicht - die Sicht war in dichtem Nebel gehüllt.  Wir sehen ein Kind das Höhenkrank wird und dem es richtig schlecht geht. Wir bleiben davon verschont. Danach führt die Weiterfahrt in die ehemalige Landeshauptstadt Cartago. Die Basilika wird besucht. Sie zählt zu den großen katholischen Marien-Wallfahrtskirchen. Verehrt wird hier die Madonna von Cartago "La Negrita", eine schwarze und edelsteingeschmückte, 15 cm kleine Marienstatue. Mittagessen haben wir in einem Restaurant mit einem herrlichen Ausblick übers Orosital. Anschließend besuchen wir noch eine Kaffeeplantage und die älteste Kirche der Umgebung. Heute kehren wir bei Tageslicht ins Hotel zurück und genießen den Thermalpool. Übernachtung wieder im Hotel Las Perlas. Immer wieder interessant sind unterwegs die Schilderungen von Wolfram, der mit einer einheimischen Tica verheiratet ist, über die Gepflogenheiten der Einheimischen  Bevölkerung. Wolfram versteht es auch uns sehr viel geschichtlichen Hindergrund über Costa Rica zu vermitteln.

8. Tag: Noch vor dem Aufstehen geht es in  aller Frühe los, Richtung San Jose (später gäbe es in Cartago kein Durchkommen mehr) - dort werden wir zum Hotel Palacio gefahren - verabschieden uns von Busfahrer Eduardo und Reiseleiter Wolfram und warten auf den Bus der uns zu unserem Badehotel bringt. Nach einem Aufenthalt - ich weiß nicht mehr - vielleicht von einer Stunde trifft dieser ein. Der Bus ist voll mit Einheimischen Ticos, die ebenfalls in Strandhotels wollen. Jetzt ist Schluss mit deutschsprachiger Reiseleitung. Der Bus stoppt unterwegs an einer Cafeteria,  Ticos stürmen die Caferteria und schlagen bei den schwarzen Bohnen mit Reis und Eiern mit Soße zu. Ich beobachte das Ganze interessiert. Nach ca. 1/2 Stunde  werden alle wieder in den Bus verfrachtet und es geht durch eine einzigartige Landschaft Richtung Pazifikküste. In Puntaarenas erreichen wir die Fähre. Mit dieser geht es in 1 oder waren es 2 Stunden Fahrt zur Nicoya Halbinsel. Drüben angekommen suchen wir wieder unseren Bus, der uns dann nach Tambor Beach fährt.

Barcelo Playa Tambor: 

Die Anlage befindet sich gleich neben einem Naturpark durch den man Wandern kann. Dort können Papageien, Waschbären, Sittiche, Kaimane, Affen und viele andere Tiere beobachtet werden.

Es gibt weiter eine Schmetterlingsaufzuchtstation - diese kann ebenfalls besichtigt werden. Volieren mit Vögeln sind neben der Anlage zu begutachten.

Gebucht werden können weiter Reitausflüge, die Dauer beträgt wahlweise von 1 bis 4 Stunden. Ich entschließe mich einen 2 stündigen Reitausflug zu buchen. Ich wähle die Tour landeinwärts zu einem Aussichtspunkt und dann noch am Strand entlang. Am Stall bekommt jeder ein Pferd zugewiesen und eine kurze Einweisung mit Handzeichen. Los geht es. Es geht über Pferdeweiden - in den Bäumen sitzen Affen, die gelangweilt herunterschauen und sich wahrscheinlich ihren Teil denken. Im Wald werden wir wieder von Affen beobachtet - die faul in den Ästen hängen - sehen Leguane unterwegs und erreichen schließlich den Aussichtspunkt. Von dort hat man einen Klasse Überblick über die Bucht, den Strand und die Hotelanlage. Der Führer erklärt mit den Händen wo sich was befindet - spanisch kann ich ja leider nicht. Zurück geht es wieder durch den Wald, vorbei an einer Golfanlage und Bungalows Richtung Strand. An einem Wasserloch sehen wir rosafarbene Löffler und immer wieder Leguane und andere Echsen. Am Strand entlang geht es schließlich hinein in den Naturpark und von dort aus zurück zum Stall. Insgesamt ein gelungener Ausflug mit vielen Eindrücken.

Am Strand können Kajaks und Surfbretter kostenlos ausgeliehen werden.

Nach 8 Tagen Badeaufenthalt heißt es auch hier Abschied nehmen und zurück ins kalte Deutschland



Zeitpunkt: September 2005

Ablauf: 1 Woche Rundreise mit einem Reiseveranstalter und 1 Woche Badeaufehnthalt kombiniert

1. Tag: Abflug vom Flughafen Frankfurt mit Condor. Zwischenlandung auf Tobago. Weiterflug nach Porlamar auf der Isla Margarita. Der Reiseveranstalter dirigiert uns zum richtigen Bus, welcher uns in ein Stadthotel in Porlamar bringt. Abends bekommen wir noch Erläuterungen durch den Reiseveranstalter und haben die Möglichkeit Geld zu tauschen, da auf der Rundreise keine US Dollar und Reiseschecks akzeptiert werden, sondern nur venezulanische Bolivares. Eigentlich waren wir durch die Zeitumstellung totmüde und hätten uns anschließend am liebsten gleich ins Bett gelegt. Aber damit war nichts. Vor Antritt der Reise wurde das Kleingedruckte im separaten Preisteil nicht gelesen. So wurden wir damit überrascht, dass auf der Rundreise nicht das gesamte Gepäck mitgenommen werden darf, sondern pro Person nur eine Reisetasche. Der Koffer wird dann solange am Flughafen aufbewahrt. Was blieb also anderes übrig als noch nachts umzupacken.

2. Tag: Jetzt trifft unser Reiseleiter Genio ein, der uns auf der gesamten Rundreise begleitet.  Wir werden von Bussen abgeholt und wieder zurück zum Flughafen gebracht. Dort wird der Koffer zur Aufbewahrung gebracht. Genio gibt uns noch Instruktionen und erklärt uns den Reiseverlauf. Ansteht ein Flug zum Festland mit einer 11 sitzigen Maschine. In diese darf jeweils nur eine Person einsteigen und erst wenn diese nach vorne durchgegangen ist und den Sitzplatz eingenommen hat, darf der nächste Passagier folgen. Die Maschine könnte sonst nach hinten kippen. Los geht der Flug zunächst über den Orinoco, den Guri Stausee, viel Dschungel, bis irgendwann die ersten Tafelberge (Tepuis) auftauchen.Unterwegs wurden wir mit einem Imbiss und Getränken versorgt. Die Piloten nutzten die Flugzeit um Zeitung zu lesen. Schließlich landen wir in Canaima. Dorthin führt keine Straße, es liegt mitten im Dschungel und ist nur mit dem Flugzeug erreichbar. Bereits von oben sehen wir die spektakulären Wasserfälle von Canaima. Bei einer Einbaumfahrt fahren wir direkt an die Wasserfälle heran und daran vorbei. Am anderen Ende angelangt legt das Boot an und wir gehen zu Fuß weiter. An einem See wird ein kurzer Badestopp eingelegt. Genio erklärt das es völlig ungefährlich ist, da es hier keine gefährlichen Tiere im Wasser gibt. Weiter geht der Fußmarsch zum Sapo Wasserfall. An diesem - vielmehr hinter diesem wurde der Film "Der letzte Mohikaner" gedreht. Auch wir gehen auf einem Pfad hinter den Wasserfall und laufen sozusagen durch den Wasserfall hindurch.  Am Sapo Wasserfall holt uns anschließend wieder das Boot ab und wir fahren zurück ins Camp von Canaima wo wir ein Mittagessen bekommen. Jetzt wird es spannend. Wir steigen wieder ins Flugzeug und nehmen Kurs auf die Teufelsschlucht in der sich der höchste Wasserfall der Welt, der Salto Angel, befindet. In diese Schlucht kann nur bei schönem Wetter hineingeflogen werden und wir befinden uns in der Regenzeit, das heißt es können jederzeit Wolken auftauchen und Stellenweise regnet es immer irgendwo. Aber wir haben Glück, bei herrlichem Wetter durchfliegen wir die Schlucht. Sehen viele Tafelberge und noch mehr Wasserfälle und erreichen schließlich den knapp  1000 m hohen Salto Angel Wasserfall. Er wurde nach seinem Entdecker Jimmy Angel (1935) benannt. Wir wenden wieder und fliegen nochmal vorbei.  Weiter geht der Flug zu einer Militärlandebahn mitten im Dschungel. Dort holt uns der Bus ab mit dem wir die weitere Rundreise durchführen. Wir fahren Richtung brasilianische Grenze. Genio erklärt uns dass es nur diese eine Straße hier in Süd Venezuela gibt. Am Camp Caimoiran legen wir eine kurze Rast ein. Dort baden Einheimische im Flussbett. Wir sehen blühende Gummibäume von denen es hier in Venezuela die unterschiedlichsten Sorten gibt. Kleine Fliegen krabbeln uns auf den Beinen herum, sie sehen aus wie Obstfliegen, deshalb schenke ich dem auch keine Bedeutung, bis ich merke das diese Biester noch schlimmer stechen als Moskitos. Auf der gesamten Rundreise werden wir immer wieder mit diesen Puri Puri genannten Fliegen Bekanntschaft machen. Weiter geht die Fahrt bis kurz vor die brasilianische Grenze nach St. Elena. Dort werden wir im Camp Banana einquartiert. Laut Genio haben wir hier das letzte Mal die Gelegenheit mit warmen Wasser zu duschen. Nach dem Abendessen gibt es Kaibirinha. Allgemein erweist sich unsere Reisegruppe als sehr trinkfest, mich ausgenommen, ich begnüge mich mit einem Cocktail pro Tag.

3. Tag: Nach dem Frühstück geht es weiter zum einzigen Grenzübergang von Venezuela nach Brasilien. Für die Einreise nach Brasilien ist eine gültige Gelbfieberimpfung nötig. Der Impfpass muss vorgezeigt werden. Die Kontrolle wurde jedoch nur sehr oberflächlich durchgeführt. In einem Grenzdorf mit Markt besteht die Möglichkeit alles Mögliche einzukaufen. Nach einer Stunde geht es wieder zurück zum Grenzübergang. Dort wird ein Gruppenfoto gemacht. Der arme Busfahrer Carlo muss sich durch  alle bereitgelegten Fotoapparate kämpfen, bis jeder sein Gruppenfoto hat. Wir fahren durch die Gran Sabana oder auch lost world genannt. Stoppen an verschiedenen Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel dem Quesada de Jaspe. Hier besteht das gesamte Flussbett aus dem Halbedelstein Jaspis, was sehr beeindruckend ist. Dort begegnen wir auch zwei Schweinen, die Haustiere der Pemonindianer. Die Lebensweise der Pemonindianer lernen wir kennen, hier stehen ein paar Hütten der Indianer. Weiter fahren wir zu den Kaskaden von Pacheco. In San Francisco haben wir Mittagessen. Genio erklärt uns dass wir unbedingt die von den Indianern selbst hergestellte Soße probieren müssen. Sie soll seinen Angaben nach ziemlich scharf sein, deshalb bin ich sehr vorsichtig damit und genehmige mir nur eine kleine Messerspitze voll. Andere streichen sich diese Soße dick auf ihr Steak. Die Steaks hier sind übrigens wie Schuhsohlen, hauchdünn geschnitten und zäh wie Leder. Nachdem Genio gefragt hat wie denn die Soße geschmeckt hat, verrät er dass sie aus Ameisen hergestellt wird. Worauf so mancher aus der Gruppe kein besonders glückliches Gesicht machte als er erfuhr was er gegessen hat. Dort in San Francisco haben wir wieder die Möglichkeit im Flussbett zu baden. Überall sind in Venezuela Königsgeier zu sehen. Auch hier sehen wir welche. Wir fahren weiter zum Kama Wasserfall. Auch hier fallen Scharenweise die Puri Puris über uns her. Ich sehe schon aus wie ein Streuselkuchen. Im Camp Caimoiran übernachten wir, die Dusche dort wird mit Flusswasser gespeist. Es gibt hier keine Wasserleitungen, dafür aber Cuba Libre. Für die Toilettenbenutzung außerhalb des Restaurants bestand die Möglichkeit seine Kreativität unter Beweis zu stellen. Denn die Tür nach außen ließ sich nicht verriegeln, damit sie geschlossen bleibt, musste man sie mit einer Hand festhalten. Die andere Hand wurde benötigt um den Toilettendeckel festzuhalten, der sonst wieder zu gefallen wäre. Hier in Venezula ist übrigens alles spottbillig. Es ist noch nicht vom Tourismus überladen, daher kann man sich hier auch einen billigen Rausch holen, wobei ich mich jedoch stark zurückgehalten habe.

4. Tag: Unser Weg führt uns Richtung Norden zum Goldgräberstädtchen El Callao, dem Zentrum der Goldschmiedekunst. Wir fahren durch dichten Dschungel und haben einen Fotostopp an der Pietra Grande - einem Granitfelsen  der nicht weggesprengt werden konnte - die Straße musste daher außenrum gebaut werden. Seitdem wird dieser Felsen verehrt und dient als Walfahrtsziel. Hier hat man auch einen Klasse Blick runter ins Tal über die Landschaft. Einen weiteren Fotostopp haben wir bei der Überquerung des Guyuni Flusses. Hier sehen wir uns die Eifelbrücke an. Mittags bekommen wir in einem Städtchen das venezulanische Nationalgericht Pabellon Criollo - gekochtes Rindfleisch, Kochbananen, schwarze Bohnen und Reis. Das Restaurant hat den Namen El Punto Criollo. Unterwegs machten wir immer mal wieder mit dem Fortschritt der Zivilisation im Landesinneren Bekanntschaft. Vor einer Toilette am Straßenrand, stand eine Regentonne und ein Eimer. Beim Benutzen der Toilette nimmt man den Eimer, füllt ihn mit Wasser und nimmt ihn mit in die Toilette. Teilweise waren anstelle von Toilettentüren auch Müllsäcke angebracht. In El Callao angekommen, kaufe ich erstmal einen Rucksack, denn ins Dschungelcamp darf nur Kleingepäck mitgenommen werden, der Rest bleibt im Bus. Also wiedermal umpacken ist angesagt. Weiter wird uns erklärt, dass wir hier das letzte Mal mit sauberem Wasser duschen können. Abends im Restaurant treffen wir eine Gruppe, die die Reise in entgegengesetzter Richtung durchführt und daher das Dschungelcamp schon hinter sich hat. Sehr gespannt was auf uns zukommt, erwarten wir den nächsten Tag.

5. Tag: Jetzt geht es Richtung Orinoco, nach einer halben Stunde muss der Bus jedoch noch mal zurück fahren, da ein Teilnehmer seinen Reisepass im Hotel vergessen hat. Ein Teil der Gruppe, wo ich dazugehöre entschließt sich, nicht mit zurück zu fahren und statt dessen in einer kleinen Ortschaft auf die Rückkehr des Busses zu warten. Der Aufenthalt dort war ebenfalls sehr interessant. Eine Weggefährtin musste die Toilette aufsuchen. Mit Wörterbuch bewaffnet gingen wir in eine Apotheke. Nach dem die Apothekerin von Damenbinden bis zu Taschentüchern alles mögliche angeboten hat, gelang es schließlich doch, ihr begreiflich zu machen, dass eine Toilette benötigt wurde. Welche sie auch bereitwillig zur Verfügung stellte. Hier bewahrheitete sich die Aussage Genios, der uns erklärte, dass in Venezuela hauptsächlich die Frauen arbeiten und die Männer faul sind. Während sie die Apotheke betreute, lag ihr Mann auf der Couch, diesen jagte sie herunter, damit wir die Toilette die sich abgemauert daneben befand, benutzen konnten. Gastfreundlich wie die Menschen in Venezuela sind, bekamen alle auch noch einen Kaffee angeboten. Neugierige Passanten fragten wo wir denn herkommen. Ah Alleman, stellten sie dann erstaunt fest. Nach diesem kleinen Abenteuer trifft auch schon wieder unser Bus ein und die Fahrt kann weitergehen. In einem Park haben wir Mittagspause. Dieser ist direkt neben einem Fluss mit Stromschnellen und kleineren Wasserfällen. Auf den Bäumen turnen Affen herum. Einige Leute müssen auf ihre gekauften Nüsse usw. acht geben. In Puerto Ordaz taucht vor uns der Orinoco auf. Mit der Fähre, die sicher ihre besten Jahre schon hinter sich hatte, geht es über den Fluss. Selbst Genio erklärt dass er immer wieder froh ist, heil auf der anderen Seite anzukommen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite wäscht eine Frau ihr einziges Kleid welches sie auf dem Leib trägt im braunen Orinoco. Andere liegen in Hängematten, was deren einzige Behausung ist. Auf der Weiterfahrt durchqueren wir den weitläufigen Llanos de Monagas. Hier wachsen kanadische Kiefern und hölzerne Kakteen, die Landschaft ist mit Norddeutschland vergleichbar - eine große Tiefebene.  Im Dorf Boca de Uracoa angekommen, verlassen wir den Bus, nehmen nur das nötigste mit, was in den Rucksack gepasst hat und werden in Schnellboote verfrachtet. Der gesamte Fluss ist mit Wasserhyazinthen bedeckt. Die Fahrt bis zum Dschungelcamp dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden. Zwischendurch stoppt das Boot immer wieder weil sich die Pflanzen in der Schraube verheddern. Bereits bei Dunkelheit erreichen wir das Dschungelcamp Mis Palafitos (Palafitos heißen die Hütten der Waraoindianer). Unser Capitän auf dem Boot heißt übrigens Domingo (Sonntag). Hier im Camp werden wir 2 Nächte verbringen. Eingangs zur Empfangshalle, welches auch der Speiseraum ist, steht ein Becken indem ein Zitteraal ist. Bis 22:30 Uhr gibt es mit Hilfe eines Aggregates sogar elektrischen Strom. Da wir bereits im Dunkeln im Camp ankamen, gelang es uns doch unser Quartier ausfindig zu machen. Es handelt sich um eine auf Stelzen gebaute Hütte, das Dach bestand aus Palmzweigen, die Wände aus einer Art Moskitonnetz (ähnliche Beschaffenheit wie ein Kunststoffsack).

6. Tag:   Bereits am frühen Morgen (ca. 5:00 Uhr) werden wir durch die Schreie von Brüllaffen geweckt. Kapuzineraffen turnen auf dem Palmwedeldach unserer Hütte herum und schauen neugierig herein. Auf dem Weg in den Speiseraum sehen wir bereits Tukane, Affen, Sittiche, Krabben und eine große Schildkröte die zum Camp gehört. Nach dem Frühstück erkunden wir mit Booten das Orinoco Delta, dabei sehen wir wieder Tukane, Königsvögel, sogar Wasserbüffel, Greifvögel und Brüllaffen. Uns wird erklärt dass die Mauritiuspalme die Hauptnahrungsquelle der Waraoindianer ist. Von der Palme ist alles verwertbar. Die Früchte werden gegessen, aus den Stämmen werden die Boote gebaut, in den abgestorbenen Stämmen gedeihen Maden - welche als Delikatesse gelten. Auch Palmenwein wird hergestellt. Unterwegs legt das Boot an und wir ziehen uns Gummistiefel und lange Jacken an, da jetzt eine Dschungelwanderung angesagt ist. Auf dem Wasser gab es keine Mosiktos, aber an Land fallen sie auch gleich über uns her, deshalb die lange Kleidung. Der Untergrund ist nicht nur sumpfig, wir stehen ein ziemliches Stück im Wasser und müssen acht geben dass das Wasser nicht zum Schacht der Gummistiefel rein läuft. Deshalb kann man nicht wirklich von einer Dschungelwanderung sprechen, sondern eher von einem durchs Wasser waten.  Das gesamte Orinoco Delta ist ja schließlich ein Sumpfgebiet. Hier bekommen wir weitere Palmenarten erklärt, aus einer Art werden die Palmherzen gewonnen, mit einer anderen Art werden die Hüttendächer bedeckt. Aus der Nähe sehen wir Termitenbauten, die hier in Bäumen sind. Unser Indianischer Führer Juan findet eine Wasserliane, aus der bekommt jeder ein paar Tropfen zum probieren.  Wieder zurück im Camp angekommen, besteht die Möglichkeiten an einer Einbaumfahrt (diesmal aber richtige schmale Einbäume) teilzunehmen. Dazu war es nötig uns erstmal zu erklären wie wir überhaupt sicher in so einen Einbaum gelangen. Es muss vorsichtig hineingehangelt werden, immer das Gleichgewicht haltend, sonst machen wir eine Eskimorolle. Insgesamt macht die gesamte Fahrt einen sehr wackligen Eindruck. Die Indianer machen sich überdies noch einen Spaß daraus gelegentlich zu schaukeln um uns Angst einzujagen. Unterwegs schwirren richtig große blaue Schmetterlinge an uns vorbei. Nach dieser abenteuerlichen Fahrt, wieder trocken im Camp zurück, macht Genio den Vorschlag doch die Zeit zu nutzen um im herrlich braunen Wasser des Flusses zu baden. In dem ja nur Piranhas schwimmen, die aber angeblich ganz und gar nichts machen, wenn man keine Verletzung hat. Er wirkt nicht besonders Überzeugend deshalb macht Genio den Anfang und springt ins Wasser. So nach und nach folgen ihm ein paar aus unserer Gruppe. Tatsächlich kommen alle wieder heil aus dem Wasser ohne angeknabbert worden zu sein. Inzwischen ist ein Verpflegungsboot angekommen und uns wird bewusst, dass tatsächlich alle Vorräte mit Schnellbooten hierher gebracht werden müssen. Nach dem Mittagessen verbleibt noch etwas Zeit durchs Camp zu schlendern, wir sehen einen Reparaturtrupp, der mit Einbaum und Eimern, indem sich verschiedene Lehm- oder Schlickartige Baustoffe befinden,  dabei ist gewisse Ausbesserungen an einem der Hütten vorzunehmen. Wieder fahren wir mit dem Boot raus. Jetzt fahren wir vorbei an Indianerbehausungen und besuchen auch eine Indianerfamilie, für die wir vorher noch auf dem Land Geschenke eingekauft haben. Domingo unser Kapitän zeigt uns bei der Gelegenheit auch stolz das zukünftige Sonntagsessen - eine richtig schöne fette Made. Weiter geht es in einen anderen Seitenarm. Hier werden wir mit Stöcken an denen sich Schnüre und Angelhaken befinden ausgerüstet. Wir können unsere Angelkünste unter Beweis stellen und Piranhas angeln. Dafür werden Fleischbrocken an den Angelhaken befestigt. Irgendwie ist wahrscheinlich Angeln nicht so mein Ding. Die Piranhas waren jedenfalls schlauer als ich, sie fraßen die Fleischbrocken vom Haken und jedesmal wenn ich die Schnur aus dem Wasser zog, war der Köder weggefressen, aber kein Piranha war gefangen. Andere hatten mehr Geschick. Wir begutachten die gefangenen Piranhas genauer und konnten auch ihr Gebiss bewundern. Auch eine Pythonschlange schwamm im Wasser an uns vorbei. Bis wir schließlich von einem Gewitter überrascht wurden. Bis auf die Haut durchnäßt erreichten wir mit dem Boot eine Art Unterstand. Im Wasser sahen wir Flußdelfine vorbeischwimmen. Zum Glück hatte Genio vorgesorgt und eine Thermobox mit Getränken dabei, aus der wir uns Cuba Lire mischten. Irgendwann war das Gewitter auch wieder vorbei und wir fuhren mit dem Boot zurück zum Camp. Unterwegs konnten wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang genießen. Ebenso überflogen uns Scharenweise Papageien. Laut Genio fliegen diese jeden Abend auf die andere Seite des Flusses zu ihrem Schlafquartier. Nachdem wir uns wieder mit trockener Kleidung versorgt hatten, ging es wieder raus zu einer nächtlichen Entdeckungstour. Unsere Indianer entdeckten auch bald im Ufergebüsch eine Phytonschlange, die sie auch gleich eingefangen haben um sie uns aus der Nähe zu zeigen. Selbstverständlich wurde sie anschließend wieder freigelassen. Interessant waren die leuchtenden Augen der Brillenkaimane im Wasser bei Nacht zu sehen. Es hat jedoch eine ganze Zeit gedauert bis ein Indianer einen Kaiman fangen konnte, dieser wurde im Boot herumgereicht und dann ebenfalls wieder frei gelassen. Im Camp zurück gab es neben dem üblichen Abendessen auch die gefangenen Piranhas zubereitet. Jeder konnte davon kosten. Einer nahm das Gebiss als Andenken mit. Irgendwie war an diesem Abend aber ziemlich Leben im Speisesaal. Überall krappelten La Cucarachas (Kakerlaken) herum, auf dem Tisch, einfach überall. Die waren so flink, dass man keine Chance hatte sie zu erwischen. Aber solange man nicht aus Versehen eine mitverspeist, ist noch alles im Grünen Bereich.

7. Tag: Heute heißt es wieder Abschied nehmen vom Orinoco Delta und den Tieren. Beim Frühstück haben wir jedoch erstmal einige Erlebnisse. Jemand hat die Tür nach draußen offengelassen, so dass die Tiere nach drinnen kamen, als wir gerade beim Frühstücken waren. Es dauert nicht lange, sitzt auf der Stuhllehne neben mir bereits ein Affe. Der Gedanke ihn wegzujagen wurde schnell aufgegeben. Seine gut ausgeprägten Zähne die er gleich präsentierte waren ein gutes Argument sich lieber nicht mit ihm anzulegen. Also wurde es gedultet dass er meinem Tischnachbarn das Marmeladenbrot und den Becher mit Milch klaute. Ein anderer Vogel (ähnlich einem Pfau oder Fasan) machte sich an den Servietten zu schaffen die in einer Halterung bereit standen. Irgendwann gelang es dann doch die ungebetenen Gäste ins Freie zu befördern und die Türe nach draußen wieder zu schließen, so dass man keine Angst mehr um sein Frühstück haben mußte. Den Affen hat es wahrscheinlich nicht so gut gefallen dass sie nicht mehr herein durften, denn jetzt musste ein armer Papagei daran glauben. Eines der Affen packte ihn von hinten an den Schwanz und zog daran. Der Papagei protestierte zwar, kam aber mit dem Schnabel nicht an den Affen heran. Bis auf den Papagei hatten alle (wir und der Affe) ihren Spaß. Die Schnellboote bringen uns jetzt wieder zurück nach Boca de Uracoa, wo unser Busfahrer bereits auf uns wartet. Unterwegs sehen wir Indianer in Einbäumen den Fluss entlang fahren und ein letztes Mal basieren wir auch Palafitos der Indianer. Unser heutiges Tagesziel ist Caripe ein idyllisch gelegenes Bergdorf. Der Tag heute hätte kontrastreicher gar nicht sein können. Direkt aus dem Dschungel kommend fahren wir in das Einkaufszentrum einer größeren Stadt (keine Ahnung mehr wie diese hieß), dort verbrachten wir unsere Mittagspause und jeder konnte sich selbst ein Essen organisieren. Als ich das erste Mal nach dem Dschungel in diesem Einkaufszentrum eine Toilette aufgesucht habe, hat mich doch tatsächlich ein völlig zerzaustes Gesicht aus dem Spiegel angestarrt. Durch den Fahrtwind auf den Schnellbooten war die Frisur nicht nur im Eimer, sondern der Wind hat einen eigenen Style hinterlassen. Mit Dschungeloutfit unter lauter vornehm gekleideten Städtern hat auch etwas für sich. Aber es kennt uns dort ja keiner, also ist alles halb so wild. Eine Reiseteilnehmerin ging sogar soweit, dass sie die Mittagspause für einen Friseurbesuch nutzte. Die Weiterfahrt ging durch eine bergige Landschaft, vorbei an einem Trinkwasserstausee, an dem wir eine kurze Pause einlegten. Da es dort keine öffentlichen Toiletten gibt, aber ein großer Schilfacker vor dem See war, bot sich dieser als Austretmöglichkeit an. Unheimlich viel Kleingetier, von Käfern und Fliegen usw. die überall herumgekrabbelt sind, haben den Abstecher ins Schilfgebiet beschleunigt. Am Interessantesten waren die Autos, denen man unterwegs begegnet ist. Viele davon waren Monumente aus längst vergangenen Zeiten und jedem wurde sofort klar, dass es in Venezuela keinen TÜV gibt. In Caripe angekommen unterschied sich die Vegetation deutlich von der bisherigen Landschaft die wir passierten. Hier wuchsen Weihnachtssterne Meterhoch, es gab Grasland, Kaffeepflanzen, Limonenbäume. In der Ortschaft wurde von unseren trinkfesten Reiseteilnehmern erstmal ein ordentlicher Vorrat an Rum und Limonen eingekauft. Im Hotel angekommen, gab es nach langer Zeit wieder warmes sauberes Wasser zum Duschen. Jetzt sahen wir auch wieder salonfähig aus. Neben dem Hotel war ein Pavillon mit schönem Ausblick auf die bergige Landschaft. In diesem wurden dann die eingekauften Trinkvorräte vernichtet. Am nächsten Tag standen dort vier geleerte Rum Flaschen. Eine Mitreisende erzählte am nächsten Tag sie kann sich nicht mehr erinnern wie sie ins Bett gekommen ist.

8. Tag: Heute wandeln wir auf den Spuren Alexander von Humbolds. Ein Besuch der Guacharo Höhle steht auf dem Programm. Zunächst besuchen wir jedoch das Guacharo Denkmal im Ort. Anschließend besichtigen wir noch eine private Orchideenzucht. Dort gab es außer Orchideen auch noch viele andere tropische Blumen zu bewundern. Auch eine Echse ließ sich auf einem Baumstamm sehen. Eine Kakaopflanze wurde näher betrachtet, die Blüten und Frucht gleichzeitig am gleichen Stamm hat. Papayapflanzen konnten ebenfalls aus der Nähe betrachtet werden. Jetzt war es soweit, wir sind vor der Guacharo Höhle angekommen. Zuerst besuchen wir eine Art Museum davor und sehen auch ausgestopfte Guacharovögel (Ölschwalme). Die Vögel sind mit einer Art Ultraschall ähnlich wie Fledermäuse ausgestattet und verbringen den Tag bei völliger Dunkelheit in der Höhle. Um die Tiere zu schützen dürfen nur bestimmte Lampen von den Führern mit in die Höhle genommen werden. Wir folgen im Entenmarsch den Führern in die Höhle und hören die Laute der Tiere in der Höhle. Auch Ratten tauchen im Licht der Lampen auf. Im hinteren Bereich der Höhle angekommen machen die Führer die Lampen aus um zu demonstrieren wie Dunkel es hier drinnen ist. Es war wirklich Stockfinster, nicht mal die Hand konnte man vor den Augen sehen. Wieder draußen angekommen haben wir im Fluss erstmal unsere Schuhe abgewaschen vom Schlamm in der Höhle. Bei unserer Weiterfahrt hat der Bus noch an ein paar Straßenständen gestoppt. Hier konnte von Kaffee über Likör und Obst alles eingekauft werden. Uns wurde ein bestimmter Likör angeprießen, der dort auch als Medizin für oder gegen alles eingesetzt wird. Auch gegen Insektenstiche soll er helfen (für äußere und innere Anwendung). Gegen Mittag treffen wir in Miraflores ein. Dort besichtigen wir eine Plantage, wir sehen Zuckerrohr, Guaven, Kaffee, Bananen, viele Bromelien in den Bäumen; Kokosnüsse, Papayas usw. Neben einem Wasserfall haben wir in einem Restaurant unser Mittagessen. Auf unserem weiteren Weg fahren wir auf Höhe der Wolken. An den Stromleitungen hängen überall Bromelien, was der Gegend eine besonders urige Note gibt. Eine Überraschung erleben wir noch auf dem letzten Stück Weg bis zum Flughafen in Gumana. Ein Baum (natürlich im Dschungel kein kleiner und mit vielen Ästen) ist auf die Straße gestürzt und hat so die Weiterfahrt blockiert. Arbeiter waren aber bereits dabei den Baum zu zerlegen und die Straße wieder passierbar zu machen. In Gumana angekommen wurden wir wiedermal mit dem gelasseneren Zeitgefühl der Südamerikanischen Mendalität konfrontiert. Unser Abflug hat sich um 1,5 Stunden verzögert. Erst um 20:00 Uhr wurden wir mit Rutaca Airlines auf die Isla Margarita geflogen. Hier verabschiedete sich unser Reiseleiter Genio von uns. Wir bekamen unser Hauptgepäck zurück und wurden zu unserem Anschlußhotel gebracht.

Badeaufenthalt: Hesperia Playa al Aqua - eine schöne, gepflegte Anlage mit sauberem Strand. Nur das Schwimmen im Meer war so eine Sache. Täglich wurde mit einer roten Flagge signalisiert, dass nicht rausgeschwommen werden durfte. Auf die Idee wäre ich sowieso nicht gekommen, denn Meterhohe Wellen haben jeglichen Versuch von Anfang an im Keim erstickt. Nachdem ein paarmals Wellen über mich drüber gerollt sind und Meerwasser gar nicht gut schmeckt, habe ich es vorgezogen meine Aufenthalte im Meer stark einzugrenzen. Dazu kam noch dass Seetang von den Wellen angespült wurde und dieser überall, nicht nur in der Badehose war. Der Sand war richtig heiss, so dass man ohne Schuhe sich fast die Füße verbrannte. Aber ansonsten war es Klasse. Am Strand gab es eine Strandbar, so dass man nicht weit laufen musste um sich mit Getränken zu versorgen. Allerdings hatte es den Anschein als ob die Beschäftigten dort alle in der Gewerkschaft sind. Pünktlichst um 18:00 Uhr, manchmal sogar schon  zehn Minuten vorher wurden die Liegen weggezogen und verschlossen, Protestieren halb nichts. Es hieß dann nur "Hasta Manjana". Überhaupt war in Venezuela das Meist gesprochene Wort wenn es um irgendwelche Arbeiten ging: Manjana (Morgen). Manchem mag die Gemütlichkeit der Einheimischen wohl nerven. Andererseits kann sie aber auch Beruhigend wirken - als Gegenpol zum hektischen Deutschland.

Als Tagesausflug wurde eine Jeepsafari gebucht. Früh morgens nach dem Frühstück wurden wir im Hotel abgeholt und zu einer Sammelstelle gefahren. Dort gab es Souvenierläden. Ausgestellte Piranhas und Schmetterlinge zum Betrachten. Papageien konnten auf die Hand genommen werden. Dort bekam auch jeder einen Jeep zugewiesen in derm der den Rest des Tages mitfahren sollte. Ein Jeep mit Anhänger, wurde uns erklärt, ist das wichtigste Fahrzeug im Konvoi, da er der Verpflegungswagen für Getränke ist. Mitgefahren ist auch ein Paparazzi, wie er sich selbst nannte mit einer Filmkamera. Am Ende des Tages konnte jeder für bares Geld eine CD mit den Filmaufnahmen kaufen. Der gesamte Tag wurde lustig gestaltet und war darauf ausgerichtet, dass die Teilnehmer Spaß hatten. Zunächst wurde ein Aussichtspunkt angefahren, von dem aus man einen Ausblick auf die Stadt Porlamar hatte. Dort war auch eine Zuckerrohrpresse zu besichtigen, sowie verschiedene tropische Pflanzen. Weiter ging es zur Macanao Halbinsel, dem trockenen Teil der Insel. Dort besuchten wir ein Meeresmuseum. Seesterne, Seeigel, Seegurken und viele andere Meeresbewohner gab es zu sehen. Wir wurden anschließend in Boote verfrachtet und fuhren durch das Kanalsystem eines Mangrovenwaldes. Dort sahen wir Greifvögel, Pelikane, Muscheln, Seepferdchen, Seesterne, Bäume von denen Wurzeln von den Ästen bis ins Wasser wachsen und Krabben. Mittagessen war direkt am Meer in einem Restaurant. Ein Stück weiter hatten wir einen Badeaufenthalt - bei ruhigem Meer ohne Wellengang. Jemand fand eine Seegurke, welche herumgereicht wurde bevor sie wieder ins Wasser zurückgelegt wurde. Danach wurde es erst richtig lustig. Es ging auf eine Offroad Strecke querfeldein, bergauf und bergab, auf einen Abgrund zu. Die 4 wheel drive wurden demonstriert - alles auf die Lustige Art, damit jeder seinen Spaß hatte - der Paparazzi immer dabei. Auf dem Rückweg wurde noch an einer berüchtigten Tankstelle gehalten. Hier gab es Coco Frio und Coco Logo zum Auftanken. Den Abschluß der Jeepsafari bildete die Beobachtung des Sonnenuntergangs - der vom Hotel aus nicht gesehen werden konnte (Ostseite). Im Hotel angekommen sahen wir noch im Flur eine Überdimensionierte La Cucaracha. Der  Ausflug kann weiterempfohlen werden. Es war ein gelungener Tag.

Am Abreisetag werden die Koffer mit einem LKW abgeholt und zum Flughafen gebracht. Wir steigen in den Bus. Auf dem Weg zum Flughafen bricht ein Unwetter über uns herein. Im Nullkomma nix stehen die Straßen unter Wasser - verrückt. Ein Glück dass wir im trockenen Bus sitzen. Durch das Unwetter bedingt, dreht Condor wieder um und fliegt zurück nach Tobago, so dass wir erstmal auf dem Flughafen in Porlamar festsitzen und nicht wissen wann der Flieger eintrifft und wir abfliegen. So viel zum Sehen gibt es dort auch nicht, die Kioske sínd ebenfalls begrenzt und wenn man kein Spanisch spricht ist der Unterhaltungswert auch eingeschränkt - so dass die Auskunft die man erhält nicht gerade viel Aussagekraft für uns hat. Irgendwann trifft der Condor Flieger dann doch ein und wir starten Richtung Deutschland. Natürlich kann diese Verspätung nicht mehr eingeholt werden, so dass wir mindestens mit einer Stunde Verspätung in Deutschland landen. Für so manchen Reisegast mussten die Anschlußflüge umgebucht werden. Da wir mit der Bahn angereist sind, war es weniger problematisch. Es wurde einfach der nächste Zug genommen.

Zusammengefaßt war es ein erlebnisreicher Urlaub, mit vielen schönen Eindrücken und Erfahrungen.




Zeitpunkt: Juni 1994

Ablauf: 3 1/2 Wöchige Busrundreise mit einem nahmhaften Reiseveranstalter

1. Tag: Der Abflug in Frankfurt sollte um 10:15 Uhr stattfinden. Eine Maus im Flugzeug verhinderte den planmäßigen Abflug. Eine Ersatzmaschine musste eingesetzt werden. Endlich um 11:00 Uhr gab es die Startfreigabe. Auf dem gesamten Flug hatten wir dafür klare Sicht. Auch Grönland war gut zu sehen. Um 13:00 Uhr Ortszeit (8 Stunden Zeitverschiebung) erfolgte die Landung in Los Angeles. Der Hotelshuttelebus brachte uns ins Westin Hotel. Vom Reiseleiter bekamen wir kurze Erläuterungen zur Reise.

2. Tag: Vor dem Hotel wartet bereits ein deutscher Reisebus auf uns. Die Abfahrt ist pünktlich um 8:00 Uhr. Im Bus sind 3 Sprachen vertreten (Deutsch, Holländisch und Französisch), der Reiseleiter Max ein Holländer war deshalb ständig am Reden, da er alle Erklärungen und Hintergründe 2x wiederholen musste. Wir befahren den Highway 5 in nördlicher Richtung. Zunächst durchqueren wir eine Halbwüste, die mit Sagebrush und Agaven vereinzelt auch Yuccas, bewachsen ist. Kurz darauf gelangen wir ins Great Central Valley, in dem vereinzelt Öl gefunden wurde. Der Straßenrand und der Mittelstreifen ist mit Oleander bepflanzt. Nach der Kaffeepause in Bakersfield geht es weiter nach Fresno, bekannt als die Rosinenhauptstadt der Welt. Mittagessen bei Sizzlers. Normalerweise soll es hier viel Smog geben, davon merken wir jedoch nichts. Wenn Engel reisen lacht bekanntlich der Himmel. In Fresno gibt es zum Zeitpunkt noch keine Wolkenkratzer. Hier zählt die Ölindustrie mehr als die Landwirtschaft. Die Kriminalität steigt. Die Außentemperatur beträgt 38°. Nach ca. 200 km Fahrt durch das Great Central Valley, verlassen wir dieses und erreichen den Yosemite Nationalpark., in dem wir zuerst das Mariposa Grove besuchen, in welchem die dicksten Bäume der Welt zu bestaunen sind. Es handelt sich hier um die Sequoias, auch Mammutbäume genannt.  Es sind aber nicht die ältesten Bäume der Welt. Dies sollen die bristle corn pines (Borstenzapfenkiefern) sein. Hier beträgt die Temperatur nur noch 30°. Zum Grizzly Giant Baum, durch den ein Tunnel geht, unternehmen wir eine Wanderung. Wir fahren weiter zu einem View Point. Von hier aus hat man einen guten Blick auf den El Capitan, auch der half Dome ist zu sehen. Der nächste Fotostop ist bei den Bridalveil falls. Hiernach fahren wir durch Waldflächen, die einem Feuer zum Opfer fielen. Unterwegs werden wir ermahnt keine Tiere anzufassen, auch sollen keine Zapfen mitgenommen werden. Unser letzter Fotostop ist an einer für Busse illegalen Haltestelle (unser Fahrer Wayne täuscht einen Motorschaden vor). Von hier aus hat man einen prima Blick auf die Yosemite falls. Im Gras entdecken wir einen Coyoten. Um 18:15 Uhr erreichen wir unsere Lodge im Yosemite Valley. An diesem Tag wurden 298 Meilen zurückgelegt.

3. Tag: Es besteht zwar die Möglichkeit etwas länger zu schlafen. Wer aber etwas vom Yosemite sehen möchte, sollte doch rechtzeitig aufstehen. Wir nutzten die Gelegenheit für einen 2 stündigen Spaziergang Richtung Mirror Lake. Um 11:30 Uhr fahren wir auf der 140er weiter Richtung Medisto. Die Fahrt führt durchs Gold Country in dem 1848 das erste Mal Gold gefunden wurde, was den Goldrausch ausgelöst hatte. Wir fahren entlang des Merced River. Netra Matre, Mother Lod, wurde das Gold genannt. Heute leben die Menschen hier von Viehzucht. Nach einer Pause in Livingston geht es weiter nach Turlock. In der Gegend soll es vor 5 Jahren ein Erdbeben gegeben haben. Bevor wir wieder ins Great Central Valley gelangen, durchqueren wir noch ein Stück Prärie. Im großen Tal fahren wir an Medisto vorbei.  Neben uns erscheint plötzlich ein gigantischer Windmühlenpark. Alle Variationen an Windmühlen sind rechts und links der Straße zu sehen, soweit das Auge reicht. Durch das Aufeinandertreffen von zwei Wetterfronten (vor dem Küstengebirge immer warm - nach dem Küstengebirge immer kalt) entsteht durch Verwirbelungen immer Wind. Auf dem Interstate Highway 5 fahren wir nach Livermoore. Weiter nach Oakland, einer Vorstadt von San Francisco. Der Bus fährt auf die Oakland Bay Bridge, vor uns taucht die Skyline von San Francisco auf, auf Band wird der Song "I lost my heard in San Francisco" gespielt. Nach der Fahrt durch eine eintönige Landschaft ist der Anblick von San Francisco schon überwältigend. Im Hotel Holiday Inn Chinatown werden wir übernachten. Vorher bummeln wir noch durch die Stadt zum Coit Tower, dort fahren wir mit dem Aufzug nach oben, von wo man einen guten Ausblick auf San Francisco hat. Das Píer 39 und Fisherman`s wharf ist ebenso ein Muss. Abendessen haben wir im Chinese House. Nachts gehen wir die Lombard Street hoch, von dort sehen wir die beleuchtete Oakland Bay Bridge. Müde vom langen Fußmarsch fallen wir ins Bett. Mit dem Bus haben wir heute 209 Meilen zurückgelegt. 

4. Tag: Der Tag beginnt um 8:00 Uhr mit einer Stadtrundfahrt. Vorbei geht es am Firmonthotel, in welchem die Fernsehserie Hotel gedreht wurde. Wegen einem gerade stattfindenden Fahrradmarathon können wir nicht alle Straßen befahren. Weiter geht es über den Union Square, durch die Geary Street - Theaterdistrikt, dabei bekommen wir den Ratschlag nicht unbedingt mit Schmuck behangen herumzulaufen. Das Civic Center wird erreicht, vorbei geht es am Opernhaus, der Synphoniehalle, der Grove Street. Am Alamosquare sind aus Holz gebaute viktorianische Häuser zu bewundern. Dort sollen zu 70% Guys leben. Ein paar von den Häusern sind auch noch in der Scott Street zu sehen. Als nächstes wird die St. Mary`s Cathetral besichtigt. Haigh Ashburry ist der Hippy District. In den 60er und 70er Jahren hat sich hier San Francisco entwickelt. Jetzt leben dort auch Yuppies. Die Twin Peaks liegen im Nebel, deshalb lohnt sich eine Fahrt dorthin nicht. Dafür fahren wir durch den Golden Gate Park und halten kurz am japanischen Teegarten. Am Cliffhouse fahren wir nur vorbei, weil sich darinnen nur Souveniergeschäfte befinden. Am Presidio entlang gelangen wir zur Golden Gate Bridge, an der wir eine kleine Rast einlegen. Am Fisherman`s wharf ist die Stadtrundfahrt beendet. Eine Bootsfahrt durch die San Francisco Bay , bis zur Golden Gate und Oakland Bay Bridge ist uns 14 Dollar wert. Anschließend wandern wir zur Lombard Street, bummeln über den Union Square und gehen in Chinatown spazieren. Am Abend suchen wir verzweifelt ein Restaurant, zu unserer Enttäuschung haben alle geschlossen. Also wird notgedrungen im Hotel gegessen.

5. Tag: 6 neue Reiseteilnehmer stoßen zu uns. Eine weitere Sprache (Italienisch) kommt noch hinzu, so dass Max noch mehr reden muss, als bisher. Abfahrt ist wie gewohnt um 8:00 Uhr - wir verlassen San Francisco über die Golden Gate Bridge. Unser Tagesziel ist Eureka. Die Golden Gate Bridge versteckt sich im Nebel. Rechts von uns ist Sausolito - das kleine Künstlernest - zu sehen. Gleich danach beginnt das Sonoma County, ein Weinland. Im Mendocino Valley werden Qualitätsweine angebaut. Mittlerweile befinden wir uns auf einer sehr gefährlichen Straße. Da es unterwegs überall Weinproben gibt, kann es schon mal vorkommen dass einem ein Auto in Schlangenlinien entgegenkommt. Wir fahren nach Ukaia und gelangen an die Küste. Hier spielt die Holzindustrie eine große Rolle. Hier an der Küste sind Redwood und Eukalyptus der allgemeine Baumbestand. Auch Marihuana wird hier viel gezüchtet. Die Landschaft durch die wir fahren wechselt von Ackerland in Weideland über. Der Baumbestand nimmt immer mehr zu. Auch ein Baumhaus ist neben der Straße zu sehen. In Richardson Grove ist Picknick angesagt. Wir werden vor der Poison Oak gewarnt, die Allergien auslöst und zu Atemschwierigkeiten führt. Die Straße auf der wir uns seit San Francisco befinden ist der Redwood Highway. Nun befahren wir die Avenue of the Giants. Wir gehen 20 Minuten lang in einem Märchenwald spazieren. Bei 100 m langen Baumriesen kommt man sich klein vor. Teils sind Bäume umgestürzt und mit Moos bewachsen. In Eureka - welches wir jetzt erreichen, soll angeblich nur zwei Mal im Jahr die Sonne scheinen. Schön dass wir genau diese 2 Tage erwischt haben. Wir besichtigen das Carson Mention, ein grünes viktorianisches Haus. Wir übernachten im Eureka Inn und haben an diesem Tag 281 Meilen zurückgelegt.

6. Tag: Abfahrt wieder um 8:00 Uhr zur Straße 101, einer sehr kurvenreichen Strecke. Im Redwood Prärie Statepark haben wir eine halbe Stunde lang die Gelegenheit uns alle 3 Sequoienarten anzusehen. Der ganze Wald ist mit Flechten bewachsen. Die Fahrt geht weiter nach Crescent City, dort werden Blumen gezüchtet. Angeblich soll es hier noch mehr Nebel geben als in Eureka. Auch hier haben wir strahlenden Sonnenschein. Gegen Mittag überqueren wir die Grenze nach Oregon. An der Goose Bay - Pazifikküste - machen wir Picknick. Nachmittags haben wir noch einen Zwischenstop beim House of Myrtle Hood. Danach überqueren wir die höchste Brücke von Oregon. Vorbei an Gold Beach fahren wir zu den berühmten Wanderdünen von Oregon. Danach verabschiedet sich erstmal der Sonnenschein. Im strömenden Regen werfen wir noch einen Blick auf einen Leuchtturm in dem ein berühmter Schriftsteller wohnte.  Schließlich erreichen wir Newport, wo wir übernachten. Zurückgelegte Entfernung 317 Meilen

7. Tag: Gelegentliche Regenschauer sind für diese Gegend normal. Nach unserer Abfahrt, natürlich um 8:00 Uhr werden wir auch des öfteren mit Regen konfrontiert. Als erstes fahren wir durchs Willammerte Valley, ein flaches Tal welches 60 km breit ist. Es ist das Landwirtschaftsgebiet von Oregon. Wir erreichen Portland. Portland ist eine saubere Stadt, es werden keine zu hohen Gebäude genehmigt (bis 40 Stockwerke) um den Blick auf die Cascade Mountains nicht zu verbauen. Das Stadtzentrum wird Autofrei gehalten, nur Stadtbusse dürfen reinfahren. Es gibt hier nur saubere Industrie. Elektrizität wird aus Wasserkraft gewonnen. Auf der Weiterfahrt im Bus regnet es mal wieder, deshalb fällt auch das Picknick aus. Wir essen unsere eingekauften Vorräte im Bus. Mittlerweile sind wir am Visitor Center des Mt. St. Helen, im Staate Washington, angekommen. Bei guter Sicht wäre der Bus hochgefahren. Aber heute ist der Wettergott nicht auf unserer Seite. Es ist zu neblig. Der Ranger rät davon ab hochzufahren. Als Entschädigung sehen wir uns im Visitor Center einen Film über den Mt. St. Helen an und setzen dann unsere Fahrt fort. Vorbei an riesigen Seen, gelangen wir über Toledo und Morton zum Mt. Rainier. Der Berg ist klar zu sehen, sonst soll hier immer Nebel sein. Nach einem Fotostop bei den Narada falls, erreichen wir unser Quartier in 2000 m Höhe. Das Paradise Inn hat nur ein paar Monate im Jahr geöffnet, von Mai bis Oktober. Die Lodge ist ein Monument, denn sie wurde komplett aus Alaskazedernholz gebaut. Bevor wir einen Spaziergang unternehmen werden wir noch instruiert wie wir uns bei der Begegnung mit einem Bären zu verhalten haben. Leider  haben wir keinen gesehen (aus der Ferne hätte ich schon gerne einen gesehen). Durch den Meterhohen Schnee der hier lag, war der Spaziergang aber auch stark eingeschränkt. Also wurde noch ein Foto von den Cascade Mountains gemacht, wenn es schon kein Bär sein soll. Wir haben 280 Meilen zurückgelegt.

8. Tag: Routinemäßig geht es um 8:00 Uhr weiter. Gefrühstückt wird heute nur im Stehen, da wir in Seatle einen Brunsh abhalten. Nach dem Brunsh verlassen wir Seatle wieder auf dem Diamont Lane - carpool lane. Die Straße ist nur bei viel Verkehr freigegeben. An Tacoma vorbei gelangen wir zur kanadischen Grenze. Während der Bus betankt wird, können wir an der Grenze zollfrei einkaufen. Nach dem Grenzübergang befinden wir uns in British Columbia. Durch den Südarmtunnel fahren wir unter dem Frazer River hindurch und erreichen später den Nordarm. Am späten Nachmittag kommen wir am Rennesance Hotel  in Vancouver an. Um 17:30 Uhr gehen wir zu Fuß zum Imax Kino, indem in 3 D der Film "The last buffalo", gezeigt wird. Unser Bus holt uns dort ab und fährt uns zum Stanly Park, wo Totempfähle, der Indianer besichtigt werden können. Weiter geht es über die Lion`s Gate Bridge. Auf der anderen Seite (Nordvancouver) wartet in einem Lokal, mit Blick auf die Vancouver Skyline, ein Essen auf uns. Danach fahren wir mit der Fähre über die Bucht. Im Harbour Center, dem höchsten Gebäude von Vancouver, führt außerhalb des Gebäudes ein durchsichtiger Aufzug nach oben, von wo aus wir einen Rundumblick auf Vancouver genießen. Zu Fuß geht es zum Hotel zurück.

9. Tag: Heute geht es bereits um 7:45 Uhr los, weil die Fähre von Tsawassen nach Swartz Bay auf Vancouver Island bereits um 9:00 Uhr abfährt. Dort angekommen fährt der Bus zu Budchard Gardens - einer ehemaligen Mine. Der Frau von Robert Budchards gefiel die Mine nicht, deshalb pflanzte sie Blumen an. So entstand Budchard Gardens. Er wird von Jahr zu Jahr größer. Der ursprünglichste und schönste Teil ist der sunken garden. Mittags geht es weiter nach Victoria. Vancouver Island ist eine gepflegte Insel, überall sind schöne Häuser zu bewundern. Der Winter ist dort nicht so streng wie im übrigen Kanada.  In Victoria besuchen wir die größte Miniaturausstellung der Welt. Anschließend muss noch ein Foto vom Regimentsgebäude gemacht werden.  Danach setzen wir uns auf eine Bank und beobachten Schiffe und Leute die vorbeikommen. Mit dem Bus geht es nun wieder zurück zur Fähre. Die Überfahrt dauert 90 Minuten. Abends essen wir in der Robson Straße. Ohne Schiff haben wir 113 Meilen zurückgelegt.

10. Tag: Bei Regen verlassen wir - wie auch sonst - um 8:00 Uhr Vancouver. Immer entlang des Frazer Rivers, befahren wir den Highway 1, Richtung Hope. Der Cookie Halla River und der Frazer River, fließen in Hope zusammen. Zwei Eisenbahnlinien führen durch den Frazer Canyon, die eine links und die andere rechts des Flusses. In Hope kaufen wir wieder für ein Picknick ein. Weiter geht es nach Yale, einer kleinen Stadt mit großer Geschichte. Sie gilt als Transportzentrum. Hier begann die Caribu Wagon Road auf der anderen Seite des Flusses. Die Flussüberquerung war früher gefährlich, viele sind ertrunken.  Mit Regenschirm bewaffnet gehen wir in strömenden Regen zur Alexander Suspension Bridge. Von da kann man auch gut die zwei Eisenbahnlinien sehen. Normalerweise ist hier die wärmste Stelle von Kanada. Aufgrund des Regens fällt wiedermal das Picknick aus, dafür genehmigen wir uns einen Aufenthalt in Ashcroft. Hier fließen der Thomson und der Frazer River zusammen. Weil der eine Fluss viel Schlamm mitführt, kann man zwei verschiedene Wasserfarben beobachten. Jetzt geht es weiter entlang des Thompson Rivers, eine eher trockenere Region. Wüstenpflanzen (Sagebrush) wachsen hier. Bei einer Art Hotel an der Straße, dem Ashcroft Manor, machen wir eine Kaffeepause und verdrücken ein Stück amerikanischen Käsekuchen. Mittlerweile haben wir den Kamloops Lake erreicht, einen alten Vulkankrater. Beide Arme des Tompson Rivers fließen hier zusammen. Um 16:15 Uhr erreichen wir den Sushwap Lake und der Regen hat aufgehört. Dies nutzen wir gleich für einen Spaziergang entlang des Sees, vorbei an einer Indianersiedlung. In der Hoffnung einen Bären zu sehen, gehe ich auch noch ein Stück in den Wald. Doch die Bären hatten wahrscheinlich schon geahnt dass da ein paar Touris unterwegs sind und ließen sich nicht blicken. Abends probieren wir am Buffet Büffelfleisch und Übernachten in der Quaaout Lodge. Wir sind heute 239 Meilen gefahren.

11. Tag: Schwer zu raten um wieviel Uhr wir losgefahren sind oder? Entlang des Thompson Rivers fahren wir zum Yellowhead Highway. An Wäldern und Weiden vorbei, gelangen wir nach Clearwater. Dort wird Forellenzucht betrieben. Am Dutch Lake Resort haben wir eine kleine Kaffeepause. Am anderen Ufer des Sees sehen wir auf einem abgestorbenen Baum einen Weißkopfseeadler sitzen. Der See selbst ist mit Seerosen bewachsen. Die Weiterfahrt führt uns durch Feuchtgebiete, sogar einen Bieberdamm haben wir am Tompson River entdeckt. Wir machen einen Fotostop am Fuße des Mt. Robson. Das Tal ist ziemlich tief gelegen - ohne Vorankündigung steigt plötzlich der Berg mit 3100 m aus dem Tal empor. Er schafft sein eigenes Wetter. Von den Overlanders wurde er cloud cap mountain genannt, weil er nie ohne Wolken zu sehen ist. Durch das Tal auf dem Yellowhead Highway durchqueren wir eine wunderschöne Landschaft. Überall sind Berge und Wälder. Die rote Blume Indian Paint Brush blüht übeall. Vom Viewpoint des Mt. Robson aus, kann man auch den Mt. Terry Fox sehen.  Beim überqueren des Frazer Rivers haben wir die nördlichste Stelle unserer Reise erreicht. Während der Mittagspause am Mt. Robson hellte sich der Himmel auf und der Berg war nicht mehr ganz so voller Wolken. Nach einem Fotostop am Mooselake, fahren wir weiter Richtung Jasper. Unterwegs begegnet uns endlich ein Schwarzbär und ein Elch. Bei Jasper steht ein 1 stündiger Fußmarsch durch den Lion`s Canyon auf dem Programm. Abends fahren wir dann schließlich zur Übernachtung ins Jasper Inn, in der Provinz Alberta. Die Uhr musste auch eine Stunde vorgestellt werden, da wir in eine andere Zeitzone gekommen sind. Abends bummeln wir noch durch die Stadt. Zurückgelegte Entfernung: 332 Meilen.

12. Tag: Bei strahlendem Sonnenschein geht es (ausnahmsweise um 8.30 Uhr) weiter. Da wir heute nicht so weit zu fahren haben machen wir viele Fotostops. Der 1. ist bei einem Panoramaausblick. Man sieht Mt. Kavell. Dann halten wir bei den Athabasca falls. Am sunwapta River wurde der Film, River of no return, gedreht. Als nächstes werden die sunwapta falls angesehen. Am stutfield Glacier vorbei, gelangen wir zum Columbia Icefield, in 3000 m Höhe. Neben dem Gletscher machen wir eine Kaffeepause. Den Gletscher gehen wir ein Stück hoch, es ist aber ungemütlich, da ein eiskalter Wind uns um die Ohren weht. Wir fahren weiter zu einem Aussichtspunkt, von wo man ins Saskatchewan Valley sehen kann. Unterwegs sehen wir Bergziegen und Bighornschafe. Am Bow Summit blicken wir aus 2069 m Höhe auf den Peyto Lake, mit seiner türkisen Farbe. Die nächste Fotopause ist am Bow Lake. Er entstand durch den Bow Glacier. Schließlich fahren wir zum Lake Louise. Dort macht Wayne unser Busfahrer ein Foto von unserer gesamten Gruppe. Nach einem Aufenthalt geht es weiter nach Banff, dort wurden 1875 zum ersten Mal die heißen Quellen entdeckt. Abends bummeln wir noch etwas durch Banff. 174 Meilen wurden zurückgelegt.

13. Tag: 8:00 Uhr planmäßige Abfahrt. Es ist 25° warm. Durch eine ziemlich flache Landschaft, in der es keine Berge, sondern nur Hügel gibt, geht die Fahrt nach Calgary. Wir streifen das olympische Dorf und gehen auf den Calgary Tower. Danach fahren wir weiter zu Head smashed buffalo jump. Vorbei an einem landwirtschaftlich intensiv genutztem Gebiet in dem es nur sehr wenige Bäume gibt. In Head smashed buffalo jump haben wir  Mittagspause, sehen einen Filmvortrag über die einstige Büffeljagd der Indianer und durchstreifen das Museum. Weiter geht es über Ford Macloed zur US Grenze. Bevor wir dort ankommen, fahren wir durch Cardston, das Mormonenzentrum von Kanada. Kurz bevor wir die Grenze erreichen sehen wir wieder die Rockies, unter anderem auch den Chief Rock. Nachmittags überqueren wir die Grenze nach Montana. Unser Ziel ist der Glacier Nationalpark. Ursprünglich sollten wir am East Glacier übernachten, wo das Hotel am Wald liegt, in der Nähe von Browning. 5 Minuten nach der Grenze ist mehr Buschwerk zu sehen. Wir fahren durch Babb in der Blackfeet Indian Reservation.  Das Land durch das wir jetzt fahren wird wieder kahler und besteht überwiegend aus Weideland. Es ist hügelig. Wir durchqueren ein Indianerdorf. Es ist schlicht und einfach. Als wir am vermeintlichen Hotel ankommen, erfahren wir das es kurzfristige Änderungen gab. Also müssen wir noch gut 45 Minuten bis  zum Many Glacier fahren. Dabei müssen wir wieder ein Stück zurück. Wir nehmen aber eine andere Straße auf der unser Bus eigentlich gar nicht fahren darf. Dafür sehen wir eine wunderschöne Landschaft. Unser Hotel liegt am swiftcurrent lake. Um dahin zu gelangen, fahren wir am St. Mary`s Lake vorbei. Am Hotel angekommen unternehmen wir eine Wanderung um den See, wobei wir viel blühendes Bärengras und ein Reh sehen. Nach dem Essen wagen wir einen weiteren Spaziergang und sehen einen Schneehasen (es ist schon dunkel). Das Hotelzimmer sieht aus wie ein umgebauter Kellerraum. Leitungsrohre führen unter der Decke quer durchs Zimmer. Das Hotel hat nur 3 Monate im Jahr geöffnet und muss in dieser Zeit alles erwirtschaften. Größtenteils werden Studenten dort beschäftigt. Wir sind 325 Meilen gefahren.

14. Tag: Heute können wir richtig ausschlafen. Es geht erst um 9:15 Uhr los. Wir werden zu roten Caprioletbussen aus den 30er Jahren gebracht. Mit diesen fahren wir ca. 3 Stunden durch den Glacier Nationalpark auf der Road: Going to the sun. Die Busse halten das 1. Mal am Paramount Berg und Wildgoose Island. Der Gletscher lief an beiden Seiten vorbei und ließ die Insel übrig. Der zweite Stopp war beim Jackson Glacier, dann kam der Mt. Clemence, der höchste Berg im Glacier Nationalpark. Dabei befinden wir uns in einer Höhe von 2036 m und entdecken gleich neben der Straße ein paar Bergziegen. Wir halten wieder bei einem herrlichen Panoramaausblick und bei den 492 ft. hohen bird woman falls. Der letzte Zwischenstopp war beim upper Mc Donald Creek. Schließlich endete die Fahrt beim Lake Mc. Donald, an dem wir einen 1 3/4 stündigen Aufenthalt haben. Weiter geht es nach Kalispell. Es ist 30° warm. Kalispell hat sein eigenes Buffalo Hill (anstelle von Beverly Hill) und seine eigene Bisonherde. Wir übernachten im Cavanaugh`s Inn. Fahrtstrecke 142 Meilen.

15. Tag: Abfahrt diesmal um 7:30 Uhr, Richtung Yellowstone, vorbei an Livingston durchs Swan Valley. Dort sehen wir Osprey Nester (Greifvögel). Wir fahren rechts an den Rockies vorbei, diese sind aber nicht zu sehen. Es ist ein waldreiches Gebiet mit vielen Seen. Jetzt fahren wir über Weideland, wofür Montana berühmt ist. Wir überqueren den Blackfoot River und fahren ein Stück dem früheren Oregon Trail entlang, vorbei an Butte. Am Missouri River wird Picknick gemacht, an der Stelle an der früher Louis und Clark gefrühstückt haben. Dies war zwischen Galatin und Missouri River. Wieder geht es auf dem alten Oregon Trail weiter. Vor 130 Jahren fuhren hier Planwagen. Vorbei geht es an Bozeman und Ft. Alice. Von Ft. Alice wurde 1876 "The battle of big Horn" geführt. 49 Meilen vom Yellowstone entfernt sehen wir ein Video über den Brand im Yellowstone. Dann erreichen wir Mammoth Hot Springs, wo wir uns die Travetinterassen anschauen. Gerade in Wyoming angekommen, geraden wir in ein Gewitter, aber wir haben gerade den Bus verlassen und schon scheint wieder die Sonne. Wir durchfahren ein abgebranntes Stück Wald und fahren an Roaring Mountain vorbei. Im Haydn Valley sehen wir Bisonherden grasen.  Vorbei am Yellowstone Lake, gelangen wir schließlich ins Grant Village, unserem Quartier. 460 Meilen wurden zurückgelegt.

16. Tag: Heute können wir uns etwas länger Zeit lassen, denn wir fahren erst um 9:00 Uhr zu den Sehenswürdigkeiten des Yellowstone. Zuerst sehen wir uns Old Faithful an. Er ist nicht der höchste und auch nicht der regelmäßigste Geysir. So in etwa geht er alle 70 Minuten los. Außer Old Faithful gibt es hier auch noch eine Menge anderer Dinge zu sehen. Viele heiße Quellen, in den verschiedensten Farben und noch andere Geysire wie z.B. den Castle Geysir. Außerdem steht hier auch das Old Faithful Inn. Die Zimmer sind ohne Dusche. Nach dem wir Old Faithful bewundert haben geht es weiter zum Foundain Paint Pot und silex spring, einem früheren Geysir. Die verschiedenen Farben werden von Algen und Bakterien verursacht. An den Carol Springs vorbei, geht es weiter zum Norris Geysir Basin. Dort hat die Erde verschiedene Bruchlinien. Wir sehen auf einem Rundweg, einige Geysire und viele heiße Quellen. Mittagspause haben wir im Canyon Village. Danach besuchen wir den Grand Canyon of the Yellowstone - den Yellowstone Canyon, Yellowstone River und Yellowstone Wasserfall. Anschließend geht es durchs Yellowstone Valley, auch Haydn Valley genannt. Dabei halten wir, um uns die Bisons anzusehen. Es ist jedoch nicht ratsam diesen zu nahe zu kommen. Wieder zurück im Hotel haben wir doch auch 82 Meilen zurückgelegt.

17. Tag: Heute geht es früh los. Bereits um 7:30 Uhr starten wir Richtung Salt Lake City. Die Fahrt geht vorbei an den Tetons, dann nochmal am Oxbow Fluß. In Jackson haben wir einen Aufenthalt. Die Stadt ist geprägt vom Cowboy Image. Nach einem Zwischenstopp am Snake River und den Tetons als Hintergrundkulisse, geht es durchs Star Valley, indem Mormonen leben. Rechts und links des Tals sind Berge. Im Salt River, der hier durchfließt gibt es kein Salz. Wir kommen durch die Ortschaft Freedom (hier können die Mormonen in Freiheit leben). Draußen ist es 37° heiß. Inzwischen fahren wir auf einer Straße die genau an der Grenze zwischen Wyoming und Idaho entlangführt. Der halbe Bus ist in Wyoming, die andere Hälfte in Idaho. Es ist ein Seitenweg des Oregon Trail. Jetzt sind wir ganz in Idaho und sehen links von der Straße einen Bieberdamm. Danach fahren wir durch eine Landschaft die zum größten Teil vulkanischen Ursprungs ist. Alle Berge ringsum sind alte Vulkane, dies ist am schwarzen Gestein erkennbar. In einem Truck Stop haben wir Mittagspause. Die Landschaft in der wir uns nun befinden besteht aus Prärie und Halbwüste. Den Salzsee von Utah besuchen wir nicht. Uns wurde gesagt er soll nicht besonders schön sein. In Salt Lake City angekommen, besichtigen wir zuerst das Capitol. Danach bekommen wir eine 1 stündige Führung von einer Mormonin aus Oldenburg, durch den Temple Square, wo wir alles über die Mormonen erzählt bekommen, auch den berühmten Tabernakelchor dürfen wir anschauen. Da es hier unglaublich heiß ist, gönnen wir uns ein Bad im Swimming Pool des Hilton Hotels. Danach laufen wir noch zu Fuß zum Mormonentempel, den wir nachts angestrahlt sehen. Wir haben heute 350 Meilen zurückgelegt.

18. Tag: Um wieviel Uhr geht es weiter? Richtig um Acht. An der Küstenlinie eines ehemaligen Innenmeers, geht es lang. Phantastische Landschaften wurden geformt (Zion und Bryce Canyon). Unsere Fahrt geht durch Halbwüsten, vorbei an Felsformationen und Mesas. In Price haben wir eine kleine Pause, dann geht es weiter zum Arches Nationalpark. Erst machen wir Picknick, dann marschieren wir zur Landscape Arches, wer nicht so weit laufen wollte, konnte stattdessen auch zu Pine Arches gehen. Nach einer Stunde fahren wir ein Stück weiter. Es war unangenehm heiß, sogar der Wind war heiß, so machte das Laufen keinen Spaß. Die delicate Arch konnten wir uns nicht anschauen. Es ist zwar die berühmteste Formation, aber es wäre ein Fußmarsch von 4 Stunden gewesen, bei einer Temperatur um die 40° (106 Fahrenheit). Dafür sehen wir einen balaced Rock, die Landscape Arch, nord- und süd windows und die double Arch. Außerdem halten wir noch an zwei Panoramapunkten. Weiter geht es nach Moab ins Hotel, ins Moab Valley Inn. Eigentlich sollte es hier um 17:30 Uhr zum Rafting gehen, da aber nur die Hälfte registriert wurde, verschob sich das Ganze um eine Stunde, das Strandpicknick viel ganz aus. Ein Mädchen aus Utah ruderte unser Schlauchboot. Es herrschte ein starker Gegenwind, so dass es am Anfang ziemlich langsam vorwärts ging. Dann kamen aber doch noch ein paar Stromschnellen. Wir ruderten in den Sonnenuntergang hinein. Um 10:00 Uhr Nachts kommen wir wieder im Hotel an. 238 Meilen wurden zurückgelegt.

19. Tag: Wiedermal kaufen wir für ein Picknick ein. Der Bus holt uns um 8:15 Uhr am Supermarkt ab. Die Fahrt führt weiter zum Capitol Reef. Das gesamte Umland durch das wir fahren ist Wüste. In Hanksville haben wir eine Kaffeepause. Es ist eine der wenigen Ortschaften in denen es noch Polygamie gibt. Der Fremont River der hier vorbeifließt wird auch Dirty Devil River genannt. Am Capitol River sehen wir wie der Fremont River unter Steinen hervorzukommen scheint. Als nächstes sehen wir einen Dolly Parton Berg (wegen der Busenform so genannt). Bei Indianerzeichnungen in Felsen, den Petroglyphs der Peanapsindianer, machen wir einen Fotostopp. Die Zeichnungen auf dem einen Bild könnte man für Wesen aus dem All halten, darüber streiten sich aber die Wissenschaftler noch. Die rote Farbe der Felsen kommt von Eisenoxyd. Den nächsten Fotostopp haben wir bei Goosenecks Panoramapoint. In 2400 m Höhe setzen wir die Fahrt fort. Hier oben gibt es wieder etwas Baumbewuchs. Das Klima ist mit Afrika vergleichbar. Inzwischen haben wir eine Höhe von 3000 Metern erreicht. Der Wind ist etwas frischer, nicht mehr ganz so heiß. Mittagspause haben wir in einem Indianerort mit Museum. Auch Ausgrabungen eines Pueblos und eine Nachbildung eines Pueblos sind vorhanden (Anasasi). Am Nachmittag erreichen wir den Bryce Canyon. Zuerst wird der Inspiration Point besucht. Vom Sunset Point aus, steigen wir nach unten in den Canyon und wieder nach oben. Der Pfad heißt Navajo Loob. Dazu benötigen wir ca. 1 Stunde. Wer nicht die Strapazen des Abstiegs auf sich nehmen wollte, konne auch zum Sunset Point laufen, der in der Nähe war. Bevor wir den Bryce Canyon erreichten, fuhr unser Bus noch auf einem Hochplateau. Rechts und Links der Straße war Abgrund. Übernachtet haben wir im Best Western Rubys Inn und sind an dem Tag 213 Meilen gefahren.

20. Tag: Um 7:30 Uhr geht es los Richtung Zion Nationalpark. Dort angekommen, fahren wir durch einen Tunnel mit Fenstern im Felsen. Der Tunnel ist 1 Meile lang. Weiter geht es nach Kanab, wo wir einen Aufenthalt haben. Hier gibt es echte Indianerartikel (nicht Made in Hongkong) zu kaufen. Als wir am Clen Canyon Staudamm ankommen, marschieren wir über die Brücke zum Staudamm. Von Page aus, das am Staudamm liegt, startet um 13:00 Uhr unser Triangel Flug den wir uns leisten. Beim Abheben können wir von oben nochmal den Clen Canyon Staudamm sehen. Dann fliegen wir über den Lake Powell, dessen Ausmaße und Einbuchtungen kann man vom Flugzeug aus erst richtig beurteilen. Viele Hausboote liegen hier. Den einen Anlegesteg kann man nur vom Wasser aus erreichen. Weiter geht der Flug zur Rainbow Arch, die so groß ist dass unser Flugzeug darunter durchfliegen könnte. Im Monument Valley haben wir eine Zwischenlandung. Ein echter Navajo fährt uns in einem offenen Bus durchs Valley und erklärt uns die Felsformationen. Bei den left- und right Mittems wurde der Film Fort Apache, gedreht. Überall stehen Stände mit Indianerschmuck und anderen Artikeln zum Verkauf. Ein Navajokind zu fotografieren kostet einen Dollar. Am John Ford Point einen Reiter zu fotografieren kostet einen weiteren Dollar und wenn man sich auf ein Pferd zum fotografieren setzen will, kostet es zwei Dollar. Unterwegs kam Wind auf und wir wurden mit Sand gepudert. Das Flugzeug startet wieder durch und wir überfliegen einen weiteren Teil des Navajo Reservats. Wir überfliegen das Gebiet in dem früher die Anansasi in Felswohnungen lebten.  Weiter geht es über die white Mesa, so genannt wegen ihrer für die Gegend außergewöhnlich hellen Farbe. Dann geht es über die Klippen die für die damaligen Pioniere ein ziemlich schwieriges Hindernis darstellten. Jetzt taucht vor uns der little Colorado auf, dessen Farbe tief türkis ist, wegen der Salze, die aus dem Berg geschwemmt wurden. Er entwässert nach Regen und Schneeschmelzen das Navajogebiet.  Mittlerweile überfliegen wir die Stelle, an der der kleine Colorado River in den großen fließt. Wenig später befinden wir uns dann ganz über dem Grand Canyon. Links neben unserem Flugzeug beobachten wir ein Gewitter. Der gesamte Flug war im übrigen ziemlich holprig, wegen starker Thermik. Das Flugzeug sackte öfters ab. Eine Frau bekam Todesangst und war am Ende des Fluges totenblass und mit ihren Nerven am Ende. Eine andere musste sich erbrechen. Schließlich landeten wir aber wohlbehütet am Grand Canyon. Ein Bus brachte uns vom Flugplatz zu unserer Lodge. Unser Bus besetzt mit den Nichtfliegern ist mittlerweile auch eingetroffen. . Da es in Arizona keine Sommerzeit gibt stellen wir die Uhren wieder eine Stunde zurück.  Wir haben mit dem Bus 213 Meilen zurückgelegt. Die Nichtflieger 364 Meilen.

21. Tag: Bereits um 7:30 Uhr fahren wir zum Mather Point, am Grand Canyon, wo wir einen Fotostopp haben. Im Imaxkino schauen wir uns einen Film über den Grand Canyon an, während andere einen Hubschrauberrundflug haben. Danach geht es weiter nach Kingman. Ein kleines Stück fahren wir auch auf der berühmten Route 66. Auf der Route 66 konnte man von Küste zu Küste fahren. Jetzt fahren wir durch ein Schlangen- und Skorpiongebiet. Neben uns taucht jetzt ein Abstellplatz für Flugzeuge auf. Flugzeuge die nicht gebraucht werden, werden hier abgestellt. Dies ist billiger als in Europa eine Halle zu mieten. Es regnet so gut wie nie hier, darum können sie im Freien stehen. In Kingman verbringen wir unsere Mittagspause. Bei der Weiterfahrt sehen wir überall kleine Sandteufel. Joshua Trees wachsen hier in der Wüste. In der Ferne sehen wir wieder einen Dolly Parton Berg. Im Norden war die Wüste nur mit Sagebrush bewachsen. Hier in Arizona wachsen außerdem noch verschiedene Kakteenarten. Jetzt sind wir in Nevada und fahren entlang des Lake Meat. Am Hoover Damm machen wir ein paar Fotos. Dann geht es weiter nach Las Vegas. Wir quartieren uns im Las Vegas Hilton ein und unternehmen danach noch einen Bummel entlang des Las Vegas Strip, schauen uns 2x die Piratenshow  bei Treassure Island an und verspielen 20 Dollar. Wir haben ständig Durst, da der Wind wie ein Föhn wirkt und heiß weht. Über dem Hoover Damm waren es 47.5°. Wir sind an dem Tag 269 Meilen gefahren.

22. Tag: Heute geht es erst um 9:00 Uhr los, Richtung Calico Ghost Town. Es geht vorbei am Strip von Las Vegas, am Excalibur, der Pyramide usw.. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass nach Kalifornien kein Obst eingeführt werden darf. In L.A. sollen die Temperaturen etwas angenehmer sein. Wir fahren durch ein Stück Wüste, in der es keine Vegetation gibt - wenn es regnet fließt das Wasser den Bergen herunter, viele Mineralien sind darinnen aufgelöst, das Wasser verdunstet und die Mineralien bleiben zurück. Draußen sind es 42°. Die Straße auf der wir fahren hat einen seltsamen Namen: zzyzx. Mittagspause haben wir in Calico, einer ehemaligen Silberminenstadt. Es gibt hier ein Theater, Museum, einen Zug und Gelegenheit zum Essen. Nach einer Stunde Aufenthalt fahren wir weiter Richtung L.A.. Dabei fahren wir durch Cranit City und über die San Bernardino Berge. Unterwegs fiel die Klimaanlage aus und alle kommen schweißgebadet am Westin Hotel - mittlerweile heißt es Doubletree, in L.A. Airport an. Nachdem wir uns von Max, dem Reiseleiter und Wayne dem Busfahrer verabschiedet haben, kühlen wir uns erstmal im swimming pool ab. Abends unternehmen wir noch einen Spaziergang.  Wir sind 272 Meilen gefahren.

23. Tag: Heute nach dem Frühstück bringt uns der Shuttlebus zum Flughafen. Der Abflug ist jedoch erst um 16:00 Uhr. Den Tag bringen wir aber auch herum.

Am Tag darauf landen wir wieder in Deutschland  und der Alltag hat uns wieder.