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Um 14:30 Uhr lasse ich mich zum Bahnhof bringen. Der Zug geht pünktlich um 14:57 Uhr. Das Wetter ist diesig und regnerisch um die 5°C. Der Zug ist ziemlich voll. In Würzburg angekommen brauche ich nicht den Bahnsteig zu wechseln. Der ICE nach Frankfurt / Flughafen fährt genau am gegenüberliegenden Gleis 4 ab. Der ICE fährt zeitgleich in den Bahnhof ein, so dass ich vom einen Zug gleich in den anderen steige. Auch die 1. Klasse ist gut besetzt, aber im Gegensatz zur 2. Klasse findet sich hier noch eine Sitzgelegenheit. Um 17:25 Uhr trifft der Zug in Frankfurt Flughafen ein. Nach einem Fußmarsch zum Terminal 1 in der Abflughalle B, kann ich auch gleich bei South African Airways einchecken. Manchmal ist es gut sich etwas dumm zu stellen, so hilft mir eine hilfsbereite Dame der Airline am Automaten, an dem sie für mich die Bordkarte löst sowie das Kofferband, da am Schalter nur mit Bordkarte eingecheckt werden kann. Bei der Handgepäckkontrolle geht es unerwartet zügig, ebenso bei der Passkontrolle. Wenig später bin ich auch schon am Gate 46, wo ich jetzt noch 2 Stunden bis zum Boarding Zeit habe. Der Flug geht um 20:45 Uhr nach Johannesburg. Um ca. 20 Uhr ist Boarding.


Der Flug dauert nicht ganz 11 Stunden. Es gelingt nicht richtig zu schlafen, das geht aber den anderen auch so. Die Uhr wird eine Stunde vorgestellt. Pünktlich um 9:00 Uhr Ortszeit landen wir in Johannesburg. Dort geht es recht zügig durch die Passkontrolle, auch der Koffer lässt nicht lange auf sich warten. Rechts neben dem Ausgang wartet auch bereits der Reiseleiter Hans Veil auf die Teilnehmer der Rundreise und nimmt uns in Empfang. Für die Koffer wartet bereits ein Kofferwagen auf uns, der von einem Flughafenbediensteten beaufsichtigt wird und später zum Bus gebracht wird. Nachdem alle Teilnehmer nach und nach eingetroffen sind, bringt uns Hans Veil zur Bushaltestelle. Nach kurzer Wartezeit trifft dieser an der Haltestelle ein und die Koffer werden verladen. Es ist ein 52 Personenbus, in dem wir 19 Reiseteilnehmer uns ausbreiten können. Zunächst stellt Hans den Busfahrer Goodwyn vor, der uns bis Durban begleitet. Hans stellt sich anschließend vor. Er lebt seit 26 Jahren in Südafrika und spricht neben Deutsch auch Englisch, Zulu und Africaan. Er war in Deutschland bei der Polizei und dort im Personenschutz tätig. Die Arbeit hat ihn an verschiedene Brandherde geführt, wo er teils unter Lebensgefahr im Personenschutz tätig war. Darunter Mozambique usw.. Er hatte auch mal eine Schussverletzung (Durchschuss). Aufgrund der heiklen Einsätze zog es ihn schließlich 7 Jahre lang in die Einsamkeit, so dass er in einer Hütte im Busch in der Nähe von Whitewater lebte und engen Kontakt zu den Zulu hatte. Er ist in seinem Leben schon 36-mal umgezogen. Jetzt lebt er zurzeit in Oudtshoorn im Bezirk Western Cape. Im Bus gibt es Wasser im Kühlschrank aus dem man sich bedienen kann. Hans bringt eine Liste an, auf der man sich eintragen kann wenn man Wasser holt, in Durban wird dann das Wasser in Summe bezahlt. Eine Flasche Wasser kostet 10 Rand. Nachdem alle Formalitäten erledigt sind geht es auch gleich los zur Stadtrundfahrt in Johannesburg. Hans erklärt das Johannesburg die Finanzhochburg in Südafrika ist. Südafrika hat 1,2 Mio. qm Fläche und wird zu 90% agrartechnisch genutzt, ist aber auch Industrienation und Energielieferant. Egoli ist der Zulu Name für Johannesburg. Der Himmel ist etwas bewölkt und die Temperaturen angenehm. Es ist nicht zu heiß, wenn man gerade aus Deutschland kommt, daher genau richtig. Ab und zu gehen auch mal ein paar Regentropfen nieder, aber kaum der Rede wert. Laut Hans hat Johannesburg 8,5 Millionen Einwohner plus ca. 2 Millionen illegale Einwohner (Goldsucher). Die Kriminalität ist sehr hoch in Johannesburg. Das Durchschnittseinkommen hier beträgt umgerechnet ca. 600 bis 700 Euro. Die Straßenbenutzung kostet umgerechnet ca. 300 Euro. Viele Straßen sind mautpflichtig. Sehr arme Viertel haben nur umgerechnet 200 Euro Einkommen, etwa 2000 Rand im Monat. Auf vielen Autokennzeichen steht ein GP – dies bedeutet dass die Straßenbenutzungsgebühr abgebucht wird. Die Mautfirma hat hier ein Monopol. Hans erzählt dass die meisten Büros und der Mittelstand inzwischen aus der Innenstadt in die Außenbezirke umgezogen sind, da dort bei Neubau gleich Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt werden können. In der Innenstadt leben überwiegend die armen Bevölkerungsschichten, entsprechend hoch ist auch die Kriminalität. Nach der Stadtrundfahrt erreichen wir das Apartheid Museum. Dort haben wir Aufenthalt bis 14:30 Uhr. Zunächst führt uns Hans durch die wichtigsten Bereiche des Museums und erläutert diese. Kurz nach dem Eingang ist auch ein 4000 Jahre alter Urmenschschädel zu besichtigen (wahrscheinlich eine Nachbildung). Vor dem Eingang stehen die 7 Säulen der südafrikanischen Verfassung jeweils auf eine eigene Säule aufgedruckt: Democracy – Demokratie, Reconciliation – Versöhnung, Diversity – Vielfalt, Responsibility – Verantwortung, Respect – Respekt, Freedom – Freiheit, Equality – Gleichberechtigung. Auch Nelson Mandela wird gewürdigt. Es ist noch Zeit einen Kaffee zu trinken, dabei beobachte ich einen Maskenwebervogel der an der Cafeteria herumhüpft. Am Parkplatz steigt ein einheimischer Guide, mit Namen Gabelo zu. Das Reiseunternehmen Studiosus unterstützt ein  Projekt in Soweto das Kindern und Jugendlichen Bildung vermittelt. Die dortigen Leute kennt Hans, so dass es für uns ungefährlich ist den dortigen Bereich des Townships Soweto zu besuchen. Das Ziel dieses Ausfluges soll sein, Begegnungen zu schaffen, Authentität zu schaffen und Leute kennenzulernen. Bei der Weiterfahrt nach Soweto erklärt Hans dass es hier 42 Goldmienen gibt die sich Hufeisenförmig über eine Länge von 500 km hinziehen. Südafrika hat 3 offizielle Hauptstädte mit 56 bis 57 Millionen Einwohnern. Die genaue Zahl ist schwer zu sagen, da keine Registrierung stattfindet. Viele Bäume die in Johannesburg gepflanzt wurden kommen aus Australien und Brasilien. In Johannesburg wurden 6 Millionen Bäume gepflanzt, es gibt 600 Parks. Einen kurzen Fotostopp legen wir am größten Fußballstadion in Südafrika ein. Die Fußballstadien hier werden immer nach einer einheimischen Symbolik gebaut. Dieses hier hat die Form einer Kalebasse aus der Zulubier getrunken wird. Das Dach soll den Schaum des Bieres symbolisieren. Die Fahrt geht an Abraumhügeln vom Goldabbau vorbei, die bepflanzt wurden. Hans erklärt dass Religion in Südafrika kein Reibungspunkt ist, das Land hat andere Probleme. Soweto hat eine Ausdehnung von 150 qkm. In Johannesburg fahren 44 Tausend Taxis und Busse. Soweto wurde vor 2 Jahren zu Johannesburg eingemeindet. Mit den Großraumtaxen und Bussen gelangen die Menschen an ihren Arbeitsplatz. In Soweto herrscht 50 % Arbeitslosigkeit. In Südafrika 29%. Hier muss man kreativ sein um zu überleben. Daher kommt auch die hohe Kriminalitätsrate. Falls wir ein Taxi auf der Reise benötigen, sollen wir auf keinen Fall eines der zahlreichen Sammeltaxis benutzen wo die Einheimischen mit fahren, sondern nur registrierte normale Taxis. Wir fahren an einem ehemaligen Kohlekraftwerk vorbei, dessen Türme stehen gelassen wurden und bunt bemalt wurden. Die Türme wurden mit einer Hängebrücke verbunden, von der Bungeejumping möglich ist. Wir fahren an den Kilometerlangen Townships vorbei, bis wir mitten in den Townships von Soweto unser Ziel erreicht haben. Wir steigen aus dem Bus mit der Bitte zusammenzubleiben und ja keine Stromkabel anzufassen, die hier überall zu sehen sind. Denn die Bewohner der Townships zapfen überall illegal Strom von den Leitungen ab. Es hat schon mancher einen Stromschlag erlitten der an so eine Leitung gefasst hat, laut Hans. Unter einer Brücke sind links Leute zu sehen, laut Hans sollen wir nicht zu diesen hinsehen, da vermutlich illegales Glückspiel betrieben wird und es nicht ratsam ist sich offensichtlich dafür zu interessieren. Gabelo führt uns durch einen Weg durch das Township. Eingangs steht eine Reihe mit ca. 6 Dixi Toiletten. Hans erklärt dass sich 20 Familien eine Toilette teilen müssen. Zweimal wöchentlich werden diese chemisch gereinigt. Die Chemie ist schädlich für die Kinder, deshalb machen diese häufig in einen Eimer, dessen Inhalt dann in die Toilette gekippt wird. Überall liegt Müll verteilt, zwischen dem Müll auch immer wieder Blütenteppiche mit Wunderblumen. An den Wellblechbaracken vorbei gelangen wir zum Kinderhilfsprojekt. Uns wird erklärt dass hier jährlich ca. 500 Kinder eine Nachschulung bekommen. Diese Kinder haben bessere Chancen eine Arbeitsstelle zu bekommen, einige haben sogar einen Hochschulabschluss geschafft. Vor dem Projekt ist die einzige Wasserleitung. Diese ist gerade defekt so dass das Wasser nicht abgestellt werden kann. Provisorisch wurde ein Stein auf den Wasserhahn gelegt, um zu verhindern dass zuviel Wasser verloren geht. Neben Studiosus unterstützen auch noch andere Organisationen dieses Projekt, wo Kindern nachhaltig Bildung vermittelt wird. Wir besuchen ein Klassenzimmer, das wegen der derzeitigen Ferien im Augenblick leer ist. Gabelo erklärt das hauptsächlich auch der Umgang mit den digitalen Medien und die Arbeit am PC gelernt wird. Fragen aus der Gruppe werden bereitwillig beantwortet. Eine Gruppe Jugendlicher bietet uns eine Tanzaufführung. Wer möchte kann eine Schildmütze kaufen oder Spenden um das Projekt zu unterstützen. Nach dem wir uns von Gabelo und weiteren Bewohnern verabschiedet haben, fahren wir Richtung Hotel. Immer wieder erstaunt der Kontrast. Auf der einen Seite die Townships mit ärmlichsten Wellblechhütten und auf der anderen Straßenseite genau gegenüber der Wohlstand hinter Mauern, Stacheldraht und Elektrozaun abgeschirmt. Es geht entlang der Killerroad – auf dieser Straße sind bei Unruhen zwischen 5 und 6 Tausend Menschen ums Leben gekommen. Wir sehen auch gelegentlich die typischen Bushaltestellen, die auf der Straßenmitte überdacht gebaut sind. Vorbei geht auch die Fahrt an sogenannten Hostels, die ohne Strom und Wasser als Wohnmöglichkeit seitens der Regierung für viele Bewohner gebaut wurden. Das Hotel GC Morningside liegt üblicherweise am Außenbezirk der Stadt mit Mauer und Zaun umgeben. Am Eingang eine Schranke, die sich erst nach Anmeldung öffnet. Um die Koffer müssen wir uns auf der gesamten Reise nicht kümmern, diese werden ausgeladen und von Personal direkt aufs Zimmer gebracht. Trinkgelder sind bereits im Reisepreis enthalten und werden von Hans verwaltet. Wer möchte kann jedoch zusätzlich Trinkgelder geben. Alle Hotels auf der Rundreise haben einen mehr oder weniger großen Swimmingpool. Heute bin ich jedoch erst mal müde da ja die Nacht zuvor kaum geschlafen wurde. Um 18:45 Uhr gibt es Abendessen in einem Lokal, welches direkt am Hotel angrenzt und sich auf dem gleichen Grundstück befindet. Wir sind angewiesen aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall das Hotelgelände zu verlassen. Das Abendessen besteht aus einem Menü. Jeder hat die Möglichkeit sich aus einer Speisekarte ein Menü zusammenzustellen. Ich probiere die Sparerips. In Südafrika wird sehr viel Fleisch gegessen, so hat man eine Riesenportion Fleisch auf dem Teller. Als Beilage wird häufig Butternutkürbis gereicht. Als Vorspeise gab es Salat und Pita. Als Nachspeise Eis. Alles hat sehr gut geschmeckt. Gleich am ersten Abend entstand eine rege Unterhaltung unter den Teilnehmern und es kam sogar soweit dass das Du untereinander angeboten wurde. Die heute zurückgelegte Strecke betrug ca. 70 km.


Frühstück gibt es ab 6:45 Uhr. Ab 7:15 Uhr sollen die Koffer vor der Zimmertür stehen. Die Abfahrt des Busses ist um 8:00 Uhr. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig. Ich lasse mir ein Omelett braten mit Käse gefüllt. Neben dem Swimmingpool ist ein Hagedaschibis zu beobachten, der Staatsvogel von Südafrika. Unsere Reise geht Richtung Pretoria. Die Temperaturen sind immer noch sehr angenehm, kein Wunder wir befinden uns ja auch in über 1700 m über dem Meeresspiegel. Laut Hans kann die Temperatur hier auch mal kurzfristig unter null Grad geraden und es schneien, dann entsteht natürlich ein Verkehrschaos. Bei uns scheint die Sonne. Hans erklärt uns die 3 Hauptstädte von Südafrika: Pretoria, Bloemfontein und Kapstadt. Das Wasser in Johannesburg kommt aus Lesotho. Die Stadt hat keine eigene Wasserversorgung. Orange ist der größte Fluss in Südafrika mit 2400 km Länge von Ost nach West. Normalerweise ist Johannesburg Savannenland ohne Bäume. Das Stadtbild mit tausenden Bäumen ist komplett künstlich geschaffen. Es gibt 64 Golfclubs, es herrscht hier noch kein Wassermangel. Fällt der Nationalfeiertag 16. Dezember auf einen Sonntag, dann ist der Montag darauf Feiertag. Pretoria liegt geschützt in den Magaliesbergen und hat nicht die kalten Winterstürme wie Johannesburg. Pretoria wird auch die Jacarandabaumstadt genannt, weil Tausende dieser aus Brasilien stammenden Bäume in Pretoria gepflanzt wurden. Zur Blütezeit um Weihnachten ist die gesamte Stadt in einem blauen Blütenflor gehüllt. Die Stadt wurde nach Andries Pretorius, Voortreker, burischer Politiker und Gründer der Südafrikanischen Republik benannt. Von Hans bekamen wir den geschichtlichen Hintergrund vermittelt. Pretorius, ein Bure niederländischer Herkunft, verließ seine Heimat am Kap während des Großen Trecks und wurde schon bald zu einem respektierten Führer der Voortrekker. Über das heutige Gebiet des Vrystaat und die Drakensberge gelangte Pretorius nach Natal, wo er die Buren, die nach der Ermordung Piet Retiefs führerlos waren, einte und Voortrekker zu einem Rachefeldzug gegen den Zulukönig Dingane mobilisierte. Am 16. Dezember 1838 besiegte Pretorius mit 464 Buren die fast 20.000 Mann starke Zuluarmee in der Schlacht am Blood River vernichtend, vier Tage später zerstörten die Zulu ihre eigene Hauptstadt uMgungundlovu. 1840 unterstützte Pretorius mit 400 Mann einen Umsturzversuch von Dinganes Halbbruder Mpande, der mithilfe dieser Unterstützung die Macht im Zulureich erlangte. Hans erklärte auf der Fahrt nach Pretoria dass Fahrzeuge die Personen befördern regelmäßig zum TÜV müssen. Privatpersonen müssen nur beim Kauf eines Fahrzeuges und der Zulassung zum TÜV, danach nie mehr solange sie das Fahrzeug fahren. Mittlerweile sind wir am Voortrekker Monument – auch Vereinigungsmonument genannt - angekommen, das von der Geburt des Burenstaates erzählt. Das Gelände um das Monument ist schön bepflanzt mit Aloen und Bäumen. Um das Monument ist eine Mauer auf der Reliefs von Planwagen eingearbeitet sind, als Symbol für den Buren Zug, es finden sich am Monument auch Bildnisse wie z.B. Speere die auf den Kampf gegen Zulus hinweisen. Im Inneren des Monuments finden sich Reliefs aus Marmor die in Italien gefertigt wurden. Wir besichtigen das Monument wobei Hans viele Details erklärt. Es ist auch möglich auf das Dach des Monuments zu gelangen, von dort bietet sich ein grandioser Rundumblick auf Pretoria, die Berge und die Landschaft. Um 10:00 Uhr fahren wir weiter nach Pretoria. Leider sind die Jacarandabäume schon abgeblüht, nur hin und wieder sieht man noch vereinzelte Blütenrispen. Wir fahren zum Sitz der südafrikanischen Regierung dem Unionsgebäude. Dort haben wir einen Aufenthalt um das übergroße Nelson Mandela Denkmal zu bestaunen. Neben dem Nelson Mandela Denkmal befindet sich auch ein Denkmal mit den zwei Söhnen des Zeus, die gemeinsam ein Pferd bändigen. Als Symbol für die Einheit und den Zusammenhalt. Das gleiche Denkmal befindet sich in 3 Städten in Südafrika, wir werden eines davon später noch in Kapstadt im Company`s Garden sehen. Unterhalb des Denkmals ist auch eine Demonstration der Buschmänner in Form von Zelten und Transparenten aufgebaut, die gegen Diskriminierung protestieren. Die Weiterfahrt ist um 10:45 Uhr. Bei der Überlandfahrt sind immer wieder Viehweiden oder freilaufende Rinder zu sehen. Hans erklärt das hier Jerseyrinder und Brahmanrinder (hellgraue Fellfarbe und Höcker) gehalten werden. Südafrika ist bekannt für höchste Fleischqualität. Es wird sehr viel Fleisch gegessen, vor allem viel Rind, Huhn und Seafood. Es gibt keine Stallhaltung, nur Weidenhaltung. Beim Schlachten entsteht kein Transportschock. Vor dem Schlachten gibt es nach dem Transport zum Schlachter noch 2 Wochen Weidehaltung. In Südafrika wird gerne gegrillt. Ein Grillfest nennt man Braai. Bei einem solchen wird pro Kopf ein Kilo Fleisch gerechnet, wenn Besuch erwartet wird. Durch den hohen Fleischkonsum hat die Nation extrem hohe Cholesterinwerte, da kaum Salat gegessen wird. Es wird auch viel Alkohol getrunken. Hans erklärt zudem dass in Südafrika ein marodes Gesundheitssystem existiert. Die Lebenserwartung beträgt 40 bis 50 Jahre. Früher war die Lebenserwartung höher. Eine Krankenversicherung würde umgerechnet 750 Euro kosten, dies ist mehr als das monatliche Einkommen, daher kann sich diese kaum jemand leisten. Manche Firmen bieten ihren Mitarbeitern heute eine Krankenversicherung mit 50:50 Finanzierung an. Rentenversicherungen sind Privatunternehmen, die über Nacht verschwinden  können und das Geld weg ist. Es gibt keine Sozialversicherungspflicht. 80 bis 200 Euro kostet ein Handyvertrag. Wenn man in Südafrika auf europäischen Standard leben will ist es wesentlich teurer als in Europa. Am Straßenrand stehen in regelmäßigen Abständen Warnschilder mit der Aufschrift Crime Hot Spot. Sie wollen darauf aufmerksam machen möglichst nicht anzuhalten um nicht überfallen zu werden. Wir kommen an Steinkohlekraftwerken vorbei. Hans erklärt dass hier das 8. größte Steinkohledepot der Welt ist wo wir gerade entlangfahren in der Provinz Mpumalanga. Es ist gute Exportkohle – viel  geht nach Japan. Die tiefsten Vorkommen sind 500 Meter tief, daher wird alles in Tagebau abgebaut. 10 Staaten in Afrika sind energietechnisch von Südafrika (Provinz Mpumalanga) abhängig laut Hans. Beim derzeitigen Kohleabbau reichen die Vorräte noch ca. 200 Jahre in Südafrika. Die Kohleabbaustellen sind alle mit Schienen mit den Kraftwerken verbunden. Es gibt nur eine Stromgesellschaft die Escom, diese hat das Monopol. Durch alte Verträge und illegale Stromentnahmen ist die Stromgesellschaft jedoch stets am Rande der Pleite und muss vom Staat aufgefangen werden. Wir passieren zudem das größte Stahlwerk Südafrikas. Hans teilt mit das am darauffolgenden Tag ein Besuch in einer Elefantenstation gemacht werden kann, als Zusatzangebot welches jedoch 1400 Rand kostet wenn man auch noch einen Elefanten reiten will. Es wird auch alles Wissenswerte über Elefanten erzählt. Dafür muss ich jedoch Geld vom Automaten abheben, da eine Bezahlung mit Kreditkarte nicht möglich ist. An einer Raststätte machen wir 45 Minuten Mittagspause. Hans begleitet mich in dieser Zeit zum Geldautomaten, damit ich die benötigte Menge Geld für den Elefantenausflug abheben kann. Hans hat mehrfach davor gewarnt alleine zu einem Geldautomaten zu gehen, da man das Geld schneller wieder abgenommen bekommen kann als man es aus dem Automaten zieht, so hole ich das Geld mit Begleitschutz. Auf der Fahrt überqueren wir auch den Olifantriver – den Elefantenfluss. Die östliche Randseite Südafrikas hat mehr Regen als die westliche. Hier im Norden ist auch gerade Regenzeit weshalb die gesamte Landschaft ausgesprochen grün ist und nicht so verbrannt und trocken wie man sich die Landschaft in Afrika vorstellt. Wir fahren an sogenannten Lowcosthouses vorbei, ein Regierungsprogramm für Bedürftige. Diese können 5 Jahre mietfrei wohnen und müssen nichts für Strom und Wasser bezahlen. Nach 5 Jahren geht das Haus dann in den Besitz der Familie über. Viele verkaufen jedoch das Haus danach, leben eine Zeitlang von dem Geld und landen danach wieder in den Townships. So ist die Mentalität in Afrika. Im Augenblick stagniert das Programm jedoch, was Hans als bedauerlich empfindet. Die Landschaft um uns herum ist Savannenlandschaft unterbrochen von landwirtschaftlich genutzten Flächen wie Maisanbau. In der Landwirtschaft werden viele genmanipulierte Produkte angebaut. Es wird begründet dass dadurch weniger Pestizide eingesetzt werden müssen. In 2000 Meter Höhe passieren wir den Ort Belfast, der für Forellenzucht bekannt ist, es ist auch eines der wenigen Tulpenanbaugebiete. Wir beobachten auf der Weiterfahrt dass die Getreidespeicher alle einen Schienenanschluss haben und die Ernte so auf Schienen gleich in die Speicher gebracht werden kann. Auch an Bricklebearäckern – Feigenkakteenäckern, kommen wir vorbei. Dazwischen immer wieder mal Brahmanrinder oder Jerseyrinder. Hier werden auch viele Merinoschafe gezüchtet. Auf Nachfrage erklärt Hans dass es ein Waffengesetz gibt. Es muss ein Nachweis der Bedürftigkeit vorliegen und zwei Zeugen müssen bestätigen dass der Antragsteller nicht gewalttätig ist. Es sind jedoch auch viele illegale Waffen im Umlauf. Die Polizei ist korrupt, Dienstwaffen sind oft verschwunden. Die Landschaft ist bergig und jetzt tauchen immer wieder riesige Plantagen mit Eukalyptusbäumen und mexikanischen Kiefern auf. Die Aufforstungen mit schnellwachsenden Bäumen sind hier nur in Regenreichen Gebieten möglich, da ein Baum 300 Liter Wasser am Tag benötigt um zu wachsen. Die Holzgewinnung dient ausschließlich der Zellstoffproduktion – Papierindustrie. Die Waldanpflanzungen betragen 1 Million Hektar in Südafrika und der Zellstoff geht meist nach China. Nach der Ernte wird die Fläche abgebrannt und gleich wieder neu bepflanzt. Zwischendurch sind Hänge mit vielen Bitteraloen zu sehen. Jetzt gelangen wir in ein Gebiet in dem viele Zitrusplantagen sind. An den Berghängen ragen rote Sandsteinfelsen hervor (Eiseneinlagerungen). An einer Raststätte machen wir 30 Minuten Pause. An den Bäumen dort sind viele Nester mit Maskenwebervögeln zu beobachten. Als wir wieder im Bus sind teilt Hans an jedem eine Portion Biltong – Trockenfleisch aus, das er gekauft hat, dazu noch je eine Portion Trockenfrüchte. Das Biltong isst man in Südafrika zwischen den Malzeiten. Die Trockenfrüchte waren ja ganz gut, aber auf das Biltong kann ich verzichten. Später in Kapstadt habe ich einen Verkaufstand mit Biltong gesehen wo das Fleisch magerer aussah und damit auch appetitlicher. Aber haben musste ich es trotzdem nicht. Auf der Weiterfahrt erzählt Hans dass es hier 150 Schlangenarten gibt und davon 20 Giftschlangen. Neben Mambas die jedoch sehr scheu sind, gibt es noch die Puffottern die meist auf dem Weg liegenbleiben und man aufpassen muss dass man nicht drauftritt, vor diesen soll man sich in Acht nehmen. Dadurch dass Hans 7 Jahre lang in der Wildnis gelebt hat, kann er eine Menge erzählen. So erzählte er auch dass er mit einem Bekannten zusammen eine Filterorchidee entdeckt hat, die noch gar nicht bekannt war. Nun wechselt die Landschaft von Sandstein in Granitfelsen. Bei Mbombela ist das Stadion zu sehen, der Baustil wurde so gestaltet dass es aussieht als wäre das Stadion von Giraffen umzingelt. Wenig später überqueren wir den Crocodile River. Unterwegs erklärt Hans dass viel Benzin aus Gas und Steinkohle produziert wird. Öfters sehen wir Afrikanische Tulpenbäume (links) und Flammenbäume (rechts) blühen. In dem Gebiet welches wir jetzt durchqueren gibt es viele Macadamianussplantagen und Bananenplantagen. So gegen 17:00 Uhr erreichen wir Hazyview und das Hotel Hippo Hollow. Wie überall gibt es hier vom Hotel auch hier einen Begrüßungsdrink, ein Fruchtsaft. Die Hotelanlage ist sehr urig im Grünen gelegen. Der Swimmingpool ist genau vor meiner Zimmertür, den ich heute aber noch nicht benutze, da ich erst mal die Anlage genauer inspiziere. Um 18:00 Uhr sollen wir uns im Konferenzraum treffen zu einem Begrüßungstrunk, den der Reiseleiter spendiert, jeder darf ein Getränk frei wählen. Ich bestelle Savannah – Cider – ein Apfelmostgetränk mit 5% Alkohol. Nachdem jeder sein Getränk erhalten hat erfolgt eine Vorstellungsrunde. Jeder Teilnehmer stellt sich namentlich vor und gibt einen mehr oder weniger kurzen Bericht von sich ab Hans erklärt die Möglichkeiten an zusätzlichen Angeboten auf der Reise, die dazu gebucht werden können, wie je nach Wetterlage Whalewatching, ein Helikopterflug in Kapstadt etc. Beim Abendessen im Restaurant des Hotels kann wieder aus einer Auswahl ein Menü gewählt werden. Ich entscheide mich für einen Salat als Vorspeise, Springbockkeule mit Kartoffelbrei und Gemüse als Hauptgericht und als Nachspeise Eiscreme. Wir sitzen dabei auf der Terrasse mit Blick zum Fluss. Hier sollen gelegentlich Flusspferde drinnen sein, die bei Anbruch der Dämmerung das Wasser verlassen und auf der Wiese grasen, daher sollen wir nicht die Terrasse verlassen. Leider lässt sich kein Flusspferd blicken, dafür scheint der Vollmond umso heller. Heute haben wir 430 km zurückgelegt.


Heute brauchen wir keine Koffer vor die Türe zu stellen, denn wir haben in diesem Hotel 3 Übernachtungen. Frühstück gibt es ab 6:30 Uhr und um 18:15 Uhr brechen wir mit dem Bus auf zur Panoramatour. In der Anlage laufen Pfauen herum und während des Frühstücks sehe ich wie gegenüber auf der anderen Flussseite in ca. 500 Meter Entfernung Personen auf 5 Elefanten vorbeireiten. Am nächsten Tag wird mir erklärt dass die Elefanten jeden Morgen um 7:00 Uhr zum Grasen in die Wildnis gebracht werden wo sie sich frei bewegen können. Sobald dann Gäste da sind und ein Programm beginnt, werden sie wieder zurückgeholt. Im Bus erklärt Hans dass Südafrika 9 Provinzen hat. Eine davon ist Mbumalanga in der wir uns gerade befinden. Siswati -  eine in Südafrika verbreitete Bantusprache wird hier von 8% der Bevölkerung als Hauptsprache gesprochen. Unsere Panoramatour führt uns in die Transval Drakensberge. Hans erklärt dass die Gelbholz und Eisenbäume eine hohe Dichte haben und im Wasser sinken. Vor uns überqueren Paviane die Straße. Diese gibt es überall in Südafrika. Nun berichtet Hans von den Sangoma – den traditionellen Wahrsagern. Diese werden von den Ahnen bestimmt. Die Auserwählten haben im Traum eine Vision. Die Menschen glauben dass der Mensch nicht stirbt, sondern die Seele weiterlebt und zwischen Himmel und Erde angesiedelt ist. Wir fahren bergauf und haben wunderbare Panoramablicke mal rechts und mal links von der Straße auf das Umland. Zwischendurch durchfahren wir hin und wieder mal Nebelschwaden. Der Aussichtspunkt an Gods Window – dem Fenster Gottes ist leider im Nebel versunken, so dass dort nichts zu sehen ist. Deshalb fahren wir auch gleich weiter zum Blyde River Canyon. Auf der Fahrt dorthin waren zunächst noch die Eukalyptus und Kiefernwälder, am Straßenrand wuchsen weiße Trompetenlilien. Später änderte sich die Vegetation und neben der Straße wuchsen weiß gelbe Proteenbüsche. Am Blyde River Canyon angekommen sehen wir auf einem Stein neben dem Pfad eine junge grüne Mamba, die jedoch gleich Reißaus nimmt. Am Canyon selbst ist klarer Himmel und wir haben einen guten Blick auf den Canyon in 1946 Meter Höhe. Der Canyon ist 25 km lang und ist der 3. Tiefste Canyon. Interessant sind auch die Sandsteinformationen. Hans erklärt dass es über 40 verschiedene Proteenarten gibt. Sie brauchen Feuer zum Verbreiten. Auch hier sind Souvenierstände an denen Afrikanisches Handwerk verkauft wird (Tücher, Steinfiguren etc.). Weiter geht die Fahrt zu den Bourkes Potholess. Hier fließt der Freudenfluss und der Trauerfluss zusammen. Der Gang über Brücken und unwegsamen Steinen wird mit grandiosen Eindrücken belohnt. Die Bourke’s Luck Potholes -englisch - auf deutsch: Bourkes Glück Strudellöcher - sind eine Felseinheit an der Panorama Route in der Provinz Mpumalanga im Osten Südafrikas, in der Nähe von Graskop an der R532. An der Einmündung des Treur River in den Blyde River ist durch die Erosion des fließenden Wasser im roten Sandstein ein Canyon entstanden, der in den Blyde River Canyon übergeht. Durch weitere Auswaschungen, insbesondere durch die Bewegung von Steinen in Strudeln, sind tiefe Strudellöcher und Kessel in das Felsgestein geschliffen worden. Benannt wurde die Sehenswürdigkeit nach dem Goldsucher Tom Bourke, der an diesem Ort eine geringe Menge Gold fand (die zugehörige Goldader befand sich jedoch außerhalb seines Claims). Am Eingang des Weges steht eine Bitteraloe – Feroxaloe. Hans schneidet ein Blattende ab und zeigt uns das unter der Oberhaut der Aloe noch eine gelbe Haut ist mit Bitterstoffen. Dieser gelbe Saft wird in der Medizin verwendet. Wir sollen mit den Fingerspitzen einen winzigen Tropfen mal auf den Lippen probieren um zu testen wie Bitter der Saft schmeckt – daher kommt der Ausdruck bittere Medizin. Der Saft soll gegen Infektionen helfen. Aloe Vera hat keine bittere Zwischenhaut. Neben der Bitteraloe steht auch noch eine Bergaloe. Hier haben wir eine Stunde Aufenthalt bis wir um 12:00 Uhr weiterfahren. Hans erklärt unterwegs dass es in Afrika eine Ehre ist viel zu besitzen. Desto mehr jemand hat, desto höher ist die Anerkennung – die Ahnen bestimmen dies. Daher findet auch keine Verteilung an die Armen statt. Zuerst kommt die Familie. Politiker und andere schöpfen das Geld für sich ab. Das Volk glaubt, das steht diesen zu. Durch den Ahnenkult und den Traditionen ist es bisher auch nicht gelungen die Armut in Afrika zu bekämpfen. Wir erreichen Graskop. Hier haben wir bis 13:45 Uhr Aufenthalt. Hans hat uns schmackhaft gemacht, dass es hier legendäre Pfannkuchen mit den unterschiedlichsten Füllungen in dem einen Lokal gibt. Dem kann natürlich nicht wiederstanden werden und die Pfannkuchen müssen probiert werden. Ich suche mir die süße Variante mit Sauerkirschen und Vanilleeis aus. Andere entscheiden sich für eine Füllung mit Bobotie – eine afrikanische Hackfleischfüllung mit Mandelsplittern – Bobotie geht auf Zuwanderer aus Indonesien zurück. Bei der Weiterfahrt sind auch Baumfarne zu sehen. Diese sind laut Hans sehr giftig – davon bekommt man Tumore. Unterwegs sammelt Hans das Geld für den Besuch bei Elefant Whispers ein. Diejenigen die sich nur die Vorstellung anschauen zahlen etwas über 700 Rand. Ich weil ich auch auf einem Elefanten reiten will zahle 1460 Rand. Nun erreichen wir das Goldgräberstädtchen Pilgrims Rest. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. (Als im Jahre 1873 Abe “Wheelbarrow” Patterson, der alle seine Habseligkeiten in einem Schubkarren (wheelbarrow) transportierte, im Pilgrim´s Creek Gold fand, löste er einen großen Boom aus. Angeblich soll Patterson, der lange Jahre ruhelos auf der Suche nach Gold durchs Land gezogen war, ausgerufen haben “The pilgrim can rest” und soll so dem Ort seinen Namen gegeben haben. Nachdem die Goldfunde bekannt geworden waren, strömten Menschen aus aller Welt herbei und ließen sich entlang des Bachs nieder. Pilgrim´s Rest entstand.) Als wir die Straße hochlaufen sehen wir in den Bäumen grüne Meerkatzen herumturnen. Oben angekommen zieht ein Gewitter auf. So gehen wir in das Royal Hotel, welches noch im Kolonialstil wie in alten Zeiten geführt wird. Hans überredet den Portier uns ein Zimmer zu öffnen damit wir es besichtigen können. Der Linke Teil des Hotels ist eine Bar und war früher eine Kirche. Da es draußen regnet gibt uns Hans eine Runde Amarulalikör aus. Amarula soll sehr Vitaminreich sein. Der Likör sieht ähnlich aus wie Baileys und schmeckt auch ähnlich. Nun haben wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung. An der Straße wachsen Jacarandabäume die normalerweise im November / Dezember blühen. Aber die eine oder andere Rispe blüht noch. Gegenüber dem Hotel ist noch eine Art Goldmuseum zu besichtigen. Auf dem Weg zurück zum Bus müssen auch wieder zahlreiche Souvenirstände passiert werden. Auf der Rückfahrt mahnt Hans am morgigen Tag den Reisepass mitzunehmen, da dieser für den Eintritt in den Krüger Nationalpark erforderlich ist. Kurz vor dem Hotel lässt der Busfahrer diejenigen bei Elefant Whisper heraus, die dafür gebucht haben. Der Rest fährt zurück ins Hotel. Uns wird erklärt dass sich Elephant Whispers lebenslang dazu verpflichtet hat für seine fünf afrikanischen Elefanten Tempo, Shamwari, Ziziphus, Lindiwe und Andile zu sorgen. Das Team arbeitet in völliger Harmonie mit den Elefanten, die in ihrer Obhut sind um Beziehungen aufzubauen, die auf Geduld, Vertrauen und Respekt beruhen. Uns wird vorgeführt was den Elefanten alles beigebracht wurde. Zu sprechen (Bauchgrummeln), einen Stock mit dem Rüssel aufheben, das Bein zu heben etc. alles verbal auf Zuruf. Natürlich wird jedes Mal mit einem Leckerbissen belohnt. Nun wird bei Tempo dem Elefantenbullen die Anatomie erklärt, den Unterschied zum indischen Elefanten. Der afrikanische Elefant kann zum Beispiel mit dem Rüssel einzelne Stücke aufnehmen, der indische nicht aufgrund der Rüsselspitze. Es wurde gezeigt dass das Ohrloch vor dem Ohr liegt, dass er mit dem Ohrwedeln Temperatur ausgleicht, dass die Haut wie ein Schwamm Wasser aufsaugt – dies wurde auch demonstriert. Es wurde ein Eimer Wasser auf dem Rücken des Elefanten ausgeschüttet und kein Wasser erreichte den Boden. Jeder einzelne durfte Tempo füttern und ihn berühren. Auch durften wir Tempo Befehle erteilen, natürlich mit anschließender Belohnung. Uns wurde erklärt dass man hier nicht den Fehler wie in Asien macht und den Elefanten nur auf eine Person fixiert. Hier wird durchgewechselt, so dass alle Elefanten zu verschiedenen Menschen Vertrauen aufbauen. Sollte jemandem etwas zustoßen, so sind immer noch andere Betreuer da. Es wurde auch erklärt, dass Tempo Hormone verabreicht werden muss, damit seine Brunft ausbleibt, denn in der einmal im Jahr stattfindenden Brunft werden afrikanische Elefanten aggressiv und unberechenbar, daher ist es unverzichtbar diese Brunft zu unterdrücken. Es wurde erklärt dass es ca. zwei Jahre dauert bis der Elefant soweit Vertrauen aufgebaut hat, dass man mit ihm arbeiten kann. Ich stelle fest dass ich als einzige aus unserer Gruppe mich für das Elefantenreiten angemeldet habe. Aber aus anderen Gruppen sind noch ein paar Leute dabei. Auf den Elefanten wurde ein leichter Stoffsattel aufgelegt, der mehr oder weniger wie eine Decke dient. An einer Rampe steige ich hinter einem Elefantenpfleger auf. Zunächst war es etwas ungewohnt und ich dachte gleich runterzurutschen als es etwas schneller vorwärtsging. Als ich aber die Knie etwas anpresste ging es besser. Der Ritt dauerte 20 Minuten und man sah unser Hotel. Es war die gleiche Strecke auf der ich die Elefanten bereits am Vortag gesehen habe. Nach dem Ritt wurden wir zu Fuß ins Hotel begleitet. Es ging querfeldein über den Fluss, über die Brücke ins Hotel. Um 18:25 Uhr sollen wir uns wieder auf der Restaurantterasse treffen. Mit Trommeln werden wir, als wir vollzählig sind aufgefordert zum Veranstaltungsort zu gehen, neben dem Restaurant. Dort werden uns traditionelle Tänze vorgeführt, anschließend geht es zum Braai, dem Grillen. Für uns sind Sitzplätze reserviert. Bedienen können wir uns nach Herzenslust am Buffet. Es gibt auch Imbalagulasch, welches sehr gut schmeckt. Rindersteaks, Bratwürste und vieles anderes, die Würmer probiere ich lieber nicht. Das Buffet ist unterteilt zwischen Vorspeisenbüffet mit Salaten etc., Hauptspeisenbüffet und Nachspeisenbüffet, dieses beinhaltet unter anderem den traditionellen Brotpudding. Diesen esse ich sehr gerne mit Vanillesoße. Die heutige Fahrstrecke betrug ca. 250 km.


Heute geht es früh aus den Federn. Nachts war ein heftiges Gewitter und es hat die ganze Nacht geregnet. Jetzt morgens ist das Wetter aber wieder trocken. Bereits um 4:30 Uhr steht an der Rezeption Kaffee bereit. Jeder bekommt ein Frühstückspaket mit, welches er dann im Krüger Nationalpark verspeisen kann. Hans hat am Vortag schon erklärt dass die Goldsucher wegen Nahrungsbedarf alles abgeknallt haben was ihnen damals vor die Flinte kam. Der Krüger Nationalpark ist somit noch ein Stück ursprüngliches Afrika. Die Fläche ist so groß wie Rheinland Pfalz. 380 km lang und 160 km breit mit 14 Camps. Es gibt 146 Säugetiere, 133 Fischarten, und 500 Vogelarten darin. Hans teilt die Gruppe auf 2 Fahrzeuge auf. Ich sitze vorne neben dem Fahrer, die anderen in erhöhter Position hinten. Ca. 15 Minuten dauert die Fahrt zum Nationalpark. Um 5:15 Uhr ist Abfahrt. Unterwegs beginnt der Fahrer auf Englisch ein Gespräch. Er fragte von wo wir denn herkämen. Als er hört Deutschland, meinte er da kann man ja auf den Autobahnen so schnell fahren wie man will. In Afrika gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Als ich frage ob es viele Kontrollen gibt meinte er ja sehr viele. Hans hat uns vorher schon erzählt dass sich viele Polizisten ein Zubrot verdienen. Wenn man nicht unbedingt einen Beleg will, wenn man angehalten wird, wird die Strafe billiger. Am Eingang des Nationalparks angekommen, sollen wir alle noch mal zur Toilette gehen, da es im Park sonst nicht mehr möglich ist. Nachdem der Fahrer die Eintrittsformalitäten erledigt hat und alle wieder am Fahrzeug sind, geht es los. Der Fahrer meinte erst, dass es aufgrund des Regens in der Nacht sein kann, dass die Nebenwege gesperrt sind und wir möglicherweise auf der Hauptstraße bleiben müssen. Doch es stellte sich heraus, dass die Wege einigermaßen befahrbar waren. Wir sind nur ein kurzes Stück in den Park gefahren, schon sind Impala Antilopen zu sehen, an der schwarzen Strichzeichnung einem M gleich am Hinterteil gut zu erkennen. Es soll Leute geben die die Impalas als Löwenfutter bezeichnen. Wieder ein Stück weiter wurden Zebras gesichtet. Auf der Weiterfahrt sahen wir noch ein Kudu, Wildhunde, Geier, Nashornvögel  - Hornbills – auch Tokos genannt, Löwen, Nashörner, eine Hyäne, Flußpferde, Gnus, Büffel, Elefanten, Giraffen, eine Schildkröte, ein Camäleon, Warzenschweine u.a.. Das Highlight war jedoch ein Leopard der auf einem Baum gerade eine Impala verspeiste und unten saß eine Hyäne die darauf spekulierte dass etwas herunterfiel und sie etwas abbekommt. Als wir jedoch eintrafen zog sie es vor zu verschwinden. Bei den Elefanten waren es nur Bullen die wir zu Gesicht bekamen, erkennbar daran dass sie alleine unterwegs waren. Die Big Five haben wir jedenfalls auf Anhieb geschafft. Auf einer Anhöhe halten wir an und haben einen Rundblick über das Gelände. Das Wetter war zwar morgens noch etwas frisch, aber mittlerweile ist es sonnig warm. Um 12:45 Uhr fährt der Fahrer wieder das Camp an bei dem wir morgens schon mal Frühstückspause hatten und unser Frühstückspaket verspeisen konnten. Hier haben wir Mittagspause bis 13:30 Uhr dann geht es weiter. Das Camp lag an einem Fluss. Es gab eine Cafeteria mit Selbstbedienung und ein Restaurant. Hans hat uns abgeraten ins Restaurant zu gehen, da es dort lange Wartezeiten gibt. Morgens hatten wir am Fluss ein Krokodil gesehen. Jetzt war es verschwunden. Es gab auch einige bunte Vögel zu beobachten. Nach der Mittagspause werden noch ein paar Tiere gesichtet, jedoch weniger als am Vormittag. Gegen 15:30 Uhr sind wir wieder im Hotel angekommen. Was macht man mit dem angebrochenen Nachmittag? Am Besten in den Swimming Pool. Abendessen gibt es ab 18:30 Uhr als Buffet. Ca. 200 km.


Heute müssen wir wieder die Koffer rausstellen, da wir das Gebiet verlassen. Um 6:30 Uhr gibt es Frühstück. Die Koffer sollen um 7:15 Uhr vor der Zimmertür stehen. Abfahrt ist um 8:00 Uhr. Nachts hat es wieder heftig geregnet. Der Fluss am Hotel war stark angeschwollen und hatte eine Strömung. Aus der Gruppe wurde berichtet dass sich abends noch ein Flusspferd gezeigt hat. Die Fahrt geht wieder vorbei an Bananenplantagen. Hans berichtet dass die Bananenstauden durch einen resistenten Pilz bedroht sind. Die Bananenfrüchte werden während des Wachstums in Plastiksäcke gehüllt. Zum einen hält es Fruchtfressende Fledermäuse ab und zum anderen schützt es die Bananen. Wir sind auf dem Weg nach Swasiland. Dies gilt als sicheres Land. Es ist eines der wenigen Königreiche in Afrika. Hans berichtet unterwegs dass seit 1981 in Südafrika Schulpflicht herrscht, mit Malzeiten in den Schulen. Die Analphabeten rate ist sehr gering. Die Einschulung findet mit 6 Jahren statt. 9 Jahre sind Vorschrift. Aber nach 4 Jahren gehen viele weg. Öffentliche Schulen vom Staat kosten im Monat ca. 400 Rand. Haben aber hohe Klassenzahlen bis zu 100 Kinder in einer Klasse. Lehrer brauchen keinen Abschluss. Schulkleidung ist vorgeschrieben. Der Transport zur Schule muss ebenfalls bezahlt werden. Wer seinem Kind eine gute Bildung ermöglichen will muss eine Privatschule finanzieren. Eine normale Privatschule kostet umgerechnet ca. 3000 Euro pro Kind und Jahr. Bei einer normalen Privatschule wird das Abitur in Europa nicht anerkannt, dafür muss eine bessere Privatschule finanziert werden. Ein Lehrer verdient ca. 400 Euro im Monat und muss davon noch die hohen Straßennutzungsgebühren zahlen. Wir kommen an Zuckerrohrfeldern vorbei. Hans erklärt dass hier 3-mal im Jahr geerntet werden kann. Dafür wird das Feld zunächst abgebrannt um Schlangen und Ratten zu vertreiben. Die Stängel bleiben übrig und werden geerntet. Kurz vor 10:00 Uhr erreichen wir einen Supermarkt (Superspar). Dort können wir für ein Picknick einkaufen, bis es schließlich um 10:45 Uhr weitergeht. Auch hier wird der Kontrast deutlich, Arme Gegenden und überdimensionierte Shoppingmalls gleich nebenan. Wir fahren nun durch die Zentrale von Mango und Litschi Anbau. Gelb blühende Bäume am Straßenrand beschreibt Hans als Süßdornakazien. Hans erzählt dass die Sangoma bei der Wahrsagung Knochen, auch Menschenknochen (Muti) vor sich herwerfen um daraus wahrzusagen. Es gibt auch in Südafrika Getränke zu kaufen, wo in den Flaschen Menschenknochen liegen. Dies ist zwar verboten aber trotzdem weit verbreitet. Auch Muti Morde soll es geben. An der Grenze zu Swasiland, steigen wir alle aus dem Bus aus und holen uns den Ausreisestempel von Südafrika ab. Zu Fuß geht es über die Grenze und dort holen wir wieder einen Einreisestempel zu Swasiland, natürlich jedes Mal mit Passkontrolle. Nach dem Grenzübergang steigen wir wieder in den Bus. Swasiland wurde 1968 ein politisch unabhängiges Land mit König. Wirtschaftlich ist es jedoch von Südafrika abhängig. Swasiland grenzt auch an Mozambique. Die Hauptstadt von Mozambique ist Maputo. Von Swasiland Mbabane. Swasiland ist so groß wie Schleswig Holstein. Der tiefste Punkt ist 21 Meter unter Normalnull. 1873 Meter ist der höchste Punkt. Swasiland hat alle Landschaften Afrikas, außer Wüste. Eine Stallung für Vieh nennt man hier Gral. Hier wird bevorzugt die Rinderrasse Nguni gehalten. Diese Rasse hat eine gute Haut die getrocknet wird. In Swasiland leben 66% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Trotzdem ist es eine stolze und zufriedene Nation. Es hat die niedrigste Kriminalitätsrate in Afrika und ist das kleinste Land der südlichen Hemisphäre, Gambia im Norden ist noch kleiner. Polygamie ist hier die Praxis. Die Familienführung muss Opfergaben bringen. Die Ziegen müssen weiß sein, dies ist Gastgeberpflicht. Bei Hochzeiten muss für die Braut gezahlt werden. Dies ist ein lukratives Geschäft, daher gibt es so viele Kinder. Eine Frau hat den Wert von ca. 15 Kühen, im Zulu Land 13. In Lesotho ist nur eine Frau erlaubt, dafür gibt es mehr Kühe. Sechs bis siebentausend Rand kostet eine Kuh. Der Ehemann ist verpflichtet seine Frau zu versorgen. Die zuletzt geheiratete hat die meisten Pflichten. Der König hat 14 Ehefrauen. Der Dorfverbund achtet darauf dass alle Vorgaben eingehalten werden. Die Aufgaben sind strikt nach Frauenarbeit und Männerarbeit getrennt. Im rechten Raum des Hauses muss immer ein frisch gemachtes Bett stehen, falls der Ehemann vorbei kommt. Laut Hans werden alle Ehefrauen gleich behandelt bzw. besucht. Auf Nachfrage, was denn ist wenn eine Frau mal nicht will, erklärt Hans dass Afrikanische Frauen keine Kopfschmerzen haben. Landwirtschaft wird hier nur zur Eigenversorgung betrieben, kein Kommerzdenken. Die Wirtschaft in Swasiland ist komplett in ausländischer Hand. Das Königshaus ist auf Steuereinnahmen ausgerichtet. An Bodenschätzen gibt es in Swasiland eine Kohlenmine und Asbest. Der Tourismus spielt eine große Rolle. Es werden Wandertouren, Pferdetouren etc. angeboten. Es gibt auch Eisenerzmienen. Auch der Holzanbau für Zellstoff wird hier im großen Umfang betrieben. Swasiland wird auch die Schweiz des südlichen Afrika genannt. Die bergige Landschaft ähnelt tatsächlich etwas der Schweiz. An einem Aussichtspunkt haben wir unser Picknick. Hier sind auch einige Verkaufsstände an denen handgefertigte Steinfiguren zum Kauf angeboten werden. So verschaffen sich die Bewohner einen kleinen Zuverdienst. Wir haben eine Stunde Mittagspause bis 13:55 Uhr. Hans erklärt das Marokko, Lesotho und Swasiland die drei Monarchien in Afrika sind. Der König in Swasiland hat die absolute Macht. Es werden regelmäßig 10 Abgeordnete gewählt. Der König setzt 20 Leute ein – ohne Unterschrift des Königs passiert gar nichts. Irgendwie erinnert die Landschaft auch an den Schwarzwald. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir das Hotel Forester Arms. Das Hotel ist im Kolonialstiel eingerichtet. Hier haben wir noch 3 Stunden Zeit zur freien Verfügung, die man entweder am Swimmingpool verbringen kann oder auch für einen Spaziergang nutzen kann, da es hier ja sicher sein soll. Die Hotelanlage liegt idyllisch in der Natur, so dass ich erstmal das nähere Umfeld erkunde. An der Einfahrt blühen strahlend blaue Tibouchina, in den Bäumen sind gerade Webervögel dabei Nester zu bauen. Abendessen gibt es heute um 19:00 Uhr als Menü. Die Besonderheit dabei ist das man sich jeweils 2 Vorspeisen, 2 Hauptspeisen und 2 Nachspeisen aussuchen kann um sich durchzuprobieren. Dafür wurden die Portionen extra klein gehalten. Zusätzlich konnte noch Salat und selbst gebackenes Brot geholt werden. Als Vorspeise gab es Spargelsuppe mit Käse, sowie Buscetta mit Tomaten und Mozzarella. Von den Hauptspeisen habe ich mich für Hähnchen chinesisch und Schweinefleisch auf Kartoffelpüree entschieden. Dazu gab es jeweils Butternutkürbis, Mangold und Kartoffeln, dies konnte wahlweise genommen werden. Als Nachspeise gab es Käsekuchen und Kaffeeeis. 290 km.


Heute gibt es Frühstück ab 7:00 Uhr. Um 7:15 Uhr sollen wieder die Koffer vor der Tür stehen. Abfahrt ist um 8:00 Uhr. Die Fahrt geht vorbei an einer Zellstofffabrik. Hans erklärt während der Fahrt dass es schwierig ist als weißer in Südafrika einen Job zu bekommen. Nach dem Gesetz werden immer Schwarze bei der Jobauswahl bevorzugt. Die 55 Abgeordneten in Swasiland werden alle 4 Jahre gewählt. Die Nachfolge des Königs darf nur von einer Frau geboren werden, die noch nie verheiratet war und noch kein Kind hat. Im August findet dazu ein Tanz statt um eine Frau zu heiraten und einen Nachfolger zu zeugen. Bei den Swasi und den Zulu galt es früher als feige wenn jemand heimkehrt, der einen Krieg verloren hat, diese wurden dann hingerichtet, viele blieben daher in einer anderen Gegend und kehrten nicht mehr zurück. 1987 waren 40% der Bevölkerung HIV positiv. Heute ist die Zahl vermutlich höher. Wir fahren an Ananas Plantagen vorbei. Swasiland heißt in der Landessprache Eswatini. Wir sehen den Wegweiser zu einer Lodge mit der Hans unseren Busfahrer ärgern kann. Die Zimmer in der Lodge sind offen, so dass Tiere hineingelangen können. Hans findet dies schön und meint Natur pur. Er erzählt dass alle schwarzen Busfahrer sich weigern in dieser Lodge zu übernachten und notfalls im Bus schlafen, da sie extreme Angst vor Schlangen etc. haben. Hans berichtet dass in seinem Zimmer eine Eule saß, was bei Schwarzen Furcht auslöst, wegen dem Aberglauben. Bei Privatreisen steuert er öfters diese Lodge an. Er zeigte dabei dem Busfahrer sein Zimmer damals, worauf hin dieser in seinem Bus übernachtete. Nun erklärte Hans unserem Busfahrer, dass er bei der nächsten Tour zu dieser Lodge darauf bestehen werde Goodwyn als Busfahrer zu bekommen. Dieser sagte gleich „No Way!“  Ein Stück weiter bei einer anderen Lodge haben wir von 10:45 Uhr bis 11:00 Uhr eine kurze Toiletten und Kaffeepause. Die Gegend wurde schon seit einiger Zeit flacher und wechselte vom Hochland über Middleland zum Lowland über. Dieses war reines Buschland und Wildnis welche von einzelnen Farmen und Dörfern unterbrochen ist. Um halb zwölf erreichen wir die Grenze zu Südafrika und gehen wie gewohnt wieder zu Fuß über die Grenze und durch die Aus- und Einreisebehörden. Nach der Grenze werden wir von der Polizei gestoppt, was eine Verzögerung zur Folge hat, da am Bus eine Genehmigung zum Grenzübertritt abgelaufen war. Hans schimpfte, das Goodwyn seiner Firma sagen soll, dass sie schleunigst die Genehmigung digital schicken soll und wenn so etwas noch mal vorkommt, wird Studiosus dieses Busunternehmen nicht mehr nehmen. Nach ca. 15 Minuten ging das Dokument anscheinend ein und wir konnten weiterfahren. Hans hat ja schon ein paar Mal angedeutet dass in Afrika die Uhren anders gehen. Dort hat man alle Zeit der Welt und nimmt auch alles nicht so genau. Er erzählte von seiner ehemaligen Haushälterin die grundsätzlich zu spät kam und jedes Mal wenn er sie darauf ansprach wie spät es ist meinte sie: „Die Zeit kommt morgen wieder“. Wir befinden uns in der Provinz Kwazulu Natal, diese hat zwar noch einen König, jedoch ohne Macht. Wir sind im Land der Zulu. Ein Bantustamm kam vom Norden hierher und siedelte sich an. Zulu heißt Himmel. Shaka war ein König der Zulu. Er wurde durch seine ausgeklügelten Kampftechniken berühmt. Er kehrte ab von traditionellen Kampftechniken und kehrte im Nahkampf ab vom Wurfspieß, sondern entwickelte einen kurzen Stoßspieß. Unter seiner Herrschaft stiegen die Zulu von einem kleinen Clan zu einem mächtigen Volk auf mit Macht über einen großen Teil des heutigen Südafrika. Für die Zulu bleibt er ein Nationalheld. Mittagspause haben wir 30 Minuten bis 13:10 Uhr. Für 14:00 Uhr sind wir für einen Game Drive – Wildbeobachtungsfahrt im HluHluwe Wildreservat angemeldet. Dies ist der älteste Wildpark Südafrikas. Ohne diesen wären die Spitzmaulnashörner bereits ausgestorben. Dort konnten sie geschützt überleben. Wir werden wie gehabt auf zwei Geländewagen aufgeteilt. Der Name HluHluwe bedeutet überliefert so viel wie – da wo Garn ist. Aus einer dornigen Schlingpflanze wurde Garn gewonnen, daher wurde der Name abgeleitet. Hier bezeichnet man das Breitmaulnashorn als White Rhino und das Spitzmaulnashorn als Black Rhino. In dem Park soll es 700 Spitzmaulnashörner geben und über 1700 Breitmaulnashörner. Die Spitzmaulnashörner sollen jedoch sehr selten zu sehen sein. Sie fressen Blätter von den Sträuchern und sind daher nie im offenen Gelände anzutreffen, sondern immer im Buschwerk. Außerdem sind sie nicht reviertreu und wandern. Breitmaulnashörner dagegen fressen Gras und bleiben im Revier, dieses wird durch das Männchen markiert und verteidigt. Die Fahrt ging ca. 20 Minuten später los, da der eine Fahrer des Geländewagens nicht rechtzeitig vor Ort war. Hans schimpfte mit dem pünktlichen Fahrer dass dies nicht geht, wenn wir um 14:00 Uhr bestellt haben, dann hat der Fahrer auch um 14:00 Uhr da zu sein. Nur der gerade anwesende konnte ja nichts dafür, er war ja pünktlich. Schließlich traf auch der zweite ein und es konnte los gehen. Die Fahrt ging durch eine ausgesprochen schöne bergige Landschaft. Es zeigten sich einige Nyala Antilopen, zu erkennen am weißen Querstrich im Gesicht, ansonsten haben sie Ähnlichkeit mit den Kudu. Auch Büffeln sind wir begegnet, einer von Ihnen verließ gerade sein Schlammbad und sah entsprechend verkrustet aus. Eine Horde grüner Meerkatzen kreuzte unseren Weg. Schnepfen waren zu sehen und Breitmaulnashörner. Ein Elefant, Zebras und Warzenschweine machten unsere Bekanntschaft. Die Big Five haben wir auf dieser Fahrt nicht gesehen, aber das hatten wir ja schon im Krüger NP. Unser Fahrer zeigte uns auch giftige Ballonpflanzen, der kleine Monarch Falter jedoch ist immun gegen dieses Gift, so dass die Raupen die Pflanze heimsuchen. An einem schönen Aussichtspunkt haben wir eine kurze Rast wo wir zur Toilette gehen können oder uns etwas zu trinken kaufen können. Hans hat vorher schon angedroht, dass die Fahrer ja die verspätete Zeit hinten anhängen sollen und ja nicht vor 17:20 Uhr zurück sein sollen. Er selbst war nicht auf der Safari dabei, sondern ist mit dem Bus schon mal zum Hotel gefahren und hat die Koffer auf die Zimmer bringen lassen. Als wir dann um 17:30 Uhr zurückkamen, hat uns der Bus wieder abgeholt. Kurz nach 18:00 Uhr treffen wir in unserer Lodge der Bushlands Game Lodge ein, die mitten im Busch liegt und jeder in einer kleinen Hütte untergebracht ist. Von den Zimmern aus kann man schon Tiere beobachten, es gibt aber auch eine überdachte Aussichtsplattform mit Sesseln mit Blick auf ein Stück Grasland. Hier kann man weidende Antilopen usw. beobachten. In den Bäumen hangeln sich die Meerkatzen von Ast zu Ast. Um 19:00 Uhr lädt uns Hans zu einem Sundowner in die Bar ein. Vor der Bar wurde ein Lagerfeuer angezündet und darum herum befinden sich bequeme Sitzmöglichkeiten. Jeder kann ein Getränk seiner Wahl bestellen. Auf der Lehne der Sitzmöglichkeit turnt eine Gottesanbeterin herum die ich eine Zeit lang beobachte bis sie verschwindet. Anschließend gehen wir ins Restaurant zum Abendessen. Heute gibt es Buffet. Ich probiere das leckere Impala Gulasch, es gab aber unter anderem auch Schweinebraten und noch einiges mehr. Die Angestellten boten nach dem Essen noch Gesangs- und Tanzeinlagen. Draußen war ein Obstbüffet für die Buschbabys (Galagos) aufgebaut. Leider ließen sich diese jedoch nicht blicken. Mir wurde erklärt, dass es jetzt hier im Sommer überall Früchte gibt und wenn sie unterwegs leckere Früchte finden oder Insekten, dann kommen sie nicht. Manchmal tauchen sie auf und manchmal nicht. Gut ich hatte Pech, heute kamen sie nicht vorbei. Früh lag das Obst immer noch dort.


Heute stehe ich extra um 5 Uhr auf um die Gelegenheit zu nutzen noch das eine oder andere Tier zu sehen. Ich sehe tatsächlich im Busch gleich bei meiner Unterkunft Nyala Antilopen. In den Bäumen turnen wieder die Affen umher. Am Aussichtspunkt treffe ich zwei weitere Reiseteilnehmer die auch Tiere beobachten wollen. Die Weidetiere sind schon aktiv am Grasen. Um 7:00 Uhr ging ich zum Frühstücken. Die Koffer werden um 7:15 Uhr abgeholt. Der Bus fährt um 8:15 Uhr ab. Zu den Fieberbäumen, erkennbar an der hellgrünen Rinde, erzählt Hans, dass sie ihren Namen daher hatten weil die Siedler von Malaria geplagt wurden und zunächst dachten dass dieses von den Bäumen übertragen wird, bis man merkte dass die Anopheles Mücke dahintersteckt. Dann fing man an von den Rinden der Fieberbäume Tee zu kochen und tatsächlich wurde die Malaria dadurch gelindert. Von 9:30 Uhr bis 10:00 Uhr besuchen wir nun ein Zulu Dorf. Eines welches wirklich auch von Zulus bewohnt wird. Zunächst werden wir mit der Begrüßungszeremonie bekannt gemacht. Ich weiß nicht warum, aber von den 19 Personen aus der Gruppe hat mich derjenige der uns seine Riten erklärte ausgepickt. Klar aus Scherz meinte er dass er schon zwei Frauen hätte und ich jetzt seine dritte Frau werden würde. Er meinte um ins Dorf zu dürfen muss erst mit Trommeln angefragt werden ob wir eintreten dürfen. Also habe ich die Stöcke genommen und getrommelt. Er meinte dies war die falsche Telefonnummer, weil von drinnen keine Antwort kam. Also zeigte er mir wie ich trommeln muss, dann kam auch prompt eine Antwort von drinnen. Uns wurde auch erklärt wie wir in der Zulusprache eine Begrüßung machen müssen und Antworten müssen. Diese Wörter habe ich mir aber nicht gemerkt. Es werden auch Klicklaute in der Sprache verwendet. Bei den Zulu werden immer erst die Männer begrüßt und dann erst die Frauen. Auch dürfen zuerst die Männer eintreten und dann erst die Frauen. Es wird erklärt wie die Speere hergestellt werden. Langspeer (Wurfspeer) und Kurzspeer als Stichwaffe. Bei allen Vorführungen müssen die Männer rechts stehen und die Frauen auf der linken Seite. Als nächstes wird gezeigt wie die verschiedenen Schilde aus Haut von Bullen hergestellt werden. Ein großes Schild für den Kampf und kleine Schilde zum Tanzen. Bei Hochzeit helle Schilde. Frauen zeigen wie sie Perlenschmuck herstellen – heute werden auch Glasperlen verwendet. Jetzt meint mein „Bräutigam“ dass er Durst habe und es Aufgabe der Frauen ist für ihn Wasser zu holen. Er legt mir einen Ring auf den Kopf und stellt mir einen leeren Behälter auf den Kopf, nun muss ich ein paar Meter gehen um symbolisch für ihn Wasser zu holen, da ich ja seine dritte Frau werden soll. Ich hab ihm gesagt dass deutsche Frauen aber sehr teuer sind. Er fragte wieviel. Ich meinte 25 Rinder. Daraufhin hat er ganz entsetzt getan. Die anderen haben gelacht. Er fragte ob ich nähen, kochen usw. kann, was ich bejahte. Dann fragte er ob ich auch Zulubier brauen kann. Dies habe ich verneint, woraufhin er meinte das ich dann nicht geeignet sei als Ehefrau. Nun gelangen wir zur Hütte wo die Sangoma und der Medizinmann auf uns warten. Es wird erklärt dass die Sangoma ausschließlich fürs Hellsehen zuständig ist. Auf Nachfrage wird erklärt dass ihre Fähigkeiten durchaus auf die Probe gestellt werden. Kehrt eine Sangoma von ihrer Ausbildung zurück wird etwas im Wald versteckt und sie muss sagen wo es liegt. So soll vor Scharlatanen geschützt werden. Der Medizinmann ist für die Heilung zuständig. Nach der Führung durch das Dorf werden noch verschiedene Tänze vorgeführt. Jetzt fahren wir auf der N2 Richtung Süden weiter, wieder vorbei an Holzanpflanzungen, Farmland in Hwazulu Natal. Immer wieder kommen wir auch an Privaten Wildreservaten vorbei, wo uns erklärt wird, dass hier oft horrende Preise gezahlt werden um ein Tier erlegen zu dürfen. In Afrika ist es so, dass jeder auf seinem Grundstück Wild schießen darf und wenn sich ein Wild auf Privatgrundstück verirrt, dann gehört es einem. In manchen Reservaten werden auch nur Fotosafaris angeboten. Hans erklärt das früher 6000 Inder aus niedrigen Kasten zur Bewirtschaftung der Zuckerrohrfelder geholt wurden in der Nähe um Durban durch die Engländer. Der Sand um Durban ist Titanhaltig und wird abgebaut. Wir überqueren den Tugela Fluss. Kurz vor Durban sehen wir hin und wieder bereits den indischen Ozean. Wir fahren durch Babito einem Touristenort, hier soll alles sehr teuer sein. Mahatma Ghandi soll in Durban als Anwalt seine Landsleute vertreten haben. Hans erklärt dass er mit uns zum indischen Markt fährt. Dort kennt er einen Gewürzhändler der uns zeigt aus welchen Gewürzen Curry gemischt wird. Vorher machen wir jedoch noch eine kleine Stadtrundfahrt wo wir die wichtigsten Gebäude wie Postgebäude, Stadthalle und Hafen gezeigt bekommen. Durban hat 4 Millionen Einwohner und ist die 2. Größte Stadt. Johannisburg 8,5 Millionen. Im indischen Markt bekommen wir von Buddy, dem Besitzer des Ladens Informationen zu Curry. Es werden Currymischungen angeboten die zu Fisch passen, andere zu Fleisch, welche die mehr oder weniger scharf sind. Im indischen Markt können wir uns noch bis 15:00 Uhr aufhalten bis der Bus uns zum Hotel Elangeni bringt. Wir sollen aber ja nicht woanders hin gehen, da dies zu gefährlich wäre. Hans erzählt das Howard Carpendale und Xavier Naidoo aus Durban kommen. In Durban ist auch eine sehr hohe Kriminalität, daher sollen wir auf keinen Fall in die Stadt gehen und uns auch nicht auf der Rückseite des Hotels aufhalten. Im Bus soll nichts liegengelassen werden was zu einem Einbruch verleiten würde. Der Stadtstrand der genau gegenüber vom Hotel ist, soll ungefährlich sein. Wer möchte kann hier Baden gehen. Hans meint wenn man sich genau zwischen den Flaggen aufhält, dann kommen auch keine Haie an den Strand. Die wissen dass sie hier nicht herkommen dürfen. Wenn doch sollen wir es ihnen halt sagen. Der Rest des Nachmittags steht zur freien Verfügung, deshalb gibt es auch kein Abendessen im Programm. Hans empfiehlt im Hotel das Steakrestaurant und ist bereit für uns Reservierungen vorzunehmen. Ich verabrede mich für halb acht mit ein paar Leuten aus der Gruppe dieses Restaurant zu besuchen. Vorher gehe ich an den Stadtstrand und an die Promenade. Vom Steg aus sieht das Meer mit Plastikteilchen verschmutzt aus, ich sah mich daher nicht angesprochen darinnen zu baden, vielmehr schlenderte ich etwas am Strand entlang. Alle Zimmer haben Meerblick zum indischen Ozean. Hans meinte dass dies in Südafrika so üblich sei. Unsere gesamte Gruppe ist im 17. Stock untergebracht, von wo aus wir einen schönen Überblick haben. Auch die Fenster lassen sich öffnen. Abends esse ich ein Filetsteak mit 300 Gramm, dazu Pommes und Pilze, sowie einer Soße. Das Ganze hat 280 Rand gekostet. Michael, ein Mitreisender aus Schwaben, der heute Geburtstag hat, lädt uns (6 Personen) anschließend noch zu einem Drink in die Hotelbar ein, die wir so gegen halb zwölf als letzte Gäste noch schnell vorm abschließen verlassen. Die Hotelbar befindet sich beim Swimmingpool mit Meerblick. 350 km.


Heute können wir ausschlafen. Es müssen erst um 10:15 Uhr die Koffer vor die Tür gestellt werden und der Bus fährt erst um 11:00 Uhr zum Flughafen. Das Frühstücksbüffet im 2. Stock ist sehr reichhaltig. Es gibt nichts was es nicht gibt. Sogar Schlagsahne. Nach über einer Stunde gemütlichem Frühstück mache ich mich fertig zur Abreise. Vom Frühstücksraum aus hat man einen guten Blick auf den Stadtstrand und den indischen Ozean. Vorbei am Stadion erreichen wir kurz vor 12:00 Uhr den Flughafen. Das einchecken geht zügig voran, auch der Sicherheitscheck. Das Abfluggate A 12 ist ebenso nach nur kurzer Wegstrecke zu erreichen. Um 12:55 Uhr ist bereits Boarding. Reguläre Abflugzeit am King Shaka Airport ist um 13:25 Uhr. Um 15:10 Uhr starten wir mit einem Bus, der gleichen Firma und ähnlicher Bauart mit dem neuen Fahrer Keith, in Port Elizabeth. Die Koffer waren schnell da, so dass alles zügig ging. Hans beginnt auch gleich uns die wichtigsten Informationen weiterzugeben. So erzählt er dass Port Elizabeth auch Windy City genannt wird, sie hat jedoch viele Namen und wird auch Outdoor City genannt. Hier floriert die Fahrzeugproduktion wie z.B. General Motors, VW und Ford. Wir befinden uns in der Provinz Eastern Cape, wo Port Elizabeth die größte Stadt ist. Es ist die 2. Größte Provinz in Süd Afrika. 1820 erhielt die Stadt ihren Namen. Vorbei geht es am alten Hafen und der Innenstadt, sowie dem großen Township. Hans erklärt dass es in der Welt 6 verschiedene Pflanzenreiche gibt. Hier ist der weltweit einmalige Kapflorale Feinbusch (Capensis) – Fynbosh die Vegetation. Dazu gehören Heidekrautgewächse, Proteen usw. Es gibt hier 16 Tausend verschiedene Blütenpflanzen und 20 Sprachgruppierungen. 85% der Bevölkerung sind die Xhosa. Sie haben die aufwändigste Sprache mit Klicklauten. Der Stamm hat zu den Bantu gehört und sie haben die San und Khoi verdrängt. Das nördliche Südafrika ist ein Sommerregengebiet, die Kapregion dagegen ein Winterregengebiet. Die Gardenroute dagegen ist ein ganzjähriges Regengebiet, daher stammt der Name Gardenroute, von Garten Eden abgeleitet, als die Siedler aus dem Trockengebiet kamen und hier alles grün war. Die Temperatur heute beträgt so um die 22 Grad. Die Landschaft und die Häuser hier erinnern eher an Europa. Es gibt hier 22 deutsche Städtenamen. Um 15:45 Uhr fängt es an zu regnen. Um 16:20 Uhr haben wir an einer Raststätte bei strömendem Regen 15 Minuten Pause. Tsitsikamma kommt aus der Hottentottensprache und bedeutet: Wenn Regen auf fließendes Wasser fällt. Wir passieren Windräder – Hans meint dass man diese als Alibi gebaut hat, da Südafrika das Klimaabkommen unterzeichnet hat. Dabei werden jedoch neue Kohlekraftwerke gebaut. Für Fleisch werden auch hier Jersey Rinder gehalten. Für die Milchproduktion Friesländer Kühe. Hin und wieder kommen wir an Geflügelfarmen vorbei. Immer noch im Regen erreichen wir die Tsitsikamma Lodge in Storms River, unser heutiges Quartier. Jeder wird in einzelnen Blockhütten untergebracht. Schade dass es in Strömen regnet und das schön angelegte Hotelgelände nicht näher erkundet werden kann. Mit Regenjacke bewaffnet geht es um 19:00 Uhr ins Restaurant wo ein Buffet auf uns wartet. Die Getränke zum Essen werden heute nicht gleich bezahlt, sondern werden auf die Zimmerrechnung geschrieben und sollen morgens vor der Abfahrt bezahlt werden. Heute haben wieder zwei Personen Geburtstag und der Hotelmanager spendiert eine Flasche Champagner aus diesem Anlass. 170 km


Es hat die gesamte Nacht durchgeregnet. Auch jetzt regnet es noch in Strömen. Um 7:00 Uhr gibt es Frühstück. 7:45 Uhr Koffer vor die Tür und 8:30 Uhr Abfahrt. Hans sagt gleich das heute eigentlich eine Walbeobachtungsfahrt als Extratour bei gutem Wetter möglich gewesen wäre, aber bei dem Regen und schlechter Sicht gibt es da keine Chance. Unsere Fahrt geht zunächst in den Tsitsikamma Nationalpark. Es regnet immer noch. Hier gibt es noch den ursprünglichen Südafrikanischen Regenwald. Als wir aus dem Bus steigen hört es glücklicherweise auf zu regnen. Welch ein Glück, denn es steht eine kleine Wanderung an. Auf Holzblanken führt ein Weg durch den ursprünglichen Urwald zur Storms River Hängebrücke. Über die gehen wir noch, dann kann jeder auf eigene Faust den Rückweg antreten. Insgesamt haben wir 2 Stunden Aufenthalt. Wir erleben nicht nur den Urwald, sondern auch die Küstenlandschaft, wo Austernfischer zu sehen sind, Kormorane, auch Weißbrustkormorane und Möwen. Auch kleinere Wasserfälle werden passiert. In der Nähe des Parkplatzes sind jede Menge Klippschliefer zu sehen die sich an den Pflanzen zu schaffen machen. Auch wenn man es den Winzlingen nicht ansieht, aber Klippschliefer sind mit Elefanten verwandt. Die Bonsaielefanten haben, wie ihre großen Verwandten 22 Monate Tragzeit. Am Parkplatz sind wieder Bewirtungsmöglichkeiten, so dass der eine oder andere einen Kaffee zu sich nimmt. Nun geht es weiter zur Bloukransbrücke. Die mit 216 Metern tiefste Bungeejumpingbrücke der Welt. Als wir dort ankamen, konnten wir auch tatsächlich welche springen sehen. Von 11:30 Uhr bis 12:00 Uhr haben wir hier Aufenthalt. Während die meisten nach der Besichtigung der Brücke sich den zahlreichen Souvenierständen mit Steinfiguren widmen, habe ich Proteenbüsche und Bäume, sowie verschiedene Heidekrautgewächse erblickt und diese inspiziert bis es weitergeht. Wir fahren jetzt über die Bloukransbrücke mit einem tollen Blick in die Schlucht (Bloukranspass). Auch hier gibt es hin und wieder Kiefernplantagen. Am Straßenrand sind rechts und links Proteensträucher, die meisten sind jedoch bereits abgeblüht, nur vereinzelte Blüten sind noch zu sehen. Nach der Brücke sind wir in der Westkap Region angekommen. Hans meint dass hier bessere Lebensbedingungen im Bildungssektor herrschen. Wir erreichen Plettenberg. Der Strand dort hat 11 km Länge. Wir haben vom Bus aus Blick auf 2 Lagunen. Hans erklärt das Walfang in Südafrika verboten ist. Von Juni bis Dezember kommen viele Walarten an die Bucht unter anderem Buckelwale und Kap Pelzrobben. Hier in der Gegend sehen wir viele rot blühende Eukalyptusbäume. In Plettenberg fahren wir einen Aussichtspunkt an mit Blick aufs Meer. Dort haben wir bis 13:00 Uhr 15 Minuten Aufenthalt. Auch in Plettenberg wieder der Kontrast von Arm und Reich. Rechts der Hauptstraße endlose Townships und links abgeschirmte gehobene Wohngegenden. Während der Fahrt hat es hin und wieder mal geregnet. Auf Nachfrage erklärt Hans dass jemand 1350 Rand Grundrente im Monat bekommt wenn er nachweisen kann, dass er nicht mehr als umgerechnet 3 bis 4 Tausend Euro im Jahr verdient. Auch an der Garden Route gibt es Wildparks. Der Knysna Forest ist 85 Tausend Hektar groß und ist das größte natürlich gewachsenes Waldgebiet in Südafrika. Vor uns liegt die Lagune von Knysna. Hier gibt es eine Seepferdchenart, die nur hier vorkommt und sonst nirgendwo auf der Welt, das Hippocampus Capensis. Um 13:45 Uhr sind wir im Hotel Log Inn in Knysna angekommen, ein Holzgebäude das etwas an den Wilden Westen erinnert. Mit noch ein vieren aus der Gruppe, gehe ich an die Waterfront zum bummeln. Dort trinken wir auch noch eine Kleinigkeit. Im Laufe des Nachmittags fängt es wieder an zu regnen. Für das Menü beim Abendessen sollte man sich bereits im Bus entscheiden. Hans hat dann die Bestellung per Telefon durchgegeben, damit es schneller geht. Einige haben Austern und Muscheln bestellt. Dafür bin ich aber nicht zu begeistern, daher habe ich als Vorspeise Carpaccio gewählt, als Hauptspeise ein Sirlonsteak. Um 18:45 Uhr treffen wir uns an der Rezeption und gehen an die Waterfront ins Restaurant Dry Dock. Hier sind im 1. Stock Tische für uns reserviert. 90 km.


Um 6:30 Uhr gibt es Frühstück, um 6:45 Uhr stehen die Koffer vor der Tür und um 7:30 Uhr ist Abfahrt, denn wir haben heute eine lange Fahrtstrecke zurückzulegen. Der Himmel sieht heller aus, im Augenblick regnet es nicht. Als wir jedoch kurz vor Sedgefield ankommen fängt es wieder an zu regnen und wird auch den übrigen Tag nicht aufhören. Beim Marschland Vlei genannt sehen wir einen prächtigen Regenbogen genau über der Flußmündung des Swartvlei. Es ist hier alles Süßwasser mit Reedgras. Im Hintergrund befinden sich die Tsitsikammaberge. Fahren an Wilderness und dessen Strand vorbei. Am Kaaimans River ist von oben eine Eisenbahnbrücke zu sehen. Der Kaaimans River wird auch Keerom River genannt. Wir halten hier 15 Minuten an einem Aussichtspunkt wo man einen guten Blick in die Schlucht und die Eisenbahnbrücke hat. Der Regen hat solange auch mal kurz Pause gemacht. Als wir George erreichen sehen wir auch den Wegweiser nach Outshoorn wo Hans wohnt. Outhoorn ist das Zentrum für Straußenzucht. Dies nimmt Hans als Aufhänger um uns über die Straußenzucht zu informieren. Der Strauß entwickelt sich innerhalb von 12 Monaten vom Küken zum großen Vogel. Mit 14 Monaten werden sie geschlachtet, das Fleisch ist sehr cholesterinarm. Wenn ein Strauß rennt kann er 70 Stundenkilometer erreichen. Er ist nicht sehr intelligent und hat nur 20 g Gehirn. Er handelt nach Instinkt. Bei einem Angriff soll man sich flach auf den Boden legen. Bis zum 12 Monat kann man optisch nicht erkennen ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt. Hans macht einen Scherz und meint manche legen Spiegel aus und die Strauße die beim Spiegel stehen bleiben sind Weibchen. Wir kommen am Flughafen von George vorbei zu dem Hans nach Beendigung der Rundreise von Kapstadt aus hinfliegt. In George sind 3 Ernten im Jahr möglich. George gilt auch als inoffizielle Hauptstadt der Gardenroute mit 200 Tausend Einwohnern. In dieser Gegend gibt es auch Hopfenanbau und Möbelindustrie. Gelegentlich sehen wir auf der Weiterfahrt Strauße auf dem Feld, auch Paviane haben wir von weitem gesehen. In Mossel Bay angekommen erklärt Hans dass der Name aus dem Holländischen stammt und Muschel bedeutet. In 1400 Meter Tiefe soll hier ein großes Gasfeld im Meer existieren. Dieses wird abgebaut um Benzin und Diesel zu produzieren. Hier gibt es auch immer wieder Haiattacken. Wir gehen ins Museum, dieses ist auch zum Teil im Freien, dazu gehört ein alter Milchholzbaum, er war das erste Postamt in Südafrika. In diesem Baum hinterlegten Seefahrer ihre Nachrichten. Heute ist es ein Briefkasten für Touristen. An der Bucht ist am 04.02.1488 Bartolomeu Diaz als erster Europäer gelandet mit seiner Karavelle Sao Cristovao. Im Museum besichtigen und betreten wir einen Nachbau des Schiffes. 8 Jahre nach Bartolomeu Diaz kam auch Vasco da Gama hier an. Es werden auch die Pflanzen der Region hier erklärt. Im Freien sind ebenfalls auf einem Pfad die Pflanzen beschildert. Bis um 9:50 Uhr haben wir Aufenthalt im Museum. Es beginnt wieder zu regnen. Wir kommen durch ein Getreideanbaugebiet. Hier wird auch die Bitteraloe Aloe Ferox angebaut. In Albertina besuchen wir das Unternehmen Alcare Aloe. Hier haben wir 30 Minuten Aufenthalt, wo noch mal der gelbe Saft der Bitteraloe gezeigt und erklärt wird und dass dieser gegen Entzündungen hilft. Das weiße Innere wird für Pflegeprodukte verwendet. Weiter werden die einzelnen Produkte welche aus Aloen gewonnen wurden erklärt. Es scheint für alles ein Mittel zu geben. Im Laden können die Produkte gekauft werden. Eine Cafeteria ist auch dabei, wo ein Kaffee getrunken werden kann. Auf der Weiterfahrt erklärt Hans dass sich im Boden roter und gelber Ocker befindet, dieser wird hier abgebaut zur Farbgewinnung, ansonsten gibt es hier in der Kap Region keine Bodenschätze. Riversdale ist landwirtschaftlich geprägt. Geographisch kommen hier der indische und der atlantische Ozean zusammen. Tatsächlich kann man den Punkt nicht genau bestimmen, da das Wasser je nach Jahreszeit unterschiedlich schnell fließt. Deklination – Winkel zwischen Südpol und magnetischem Pol – die Kompassnadel dreht sich. Das Cap Agulhas ist der südlichste Punkt von Afrika nicht das Kap der guten Hoffnung. Nach Cap Agulhas geht es bei Swellendam die Straße runter. Mischlinge werden hier Colours genannt und werden häufig diskriminiert. Südafrika war früher nicht bevölkert. Die Hottentotten kamen her und die Holländer auch. Deutsche kamen in die holländische Kolonie. Bauer heißt Bure. Holländische Soldaten waren nach 5 Jahren frei und wurden dann zu Landwirten. Es herrschte ein Männerüberfluss. Holland hat Frauen hergeschickt, die geheiratet wurden, jedoch nicht genügend. Sklaven aus Malaysia etc. wurden ebenso geheiratet. Es gab viele Mischehen. Ein Viertel der Männer haben farbige Frauen geheiratet. Dies war wichtig um Südafrika weiterzuentwickeln. Diese reden Africaans. Mittlerweile fahren wir durch Heidelberg mit ausgeprägter Pferdezucht. Der ständige Regen nervt langsam, da man wenig von der Landschaft mitbekommt. Hans erklärt, dass es in Südafrika insgesamt 4 Ibisarten gibt unter anderem den Heiligen Ibis und den Glanzibis. Weiter erklärt Hans dass Kapstadt die älteste Stadt Südafrikas ist – 1652, Stellenbusch die zweitälteste und Swellendam die 3. Älteste – 1745. In Swellendam besuchen wir den als Museum geführten Sitz eines Landvogtes aus den Jahren 1785 – 1790. Bei strömendem Regen rennen wir ins Museum. Der rechte Anbau des Gebäudes war als Amtsgebäude geführt worden und der linke Flügel als Wohngebäude. Die Einrichtungen sind noch originalgetreu. Wieder in strömendem Regen laufen wir zum Bus, der um 13:00 Uhr wieder weiterfährt. Swellendam hat 70 Tausend Einwohner und ist Distrikthauptstadt. Hier gibt es noch viele Viktorianische Häuser. Der Regen kommt meistens von der Atlantikseite bei Kapstadt und zieht hoch bis teilweise nach Durban. In Riviersonderend haben wir 30 Minuten Pause in der Ou Meul Bakkery, die berühmt für seine Pasteten ist. Es regnet auf der gesamten Fahrstrecke, so dass man gar nicht die Landschaft bestaunen kann. Caledon hat deutschen Einfluss, der heute aber auch schon weniger geworden ist. Hans berichtet wieder von der ehemaligen holländischen Kolonie und dass damals strenge Maßregeln herrschten. Nur Deutsche durften einwandern. Es wurde nur holländisch gesprochen. Immer mehr Sklaven kamen, auch Franzosen. Französisch hat auf das Holländische eingewirkt, auch das Englische, Portugiesische und die Khoisprache. Später hat man festgestellt dass die Sprache mit holländisch nichts mehr zu tun hat. Sprachwissenschaftler haben dann 1875 Africaans als eigene Sprache anerkannt. Africaans ist die jüngste Sprache aus einem Sprachmischmasch entstanden. 1975 wurde die Sprache feierlich eingeweiht und verehrt. Danach folgte ein Aufstand der schwarzen Bevölkerung gegen die Sprache, da es angeblich eine Sprache der Weißen sei, dabei sprachen auch viele Schwarze die Sprache. Africaans ist immer noch Unterrichtssprache und kann mit dem Plattdeutschen verglichen werden. Wir kommen durch eine für den Apfel- und Birnenanbau bekannte Gegend. Hans erklärt dass es weltweit über 600 Erikaarten gibt. Wir fahren über den Hawhoeckpaß, leider bei schlechter Sicht und Regenwetter. Hans berichtet dass es vor ein paar Jahre eine Wasserkrise in Kapstadt gab, zum einen weil es dort 24 Jahre nicht geregnet hat, zum anderen weil die Wasserleitungen schlampig gewartet wurden. Am Sir Lowry`s Paß weht ein heftiger Wind, so dass der Bus wackelt. Bei schönem Wetter soll man von hier bis Kapstadt und zum Tafelberg blicken können. Wir befinden uns in der Weingegend von Summerset West. Hier haben wir einen Toilettenstopp, dabei müssen wir aufpassen nicht umgeweht zu werden. Um Stellenbusch gibt es 140 Weingüter. Wir fahren immer noch auf der Straße N2 Hans berichtet von Kapstadt, hier soll das Wetter unberechenbar sein. Es kann an einem Tag 4 Jahreszeiten geben. Kapstadt hat 4 Millionen Einwohner. Es ist eine sehr internationale Stadt. Damals gab es mehr Deutsche als Holländer unter holländischer Regie. Wir erreichen Kapstadt, dort scheint die Sonne. Der Tafelberg hat sein berühmtes Tischtuch aufgelegt – Wolkendecke die sich auf den Tafelberg legt. Es geht vorbei an den Capetown Filmstudios, hier sieht man von der Straße aus ein Schiff auf dem Trockenen, auch an Kilometerlangen Townships geht es vorbei. Um ca. 17:00 Uhr erreichen wir unser Hotel. Das Sun Square City Bowl. Jeder muss beim Einchecken unterschreiben, da dies die örtliche Polizeibehörde verlangt. Hans muss außerdem die Kopie unserer Reisepässe vorlegen. Abendessen gibt es als Menü im Restaurant des Hotels. Wieder konnte man aus verschiedenen Gerichten auswählen. Als Vorspeise gab es Salat, dann Hühnchen und als Nachspeise eine Art Schokotörtchen. 510 km auf gut ausgebauten Straßen.


Wieder um 6:30 Uhr gibt es Frühstück, damit wir gleich um 7:30 Uhr abfahren können. Wir bleiben 3 Nächte in diesem Hotel, so dass heute keine Koffer vor die Tür müssen. Es herrscht strahlender Sonnenschein. Hans will noch vor dem großen Andrang am Tafelberg ankommen. Bereits am Vortag hat er die Karten für die Seilbahn verteilt. Rechts vom Tafelberg von der Stadt und Bucht aus gesehen ist der Löwenkopf (Lionspeak) genannte Berg, an der Verlängerung nennt man den Berg am Ende Signal Hill. Der Tafelberg ist ohne Tischtuch, es herrscht klare Sicht, als wir mit dem Bus oben ankommen. Allerdings sind wir die einzigen Gäste, was uns sehr bedenklich erscheint. Dies ist auch begründet denn die Seilbahn fährt nicht, da zu viel Wind weht. Also machen wir noch ein paar Fotos von der Aussicht auf die Bucht und beginnen mit der Stadtrundfahrt. Zunächst geht es zur Camps Bay, dort haben wir 10 Minuten Aufenthalt um die 12 Apostel zu besichtigen – tatsächlich sind es jedoch 18 Bergkuppen. Die Zwölf Apostel sind eine Bergkette, die sich in Kapstadt vom Plateau des Tafelbergs entlang der Küste des Atlantiks in südwestlicher Richtung bis Hout Bay erstreckt. Seit 1998 ist das Gebiet Teil des Table-Mountain-Nationalparks. Aber auch die Bucht mit dem Strand sind Fotos wert. Die Weiterfahrt führt durch Clifton. Im Meer sind entlang der gesamten Küste Granitblöcke verteilt. Diese haben die Schifffahrt erschwert, viele Schiffe sind gesunken, weil sie auf ein Riff gelaufen sind. Clifton ist ein exclusiver Ort in dem viele Promis wohnen. Seapoint ist der am dichtesten besiedelte Ort. Die Strandpromenade ist 8 km lang. Das Hotel Winchester Mansions hat mal Dieter Thomas Heck gehört. An diesem fahren wir vorbei. Als nächstes passieren wir das Greenpoint Stadion, wo die WM 2010 ausgetragen wurde. In der Innenstadt geht die Fahrt vorbei an der Bartolomeu Diaz Statue. Hier reiht sich ein Denkmal ans nächste. Als nächstes sehen wir ein Monument für drei große Kriegseinsätze. Wir erreichen den Bahnhof und seinen Vorplatz. An der Festung, Burg steigen wir kurz aus, denn der Bus darf hier eigentlich nicht halten. Aber für ein Foto einmal zur Burg und dann zur gegenüberliegenden Seite der Stadthalle und dem Platz davor, wo einst Nelson Mandela nach seiner Freilassung sprach. Dort sollte eigentlich auch eine Nelson Mandela Statue stehen, doch die war weg. Bis 10:20 Uhr haben wir anschließend eine Stadtführung zu Fuß, vorbei am Parlamentsgebäude. Hans meint wenn wir ihm versprechen alle dicht zusammenzubleiben und ja Abstand zu den Menschen zu halten geht er mit uns zum grünen Markt. Dort gibt er uns zehn Minuten zum Bummeln. Um den grünen Markt herum, haben sich überall Obdachlose niedergelassen, die sich unter Plastikplanen eingerichtet haben. Damit niemand bestohlen wird, sollen wir äußerste Vorsicht walten lassen. Weiter geht es zum Regierungsgebäude des Präsidenten, durchs Tor können wir einen Blick werfen. Vor dem Eingang zum Company`s Garden –im 17: Jahrhundert gepflanzt, sind Squirrels – Eichhörnchen damit beschäftigt Nüsse zu verstecken. Natürlich sind hier auch gleich Leute vor Ort die Nüsse verkaufen, die dann an die Eichhörnchen verfüttert werden können. Im Company`s Garden erklärt Hans einzelne Bäume und Pflanzen. Zu sehen ist der älteste Birnbaum, der bereits abgestützt werden muss. Hier steht auch wieder eine Statue mit den Söhnen des Zeus, die wir schon in Pretoria gesehen haben. Vom Garten aus hat man auch einen klaren Blick auf den Tafelberg. Als nächstes fahren wir durch das malaysische Viertel mit seinen bunten Häusern, stoppen kurz am Hotel damit wir unsere unnötigen Sachen ins Hotel bringen können. Weiter geht es zur Waterfront. Hans erklärt noch kurz die Wege, auch wie wir wieder zurück zum Hotel kommen können, denn wir haben jetzt den restlichen Tag frei und können ihn gestalten wie wir wollen. Während manche auf ihren Helikopterrundflug warten, schließe ich mich 3 anderen an und mache eine Hafenrundfahrt, diese kostet 100 Rand pro Person und dauert 30 Minuten. Vorbei geht es dabei an Fischtrawlern und einem Kabelverlegeschiff. Neben unserem Boot taucht kurz eine Robbe auf, verschwindet aber gleich wieder. Vorbei an der Anlegestelle wo die Überfahrt nach Robben Island, der Gefängnisinsel zu Zeiten der Apartheid, stattfindet. Hier sehen wir einige Robben auf einem Holzdeck. Vor dem Hafen liegt die Aida und wartet darauf in den Hafen einfahren zu können, denn dort liegen bereits zwei Kreuzfahrtschiffe, eines davon ist ein MSC Kreuzfahrtschiff. Auf der Rückfahrt zur Anlegestelle sehen wir noch Robben die es sich in Autoreifen bequem gemacht haben. Die Autoreifen wurden als Puffer an der Kaimauer befestigt. Heute hat Gudrun eine weitere aus der Gruppe Geburtstag. Von dieser werden wir nach der Hafenrundfahrt noch zu einem Drink eingeladen. Nachdem die Hubschrauberrundflügler wieder zurück sind, macht sich ein Teil der Gruppe auf um mit Hans zu einem Zwischenhändler zu gehen, den er gut kennt, um Schmuck aus Tansaniten anzuschauen. Gekauft hat keiner etwas, wie ich später erfuhr. In Schaufensterauslagen habe ich Schmuck mit den herrlich blauen Tansaniten gesehen, der auch wirklich Klasse aussieht, aber man muss nicht alles haben. Einer geht nicht mit, mit diesem bummele ich eine Zeitlang an der Waterfront entlang. Es gibt hier unendlich viele Geschäfte, Einkaufsmalls mit Security, Markthallen und Restaurants. Vor dem Aquarium werden eine Zeitlang afrikanische Ohrenrobben beobachtet, die sich auf einem Holzdeck tummeln. Zwei Bullen streiten sich und attackieren sich immer wieder. Andere Robben räkeln sich im Wasser. Als ich keine Lust mehr habe herumzulaufen mache ich mich alleine zu Fuß auf zum Hotel. Es ist schon ein Stück zu Laufen, klappt aber Problemlos. Hans meinte ja dass man nur nicht bei Anbruch der Nacht unterwegs sein soll. Um halb vier erreiche ich das Hotel und mache mir auf dem Zimmer erst mal einen Tee, bevor ich unter die Dusche gehe. Abends esse ich im Hotelrestaurant und lasse mit einem Steak den Tag ausklingen. Ich konnte mich an den Tisch zu 3 anderen gesellen, die zeitgleich auch dort speisten. Zwei aus der Gruppe hatten heute das Cafe`Mama Africa besucht. Manche berichteten, dass sie auf dem Heimweg verfolgt wurden und jemand versucht hatte, sie zu bestehlen. Dies konnte jedoch durch schnelles umdrehen verhindert werden. So hatte jeder seine eigenen Erlebnisse.


Heute starten wir einen erneuten Anlauf zum Tafelberg, deshalb musste auch heute wieder früh aufgestanden werden. Wie gehabt 6:30 Uhr Frühstück und 7:30 Uhr Abfahrt zum Tafelberg. Heute haben wir Glück die Gondeln fahren. Der Boden der einzelnen Gondeln der Seilbahn dreht sich während der Fahrt, so dass jeder mal den Blick zur Bucht hat. Hans hat uns vorher gebrieft, dass wir uns gleich an den Fensterscheiben breit machen sollen, bevor diese besetzt sind, damit wir einen guten Ausblick haben. Dies hat auch gut geklappt. Auf dem Berg ist kein Wölkchen, absolut klare Sicht. Wir bekommen bis 9:15 Uhr Zeit um auf dem Tafelberg herumzulaufen. Um 9:15 Uhr sollen wir uns wieder an der Stelle treffen, an der die Gondeln wieder nach unten fahren. Der Löwenkopf ist links zu sehen, die Teufelsspitze – Devilspeak rechts. Unterhalb des Tafelbergs wachsen unendlich viele Proteen. Leider sind sie bereits zum größten Teil abgeblüht, so dass nur noch ein paar vereinzelte Blüten zu erkennen sind. Auch auf dem Tafelberg blühen verschiedene Pflanzen, meist Heidekrautgewächse. Die Pflanzen dort sind streng geschützt und dürfen auf keinen Fall gepflückt werden. Dies wird auch überwacht. Nach vorne hat man einen Überblick auf Kapstadt und den Atlantik. Auf der hinteren Seite sind die zwölf Apostel teils zu sehen und Camps Bay, rechts unten Seapoint. Nun geht es mit der Gondel wieder nach unten und um 9:30 Uhr sitzen wieder alle im Bus. Wir fahren nun entlang der malerischen Küstenstraße, vorbei an Camps Bay, Llandudnow zum Kap der guten Hoffnung. An der Houtbay stoppen wir an einem Aussichtspunkt ca. 10 Minuten. Die Küstenstraße, der Chapman`s Peak Drive ist spektakulär, das Wasser tiefblau. Der Chapman’s Peak Drive ist eine neun Kilometer lange Küstenstraße auf der Kap-Halbinsel südlich von Kapstadt. Er schlängelt sich in 114 Kurven unmittelbar zwischen Meer und steilen Felswänden entlang von Hout Bay nach Noordhoek und führt über den Chapman’s Peak, einen 160 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt. Zahlreiche Touristen befahren täglich diese Strecke und viele Autokonzerne drehen vor dieser Kulisse Werbeaufnahmen. Die Bauarbeiten begannen 1915 unter teilweise lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen auf den schroff ins Meer abfallenden Steinhängen. Sieben Jahre später, 1922, konnte die Straße für den Verkehr freigegeben werden. Trotz der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h war die Fahrt über den Chapman’s Peak Drive nicht ungefährlich. Immer wieder fielen Felsbrocken herab und erschlugen Menschen. Bei regennasser Fahrbahn kamen viele Autos ins Schleudern, prallten gegen die Felsen oder stürzten in die Tiefe. Die Unfälle häuften sich und als im Januar 2000 dreißig Prozent der Strecke verschüttet wurden, sperrte man die Straße. Man installierte riesige Fangnetze für herabfallendes Gestein und sprengte an zwei besonders gefährlichen Streckenabschnitten einen Tunnel bzw. Halbtunnel in den Fels. Im Dezember 2003 konnte der Chapman’s Peak Drive wieder für den Verkehr geöffnet werden. Um die hohen Sanierungskosten zu amortisieren, kostet die einfache Fahrt für PKW über den Chapman’s Peak Drive derzeit 50 Rand Maut-Gebühr. Malerisch auch der Strand von Noordhoek. Zunächst fahren wir zum Cape Point. Auf dem Weg dorthin kommt man an zwei Denkmale vorbei. Eines für Bartolomeo Diaz, das andere Denkmal ist für Vasco da Gama. Vorher konnten wir am Straßenrand noch Paviane beobachten. Mit der Seilbahn geht es hoch zum alten Leuchtturm. Ein Leuchtturm wurde 1857 am Cape Point Peak, 238 Meter über dem Meeresspiegel erbaut. Die Ausrüstung für den Leuchtturm war aus England verschifft worden. Aufgrund seiner hohen Position haben Wolken und Nebel den Leuchtturm jedoch oft verdeckt. In der Tat war das Licht für durchschnittlich 900 Stunden pro Jahr für Schiffe auf See in einem bestimmten Winkel unsichtbar. Nach dem Auflaufen des portugiesischen Linienschiffs Lusitania am 18. April 1911 wurde der Leuchtturm an seinen heutigen Standort oberhalb von Cape Point, nur 87 Meter über dem Meeresspiegel, verlegt. Wer wollte konnte aus unserer Gruppe auch zu Fuß hochlaufen. Ich bin froh mit der Seilbahn hochgefahren zu sein, denn es wehte so ein heftiger Wind, dass es schwerfiel aufrecht stehen zu können. Von oben hatte man einen Blick auf das Kap der guten Hoffnung. Ich habe mich aufgrund des starken Windes aber nicht lange oben aufgehalten und bin bald wieder mit der Seilbahn nach unten gefahren. Dort gab es eine Cafeteria und ein Restaurant. Ich konnte beobachten wie Paviane - Baboons den Leuten ihre Chipstüten aus der Hand rissen und diese dann ein Stück weiter genüsslich verspeist haben. Auch eine Coladose fiel zum Opfer. Das Geschrei der Geschädigten war vor Schreck groß. Aber wer legt sich schon mit einem Pavian an, dessen Zähne sind sehr überzeugend. Auch Glanzstare versuchten ihren Anteil zu erhaschen. Während ich einen Cappuccino in sicherer Deckung trinke und einen Keks knabbere, lässt sich die eine oder andere Situation mit Pavianen beobachten. Auf dem Weg zum Kap wurden von weitem auch Elenantilopen gesichtet. Am Kap Bellow Rock ist das letzte Schiff mit 6 Toten verunglückt. Kap der Stürme wird, das Kap auch genannt. Als wir am Kap aussteigen geht wieder ein Wind der einen fast umwirft. Es ist der Südwestlichste Punkt Afrikas, nicht der südlichste. Von hier stammt auch die Sage vom fliegenden Holländer. Die gesamte Region gehört zum Nationalpark Tafelberg. Ein Foto an der Holztafel mit den Koordinaten am Kap ist ein Muss. Auf Felsen im Meer liegen Robben, auch Kormorane sitzen dort. Bei der Rückfahrt hält der Bus nochmals etwas abseits des Kaps an. Hier sind Windsurfer zu beobachten, doch dies ist nicht der Grund unseres Stopps. Vielmehr hat Hans eine Flasche Amarulalikör organisiert. Diesen teilt er nun auf die 19 Reisegäste auf und hält eine Ansprache, da es ja der letzte gemeinsame Urlaubstag ist. Jemand, ausgewählt aus der Gruppe, bedankt sich ebenfalls im Namen der Gruppe mit einer Rede bei Hans und dem Busfahrer. Auf der Weiterfahrt sind wieder einige Paviane am Straßenrand zu sehen. Es geht entlang der False Bay – der falschen Bucht, sie heißt so, weil sich Schiffe schon in die Bucht verirrt hatten, weil sie dachten in der Tafelbucht zu sein. Wir kommen durch Simonstown. Auch hier Sicherheitskomplexe mit Elektrozaun. Hans erklärt dass hier keine Haustiere erlaubt sind und ab 10:00 Uhr nachts Ruhe sein muss. Wir gelangen in die Silvermine Gegend – der Silvermine Nationalpark ist Teil des Tablenationalparks. Kapstadt nähern wir uns nun von der anderen Seite des Tafelbergs über Kalkbay. Hier sind sehr viele Weingüter hinter dem Tafelberg. Die Fahrt geht durch Tokai. Der Tafelberg präsentiert sich uns mit seinem Tischtuch, der Wolkendecke die sich über den Tafelberg legt. Wieder im Hotel angelangt sollen wir uns um 18:45 Uhr an der Rezeption treffen um gemeinsam mit Taxis zum Restaurant Gold zu fahren für ein typisch afrikanisches Abendessen. Hans teilt noch mit, dass die Flüge nach München für ein paar Gäste gestrichen wurden und diese nun nach Frankfurt mit Anschluss Flug umgebucht wurden. Im Restaurant Gold angekommen, war dieses typisch afrikanisch eingerichtet. Wir wurden nach kurzer Wartezeit zu unserem Tisch geleitet. Das Personal war in afrikanischen Trachten gekleidet. Eine Menükarte lag auf dem Tisch mit verschiedenen Gängen. Alle Gänge wurden der Reihe nach auf Platten auf den Tisch gestellt, so dass jeder von allem kosten konnte. Es wurden Speisen aus den verschiedensten Teilen Afrikas serviert. Zwischendurch gab es Trommel- und Tanzvorführungen auf einer Bühne. Eine Frau ging durch die Reihen und malte Muster auf die Gesichter der Gäste. Zwei Gäste sind nicht mitgekommen, da der Mann plötzlich bedenklich erkrankte. Hans verließ zwischendurch die Veranstaltung um sich um den kranken Gast zu kümmern, kam aber wieder zurück. Zwei Ärzte aus der Reisegruppe kümmerten sich ebenfalls rührend um den Kranken und seine Ehefrau. Nach der Veranstaltung setzte uns Hans wieder in Taxis, die uns zurück ins Hotel brachten, so dass ich um 22:00 Uhr im Hotel war. Sechs Gäste fliegen am nächsten Tag in aller Frühe zu den Victoriafällen, von diesen galt es noch sich zu verabschieden. Zwei weitere Gäste blieben noch eine ganze Woche in Kapstadt. Zwei weitere Gäste aus Österreich flogen einen Tag später zurück, da sie vorher keine Flugverbindung bekommen haben. 140 km.


Heute konnte ausgeschlafen werden. Wir sollen erst um 11:00 Uhr die Koffer vor der Tür stehen haben. Abfahrt zum Flughafen ist um 12:00 Uhr. Gegen 8:00 Uhr ging ich zum Frühstücken, bei dem ich mir heute richtig viel Zeit ließ. Um 12:00 Uhr waren wir nun nur noch 9 Personen im 52 Personen Bus, der uns zum Flughafen brachte. Dort galt es sich erstmal von Keith dem Busfahrer zu verabschieden und ihm sein Trinkgeld zukommen zu lassen. Hans brachte uns noch zum Check in Schalter im Abflugterminal. Der erkrankte Patient bestand darauf mit nach Hause zu fliegen, da er nicht im fremden Land ins Krankenhaus wollte. So organisierte Hans für ihn noch eine Assistenz im Rollstuhl, die ihn ins Flugzeug brachte, dieser Service ging durch bis Frankfurt. Der Flug von Hans nach George ging bereits um 14:00 Uhr so dass wir uns von ihm verabschiedeten, sein Trinkgeld habe ich ihm vorher schon gegeben. Unser Flug ging erst um 15:05Uhr nach Johannesburg. Die Koffer gingen jedoch gleich bis Frankfurt durch, so dass wir uns darum nicht mehr kümmern mussten. Die Flugzeit betrug ca. 1,5 Stunden bis Johannesburg. Dort hatten wir noch 3 Stunden Aufenthalt. Bis um 20:25 Uhr unser Weiterflug mit South African Airways startete.


Nach einer durchgeflogenen Nacht und nicht ganz 11 Stunden Flugzeit landeten wir morgens um 6:15 Uhr in Frankfurt. Dort hieß es nun sich vom Rest der Gruppe zu verabschieden und die Weiterfahrt mit der Bahn anzutreten. Vorher musste die Uhr noch eine Stunde zurückgestellt werden.










Um 5:06 geht der Zug nach Frankfurt zum Flughafen. Deutschland verabschiedet sich mit Schneefall und ungemütlichem kalten Wetter. Die Zugverbindung sowie der Transfer zum Terminal 2 in Frankfurt klappen reibungslos. Aer Lingus startet am äußersten Gate des Terminals 2, am Gate D51. Das Flugzeug steht auf einer Außenposition, so dass wir mit dem Bus hingebracht werden. Der Flug nach Dublin, dauert ca. 1 Stunde und 50 Minuten. In Dublin angekommen werden wir von unserem Reiseleiter Stefan Kindervater in Empfang genommen. Er stammt aus Bremen, lebt nicht in Irland sondern fliegt einen Tag vor Rundreisebeginn nach Dublin. Etwas unangenehm gestaltet sich der Umstand, dass zunächst auf noch einen anderen Flieger aus München gewartet werden muss, so stehen wir ca. 2 Stunden tatenlos auf dem Flughafen herum bevor wir zum Bus geleitet werden. Die komplette Reisegruppe ist 42 Personen stark. Bereits im Flughafen fällt auf das alles zweisprachig beschildert ist – Gälisch und Englisch. Später erfahre ich vom Reiseleiter, dass es noch eine Gegend gibt wo kein Englisch, sondern nur Gälisch gesprochen wird – da versteht man kein Wort. Laut Programm sollten wir direkt zum Hotel gefahren werden, welches außerhalb von Dublin liegt. Der Reiseleiter hat jedoch beschlossen mit uns gleich eine Stadtrundfahrt zu unternehmen, nachdem alle Koffer im Bus verstaut waren und wir mit dem Busfahrer Brandon bekannt gemacht worden sind. Stefan erklärt dass das Terminal 2 am Dubliner Flughafen das neueste und modernste Terminal ist und es das Stammterminal von Aer Lingus ist. Auch eine kleine Kapelle befindet sich auf dem Flughafengelände – aus der Zeit wo der Papst zu Besuch war. Zunächst geht die Fahrt durch den britischen Teil Dublins, über den Liffey Fluss – welcher Dublin in zwei Bereiche aufteilt, den britischen und den Irischen Bereich. Stefan erklärt dass der Baustil vorgeschrieben ist und sich daher alle Wohnungen gleichen. Die Haustüre ist jedoch für jeden individuell, so hat jede Wohnung eine andere Farbe für die Haustüre. Was die Menschen betrifft wird erklärt, dass die Iren von früher her ein stark unterdrücktes Volk sind und daher anderen Menschen gegenüber sehr hilfsbereit reagieren, da so gut wie jeder Ire Verwandte in anderen Erdteilen hat. Neben dem Privatpark St. Stephens Green wird ein kurzer Fotostopp eingelegt um die verschiedenfarbigen Haustüren fotografieren zu können. Der Park ist den Anwohnern vorbehalten, ausnahmslos diese dürfen den Park nutzen. Abends werden alle Parks der Stadt verschlossen. Die Mieten hier sollen extrem hoch sein. Unter anderem geht die Fahrt am Trinity College, dem Irischen Nationalmuseum, dem ältesten Pub Dublins . dem „The Brazen Head“, der St. Patrick`s Cathedral, dem Dublin Castle, der Half Penny Bridge – der berühmtesten Brücke Irlands, der Samuel Beckett Bridge – in Harfenform, der Christ Church Cathedral, der Pearse Station – des historischen Bahnhofs und der Guinness Brauerei vorbei. Schließlich wird der Phönix Park erreicht – eines der größten Parkanlagen der Welt – kilometerlang, sogar mit Rotwild, welches vom Bus aus gesehen wird. Das Wahrzeichen des Parks ist das Wellington Denkmal – nach Wellington werden in Irland auch die Gummistiefel benannt – Wellingtons. An der Stelle wo der Papst gesprochen hat, wird ein 15 Minütiger Aufenthalt eingeplant. An diesem Platz ist ein Hügel an dem 32 Stufen nach oben führen zu einem Kreuz, von dort bietet sich ein Blick auf die Skyline von Dublin. Am Parkplatz steht ein Eiswagen von O Brian. Das Softeis soll das Beste von ganz Irland sein. Klar dass dieses probiert werden muss. Für 2 Euro fünfzig Cent bekommt man eine mittelgroße Portion. Ich muss sagen: Das Eis schmeckt wirklich sehr gut. Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichen wir ein kleines Cafe im Phönix Park. Fernab des Massentourismus bietet sich hier beim 1 Stündigen Aufenthalt, wo ausschließlich Einheimische anzutreffen sind, die Möglichkeit außer einen Kaffee zu trinken, die englische Gartenarchitektur mit verschiedensten Bäumen zu betrachten. Bereits am 1. Tag werden viele Informationen über Irland, die Kultur und die Lebensgewohnheiten vermittelt. Auf dem Weg zum Hotel wird nochmals die Stadt durchquert bis wir außerhalb der Stadt im Clarion Hotel einchecken. Hungrig vom langen Tag essen wir im Hotelrestaurant noch eine Pizza, welche im Holzbackofen frisch zubereitet wird. Müde ziehen wir uns schließlich aufs Hotelzimmer zurück.


Frühstück ist um 7:30 Uhr angesagt. Die Koffer sollen um 8:30 Uhr verladen werden. Abfahrtszeit ist um 8:45 Uhr geplant. Wir verlassen Dublin pünktlich in nördlicher Richtung. Bei der Abfahrt regnet es, was für Irland nichts Außergewöhnliches ist. Unterwegs sind überall ganze Flächen mit gelb blühendem Stechginster zu sehen. Dieser ist unerwünscht wie Unkraut. Es ist ihm jedoch schwer beizukommen. Nach einer Fahrtstrecke von 56 km erreichen wir die ehemalige Klostersiedlung (Ruinen) Monasterboice. Auf den dortigen Friedhof werden die großen Steinkreuze mit keltischen Ornamenten und dem Kranz im Kreuz besichtigt. Die in Stein gemeißelten Darstellungen erzählen biblische Geschichten. Noch vorhanden sind ein Rundturm, die Überreste von zwei Kirchen aus dem 13. Jahrhundert und eine alte noch intakte Sonnenuhr. Neben dem Friedhof befindet sich eine von der EU subventionierte Toilette. Auf der Weiterfahrt Richtung Belfast wird ein weiterer Stopp von 45 Minuten, an einer Autobahnraststelle gemacht. Stefan der Guide erzählt dass die Iren sich erst daran gewöhnen müssen, da es solche Raststätten noch nicht allzu lange gibt. Die Autobahnen wurden von den Niederländern gebaut, allerdings ohne Raststätten. Diese wurden nachträglich gebaut. Stefan erklärt, dass man an den Seitenstreifen an der Autobahn erkennt ob man in Nord- oder in Südirland ist. In Südirland ist der Streifen gelb, in Nordirland weiß. Während in Südirland der Euro gilt, wird in Nordirland mit britischen Pfund bezahlt. Stefan erzählt auf der Fahrt die geschichtliche Entwicklung von Irland. Auch die Hintergründe über den Nordirlandkonflikt, der bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, als die Briten begannen Irland zu erobern, werden uns erläutert. Dass es dabei hauptsächlich um die Macht geht, wird von kirchlichen Argumenten überlagert. Während der Süden streng katholisch ist, ist der Norden protestantisch. Katholische Nationalisten fühlen sich von der protestantischen Mehrheit im Norden unterdrückt und möchten sich mit der Republik Irland vereinen. Protestantische Unionisten möchten dagegen Teil des United Kingtom bleiben. Nach dem Waffenstillstand mit der IRA, ist es nicht so einfach das Land zu vereinen, da der Norden stark von England subventioniert wird. Diese Summen will der Süden nicht aufbringen um den Norden zu unterstützen. In Belfast angekommen machen wir gleich eine Stadtrundfahrt. An der Peacewall legen wir einen Fotostopp ein. Abschreckend sind die Meterhohen Zäune und Mauern, welche zur Abschottung errichtet wurden und mindestens so hoch sind, dass keine Molotowcocktails übergeworfen werden konnten. In Belfast sind noch viele alte Taxis zu sehen, die noch eine Glasscheibe zwischen Fahrer und Fahrgast haben. Die Stadtrundfahrt geht an der Handwerkskammer vorbei mit ihrem beeindruckendem Baustil und der grünen Dachkuppel, die Oper von Belfast wird gezeigt, es geht vorbei am schiefen Albert Clock Turm. Der restliche Tag kann jetzt individuell genutzt werden. Einige steigen an der City Hall aus um diese zu besichtigen oder einen Stadtbummel zu machen. In der Cityhall soll viel irischer Marmor innen verbaut worden sein. Die Cityhall ist ein ausgesprochen großes Bauwerk. Ich entscheide mich aber dafür lieber das Titanicmuseum zu besuchen. Dorthin fährt der Bus nachdem der eine Teil der Gruppe an der Cityhall abgesetzt wurde. Dort am Lagan Fluss sieht man die größten freistehenden Kräne der Welt, welche der Harland & Wolff Werft gehören, in welcher die Titanic gebaut worden ist. Der Eintritt ins Titanicmuseum kostet 18 Pfund (1 Pfund sind ca. 1,20 Euro). Das Museum wurde in der Form eines Eisbergs gebaut. Im Museum wird die wirtschaftliche Entwicklung Belfasts dokumentiert. Die Leinenproduktion für die Belfast bekannt ist, bis zur Harland & Wolff Werft, welche damals Tausende von Arbeitern beschäftigte. Es kann über mehrere Etagen ein Eindruck verschafft werden in welchen Höhen auf Gerüsten in der Werft gearbeitet wurde. Vom Bau über die Ausstattung und Fertigstellung bis zum Untergang ist explizit alles über die Titanic dokumentiert. Auch Filme  können angesehen werden, wie zum Beispiel Ausschnitte von Aufnahmen von Tauchgängen zum Wrack. Die Reaktionen der Welt auf den Untergang der Titanic sind genauso dokumentiert wie die Aussagen von Überlebenden. Manche aus der Gruppe gehen zu Fuß in die Stadt nach dem Museumsbesuch um alles mitzubekommen. Uns holt der Bus wieder um 17:45 am Museum ab, woraufhin die restliche Gruppe um 18:00 Uhr an der Cityhall abgeholt wird. Von dort fahren wir noch die Universität für einen kurzen Fotostopp an, bevor es weiter zum Hotel Crowne Plaza geht. Auf der Fahrt dorthin sind in den Vorgärten bereits vielerorts imposante blühende Rhododendren zu bestaunen Irland gilt aufgrund des Moorbodens als die Rhododendren Insel. Nach dem einchecken im Hotel gibt es um 19:30 Uhr Abendessen. Als Vorspeise kann zwischen Salat oder Gemüsesuppe gewählt werden. Der Hauptgang ist in Buffetform. Stefan erklärt die englischen Gepflogenheiten beim Essen. So wird die Gabel andersherum gehalten als bei uns. Die Suppe ist man indem man den Löffel quer hält. Beim Hauptgang besteht die Auswahl zwischen Pasta mit Tomatensoße, Curryhähnchen mit Reis oder Schweinebraten mit Senfsoße, Gemüse und gebratenen Kartoffelhälften. Als Nachspeise wurden verschiedene Variationen von Käsekuchen serviert. Die Nachspeise ist man dort nicht wie bei uns mit kleinem Löffel oder Kuchengabel, sondern mit einem großen Esslöffel. Daran werden wir uns noch im Laufe der Rundreise gewöhnen müssen. Da ich keine Lust habe wegen einem Tag Geld in britische Pfund zu tauschen – solange wir uns in Nordirland aufhalten -  zahle ich meine Getränke usw. mit Kreditkarte.


Die heutigen Frühstücks- und Abfahrtszeiten sind mit dem gestrigen Tag identisch. Heute regnet es nur kurz während der Busfahrt, ansonsten bleibt es den ganzen Tag über trocken. Einige Kilometer nach Belfast machen wir zunächst einen Fotostopp beim Carrickfergus Castle. Der Turm an der Burganlage ist in eckiger Form, das bedeutet dass er aus der Normannischen Zeit stammt, denn vor der Normannischen Zeit wurden die Türme rund gebaut. An der Ruine blüht gelber Goldlack. Rechts neben der Ruine sieht man aufs Meer. Hier herrscht Ebbe und Flut. Gerade herrscht Ebbe was gut an dem breiten Überstreifen zu   erkennen ist, wo das Wasser ein Stück zurückgewichen ist. Auf der Brüstung der Ruine wurde ein uniformierter Soldat (Attrappe) positioniert, welcher mit einem Gewehr im Anschlag herunterschaut. An Viehweiden vorbei geht es anschließend weiter zum Giant`s Causeway im County Antrim. Dieser gehört zum Unesco Weltnaturerbe. Mehr als 40.000 Basaltsäulen machen diesen sagenumwobenen Ort zu einer erstaunlichen Naturschönheit. Auch der Küstenstreifen ist eine Augenweide. Stefan hat uns vorher noch im Bus die Sage erzählt wie die Säulen entstanden sein sollen. Der Riese Finn Mc Cool hat ein Problem mit seinem Nachbarn auf der anderen Seite des Meeres. Der schottische Riese Benandonner bedroht Irland. Der wütende Fionn (Finn Mc Cool) reißt Stücke aus der Küste von Antrim heraus und wirft sie ins Meer. So baut sich Fionn eine Brücke. Sein Plan: Benandonner eine Lektion zu erteilen. Keine gute Idee – Benandonner ist gigantisch und absolut furchteinflösend. Schnell tritt Fionn den Rückzug an. Allerdings verfolgt ihn der schottische Riese. Nur dank der Idee seiner pfiffigen Frau, Fionn kurzerhand als Baby auszugeben, kann ihn retten. Der wütende Schotte sieht das Baby und entscheidet sich umzukehren. Wenn ein Baby schon so groß ist, wie riesig muss dann erst sein Vater sein? Wissenschaftler vermuten, der Giant`s Causeway sei vor über 60 Mio. Jahren entstanden, als durch die Erdkruste brechende Lava erstarrte. An der schmalsten Stelle ist Schottland nur 25 km entfernt. Bevor wir dort ankommen fahren wir durch Bushmills. Dort ist die älteste Whiskeydestillerie der Welt. Wir haben am Giant`s Causeway, 2 Stunden Zeit auf Pfaden die Basaltsäulen und die Küstenlandschaft zu besichtigen. Es gibt eine blaue Route die zu den Basaltsäulen führt. Hat man keine Lust den Weg zurückzugehen kann man für 1 Pfund oder 1 Euro 20 Cent mit einem Shuttlebus zurückfahren. Eine rote Route ist ca. 3 km lang und führt an den Basaltsteinen vorbei ein Stück weiter bis der Weg dann nach oben führt auf den Höhenweg und wieder zurück. An den Hängen blühen wie überall der gelbe Stechginster, gelbe Primeln, Grasnelken und Leimkraut. Vereinzelt findet man auch Knabenkraut. Neben dem  Höhenweg sind Weiden mit Schafen und Rindern. Am Eingang wurden vorher elektronische Audiogeräte verteilt wo man in deutscher Sprache Informationen abrufen konnte. Im Visitor Center wird zudem ein Film über die Entstehungsgeschichte gezeigt. Auch weitere Informationen sind dort einsehbar. Natürlich darf auch ein Souvenirladen nicht fehlen. Um 13:45 Uhr geht die Fahrt dann weiter Richtung Derry. Bei Dunluce Castle wird noch ein kurzer Fotostopp eingelegt. Die Burgruine aus dem 14. Jahrhundert thront auf einem Felsen an der schroffen Nordküste und ist noch immer im Besitz der McDonnell-Familie, wurde aber aufgegeben. Sie diente auch als Filmkulisse für „Game of Thrones“. Wie überall in Irland sind auch auf der Weiterfahrt Feuchtwiesen mit Binsen zu sehen. Irland hat Moorboden, deshalb wachsen hier auch besonders prächtige Rhododendren und Azaleen, welche gerade in voller Blüte in den Gärten stehen. Hier gibt es kaum Industrie und somit kaum Arbeitsplätze. Irland ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Derry wird von den englandtreuen Nordiren Londonderry genannt. Derry wurde 2013 zur britischen Kulturhauptstadt gewählt. Es ist eine Hafen- und Industriestadt. In Derry angekommen fahren wir zunächst durch den Stadtteil Bogside wo viele Wandmalereien davon berichten, wie sich die Stadt vom Unruheherd zum kulturellen Zentrum entwickelt hat. Die Stadt liegt an der Mündung des Foyle Flusses. Der Bus parkt in der Nähe eines Kaufhauses, von dort haben wir zwei Stunden Zeit entweder auf eigene Faust die Stadt zu erkunden oder den Reiseleiter auf einem Stadtrundgang zu begleiten. Durchs Kaufhaus – zweimal die Rolltreppen hoch gelangt man auf dem kürzesten Weg in die Innenstadt. Die von einer mit Kanonen gesäumten Stadtmauer umgebene Altstadt, strahlt eine unverwechselbare Stärke aus. Kaum zu glauben, dass die Mauer aus dem Jahre 1618 zu den besterhaltenen in Europa zählt! Die Stadtmauer gehen wir an der 1,5 km langen Promenade entlang. Von hier haben wir einen Überblick über die Stadt. Die Mauer ist bis zu 8 Meter hoch. Gebäude wie die Guildhall, Derrys Rathaus, zeugen noch heute von der bewegten Geschichte der Stadt. Wir haben auch das Glück einen Blick in die Kathedrale werfen zu können, bevor sie zugesperrt wird. Davor sehen wir am Tor das Stadtwappen von Derry – mit einem Skelett darauf und die frühere Landesflagge von Nordirland – vor Auflösung der Selbsverwaltung – The Red Hand Flag of Ulster. Nach dem Rundgang bleibt auch noch genügend Zeit um einen Kaffee zu trinken. In der Altstadt laden viele kleine Lädchen zum Bummeln ein. In einem Musikgeschäft ist eine irische Harfe ausgestellt, auch eine typisch irische Flöte findet sich in einem Schaufenster. Wollgeschäfte mit Tweedjacken und auch ein alter englischer Postkasten findet unsere Aufmerksamkeit. Auch an einem ursprünglichen typisch irischen Haus mit Strohdach kommen wir vorbei. Auf dem Weg zum Hotel fahren wir noch durch Letterkenny. In dieser Stadt wurden Steine abgebaut. Dies wurde mit einem Wahrzeichen in einem Kreisel dargestellt. Im Mulroy Woods Hotel im County Donegal, checken wir ein. Abendessen gibt es wieder um 19:30 Uhr. Als Vorspeise kann man zwischen einer Gemüsesuppe, panierten Pilzen oder Hühnerleberpastete auswählen. Beim Hauptgericht dürfen wir zwischen Fisch, Lammkeule oder Hähnchen wählen. Als Nachspeise wird ein Teller mit einer Eiskugel und zwei verschiedenen Stückchen Kuchen serviert. Kaffee oder Tee wird ebenfalls angeboten.


Frühstück ist wie gewohnt um 7:30 Uhr, die Koffer werden um 8:45 Uhr verladen. Abfahrt ist um 9:00 Uhr. Die Fahrt geht zu den Ursprüngen Irlands. Im Herzen der Berge und Täler Donegals erstreckt sich der Glenveagh Nationalpark. Das Wetter ist bilderbuchhaft trocken. Nur der frische Wind erinnert daran dass wir uns im rauen Irland befinden. Stefan jammert wie schon öfters auf der Rundreise auf seine heitere ironische Art, dass er uns leider nicht das typisch Irische Regenwetter präsentieren kann, wo es waagrecht regnet und die Kapuzen von innen nass werden.  Bereits nach kurzer Fahrt enden die Viehweiden und eine ruppige, steinige, aber trotzdem sumpfige Landschaft wird durchquert. Die Vegetation besteht aus Wollgras, Heidekraut und Gras. Das Gebiet diente früher als Jagdgebiet der Herrschaften – die Einwohner wurden damals umgesiedelt. Bei einem kurzen Fotostopp gibt es die Gelegenheit die Eigentümlichkeit der Landschaft zu fotografieren. Der Nationalpark beherbergt eine der beiden größten Rotwildherden Irlands. Am südlichen Ufer des Lough Veagh Sees steht das steinerne Glenveagh Schloss. Eingebettet in saftig grünen Bergrücken und einer blühenden Gartenanlage bietet sich ein schönes Fotomotiv. Zunächst geht es jedoch vom Parkplatz aus durch einen Laubengang zum Visitor Center. In diesem bekommen wir einen Film über die Vergangenheit des Schlosses gezeigt. Anschließend bringen uns Shuttlebusse zum ca. 4 km entfernten Schloss. Im Inneren wurde das Schloss liebevoll restauriert und man kann einige Andenken an die Hirschjagd bewundern. Auch sehr viele Kunstgegenstände, sowie die original Einrichtung im Viktorianischen Stil wird bewundert. Unsere Gruppe wird in zwei Hälften aufgeteilt. Zunächst wird die erste Gruppe durch das Schloss geführt. Fotografieren ist leider im inneren verboten, währenddessen kann die andere Gruppe den Garten besichtigen. Danach wird getauscht. Der Garten ist eine wahre Augenweide. Hier wurden die verschiedensten Pflanzen aus aller Welt gesammelt. Der Garten ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Beim Erkunden gelangt man von einem Bereich in den nächsten. Während unseres Aufenthaltes blühten gerade verschiedene Kamelien in leuchtenden Farben, sowie die unterschiedlichsten Rhododendren und Azaleen. Ein Gartenbereich war wie ein Park angelegt. Hier hätte man stundenlang auf Erkundungstour gehen können. Wir sollten jedoch um 11:45 Uhr wieder am Bus sein, also wurde die Gartenanlage nur im Schnelldurchgang besichtigt, damit man rechtzeitig wieder mit einem Shuttlebus zurückfahren konnte. Zur geplanten Abfahrtszeit des Busses fehlten noch einige Personen. Als diese mit 20 Minuten Verspätung eintrafen stellte sich heraus, dass sie lange auf einen Shuttlebus warten mussten, der eine Zeitlang nicht fuhr. Handyempfang gab es keinen, so konnten sie auch den Reiseleiter nicht verständigen. Auf dem Rückweg aus dem Nationalpark wurde noch mal ein Fotostopp eingelegt. Wir verlassen jetzt das County Donegal und der Weg führt uns in die Region Fermanagh. Die Belleek Pottery liegt im gleichnamigen Ort Belleek am Ufer des Flusses Erne. Das viktorianische Gebäude der ehemaligen Fabrik ist heute ein Museum, das durch das Leben der Keramik von den frühen Tagen der Töpferwaren bis zum feinen durscheinenden Parian Porzellan des heutigen Tages führt. Wir bekommen eine Führung durch die Produktion und können bei der Porzellanherstellung zuschauen und lernen dabei  einiges über die filigranen Arbeiten. In der Töpferei gibt es zwei Stunden Aufenthalt die jedoch nicht benötigt werden. Auf die Frage von einigen warum denn der Aufenthalt am Castle nicht länger war und dafür in der Töpferei kürzer, erklärte Stefan, dass die Zeiten vorgegeben sind. In der Töpferei wurden wir um die Uhrzeit erwartet. Da man auch nie weiß wie das Wetter ist, dann wäre ein langer Aufenthalt im Freien im Nationalpark bei Regen problematisch gewesen, so muss immer der Mittelweg eingeplant werden. Da heute jedoch das Beste Wetter herrscht bietet Stefan an noch einen Abstecher zu machen. So fahren wir an einen traumhaften Küstenabschnitt mit schönen Felsen und dem Classiebawn Castle im Hintergrund, welches von einem Amerikaner (3 Personen und 5 Angestellten) bewohnt sein soll. Zumindest befindet es sich in Privatbesitz und ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Früher war dies das Urlaubsdomizil von Lord Louis Mountbatten. An der Küste im County Sligo blühen viele gelbe Primeln und rosa Grasnelken. Hier halten wir für ein paar Fotoaufnahmen an. Einen Streckenabschnitt weiter entscheiden wir uns aus dem Bus auszusteigen und ein Stück zu Fuß an der Küste entlangzugehen. Der Bus wartet dann in Mullaghmore auf uns. Von dort aus fahren wir nach ca. 30 Minuten weiter nach Sligo zu unserem Hotel. Auf der linken Seite der Wegstrecke ragen Tafelberge in die Höhe. Sligo ist sowohl die Stadt als auch das County. Wir übernachten in Sligo Stadt im Great Southern Hotel. Brandon unser Busfahrer war bereits seit 2 Tagen stets am Telefonieren weil irgendetwas mit der Klimaanlage nicht zu funktionieren schien. Er war der Meinung dass wir einen anderen Bus benötigen. Bei unserer Ankunft im Hotel traf bereits ein Ersatzbus ein, mit dem am nächsten Tag die Fahrt fortgesetzt werden wird. Das Hotel ist älterer Bauart. Da der Aufzug nur klein ist und sich eine lange Warteschlange davor bildet, trage ich schnell den Koffer die Stufen hoch, zumal wir kurz vor halb sieben die Zimmerschlüssel bekommen haben und bereits um halb sieben beim Abendessen sein sollen. Als Vorspeise besteht die Wahl zwischen Lauchcreme-, Kartoffelsuppe und Melone. Beim Hauptgericht kann zwischen Truthahn und Fisch entschieden werden. Als Nachspeise gibt es kleine Kuchenstückchen. Alle die das Zusatzpaket gebucht haben bekommen im Anschluss einen Irish Coffee serviert. Mir hat er einigermaßen geschmeckt. Es war aber anscheinend nicht jedermanns Sache.


Wie es sich bereits eingespielt hat, gibt es um 7:30 Uhr Frühstück, um 8:30 Uhr werden die Koffer verladen und um 8:45 Uhr wird abgefahren. Wir fahren Richtung Connemara Halbinsel. Das Wetter ist trocken. In Westport wird eine 45 Minütige Pause eingelegt. Jeder kann die Zeit nutzen wie er möchte. Entweder sich mit Getränken versorgen, shoppen gehen oder einen Kaffee trinken. Die Attraktion war ein Toilettencontainer der sich unweit des Busparkplatzes befand. Hier mussten 25 Cent eingeworfen werden, woraufhin sich automatisch die Tür öffnete und auch wieder verschloss. Nach dem Öffnen der Tür wurde die Toilette zunächst automatisch gereinigt bis der nächste sie benutzen konnte. Der ganze Vorgang dauerte einige Minuten. Stefan meinte dass es zeitlich nicht möglich sei das alle diese Toilette benutzen. Wir sollen lieber das Prinzip Coffee in und Coffee out – in einem Kaffee anwenden. In der Innenstadt luden urige kleine Läden zum Bummeln ein. Die Landschaft bestand zunächst noch aus Viehweiden bei der Weiterfahrt. Dies änderte sich jedoch bald als eine karstige Moorlandschaft mit Gras bewachsen vor uns auftauchte. Bald gelangten wir auch an den Killary Fjord, den größten Fjord in Irland. Bei Killary wurde wieder ein Fotostopp eingelegt. Bei der Weiterfahrt tauchten bald wild wachsende Rhododendren in der Natur auf. In dem Fjord an dem wir ein ganzes Stück entlang fahren werden Austern gezüchtet. Stefan erzählt dass die Franzosen ihre Austern hierher bringen und sie dort ein bis zwei Jahre im Wasser lassen, denn durch das Schwarzwasser müssen diese besonders gut schmecken. An einer solchen Stelle wird ein weiterer Fotostopp eingelegt. Stefan erklärt auch dass die hiesigen Schafe Blacknose Schafe (Walliser Schwarznasenschafe) sind. Der nächste Halt und zugleich Mittagspause ist bei Kylemore Abbey. Dieses Schloss ist die älteste irische Benediktinerabtei. In diese wurden früher reiche schwer erziehbare Mädchen gebracht um sie erziehen zu lassen. Das Schloss ist beeindruckend groß und hat eine große Gartenanlage. Es liegt ebenfalls an einem See, dem Lough Poolacappul. Ein Stück daneben befindet sich auch noch eine Kirche. Oben am Berg befindet sich eine Christusstatue zu der ein Pilgerweg hinaufführt, der allerdings 3 Stunden in Anspruch nehmen soll. Nebenan im Visitor Center kann etwas gegessen werden oder im Souvenirladen gestöbert werden. Um zum Castle hinzugehen ist die Zeit zu kurz. Es würde Eintritt kosten, was sich wegen einer Stunde Aufenthalt nicht lohnt. Das Castle kann jedoch auch in einem Abstand ganz gut gesehen und auch fotografiert werden. Da ganz Irland aus Moorboden besteht und somit überall Torf vorhanden ist, wird dieser häufig noch abgebaut. Solche Stellen sind auf der Weiterfahrt des Öfteren zu sehen. Der Torf wird immer noch als Heizmaterial verwendet. Dazu wird er von den Cottage Besitzern aus dem Moor gestochen und getrocknet. Auf der Fahrt durch den Connemaranationalpark kommen uns auch ein paar Traktoren mit Torf beladenen Hängern entgegen. In der Gegend wird teils immer noch Gälisch gesprochen. The twelve Pins wird die Bergkette genannt die sich östlich durch Connemara zieht. Gelegentlich sind auf Weideflächen die bekannten weißen Connemarapferde zu sehen, die hier auch hoch frei leben. Am Visitor Center gibt es wieder eine Stunde Aufenthalt. Von hier aus gehen verschiedene Rundwanderwege ab. Einer davon geht in einen Wald der mit blühenden blauen Waldhyazinthen und Bärlauch übersät ist. Auch an den gelbblühenden Primeln mangelt es nicht. Neben dem Weg fließt ein Bach, zweimal ist auch ein kleinerer Wasserfall dabei. Ein anderer Pfad führt auf den Berg, vorher ist noch eine Koppel mit Connemarapferden. So geht die Zeit schnell vorbei und die Fahrt wird fortgesetzt. Brandon erzählt dass er von anderen erfahren hat, dass sich heute Morgen jemand von den Klippen gestürzt hat, so dass alles gesperrt wurde. Wilde Hügel, sattgrünes Moor und weite Heidelandschaft erstrecken sich über die Connemara-Halbinsel. Sie wird von der rauen Küste der Galway Bay im Süden begrenzt. Endlose Steinmauern und reizende reetgedeckte Hütten versprühen einen ganz besonderen Charme. Bei der Fahrt durch die etwas andere Landschaft gibt es noch einen Fotostopp, bis Galway angesteuert wird. Überall unterwegs sind auch Stellen zu sehen wo Torf abgebaut wird, der immer noch als Heizmaterial benutzt wird wenn er getrocknet ist.  Die Straße hat typisch Irische Beschaffenheit (Bodenwellen), so dass Brandon äußerste Konzentration aufbringen muss um nicht das eine oder andere Mal mit dem Bus aufzusetzen. Sogenannte Scratches sind häufiger zu sehen, wo andere Reisebusse ihre Spuren beim Aufsetzen hinterlassen haben. Steinmauern an den Berghängen bedeuten die sogenannte Kartoffelgrenze – was bedeutet das über diesem Punkt keine Kartoffeln mehr gedeihen. In Galway angekommen wird an der Kathedrale geparkt, von dort können wir eine Stunde durch die Fußgängerzone gehen und das Treiben beobachten. Ein Seiltänzer zeigt seine Kunststücke, einige Straßenmusikanten machen Musik. Manch einer übt sich im gekonnten Whiskeytrinken. Zuletzt noch ein Blick in die Kathedrale, bis die Fahrt um 18:15 Uhr zum Hotel angetreten wird. Dieses befindet sich in Gort, in der Provinz Galway. Im „The Lady Gregory Hotel“ um 19:00 Uhr angekommen, werden schnell die Koffer aufs Zimmer gebracht, bevor es gleich um 19:30 Uhr Abendessen gibt. Stefan nennt das Hotel Lady Gaga. Als Vorspeise kann zwischen Gemüsesuppe und Salat gewählt werden. Das Hauptmenü war eine Auswahl zwischen Rinderbraten, Hähnchen und Fisch. Als Nachspeise wurde Karottenkuchen serviert. Stefan fragt ab wer am nächsten Morgen ein normales Frühstück möchte oder ein typisch Irisches mit Rührei usw. Ich melde mich für das typisch irische Frühstück.


Heute Morgen müssen wir uns beim Frühstück etwas beeilen. Während die Frühstückszeit wie bisher bei 7:30 Uhr bleibt – früher hat der Speisesaal nicht offen, fahren wir bereits um 8:30 Uhr los und vorher müssen die Koffer verladen werden. Da es in dem veralteten Hotel nur einen kleinen Aufzug gibt, nehme ich vor dem Frühstück schon mal den Koffer mit runter. Mein bestelltes typisch Irisches Frühstück kann ich gar nicht richtig genießen, da ich mir eine Erkältung eingehandelt habe, die sich gewaschen hat. Die Zusammensetzung eines typisch irischen Frühstücks sieht wie folgt aus: Speck, je eine Scheibe gebratene Leber- und Blutwurst, kleine Bratwürste, Spiegel- oder Rührei, gebackene Bohnen, Tomaten gebraten, evtl. Champignons und Kartoffelröstis. Wir fahren heute in die Burren Region, da dort heute ein Autorennen stattfindet, hat sich Stefan mit Brandon zusammen eine Alternativroute ausdenken müssen. Während wir zunächst noch an saftigen Viehweiden vorbeikommen, wird die Landschaft zunehmend steiniger. Hier ist nur eine hauchdünne Erdkrume auf den Feldern. Im Nordwesten der Grafschaft Clare erstreckt sich der Burren, eine etwa 160 km2 große Landschaft aus kahlem Kalkstein. Er wird häufig mit einer Mondlandschaft verglichen. Hier wachsen arktische und alpine Pflanzen nebeneinander. Am Paulnabrone Dolmen –in der Jungsteinzeit erbaut, ursprünglich von einem Steinhügel bedeckt - haben wir 30 Minuten Aufenthalt. Der Poulnabrone Dolmen ist von einer Aura des Rätselhaften umgeben. Das mächtige neolithische Felsengrab strahlt ein mythisches Flair aus. Dort blühen neben vielen gelben Primeln auch jede Menge wilde Orchideen – Knabenkraut in rosa und rot. Vereinzelt wurden auch blühende Enziane gefunden. Der nächste Halt ist dann in Kilfenora, im County Clare, wo wir wieder 30 Minuten Aufenthalt haben. Dort ist ein Burren Informationscenter. Eigentlich haben wir jedoch wegen Toilettengang und zur Besichtigung des angrenzenden Friedhofs mit keltischen Kreuzen und der Kirchenruine angehalten. Unser Weg führt uns weiter zu den Klippen von Moher. Die höchsten Klippen Irlands steigen vom Atlantischen Ozean etwa 215 m majestätisch empor. Die Klippen erstrecken sich über 8 km. An manchen Stellen ragen sie beinahe senkrecht aus dem Atlantik. Sie sind der Lebensraum für riesige Vogelkolonien. Oben auf den Klippen befindet sich ein Aussichtsturm, der O`Briens Tower. Zunächst gehen wir ein Stück nach links auf dem Wanderpfad, bevor wir die Stufen zu der Aussichtsplattformen hinaufsteigen und auch den Weg nach rechts ein Stück gehen, somit genießen wir das Panorama aus verschiedenen Perspektiven. Dank Bilderbuchwetters – kein Wind, aber strahlender Sonnenschein, sind auch die Aran Islands zu sehen. Diese sind für keltisches Brauchtum und wegen ihrer Gärten bekannt. Im angrenzenden Besucherzentrum, das sich passend in die Landschaft einfügt, kann man mehr erfahren über den Ozean, das Gestein, die Natur und die Menschen der Region. Weiter geht es mit der Fähre über den Shannon Fluss zum County Kerry. Dieses ist für seine Rinderhaltung bekannt. Wir haben noch eine Wegstrecke bis Killarney vor uns. Im Vorbeifahren ist das Listowel Castle – die letzte Bastion gegen Königin Elisabeth – aus dem 15. Jahrhundert zu sehen. Nach einer Weile ist am Horizont bereits die Bergkette zu sehen, in die uns unser nächster Tag führt. Vorher machen wir noch einen Fotostopp, von wo man einen Blick auf die Küste, die Inseln und auf das Hotel hat in dem damals J.F. Kennedy abgestiegen ist.  In Killarney angekommen gibt es einen Abstecher zu einem Aussichtspunkt, wo man einen Blick auf die Bergkette, einem großen See  davor, werfen kann. Die Stadt Killarney liegt in einem Tal und wird von 3 Seen, dem Lough Leane, dem Muckross und vom Lough Guitane eingerahmt. Im Hintergrund befinden sich mehrere Berggipfel, dabei ist der Macgiellycuddy`s Reeks mit 1040 m der höchste Berg Irlands. Normalerweise ist noch vor dem Ortseingang Verkehrsstau, doch wir haben Glück und kommen zügig zum Hotel „Killarney Hotel“ zügig durch, wo wir einchecken. Abendessen gibt es um 18:30 Uhr, etwas früher, weil ein Teil der Gruppe zu einer Tanzveranstaltung möchte (celtic steps). Heute steht zur Auswahl als Vorspeise: Lachs, Hühnerleberpastete oder Tomatensuppe. Als Hauptspeise: Lachs, paniertes Hähnchen oder irischen Speck. Als Nachspeise gab es Erdbeerkuchen.


Wieder gibt es um 7:30 Uhr Frühstück. Der Koffer muss heute nicht verladen werden, da noch eine weitere Nacht in dem Hotel verbracht wird. Abfahrt ist um 8:30 Uhr. Es geht zum Ring of Kerry, einer 170 km langen Panoramastrecke. Bei der Abfahrt regnet es, doch schon bald haben wir wieder das schönste Wetter. Brandon erlaubt sich einen Joke. In Killarney fährt Brandon mit dem Bus zweimal um den Kreisel herum. Stefan sagt laut – „das war der Ring of Kerry“ und alle lachen. Stefan hat erklärt das Busse und Wohnmobile den Ring of Kerry gegen den Uhrzeigersinn fahren müssen. Er hat erklärt dass ihm mal ein Wohnmobil entgegenkam dem es den Alkoven weggerissen hat an einem Felsvorsprung. Bei der Vorbeifahrt sieht man ein Denkmal für einen Ziegenbock mit einer Krone – laut Stefan ist dies das Denkmal für König Ziegenbock. Dies hat folgenden Hintergrund: Ziegenböcke wurden gerne auf die Engländer losgelassen, damit die den Engländern in den Hintern stoßen. Den 1. Stopp legen wir am Red Fox Inn ein, bei John. Bei ihm soll es den besten Irish Coffee der ganzen Insel geben, was von den Gästen die ihn probiert haben bestätigt wurde. John hat sich auch im Laufe der Zeit ein kleines Museum neben seinem Pub aufgebaut, welches gegen Eintritt besichtigt werden kann. Laut Stefan sind die Menschen hier sehr arm, Arbeitsplätze gibt es überwiegend im Tourismus, ansonsten leben die meisten von der Landwirtschaft. Viele haben mehrere Jobs um sich über Wasser zu halten. Wer aber am Ring of Kerry die Möglichkeit hat Parkplätze und etwas für Touristen anzubieten, der ist fein raus. Stefan erklärt dass man sich in einem Pub betrinken kann, dann aber hinter der Theke liegen bleibt. Ist man aber in einem Inn, dann kann man sich dort auch in ein Bett schleppen. In Irland gibt es auch die Weisheit: Wer weder durch Butter, noch durch Whiskey gesund wird, hat keine Aussicht auf Heilung. Die bekannteste Panoramastraße Irlands führt über die Halbinsel Iveragh. An einer Baustelle werden wir Zeuge wie der Verkehr an einer solchen geregelt wird. Während bei uns eine Baustellenampel stehen würde, ist dies der Job von den Straßenbauarbeitern. So hat einer die Aufgabe ein Schild umzudrehen auf dem auf der einen Seite Stopp und auf der anderen Seite Go steht. Manchmal fährt auch noch ein Begleitfahrzeug voraus. An mehreren Stellen legen wir einen Fotostopp ein, so auch an einer wo man einen guten Blick über den Atlantik zur Dingle Halbinsel hat. Einen anderen Stopp machen wir beim Denkmal für den St. Brandon – dem heiligen Brandon (Anmerkung von unserem Busfahrer „Das bin ich“). Dieser hat Neufundland entdeckt. Der nächste Aufenthalt ist dann in Waterville – hier werfen wir einen Blick in die Bucht zum Atlantik. Nur ein kurzes Stück weiter gibt es bereits den nächsten Halt. Hier bietet sich sowohl nach vorne, als auch zurück der Blick aufs Wasser. Zu sehen sind auch die Reste eines Rundforts. An diesem Aussichtspunkt steht auch ein Eisverkäufer. Da hier aber ein heftiger kalter Wind weht, kann ich ausnahmsweise mal aufs Eis verzichten. Bei dieser Tagesrundfahrt bieten sich immer wieder spektakuläre Aussichten und Landschaften. In Sneem haben wir eine Stunde Mittagspause. Dort koste ich mal den bekannten Lemon Meringue Pie. Er hat gut geschmeckt. Nach der Mittagspause geht es weiter zur Kessane Schaffarm. Unterwegs dorthin sehen wir wie ein Stück Grasland brennt. Die Feuerwehr steht neben der Straße und beobachtet den Brand. Möglicherweise wurde das Gras kontrolliert abgebrannt, was wir jedoch nicht herausfinden konnten. Auf der Schaffarm bekommen wir vorgeführt wie ein Bordercollie die Schafe zusammentreibt. Ein Hund kann 200 Schafe in Schach halten. Die Farm ist ca. 10 km2 groß. Auf ihr werden über 1000 Mutterschafe und nochmal so viele Lämmer gehalten. Es wird erklärt dass die Wolle zur Weiterverarbeitung nach England geht. Ein Schaf zu scheren kostet einen Euro und für die Wolle gibt es 30 Cent. Die Subventionen sind gering, so dass dazuverdient werden muss. Für das raue Klima hier in den Bergen ist auch nicht jede Schafsrasse geeignet, deshalb hält man sich robuste Rassen, auch wenn bei anderen Rassen die Wolle feiner wäre. Die Schäfer versuchen weiter zu machen, da niemand gerne sein Familienerbe aufgibt. Nach der Vorführung geht es in den Stall zu den Lämmern. Wer will bekommt eines auf den Arm, das er streicheln kann. Ein Andenkenladen darf natürlich auch nicht fehlen. Obwohl es gelegentlich während der Busfahrt mal geregnet hat, blieb es trocken für die gesamte Zeit wo wir uns im Freien befanden. Es schien sogar die Sonne. Nach einem weiteren Fotostopp bei Lady`s View (so heißen hier alle Aussichtspunkte – weil hier früher die Damen die aus England zu Besuch waren ihre Aussichtspunkte hatten) haben wir 2 Stunden Zeit um bei Muckrosshouse den parkähnlichen Garten, im Killarney Nationalpark zu besichtigen. Durch die vielen blühenden Rhododendren und Azaleen wirkt dieser Garten spektakulär. Er soll zwar zu jeder Jahreszeit schön sein, aber wenn die Rhododendren blühen ist er besonders farbenprächtig. Der Name des Parks stammt von der Familie Bourne und Senator Vincent, die diesen Park 1932 der irischen Nation gestiftet haben. Stefan bedauert wie auch schon die Tage vorher, dass er uns leider nicht zeigen kann wie das Wasser von den Bergen fließt und der Regen waagrecht bis unter die Kapuze weht. Ich meinte dass er damit rechnen muss, dass mal eine Faust von hinten vorkommt. Um ca. 18:30 Uhr treffen wir wieder im Hotel ein. Abendessen gibt es um 19:30 Uhr. Heute besteht die Auswahl bei der Vorspeise zwischen Tagessuppe, Melone und Makrele. Bei der Hauptspeise besteht die Wahl zwischen Truthahn, Pasta Carbonara und Fisch. Als Nachspeise gibt es Miniwindbeutel. Während der gesamten Rundreise gab es als Beilage zum Hauptgericht Kartoffelbrei, so dass sicher nach dem Urlaub ein paar Tage auf Kartoffelbrei verzichtet werden kann.


Frühstück wie gewohnt um 7:30 Uhr. Die Koffer werden jedoch erst um 9:00 Uhr verladen und um 9:15 Uhr ist Abfahrt. Noch vor der Abfahrt legte Brandon eine CD ein und bewegte seine Hüften hin und her. Er wollte uns animieren mitzutanzen. Stefan meinte so sind die Iren. Sobald die Sonne scheint fangen die Iren an zu singen und zu tanzen. Heute verlassen wir den Westen Irlands und machen uns über das Landesinnere auf den Rückweg nach Dublin.  Wir müssen vom Südwesten einmal quer nach schräg oben zur anderen Seite der Insel. In Mallow müssen wir eine kurze Zwangspause einlegen weil bei einem Reisegast die Insulinpumpe defekt war und sein Ersatz dafür ebenfalls nicht funktionierte. In der Apotheke bekam er was er benötigte um über die Runden zu kommen. Im Vorbeifahren kann ein Blick auf die Kerrygold Michfabrik geworfen werden, welche am Horizont zu sehen ist. Der nächste Stopp war am Rock of Cashel. Schon von weitem war die massive Festung zu sehen, die sich auf dem 65 m hohen Berg erhebt und zu den bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten Irlands zählt. Im Altertum galt dieser Ort als Sitz von Feen und Geistern und wird auch heute noch mit Brian Boru, dem irischen König der die Wikinger besiegt hat, und dem Nationalheiligen St. Patrick in Verbindung gebracht. Nach 30 Minuten Aufenthalt wird die Fahrt fortgesetzt, worüber ich gar nicht böse war, da dort oben ein derart schrecklicher Wind blies, der einem richtig auskühlte. Am Ortsrand von Chasel wurde wieder ein kurzer Fotostopp (Klick and Go) eingelegt um die Burg in voller Größe fotografieren zu können. Anschließend geht die Fahrt zum Ballyowen House. Das Ballyowen House wurde 1750 im klassischen georgianischen Stil erbaut und stellt heute ein Fenster zum Leben auf einem Landsitz in vergangener Zeit dar. Die Familie von PJ und Deirdre Maher heißt uns herzlich willkommen und führt uns über das Grundstück und durch das Haus. Das Anwesen ist umgeben von einer grünen Parklandschaft, mit einem liebevoll angelegten Garten, einem Zierteich und zahlreichen Spazierwegen. Die jetzigen Besitzer leben seit ca. 15 Jahren in dem Haus und haben dieses im ursprünglichen Stil renoviert. Mit 42 Leuten marschieren wir bei diesen Leuten durch ihr Wohnzimmer, ihre Küche etc. Alles blieb unverändert, so dass man den Eindruck bekam in die  Vergangenheit zurückversetzt zu werden. Auch über die geschichtliche Entwicklung des Hauses wurde detailliert berichtet. Das Haus ist auch deshalb so interessant weil in ihm sowohl Obrigkeiten der englischen Besatzungsmacht, als auch Anführer der irischen Widerstandsbewegung über die Jahrzehnte hinweg wohnten. Im Haus sind immer noch die original Mundgeblasenen Glasscheiben an den Fenstern. Um sich gegen die Kälte zu schützen, sind von Innen Klappen angebracht (Holz) die zugeklappt werden können. Von außen würden diese dem rauen Klima (Wind und Regen) nicht lange standhalten. Ursprünglich hatte das Haus über 70 Fenster, in Zeiten Napoleons wurde eine Fenstersteuer eingeführt – auch Napoleonsteuer genannt, deshalb wurden damals die Fenster um ein paar weniger reduziert. Interessant sind vor allem die vielen kleinen Details die noch aus längst vergangenen Zeiten erhalten geblieben sind. Obwohl das Haus von der Familie bewohnt ist, hat man den Eindruck durch ein Museum zu laufen. Dass der Unterhalt und die Renovierung des Hauses nicht billig sind, leuchtet ein. Der Hausherr erzählt dass man heutzutage auch nicht mehr vom Farmbetrieb alleine leben kann, so haben er und seine Frau jeweils einen Bürojob, sie betreiben auf dem Grundstück auch eine Reitschule, auch können Pferdebesitzer ihre Pferde dort unterstellen. Mit den Führungen durchs Haus wird zusätzlich noch die eine oder andere Spende eingenommen. Obwohl sie sehr hart arbeiten, sind sie sehr herzlich und nett. Im Freien wurde ein Containerähnlicher Behälter aus Holz errichtet. In diesem wird Altholz gesammelt, auch Leute aus der Umgebung können ihr Altholz abgeben. Damit wird die Heizungsanlage befeuert. Die Gegend ist bekannt für Pferdezucht. Beeindruckt von dem Anwesen setzten wir die Fahrt fort, um diese jedoch bald wieder für eine kurze Mittagspause von 30 Minuten zu unterbrechen. Danach folgt eine längere Fahrstrecke nach Dublin. Entgegen der Küstenregion wo die Viehweiden durch Trockenmauern abgegrenzt waren, sind diese hier durch Hecken getrennt. An einem Streckenabschnitt säumten Meterhohe Hecken – Alleeähnlich – die Straße. In Irland sieht man sehr viele alte Cottages ohne Dach – nur für Gebäude mit Dach müssen Steuern gezahlt werden. Viele Cottages wurden auch zum Stall umfunktioniert. Zwischendurch gab es mal einen kräftigen Regenschauer – wo man sich nicht ganz sicher war ob es sich dabei nicht um Schneeregen handelt. Zwischendurch gelangten wir durch ein Gebiet in dem Ackerbau dominierte. Sogar ein gelb blühendes Rapsfeld leuchtete uns entgegen. Brandon legte auf der Fahrt eine CD mit original Irischen Folksongs ein. Stefan versuchte uns zweimal zu animieren mit ihm auf das traditionelle Lied Molly Malone einzustimmen. Er meinte bis zur Einfahrt nach Dublin müssen wir zumindest den Refrain mitsingen können. In Livermore einem Vorort von Dublin gab es noch die Gelegenheit eine Silberfabrik zu besuchen. Dort gab es versilberten Schmuck, Besteck und sonstige versilberte Gegenstände zu kaufen. Wer nichts kaufen wollte konnte sich in der Cafeteria mit einem Kaffee aufmuntern. Vor der Fabrik waren die Bäume mit aufgespannten Regenschirmen dekoriert – sogenannte Regenschirmbäume. Kurz bevor wir die Stadtgrenze von Dublin erreicht hatten begann Stefan wieder aus voller Kehle das Lied über Molly Malone anzustimmen. In Dublin angekommen wurde im Sandymount Hotel eingecheckt. Ein Teil der Gäste musste sich hier gleich von Brandon und Stefan verabschieden, nachdem jeder ein Ticket für den Aircoachbus - Flughafenbus, in Empfang genommen hat. Wir, die das Zusatzpaket gebucht hatten, bekamen noch zwei Voucher, einen für den Hop on Hop off Bus und einen für den Eintritt ins Guinnes Storehouse. Außerdem hatten wir noch eine Abendveranstaltung zu der uns Brandon mit dem Bus hinfuhr und Stefan ebenfalls dabei ist. Um 19:00 Uhr geht es mit dem Bus los zum Belvedere Hotel. Vor der Abfahrt erkunde ich mich an der Rezeption wo die nächste Haltestelle des Hop on und Hop off Busses ist. Mir wird auf einer Karte der Fußweg erklärt. Der nächste Haltepunkt ist ca. 5 Gehminuten entfernt. Die Dame erklärt dass es der gelbe Bus ist. Dabei habe ich mir nichts gedacht. 20:00 Uhr beginnt die Show Belvedere Irish Nights, da wir jedoch bereits um 19:30 Uhr dort angekommen sind, wurden wir noch nicht reingelassen, da dort noch die Gäste, die mit Dinner gebucht hatten verköstigt wurden. An der Hotelbar konnte aber schon mal ein Drink geholt werden, bis wir eingelassen wurden. Wir wurden an der Rückwand auf Barstühlen platziert. Hatten aber aufgrund der erhöhten Sitzposition einen guten Blick zur Bühne. Zunächst spielten 3 Musiker irische Volkslieder, darunter auch das schon bekannte Lied Molly Malone, später kamen noch Tänzer und Tänzerinnen hinzu, die Irish Step vorführten. Auch aus dem Publikum wurden Gäste eingeladen auf der Bühne mitzutanzen. Diese konnten dann ihr Können beim Tanzen über einen Besenstiel unter Beweis stellen. Gegen 22 Uhr war die Show zu Ende. Allen hat es sehr gut gefallen. Nach der Ankunft im Hotel hieß es nun auch von Stefan und Brandon Abschied zu nehmen. Stefan musste bereits so gegen 4 Uhr am Morgen seinen Rückflug nach Düsseldorf antreten. Brandon hatte noch eine 2 stündige Fahrt nach Hause vor sich. Er musste sich dabei beeilen um seine Fahrtzeit nicht zu überschreiten. Müde fallen wir ins Bett.


Den heutigen Tag sind wir völlig auf uns alleine gestellt. Jeder kann tun und lassen was er will. Trotzdem trifft man die meisten Mitreisenden bereits um 7:30 Uhr beim Frühstück an, da jeder den Tag möglichst mit vielen Eindrücken hinter sich bringen will. Auf meinem Voucer für den Hop on und Hop off Bus lese ich dass dieser für den grünen Bus gilt. Also frage ich an der Rezeption noch mal nach, wo den der nächste Haltepunkt für den Grünen Bus ist. Dieser ist erst bei Stephens Green, also ein ganzes Stück entfernt, wird mir erklärt. An der Rezeption wird mir empfohlen zwei Stationen mit dem Dart (S- Bahn) zu fahren. Mit Stadtplan ausgerüstet machen wir uns auf dem Weg. An der S-Bahnstation angekommen, kann ich beim Besten Willen auf dem Fahrkartenautomaten nicht erkennen welchen Ort ich eingeben muss um das Ticket zu bekommen (Wie heißt die zweite Station und welche Richtung muss ich). Also entscheiden wir uns zu Fuß zu gehen. Wenn man sich jedoch auf einem Fußgängerpfad befindet ohne Straßennahmen geht es zumindest mir so, dass ich nicht gleich die richtige Richtung einschlage. Als ich wieder mal den Stadtplan aufgeschlagen habe um zu sehen wo ich bin und wo es langgeht, hält sofort eine hilfsbereite Frau neben mir an und fragt ob sie helfen kann. Ich frage sie nach dem Weg zu Stephen`s Green. Freundlich erklärt sie den Weg. Also falsche Richtung, ein Stück zurück und dann weiter. Unterwegs noch zwei Mal nach dem Weg fragen (einmal blieb von sich aus nochmal eine Frau stehen und fragte ob sie helfen kann) , dann haben wir auch nach einer zickzackförmigem Wegstrecke diesen erreicht. Doch wo ist die Haltestelle? Damit nicht auch noch der weiträumige Park umrundet werden muss, schnappe ich mir noch mal einen Passanten den ich nach der Haltestelle frage. Bereitwillig gibt dieser auch Auskunft. Schließlich wird die Haltestelle erreicht und genau vor unserer Nase fährt ein Bus weg, also warten wir auf den nächsten. Es dauert nicht lange steht an der Straßenecke ein mit grünem Trikot bekleideter Mann mit Prospekten in der Hand. Es schien als hätte er etwas mit diesen Bussen zu tun. Ich ging zu ihm hin und fragte ihn nach einem Prospekt für den Bus. Zunächst fragte er aus welchem Land wir kommen. Als er hörte dass wir Deutsche sind, erklärte er das heute ein Bus unterwegs ist mit einer deutschen Reiseleiterin. Nur dieser eine Bus fährt heute 3 Live Touren in Deutsch (ansonsten Erklärungen vom Tonband in Englisch). Ich erklärte ihm, dass wir zum Guinness Storehouse wollen. Er empfahl auf den deutschen Bus zu warten, eine komplette Runde mit dem Bus zu fahren, dann können wir sitzen bleiben und immer noch zum Guinness Storehouse fahren. Er nahm auch gleich sein Handy in die Hand und fragte an wo sich denn der Bus  grade befinde und wann er hier sei. Offiziell sollte er um 10:15 Uhr an der Haltestelle eintreffen. Wir bekamen die Auskunft dass er sich aufgrund des Verkehrs um wenige Minuten verspäten werde. Zwei andere Grüne Busse kamen an, in die wir nicht einsteigen sollten, da es reguläre Busse sind. Nur wenige Minuten später kam dann auch der deutsche Bus. Aufgrund unserer Voucer bekamen wir zwei Fahrkarten ausgestellt und los ging es. Tatsächlich war eine deutsche Reiseleiterin mit an Bord die alles genau erklärte. Ich bekam mit dass es sich bei den verschieden farbigen Bussen um unterschiedliche Firmen handelt, welche Sightseeing Touren anbieten. Jetzt ist auch klar warum man mit einem Ticket für den Grünen Bus nicht in den gelben oder roten steigen darf. Die komplette Stadtrundfahrt hat zwei ein halb Stunden gedauert. Dabei ging es auch wieder ein Stück in den Phönix Park wo auch Hirsche zu sehen waren. Das besondere Highlight jedoch war dass der  Busfahrer dreimal ein irisches Volkslied sang. Eines davon war das mittlerweile wohlbekannte Lied über Molly Malone. Nach Beendigung der 1. Runde mussten wir natürlich noch einen Teil der zweiten Runde mitmachen bis zum Guinness Storehouse. Bald merken wir dass es sich hierbei nicht um eine normale Brauereibesichtigung handelt sondern gleichzeitig um ein Museum, Information über Zutaten, Bierherstellung, Vertrieb, Historie und allem was dazugehört. Auch alte Werbeobjekte wurden ausgestellt, darunter ein Fisch der Fahrrad fährt. Restaurant und Cafeteria dürfen auch nicht fehlen. Auf einer Etage gab es eine Verköstigung. Zunächst durfte man riechen wie Hopfen und die anderen Zutaten bei der Verarbeitung riechen. Dann konnte sich jeder ein Glas Guinness nehmen und probieren. Da ich sowieso kein Bier mag, habe ich nur mal kurz genippt um zu sehen wie es schmeckt. Herb ist jedoch nicht meine Geschmacksrichtung, so dass ich die Einzige war, die das Glas noch voll wieder abstellte. Ganz oben im 7. Stock ist eine Bar in der jeder mit dem Abschnitt der Eintrittskarte ein Getränk gratis bekommt. Ich dem runden Glasbau hat man einen Rundblick über die gesamte Stadt. Beim Getränk und Genießen des Ausblicks stellte sich draußen mal wieder ein kleiner Schauer ein. Wieder ebenerdig am Ausgang angekommen heißt es auf den nächsten Bus warten. Dieser lässt auch nicht lange auf sich warten. Diesmal mit Ansagen vom Tonband in Englisch, die gleiche Strecke wie vom Vormittag. Bis der Busfahrer ankündigt dass er erstmal Lunch machen muss und dann kurz nach 16:00 Uhr seine Fahrt fortsetzt, er also nur noch ein paar Haltestellen fährt. An einer Haltestelle von der ich ausgehe dass es seine letzte war, sehe ich vor uns den deutschsprachigen Bus  stehen. Wir steigen aus, hin zum deutschen Bus, der gerade losfahren wollte, aber nochmal die Tür öffnet als er uns sieht. Wir waren die einzigen Gäste und werden gleich von der Reiseleiterin vom Vormittag begrüßt. Ihr teile ich mit das wir schon am Vormittag die ganze Runde hinter uns gebracht haben und sie wegen uns beiden nicht noch mal alles wiederholen muss. Auch dass wir bei Stephen`s Green aussteigen wollen. Die freundliche Reiseleiterin gab uns noch die eine oder andere Zusatzinformation mit auf den Weg. so auch dass die grüne Buslinie die einzige ist, welche Live Touren in Deutsch anbietet. Die gelbe gibt es erst seit kurzem. Die Grüne gilt jedoch am zuverlässigsten. Bei der gelben muss man schon mal eine halbe Stunde warten. Der Fahrer sang extra für uns noch ein Lied welches wir noch nicht gehört haben. Wieder am Stephen`s Green angekommen, wird der Rückweg zum Hotel angetreten, diesmal ohne Umwege in direkter Richtung, nur mit einem kurzen Capuccinostopp in einem Kaffee.. Im Hotel angekommen, haben wir erstmal Hunger und verspeisen in der Hotelbar eine Pizza. Danach geht ein erlebnisreicher Tag zu Ende. Fazit: Den Aufenthalt in Dublin kann man auf vielfältige Weise gestalten. Egal ob bei einem Besuch im  Phönix Park, bei freilaufendem Damwild und dem Wellington Denkmal, der Residenz des irischen Präsidenten und dem Kriminalgericht. Oder über die Half Penny Bridge ins quirlige Stadtviertel Temple Bar, einem Aufenthalt in einem der 850 Pubs der Stadt, der Besichtigung der aufwändigen alten Bauwerke oder Kultur durch den  Besuch der vielen kostenfreien Museen der Stadt. Es ist für jeden etwas dabei. Selbst für Literaturliebhaber ist gesorgt die sich mit keltischer Geschichte und Literatur versorgen können.


Heute schlafen wir etwas länger. Bis 10 Uhr gibt es Frühstück. So lassen wir uns Zeit und gehen erst um 9:00 Uhr zum Frühstücken. Wieder erwarten sitzen viele aus der Reisegruppe ebenfalls zur gleichen Zeit im Frühstücksraum. Die meisten haben darauf verzichtet noch etwas zu unternehmen, da der Weg in die Stadt doch etwas weiter ist und sich daher nicht lohnt, da ja auch rechtzeitig der Weg zum Flughafen auf eigene Faust angetreten werden muss. Nach dem Frühstück dachten wir uns dass es eigentlich egal ist ob man im Hotel oder auf dem Flughafen sitzt. So haben wir uns kurz nach 10:00 Uhr auf den Weg gemacht mit unseren Koffern in Richtung Bushaltestelle zu marschieren. Diese ist in ca. einem Kilometer Entfernung. Da es nicht regnet und wir Zeit haben gehen wir zu Fuß dorthin. Ansonsten hätten wir ein Taxi bestellen müssen. Als wir ca. eine viertel Stunde an der Aircoach Haltestelle stehen kommt dieser auch bereits. Der Bus ist voll mit Einheimischen. Es ist gerade noch Platz für unsere beiden Koffer, die wir verstauen. Auch Sitzplätze sind gerade noch ausreichend vorhanden. Nach einer ca. 20 Minütigen Fahrt erreichen wir dann auch den Flughafen. Zunächst wird das Terminal 2 angefahren, an dem wir auch aussteigen müssen, da hier wie schon erwähnt Aer Lingus abfliegt. Die meisten Fahrgäste bleiben sitzen und müssen offensichtlich zum Terminal 1. Gut dass wir als letztes eingestiegen sind, so sind unsere Koffer auch im Gepäckraum gut zu erreichen. Der Flug geht erst um 17:00 Uhr also haben wir noch genügend Zeit. Zunächst versuche ich die Koffer loszuwerden. Am automatischen Checkin Automaten scheitere ich, denn dieser akzeptiert die Buchungsnummer nicht. Eine Flughafenangestellte schafft es ebenfalls nicht. Also schickt sie uns zum assistierten Einchecken, wo man am Schalter manuell eincheckt. Dort telefoniert die Angestellte erst mal ob wir denn überhaupt schon einchecken dürfen. Bekommen aber grünes Licht. Somit sind wenigsten schon mal die Koffer aufgeräumt. Etwas Zeit lässt sich beim Stöbern durch die Läden verbringen, nachdem der Sicherheitscheck überwunden wurde. An einer Stelle konnten Wasserflachen für einen Euro gekauft werden. An anderer Stelle wurde Whiskey angeboten. Auch die Silberfabrik hatte einen Verkaufsstand im Flughafen. Kurz nach 17 Uhr ging es dann auch wieder Richtung Deutschland. Die Uhren mussten wieder eine Stunde vorgestellt werden. In Frankfurt wurde kurz nach 20:00 Uhr gelandet. Dann noch wieder vom Terminal 2 zum Terminal 1 und zum Fernbahnhof mit dem Shuttlebus. Um ca. 1 Uhr nachts kamen wir dann wieder zu Hause an. Es war ein sehr schöner Urlaub mit rundum schönen Wetter und vielen neuen Erfahrungen.  





Um 6:55 Uhr sollte der ICE von Würzburg nach Frankfurt gehen. Er hatte jedoch ca. 30 Minuten Verspätung. Bei 9 Grad Minus war ich da ganz schön durchgefroren bis der Zug endlich einfuhr. Ansonsten lief alles reibungslos. Im Flughafen angekommen löste ich in Halle C bei Thai Airways schon mal die Bordkarte. Es dauerte dann auch nicht mehr allzu lange bis der Schalter öffnete und der Koffer aufgegeben werden konnte. Pünktlich um 13:00 Uhr begann das Boarding an Gate B 28. Der Flug begann um 13:45 Uhr. Nicht lange nach dem Start gab es eine Tüte Laugengebäck zum Knabbern, sowie einen Drink. Auch alkoholische Getränke wurden kostenfrei angeboten. Als Abendessen gab es die Wahl zwischen Hähnchencurry und Rindergulasch. Zum Frühstück gab es Omelett und ein kleines Bratwürstchen. Zwischendurch wurden immer mal wieder Getränke gereicht.


Nach 10 Stunden Flugdauer wurde um 6:05 Uhr in Bangkok gelandet. Bis zur Einwanderungsbehörde waren  ca. 500 Meter Fußmarsch zurückzulegen. Bis diese passiert werden konnte musste eine längere Wartezeit in  Anspruch genommen werden. Der Koffer kreiselte deshalb bereits auf Band 6 bis ich dort eintraf. Am Ausgang des Flughafens wartete bereits jemand von Thomas Cook mit meinem Namensschild. Nach einer kurzen Wartezeit brachte mich ein Fahrer zu einem PKW mit dem ich ins Hotel gebracht wurde. Ich war der einzige Fahrgast. Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde. Der Fahrer erklärte das jeden Morgen und jeden Abend so ein dichtes Verkehrsaufkommen ist. Zweimal musste der Fahrer Maut bezahlen auf dem Weg in die Stadt. Interessant war zu sehen, dass auf der Stadtautobahn auf die Gegenfahrbahn auf einem U-Turn gewechselt werden konnte. Dazu führte eine Brücke rüber auf die Gegenfahrbahn, so dass nicht erst die nächste Abfahrt abgewartet werden musste. Das Hotel befindet sich direkt in der Innenstadt. In der Straße in der sich das Hotel befindet sind lauter Straßenküchen zu sehen. Beim Einchecken wird mir mitgeteilt, dass das Zimmer noch nicht bezugsfertig ist, also muss ich bis ca. 9:20 Uhr warten bis ich ins Zimmer kann. Bereits am Flughafen wurde mitgeteilt, dass um 13:30 Uhr der Reiseleiter ins Hotel kommt und weitere Information gibt. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung. In einem Seven UP Laden kaufe ich mir ein paar gekühlte Getränke. Für den nächsten Tag buche ich beim Reiseleiter Sebastian – der während des Aufenthaltes in Bangkok unser Reiseleiter ist, eine ganztägige Stadtrundfahrt für 3130 Thailändische Baht – was umgerechnet etwa 82 Euro sind. Das Narai Hotel verfügt über einen schönen Swimming Pool und einen Fitnessraum. Dadurch dass im Flugzeug kaum an Schlaf zu denken war, bin ich aber zu müde und zu faul um diesen zu nutzen. Pro Zimmer gibt es pro Tag 2 kleine Flaschen Wasser gratis. Zudem befindet sich auf dem Zimmer ein Wasserkocher mit dem kostenlos Tee oder Instantkaffee zubereitet werden kann. Im Hotel befindet sich ebenfalls ein italienisches Restaurant. In diesem esse ich abends eine Pizza Hawaii. Diese war gut belegt und hat geschmeckt.  


Um 8:15 Uhr startet die ganztägige Stadtrundfahrt. Der Reiseleiter holt uns pünktlich am Hotel ab. Es hat nachts geregnet und ist daher schwülwarm. Da die Gruppe aus 13 Personen besteht, werden wir auf zwei Kleinbusse und zwei Reiseleiter aufgeteilt. Zu meiner Gruppe gehört der Reiseleiter Nan den wir auch auf der gesamten Nordthailandrundreise haben. Es werden die schönsten und beeindrucktesten Tempel und Palastanlagen Bangkoks besucht. Alle Tempel können nicht besucht werden, da Bangkok über 400 Tempel hat. Wat Traimit (Sukhothai Traimit goldener Buddha) wird zuerst angefahren. Es ist der größte echt goldene Buddha auf der Welt. Er hat eine Höhe von 15 feet und 9 inches und wiegt 5,5 Tonnen. Der Wert beläuft sich auf ca. 28,5 Millionen Pfund. Er ist mittlerweile über 700 Jahre alt. Es ist eines der wertvollsten Schätze Thailands und des Buddhismus. Ursprünglich war der Buddha mit Gips verkleidet um seinen Wert zu verbergen, als Thailand erobert wurde. Er war im Haupttempel untergebracht. 1931 wurde dieser Tempel verlassen. Die Ost Asiatische Handelsgesellschaft, weitete ihre Operationen mit Genehmigung aus. Der Buddha wurde in den Traimit Witthayaram Tempel gebracht, wo er bis heute ist. Der Tempel wurde eigens für den Buddha gebaut. Als dieser fertig war, der Buddha hin transportiert wurde und dort platziert wurde, wurde 1955 erst realisiert dass er aus purem Gold ist als der Gips anfing abzubröckeln. Die Besichtigung dauerte ca. 30 Minuten. Vor dem Tempel waren einige Händler mit Ständen. Unter anderem wurden auch Vögel verkauft. Die Menschen glauben dass es Glück bringt wenn man einem Vogel die Freiheit schenkt. Für 100 Baht kann man einen Vogel freilassen. Wat Pho (mit dem 46m langem liegenden Buddha) wird als nächstes angefahren. Es ist eine riesige Tempelanlage, die Säulen – Pagoden sind Grabstätten. Die 4 größten – jede ist 42 Meter hoch - sind der Königsfamilie vorbehalten – sie symbolisieren die 4 Monarchen der Chakri Dynastie. Die Pagoden sind mit unzähligen Mosaiksteinen (Porzellan oder bunte Spiegel) bestückt. Unser Reiseleiter erzählt, dass in Thailand keine kaputten Tassen weggeworfen werden, da alles für Mosaikarbeiten verwendet wird. Wohlhabende Familien erwerben ebenfalls eine Pagoda. Nach buddhistischem Brauch wird die Asche der Verstorbenen drei geteilt. Ein Teil muss an einem Tempel beigesetzt werden. Wer ohne Vermögen ist nutzt eine Nische an einem kleineren Tempel. Der 46 Meter lange und 15 Meter hohe liegende Buddha ist in der nordwestlichen Ecke der Tempelanlage untergebracht. Alleine die Füße sind 5 Meter lang und 3 Meter hoch. Er zählt zu den bekanntesten Kulturgütern Thailands. Der Buddha besteht aus Stein und Stuck und ist vergoldet. Ein liegender Buddha soll darstellen dass er bereit ist ins Nirwana einzugehen. Chinesische Steinfiguren wurden als Wächter vor den Tempeln aufgestellt. Sie dienten früher als Ballast auf den Schiffen um diese zu stabilisieren. In einem anderen Gebäude befindet sich der Phra Buddha mit den Handflächen aufeinanderliegend. Dies soll den meditierenden Buddha (höchste Konzentration) verkörpern. Die gesamte Tempelanlage wurde von König Rama I errichtet. Alle Malerarbeiten, Mosaike, Vergoldungen werden heute noch per reiner Handarbeit ausgeführt. Unser Reiseleiter erzählt dass das Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben wird. Wer dort arbeitet hat sein Leben lang einen Job. In den verschiedenen Gebäuden sind jede Menge Buddhas in unterschiedlichen Positionen zu sehen. Bei einer befindet sich eine siebenköpfige Schlange hinter dem Buddha. Dem Glauben nach dient diese als Beschützer. Ein Elefant und ein Affe beschützen ebenso den Buddha. Alleine um die Gebäude befinden sich im äußeren Ring 244 Buddhas und im inneren Ring 150 (vier Himmelsrichtungen). Die Buddhas sind alle aus Bronze gegossen. Am Eingang ist die gesamte Tempelanlage als Modell zu sehen. Dort verbringen wir über eine Stunde. Dann geht die Fahrt weiter zum Königspalast. Dieser wurde 1782 errichtet. Er beherbergt nicht nur den königlichen Palast und die Thronhallen, sondern auch einige Regierungsgebäude und den berühmten Tempel des Jadebuddhas Wat Phra Kaeo. Das Gelände des Königspalastes hat eine Größe von 218 Tausend qm und ist von 4 Mauern umgeben, die insgesamt 1900 m lang sind. Der Palast wurde 1782 nach der Thronbesteigung König Rama I erbaut. Heute wird der Palast nicht mehr von der Königsfamilie bewohnt und nur noch für offizielle Anlässe genutzt – Empfang ausländischer Botschafter, Staatsbankette etc.. Einzelne Gebäude dienen auch als Gästehäuser für ausländische Staatsoberhäupter und Gäste der königlichen Familie. Nördlich der königlichen Residenz und durch einen Torweg verbunden befindet sich das königliche Kloster mit dem Tempel des Jadebuddhas. Dieser Tempel gehört zu den Plätzen höchster religiöser Verehrung in Thailand. Der Jadebuddha trägt stets ein der Jahreszeit entsprechendes Gewand (drei Jahreszeiten: Sommer, Regenzeit, Winter – nur 25 bis 30 Grad warm und trockenere Luft). Dreimal im Jahr wird in einer königlichen Zeremonie der Wechsel der Gewänder vorgenommen. Die Gewänder sind mit echten Diamanten gestückt. Wie in allen Tempeln müssen auch hier die Schuhe ausgezogen werden bevor man den Tempel betritt. Im Gegensatz zu den anderen Tempeln ist in diesem Tempel das Fotografieren strikt verboten. Mit einem guten Zoom und einer lichtempfindlichen Kamera kann man jedoch den Jadebudda von draußen durch die geöffnete Tür fotografieren. Im königlichen Kloster wohnen keine Mönche. Das Kloster dient als Privatkapelle des Königs. Auf der oberen Terrasse befinden sich 4 Hauptmonumente. In dem goldenen Reliquienschrein werden buddhistische Palmblattschriften aufbewahrt. Um die Terrasse herum stehen Statuen von Elefanten und mythologischen Figuren. Die Elefantenmodelle sind eine Sammlung der berühmten weißen Elefanten, die während der Regentschaft zahlreicher thailändischer Könige erworben wurden – alle weißen Elefanten gehörten automatisch dem König. Weitere Gebäude sind die Handschriften Bibliothek, sowie das Mausoleum der königlichen Familie. Der Königspalast wird durchwandert und Nan erklärt die einzelnen Gebäude, Figuren und Ereignisse, sowie den Buddhismus. Da Buddha kein Gott ist, sondern ein Mensch war, der lediglich die Erleuchtung erlangt hat, wird er auch nicht angebetet sondern nur verehrt. Er kann den Menschen nicht helfen, sondern nur den Weg zeigen. Laut Reiseleiter haben die Buddhisten keine Angst vor dem Tod, da sie gleich darauf wiedergeboren werden. Je nachdem wie sie gelebt haben, werden sie als Mensch oder Tier wiedergeboren. Bei jeder Wiedergeburt hat man die Chance sich zu verbessern. Auch im Buddhismus gelangt man in zwei Bereiche wie Himmel und Hölle. An manchen Gebäuden wurde dies dargestellt indem die Figuren in der oberen Reihe glückliche Gesichter haben und die Figuren in der unteren Reihe grimmige Gesichter. Diese müssen als Wächter dienen um sich verbessern zu können. Zwischendurch erklärt unser Reiseleiter auch dass in Thailand keine Sozialversicherungen Pflicht sind, so haben nur wenige Menschen eine Krankenversicherung. Auch eine Autoversicherung sei freiwillig und wird nur verlangt als Absicherung bei einem Neuwagenkauf mit Ratenzahlung (auf der Südthailandrundreise bekommen wir später erklärt dass eine Autoversicherung Pflicht ist). Daher fährt jeder sehr vorsichtig damit nichts passiert. Wir bekommen den Tipp, das wir einfach zulaufen sollen wenn wir die Straße überqueren wollen. Nan sagt, dass kein Auto anhält wenn wir uns an die Straße stellen, da niemand weiß ob wir nur so da stehen oder sie überqueren wollen. Gehen wir aber los, dann passiert nichts und die Autos und Tuk Tuks warten (in Nordthailand hat dies auch funktioniert – in Südthailand nicht). Er erklärt auch dass derzeit in Bangkok eine U-Bahn gebaut wird. Damit ist die deutsche Firma Hoch Tief beauftragt. Eine Herausforderung ist der Umstand dass in Bangkok bereits in ca. 7 Metern Tiefe Wasser ist und die Menschen ihre Wohnungen nicht für den U-Bahnbau hergeben wollen. Historisch bedingt sind die Thailänder eher den Deutschen zugetan als den Engländern und Franzosen, da die Engländer überall Kolonien hatten. Da sich Thailand eher Deutschland zuwandte konnte so verhindert werden, dass Thailand eine Kolonie wurde. Mit inklusive ist ein Mittagessen zu dem wir anschließend fahren. Die Fahrt geht vorbei am Blumenmarkt. In Thailand sind Blumen wichtig für die Tempel. Jedes Haus hat seinen eigenen privaten Tempel der mit Blumen geschmückt wird und an dem gebetet wird. Unser Mittagessen befindet sich in Chinatown. An einem Buffet können wir essen was und so viel wir wollen. Da wir eine Stunde Zeit haben und erst um 14:00 Uhr noch eine Fahrt mit einem Longtail-Boot durch die Klongs, auf dem Programm steht, nutze ich die Zeit im Anschluss nach dem Essen, einen Spaziergang durch eine Verkaufsstraße von Chinatown zu unternehmen, vorbei an Garküchen, Spielsachen, Billigschmuck etc.. Zum Bootsanleger gelangen wir über die Terrasse des Speiselokals. Nun geht die etwa einstündige Fahrt mit dem Langboot auf den künstlich angelegten Kanälen – Klongs - los. Hier sieht man wie die Menschen am Fluss leben. Unser Reiseleiter erzählt, dass hier Abwasserkanäle für die Häuser gebaut werden sollen, die Bewohner jedoch wenig davon begeistert sind, da sie nicht über die finanziellen Mittel verfügen um die Kanalisation zu bezahlen. Jeder der renoviert oder neu baut muss eine Abwasserentsorgung einbauen, deshalb werden von vielen Hochwasserschäden etc. nicht mehr behoben. Unter anderem geht die Bootsfahrt vorbei an einer Schule, der Königspalast ist am Ufer zu sehen. Ebenso ein vom König gebautes Krankenhaus. Auf dem Wasser ist Rechtsverkehr, da sie Schifffahrt von den Portugiesen übernommen wurde. Beim Straßenverkehr herrscht Linksverkehr, da die ersten Autos von England eingeführt wurden. Rote Lampions an den Gebäuden zeigen an, dass die Vorbereitungen für das chinesische Neujahrsfest stattfinden. In Thailand feiert man drei Mal Neujahr. Einmal mit der westlichen Welt, einmal im Februar das chinesische Neujahrsfest und einmal noch später das Thailändische Neujahrsfest. Vom Boot aus sind wieder einige Tempel, sowie eine Mosche zu sehen. Uns wird erklärt dass es in der letzten Zeit sehr wenig geregnet hat und daher wenig Süßwasser in die Flüsse nachfließt, so dass der Salzgehalt des Wassers steigt, weswegen einige tote Fische im Wasser treiben. Der Regenmangel soll auch mit ein Grund sein, warum das Wasser so dunkel ist. Im Wasser schwimmen auch öfters Plastiktüten und andere Abfälle. Es heißt dass die Fische hier nicht dumm sind und wissen dass vor Tempeln keine Fische gefangen werden, so dass sich dort die meisten Fische aufhalten. Jedem von uns wird ein Stück Brot ausgehändigt mit dem wir vor einem Tempel die Fische anlocken können. Tatsächlich können wir zusehen wie diese gierig das Brot wegfressen und fast aus dem Wasser springen. Es soll sich dabei um Catfisch handeln wurde erklärt. Auf dem Rückweg wurden auf dem Boot noch Postkarten und Sonnenhüte zum Verkauf angeboten. Wieder am Anlegesteg angekommen geht die Fahrt zurück zum Hotel, wobei der Fahrer Schleichwege benutzt um dem dichten Stadtverkehr zu umgehen. So gegen 15:30 Uhr treffen wir am Hotel ein. Nun kann jeder die Eindrücke des heutigen Tages verarbeiten. Bei der Verabschiedung teilt uns der Reiseleiter noch mit, dass er auch bei unserer Nordthailandreise dabei ist und wir am morgigen Tag kurze Hosen tragen dürfen (nicht ganz kurz – knielang). Unter die Zimmertüre im Hotel wurde ein Flugplan für den Innlandflug nach Phuket am Dienstag (am Ende der Nordthailandtour) durchgeschoben, den ich bei meiner Ankunft fand. Da ich mir möglichst viel aufschreiben wollte um nicht alles wieder zu vergessen, habe ich an diesem Tag weiter nichts unternommen.


Bereits um 6:30 Uhr ist Abfahrt nach Ayutthaya. Das Gepäck muss bis 5:45 Uhr vor die Zimmertüre gestellt werden, damit es abgeholt werden kann. Das bedeutet zeitiges Aufstehen. Im Hotel gibt es bereits ab 5:00 Uhr Frühstück, welches wegen der zeitigen Abfahrtszeit auch so bald in Anspruch genommen wird. Bevor es los geht wird noch kontrolliert ob auch jedem sein Koffer in den Bus eingeladen wird. Es regnet draußen wolkenbruchartig als wir in den Bus einsteigen. Der Regen hörte aber bereits wieder auf als wir noch nicht ganz aus der Stadt draußen waren. Nan unser Reiseleiter gibt wieder viele Informationen über das Land und die Leute preis, solange wir aus der Stadt herausfahren. 80 % der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft. 90% sind Buddhisten, der Rest sind Hindu, Moslem und Christen. Die Christen sind überwiegend evangelisch. Die meisten Muslime leben im Süden. 60% der Energie wird aus Wasserkraft gewonnen. Es hat in der letzten Zeit wenig geregnet, daher ist die Energiegewinnung problematischer geworden. In Thailand wird alles gegessen was schwimmen kann, außer ein U-Boot. Auch alles was sich bewegt, wie Ratten, Schlangen, Heuschrecken, etc.. Es gibt kaum Bodenschätze in dem Land. Der König übt nur noch  Repräsentationspflichten aus, ähnlich wie in England. Durch das Militärrecht ist die EU gegen Thailandtourismus. Europäer sind rückläufig. Derzeit sind viele chinesische Touristen im Land. Der durchschnittliche Monatsverdienst in Thailand ist 600 bis 700 Euro umgerechnet. Ein Schwerarbeiter verdient pro Tag ca. 400 bis 500 Baht. In Bangkok ist das Leben teuer. Auf dem Land lässt es sich aber billig leben. Die Stadtautobahn gehört für 30 Jahre den Japanern und kostet Maut, danach geht sie in Thailändischen Besitz über, ist dann aber reparaturbedürftig. Bangkok hat 11 Millionen Einwohner und ist 1600 qkm groß. Viele Hochhäuser sind Bauruinen. Sie können gekauft werden, fertig gebaut werden und wieder weiterverkauft werden. Es gibt kaum öffentliche Verkehrsmittel, daher ist jetzt morgens Rush Hour in die Stadt hinein. Wir fahren am 2. Flughafen Bangkoks vorbei. Dieser wird hauptsächlich von Billigfliegern angeflogen. Um Bangkok ist ein Speckgürtel wo relativ wohlhabende Leute wohnen. Diese kommen zum Arbeiten mit dem Auto in die Stadt. Die Autos sind häufig geleast. 90 % der Autos sind japanische Fabrikate wie Toyota, da diese preisgünstiger sind. In Thailand wird wenig zu Hause gekocht. Garküchen sind preiswert. In Hotels kommen eine Mehrwertsteuer von 7%, sowie ein Servicezuschlag von 10% dazu. Bei Garküchen auf der Straße fällt dies weg. Das Leben spielt sich hauptsächlich draußen ab. Durch den hohen Anteil an Landwirtschaft gibt es kaum Arbeitslosigkeit. Die jungen Leute wollen jedoch nicht mehr in der Landwirtschaft arbeiten. Asiaten wollen eine helle Hautfarbe haben und nicht braun werden und eine Klimaanlage auf der Arbeit haben. Dafür wird ein geringerer Verdienst in Kauf genommen. Maschinen für die Landwirtschaft sind teuer und müssen alle importiert werden, daher wird noch der größte Teil in Handarbeit erledigt. In Bangkok gibt es aus den oben genannten Gründen viele junge Leute und wenig Alte, da die Jungen in die Stadt strömen. Sie wollen auch kaum Kinder bekommen, da diese teuer sind. Von 6 bis 14 Jahren gibt es eine Schulpflicht, bis vor kurzem musste für die Schule bezahlt werden. Um den rückläufigen Geburtenzahlen entgegenzuwirken, ist diese jetzt kostenfrei. Die Schuluniformen müssen selbst bezahlt werden. In der Schule wird jeden Tag um 8:00 Uhr die Nationalhymne gesungen. Die Jungen müssen kurze Haare haben und Mädchen mit langen Haaren müssen diese zu Zöpfen binden. Für den Bau der Hochbahn wird die Technik von Siemens verwendet. Für frühere Bauarbeiten wurde die deutsche Firma Walther Hochbau beauftragt, dann ging Thailand das Geld aus und das Land hatte Schulden. Als der Prinz mit einem eigenen Flugzeug nach München kam wurde dieses beschlagnahmt (wegen den Schulden). Für den Prinz war aber dieser Umstand nicht so ärgerlich wie der, dass er mit seiner Geliebten einreiste und dies in allen Zeitungen publik wurde. Sein Ansehen in Thailand hat sehr gelitten. Man sieht lieber seine Schwester als Thronerbin. Der König selbst hat 4 Geschwister, 3 Töchter und einen Sohn. Nach 30 Minuten Fahrt stadtauswärts sind wir immer noch innerhalb des Stadtgebietes von Bangkok. In Nordthailand steht viel Kultur auf dem Programm. Es werden viele Tempel besichtigt. Unsere 1. Etappenziel für diesen Tag liegt 80 km außerhalb von Bangkok.    Wir besichtigen hier die beeindruckenden historischen Tempel und Ruinen der ehemaligen Hauptstadt des großen und mächtigen Königreichs von Siam. Seit 1994 ist Ayutthaya UNESCO Weltkulturerbe. WAT bedeutet übersetzt Tempel. Es wird die Anlage von Watyaichaimongkhol zunächst angefahren mit deren Ruinenanlage, die wir besichtigen. Danach folgen noch zwei weitere Tempelanlagen. Am 13. April beginnt das Thailändische Neujahr mit dem Jahr des Affen. Der Karuda (Ein Adler) ist das offizielle Wappentier von Thailand. Jetzt besichtigen wir das eigentliche Weltkulturerbe. Dort haben wir 45 Minuten Aufenthalt. Bei der Besichtigung des großen Bronze Buddha erklärt Nan dass es Glück bringt wenn man Blattgold auf einen Buddha klebt. Vor dem Tempel sind für jeden Wochentag andere Buddhas aufgereiht. Für jeden Wochentag wird der Buddha in einer anderen Position dargestellt. Liegend – bereit ins Nirwana überzugehen, Hände aufeinanderliegend – meditierend, rechte Hand nach oben – Frieden, 7 köpfige Schlange – Schutz, usw. Im Tempel sehen wir als Opfergabe einen gekochten Schweinekopf, mit den vier Haxen und dem Schwanz. Nach dem abbrennen einer Räucherkerze, kann die Opfergabe wieder mitgenommen werden. Überall stehen Spendenboxen für die Mönche. Im hinteren Bereich sehen wir wie gerade das Geld gezählt wird (laut Nan wird dies einmal im Monat gezählt). Es werden auch Tücher für die Mönche und andere Gebrauchsgegenstände gespendet. Jeder Hausaltar muss von Mönchen gesegnet werden. Dazu werden Mönche nach Hause eingeladen. Jeder Mönch geht früh mit einer Schale los und sammelt für Essen. Dies wird dann untereinander aufgeteilt. Mönche dürfen nur zweimal am Tag essen und nicht mehr nach Mittag. Vor dem Tempel werden außerdem Päckchen für den Tempel verkauft, die unter anderem eine Lotusblume – steht für Reinheit, eine Kerze – für Erleuchtung, ein Räucherstäbchen für Dankbarkeit, etc. Wieder besichtigen wir alte Königsgräber Pagoden oder auch Stupas genannt. Nan erklärt die verschiedenen Formen, da früher die roten Khmer hier herrschten, gibt es auch Hindutempel und andere. Vor der Tempelanlage sind unzählige Verkaufsstände. Ähnlich wie bei einem Basar wird hier alles zum Verkauf angeboten, von Lebensmitteln über Kleidung bis zu Dekoartikeln. In Thailand wird alles zu Nahrung verarbeitet. Die Haut und die Gräten von Fischen werden als Chips gegessen. Wir sehen getrocknete Schlangenköpfe, getrocknete Schweinehaut. Alles wird in Thailand gegessen. In Thailand gilt eine andere Zeitrechnung. Dort ist jetzt das Jahr 2559 (nach Buddha und nicht wie bei uns nach Christus). Elefantenritte wurden in Deutschland aus dem Programm genommen wegen dem Vorwurf der Tierquälerei. Es heisst auch dass wilde Elefanten gefangen werden, da das Geschäft mit dem Tourismus lukrativ ist und somit die Zahl der wilden Elefanten abnimmt. Zudem ist es in der Vergangenheit schon zu tödlichen Unfällen gekommen, wenn Elefanten wild werden. Nan sagt, dass er dies nicht verstehen kann, da in Thailand die Tiere wie Kinder behandelt werden. Er sagt, deshalb dass er es organisieren kann wenn wir trotzdem einen Elefantenausflug machen  wollen. In Thailand geht es trotz hohem Verkehrsaufkommen nicht so hektisch zu wie in Deutschland, dort haben die Leute mehr Geduld. Die letzte Besichtigung ist ein Affentempel. Hier können Affen gefüttert werden. Diese Makaken sind nicht aggressiv. Als ihr Lebensraum der Wald, der Zivilisation weichen musste, hatte man Mitleid mit den Affen und füttert sie seitdem. Die Affen leben dort jetzt immer. An einem Stand kann Futter gekauft werden, mit dem man selbst die Affen füttern kann. Nun legen wir eine längere Fahrtstrecke zurück bis zum Mittagessen. Das Lokal liegt mitten in der Natur. Vorbei geht die Fahrt an Reisfeldern die zum Teil trocken liegen, Normalerweise gibt es hier 3 Reisernten im Jahr, aufgrund der Trockenheit jedoch dieses Jahr nur zwei. Es gibt zwar bereits nach einem Meter Tiefe Grundwasser, aber Pumpen kosten Geld und müssen mit Energie versorgt werden damit sie betrieben werden können. Das Speiselokal liegt an einem See, umgeben mit tropischen Pflanzen und Blumen. Auf einem schmalen Pfad gelangt man dahin, so dass man sich vorkommt wie im Dschungel. Es gibt eine Basilikum-Gemüsesuppe als Vorspeise. Dann Reis, Gemüse, Fisch süß-sauer, Fleisch und Geflügelcurry als Hauptspeise. Nan sagt, dass wir heute die Stufe eins bekommen, was die Schärfe betrifft. In Thailand isst man sehr scharf. Mir war bereits die Stufe 1 schon fast zu scharf. Als Nachspeise gab es Obst. In Thailand isst man 3x am Tag warm. Man isst auch nicht heiß, sondern lauwarm. Die Leute essen weniger aber dafür öfters. Auf dem Parkplatz gab es einen Verkaufsstand wo geschnitzte Seifen angeboten wurden (in Form von Blüten – Orchideen etc.). Bevor wir weiterfahren wird noch ein Spaziergang über einen Bauernhof unternommen. Nan erklärt die Pflanzen von Papaya über Basilikum, Koriander, Chili bis hin zum Zuckerapfel und Reis. Tagsüber verbringen die Thai den Tag im Schatten im unteren Teil der Gebäude, da es oben zu warm ist. Nan zeigt uns verschiedene Rattenfallen, Angelgeräte, Behälter in denen Regenwasser als Trinkwasser gesammelt wird und erklärt wie aus Palm- und Bananenblättern Fasern, Zahnstocher und Brennmaterial hergestellt wird. Alles hat Verwendung. Wir beobachten eine Frau, die gerade dabei ist den Hofhund zu baden. Dieser hält still wie eine Wanze. Eine Lila Pflanze wird zur Herstellung von Farbstoff verwendet. Dieser Farbstoff war auch in den grünen Manjokchips, die es vor dem Mittagessen gab. Grüne Papaya werden wie bei uns Kohlrabi gekocht. Kohlrabi wachsen nicht in Thailand. Die Landschaft ist noch weit nach Bangkok eine Ebene und ist sehr eintönig. Ein Reisfeld reiht sich ans nächste, nur durch Flüsse und Ortschaften, bzw. Straßen und Hütten unterbrochen. Wo es Wasser gibt, sind auch asiatische Störche zu sehen (Frösche). Asiatische Störche sind kleiner als unsere Störche. Danach liegt eine 3 stündige Fahrtstrecke vor uns. Diese unterbrechen wir mit einer Kaffeepause, bis wir um 17:00 Uhr in Phitsanulok eintreffen. Übernachtung im Hotel Topland Phitsanulok. Dieses Hotel hat ebenfalls einen schön angelegten Swimmingpool auf der Dachterasse. Für den Winter in Thailand war es heute mit über 35 Grad extrem warm.


Frühstück gibt es ab 6:00 Uhr. Abfahrt ist um 7:30 Uhr. Wie bereits in Bangkok müssen die Koffer rechtzeitig vor die Zimmertür gestellt werden, damit sie abgeholt werden können. Nachts hat es wieder geregnet, aber früh hat wieder die Sonne geschienen. Nachdem die Koffer im Bus verstaut wurden, geht es zunächst zu Fuß weiter. Als erstes besuchen wir eine Schule. Nach einem Blick in die Klassenzimmer, verfolgen wir die allmorgendliche Zeremonie, wie die Kinder in Aufstellung die Nationalhymne singen und anschließend den König würdigen. Eine Schulklasse hat 50 Kinder (auf mehrere Räume aufgeteilt). Seit neuestem wird in der Schule auch Englisch unterrichtet. Anschließend spazieren wir über den Markt mit vielen Garküchen und Verkaufsständen. Lebende Tiere wie Schildkröten, Fische und Vögel werden verkauft, damit man sie wieder freilassen kann. Die Leute glauben wenn man eine Schildkröte kauft, diese freilässt und im nächsten Leben als Schildkröte auf die Welt kommt hat man ein gutes Leben. Die Leute halten es für besser Tiere zu fangen und zu verkaufen, als zu stehlen um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.  An einer anderen Garküche erklärt Nan, dass Innereien – hier von Hähnchen eine Delikatesse sind. Er zeigt uns gegrillte Mägen, Leber, Haut usw. An einem anderen Stand kann man sich mit Naturheilmitteln eindecken (Kräuter, Cremes etc.). Die Thai haben nicht gerne eine Krankenversicherung. Sie glauben dass sie krank werden wenn sie sich versichern, sagt zumindest Nan. Blumenkränze im Auto sollen schützen und sind der Ersatz für eine Autoversicherung. Wer ein Auto kauft muss es von einem Mönch segnen lassen. Will jemand heiraten, dann fragt er erst einen Mönch ob sie auch zusammenpassen. Ein Hase und ein Tiger nach dem Horoskop passen z.B. nicht zusammen. Der Tiger frisst den Hasen. Auf dem Spaziergang kommen wir auch an Ständen vorbei, an denen man für die Mönche abgepacktes Essen spenden kann. Alle Jungen sollen mindestens 3 Monate in einem Kloster verbringen. Macht dies jemand nicht, dann wird er bei einer Heirat nicht von der zukünftigen Schwiegermutter akzeptiert. Es gibt auch Nonnenkloster, überwiegend gehen jedoch Männer ins Kloster. Lernen Mönche eine Frau kennen, so können sie das Kloster verlassen und sie heiraten. Funktioniert es nicht mit der Frau, können sie ins Kloster zurück, müssen aber mit der Lehre von vorne beginnen. Jetzt besichtigen wir den Tempel Wat Mahathat aus dem 14. Jahrhundert. Der goldene Phra-Buddha Jinaraj ist neben dem Smaragd-(Jade) Buddha in Bangkok die meistverehrte Statue Thailands. Für die Vergoldung wurden  79 kg Blattgold verarbeitet. Nan erzählt, das die Führung von Thailand immer sehr diplomatisch war, so dass Thailand im Gegensatz zu den Nachbarländern nicht besetzt wurde (Kolonialmacht). Der Vater des derzeitigen Königs hat in Heidelberg studiert. Nach der ausgiebigen Besichtigungstour geht es mit dem Bus weiter nach Sukhothai. Der Historischen Park mit seinen imposanten Tempeln, Skulpturen und Stuckarbeiten zählen zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Anlage aus dem 14. Jahrhundert wurde von den roten Khmer errichtet. Diese waren Hindu. Das bedeutendste Gebäude ist der Königstempel Wat Mahatat mit seinen mächtigen Säulenreihen und mehreren Buddhastatuen. Nan sagt Wat Mahatat, kann man sich mit der Eselsbrücke „Was man hat das hat man“, leicht merken.. Nach dem Sieg über die roten Khmer wurde die Städte in den Buddhismus übernommen und weitergeführt, bis sie irgendwann verlassen wurde. Einst war die Stätte genauso bunt dekoriert wie in Bangkok. Jetzt sind noch die Ruinen vorhanden. Die gesamte Anlage ist zu groß, um sie in der kurzen Zeit komplett abzugehen. Die frühere Königsstätte war früher von 3 Mauern umgeben, als Schutz des Königs, dazwischen waren Wassergräben. Auf der Weiterfahrt erkunden wir noch den Wat Sri Chum, eine ca. 11 m hohe sitzende Buddhastatue. Danach geht die Fahrt weiter nach Sri Satchanalai, die am Ufer des Yom-Flusses liegt und im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Mittlerweile befinden wir uns in einer bergigen Landschaft mit Waldabschnitten. Zum Mittagessen gibt es in einem urigen Naturgarten – mit vielen Pflanzen und Blumen, wieder Essen in Buffetform. Heute ist das Essen nicht so scharf wie gestern. Auf dem Weg nach Chiang Rai über Phayao besuchen wir den bekannten Tempel Wat Phra Dhat Suthon. Dieser ist dem Tempel in Bangkok nachempfunden. Er ist überaus aufwändig dekoriert und verarbeitet. So gegen 15;30 Uhr starten wir zu einer längeren Wegstrecke von 2 Stunden ununterbrochener Busfahrt. In einer Stadt an einem großen Stausee legen wir um 17:30 Uhr eine Kaffeepause ein. Dort können wir den Sonnenuntergang am See bei einer Tasse Latte, Cappuccino, heißer Schokolade oder sonstigen Kaffeeerzeugnissen genießen. Der Kaffee schmeckt nicht nur ausgezeichnet, er  wurde auch noch künstlerisch mit Blumenmuster, Pfauenmuster etc. verziert. Er war fast zu schade zum Trinken. Es liegen nach der Kaffeepause immer noch 80 km Fahrt vor uns, bis wir ca, um 19:30 Uhr in Chiang Rai eintreffen. Im Hotel Wiang Inn haben wir zwei Übernachtungen. In jedem Hotel gab es bisher kostenloses WLAN.


Heute starten wir um 8:00 Uhr. Die Fahrt geht zu einem Parkplatz von dem wir in Pick -ups umsteigen. Mit 3 Pick-ups fahren wir zu einer Siedlung der Akha, die für bunte Trachten und Silberschmuck bekannt sind. Es gibt auch noch andere Bergstämme wie die Yao. Auf dem Weg dahin halten wir an einer Ananasplantage. Nan erklärt dass man von einer Ananaspflanze insgesamt 3 Mal ernten kann. Die Früchte werden jedoch nach jeder Ernte kleiner. Einmal im Jahr werden die Ananas geerntet. Nan erklärte vorher im Bus, dass die Akha aus China eingewandert sind. Früher haben sie wie Zigeuner gelebt und sind umhergezogen. Mittlerweile ist jedoch das zur Verfügung stehende Land knapp geworden. Damit  sie sesshaft wurden, wurde Ihnen vom König Land zugesprochen. Ursprünglich wurde hier Mohn angebaut. Dies ist jetzt außer für medizinische Gründe verboten. Ursprünglich gab es in Thailand keinen Rauschgiftanbau, dieser kam erst nach den Engländern. In Burma war in den früheren Jahren viel Bürgerkrieg, daher sind viele nach Thailand geflohen. Die Flüchtlinge dürfen nicht arbeiten, sie leben ausschließlich vom Tourismus. Deshalb wird häufig Eintritt von Touristen verlangt. Weil der Mohnanbau verboten wurde, wurde ein Projekt gestartet um den Lebensunterhalt der Bergdörfer zu sichern. Der Tomatenanbau und der Anbau von Blumenkohl, Brokkoli etc. wird dort gefördert. Als wir das Bergdorf erreichen, kommen uns bereits Kinder entgegengelaufen, die alle versuchen Armbänder zu verkaufen. Beim Rundgang durch das Dorf, weichen die Kinder keinen Meter zur Seite. Auch Erwachsene kommen dazu und versuchen mit Nachdruck zum Kauf von Tüchern, Taschen und anderen Gegenständen zu überreden. Andere möchten sich in ihrer bunten Tracht gegen Geld fotografieren lassen (20 Baht). Eine alte Frau zeigt uns auch für 20 Baht von jedem ihre Behausung und zeigt in welch einfachen Hütten sie leben. Nan erzählt, dass ihr Mann bereits gestorben ist und sie sich somit etwas für ihren Lebensunterhalt verdient. Die Hütte ist auf Stelzen gebaut, eine Treppe führt hinauf in die Wohnung, der Fußboden ist aus Bambusrohr, durch die Ritzen kann man nach unten durchsehen. Das Dach ist ebenfalls aus ähnlichem Material. Es hält den Regen ab, aber von innen kann man nachts die Sterne sehen. In einem Raum wird geschlafen und im anderen Raum aufgehalten. Eine Nische ist als Feuerstelle hergerichtet zum Kochen. Mittlerweile geht auch ein Stromkabel in die Hütte und ein Fernseher ist vorhanden. In einem Gatter sind Hängebauchschweine untergebracht, die wir auf unserem weiteren Spaziergang durch das Dorf sehen. Die Kinder erzählen Nan, dass hier ca. 800 Leute leben sollen. Es gibt eine Schule und einen Kindergarten im Dorf. Nach der Besichtigungstour bringen uns die Pick-ups wieder zurück zum Parkplatz wo wir in den Bus umsteigen. Die Fahrt geht jetzt ans goldene Dreieck – das 3 Ländereck Burma (Myanmar), Laos und Thailand. Der Name goldenes Dreieck kommt von den Schmugglern. Diese haben früher hier keine Währung akzeptiert sondern nur Gold. Direkt an der Grenze nach Myanmar (Burma) schlendern wir in Mae Sai über den Grenzmarkt. Nan gibt uns von einem Stand kleine Ananas zu probieren, die süß und intensiv schmecken, außerdem lässt er uns noch Esskastanien probieren. Hier auf dem Markt wird alles angeboten was man nur denken kann. Von frittierten Erbsen, über frittierten Maden bis Sonnenbrillen ist alles zu finden. Wir besichtigen außerdem den nördlichsten Punkt Thailands, statten der Tourismuspolizei einen Besuch ab (für die Sicherheit der Touristen zuständig). Diese verkaufen rote kleine Kunststoffblumen zum Anstecken, der Erlös ist für verletzte Soldaten. Als nächstes fahren wir zu unserem Lokal für das Mittagessen. Das Restaurant liegt direkt am Mekong. Während des Essens kann man aufs Wasser sehen. Es gibt wieder Buffet. Besonders gut schmeckt in Back Teig frittiertes Gemüse. Wenn man sich nicht unbedingt die Chilisoße auftut, dann ist das Essen auch nicht so extrem scharf. Als Nachspeise gibt es Maracujas, die aber zum Teil sehr sauer sind. Ich halte mich deshalb lieber an die Bananen, die geschmacklich weit die Bananen übertreffen die es bei uns zu kaufen gibt. Nach dem Mittagessen bringt uns der Bus zur Bootsanlegestelle am Mekong. Auf Wunsch aller arrangiert Nan, das wir mit dem Boot ein Stück nach Myanmar reinfahren und auf der anderen Seite in Laos anlegen, wo wir auf dem Markt in Laos einen Einkaufsbummel machen können. Der Sonderausflug kostet 100 Baht pro Person und jeder muss seinen Pass dabei haben. Dieser wird von einer Beamtin an der Bootsanlegestelle zusammen mit dem Geld eingesammelt, bei der Rückkehr bekommen wir die Pässe wieder ausgehändigt mit einem Stempel von Laos und Myanmar. Wegen dem Niedrigwasser können wir nicht allzu dicht an Myanmar heranfahren. Nan erklärt, dass der Mekong 4600 km durch sieben Länder fließt (Tibet, Laos, Burma, China, Thailand, Vietnam). In Laos ist er 16 km breit. China baut zurzeit einen Staudamm, daher führt der Mekong weniger Wasser. Bricht der Staudamm, dann kommt das Wasser wie ein Tsunami. Auf dem Weg nach Laos sind am Ufer auf Thailändischer Seite Fischerboote am Ufer zu sehen. Die Fischer schlafen unter Dächern am Ufer. Abends fahren sie dann zum Fischen hinaus. In Laos angekommen, sollen wir Nan folgen, da wir einen Begrüßungsdrink bekommen sollen. In einem Verkaufszelt angekommen wird jedem ein Schnaps angeboten, auf den ich aber gerne verzichte, da ich mir nichts aus Schnaps mache. Es werden 3 verschiedene Sorten Schnaps angeboten. Es stehen 3 große Glasbehälter dort aus denen sie den Schnaps schöpft. Aus dem 1. holt sie einen Tigerpenis heraus, der in dem Schnaps eingelegt wurde. Die Kraft des Tigers soll dann auf einem übergehen, wenn man den Schnaps trinkt. Aus dem 2. Behälter holt sie eine Cobra heraus. Im 3. Behälter befindet sich Ingwer. Zum Verkauf stehen dort auf dem Markt jede Menge Schnapsflaschen in denen Skorpione, Schlangen und anderes Getier zu sehen ist. Der Zoll wäre sicher nicht angetan wenn man solche Schnapsflaschen mitnehmen würde. Auch wenn ich nicht alles probieren muss, was so angeboten wird, so ist es doch ein Erlebnis zu sehen was man nicht alles essen oder trinken kann. Nach einem ausgiebigen Bummel über den Markt geht es mit dem Boot wieder zurück nach Thailand zum Bootsanleger. Dort haben wir ebenfalls noch Zeit um zu einem Aussichtspunkt hochzulaufen, Verkaufsstände zu besuchen oder einen Kaffee zu trinken, bis uns der Bus wieder zurück ins Hotel bringt. Unterwegs erzählt Nan das aus Maniok auch Glasnudeln hergestellt werden oder Schnaps gebrannt wird. Wieder im Hotel angekommen mache ich mich zu Fuß auf um dem hiesigen Markt einen Besuch abzustatten. Die anderen aus der Gruppe haben diesen bereits am Vortag besucht und waren so begeistert, da dort auch Livemusik spielt und man sich hinsetzen kann. Es ist ein Stück hinzulaufen. Ich beschließe erst mal durch die Stände zu laufen. Tatsächlich gibt es einen Platz mit Sitzplätzen und Musik, auch zwischen den Ständen spielt gelegentlich jemand auf einen Musikinstrument. Es fängt an zu regnen, noch tröpfelt es aber nur und nach einer Weile hört es wieder auf zu regnen, so dass ich weiter über den Markt gehe. Dieser scheint unendlich groß zu sein und kein Ende zu haben. Plötzlich fängt es heftig an zu regnen, die Händler packen hastig ein oder decken ihre Waren mit Folien ab, Ich beeile mich zum Hotel zu kommen, muss aber noch ein ganzes Stück zurücklegen. Ich haste von Markise zu Markise der einzelnen Gebäude, werde aber trotzdem feucht bis ich schließlich im Hotel ankomme.  



Heute ist um 7:30 Uhr Abfahrt vom Hotel. Die Koffer müssen wieder rechtzeitig vor die Zimmertür gestellt werden. Nan erklärt das Chiang Rai übersetzt bedeutet: Stadt wo man reinkommt und Chiang Mai: neue Stadt. Er erklärt, dass die Gegend früher eigenständig war (Lhana) und später mit Bangkok vereint wurde. Als erstes fahren wir noch in Chiang Rai den weißen Tempel Wat Kong Khun, des Künstlers Chalerchai Kositipat an. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder, so steckte er sein gesamtes Vermögen in den Bau des Tempels. Zunächst wurde er verspottet weil er einen weißen Tempel bauen wollte, doch als dieser fertig war hat er allen gefallen. Die Toilettenanlage dort ließ er komplett vergolden. Weil er wusste dass alle Menschen ein Problem haben und dieses dort loswerden können, ließ er die Toilettenanlage vergolden. Am Tempel haben wir 30 min Aufenthalt. Vor dem Eingang zum Tempel hat er Hände eingearbeitet, die aus der Erde nach dem Himmel zu greifen scheinen (von der Hölle in den Himmel).
Auf der Fahrt durch die Berglandschaft nach Chiang Mai, erklärt Nan, dass Flugtickets in Thailand sehr teuer sind. Es ist eine Luxussteuer von 200% zu entrichten. Die Mehrwertsteuer beträgt nur 7%. Daher gehen die Thai nicht ins Ausland in Urlaub. Sie wechseln zwischen Nord und Südthailand. Im Süden ans Meer und im Norden in die Berge. Wer in Thailand eine Wohnung mietet, kann dort mit mehreren Personen einziehen. Häufig wird auch in Schichtdienst in der Wohnung gelebt (ein paar arbeiten abends, ein paar arbeiten tagsüber). Nur Wohnungen mit Klimaanlage sind teurer. Energie ist relativ billig. Durch die Öffnung der Grenze und der Einwanderung wird mehr Energie benötigt. Diese wird zusätzlich aus Indien importiert. Solar ist zu teuer in der Anschaffung und für Windkraftanlagen gibt es zu wenig Wind. Außer dem Tsunami, der 2011 aus Indonesien kam, gab es hier keine Naturkatastrophen. Es gibt bereits eine Straße von Thailand bis zum Baikalsee in Russland. Im Augenblick machen aufgrund des Rubels wenig Russen Urlaub in Thailand. Früher war dies ein Problem, da sie sehr viel trinken und das Buffet leerräumen, aber ihre Speisen nicht aufessen, sondern stehenlassen. Von Chiang Rai bis Chiang Mai müssen 180 Kilometer zurückgelegt werden. Unterwegs stoppen wir an einer heißen Quelle, es gibt davon nicht viel in Thailand. Gegenüber wurde ein Thermalbad gebaut, dieses ging jedoch Pleite, da man in Thailand nicht gerne in warmen Wasser badet. Als wir den Stadtrand von Chiang Mai erreichen kommen wir an vielen neugebauten Wohnsiedlungen vorbei, die käuflich erworben werden können. Ein Haus ist für ca. 2 Millionen Baht zu bekommen. Die Thailänder entscheiden sich jedoch lieber für ein Auto anstelle für ein Haus, wenn sie die Wahl haben. Ein Haus ist für sie nur zum Schlafen da. In der Stadt wird zunächst eine Seidenverarbeitung besichtigt. Es wird die Seidengewinnung von der Raube bis zum fertigen Stoff erklärt. Im Verkaufsraum kann wer möchte Seidenartikel erwerben. Gleich nebenan ist eine Jadeverarbeitung. Diese wird ebenfalls besichtigt. Ein Einblick in die Verarbeitung wird dort ebenfalls gewährt, auch da ist wieder ein Verkaufsraum vorhanden. Den gleichen Vorgang sehen wir noch in einer Silberverarbeitung bevor wir zum Mittagessen ein Lokal anfahren. Auch hier gibt es wieder Buffet. Nan rät die Suppe mit Nudeln zu probieren, da es diese nur hier im Norden gibt und als Spezialität gilt. Die Schärfe des Essens war human, wer es schärfer haben wollte konnte noch Chili hinzufügen. Gegenüber des Lokals befindet sich eine Edelsteinverarbeitung. Hier wird ein Film in deutscher Sprache über den Edelsteinabbau und die Verarbeitung gezeigt. In der Werkstatt können wir den Arbeitern über die Finger schauen. Auch hier wird wieder zum Kaufen angeregt. Jetzt fährt unser Bus einen Parkplatz an wo bereits Pick-up Fahrzeuge auf uns warten in die wir umsteigen, da der Bus nicht hoch zur Tempelanlage in 1050 m Höhe fahren darf und kann. Nan erklärt, dass dies die schönste Tempelanlage in Nordthailand ist. Wir sind mit den Pick-ups mindestens 30 Minuten unterwegs bis wir in Serpentinen den Berg erklommen haben, wobei die Fahrer alles andere als langsam fahren. Der Geschichte nach hat ein König einen weißen Elefanten freigelassen und verfolgt wohin dieser geht. Der Elefant lief auf den Berg wo er dort gestorben ist. An dieser Stelle wurde dann der Tempel Wat Phratat Doi Suthep errichtet. Oben angekommen hat man die Wahl entweder den Lift zu benutzen oder die 300 Stufen hochzusteigen. Ich gehe die Stufen hoch. Dabei wird man mit dem Blick von den Stufen hoch zur Tempelanlage belohnt. Vom Tempel aus hat man einen fantastischen Panoramablick über die Landschaft, wenn nicht gerade wie in unserem Fall Wolken den Blick nach unten versperren. Die Stadt liegt in einer Dunstglocke. Immerhin können wir den Flughafen erkennen. Nach einer Stunde bringen uns die Pick-ups wieder hinunter zum Bus, mit dem wir dann gleich das Park Inn Hotel anfahren, so gegen 17:00 Uhr treffen wir dort ein. Chiang Mai hat 1,3 bis 1,4 Millionen Einwohner und ist die 2. Größte Stadt Thailands. Um 19:00 Uhr treffen wir uns wieder in der Lobby um mit dem Bus zu einem Kantoke-Abendessen mit Musik und Tanz der Bergstämme zu fahren. Wir sind ca. eine halbe Stunde unterwegs bis wir am Veranstaltungsort ankommen. Am Eingang stehen Frauen Spalier, ebenso Musiker, an denen vorbei wir die Treppe hinauf schreiten. Drinnen in der Halle waren die Plätze um die Bühne herum angeordnet. Auf dem Boden lagen Sitzkissen. Die Tische waren etwas höher über dem Fußboden. Zunächst sah es so aus als müsse man sich knien. Es befanden sich jedoch Vertiefungen unter dem Tisch, so dass man bequem die Füße unter den Tisch stellen konnte. Was auf den ersten Blick nicht gleich erkennbar war. Bei einem Mai Tai für 240 Baht und einem traditionellen Abendessen konnte man die Tänze der Bergvölker in ihren traditionellen Gewändern auf sich wirken lassen. Als erstes wurde der Fingernagel Tanz (Fondleb) aufgeführt. Dieser Tanz ist das Symbol des Lanna Volkes. Er wird zu speziellen Anlässen oder zum Empfang für Prominente aufgeführt. Danach folgte der Klongsabatchai. Der Trommeltanz wurde während der Kriegszeit verwendet, um die Soldaten auf den Krieg einzustimmen. Es werden die Körperteile wie Ellenbogen, Knie usw. benutzt um ein Musikinstrument zu spielen. Der darauffolgende Fondphang ist ein uralter Tanz um den Respekt gegenüber Buddha zu demonstrieren. King Ka Lah ist der Name des Tieres in der Legende der ThaiYai. In der Vergangenheit glaubten die Menschen, dass dieser Tanz vorgeführt wurde um Buddha willkommen zu heißen, der am buddhistischen Gebetstag aus dem Paradies zurückkommt. Heutzutage wird der Tanz an den Prozessionen der Thai Yai vorgeführt. Der Rabamchaokkao stammt von den Völkern der Akha, Lisu und Yao. Meistens wird der Tanz nur zum Neujahrsfest jedes Stammes aufgeführt. Der Soengkapho stammt aus dem Nordosten. Kapho bedeutet Kokosschale. Fonddap – das Schwert war damals die wichtigste Waffe zum Kämpfen für die Soldaten. Die Kunst mit dem Schwert wird in diesem Tanz gezeigt. Im Rabumkhabbaicha wird die Bergstammsitte gezeigt. Nach der Ernte der Teeblätter warten die Bergstämme auf das Trocknen der Teeblätter. Dazwischen tanzen sie gerne fröhlich. Am Schluss wird noch der Ramwong aufgeführt, der vom Ramthon von Nakorn Panom – einer Provinz – abstammt und als Nationaltanz bezeichnet wird. Schön anzusehen waren bei den Tänzen die bunten Gewänder. Nach der gelungenen Veranstaltung geht es mit dem Bus wieder zurück ins Hotel, bei dem wir so gegen 21:30 Uhr ankommen.


Heute Morgen geht es um 8:30 Uhr mit drei Minibussen – unser großer Bus würde nicht den Berg hochkommen – ins Hochland
zum Mong Hoi Kao Dorf. Es ist heute ausgesprochen kalt mit nur 14 Grad, was hier völlig unüblich ist, außerdem regnet es. Wir besichtigen das terrassenförmig angelegte Anbaugebiet für organisches Gemüse und Obst, welches als königliches Projekt gefördert wird. Der landwirtschaftliche Anbau wird überwiegend von Bewohnern der Bergstämme Hmong und Lisu betrieben und ersetzt den früher weit verbreiteten Opium Anbau. Wir besichtigen die Gewächshäuser und erfahren mehr über den Hintergrund dieses Projektes. Die Bauern können sich hier kostenlos Pflanzen holen und auf ihren Äckern anbauen. Ob das Projekt erfolgreich ist muss noch abgewartet werden, denn durch den zunehmenden Tourismus verkaufen immer mehr ihr Land für Campingplätze etc. Die Fahrt dahin hat 1,5 Stunden gedauert und ging tatsächlich steil bergauf auf Serpentinenstraßen. Rechts und links sah man viele Plantagen mit Erdbeeren und Gemüse. Es war kein Angestellter aufgrund der Witterung in der Anlage und da wir froren, haben wir uns auch nicht allzu lange aufgehalten. Interessant war die Aufzucht von Pflanzen ohne Erde nur in Nährlösung. Anschließend ging es den gleichen Weg zurück ins Tal zu einer Orchideenzucht. Am Eingang bekam jeder eine echte Orchideenblüte angesteckt zur Begrüßung. In Vitrinen gab es Schmuckgegenstände zu kaufen die aus echten Orchideen und Schmetterlingen hergestellt wurden (Broschen, Halsketten und Ohrringe). Auch Tücher und T-Shirts konnten erworben werden. Ein Angestellter erklärte dass die Orchideen immer aus 5 Blütenblättern bestehen, er zeigte wie sie vermehrt werden anhand einer Vandablüte. Dazu wird der Stempel in die Löcher der Blütenmitte geschoben. Nach der Befeuchtung fallen die Blütenblätter ab und es bildet sich eine Samenkapsel. Diese beinhaltet dann 15 Tausend Samenkörner. In eine Flasche werden die Samen zusammen mit einer Nährlösung gegeben und verschlossen. Die Nährlösung wird aus einer Alge Agar Agar gewonnen. Nach einer gewissen Zeit beginnen die Samen zu keimen und junge Orchideenpflanzen wachsen heran. Zum Verkauf werden 5 Orchideen Pflänzchen in einer Flasche angeboten, die man angeblich so mit nach Hause nehmen kann. Diese soll man dann noch ca. ein Jahr in der Flasche lassen und dann die Flasche zerschlagen und die Pflanze auf Holzkohlestückchen setzen, auf gar keinen Fall in Erde. Sie soll dann täglich mehrmals besprüht werden, gelegentlich mit Orchideendünger. In der Anlage waren zudem die farbenprächtigsten Vanda und Catlaya Orchideen zu bestaunen. In einem Schmetterlingsgehege konnte man viele Schmetterlinge bestaunen. Leider war es kalt und hat geregnet, so dass nur wenige Schmetterlinge ihre Flügel ausgebreitet haben. Im Restaurant welches ebenfalls in der Anlage war, gab es dann unser Mittagessen. Nach diesem hat uns unser großer Bus dort abgeholt und zurück ins Hotel gebracht. Eigentlich wollten wir noch auf eigene Kosten zum Elefantencamp und dort einen Elefantenritt mit einer anschließenden Floßfahrt unternehmen, was insgesamt 2 Stunden gedauert hätte und 1400 Baht gekostet hätte. Dies fiel wegen dem schlechten Wetter jedoch aus. So konnte jeder den Nachmittag verbringen wie er gerade Lust hatte. Aufgrund der Kälte habe ich mir einen Pina Colada an der Hotelbar genehmigt, meine Fotos heruntergeladen und angesehen und mir einen Internetzugang für 3 Stunden für 50 Baht gekauft..


Nach dem Frühstück bringt uns der Bus um 8;00 Uhr zum Flughafen Chiang Mai. Dort verabschieden wir uns noch von Nan und dem Busfahrer. Heute Morgen ist es noch kälter als gestern. Es hat nur 12 Grad. Nan betont nochmal dass dies hier nicht normal ist. In Ostasien sind bereits 85 Menschen aufgrund der Kälte gestorben war in den Nachrichten zu hören. Das Wetter spielt verrückt. Mit noch zwei Frauen aus der Gruppe fliege ich nach Phuket in zwei Etappen. Von Chiang Mai geht es zunächst mit der Flugnummer TG 103 um 10:05 Uhr mit Thai Airways International nach Bangkok mit einer Boing 777-300. Die planmäßige Ankunft in Bangkok ist um 11:25 Uhr (Dauer 1:20). Von Bangkok geht es dann um 13:20 Uhr mit der Flugnummer TG 207 weiter nach Phuket mit einer Boing 777-200/300. Die planmäßige Ankunft in Phuket ist um 14:45 Uhr. Dauer 1:25. Alle anderen hatten einen Direktflug von Chiang Mai nach Puket mit Thai Smile und waren bereits am Mittag im Hotel. Sehr lobenswert war, dass im Flugzeug am Monitor angezeigt wurde an welchem Terminal man in Bangkok ankommt und an welchem Gate, die Anschlussflüge weitergehen, sogar an welchem Laufband die Koffer ankommen für die Fluggäste die nur bis Bangkok fliegen wurde angezeigt. Auch im Flughafen ist alles gut ausgeschildert. Am Ausgang fand ich auch recht schnell den Beauftragten des Reiseveranstalters mit einem Schild in der Hand, der uns zu einem Fahrzeug brachte, welches uns zum Strandhotel Patong Merlin am Patong Beach in Phuket fuhr. Die Fahrtzeit dorthin dauerte über eine Stunde, so dass das Hotel gegen 17:00 Uhr erreicht wurde. An der Rezeption wurde uns ein Willkommensdrink überreicht und auf Englisch erklärt wo das Frühstück ist und wo sich die Zimmer befinden. Bei der Gruppe die früher ankam war die Reiseleiterin dabei, die sich aber dann von ihnen verabschiedete, da sie bereits seit 3 Uhr nachts auf den Beinen war. Daher hatten wir nur an der Rezeption erfahren dass wir am übernächsten Tag um 10:00 Uhr auschecken sollen und dann auf den Fahrer warten sollen der uns zum nächsten Hotel bringt. Beim Rundgang über die Anlage treffe ich Julia und Mario aus der Gruppe und kam mit ihnen ins Gespräch. Gegen 7:00 Uhr begleite ich die beiden in eine Seitengasse zum Abendessen. Es folgt ein Bummel durch das Nachtleben in Patong. Dagegen ist der Ballermann in Mallorca nichts. Überall Bars. Straßenverkäufer, Geschäfte, Sex Bars, Tabledance etc.. Gegenüber meines Hotelzimmers, welches zur Straße raus geht befindet sich eine Elvis Bar, gegenüber ein Hard Rock Cafe, so dass sich bis spät in die Nacht Discoklänge bis in mein Hotelzimmer habe. Zwei Wochen möchte ich hier keinen Badeurlaub verbringen. 2 Nächte sind mal OK. Dann reicht es aber auch. Die Hotelanlage selbst ist schön angelegt, mit 4 Swimmingpools, der Strand befindet sich über der Straße. In der Hotellobby spielt abends zur Unterhaltung auch eine Live Band. Andere die ihr Zimmer nach hinten hatten, hatten es ruhiger und wurden vom Straßenlärm verschont.


Der heutige Tag wird am Hotelpool verbracht. Am Strand ist dichtes Gedränge, da ist es am Pool gemütlicher. Abends Essen in einem Straßenlokal, dann beim Bummeln durch das Nachtleben von  Patong zwei aus unserer Rundreisegruppe getroffen, mit den beiden noch mal durch die Szene gebummelt. Dann noch zusammen ein Eis gegessen und bis halb zehn Abends gequatscht und zusammen zurück ins Hotel gelaufen. Bis nach 12:00 Uhr nachts werde ich wieder mit dem Sound aus dem Hard Rock Café beschallt.


Bis 10:00 Uhr auschecken und in der Lobby warten bis der Shuttlebus eintrifft, der uns ins Hotel Phuket Merlin bringen soll. So gegen 10:20 Uhr trifft dann auch der Shuttlebus ein. Dieser ist älterer Bauart, hat in Längsrichtung Sitzbänke und die Decke ist mit bunten Fischen bemalt. Zunächst werden die Koffer eingeladen, neben die Sitzreihen, dann dürfen wir einsteigen. Ein Ventilator an der Decke sorgt für frische Luft. So ca., nach 30 Minuten Fahrt wird das Hotel erreicht, in dem wir beim Einchecken ein Kuvert überreicht bekommen mit dem Vermerk, dass um 18:00 Uhr Treffpunkt an der Lobby ist um zum Abendessen zu fahren, gezeichnet von unserer neuen Reiseleiterin Frau Noi. Bis dahin kann jeder den Tag verbringen wie er will. Ich ruhe mich etwas am Pool aus, der aber nur sehr klein ist, so dass es uninteressant ist darin zu schwimmen. Auf dem Hotelzimmer steht ein Teller mit Obst den ich esse. Das Hotel selbst scheint in die Jahre gekommen zu sein. Aber es dient ja nur für eine Nacht. Am Nachmittag mache ich noch einen Spaziergang um den Block. Um 18;00 Uhr kommt dann Noi ins Hotel. Eine quirlige kleine Vietnamesin mit einer goldigen Art. Sie erklärt den weiteren Ablauf. Mit einem Bus werden wir zu einem Restaurant gefahren. Unterwegs fängt es an in Strömen zu regnen. Es ist ein Gewitter. Der Eingang zum Restaurant ist glücklicherweise überdacht, so dass wir trocken hineingelangen. Das Restaurant liegt  idyllisch an einem See. Dieser entstand durch früheren Zinkabbau. Neben dem Restaurant findet 4 Mal täglich eine Travestieshow statt. 6 Leute aus der Gruppe wollten diese sehen und Noi hat arrangiert, dass sie Karten bekommen haben und später noch heimgebracht werden. Die Show hat pro Person 750 Baht gekostet. Der Regen war so heftig dass bereits überall große Pfützen waren. Wir waren aber zuversichtlich, dass es am anderen Morgen wieder schön sein wird. Zum Abendessen wurde zunächst eine Suppe serviert, dann wurde Reis ausgeteilt. Es gab Hühnchen Fleisch in Bananenblätter eingewickelt, Hühnchencurry, gebratenes Schweinefleisch, Schweinefleisch süß-sauer, Mischgemüse und in Backteig frittiertes Gemüse. Als Nachspeise bekam jeder einen Teller Obst. Noi kam mit ein paar Tellern Nachspeise an, von denen sie sagte, dass sie diese den Chinesen geklaut hat – in Thailand sind überall auch chinesische Touristen. Es ist in Schalen herausgebackenes Reismehl mit Kokosmilch und Reismehlbällchen mit Kokosflocken. Beides hat sehr gut geschmeckt. Schließlich kam Noi noch mit einem Frosch an, den sie uns zeigte, der vermutlich durch den Regen angelockt wurde. Anschließend holte uns der Bus wieder ab und brachte uns durch fast stockendem Verkehr zurück ins Hotel. Dort kamen wir da. Um 21:00 Uhr an. Unterwegs hat Noi noch in ihrer drolligen Art die Garküchen erklärt, die auf dem Weg lagen. Zu unserer Gruppe von 11 Personen die bereits die Nordthailand Rundreise hinter sich hatten (8 Personen von der Nordthailandreise nehmen nicht an der Südthailand Rundreise teil), kamen noch 6 neue Gäste dazu, so dass wir im Süden 17 Personen auf der Rundreise waren.


Um 8; 20 Uhr ist die Abfahrt des Busses. Die Koffer sollen wieder vor die Tür gestellt werden. Um 6:30 Uhr ist laut Noi Kickeriki (aufwecken). Vor der Abfahrt bekommt jeder Koffer der zu unserer Gruppe gehört ein rotes Band, damit in den anderen Hotels klar ist dass die Koffer zu dieser Gruppe gehören. Bei der Fahrt aus der Stadt erklärt Noi, dass Thailand Land der Freiheit bedeutet. Sie zeigt eine Landkarte wo Thailand farblich von den umgebenden Ländern abgegrenzt ist und auf der man auch die beiden Ozeane Indischer und Pazifik erkennen kann Die Insel Phuket hat Ihren Angaben nach ca. 400 Tausend Einwohner, die Stadt Phuket ca. 80 Tausend. Bis Bangkok sind es 900 Kilometer, dies entspricht eine Fahrtzeit mit dem Auto von 9 bis 10 Stunden. Mit dem Linienbus würde die Fahrtzeit 13 Stunden betragen mit 2 Fahrern, die sich abwechseln. Bang ist der Kanal und Kok ist eine Olivenart die in Bangkok viel wuchs. Noi erzählte auch noch ihren Lebenslauf. Sie stammt von der Ostküste aus ärmlichen Verhältnissen und ging nach der Schule nach Patong Beach um dort Geld zu verdienen. Sie arbeitete dort zunächst als Putzfrau und dann als Kellnerin, wobei sie bereits damals versuchte durch die Gäste Deutsch zu lernen. Sie knüpfte Kontakt mit der Reiseagentur und holte zunächst nur Gäste vom Flughafen ab um Geld für einen Deutschkurs in Bangkok zusammenzubekommen. In diesem lernte Sie jedoch nicht vollständig Deutsch da nur 3 Stunden am Tag unterrichtet wurden. Das meiste hat sie sich im Laufe der Zeit selbst beigebracht. Sie ist jetzt 45 Jahre alt und seit 20 Jahren arbeitet sie als Reiseleiterin. Wie bereits Nan erklärte sie auch noch mal dass die Europäer als Langnasen bezeichnet werden, da die Asiaten meist platte Nasen haben.  
Sie erzählt dass es folgende Wildtiere in Thailand gibt: Elefant, Tiger, Rehe, Vögel, Schlangen, Tapire. Die Insel Phuket ist mit einer Brücke mit dem Festland verbunden, die wir überqueren. An einer Ananasplantage halten wir an und wir bekommen auch noch mal von Noi den Ananasanbau erklärt. An einem Verkaufsstand erwirbt Noi ein paar Ananas. Sie sagt die nimmt sie für uns mit wenn wir morgen mit dem Boot an einen Strand fahren. Vom Gewitter der Nacht ist nichts mehr zu bemerken, außer dass die Luft schwül warm durch die Luftfeuchtigkeit ist. Es hat um die 32 Grad. Landschaftlich ist der Süden reizvoller als der Norden in dem nur Reisfelder oder Waldgebiete zu sehen waren. Der Süden ist auch grüner. Die Fahrt geht vorbei an Kautschuk- und Ananasplantagen. Ananas und Kautschuk werden zusammen angepflanzt. Abwechselnd ging es dann mal wieder an Ölpalmenplantagen vorbei. Von diesen sahen wir im Laufe des Tages noch jede Menge. Aus Südthailand werden Meeresfrüchte, Palmöl und Früchte exportiert. Unser nächster Stopp ist an einer Kautschukplantage. Dort wird uns die Kautschukgewinnung und Verarbeitung erklärt. Bei einer neuangepflanzten Kautschukplantage kann das erste Mal nach 6 Jahren mit der Ernte begonnen werden. Nach ca. 20 bis 25 Jahren ist dann die Ausbeute an einem Baum erschöpft. Der Baum wird dann gefällt. Das Holz wird zu Möbeln und Kinderspielzeug verarbeitet. An der Plantage gibt es noch einige weitere uns unbekannte Pflanzen zu bestaunen. An einem Baum hängen Früchte, die nicht genießbar sind und nur zu Dekorationszwecken dienen. Man könnte sie mit Kalebassen vergleichen. Daneben steht ein Pampelmusen Baum. Heute kann eine Familie nicht mehr vom reinen Kautschukanbau wegen des Preisverfalls leben. Nun geht die Fahrt weiter zu der zum Marine-Nationalpark erklärten Phang Nga Bucht. Dort werden wir mit Schwimmwesten ausgestattet. Auf einer Fahrt mit dem Longtailboot durch den Mangrovenwald, vorbei an kleinen Inseln und gigantischen, bizarr geformten Kalksteinformationen, gelangen wir zu dem weltberühmten James Bond-Felsen. Hier wurde eine Szene aus dem Film „Der Mann mit dem goldenen Colt" gedreht. Unterwegs sah man auch kleinere Höhlen. Das Gebiet ist ziemlich großräumig, die Felsen sind überwiegend mit Bäumen, Farnen oder anderen Pflanzen bewachsen. Es waren sehr viele Longtailboote und andere Boote unterwegs. In den Felsen sollen auch Fossilien zu finden sein. Am James Bond Felsen angekommen, musste man eine Mauer hochsteigen um aus dem Boot zu kommen. Zunächst musste man an einigen Verkaufsständen vorbei mit T-Shirts, anderen Kleidungsstücken, Muscheln, die nicht in Deutschland eingeführt werden dürfen, unechte Perlenketten und sonstige Souvenirs. Hinter den Verkaufsständen hatte man dann einen Ausblick auf den James Bond Felsen. Es wimmelte dort nur so von Touristen, so dass man schon zusehen musste ein einigermaßen schönes Foto mit wenigen Menschen hinzubekommen. Es gab auch noch einen Felsenweg der etwas bergauf führte und von dem man noch mal eine andere Perspektive auf den Felsen hatte. Zum verabredeten Zeitpunkt, nach 40 Minuten ging es wieder ins Boot. Die Boote durften nur kurz an der jeweiligen Mauer anlegen um die Passagiere aus- oder einsteigen zu lassen, dann mussten sie wieder ablegen und weiter weg warten, bis die Gäste wieder bereit zum Einsteigen sind. Bei der Weiterfahrt war der Felsen auch noch von der Rückseite zu sehen. Nun ging es zum Mittagessen auf eine andere Insel. Auf dieser leben Moslems auf Pfahlhäusern, die ins Meer hinein gebaut wurden. Laut Noi siedelte hier zunächst eine Familie, die ein Zeichen gab, dass eine Insel gefunden wurde, auf der man in Frieden leben konnte, es zogen noch zwei weitere Familien nach. Mittlerweile ist ein gesamtes Dorf dort vorhanden. Wir bekamen Mittagessen in Buffetform. Noi erzählte dass die Menschen dort nur geringe Einkünfte haben und von Verkauf ihrer Waren leben, Jemand hatte zwei Adler, die gegen Bezahlung fotografiert werden durften. Vom Mittagstisch aus konnte man aufs Wasser blicken in dem kleine längliche Fische beobachtet werden konnten. Anschließend folgte ein Rundgang durch das Dorf. Auf kleinstem Raum stand hier Hütte neben Hütte, nur durch Gehwege unterbrochen, die mittlerweile aus Betonplatten bestehen. Alles über der Wasseroberfläche. Ein Verkaufsstand folgte dem nächsten. Schließlich kamen wir auch an der Schule und dem Kindergarten vorbei in dem gerade Unterricht stattfand, welchen man durch die Fensteröffnungen verfolgen konnte, Auf der Rückseite der Insel wartete bereits der Bootsführer auf uns, der uns wieder zurück aufs Festland brachte. Es gibt dort auch Ebbe und Flut, was sich durch einen hohen und einen niedrigeren Wasserstand bemerkbar macht. Am Bus angekommen empfing uns unser Busfahrer Mr. Bee bereits mit Erfrischungstüchern. Die  Fahrt geht nun durch den Thanbokhorani Nationalpark nach Krabi. Vorher besichtigen wir noch einen Felsen- bzw. Grottentempel. Vor diesem zeigt uns Noi den Bodibaum – unter einem solchen hat Buddha die Erleuchtung bekommen, daher steht vor jedem Tempel ein Bodibaum (eine Ficusart). Im Tempel ist ein liegender Buddha zu sehen. Bei einem dort anwesenden Mönch kann sich jeder einer Zeremonie unterziehen und sich segnen lassen. Geht man durch die Grotte durch ist rechts Regenwald zu sehen, links führt der Weg in eine Höhle mit Tropfsteinformationen, die besichtigt werden können. Vor der Grotte sind wie üblich Verkaufsstände. Es gibt dort unter anderem Bananen und Nüsse als Affenfutter zu kaufen. Ein Stück links von der Grotte waren dann auch bereits die Affen zu sehen, die sich mit Bananen und anderem Futter versorgen ließen und an den Felswänden herumturnten. Auf der Fahrt zum Hotel erklärt Noi, dass Mönche ein hartes Leben haben. So müssen sie um 3:00 Uhr nachts aufstehen und Andacht halten. Den Buddhismus müssen  sie bis ca. 22:30 Uhr lernen. Im Gegensatz zur Aussage von Nan, erklärt Noi, dass eine Autoversicherung zwingend ist, damit eine Absicherung da ist wenn etwas passiert. In Thailand gibt es zwei Mal im Jahr Schulferien. 2 Wochen im Oktober und 6 Wochen ca. Ende April. Thailand hat 76 Provinzen. Ein Premierminister mit 12 Ministerien bildet die Regierung. Das Hotel Maritime Park Resort & Spa liegt ca. 4 km abseits der Stadt in der Natur mit einem großen Swimming Pool im Garten und mit einem See mit großen gefüllten rosa und weißen Lotusblumen, Um den See herum führt ein Pfad auf dem man um den See laufen kann. Links vom Teich ist zudem eine Felsformation mit Urwald. In der Lobby des Hotels sind schöne Blumengestecke aus Lotusblumen und weiteren Blumen. Bevor es finster wird, drehe ich eine Runde um den See. Danach genehmige ich mir einen Milchshake an der Hotelbar. Da gerade Happy Hour war, musste man ein Getränk zahlen und bekam ein weiteres gratis,


Die Abfahrt vom Hotel ist heute um 8:00 Uhr. Die Koffer müssen nicht mitgenommen werden, da noch eine weitere Nacht in diesem Hotel verbracht wird. Für die Bootsfahrt ins Inselparadies Poda Island muss heute Sonnencreme, Wasserfeste Schuhe und ein Badetuch mitgebracht werden. Am Bootsanleger müssen wir ein Stück durchs Wasser laufen, da die Boote am Strand ankern, jedoch nicht aufs trockene fahren können. Über eine Leiter gelangen wir ins Boot. Rechts und links sind in Längsrichtung Sitzbänke. Mit einer Markise ist das Boot überdacht. Es ist wieder ein Longtailboot wie wir es bereits des Öfteren auf der Rundreise hatten. Die Fahrt zur Insel dauert über eine halbe Stunde obwohl das Boot nicht gerade langsam fährt. Durch die Fahrt spritzt einiges an Wasser hoch. Ein paar Leute haben sich vorne im Boot aufgehalten diese wurden tropfnass. Auf der Fahrt waren wieder einige Inselchen zu sehen. Eine hieß Chicken Island. Als wir Poda Island erreichen, waren noch nicht viele Boote da. Wir stiegen wieder ins Wasser, den Rucksack auf dem Rücken. Noi führte uns zu einem schattigen Plätzchen wo wir uns alle zusammen niederlassen sollten. Sie meinte dass noch viele Menschen kommen werden und wir deshalb alle an einer Stelle unsere Sachen lassen sollen. Noi blieb auch die ganze Zeit dort und passte auf alles auf. Auf der linken Seite vom Strand aus war ein hoher Felsen, dort soll es im Meer ein Korallenriff geben. Am Strand lagen auch einige abgestorbene Korallenteile. Auch Muschelschalen waren zu finden. Der Strand bestand aus feinem Sand und man konnte ein ganzes Stück im Wasser stehen wenn man ins Meer ging. Bei unserer Ankunft war gerade Ebbe. Später war dann das Wasser näher an den Strand geflossen. So nach und nach kamen immer mehr Boote bis schließlich bis hin zum Felsen alles voller Boote war. Jeder konnte sich die Zeit vertreiben wie er wollte. Noi hatte von einem Baum einige größere Blätter gesammelt, während des Aufenthaltes nutzte sie die Zeit und schrieb für jedes Ehepaar, bzw. jedem Teilnehmer mit Goldstift seinen Namen mit Thailändischer Schrift auf das Blatt, sie malte noch Bilder dazu. Sie gab sich große Mühe. Bevor wir mit dem Bus zum Bootsanleger fuhren hat sie an Garküchen unterwegs noch schnell in Bananenblätter eingewickelten zubereiteten Milchreis besorgt, von diesem bekam jeder etwas zum Kosten, ebenso hat sie ein anderes typisches Reisgericht besorgt, das auch jeder probieren konnte. Dies und die Ananas hat sie aus ihrer eigenen Tasche bezahlt weil sie uns die Thailändische Kultur näher bringen will. Später hat sie noch die Ananas, welche sie am Vortag gekauft hatte geschält und mundgerecht geschnitten. Sie hatte mindestens 6 oder 7 Ananas gekauft, die wir alle essen durften. Da die Ananas in Thailand alle ausgereift geerntet werden, schmecken sie anders als in Deutschland. Sie sind süßer und bitzeln auch nicht auf der Zunge. Gegen Mittag kamen noch Makaken Affen an den Strand und turnten dort in den Bäumen herum. Es war interessant diese zu beobachten. So gegen 14:00 Uhr gingen wir wieder aufs Boot. Es wurde noch an Chicken Island vorbeigefahren. Der Motor wurde ausgeschaltet und wir konnten im Wasser längliche Quallen entdecken. Die Bootsbesatzung hat dann noch Brot ins Wasser geworfen, so dass wir bunte Fische beobachten konnten, die sich die Happen geholt haben. Bei der Weiterfahrt sahen wir auf der Rückseite von Poda Island wie mehrere Männer und Frauen an hervorstehenden Felsen hochkletterten und dann von oben ins Wasser gesprungen sind. Unter den Felsvorsprüngen waren auch Höhlen, teils mit nach unten gewachsenen Steinzapfen. Jetzt ging es mit rasanter Fahrt wieder zurück zum Festland. Dort spülten wir erst mal den Sand aus den Schuhen bevor wir zurück in den Bus gingen. Wir fahren noch am Muschelfriedhof Susan Hoi vorbei. Dort liegen zu tausenden 75 Millionen Jahre alte versteinerte Muscheln am Strand. Archäologen bezeichnen dies als Wunder. Der Muschelfriedhof ist nicht besonders sehenswert. Die versteinerten Muscheln sind sehr klein und sie sehen aus wie in Betonplatten eingegossen. Auf den Bruchstücken der Platten tummelten sich Krabben. Noi zeigte noch einen Tamarindenbaum, der dort wuchs, dann ging die Fahrt zurück ins Hotel, welches wir um 16:30 Uhr erreichten. Der Weg ins Hotel führte an der  Strandpromenade von Krabi vorbei. Jetzt hieß es erst mal duschen und den Sand vom Strand abwaschen. Um 18:30 Uhr ging es dann wieder mit dem Bus los zu einem Lokal zum Abendessen. Von diesem kamen wir gegen 20:30 Uhr wieder zurück.


Um 8:30 Uhr geht es heute los. Die Koffer müssen wieder rechtzeitig vor die Zimmertür gestellt werden, damit sie vom Kofferträger abgeholt werden können. Zunächst geht es in Krabi-Stadt zum Markt. Noi bringt ein paar echte Jasmin Blüten mit in den Bus, damit wir riechen können wie intensiv deren Duft ist. Sie erzählt, dass am 12. August Muttertag ist, der Geburtstag der Königin. Da schenkt man seiner Mutter Blumen und lädt sie zum Essen ein. Die Jasmin Blüte repräsentiert mit ihrem intensiven Duft die Liebe und Fürsorge der Mutter. Darüber berichtet uns Noi bis wir den Markt erreichen. Dieser Markt ist der Umschlagplatz für Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst und alle sonstigen Lebensmittel. Noi erklärt beim Rundgang noch die eine oder andere Verwendung der angebotenen Lebensmittel. In Thailand wird wenig Rindfleisch gegessen, dieses wird häufig von Neuseeland eingeführt und ist daher teuer. Die Rinder in Thailand sind ziemlich dürr und geben daher wenig Fleisch ab. Zum wiederholten Male macht  sie darauf aufmerksam, dass in Thailand alles verwendet wird und nichts weggeworfen wird. Die Schweinehaut wird frittiert, der Schweinskopf gegrillt, Hühner  werden mit Kopf und Krallen verarbeitet. Bei Fischen werden selbst die Augen gegessen. Sogar Kaulquappen und Frösche werden gegessen. Für uns als Nachspeise mittags kauft sie wieder aus ihrer eigenen Tasche zubereiteten Reis mit Kokosmilch und Mangos. Sie erklärt dass der Name der Stadt Krabi, soviel wie Schwert bedeutet oder großer Orang Uthan. Sie bezeichnet einen Shuttlebus, als Hühnerbus, da man darinnen wie die Hühner auf einer Stange sitzt. Krabi ist ihren Schilderungen nach eine relativ kleine Stadt. Jetzt fahren wir weiter zum Tigerhöhlenkloster Wat Tham Sua, einem bedeutenden buddhistischen Meditationszentrum. Ganz oben auf dem Berg ist auch noch ein Tempel, da führen aber ca., 600 Stufen hoch. Dieser steht bei uns nicht auf dem Programm. Vom Parkplatz auf dem Weg zum Tempel zeigt uns Noi einen Jacarandabaum mit seinen blauen Blüten. Dann geht es zunächst einige Stufen hoch, bis wir einen Dschungelpfad erreichen. Auf diesem machen wir eine kleine Dschungelwanderung. Unterwegs sehen wir ein paar Schildkröten. Die erste Schildkröte war ein Weibchen. Noi erklärt das deren Panzer an der Unterseite eben glatt ist. Später sehen wir noch ein Männchen, dessen Panzer ist an der Unterseite leicht nach Innen gewölbt. Noi erklärt auch die eine oder andere Pflanze. Als erstes sehen wir einen Feigenbaum, dann einen extrem breiten Ficusbaum. Schließlich erreichen wir eine Felsenhöhle oder Grotte in der sich der Tempel befindet. In ihr befinden sich auch Tropfsteine. Ein Stück weiter befindet sich die Tigerpfotenhöhle. Sie wurde so benannt weil einige Tropfsteine die Form einer Tigerpfote haben. Wieder ein Stück weiter waren ein paar einfache Holzhütten an die Felswand gebaut. Dies war die Behausung für die Mönche. Auch deren gelbe Gewänder hingen außen an einer Holzstange. Neben einer Gebetsstelle sah man einen Mönch gerade beim Essen. Er darf ja nur vor 12:00 Uhr essen danach nicht mehr. Noi erklärt dass es schon alleine deshalb wichtig ist das junge Männer bevor sie heiraten für ein paar Monate ins Kloster gehen, weil sie da lernen andere Menschen zu respektieren, wie auch später die Ehefrau. Sie lernen außerdem dort Toleranz und Rücksichtnahme. Dies ist dann fürs spätere Zusammenleben gut. Essen das für ihn gespendet wurde und er nicht alles aufessen kann gibt er weiter. Auch Hunde und Katzen werden vom Rest gefüttert. Noi erklärt dass es in Thailand viele Hunde und Katzen gibt die niemandem gehören. Diese werden von den Menschen zwar aus Mitleid gefüttert, das Problem ist aber, dass sie von niemandem aufgenommen werden der sich um sie kümmert, so vermehren sie sich, da sie nicht kastriert sind. Als wir wieder aus dem Dschungel kamen waren wieder einige Makaken Affen da, die sich dort vergnügten. In einem Wasserbecken waren einige die darin genüsslich herumschwammen. Auf einer Mauer saß eine Affenmutter mit ihrem Jungen, das sie am Schwanz festhielt wenn es herumturnte. Wieder im Bus angekommen, empfing uns der Busfahrer wieder mit Erfrischungstüchern, von denen wir bisher jeden Tag welche bekommen haben. Da wir uns auch mal auf Thailändisch bedanken wollten lernte uns Noi dass Dankeschön auf Thai für Frauen: Khob Khun Ka heißt und Männer Khob Khun Krab sagen. Nun fuhren wir zurück in die Stadt zum Mittagessen. Es ging ins gleiche Lokal wie bereits am Vortag. Noi zeigte uns nach dem Essen eine große Zickade. Nach dem Mittagessen fahren wir weiter nach Trang. Die Fahrt dauert etwa 2,5 Stunden. Auf der Fahrt gibt Noi wieder einige Erklärungen ab. So erzählt sie, dass die ersten 5 Meter neben der Straße staatlich sind. Dort verlaufen auch die Stromleitungen. Die Grundstücke danach können in Privatbesitz sein. Sie erklärt den Hausbau in Thailand. Holz ist teurer als Beton. Die Häuser haben nur dünne Wände, da eine Isolierung nicht nötig ist. In den Städten ist auch eine Baugenehmigung notwendig. Unterwegs waren einige Lastautos beladen mit Palmfrüchten zu sehen, aus denen das Palmöl hergestellt wird. Auch mit Kautschuk beladene LKW waren unterwegs. In Trang angekommen fährt unser Busfahrer – den Noi immer Schummi nennt noch eine Runde durch die Stadt damit wir wissen wo wir hinlaufen müssen, falls wir noch in der Stadt herumlaufen wollen. Im Hotel Thummarin. Angekommen, gab es wie gewohnt einen Begrüßungsdrink. Im Eingangsbereich war ein kleiner Coffeeshop welcher gut aussehende Kuchenstücke in der Auslage hatte. Nachdem ich mein Zimmer im 15. Stick bezogen habe, genehmige ich mir dort einen Kaffee Latte und ein Stück Kuchen als Tagesabschluss. Erstaunt war ich das selbst im 15. Stockwerk ein Gecko in meinem Badezimmer Unterkunft bezogen hat.  


Heute fahren wir bereits um 8:00 Uhr vom Hotel ab, da wir ca. 350 km zurücklegen müssen. Die Fahrt geht zunächst in die Berge von Khao Chong, zu dem  größten Höhlentempel Südthailands. Unterwegs erklärt Noi das vom ursprünglichen Regenwald der 70 % Thailands bedeckte nur noch 25% übrig sind, die Straße führt durch den Nationalpark. Am Höhlentempel angekommen besichtigen wir diesen. Vor dem Eingang kaufte Noi für jeden Blattgold, welches wir auf eine der am Eingang angebrachten Kugeln kleben sollten. Blattgold aufzukleben vor einem Tempel soll Glück bringen. Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen haben uns die Schulter verdeckt haben, gehen wir durch einen Seiteneingang zu einem Höhlenraum, bereits in diesem befindet sich ein Altar. Durch einen schmalen niedrigen Höhlengang gelangen wir in den Hauptraum der Höhle. Auch hier wieder ein Altar. In Nischen an der Decke der Höhle befinden sich Fledermäuse. Auch hier hat Wasser interessante Formen im Stein hinterlassen. Die Größe der Höhle ist schon beeindruckend. Hier sah man auch Nonnen, die in Südthailand weiße Gewänder tragen. Vor der Höhle liefen einige streunende Hunde herum. Noi erklärt, dass diese von den Besitzern ausgesetzt wurden und von den Mönchen gefüttert werden. Auf dem Weg zurück zum Bus, bekamen wir noch den einen oder anderen Baum erklärt, der an der Seite wuchs. Hier standen einige Rambutan Bäume. Sie tragen nur während der Regenzeit Früchte. Diese sind außen Rot und haben Stacheln. Die Schale ist dünn und sie haben viel Fruchtfleisch, welches weiß ist und ähnlich wie Litschi schmeckt. Allerdings sind sie nur reif genießbar. Dann gibt es noch die Mangostinne. Sie haben eine dunkle grüne Schale, die lila wird. Es ist verboten sie mit in Hotels zu nehmen, da sie die Bettwäsche einfärben. Die Langgan Frucht ist süß und saftig, vergleichbar mit unseren Kirschen. Auf der Weiterfahrt sind an der Straße Nr. 4 vielerorts Teakholzbäume gepflanzt. Die Straße ist über 2000 km lang und ist der Hauptverbindungsweg von Nordthailand bis Malaysia. Der Hauptumschlagplatz für alle Waren ist Bangkok, daher ist die Straße auch so etwas wie ein Handelsweg. Nach einer Weile konnte man auf der rechten Seite den Pazifik erkennen, auch Golf von Siam oder südchinesisches Meer genannt. Die Fahrt führt uns nach Nakon Si Thammarat. Wie auch Trang war diese Stadt eine wichtige Drehscheibe auf dem Handelsweg zwischen Europa, Afrika, Indien und China. Der Tempel Wat Mahatad dort soll über Tausend Jahre alt sein und der älteste Tempel Thailands sein. Er soll als Weltkulturerbe ernannt sein. Vor dem Eingang zum Tempel sitzen Hunderte von Tauben, die sich von den Besuchern füttern lassen. Gerade als unsere Gruppe vorbeiläuft fliegen alle auf und umrunden uns im Flug dreimal bis sie sich wieder niederlassen. Wie an jedem Tempel war auch hier wieder ein Bodibaum zu finden – Ein Ficus unter dem Buddha die Erleuchtung erlangt hat. Nach der Besichtigung der Tempelanlage fahren wir fürs Mittagessen ein Lokal in der Stadt an. Wir sind fast die einzigen Gäste. Extra für uns wurde ein Buffet vorbereitet mit  Spargelcremesuppe, Hähnchencurry (war sehr scharf), Spagetti und Tomatensoße, Salat, Obst, Kaffee und Kuchen. Während wir aßen, zeichnete Noi für uns den Tempel auf Papier. Sie kann sehr schön zeichnen. Das Bild hat sie später kopiert und jedem ein Exemplar überreicht. Nach dem Mittagessen geht es entlang der Küste weiter nach Surat Thani. Unterwegs besuchen wir eine Affenschule. Dort wird uns erklärt wie den Affen das Pflücken von reifen Kokosnüssen beigebracht wird. Die Ausbildung eines Affen dauert ein halbes Jahr. Die Plantagenbesitzer bringen ihre Schweinsmakakenaffen – sie haben einen kürzeren Schwanz und sollen intelligenter sein – in die Schule, nach einem halben Jahr holen sie den Affen dann wieder. Der Lohn dafür ist umgerechnet 300 Euro pro ausgebildetem Affen. Es wird immer nur ein Affe trainiert um eine Beziehung zum Tier aufzubauen. Die Ausbildung erfolgt Schritt für Schritt und die Affen werden dafür an einer langen Leine geführt. Angeblich sind die Affen nur während unseres Besuchs eingesperrt und laufen ansonsten frei herum. Bei der Vorführung konnten wir auch sehen wie ein Affe Dreirad fuhr. Es wurde erklärt dass die Affen zunächst in Bodennähe lernen Kokosnüsse zu sammeln. Sie lernen auch die unterschiedlichen Reifegrade der Nüsse zu unterscheiden. Wir bekommen gezeigt wie die Affen dann immer höher müssen um Kokosnüsse zu pflücken. Nach der Show wurde uns gezeigt wie die Kokosnüsse von ihrer Außenschale befreit werden. Dies ist ein Knochenjob und wird immer noch in Handarbeit erledigt. Die Frau schält pro Tag ca. 300 Kokosnüsse. Der Mann einiges mehr. Dazu wurde vorgeführt welche 3 verschiedenen Werkzeuge dafür benutzt werden können. Die eine oder andere  geschälte Kokosnuss wurde dann aufgebrochen, so dass wir das Fruchtwasser und schließlich die eigentliche Kokosnuss probieren konnten. Anschließend wurde noch vorgeführt wie Kokosmilch hergestellt wird. Dazu werden die Kokosnüsse geraspelt – auch dafür gibt es verschiedene Werkzeuge – anschließend werden die geraspelten Kokosnüsse mit Zusatz von etwas Wasser gedrückt, so dass durch ein Sieb die Kokosmilch nach unten abfließt. In einem Baum sahen wir ein großes Kugelförmiges Ameisennest. In Nähe unseres Busses war ein Grillstand aufgebaut an dem gegrillte Kochbananen verkauft wurden. Auch davon hat Noi einige gekauft damit wir sie probieren konnten. Sie haben jedoch sehr trocken geschmeckt. Auf der Weiterfahrt kamen wir an Garnelenzuchtstationen vorbei. Nachdem wir im Hotel Diamond Plaza in Surat Thani eingecheckt haben, mache ich mich noch zum nahegelegenen Nachtmarkt auf. Hier kann man unter anderem gegrillte Kakerlaken, Heuschrecken, Maden und vieles andere kaufen. Ich bevorzuge jedoch mir eine Portion süßen Reis mit Mango zu kaufen, den ich dann später im Hotelzimmer esse.


Um 8:00 Uhr ist Abfahrt mit dem Bus. Die Fahrt dauert jedoch nicht lange, denn wir
unternehmen eine Bootsfahrt auf dem Ta Pee-Fluss. Insgesamt werden wir auf 3 Boote verteilt. Alle sitzen hintereinander im Boot. Es geht vorbei an Häusern die ans Wasser gebaut sind. Die Häuser sind alle auf Pfählen gebaut. Vom Boot aus hat man einen Einblick wie die Menschen am Wasser leben. Gelegentlich werden wir von einem Hund aus den Häusern mit Gebell begrüßt. Nach ein paar Minuten Fahrt biegt das Boot in einen Seitenarm ein. Auch hier wieder Wohnungen am Wasser. Dann wieder mal nur Pflanzenbewuchs. Meistens Lipapalmen die rechts und links im Wasser stehen und für Schatten sorgen. Die Früchte der Lipapalmen sind essbar. Die Palmwedel werden für Hausbedachungen verwendet oder für Zigarettenproduktion. Gelegentlich sieht man jemanden mit einem Boot vorbeifahren. Die Fahrt ist sehr idyllisch und wird nur von herumschwimmenden Kunststofflaschen und anderem im Wasser treibendem Abfall getrübt. Nach ca. 1 Stunde legen wir wieder an der Anlegestelle an. Es war eine sehr schöne Bootstour mit schöner und interessanter Kulisse. Das erste Boot hat einen Wasserwaran gesehen. Es gibt in Thailand Wasserwarane und die etwas größeren Landwarane. Noi erzählt dass das Wasser des Flusses zum Vorspülen von Geschirr und zum Wäschewaschen verwendet wird. Das Wasser hat auf mich aber keinen allzu sauberen Eindruck gemacht. Es hatte eine braune Farbe. Noi erzählt dass mittlerweile auch eine Wasserleitung zu den Häusern geht, die es in der Vergangenheit nicht gab. Die Fischer leben vom Garnelenfang. Neben dem Parkplatz zeigte uns Noi ein viereckiges Gebäude mit nur einem Fenster. Sie erklärt dass in diesem Gebäude Schwalbennester sind. Schwalben überwintern in Thailand. Die Nester werden zu Suppe verarbeitet. Die Chinesen essen Schwalbennestersuppe. Dies soll angeblich gut für Kraft und Potenz sein. Zwischen Surat Thani und Takua Pa liegt eine der schönsten Landschaften Thailands. Die Dolomitfelsen, die hier aus dem Dschungel ragen, haben eine Höhe von bis zu 1.000 m. Wir genießen auf der Weiterfahrt die schöne Landschaft. Die Fahrt geht zum  Staudamm im Khao Sok National Park. Der Staudamm ist 185 qkm groß und in der Mitte 180 Meter tief. Zur Stromerzeugung hat Thailand über 30 Staudämme. Sie wurden mit Japanischer und Deutscher Technologie gebaut. Am Staudamm haben wir einen Aufenthalt wo wir Fotos machen können. Anschließend fahren wir noch eine ganze Weile durch den Khao Sok Nationalpark Richtung Phuket. Dazwischen haben wir ein Mittagessen in einem Lokal in der Natur im Nationalpark. Nach dem Essen können wir die exotischen Blumen und Pflanzen im Garten bewundern bevor die Fahrt Richtung Phuket fortgesetzt wird. Kurz vor Khao Lak halten wir noch einmal an um Elefanten zu fotografieren bzw. wer möchte kann Bananen kaufen und sie füttern. Zwei der Elefanten trugen einen Korb auf dem Touristen für Ausflüge Platz nehmen können. Dann geht es weiter nach Khao Lak wo die ersten aus der Gruppe in ihrem Strandhotel abgeliefert werden. Kurz nach Khao Lak ist das Meer zu sehen. An einer Tankstelle in Phuket werden dann die letzten Gäste auf zwei Minibusse verteilt, die dann zu ihrem Strandhotel in Phuket gebracht werden. Ich bin die einzige die keinen Anschlussaufenthalt hat und noch am gleichen Tag zurück nach Frankfurt fliegt. Also sitze ich jetzt alleine mit dem Busfahrer und der Reiseleiterin Noi im großen Bus auf dem Weg zum Flughafen. Dort bekomme ich von Noi noch ein paar Informationen wo sich der Check In Schalter befindet, durch welchen Eingang ich dann gehen soll usw. bevor sie und der Busfahrer mich verabschieden. Gleich am Eingang werden der Koffer und das Handgebäck gescannt. Am Abfertigungsschalter reihe ich mich in die Warteschlange ein, bis ich an die Reihe kam und meinen Koffer loswurde. Es waren noch 2 Stunden Zeit bis zum Abflug. Trotzdem ging ich schon mal durch die Ausreisebehörde und dem Sicherheitscheck zu den Abfluggates. Einen Aufkleber für den Transferbereich klebte ich auch gleich auf mein T-Shirt. Der Flug sollt um 20:35 auf Gate 7 nach Bangkok gehen. Von einem Sitzplatz aus konnte ich das rege Treiben beobachten. Auf der Informationstafel war zu erkennen, dass einige Flugzeuge Verspätung hatten. Auch liefen Angestellte des Öfteren mit Infotafeln herum um aufmerksam zu machen das sich für den einen oder anderen Flug das Abflug Gate geändert hat. Es wurden auch häufig noch die Personen für den Flug gesucht die noch nicht an Bord waren und das Flugzeug deshalb nicht starten konnte. Auch mein Abfluggate hat sich von Gate 7 auf Gate 9 verändert. Der Flug selbst hatte auch ca. 10 Minuten Verspätung. In Bangkok angekommen, musste ich mich auch gleich auf den Weg zu meinem Anschlussflieger nach Frankfurt machen. Flughafenangestellte standen bereits mit Schildern bereit und dirigierten die ankommenden Fluggäste gleich in die Richtung in die sie laufen sollten um zum Anschlussflug zu gelangen. Es war auch alles gut beschildert, so dass es keine Probleme bereitet hat zügig das Abfluggate zu finden.


Nach ca. 12 Stunden Flug bin ich dann ca. um 6:20 Uhr in Frankfurt gut gelandet und konnte die Heimreise mit der Bahn antreten.



Ablauf: 15- tägige Busrundreise durch den mittleren Westen der USA

Zeitpunkt: März 1991

1. Tag: Flug mit Delta Airlines von Frankfurt nach Los Angeles mit Zwischenlandung in Dallas/Fort Worth. Übernachtung im Holiday Inn Crowne Plaza, ca. 1/2 Meile vom Flughafen entfernt

2. Tag: Fahrt von Los Angeles nach Anaheim. Nachts gab es Frost, was für diese Gegend nicht normal ist. Es hatte auch leicht geschneit, so dass die Orangenplantagen mit Puderzucker überstreut waren. In Ananheim angekommen besuchen wir Disneyland. Wir haben dazu ausgiebig Zeit zur Verfügung. Anschließend geht die Fahrt weiter Richtung San Diego. In San Diego übernachten wir.

3. Tag: Die Weiterfahrt führt uns durch die Wüste von Kalifornien. Diese ist eine Geröllwüste mit Kakteen und Agaven bewachsen. Es gibt nur ein kleines Stück Dünenwüste in Kalifornien und Arizona. Eine solche Dünenwüste besuchen wir. Diese Dünenwüsten werden gerne von Quadfahrern befahren. Auf der Fahrt nach Gila Bend, dem wärmsten Ort in Arizona, kommen wir an einem ehemaligem Indianeraussichtsturm vorbei. In Gila Bend angekommen, sehen wir bereits ein paar Exemplare der berühmten Saquaro Kakteen. Manche wurden mit Lichtern geschmückt, wie bei uns die Weihnachtsbäume.  Unser Tagesziel ist aber noch nicht erreicht. Es geht weiter nach Phönix, der Hauptstadt von Arizona. Dort angekommen sehen wir im Hintergrund die Camelbackmountains. Wir besichtigen den Anker des Schlachtschiffes Arizona, der vor Pearl Harbour geborgen wurde. An einem Orangenbaum pflücken wir ein paar Orangen, stellen aber später fest, das dies keine so gute Idee war, da es sich um wilde Orangen handelte. Sauer wäre hier noch gelinde ausgedrückt. Übernachtung im Westcourt Hotel.

4. Tag: Auf der Weiterfahrt sehen wir rechts und links der Straße immer öfter die riesigen Saquarokakteen. An einem Exemplar halten wir und stellen uns zum Größenvergleich unter einem solchen Kaktus. Diese können bis zu 30 m hoch werden. Der Saquaro Kaktus wächst nur in Arizona und Mexiko. Die Blüte des Kaktus ist die Staatsblume von Arizona. Ein Stück weiter (die Reise ist schon lange her - alle Daten kriege ich nicht mehr genau zusammen) wird die Gedenkstätte Montezumas Castle besichtigt. Diese Felswohnungen wurden einst von den Anasasi (die alten) bewohnt. Niemand weiß bis heute warum die Wohnungen verlassen wurden. Vorbei an roten Gebirgsformationen geht es nach Sedona. In dieser Gegend wurden viele Western gedreht. Wir überqueren den Oak Creek in Sedona. Im Hotel angekommen besteht noch die Möglichkeit einen Rundgang durch den Ort und der Umgebung zu unternehmen.

5. Tag: Heute geht die Fahrt zum Grand Canyon. Dort an der Südkante angekommen, wartet bereits ein Hubschrauberrundflug auf uns. Wir fliegen über die mit Ponderrasa Pines bewachsene Landschaft, bis wir schließlich den Grand Canyon erreichen. Es liegt etwas leicht Schnee, so dass die Landschaft einen ganz besonderen Reiz hat. Vom Hubschrauber aus, sehen wir den Colorado River und die gewaltige Schlucht des Grand Canyons mit ihren unterschiedlichen Farben. Nachdem wir wieder sicher gelandet sind, besteht die Möglichkeit ein Stück in den Canyon zu wandern. Am Bright Angel Point gehen wir ein Stück Talwärts und begegnen Hörnchen im Canyon. Abends kommen wir in den Genuss den Sonnenuntergang am Grand Canyon zu bestaunen, mit dem Wechselspiel der Farben.

6. Tag: Wir fahren weiter Richtung Lake Powell und kommen an der Stelle vorbei, wo der Grand Canyon mit ein paar Falten im Gestein beginnt.  Weiter geht es durch Navajo Land und der Painted Dessert - wegen der vielen Farben, die durch die verschiedenen Mineralien entstehen. Am Lake Powel angekommen - der an der Nordgrenze von Arizona durch den Clen Canyon Staudamm entstanden ist - sehen wir vor uns die gigantischen Ausmaße des Clen Canyon Staudammes. Auf der Weiterfahrt erleben wir zwischendurch mal einen Regenschauer - was in der Wüstengegend eher die Ausnahme ist.  Im Bundesstaat Utah angekommen fahren wir an interessanten Felsformationen im Red Canyon vorbei. Eine davon ist Salt and Pepper, die aussehen wie zwei nebeneinander stehende Salz und Pfefferstreuer - daher der Name. Am Bryce Canyon angekommen, sehen wir diesen, von einem Aussichtspunkt aus, mit Schnee bepudert. Mal ein anderer Anblick, wie ihn vielleicht auch nicht jeder sieht.

7. Tag: Heute besuchen wir den Zion Nationalpark. Dort hat jeder Berg einen frommen Namen. Im Nationalpark haben wir Zeit zur freien Verfügung die mit Spaziergängen genutzt werden kann. Durch den Nationalpark fließt der Virgin River.  Doch der Höhepunkt des Tages kommt erst noch. Es geht weiter nach Las Vegas. Dort checken wir im Sands Hotel ein. Bei Sonnenuntergang fährt uns der Bus den Strip entlang und nach Down Town Las Vegas zum Fremont Hotel und dem Golden Nugget. Die heutige Ansage lautet: geschlafen werden kann morgen im Bus, heute gilt es Las Vegas zu erleben. So wird eine Show im Flamingo Hilton besucht, die weißen Tiger von Siegrfried und Roy im Mirage Hotel besichtigt und den Strip entlang gebummelt. Las Vegas ist erst bei  Sonnenuntergang interessant.

8. Tag: Wir brechen auf in Richtung Fresno, schlafen unterwegs im Bus, als es wieder durch die gleichaussehende Wüstenlandschaft geht. Zwischendurch besuchen wir die ehemalige Silberminenstadt, jetzt Geisterstadt, Calico Ghosttown. Wir sehen hier wie schon unterwegs Joshua Trees, die nur in Kalifornien und Arizona wachsen. Aus dem Holz wurden früher Prothesen hergestellt. Unterwegs sehen wir von unten den höchsten Ort Flagstaff bis wir schließlich im Yosemite Nationalpark ankommen. Dort müssen wir erstmal Schneeketten anlegen um mit dem Bus ins Tal fahren zu können. Mit dem Bus bekommen wir eine Rundfahrt durch den Nationalpark, es werden Aussichtspunkte angesteuert mit Blick auf das Yosemite Tal, den El Capitan, die Yosemite Falls usw. natürlich sehen wir auch jede Menge Sequoias (Red Wood), die hier wachsen. Wir übernachten in der Park Lodge.

9. Tag: Heute brechen wir sehr spät auf. Es besteht noch die Möglichkeit im Yosemite Nationalpark eine Wanderung zu unternehmen. Auf einem Fußpfad begegnet uns schließlich ein Coyote - das es ein Coyote ist haben wir erst später erfahren - es gibt hier keine Wölfe. Wir wussten nicht so recht was wir von dem Weggenossen halten sollten  und sind daher mal vorsichtshalber wieder umgekehrt. Die Fahrt geht weiter Richtung San Francisco. Vorbei an einem Windmühlenpark den wir bereits bei Sonnenuntergang erreichen gelangen wir schließlich in unser Hotel in San Francisco.

10. Tag: Bei einer Stadtrundfahrt durch San Francisco machen wir einen Zwischenstopp und bestaunen die bunten alten Häuser (painted Ladys) vor der kontrastreichen Kulisse mit Wolkenkratzern (Neu und Alt). Wir haben Glück - es herrscht kein Nebel - so ist uns ein Blick von den Zwillingshügeln (Twin Peaks) gegönnt. Wegen seiner zahlreichen Hügel wird San Francisco auch Stadt der vierzig Hügel genannt. Vom einen Hügel aus sehen wir die Gefängnisinsel Alcatraz, weiter werfen wir einen Blick in die Empfangshalle des Firmonthotels - in dem die Fernsehserie Hotel gedreht wurde. Schließlich erreichen wir die Golden Gate Bridge. Diese überqueren wir zu Fuß - unterwegs haben wir einen schönen Blick auf die Skyline von San Francisco und auf die San Francisco Bay. Auf der anderen Seite von der Golden Gate Bridge angekommen, wartet das kleine Künstlernest Sauselito auf uns. Dort genehmigen wir uns in einem Kaffee erstmal eine kleine Pause, bis wir mit dem Schiff zurück nach San Francisco fahren. Das Schiff fährt vorbei an der Gefängnisinsel Alcatraz. Abends kommen wir im Fishernman`s wharf von San Francisco an.

11. Tag: Der heutige Tag steht zur freien Verfügung. San Francisco kann gut zu Fuss erkundet werden. Wir lassen uns aber die Gelegenheit nicht entgehen einige Fahrten mit der Cable Car zu unternehmen, besuchen Fisherman`s wharf und marschieren zur Lombard Street - der meistgekrümmten Straße der Welt. Bei einer Fahrt in den 52. Stock des Bank of America Buildings haben wir einen Rundumblick auf San Francisco. Auch die Oakland Bay Bridge ist gut zu sehen. Abends essen wir in einem Lokal am Fisherman`s wharf mit Blick auf die beleuchtete Oakland Bay Bridge. Wir bestellen uns Lachs mit Bratkartoffeln und Blattspinat.

12. Tag: Es geht Richtung Süden an der Küste entlang auf dem Highway Nr. 1. In Monterrey sehen wir Seeotter und Seelöwen im Hafen. Es geht weiter zum 17 Mile Drive, dort vorbei an einem Robbenfelsen, wir können Hörnchen füttern und fahren schließlich -noch ebenfalls am 17 Mile Drive - an dem Haus vorbei, in dem der Film "Die Vögel" von Alfred Hitchcock gedreht wurde. An der Pazifikküste sehen wir den meistfotografierten Baum der Welt. Die Lonely Cypress. Der Baum ist deshalb so berühmt, weil er aus einem Felsen zu wachsen scheint. Die Weiterfahrt geht entlang der Pazifikküste bis Pismo Beach. Dort übernachten wir im Hotel Quality Suites.

13. Tag: Wir besuchen die Stadt Solvang, mit dänischem Flair und Windmühlen. Hier steht auch ein Pfefferbaum, von dem wir uns mit frischem rotem Pfeffer versorgen. Auf der Weiterfahrt besuchen wir die Mission Santa Barbara, fahren vorbei an Malibu, wo die Stars ihre Strandhäuser haben. Schließlich sind wir mitten in Los Angeles angekommen wo wir im Ramada Hotel einchecken. Das Hotel ist günstig gelegen, der Rodeo Drive ist gleich in der Nähe, ebenso Beverly Hills. Dorthin unternehmen wir abends noch einen Spaziergang.

14. Tag: Der Bus fährt uns in den ältesten Stadtteil von Los Angeles der Olvera Street. Bei der weiteren Stadtrundfahrt halten wir am Walk of Fame wo die Stars verewigt sind, am Chinese Theatra, vor dem die Fußspuren der Stars  sind. Weiter besuchen wir die Hollywood Bowl und zu guter Letzt die Universal Studios im San Fernando Valley. Dort können wir die inszenierten Filmkulissen bestaunen. Fahren über eine äußerlich klapprig wirkende Brücke, fahren durch einen See, sehen unter anderem die Filmkulisse von Zurück in die Zukunft, ein brennendes Haus, eine imitierte Sturmflut, King Kong und zu guter Letzt eine Miami Vice Stuntshow.

15. Tag: Heute treten wir den Rückflug an. Nach einer Zwischenlandung in Chincinnati landen wir am darauffolgenden Tag in Frankfurt


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Ablauf: 6- tägige Wandertour durch das Tramuntanagebirge und Badeurlaub in Kombination

Dauer 14 Tage

1. Tag: Früh Morgens Ankunft in Port de Soller und Einchecken im Hotel Suliar Palace. Wir erkunden erstmal die nähere Umgebung und den Hafen.

2. Tag: Heute unternehmen wir einen Spaziergang zum Leuchtturm Cap Cros

3. Tag: Heute beginnt die gebuchte Wanderwoche. Nach einer kurzen Begrüßung und Erläuterungen zum Ablauf im Hotel Eden mit Begrüßungsdrink wird es ernst. Unsere heutige Tagesetappe beträgt 13 km. Wir müssen einen Höhenunterschied bergauf von 240 m und bergab von 200 m bewältigen. Noch vor Beginn der Wanderung bekommt jeder einen persönlichen Trinkbecher aus Keramik ausgehändigt. Dieser soll täglich im Rucksack mitgeführt werden. Zu den Mahlzeiten gibt es nämlich ausschließlich Rotwein. Wir wandern zunächst vom Hafen bergauf durch Olivenhaine vorbei an den Fincas von Prominenten wie Herbert Grönemeyer. Es ist ziemlich heiss und wir sind bald völlig durchgeschwitzt. Unterwegs sehen wir Esel und Maultiere in den Grundstücken. Oben angekommen gelangen wir zu einem Aussichtspunkt von dem aus wir einen wunderbaren Ausblick auf den Hafen von Soller haben und auch auf die nähere Umgebung. Ein Stück weiter im Gebirge, wieder durch Olivenhaine hindurch, an Fincas vorbei, haben wir einen Blick auf die Stadt Soller. Die Strecke führt weiter bis zum Bergdorf Fornalutx, welches wir durchqueren. Auf einer Finca dort haben wir unsere Mittagspause. Zur Finca gehört auch eine Orangenplantage. Jeder bekommt zwei sonnengereifte Orangen als Proviant mit. Als Mittagessen bekommen wir typisch Mallorcinisches: Zunächst rösten wir uns einheimisches Landbrot mit Olivenöl beträufelt und mit Knoblauch (mallorcinische Mandelsplitter) oder Oliven belegt. Im Angebot sind grüne Oliven (unreif) und schwarze Oliven (reife). Als Hauptspeise gibt es einen einheimischen Reiseintopf und als Nachspeise ein einheimisches Stück Gebäck (Ensaimada). Nach dem Mittagessen unternehmen wir einen Rundgang durch das Dorf Fornalutx. Dort werden wir von einem Gewitter überrascht und stellen uns dank der guten Ortskenntnisse unseres Führers Salvador (er stammt aus dem Ort) im Rathaus unter. Der weitere Weg führt wieder Bergab über die Ansiedlung Binibassi bis in die Stadt Soller, vorbei an Zitrusplantagen. Von Soller fahren wir mit der Bimmelbahn zurück zum Hafen.  Dort lassen wir im Hotel den Tag ausklingen.

4. Tag: Am Fußballplatz werden wir von einem Bus abgeholt, der uns bis auf 780 m Höhe zum Fuße des höchsten Berges Mallorcas des Puig Mayor (1445m) bringt. Der heutige Tag umfaßt eine Wanderstrecke von 15 km. Von 760 m auf 900m sind zu wandern, bergab auf 40 m. Die Wanderung beginnt am Stausee Cuber. An diesem wandern wir zunächst entlang. Im Stausee entdecken wir Karpfen. Durch ein Hochtal steigt der Weg auf 900 m an, vorbei an der Bergspitze des L´ Ofre (1091m) geht es meißt über den alten Fußweg durch Mischwald bergab zur gleichnamigen Finca. Der  Abstieg geht über einen uarlten Kopfsteinpflasterweg im Barranc von Biniaraix und später in die Stadt Soller.  Unterwegs haben wir in einer Berghütte im Olivenhain (diese gehört der Freundin unseres Bergführers Salvador) Mittagessen. Heute gibt es als ersten Gang: Tunfisch - natürlich mit Knoblauch -  und Kapern, als zweiten Gang gibt es gegrillte Mallorcinische Blutwurst, den Abschluß bildet ein mallorcinischer Kräuterschnaps - auf diesen habe ich verzichtet. Ein Teil des Picknicks mußte selbst im Rucksack mitgetragen werden. Beim Abstieg überrascht uns wieder ein Regenschauer, der sich später in Dauerregen verwandelt. Im Dorf Biniaraix stellen wir uns in einer kleinen Bar unter, dort gibt es frisch gepreßten Orangensaft. In Soller angekommen, besichtigen wir noch eine der letzten Olivenpressen, die noch nach alter Tradition preßt. Dort besteht auch die Möglichkeit selbst erzeugte Produkte zu kaufen. Mit der Straßenbahn geht es wieder zurück nach Port de Soller.

5. Tag: Treffpunkt ist heute die Straßenbahnhaltestelle in Port de Soller. Die heutige Bergtour beträgt 13 km. Höhe: von 200 m auf 550 m, bergab auf 5 m. Nachdem wir mit der Straßenbahn nach Soller gefahren sind, steigen wir in den Zug "roter Blitz", mit diesem fahren wir bis zum Aussichtspunkt Pujol de`n Banya, mit Blick auf das Tal der Apelsinenbäume und das Tramuntanagebirge. Die Wanderung geht vorbei an einem tausend Jahre alten Olivenbaum. Jetzt geht es ca. 1 Stunde lang richtig steil bergauf über steinige Pfade, mal über ehemalige Karrenwege ins Rellar Gebirge, oberhalb der Stadt Soller, dabei haben wir schöne Ausblicke auf die umliegende Bergwelt und später auf den kreisrunden Hafen von Soler. An einem schönen Aussichtspunkt oben angekommen beginnt unsere Mittagspause (das Essen wurde von uns selbst im Rucksack mitgeführt). Heute gibt es als 1. Gang: mallorcinische Paprikawurst - natürlich wieder mit Knoblauch - auf Landbrot. Der 2. Gang war mallorcinischer Käse (von Schaf und Kuh) auf Brot. Als Nachspeise gab es frische Datteln und Mandeln. Zum Essen hat sich ein Pferd selbst eingeladen, welches sich hier aufhielt (in Mallorca ist alles in Privatbesitz und eingezäunt - wir mußten jedesmal Tore öffnen und wieder schließen oder über Zäune klettern). Wir hatten alle Hände voll zu tun das Pferd davon zu überzeugen dass das Mittagessen uns gehört und es nicht eingeladen ist.  Beim Abstieg haben wir es nochmal mit Wegelagerern zu tun. Jetzt werden wir von Eseln begrüßt die neugierig herangekommen sind. Über einen alten Verbindungspfad gelangen wir zurück in den Hafen von Soller.

6. Tag: Unsere heutige Etappe beträgt 12 bis 14 km. Höhe ca. 280 m bergauf und bergab. Die Wanderung geht vom Hafen bergauf durch Mischwald und an hundertjährigen Olivenbäumen der Finca Muleta vorbei in Richtung des Bergdorfes Deia. Immer entlang der Küste über einen steinigen Fischerpfad am Küstendorf Llucalcari vorbei in die kleine Badebucht von Deia. Schon gleich morgens werden wir von einem Regenbogen begrüßt. Den gesamten Wandertag werden wir von Regen begleitet. Völlig durchnäßt erreichen wir schließlich die Bucht von Deia. Auf dem Weg dorthin mußten wir wiedermal über Zäune klettern und glitschige Hänge überwinden. In der Bucht gibt es gut überdacht das Mittagessen: Eine Art Leberwurst auf Brot und Knoblauch, dann Käsebrot und als Nachspeise getrocknete Aprikosen und Feigen. Zur Begrüßung gab es einen Anisschnaps, von dem sich manch durchnässter Zeitgenosse noch einen oder mehrere Nachschläge holte. Schließlich wurden wir von einem Boot abgeholt. Entlang der Küste fuhren wir zurück nach Port de Soller. Im Hotelzimmer konnten wir keinen Kleiderhaken für unsere nassen Regenjacken finden, deshalb wurden diese rechts und links an einem Bild aufgehängt.

7. Tag: Wieder am Fußballplatz holt uns ein Bus ab. Wir fahren ca. 35 min zum Bergdorf Valldemossa. Von dort beginnt ein steiler und steiniger Aufstieg vom Dorf in das Teix Gebirge durch Steineichenwald. Der ursprüngliche Plan war: Bei klarer Sicht Aufstieg auf die Spitze (1064 m). 13 km, Höhenunterschied 430 m auf 1064 m, bergab auf 500 m. Durch starken Regen trat Plan B in Kraft: Abstieg zurück nach Valldemossa und Rundgang durch das Dorf. Mancher besichtigte das Kloster von Valldemossa (Real Cartuja de Valldemossa). Mit dem Bus fahren wir in ein Restaurant, entlang einer Serpentinenstraße. Dort gibt es zunächst eine typische mallorcinische kalte Suppe - manchem wäre nach dem Regen eine warme Suppe lieber gewesen - geschmeckt hat se aber, danach Lammbraten und als Nachspeise einen flambierten Punch - was das Beste vom Menue war. Der Bus bringt uns zurück in die Stadt Soller, von dort wandern wir zwecks Ausnüchterung zurück zum Hafen.

8. Tag:  Tagesetappe: 14 km, Höhenunterschied ca. 250 m ab - auf - und wieder Abstieg. Wieder fahren wir mit dem Bus ca. 15 min zum Mirador de Ses Barques. Zunächst geht die Wanderung vorwiegend bergab durch drei Ländereien bis zur Finca Balix d`Avall. Dort gibt es frisch gepreßten Orangensaft zu kaufen. Hier haben wir eine Trinkpause. Unterwegs dorthin fängt Salvador noch einen durchgebüxten jungen Ziegenbock ein und bringt ihn zurück hinter den Zaun. Jetzt geht es 2 km steil bergauf zum Coll von Biniamar. Von unten war ein kleines Loch in der Felswand ganz oben zu sehen. Dort hin galt es aufzusteigen. Der ehemalige Verbindungspfad oberhalb der Küste windet sich alsbald mit herrlichen Ausblicken bis in die einsame Bucht von Tuent. Oberhalb der Bucht haben wir unser heutiges Mittagessen in einem Restaurant. Dort gibt es als Vorspeise einen einheimischen Eintopf. Danach gefleckten Katzenhai und als Nachspeise Mandelkuchen. In der Bucht haben wir anschließend die Möglichkeit zum Baden. Dort bekommen wir auch unsere Wanderdiplome überreicht. Zurück geht es mit dem Bus über die faszinierende Straße Sa Calobra. Vorbei am Tal Torrent de Parrais. In diesem Tal befindet sich auch das Kloster Lluch und die von Postkarten bekannte Schlucht. Wir fahren weiter am ehemaligen Trinkwasserstausee Gorge Blau vorbei - dieser wurde durch den Stausee Cuber ersetzt - an diesem fahren wir auch noch vorbei, bevor wir wieder im Hafen von Soller ankommen.

Jetzt beginnt der Badeaufenthalt.

Auch während dessen gibt es genug Möglichkeiten Ausflüge zu unternehmen.  An einem Tag wandern wir auf eigene Faust nochmal nach Soller auf einem Wanderweg und im Bogen nochmal über Fincas zum Leuchtturm. Das Wandern auf eigene Faust auf Mallorca ist schwierig da alles Privatbesitz, Jagdreviere und eingezäunt ist.

An einem weiteren Tag nehmen wir an einer Busfahrt nach Palma - Andratx und Valldemossa teil. In Palma angekommen, besichtigen wir zunächst die alte Burg Bellver, von wo man einen schönen Ausblick auf Palma hat. Anschließend steht die Besichtigung der Kathedrale von Palma auf dem Programm. Diese hat die größte Fensterrossette der Welt. Anschließend gibt es Zeit zur freien Verfügen, welche wir für einen Rundgang durch die Stadt nutzen. Wieder am Hafen steigen wir wieder in den Bus. Beim letzten Blick auf die Kathedrale sieht man daneben den Regierungspalast und den Bischofssitz. Weiter geht die Fahrt nach Port Andratx. Dort angekommen können wir einen halbstündigen Rundgang am Hafen unternehmen. Hier sind die Grundstücke unbezahlbar. Prominente wie Claudia Schiffer haben hier Häuser. Die Weiterfahrt geht entlang der Küste. An einem alten Leuchtturm machen wir ene kurze Rast. Auf den Klippen befindet sich ein Restaurant. In Valldemossa angekommen haben wir wieder Zeit zur freien Verfügung. Abend erreichen wir wieder mit dem Bus den Hafen von Soller.

Nun endet auch dieser Urlaub und fliegen zurück nach Deutschand - dort war es während unserer Regentage auf Mallorca sehr heiss und trocken - trotzdem war es ein schöner Urlaub.



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Zeitpunkt: Dezember 2004

Dauer: 8 Tage

1. Tag: Flug mit Onur Air (wir wußten da noch nicht, auf welch neuem technischen Stand diese Airline ist) von Nürnberg nach Antalya. Am Flughafen werden wir von der Reiseleitung abgeholt und mit dem Bus entlang der türkischen Riviera nach Kemer (Provinz Antalya) ins Rose Hotel gefahren. Das Hotel war direkt am Meer gelegen. Auf der Straßenseite des Hotels hatte man einen schönen Blick auf das Taurusgebirge.

2. Tag: Fahrt mit dem Bus entlang der Küste. Die Straßen waren ziemlich eng und teilweise nicht geteert. Vorbei an idyllischen Dörfern. Bouganvillien wuchsen an den Häusern hoch. An verschiedenen Aussichtspunkten wurde gehalten mit Blick auf die türkische Riviera und dem Taurusgebirge. In einem Dorf begann eine Bootsfahrt zur Unterwasserstadt Kekova. Auf der Fahrt dorthin tauchten auf der linken Seite in Fahrtrichtung eine Vielzahl an Sarkophagen auf dem Felsen auf. An der durch ein Erdbeeben zerstörten und jetzt teils unter Wasser liegenden Stadt Kekova angekommen, waren Ziegen auf den Felsen zu beobachten. Unter Wasser (Glasbodenboot) sah man vereinzelt Keramikvasen liegen. Nach der Bootsfahrt ging die Busfahrt weiter nach Myra jetzt heißt die Ortschaft Demre. Dort wurde die Kirche von St. Nikolaus besichtigt. Auf dem Weg zum Bus ging es noch an Orangenbäumen vorbei. Aufgefallen sind überall die vielen Straßenhunde. Anschließend wurde das Theater in Demre besucht, sowie die Felsengräber. Wieder im Hotel angekommen, ging es abends wieder mit einem Bus weg zu einem türkischen Abend mit Folklore und Bauchtanz.

3. Tag: Heute stehen die Ruinen von Phaselis auf dem Programm - eine antike Hafenstadt in einer schönen Bucht gelegen. Anstelle von Straßenhunden werden wir hier von Katzen empfangen, die nicht weniger als die Hunde auf Touristen lauern und betteln. An einigen Stellen blühen Mittelmeeralpenveilchen. Nach der Besichtigung der Ruinen bestand noch die Möglichkeit einen Spaziergang um die Bucht zu unternehmen. Das Nachmittagsprogramm war eine Fahrt ins Taurusgebirge. In einem abseits gelegenen Bergdorf gab es einen auf Stegen gebauten Aussichtspunkt. Von da aus konnte man einen Blick aus dem Gebirge auf das Mittelmeer werfen. In dem Dorf hatte man den Eindruck, dass dort die Zeit stehen geblieben ist. Auf der Straße spazierten Truthühner umher.

4. Tag: Wir fahren in die entgegengesetzte Richtung als den Tag zuvor. Zunächst wird eine Schmuckfabrik besucht - hier bekommt man einen Einblick wie Goldschmuck angefertigt wird. Selbstverständlich - wie könnte es in der Türkei auch andes sein - bot sich auch die Gelegenheit Schmuck zu kaufen - dazu wurde man durch die riesigen Verkaufsräume geschleust. Jeder wurde sofort von einem Verkäufer in Beschlag genommen. Als ich nicht die geringsten Anstalten unternommen habe um Schmuck zu kaufen, auch nicht nach angebotenem Apfeltee, kam schließlich der Geschäftsführer. Dort wollte man sich nicht die Blöße geben, einen potentiellen Käufer wieder hinausgehen zu lassen, ohne dass etwas gekauft wurde. Auch nach 1 Stunde Dauerberieselung habe ich keinen Schmuck gekauft (Tausend Euro - verdient man ja nicht an einem Tag), zum Verdruss der Verkäufer mussten sie sich doch damit abfinden, mich ohne ein Geschäft gemacht zu haben gehen lassen zu müssen. Jetzt bekommen wir eine Stadtrundfahrt durch Antalya. Danach besichtigen wir den Wasserfall von Duden. Der Wasserfall ist Kaskadenartig halbkreisförmig. Ein Pfad führt an dem Wasserfall entlang und an manchen Stellen auch hinter den Wasserfall. Im Eingangsbereich vom Wasserfall sehen wir ein paar Kamele. Am Strand von Antalya haben wir Mittagessen in einem Lokal. Anschließend besuchen wir den Basar in Antalya, wo jeder Zeit zur freien Verfügung hat um einkaufen zu können. Wer wollte konnte sich auch die Schuhe putzen lassen. In dieser Disziplin zeigten sich einige Einheimische sehr geschäftstüchtig. Abends hieß es Kofferpacken, denn am nächsten Tag geht es in ein anderes Hotel.

5. Tag: Die Fahrt führt ins Landesinnere. Wir fahren durchs Taurusgebirge, sehen unterwegs Nomadenzelte und wunderschöne Landschaften. In einer Gastwirtschaft, gleich neben einem Baumwollfeld essen wir Mittag. Wir sind schon in der Nähe von Pamukkale angekommen. In Hierapolis besichtigen wir die Grabstädten. In der Türkei ist es üblich die Toten über der Erde zu bestatten. Jetzt erreichen wir die Terassen von Pamukkale. Diese besichtigen wir. Barfuß und nach einem Fußbad dürfen wir den Rand betreten. Dabei werden die Füße gut durchblutet. Wir haben immerhin Dezember und hier im Landesinneren ist es ziemlich kalt, anders als an der Küste von Antalya. Weiter geht es jetzt nach Kusadasi in ein 5 Sternehotel. Unterwegs sehen wir nochmals Nomadenzelte, viel Schilf und Felder, bis wir schließlich das Ägäische Meer erreichen. Unterwegs erklärt uns der Reiseleiter das die Türkei viel Küste hat (Mittelmeer, Ägäisches Meer und schwarzes Meer).

6. Tag: Die Überreste des Artemistempels werden besichtigt. Anschließend Besichtigung der Ruinen von Ephesus. Beeindruckend waren die Überreste verschiedener Gebäude, auch an sehr vielen Säulen sind wir vorbeigekommen. Die Sonne schien, aber es war ungemütlich kalt. Interessant war auch die Latrine. Wir wissen jetzt woher der Ausdruck "Sitzung halten" kommt. Wenn man sich bildlich vorstellt, dass der Ort zum Informationsaustausch diente und dort Männlein und Weiblein nebeneinander thronten, ist das heute kaum vorstellbar. Im Anschluß bot sich noch die Gelegenheit eine Mosche zu besichtigen. Auch Frauen konnten einen Blick hineinwerfen.  

7. Tag: Heute fahren wir wieder Richtung Antalya. Unterwegs besichtigen wir eine Teppichknüpferei. Interessant waren die Seidenraupenkokons, die wir auch anfassen konnten. Wir sahen zu wie die Teppiche von den Frauen gewebt und geknüpft wurden. Auch die Färberei haben wir angesehen. Danach galt es wieder hart bleiben um nicht mit einem teuren Teppich nach Hause zu kommen. Doch auch diese Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert. Es wurde kein Teppich gekauft. Bei dieser Verkaufsveranstaltung konnte zwischen Salbei- und Apfeltee gewählt werden. Nach dem Mittagessen ging es weiter. Als nächstes wurde eine Modenschau besucht. Hier wurden exklusive Lederjacken angeboten. Allerdings waren hier die Verkäufer nicht so aufdringlich und das Vorhaben ohne Lederjacke nach Hause zu kommen, gestaltete sich einfacher. Abend sind wir dann in der Nähe von Antalya in einem Hotel angekommen.

8. Tag: Nachts um 2:00 Uhr hieß es aufstehen. Der Bus holte uns ab und brachte uns zum Flughafen. Morgens irgendwann sind wir dann wieder Richtung Deutschland gestartet und auch wohlbehalten wieder in Nürnberg gelandet.

Zusammengefaßt läßt sich sagen, das die Türkei landschaftlich sehr reizvoll ist. Das Kulturangebot ist ebenso enorm. Das einzige was die Nerven strapaziert, ist die geschäftstüchtigkeit der Leute, die einem alles mögliche andrehen wollen.

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Das Island Abenteuer beginnt mit dem zeitigen Aufstehen, denn bereits um 8:00 Uhr fährt der Zug der uns (mich und Renate) zum Flughafen nach Frankfurt bringt. Um 7:30 Uhr holen mich Sandra und Renate ab. –wir sind schon so frühzeitig am Bahnhof dass wir noch einen Zug früher nehmen können. Dieser sollte um 7:42 Uhr fahren, hatte aber offensichtlich etwas Verspätung. Die gewonnene Zeit haben wir allerdings unterwegs wieder eingebüßt, weil der Zug wegen Problemen im Weichenstellwerk warten musste. Trotzdem ging alles noch glatt. Wir haben den Anschlusszug um 8:55 Uhr problemlos erreicht, welcher bis Frankfurt Flughafen fuhr. Mit dem Bus fahren wir zum Terminal 2, wo wir nicht lange warten mussten, bis der Schalter öffnete und wir unsere Koffer loswurden. Die nette Angestellte am Schalter gab uns den Tipp, dass wir an einem Schalter, den Sie uns nannte kostenlos für den Rückflug die Sitzplätze reservieren können, für das Flugzeug. Denn der Flug ist restlos ausgebucht und es sind für den Hinflug keine  Plätze nebeneinander mehr frei, so dass wir hintereinander sitzen müssen, was uns aber nicht weiter stört. Beim an Bord gehen steht die gleiche freundliche Angestellte wieder am Einstiegsgate und fragt, ob wir denn zum besagten Schalter gegangen sind und ob alles geklappt hat. Als wir dies bejahten meinte sie: „Das freut mich.“ Unser erster Eindruck von den Isländern war daher ein sehr positiver. Der planmäßige Abflug ist um 14:00 Uhr mit Icelandair (FI 521). Wirklich starten wir jedoch erst kurz vor 14:30 Uhr, so dass wir einige Zeit im Flugzeug warten müssen bis wir starten. Der Flug dauert ca. 3,25 Stunden. Falls jemand an Bord etwas essen wollte, so muss dies bezahlt werden. Dies war uns aber bereits vorher bekannt. In der Ankunftshalle des Flughafens in Keflavik werden wir vom Door-to-door Tranfer von Iceland Excursions in unsere Unterkunft in Reykjavík gebracht. Die Fahrt ins Hotel dauert ca. eine Stunde (ca. 50 km). Unser Urlaubsland ist mit gut 100 000 qkm Fläche in etwa so groß wie die neuen Bundesländer – perfekte Bedingungen für einen erlebnisreichen Entdeckerurlaub im hohen Norden. Genauso großflächig gestaltet sich die Stadt Reykjavík. Die gesamte Stadt zu Fuß zu erkunden ist nicht möglich. Allerdings liegt unser Hotel Reykjavik Natura ziemlich nah an der Innenstadt. Aber heute sind wir zu müde und unternehmen daher nur noch einen kurzen Spaziergang. Hungrig begeben wir uns ins Hotelrestaurant, nachdem wir uns noch mit Wasser für den nächsten Tag eingedeckt hatten. Auch dabei hatten wir ein positives Erlebnis. Der Hotelangestellte, bei dem wir das Wasser bezahlt haben, machte uns darauf aufmerksam, dass Island das sauberste Wasser hat und wir unsere Wasserflaschen nachdem wir sie leergetrunken haben ruhig im Zimmer mit Leitungswasser auffüllen können. Der Eindruck dass die Isländer sehr freundlich sind wird noch öfter bestätigt. Im Restaurant stillen wir unseren Hunger mit Pizza Carponara, die geschmacklich gut, aber trocken ist. Für den Preis den eine Pizza kostet würde man in Deutschland drei Pizzen bekommen. Aber der Preis ist für Island ganz normal. Nach dem langen Tag legen wir uns frühzeitig schlafen. Nachts wache ich häufig auf und jedes Mal war es draußen taghell, es wird hier im Sommer nicht nur kurz dunkel, sondern gar nicht.


Nach dem Frühstück um 6:30 Uhr im Hotel starten wir zu unserem ersten großen Highlight, einer Walbeobachtungstour ab Reykjavik. Zunächst lernen wir aber unsere Reiseleiterin Kristin kennen, welche uns um ca. 7:50 Uhr am Hotel abholt. Wir fahren mit einem kleinen Reisebus. In einem anderen Hotel wird noch eine kleine Gruppe Schweizer abgeholt, so dass wir am Ende 25 Personen sind. Um 9:00 Uhr legt das Boot im Hafen von Reykjavík ab und wir starten zum Whalewatching. Die deutschsprachige Biologin Linda an Bord, erklärt uns was es über Wale, sowie Delphine und Wasservögel zu wissen gilt. An Bord können Overalls und Regenjacken ausgeliehen werden. Diesen Service nehme ich jedoch nicht in Anspruch, da ich mir ausreichend warme Kleidung eingepackt habe. Nach ca. 30 Minuten Fahrt heißt es Augen auf und nach Walen Ausschau halten. Linda erklärt, dass der Kapitän gerne an Stellen fährt wo sich größere Mengen an Wasservögeln aufhalten, da diese die gleiche Nahrungsquelle haben wie die Wale und die Wahrscheinlichkeit größer ist, dort auf Wale zu treffen. Zunächst sehen wir einige Papageitaucher, verschiedene Möwenarten, Raubmöwen, Basstölpel usw. bis tatsächlich ein Zwergwal gesichtet wird. Dieser ist jedoch nicht besonders fotogen. Es tauchen gelegentlich noch weitere Zwergwale auf, aber auch die sind nur für den Bruchteil von Sekunden zu sehen, bevor sie wieder abtauchen. Das gleiche geschieht mit Weißbackendelfinen, auch diese sind jeweils nur kurz zu sehen. Auf dem Weg zurück in den Hafen muss das Boot gegen den Wind fahren, es herrscht dadurch ein  besonderer Wellengang. Sich auf dem Schiff fortzubewegen stellt eine echte Herausforderung dar. Erst recht als ich mich auf dem Weg zur Toilette mache, gestaltet sich der Gang dorthin als recht abenteuerlich. Hilfsbereite Menschen reichen mir die Hand damit ich den Weg dorthin unverletzt überstehe. Überhaupt die Treppe nach unten ist sehr rutschig, dazu noch das sich abrupt auf und ab bewegende Schiff, macht den Gang zum Abenteuer. All dies ist aber gar nichts gegen den Toilettenbesuch selbst. Auch diese Erfahrung ist es wert einmal gemacht zu haben. Eine Anzahl an Passagieren hat übelst an Seekrankheit gelitten. Es gab Spucktüten an Bord und kostenlos Tabletten gegen Seekrankheit, was einige in Anspruch nehmen. Zum Glück haben Renate und ich uns als robust erwiesen. Anscheinend haben wir auch den richtigen Augenblick gewählt um uns nach drinnen zu bewegen, denn andere aus unserer Reisegruppe kamen klatschnass von Bord, durch den Wellengang wurde das Boot mit Wasser überspült, so dass sogar jemand aus seinem Koffer eine frische Hose holen musste, bevor der Bus weiterfuhr. Alles in allem war es doch eine sehr erlebnisreiche Fahrt, auch wenn sich die Beobachtung von Walen in Grenzen hielt. Allerdings hat das Boot weit nach 12:00 Uhr angelegt, normalerweise legen die Boote um 12:00 Uhr an. So müssen wir Zeit wieder hereinholen um unser Programm durchzuziehen. Im Anschluss an die Bootstour beginnt die Rundreise. In Reykjavik fahren wir an einer evangelischen Kirche vorbei. Kristin erklärt, dass die Isländer überwiegend evangelisch sind. Große Bankgebäude befinden sich neben unserer Straße. Die Banken wurden nach der Bankenpleite 2008 von der Regierung gerettet. Auf der Weiterfahrt kommen wir an weißen Bauten vorbei, die als Seniorenwohnheime uns beschrieben werden. Die ältesten Häuser der Stadt sind mit Wellblech verkleidete Holzhäuser. Reykjavik hat ca. 120 Tausend Einwohner, mit Nebenstädten ca. 220 Tausend (Ballungsgebiet). Auf der gesamten Insel leben ca. 320 Tausend Menschen. Außerhalb des Ballungsgebietes um Reykjavik leben überwiegend Fischer und Bauern. 1940 wurde Island von den Engländern besetzt. 1940 kamen die Amerikaner. Diese haben Camps und Straßen gebaut. Dazu waren Arbeiter[SS1]  nötig. Viele sind daraufhin in die Stadt gezogen. Stadtauswärts sehen wir den einen oder anderen Pseudokrater. Wir werden während unseres Aufenthaltes auf dem goldenen Circle, der Ringstraße um Island herumfahren. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, einmal dominieren Lavafelder auf denen nur Flechten und Moose wachsen, dann taucht wiedermal sattes Grün mit Weideland auf. Auch an einem Geothermalkraftwerk kommen wir vorbei, die Rohre für die Fernwärme ziehen sich durch die Landschaft. Zeitweise regnet es sehr heftig, später jedoch hört der Regen wieder auf. Auf Island werden die Häuser mit 90 Grad heißem Wasser aus Bohrlöchern (umweltfreundliche Energiegewinnung) geheizt, aus Niedrigtemperaturgebieten. In Island gibt es laut Kristin ca. 80 Lachsflüsse. Wir fahren durch ein Waldgebiet (noch niedrige Bäume , Kiefern und Birken – nach Wiederaufforstung), dort sind viele Sommerhäuser zu sehen (Wochenendhäuser). In Pingvellir haben wir bei einem Kaufhaus einen Toilettenstopp. Die Stadt ist für den Anbau an Blumen in Gewächshäusern bekannt. In dem Kaufhaus wurde eine Erdspalte mit Glas überbaut, so dass man in die Erdspalte blicken kann. Mit künstlicher Beleuchtung wurde sogar ein Lavafluss täuschend echt nachempfunden. Es ist ein Erdbebengebiet. In dieser Gegend tun sich öfters Spalten im Boden auf. Das Wandern kann dadurch mitunter in der Gegend gefährlich sein. Nach dem Stopp fahren wir weiter zu dem 32 m hohen Goldenen Wasserfall Gullfoss. Dort haben wir genügend Zeit um den Wasserfall von allen erdenklichen Aussichtspunkten zu bestaunen. Von dort hat man auch einen guten Blick auf den 2. Größten Gletscher Islands dem Langjökull. Weiter geht es zum nahegelegenen weltbekannten Geysir Strokkur und den heißen Quellen. Auch eine kleine blaue Lagune (blau schimmerndes Wasserbecken) ist zu bestaunen. Wir befinden uns in einem Hochtemperaturgebiet. Auf den Wiesen wächst überall Wollgras, auch die kleinen als Büsche wachsenden Wollweiden sind sehr verbreitet. In Flúđir, dem Zentrum für Gemüseanbau fahren wir vorbei zu unserem Hotel im Geysir Gebiet dem Countryhotel Hekla in Selfoss. Unterwegs sehen wir viele Islandpferde, die hier ganzjährig frei gehalten werden. Die Südküste ist wegen ihres etwas milderen Klima das Hauptviehzuchtgebiet in Island. Meist wird Mischzucht (Rinder und Schafe) betrieben. Es werden allerdings Kontingente für die Viehzucht vergeben. Ein Bauer darf nur so viele Tiere halten als er Kontingente hat. Daher wird nur ein Teil der Landwirtschaftlich nutzbaren Fläche bewirtschaftet. Im Hotel angekommen ca. 18:00 Uhr, gibt es um 19:00 Uhr Abendessen. Als Vorspeise gibt es Karottensuppe, danach Pute und als Nachspeise Rhabarberkuchen. Das Hotel verfügt auch über zwei kleine runde Sitzpools mit warmem Wasser die jederzeit genutzt werden können.  [SS1]


Nach dem Frühstück um 7:30 Uhr fährt um 8:30 Uhr der Bus ab. Erstes Ziel ist der Pingvellir Nationalpark. Hier tagte im Mittelalter das Parlament Althing. Am Gesetzesfelsen (Lögberg) stand der Gesetzsprecher, der die Gesetze vortrug. Er sprach während der Tagung des Parlaments gegen den Felsen, so dass das Echo seine Stimme verstärkte. Vorher jedoch halten wir bei einer Kirche in Skalholt, die wir besichtigen. Die Kirche wurde 1963 gebaut und ist 30 m lang. Die ursprüngliche Kirche war 50 m lang. Von einer Knabenschule ging ein unterirdischer Gang in die Kirche, was sehr vorteilhaft war, denn bei schlechtem Wetter konnten die Knaben trocken in die Kirche gelangen. Im Keller der Kirche kann der Sarg eines Bischofs (1211 verstorben). besichtigt werden. Die wiederaufgeforsteten Gebiete auf Island sind ein Traum für Pilzsammler. Es gibt viele Arten von Pilzen auf Island und durch den Tourismus (Sporen an den Schuhen) werden es ständig mehr. Mittlerweile beginnen auch die Isländer Pilze zu sammeln. Wir sehen wieder viele Sommerhäuser in dem wiederaufgeforsteten Gebiet. Die Bauern hier brauchen eine Genehmigung von der Gemeinde wenn Sie ein Stück Land für Sommerhäuser verkaufen wollen. Die Kosten für die Erschließung mit Strom und Wasser muss ebenfalls der Bauer übernehmen. Die späteren Eigentümer der Sommerhäuser müssen Grunderwerbssteuer zahlen. Viele Sommerhäuser haben heiße Pötte (sind hier sehr beliebt) wo heiße Quellen sind. Oft haben Gewerkschaften Sommerhäuser, welche günstig an die Mitglieder vermietet werden. Ca. 1 Woche kostet so viel wie 1 Doppelzimmer im Hotel. Nach dem Bankensturz 2008 und Abwertung der Krone, begannen viele Sommerhausbesitzer diese an Touristen zu vermieten. Dies tun sie noch heute. Wir fahren am größten natürlichen See des Landes vorbei. Ein Stausee ist größer als dieser. Die Flüsse werden auch durch Wasserkraftwerke aufgestaut. Mittlerweile sind wir am alten Parlament angekommen. –früher kamen die Leute in der letzten Juniwoche und der ersten Juliwoche aus allen Himmelsrichtungen zum Parlament. Der Gesetzessprecher war der wichtigste Mann und wurde auf drei Jahre gewählt. Seine Aufgabe war eine große Ehre mir hohem Ansehen. Er musste alle Gesetze auswendig können und diese ausrufen. Am Thing wurden viele Kontakte geknüpft, auf diese Weise wurde Inzucht verhindert. Die strafausführende Gewalt hat jedoch unter norwegischer Herrschaft gefehlt. Racheaktionen waren an der Tagesordnung. Als Island dann unter dänische Herrschaft kam wurde die Todesstrafe eingeführt.   Am Drekkingarhylur (Ertränkungsstelle) am Öxarà Fluss (Quellfluss) westlich der heutigen Brücke gelegen wurden im späten Mittelalter zum Tode verurteilte Frauen ertränkt. Die Thingvallakirkja Kirche, um 1859 gebaut steht dort, wo die erste Kirche Islands um 1016 gebaut wurde, kurz nachdem die Isländer das Christentum angenommen hatten. Hinter ihr ist ein Ehrengrab in runder Form zu sehen. All dies schauen wir uns an. Das Highlight in diesem Gebiet ist jedoch die kleine Wanderung durch die Schlucht hoch zum Aussichtspunkt. Unten kamen wir noch am Wunschbrunnen vorbei. Auf dem Weg nach oben überqueren wir die besagte Brücke, von der die Frauen ertränkt wurden (uneheliche Kinder oder Ehebruch – den Männern ist nichts passiert). Die Schlucht selbst ist durch das auseinandertriften der Erdplatten entstanden. Pro Jahr triften die Platten um ca. 2 cm auseinander. Herbeigerufen durch kleinere Erdbeben und Vulkanausbrüche. Auf diese Weise wächst Island und wird größer. Oben auf der Aussichtsplattform angekommen, hat man einen schönen Ausblick in die Ferne, das Tal und den angrenzenden See Thingvallavatn (dem größten natürlichen See). Bisher hatten wir auch immer Glück mit dem Wetter. Solange wir im Bus unterwegs waren hat es des Öfteren geregnet, als wir im Freien waren, war es jedoch immer trocken. Die heutige Tagesetappe bringt uns durch das Borgarfjördurgebiet auf die kontrastreiche Halbinsel Snæfellsnes mit dem majestätisch-schönen Gletscher Snæfellsjökull, der allerdings aufgrund von Regenwetter schlecht zu erkennen ist. Der Stratovulkan ist fast 1.500 m hoch und gilt als einer der eindrucksvollsten Berge des Landes. Dorthin können wir jedoch nicht wie ursprünglich geplant über die Passstraße, da diese aufgrund der vielen Regenfälle in den letzten Wochen gesperrt ist. Also fahren wir die Straße Richtung Reykjavik und dann durch den Tunnel unter dem Fjord hindurch um an der Küste entlang des Esja Gebirges nach Norden zu kommen. Kristin erklärt dass es in Island keine Familiennahmen gibt. Als Nachname wird der Name des Vaters genommen, mit dem Zusatz Sohn oder Tochter (Sohn von…z.B. Svenson).Niemand weiß daher wer mit wem verheiratet ist. Heiraten ist in Island auch nicht populär. In den Schulen werden die Wahlfächer: Deutsch, Französisch oder Spanisch unterrichtet. Es ist in Island üblich das man sich mit dem Vornamen anspricht. Das æ in den Wörtern wird ei ausgesprochen. Die Sonderzeichen bedeuten, dass zwei Buchstaben zu einem zusammengefasst werden.   Auf dem Weg machen wir lohnende Fotostopps an der ergiebigsten heißen Quelle Europas. Deildartungsuhver. Das Wasser kommt dort 170 Grad heiß aus der Erde. Es wird für Fernwärme genutzt. Die Leitungen brauchen nicht isoliert zu werden, da 70 km weiter das Wasser immer noch heiß ankommt. In der Nähe der heißen Quelle haben wir Mittagspause in einem kleinen Restaurant. Dort gibt es Gemüsesuppe und Tomatensuppe, welche ganz gut zum Aufwärmen dient, da heute ein ziemlich frischer Wind geht, der auf Dauer auskühlt. In der Gegend wird Dank der Quellen auch Gemüse und Tomaten in Gewächshäusern angebaut. Der nächste 45 minütige Halt ist dann bei den Lavawasserfällen Hiraunfossar und Barnafoss. Dort schwirren ganze Schwärme von kleinen Fliegen um einen herum. Zu sehen ist an Pflanzen Engelwurz, Thymian und Wollgras u.a.. Der ca. 1 km breite Lavawasserfall ist aber sehr beeindruckend. Das Wasser gelangt unterirdisch vom Gletscher bis hierher wo es aus den Felsen heraus in den Fluss strömt. Dort war früher einmal eine natürliche Basaltbrücke, die der Sage nach von Menschenhand zerstört wurde, weil von dort 2 Kinder abgerutscht sind und ertrunken sind. An anderer Stelle wurde eine künstliche Brücke über den Fluss gebaut. Von hier haben wir auch einen Blick auf den Gletscher den wir gestern schon gesehen haben, nur heute von der anderen Seite. Nun geht es wieder ein Stück zurück nach Borgarnes. Die Stadt erreichen wir über die 2. längste Brücke Islands. Dort angekommen haben wir 30 Minuten Aufenthalt. Es besteht die Möglichkeit sich in einem Supermarkt mit Vorräten einzudecken, auf die Bank zu gehen, die Post oder einfach nur einen Kaffee zu trinken. Der Sage nach sind Norwegische Anführer mit Schiffen nach Island geflohen. Der alte Anführer merkte dass er aus Altersgründen die Fahrt nicht überleben wird und gab den Befehl einen Sarg zu bauen wenn er stirbt, diesen ins Meer zu werfen und da wo der Sarg an Land geschwemmt wird, soll sich sein Sohn niederlassen, genau dies soll er auch befolgt haben. So wurde die Stadt nach seinem Namen benannt. Borgarnes hat ca. 2000 Einwohner. Hier leben keine Fischer. Es ist eine Handelsstadt. Früher kamen hier die Schiffe mit Gütern an. Auch heute noch ist hier das Handelszentrum der Gegend. Bei der Weiterfahrt regnet es ununterbrochen, weshalb uns auch der Blick auf den bereits erwähnten Gletscher Snæfellsjökul verwehrt ist. Im Guesthouse Langaholt in Snæfellsbær (wo wir übernachten) angekommen, regnet es noch den gesamten Abend. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen. Fischsuppe (hat mir persönlich nicht besonders geschmeckt), Dorschfilet mit Kartoffeln und als Nachspeise mit Sahne gefüllte Pfannkuchen, sind unser Menü. Um uns einen Blick auf den einzigen Sandstrand nicht entgehen zu lassen, gehen wir im Regen noch zu diesem. Der Sandstrand soll dadurch entstanden sein weil es hier Steinbeißer gibt im Meer, welche die Muscheln aufknacken und so der Strand mit Sand entstanden ist. Viele Wasservögel fliegen hier am Strand herum. Am häufigsten die Küstenseeschwalben, jedoch auch Austernfischer und Brachvögel sind zu sehen.


Punkt halb Acht gibt es Frühstück. Die Weiterfahrt ist um 8:30 Uhr angesagt. Es regnet immer noch. An der Südküste der Halbinsel Snæfellsnes entlang führt der Weg in den äußersten Westen und dann wieder gen Norden um den Snæfellsjökull herum. Im malerischen Arnarstapi machen wir eine kleine Wanderung an der Felsküste (1 Stunde weil wir uns Zeit nehmen). Arnarstapi ist ein kleines Fischerdorf mit einem romantischen Hafen. Wir sehen bizarre Felsformationen entlang der Steilküste, sowie Basaltsäulen, Steinbögen und Felshöhlen, in denen Myriaden von Seevögeln nisten. Zu sehen sind viele Nester der Dreizehenmöwe, aber auch Mantelmöwen lassen sich sehen. Auf einem Felsen weiter im Meer sitzen auch einige Lummen. Ein paar Austernfischer lassen sich auch sehen und machen sich mit ihren schrillen Pfeiftönen bemerkbar. Am eifrigsten fliegen jedoch die Küstenseeschwalben umher, auch der eine oder andere Brachvogel lässt sich sehen. Beachtlich ist eine große aus Lavasteinen errichtete Figur, welche den ersten Siedler Badur – halb Mensch und halb Riese darstellen soll. Nach einer kurzen Weiterfahrt gelangen wir zu unserem nächsten Spaziergang von ca. 45 Minuten. Besonders faszinierend sind die 60 bis 75 m hohen Lòndrangar-Felsen und die Bucht von Djúpalónssandur nahe Dritvík, früher eines der ertragreichsten Fischereizentren des Landes. Dort gelingt uns tatsächlich mal den Snæfellsjökull klar zu sehen, weil zwischendurch mal kurz klare Sicht herrscht und der Regen eine Pause einlegt. An ihm sieht man die Streifen an denen früher die Lava heruntergeronnen ist. Über diesen Gletscher gibt es viele Mythen, mitunter sollen dort Ufos landen. Auf dem Spaziergang ergibt sich uns zunächst ein Blick auf einen kleinen Kratersee, der Trinkwasser beinhaltet. Weiter sehen wir versteinerte Trolle (der Sage nach dürfen Nachttrolle nicht das Tageslicht sehen sonst versteinern sie), die eine Felsformation soll demnach eine Trollkirche darstellen. In der Bucht liegen als Relikte immer noch die Wrackteile eines dort in den 50er Jahren verunglückten Frachters. Diese stehen unter Denkmalschutz und dürfen nicht bewegt werden. Auf dem Weg zur Bucht kamen wir an größeren runden Steinen vorbei, jeweils in einer anderen Gewichtsklasse. Damals wurden die Matrosen danach ausgewählt wer am kräftigsten ist und wer die schwereren Steine heben konnte. In der Bucht selbst sind viele sogenannte Energiesteine zu finden. Solche werden gerne für Massagen verwendet. Oberhalb des Wanderweges sind riesige Lavafelder. Über die malerischen Fischerorte Hellissandur und Ólafsvík fahren wir weiter in die Region Skagafjördur. In Ólafsvík haben wir 14 Minuten Aufenthalt. Interessant sind dort die außergewöhnliche Architektur der Kirche, die Fischerhäuser und der Hafen. Wieder begleitet uns das Regenwetter. Aufgrund des schlechten Wetters fahren dort auch nicht die Walbeobachtungsboote hinaus. Wir sehen jedoch einen Fischer der sein Boot für den Makrelenfang bereit macht. Durch die Erwärmung kommen auch immer mehr Makrelen nach Island. Diese werden in Island auch gefangen, was zum Streit mit den Norwegern führte, weil diese die Makrelen für sich beanspruchen. Die Fischerei in Island wird vom Staat kontrolliert und es werden Kontingente vergeben. Mittlerweile gibt es nur noch ca. 10 Familien denen die Kontingente gehören. Diese verpachten die Kontingente wieder weiter, auf diese Weise sind viele zu Geld gekommen. Es wurde festgestellt dass bei diesen Geschäften die deutschen Banken federführend sind. Als wir in Ólafsvík sind ist gerade Ebbe. Der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt ca. 2 Meter. In Grunđarfjörđur machen wir unsere Mittagspause. Da es draußen regnet und auch der Wind ungemütlich ist, kommt die im Restaurant angebotene Champignonsuppe gerade gelegen. Danach ein heißer Kaffee und die Welt ist wieder in Ordnung. Wobei ich mich allerdings frage wie ich bei so einem Wetter zu einem Sonnenbrand komme, den ich beim Blick in den Spiegel in meinem Gesicht feststelle. Während der Weiterfahrt über den Fjord erzählt uns Kristin, dass seit ein paar Jahren Abertausende von Heringen in dem Fjord stranden und dort verenden. Letztes Jahr wurden tonnenweise tote Heringe mit LKW`s in die Fischmehlfabrik gebracht. Dieses Jahr konnte durch Bewegung des Wassers Sauerstoff hinzugefügt werden, so dass die Heringe nicht erstickt sind und das Massensterben ausblieb. Auch Eiderenten kommen in der Gegend vor. Die Daunen dieser Enten sind sehr gefragt und es wird ein hoher Preis für die Daunen bezahlt. Die Enten sind in Island geschützt. Wenn die Enten ihre Nester mit den Daunen auslegen, werden die Daunen gegen Heu ausgetauscht und die Enten akzeptieren das. Schließlich wieder in Borgarnes angekommen, gibt es dort wieder einen Aufenthalt von 30 Minuten. Jetzt fahren wir in den Norden. Da wir gut in der Zeit liegen und die Sonne zum Vorschein kommt, der Regen also aufgehört hat, entschließen wir uns noch zu einem kleinen Spaziergang. Kaum war der Gedanke gefasst, regnet es auch schon wieder. Unser Gang geht zu einem Wasserfall wo man manchmal Lachse hochspringen sieht. Doch diese lassen sich nicht sehen. Der Wanderweg geht durch eine buschige Gegend mit mannshohen Bäumen und Sträuchern. Einige Pilze bekommen wir zu Gesicht. Bisher haben wir festgestellt dass sich in Island häufig das Landschaftsbild ändert. Von holprigen Lavafeldern, über grünes buschloses karges Grasland bis hin zu wieder aufgeforsteten Gebieten, Vulkanbergen, bietet sich ständig ein anderes Bild. Dazu gesellen sich unendlich viele Wasserfälle, die verschiedensten Felsformationen. Auch ist es möglich dass gleichzeitig die Sonne scheint und es trotzdem regnet. Die sattgrünen Weiden sind häufig mit weißblühendem Wollgras übersäht. Ab und zu sieht man auch blaue Teppiche an blühenden Lupinen. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir das Guesthouse Gauksmyri in Hvammstangi. Dies ist ein Bauernhof. Auf diesem dreht sich alles um das Islandpferd. Vom Zimmer aus sieht man die Weiden mit den Islandpferden. Nur schade dass die Zeit hier zu knapp ist, sonst wäre es interessant mal die Gangart Tölt auf einem der Pferde auszuprobieren. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen. Als Vorspeise gibt es eine Suppe die allen Anschein nach Karotten beinhaltet hat. Zum Hauptgericht gibt es ein Buffet mit Salaten, Grillfleisch, welches aus Lachs, Wal, Lamm, Pferdefleisch, Hähnchen und Schweinefleisch bestand. Auf das Walfleisch habe ich verzichtet, da die Tiere geschützt werden sollen und der Walfang durch Nachfrage nicht gefördert werden soll. Als Nachspeise gab es die traditionelle Isländische Mischung aus Quark und Joghurt Skyr, hier mit Heidelbeersoße.


Wieder ist das Frühstück für 7:30 Uhr angesagt. Die Abfahrt des Busses ist ebenfalls wie gewohnt um 8:30 Uhr, daran ändert sich nichts. Der Vormittag steht ganz im Zeichen von Skagafjördur. Zunächst besuchen wir das Volksmuseum von Glaumbær. Hierbei handelt es sich um einen Grassodenhof, der früher auch als Pfarrhof diente. Die ältesten Teile des Hofes stammen vom Ende des 18. Jahrhunderts. Neben vielen Gebrauchsgegenständen die ausgestellt sind, beeindrucken gestrickte Handschuhe, die mit 2 Daumen ausgestattet sind. Da die Handschuhe bei der Arbeit getragen wurden und immer zuerst die Daumen durch waren, haben die Isländer einfach zwei Daumen eingestrickt. War der eine Daumen durch, wurde der Handschuh gedreht und in den nächsten Daumen geschlüpft. Auf dem Weg zum Freilichtmuseum fahren wir über eine Passstraße. Diese führt durch eine sehr beeindruckende Landschaft. Rechts und links der Straße sind sattgrüne Weiden, auf denen entweder Pferde, Schafe oder Rinder weiden. Hinter den Weiden türmen sich Gebirge auf, die immer noch stellenweise Schnee tragen. Hinzu kommt noch das sich das Wetter erheblich verbessert hat. Die Sonne scheint, nur gelegentlich geht ein kurzer Regenschauer nieder. So kann man sich im Bus entspannt zurücklehnen und die Landschaft auf sich wirken lassen. Kristin erzählt unterwegs, dass Island eigene Tierrassen hat und diese auch reinrassig gehalten werden -  Pferde, Kühe, Schafe und auch eine eigene Hunderasse hat Island. Die Hunde wurden mittlerweile mit anderen Rassen vermischt. Es gelang jedoch die Hunderasse zu retten. Mittlerweile gibt es wieder etwa 400 reinrassige Isländische Hunde. Die Region in der wir jetzt sind, ist bekannt als Heimat der Islandpferde. Nach dem Besuch des Museums können wir deren Künste im Rahmen einer Pferdeshow bewundern. Die Besitzerin des Pferdehofes erzählt uns über Ihre Familie, welche bereits über Generationen Islandpferde züchtet. Sie erklärt auch dass das Islandpferd kein Pony ist – es ist eine Beleidigung ein Islandpferd als Pony zu bezeichnen. Uns wird erklärt dass es Islandpferde in 40 Farben und weit mehr Schattierungen gibt. Sie erklärt auch dass die Pferde robust, gutmütig, stark, kraftvoll und sehr umgänglich sind. Weiter zeichnen sich die Pferde durch ihre 5 Gangarten aus, was sie zu etwas besonderem macht. Wir gehen durch einen Raum der voll mit Pokalen und Medaillen ist, welche ihre Pferde schon geholt haben. Dann gehen wir durch den Stall, wo ihre Töchter gerade dabei sind die Pferde zu satteln für die anschließende Vorführung. Wieder draußen angelangt, werden uns bei Kaffee und Kuchen weitere Fragen beantwortet. Kurze Zeit darauf ist es soweit und die Vorführung beginnt. Alle 5 Gangarten (Schritt, Trab, Galopp, Pass und Tölt) werden uns von 3 ihrer Kinder gezeigt, die an uns vorbeireiten. Die Züchterin erklärt uns dass die Islandpferde einen starken Vorwärtsdrang haben und in der Ausbildung immer gebremst werden müssen, damit sich die Pferde bei Ausritten, durch Schritt Phasen wieder zwischendurch erholen können. Nach dem Preis gefragt, wird erklärt, dass das jüngste Pferd (6 Jahre alt), welches uns vorgeführt wurde, ca. 500 Tausend Isländische Kronen kostet. Gut trainierte Pferde kosten jedoch ein paar Millionen Isländische Kronen. Ein Pferd das Island verlässt, darf nie wieder nach Island zurück. Pferde, die an ausländischen Turnieren teilnehmen, müssen anschließend verkauft werden. Generell dürfen keine Pferde in Island eingeführt werden um die Pferde reinrassig zu halten (dies gilt auch für Kühe und Schafe). Offiziell gibt es 80 Tausend Pferde auf Island, die Dunkelziffer wird jedoch auf über 100 Tausend geschätzt. Die Pferde werden das ganze Jahr im Freien gehalten, sie sind sehr genügsam und gute Futterverwerter. Unser nächstes Ziel ist Akuryri – die quirlige Hafenstadt ist mit 17 000 Einwohnern die größte Stadt Nordislands. Im Winter ist es ein Skilaufgebiet, mit beleuchteten Pisten. Durch den Golfstrom wird es dort gar nicht so kalt im Winter. Nur so ca. 2 bis 4 Grad. Jedoch machen die starken Winde sehr zu schaffen, so dass es gefühlte Minus 20 Grad sind. Im Winter ist die Stadt auch eine Schulstadt. Im Gymnasium und in der Universität sind je 600 Schüler. Am Nachmittag haben wir 2 Stunden Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Abgesetzt werden wir am botanischen Garten. Dummerweise fängt es genau da wiedermal zu regnen an. Glücklicherweise dauert der Regen höchstens 10 Minuten bis es wieder schön wird. Durch den botanischen Garten gelangen wir in die Haupteinkaufsstraße des Ortes, vorbei an einer schönen Kirche. Von oben hat man noch einen guten Ausblick auf den Hafen in dem ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt. In der Haupteinkaufsstraße reihen sich auch mehrere Kaffees aneinander. Da Renate und ich Lust auf ein Eis haben, suchen wir uns ein Kaffee aus, welches Eisbecher im Angebot hat. Nach einem großen Früchtebecher, mit reichlich Eis und Sahne (1100 Isländische Kronen), kann es dann weiter gehen. Wir verlassen Akureyri dann am Nachmittag (16:00 Uhr) um den Godafoss, den „Wasserfall der Götter“, zu besuchen. Vorher machen wir jedoch einen Fotostopp an einem Aussichtspunkt, der einen Blick auf die Stadt, dem Gebirge und dem Fjord bietet. Am Wasserfall angekommen, bietet sich ein spektakuläres Naturschauspiel. Der Wasserfall ist in Kleinformat etwas mit den Niagarafällen vergleichbar. Auf jeden Fall handelt es sich um einen sehr schönen Wasserfall, den anzuschauen es auf jeden Fall lohnt. Ása, unsere Busfahrerin setzt uns am Wasserfall ab, wir machen einen kleinen Spaziergang, wo wir über eine Brücke zu einem Haus mit Gastronomie und Souvenirladen gelangen. Von dort werden wir wieder vom Bus abgeholt. Nach einer halbstündigen Fahrt erreichen wir einen Bauernhof in Laugar. Wir übernachten dort im Countryhotel Narfastadir. Dort werden wir gleich von einem reinrassigen Isländischen Hund begrüßt. Vor dem Hotel ist wieder ein Becken mit heißem Wasser in das man sich setzen kann. Um 19:00 Uhr gibt es das Abendessen in Buffetform. –als Vorspeise, kann Gemüse-Champignonsuppe, Salat, Roastbeef, verschiedene Fischspezialitäten oder Salat gewählt werden. Als Hauptgericht, gibt es wiederum Fisch, Lamm oder Schweinefleisch zur Auswahl. Als Nachspeise gibt es ganz leckeren Rhabarberkuchen, -Skyr (das Nationalgericht in Island –– Proteinhaltig, aber kalorienarm) und Kaffee. Wieder geht ein Interessanter Tag zu Ende.


Heute müssen wir nicht mit Koffern am Bus stehen, denn wir verbringen die nächste Nacht im gleichen Hotel. Bereits Routinegemäß starten wir unsere heutige Tagesetappe um 8:30 Uhr. Heute steht auf dem Programm, dass wir die unvergessliche Natur des Jökulsárgljúfur National Parks erleben. Zunächst geht die Fahrt jedoch am Mückensee vorbei, dem 4. Größten See des Landes. Bereits vom Bus aus sind ganze Schwärme von Staubmücken zu sehen. Der Mückensee liegt in einem Hochtemperaturgebiet. Der Boden soll morgen trockener sein als heute und somit geeigneter für unsere Wanderung, daher steht der Mückensee erst morgen auf dem  Programm und wir fahren nur daran vorbei. 17 verschiedene Entenarten soll es auf dem Mückensee geben. Am Supermarkt am See erhalten wir die Gelegenheit Proviant für die Mittagspause einzukaufen, da Picknick angesagt ist. Auf der Weiterfahrt sehen wir einige Pseudokrater und Hornitos (durch Gasexplosionen entstandene Krater). Neben der Straße sind in regelmäßigen Abständen aufgeschichtete Steinhaufen zu sehen. Diese dienten früher als Wegweiser. Bevor wir den mächtigsten Wasserfall Europas, den Dettifoss erreichen, wird ein Gebiet durchfahren, welches einer Mondlandschaft gleicht. Der Canyon Jökulsárgljúfur reicht vom Wasserfall Dettifoss bis zur Brücke im Norden und ist die größte und eindrucksvollste Schlucht des Landes (150 qkm groß, 25 km lang, 120 m tief und 500 m breit). Der 44 m hohe Wasserfall Dettifoss ist dabei nur einer der Höhepunkte. Wir begeben uns auf eine 1 Stündige Wanderung zum Dettifoss. Auf dem Weg dorthin sieht man einen weiteren Wasserfall. Als der Dettifoss erreicht wird, bietet sich ein durchaus imposantes Bild. Gewaltige Wassermassen stürzen in die Tiefe. Auf dem steinigen Boden blühen vereinzelt alpine Pflanzen. Bergthymian, Schafgarbe, Grasnelken usw.. Nachdem alle wieder am Bus angekommen sind geht es weiter auf eine Schotterstraße, auf der es nur langsam vorwärts geht, die zudem auch sehr eng ist und es im Begegnungsverkehr manchmal noch enger wird, wenn nicht gerade eine Ausweichbucht in der Nähe ist. Unser Ziel ist der Echofelsen Hljóđaklettar, dabei handelt es sich um einen ehemaligen Vulkankrater am Ufer der Jökulsá, mit Höhlen, bizarren Felsformationen und Basaltsäulen. Die Landschaft auf dem Weg dorthin, ist sehr uneben mit vielen Wellen und kleinen Hügelchen, die durch den Frost entstehen. Hin und wieder sieht man Schafe weiden. Manchmal ist die Landschaft grün mit blühendem Storchschnabel und anderen Blumen, dann wechselt die Landschaft wieder zu mehr steinigem Untergrund, auf dem wieder eher alpine Pflanzen zu finden sind, sowie die gelbe Rentierflechte, welche in Deutschland oft als isländisches Moos verkauft wird. Das echte Isländische Moos sieht jedoch anders aus. Kristin hat getrocknetes isländisches Moos dabei und zeigt es uns. Am Parkplatz des Nationalparks angekommen, wandern wir zunächst durch ein grünes blühendes Flusstal, dann oberhalb des Echofelsens vorbei. Unterwegs sehen wir viele Birkenpilze. Kristin erzählt eine isländische Sage über Elfen (im Bus hat Kristin in den letzten Tagen bereits öfters Isländische Sagas erzählt). Nun muss jeder für sich entscheiden ob er den einfachen Weg zurück wählt oder ob er den unteren Weg zurück wählt, der etwas beschwerlich ist. Natürlich entscheide ich mich für den schwierigen Weg, da ich ja auch etwas sehen will, wenn ich schon mal hier bin. Der Weg gestaltet sich tatsächlich als sehr unwegsam, es muss über Steine geklettert werden usw. aber es hat sich gelohnt. Eine Felsformation an der der Weg vorbeiführt, wird als Elfenkirche bezeichnet (mit etwas Phantasie kann man sie auch tatsächlich als Kirche deuten). Nach einer Klettertour über Felsen gelangt man auf die Vorderseite des Echofelsens, dort gilt es erstmal den Geräuschen zu lauschen. Tatsächlich glaubt man im Felsen befinde sich ein Wasserfall, da er das Rauschen des Wassers aus dem Fluss wiedergibt. Nach dem Echofelsen führen die beiden Wege wieder zusammen und es geht weiter zu einem Rastplatz mit Tischen und Bänken auf dem unser Bus bereits auf uns wartet. Dort ist Picknick angesagt. Allerdings beschließen wir das Picknick frühzeitig zu beenden als wieder ein Regenschauer einsetzt. So geht die Fahrt wieder über die Holperpiste weiter bis zur hufeisenförmigen Asbyrgi-Schlucht, der Sage nach ein Hufabdruck von Odins Pferd Leipnir. In den dortigen Klippen nisten viele Eissturmvögel. Normalerweise nisten diese nur an der Küste, mittlerweile haben sich diese aber stark vermehrt, so dass sie auch hier an den Klippen brüten. Bei Bedrohung spucken die Vögel eine Art Lebertran gegen den vermeintlichen Gegner. Die auf der Kleidung entstehenden Flecken sollen auch durch Waschen nicht mehr zu entfernen sein, erzählt uns Kristin. Eissturmvögel bekommen nur ein Junges. Wir wandern ca. 40 Minuten in die Hufeisenförmige Schlucht. In deren Inneren befindet sich ein See mit Enten. An den Klippen sind tatsächlich Eissturmvögel zu erkennen. Auch in der Luft sind welche zu sehen. Dann fahren wir weiter über die Tjörnes-Halbinsel, bekannt für Fossilien und viele Seevögel, nach Húsavík, einem hübschen Fischerort (ca., 2.500 Einwohner) an der Bucht Skjálfandi. Haupterwerbszweig ist Fischfang und – Verarbeitung. Dort starten auch Walbeobachtungsboote. Nach 30 Minuten Aufenthalt geht die Fahrt zurück ins Hotel. Nachdem einige das anstehende Endspiel der Fußballweltmeisterschaft sehen wollen, gibt es bereits ab 18:15 Uhr Abendessen. Wieder gibt es Buffet mit verschiedenen Variationen an Fisch, als Vorspeise Spargelcremesuppe, dann Schweinefleisch und Lammfleisch. Als Nachspeise gibt es Bananenkuchen und wieder Skyr, heute mit Erdbeersoße.


Wieder gibt es ab 7:00 Uhr Frühstück und die Abfahrt bleibt wie gewohnt um 8:30 Uhr. Die Fahrt geht zunächst wieder am Mückensee vorbei. Die Landschaft am Mývatn-See gehört zu Islands Highlights: Der „Mückensee“ beeindruckt durch sein reiches Vogelleben und seine einzigartige Landschaft, die von vulkanischer Aktivität beeinflusst ist. Vorbei geht die Fahrt am Geothermalkraftwerk. Als erstes wird eine Caldera besichtigt. Wir laufen an den Rand des Kraters, so dass man auf den Kratersee hinunterblicken kann. Vom See aus steigen die Wände des Kraters steil nach oben und bestehen aus steinigem Geröll. Umso erstaunlicher ist es, dass an diesen Steilwänden sich Schafe aufhalten, zudem außerhalb des Kraters sicher mehr Futter zu finden ist, als in diesem Vulkankrater. Der Explosionskrater entstand 1794. Laut Kristin befindet sich in diesem Gebiet eine riesige Magmakammer in der Erde. Wir stehen also auf einem Pulverfass, das jederzeit in die Luft gehen kann. Der Bus bringt uns ein Stück weiter zu einem Wanderweg, wo wir die heißen Quellen von Námaskard erleben. Der Wanderweg führt zunächst über eine karge Weidefläche auf der nur alpine Pflanzen wachsen. Sehr häufig blüht das stengellose Leimkraut in rosanen Polstern, Sandnelken, gelbes Rentiermoos und die arktische Glockenblume unter anderem. Darauf folgt ein Holzsteg, den man nicht verlassen sollte, da wir uns in einem Hochtemperatur Gebiet befinden und die Erde vielerorts durchgekocht ist. Besonders an hellen Flächen beträgt die Erdkruste oft nur wenige Zentimeter. Wenn man einbricht, steht man in kochend heißem Wasser. Also sollte man schon zur eigenen Sicherheit markierte Wege nicht verlassen. Der Holzsteg führt an schwarzer Lava vorbei. Bereits von weitem konnte man erkennen wo der Lavafluss stattgefunden hat. Ein riesiges Gebiet ist nur mit schwarzer Lava bedeckt. Der Anblick ist schon beeindruckend. Vorbei an heißen Quellen, geht es nun über die Lava hinweg, wir werfen einen Blick in den Ursprungs Krater aus dem die Lava geflossen ist. Zu sehen ist auch der erkaltete Magmafluss. Auf einem Aussichtspunkt sehe ich eine Schneeammer, die noch ihr Wintergefieder hat (im Sommer dunkleres Gefieder). Vor uns taucht nun ein Schneefeld auf. Kristin mahnt uns auf keinen Fall in das Schneefeld zu gehen, da unter dem Schnee Erdspalten sind, in die man einbricht. Auch Hinweistafeln vor dem Schneefeld weißen darauf hin dass man ausschließlich den Markierungen folgen soll. Die Markierung führt ein kleines Stück über den Schnee und genau auf Felsen zu über die wir klettern. Nun mündet der Weg wieder in den Weg, den wir gekommen sind und es geht zurück zum Bus. Die Fahrt geht wieder ein Stück zurück. Der nächste Halt ist auf einem Feld wo Schlammpötte besichtigt werden. Das Grundstück gehört einem Bauern, nachdem die Bauern von der Regierung keine Unterstützung erhalten haben und immer mehr Touristen ihr Land betreten und auch viele sich nicht an die Wege halten, gehen immer mehr Bauern dazu über Eintrittsgelder zu verlangen als sogenannte Entschädigung für das zertrampelte Land und die Regenerationsarbeiten die durch den Tourismus anfallen. So kostet es seit letztem Jahr auch hier Eintritt. Zudem auch immer weniger Bauern rein von der Landwirtschaft leben können. Kristin sagt immer: „Kein Isländer stirbt ohne Idee“. 30 Minuten lang haben wir die Gelegenheit zwischen den blubbernden Schlammlöchern herumzulaufen. Vom Geruch nach Schwefel und faulen Eiern, hat man bald im wörtlichen Sinne die Nase voll, so dass die 30 Minuten Aufenthalt auch völlig ausreichend sind. Nun geht es direkt an den Mückensee wo wir die Pseudokrater von Skútustadir auf einem Rundgang anschauen. Wir haben heute nicht nur Glück mit dem Wetter, sondern auch mit dem Umstand dass es sehr windig ist. Denn bei Windstille hätten wir mit riesigen Schwärmen von Staubmücken rechnen müssen, die zwar nicht stechen, aber in die Augen und Nasenlöcher fliegen. Sobald Wind aufkommt gibt es keine Mücken mehr. So konnten wir ohne lästige Plagegeister die Pseudokrater besichtigen, die sich direkt am Mückensee befinden. Es bleibt auch noch etwas Zeit ein paar Enten zu beobachten und Blumen wie Enzian und Sumpfblutauge zu entdecken. In der Cafeteria auf der anderen Straßenseite kann, wer will sich etwas zum Mittagessen kaufen. Auch dort gibt es wieder Suppe im Angebot. Ich begnüge mich mit einem Schokoriegel. Als wir weiterfahren bietet uns Kristin an eine kleine zusätzliche Wanderung durch ein wiederaufgeforstetes Grundstück am Mückensee zu machen wo man im Mückensee schöne Felsformationen sehen kann. Da sagen wir nicht Nein und nehmen die Möglichkeit wahr. Der Wanderweg führt durch ein Waldstück in dem reihenweise echter Engelwurz (Arzneiengelwurz) wächst. Tatsächlich gelangt man auch an verschiedene Aussichtspunkte von denen sich schöne Blicke auf den See und darin befindliche Felsen ergeben. Nun fahren wir noch zu einem weiteren Wanderweg. Wir wandern durch das Lavalabyrinth von Dimmuborgir, dazu haben wir erneut 30 Minuten Zeit. Das Felsenlabyrinth ist ebenfalls durch die vulkanischen Aktivitäten entstanden. Mit etwas Fantasie kann man einzelne Figuren oder Wesen in den Felsformationen erkennen. Das absolute Highlight ist jedoch das schwarze Tor. Mitten in dem Felsen befindet sich ein kreisrundes Loch. Nun wird es aber Zeit die Fahrt Richtung Osten fortzusetzen. Über eine Passstraße gelangen wir auf 400 Meter über den Meeresspiegel. Dort machen wir einen kleinen Abstecher zum höchst gelegenen Bauernhof Islands. Dieser betreibt ein Kaffee. Dort kann seine Spezialität Loveballs gekostet werden (Krapfen Teig mit Rosinen zu Kugeln geformt und in Fett ausgebacken). Zurück auf der Hauptstraße geht es noch auf 500 Meter über dem Meeresspiegel. Kristin erzählt dass hier im Hochland früher die besten Weiden waren. Nach einem Vulkanausbruch wurden die Weiden jedoch durch den Ascheregen zerstört und das Vieh ist erstickt. Mittlerweile befinden sich nur noch ganz wenige Bauernhöfe in diesem Gebiet. Alle anderen haben aufgegeben. Die Landschaft ist überaus karg und bietet wenige Weidemöglichkeiten. Vereinzelt sind am Straßenrand ein paar Gänse zu sehen. Etwas grüner wird es erst, als die Fahrt durch ein Gletscher Tal geht. Unterwegs steht ein Verkehrszeichen an der Straße wo auf Rentiere hingewiesen wird, welche die Straße kreuzen könnten. Allerdings lässt sich keines blicken. Kurz vor Egilsstađir verlassen wir die Hauptstraße um zu unserer Unterkunft zu gelangen. Wir übernachten im Hotel Svartiskogur in Egilsstödum. Das Hotel ist ein ehemaliger Bauernhof, der im Sommer das Hotel in containerbauweise betreibt. Den Winter verbringt der Wirt in Reykjavík. Übersetzt ins deutsche übernachten wir im Schwarzwald. Am Hotel sind einige Tannen und auf beiden Seiten sind schneebedeckte Gebirgszüge zu sehen. Das Hotel hat eine idyllische Lage, mit einer schönen Aussicht. Um 19:00 Uhr gibt es wie gewohnt Abendessen. Als Vorspeise gibt es eine Suppe. Laut Bedienung soll es sich um Tomatensuppe handeln, schmeckt aber nicht wirklich nach Tomate, ist aber geschmacklich gut und vor allem scharf gewürzt. Als Hauptgeeicht wird Lammbraten serviert, der wirklich vom Geschmack her vorzüglich ist, Als Nachspeise bekommt jeder ein Stück Kuchen und Kaffee.


Frühstück ist um 7:30 Uhr angesagt. Abfahrt wie gewohnt um 8:30 Uhr. Zunächst geht die Fahrt nach Egilsstađir. Egilsstađir liegt am See Lögurinn. Es wird erzählt, dass sich in dem See ein Ungeheuer befinden soll. Ein großer Wurm. Angeblich melden sich jährlich eine Anzahl Leute bei der Polizei, die den Wurm gesehen haben wollen. Die Siedlung entstand erst um 1944 und hat heute ca. 2.300 Einwohner. Hauptbeschäftigungszweige sind Handel, Landwirtschaft und Kleinindustrie. Hier gibt es ein Gymnasium, eine Musikschule und ein Krankenhaus. Ása die Busfahrerin fährt uns durch die Stadt damit wir einen Eindruck bekommen. An einer Anhöhe lässt sie uns aussteigen, wer möchte kann auf einen Felsen gehen, von dem man einen Ausblick auf die Stadt, den See und die nähere Umgebung hat. Von dort laufen wir runter zu einer Tankstelle mit gegenüberliegendem Supermarkt. Um 10:00 Uhr geht die Fahrt weiter. In der Nähe befindet sich das Waldgebiet Hallormsstađur (ca. 740 qkm), das Zentrum der Wiederaufforstung im Osten Islands. In der Baumschule werden über 50 ausländische Baumarten gezüchtet. Es wurde herausgefunden, dass Baumarten aus Alaska am besten wachsen (Alaska Esche). Norwegische Baumarten haben sich weniger bewährt. Im Augenblick ist die Wiederaufforstung auf vollen Touren. Gegen die Erosion wurde die Alaska Lupine eingeführt. Durch ihr sollte wieder Mutterboden gewonnen werden, damit danach Wald gepflanzt werden kann. Die Lupine vermehrt sich jedoch stark und es wird befürchtet, dass sie einheimische Pflanzen verdrängt. Tatsächlich breitet sie sich auch da aus, wo sie gar nicht sein soll. 1% Islands ist bewaldet. Durch Vulkanausbrüche geht viel nutzbares Land verloren, deshalb setzt man auf Wiederaufforstung. Bei der Landnahme gab es nur den Polarfuchs als wildes landlebendes Säugetier. Später wurden Rentiere ausgesetzt, die sich jedoch nur im Nordosten halten. Auf Lizenz werden ca. 1300 Tiere pro Jahr gejagt. Nerze wurden eingeführt, diese sind von den Farmen ausgebrochen, daher gibt es jetzt auch Nerze auf Island. Die Polarfüchse wurden früher wegen ihres Felles gejagt. Es ist zeitaufwändig Füchse zu jagen. Jahrelang wurde daher der Fuchs wenig gejagt. Deshalb gibt es mittlerweile wieder 10 bis 15 Tausend Tiere auf Island. Kaninchen wurden ausgesetzt und haben da überlebt wo Erdwärme vorhanden ist und vermehren sich da. Ratten und Mäuse kamen mit den Schiffen nach Island. Ansonsten gibt es außer Vögel keine wilden Tiere. Durch die Erderwärmung kommen auch immer mehr Fliegenarten, auch zum Teil welche die Stechen, die hier völlig unbekannt waren. Gejagt werden Gänse und das Alpenschneehuhn. Von Egilsstađir fahren wir weiter in Richtung Hornafjördur. Die Fahrt geht immer an den Ost Fjorden entlang. Von dort soll man einen beeindruckenden Blick auf den Vatnajökull haben, Europas größten Gletscher. Der Weg führt uns entlang der Ostfjorde. Reyđarfjörđur ist der längste Fjord im Osten, 30 km lang. Wir fahren zu dem kleinen Fischerort Stöđvarfjörđur. Der Ort ist bekannt für das kleine und gemütliche Steinmuseum von Petra Sveinsdottir, welches wir besuchen können (auf Wunsch). Ich selbst mache lieber einen Spaziergang zum Hafen und durch die Ortschaft. Weiter geht die Fahrt immer an den Fjorden entlang. Bis zu einem Fischerort in dem wir unsere Mittagspause verbringen. Auch hier gibt es wieder Tagessuppe und Kaffee im Angebot für 1400 Kronen. Um 14:00 Uhr geht es wieder weiter, immer an der Küste entlang. Während der Fahrt erzählt Kristin wie das Isländische Sozialsystem aufgebaut ist: Rente gibt es ab 67. Wenn man in der Lage dazu ist, kann man auch bis 70 arbeiten. Geht man bereits mit 67 in Rente bekommt man allerdings nur die staatliche Mindestrente, die in etwa dem Arbeitslosengeld entspricht, bzw. dem Mindestlohn. Dieser beträgt 180 Tausend Kronen. Soviel kostet bereits eine Mietwohnung. Deshalb ist es üblich zusätzlich noch in einen Rentenfond zu sparen. Nach dem Bankensturz wurden die Renten gekürzt. Hat man in dem Rentenfond genug eingezahlt, dann kürzt sich die staatliche Rente. Viele kommen nur auf das Rentenminimum. Für Altersheime wird die Familie nicht herangezogen. Diese werden vom Staat finanziert. Wer bereits mit 67 in Rente geht darf auch nur begrenzt dazu verdienen. In Island gibt es einen Mehrwertsteuersatz von 25,5%, 7% auf Lebensmittel. Nach der Krise betrug die Inflationsrate 18%. Jetzt sind es noch ca. 3%. Im Durchschnitt verdienen eine Frau 350 Tausend Kronen und ein Mann 400 Tausend. Die Mittelschicht fehlt. Es gibt Großverdiener und sehr viele Geringverdiener. Der Steuersatz beträgt 37% und über 32 Tausend Kronen Verdienst 40%. Krankenhäuser und Arzneimittel waren bislang kostenfrei. Jetzt werden immer mehr Zuzahlungen eingeführt. An einem Fluss bekommen wir die Gelegenheit Steine zu sammeln. In der Gegend werden viele Mineralien gefunden. In dem Flussbett sollen Japsis und andere Edelsteine bzw., Halbedelsteine gefunden werden. Ich sammle auch ein paar Steine, wobei ich jedoch von Steinen keine Ahnung habe und letzten Endes auch nicht weiß was ich gesammelt habe. Laut Kristin soll der eine Stein ein Achat mit einem Quarz darinnen sein. Bei der Weiterfahrt stellt sich wieder Regen ein. Bisher hatten wir einen sonnigen Tag, aber nachmittags gab es bisher ja schon jeden Tag etwas Regen. Die restliche Strecke bis zum Hotel hört der Regen auch nicht auf, so dass uns der Blick auf den Gletscher verwehrt ist. Laut Wettervorhersage, soll das Wetter am nächsten Tag besser werden. Wir übernachten im Countryhotel Smyrlabjörg in Hornafjördur, in dem wir um 17:00 Uhr ankommen. Hinter dem Hotel befinden sich kleinere Berge von denen Wasserfälle heruntergehen. Nach vorne hätte man sicher einen schönen Weitblick wenn der Regen und der Dunst nicht wären. Um 18:30 Uhr gibt es Abendessen in Buffetform.  Von Fisch über Lasagne bis zu verschiedenen Fleischsorten gibt es alles am Buffet. Selbst bei den Nachspeisen gibt es eine reichliche Auswahl an verschiedenen Kuchensorten, Obst und Eis.  


Frühstück gibt es um 7:30 Uhr, danach geht es um 8:45 Uhr pünktlich los. Erster Höhepunkt dieses Tages ist die Gletscherlagune Jökulsárlón, auf der wir eine Bootsfahrt zwischen treibenden Eisbergen genießen können. Die Fahrt wird mit Amphibienfahrzeugen durchgeführt. Vor der Lagune sind jede Menge Küstenseeschwalben im Gras. Darunter sind viele Jungvögel die von den Eltern gefüttert werden. Die Küstenseeschwalben fliegen tausende von Kilometern um hier in Island zu brüten. Auch die große Raubmöwe ist hier häufig zu beobachten. Als wir in das Amphibienfahrzeug einsteigen, müssen zunächst Schwimmwesten angelegt werden. Solange das Fahrzeug sich noch nicht im Wasser befindet muss sich jeder hinsetzen. Mit an Bord ist eine deutschsprachige Führerin welche uns Erklärungen liefert. Als das Fahrzeug sich im Wasser befindet, dürfen wir aufstehen und auf dem Fahrzeug herumlaufen. Die Begleiterin erklärt dass die Fahrzeuge von den Amerikanern stammen und früher im Vietnamkrieg eingesetzt wurden. In einem der Boote ist sogar ein Einschussloch zu sehen. Die Lagune wurde auch schon für Filmaufnahmen genommen. Filmszenen aus dem James Bond Film „Stirb an einem anderen Tag“, wurden auf der Lagune gedreht. Dazu wurde der Zugang zum Meer abgesperrt, so dass die Lagune zufrieren konnte. Die Boote wurden für einen Lara Croft Film schon verwendet. Die Boote fahren zwischen schwimmenden Eisbergen durch die Lagune. Manche schimmern richtig blau, andere sind mit Vulkanasche gemustert. Eigentlich handelt es sich nicht um Asche sondern um Tuff. Schön zu sehen ist auch die Gletscherzunge von der die Eisberge stammen. In der Gletscherlagune gibt es verschiedene Fischarten und manchmal kommen auch Robben in die Lagune. Unsere Begleiterin lässt einen Eisbrocken herumgehen, den sie anschließend zerhackt, so dass jeder tausend Jahre alte Eiswürfel lutschen kann. Die Eisskulpturen haben die unterschiedlichsten Formen, nach ca. 40 Minuten gehen wir wieder an Land, haben jedoch noch genügend Zeit uns umzusehen. Um 11:00 Uhr fährt uns der Bus an den Strand wo das Wasser der Lagune ins Meer mündet. Hier werden viele der Eisskulpturen an den Strand gespült, einige verschwinden im Meer. Auch hier sind viele der großen Raubmöwen zu beobachten. Diese legen zwei Eier an zwei versetzten Tagen. Nester werden keine gebaut. Werden die Jungen nicht ausreichend gefüttert, dann frisst das größere Junge das kleinere auf. Anschließend geht die Fahrt zu einer Gletscherzunge, die wir ansehen. Danach ist erst mal Mittagspause angesagt, wieder mit Suppe. Darauf folgt eine weitere Gletscherzunge. Mittlerweile setzt wieder Regen ein. An dieser Gletscherzunge sieht man wie gewaltig die einzelnen Eisscheiben sind, die vom Gletscher nach unten geschoben werden. Anschließend kommen wir zum Skaftafell-Nationalpark, einer grünen Oase am Fuße des Vatnajökull, mit üppiger Vegetation, Birkenwäldern, Schluchten, Wasserfällen, u. a. den von Basaltsäulen umrahmten Svartifoss. Hier ist eine längere Wanderung geplant, bevor wir zu unserem Übernachtungsort in der Umgebung von Kirkjubæjarklaustur weiterfahren. Die Wanderung erfolgt bei Regen. Hier wächst verbreitet Kümmel, der von den Engländern eingeschleppt wurde. Die Basaltsäulen am Svartifoss erinnern an Orgelpfeifen. Auf dem Rückweg hat man noch einen Blick auf den sogenannten Hundewasserfall. In der Touristeninformation, zu der wir noch einen Abstecher machen, sehen wir uns einen 13 minütigen Film über den Gletscher, die Landschaft und den Vulkanausbruch an, aufgrund dessen enorme Wassermassen geschmolzen sind und durch die reißenden Fluten die Brücke komplett zerstört war, so dass die Ringstraße im Süden unterbrochen war. Die zerstörten Brückenpfeiler wurden als Erinnerung liegen gelassen. Bei unserer Weiterfahrt können wir sie sehen. Der Regen begleitet uns noch eine Weile. Interessant ist, dass rechts in den Bergen dicke Regenwolken hängen und zum Meer hin die Sonne scheint. Die Straße führt zunächst durch ein kilometerbreites trockenes Bachbett. Kristin erklärt, dass wir uns nicht wundern sollen, dass hier eine Brücke gebaut wurde(die längste Brücke Islands wurde von uns überquert). Der Fluss hat mit der Zeit seinen Lauf geändert. Danach geht die Fahrt an mit Moos bewachsenen unebenen Lavafeldern vorbei. Dann tauchen neben uns sattgrüne (kräftiges hellgrün)Tuffberge auf. Die Berge an der Südküste sind kleiner als an der Ostküste, aber sehr ergiebig für die Landwirtschaft. Wir befinden uns also wieder in einer völlig anderen Landschaft. Schließlich erreichen wir Kirkjubæjarklaustur. Kirkjubæjarklaustur ist eine der größten Ansiedlungen in diesem Gebiet mit ca. 150 Einwohnern. Hier sollen schon vor der Besiedlung Islands irische Mönche gelebt haben. Auch sollen früher Ordensschwestern hier gewesen sein. So heißt der Wasserfall den wir uns dort ansehen auch der Schwesternwasserfall. Nun ist es bis zum Hotel nicht mehr weit. Wir übernachten im Hotel Laki in Kirkjubæjarklaustur. Dort gibt es um 19:00 Uhr wieder Abendessen als Buffet. Vom Hotel aus hat man einen schönen Blick auf die hellgrünen Küstenberge, auf der anderen Seite befinden sich wieder unzählige Hügel in Busenform, auf deren Spitzen gerne Vögel nisten. Solche Hügel hatten wir während unserer Rundreise schon mal gesehen, was ich an diesem Tag vergessen habe zu erwähnen. Die Hügel sind entstanden weil der Wind lockeren Tuff hoch weht, so dass sich im Laufe der Jahre Hügel geformt haben und die Vulkanischen Aktivitäten ihr Übriges dazu beigetragen haben. Der vergangene Tag stand ganz im Zeichen des Gletschers. Hier scheint auch wieder die Sonne, den Regen haben wir nicht mitgenommen.


Nach dem Frühstück, welches um 7:30 Uhr angesagt ist, starten wir um 8:30 Uhr zur nächsten Etappe. Von Kirkjubæjarklaustur geht es weiter nach Vik in Mýrdalur. Vorher haben wir jedoch noch eine zusätzliche Wanderung zu einer Schlucht, was nicht im Programm vorgesehen war. Die Schlucht heißt Fjađrárljúfur. Diese wandern wir ein Stück hinunter. Unten holt uns der Bus wieder ab. Die Schlucht ist sehr sehenswert. Ein Fluss gräbt sich tief hinein und auch ein Wasserfall ist zu sehen. Dazu die sattgrünen Weiden auf denen Schafe weiden. Gleich nach der Schlucht beginnen Lavafelder, an denen wir einen Fotostopp machen. Die Lavafelder stammen von einem Vulkanausbruch vom 8. Juni 1783. Dies war damals der größte Ausbruch. Die Lavafelder sind mit viel Moos bewachsen weil an der Südküste der meiste Niederschlag in ganz Island ist. Im Norden dagegen ist weniger Niederschlag, daher waren die Lavafelder die wir im Norden besichtigt haben nicht bewachsen. Der damalige Vulkanausbruch kam aus 135 Kratern gleichzeitig. Einige Bauernhöfe wurden unter der Lava begraben. Die Menschen konnten sich in Sicherheit bringen. Sie waren zum Zeitpunkt des Ausbruchs in der Kirche und haben gebetet. In der Asche war viel Fluor. Dadurch sind 80% der Schafe, 75% aller Pferde und 50% aller Rinder gestorben. 1/5 der Bevölkerung ist aufgrund des folgenden strengen Winters gestorben. Es war der strengste Winter in der Geschichte Islands. Über die Atmosphäre verteilte sich Schwefelsäure. Die Lava floss über 6000 qm in der Sekunde. Der Ausbruch war 250 mal größer als der Ausbruch des Eyjafjallajökull in 2010. Russland, Japan, China und der gesamte europäische Raum waren vom damaligen Ausbruch betroffen. Die Temperaturen erhöhten sich. Ernten fielen aus. Überall herrschte Hungersnot. Auf der Weiterfahrt sind Ausläufer des Mýrdalsjökull, einem kleinerem Gletscher, zu sehen. Der Vulkan in diesem Gletscher ist längst überfällig und kann jederzeit ausbrechen. Der Vulkan ist deshalb sehr gefährlich weil er ohne Vorwarnung ausbricht. Es wird mit einer 20 km hohen Aschewolke gerechnet und innerhalb von 2 oder 3 Stunden kommen dann die Fluten. Seit der Landnahme ist er 20-mal ausgebrochen. 700 qkm Sandwüste sind durch die Ausbrüche entstanden. Oft gibt es hier Erdbeben, dann wird die Straße gesperrt. Der Ausbruch des Vulkans wird schlimmer werden als der des Eyjafjallajökull. In der Sandwüste wurden Lupinen und Strandroggen gesät, mit viel Erfolg. Für einen Fotostopp halten wir in der Sandwüste an, von wo man einen Blick auf die Gletscherausläufer hat, auch ein Meer von Lupinen ist hier zu sehen. Nur schade dass diese zum Großteil bereits abgeblüht sind, sonst hätten wir kilometerweit in ein blaues Meer von Lupinen blicken können. Die Sandwüste ist nicht wie man sie sich vorstellt aus gelbem Sand, sondern aus schwarzem Tuff Sand, vulkanischem Ursprungs. Der nächste Halt ist am Vogelfelsen von Dyrhólaey, wo man wunderbar in der Zeit von Ende Juni (bis zur dritten Juniwoche wegen der Brutzeit gesperrt) bis Mitte August Papageientaucher beobachten kann. An den Klippen am Strand können wir tatsächlich viele der bunten Gesellen beobachten. Besonders interessant ist es die Papageientaucher im Flug zu beobachten (sie sind keine Flugkünstler). An der Klippe befindet sich noch eine Basalthöhle in Form einer Kirche (Basaltkirche). Felsformationen im Meer werden als versteinerte Trolle bezeichnet. Hier haben wir genügend Zeit um die Felsformationen, die Papageientaucher oder das Meer mit seiner Brandung anzusehen. Hiernach geht die Fahrt ein kleines Stück zurück, wo wir in Vik unsere Mittagspause verbringen. Für einen kleinen Spaziergang zum Strand reicht die Zeit auch noch aus. Jetzt geht es wieder weiter zu den Felsen, die wir vom Bobachten der Papageientaucher bereits erblicken konnten. Dort ist eine Felsnase mit einem Loch zu sehen. Eine natürliche Basaltbrücke und zu meiner Überraschung jede Menge Papageientaucher, die hier aus nächster Nähe beobachtet werden können. Von den possierlichen Tieren kann man nur schwer den Blick trennen. Nach vielen Fotoaufnahmen und trockenem Wetter wäre der Tag schon mal gerettet. Anschließend besichtigen wir den Wasserfall Skogarfoss. Obwohl wir schon eine Reihe Wasserfälle auf unserer Reise hinter uns haben, ist doch jeder wieder anders. Dieser hier ist besonders schön. Rechts neben dem Wasserfall ist eine Felsnase, von der man sagt, es ist ein Indianer der da oben sitzt und auf den Wasserfall hinunterschaut. Die Felsen von denen der Wasserfall hinunterfließt sind mit einem zarten hellgrün überzogen. Als nächstes wird der Seljalandsfoss angefahren. Auch dieser Wasserfall ist wieder etwas Besonderes. Man kann hinter dem Wasserfall herumlaufen und auf der anderen Seite wieder weiterlaufen. Allerdings sollte man die geeignete Kleidung tragen, da es mitunter etwas feucht werden kann. Auch ich nutze die Gelegenheit um hinter dem Wasserfall herumzulaufen. Der Weg ist bisweilen etwas glitschig und man muss über Steine steigen. Wenn man allerdings sieht mit welchem Schuhwerk manche Touristen da durchgehen kann man sich nur wundern. Auf der Weiterfahrt sehen wir im Meer Felsen herausragen. Es sind die Westmännerinseln, die durch den Vulkanausbruch auf Heimaey bekannt wurden. Nun fängt es auch wieder wie schon jeden Nachmittag an zu regnen. Dies kann uns aber egal sein, denn überall wo es darauf ankam, hatten wir trockenes Wetter. Dieses Glück hatten Reisegruppen vor uns nicht. An einem Supermarkt halten wir an und sollen uns Proviant einkaufen, weil es am nächsten Tag ins Hochland geht und dort keine Restaurants mittags zu finden sind. Danach fahren wir noch eine dreiviertel Stunde bis wir unser Hotel erreichen. Heute schließt sich der Kreis unserer Inselumrundung und wir erreichen wieder das Countryhotel Hekla in Selfoss in dem wir zu Beginn bereits eine Übernachtung hatten. Diesmal verbringen wir hier zwei Nächte. Abendessen gibt es wie gewohnt um 19:00 Uhr. Es gibt Tomatensuppe, Lammbraten und als Nachspeise Fruchtsoße, darauf etwas Eiscreme und darüber Pistazienschaum.


Heute müssen wir bereits um 8:15 Uhr losfahren, damit wir unsere Tagesetappe schaffen. Es geht in die farbenprächtigen Berge des Landmanalaugar. Das Gebiet Landmannalaugar ist besonders bei Wanderfreunden sehr beliebt. Wo es im letzten Jahrhundert noch Wälder gab, wechseln sich heute tiefschwarze Lavaströme und feinster Aschesand ab. Nur hier und da behauptet sich Strandhafer, wieder leuchten stellenweise rosa Polster des stengellosen Leimkrauts, Grasnelken oder tiefvioletter Bergthymian auf. Leider regnet es heute, so dass alle Berge in Wolken sind. Wir haben unseren ersten Fotostopp am Wasserfall Hjálparfoss. Dieser ist wieder anders als die vielen bereits besichtigten Wasserfälle. Dadurch dass es stark regnet und zudem ein unangenehmer Wind weht, geht es schneller weiter als geplant. Die Fahrt ins Landmanalaugar dauert über zwei Stunden, da dorthin nur ein Schotterweg führt, der zudem noch mit Schlaglöchern übersät ist. Wir werden im Bus ganz schön zusammengestaucht und durchgeschüttelt. Die Fahrspur ist zudem noch sehr eng, so dass bei Begegnungsverkehr stets Acht gegeben werden muss. So kommen wir nur langsam vorwärts. Die Landschaft erinnert kilometerlang an eine Mondlandschaft. Riesige schwarze Sandwüsten, spärlich bewachsen. Selbst die Berge sind aus schwarzem Tuff. Dann wieder Lavafelder im Wechsel. Einen Fotostopp machen wir, als die bunten Berge beginnen (Mischung aus Grünem Bewuchs, hellbraunem, rötlichem Gestein und Asche). Da hat der Wind allerdings bereits so stark zugenommen, dass man alle Kraft einsetzen musste um gegen den Wind anzukommen. Der Regen wird dadurch auch nicht angenehmer. Als wir schließlich Landmanalaugar erreichen, musste der Bus einen Fluss durchqueren. Dies war für uns interessant zu zusehen wie der Bus durch die Fluten fährt. In Landmanalaugar war ursprünglich geplant eine 2 stündige Wanderung zu unternehmen und Picknick zu machen. Dazu hatte aber kein einziger Lust. Man hätte bei dem Wetter von der Landschaft sowieso nichts gesehen und wir wären innerhalb kurzer Zeit völlig durchgefroren und durchnässt gewesen (der Wind war richtig kalt). Wir hätten auch Gelegenheit gehabt, in einer warmen Quelle zu baden, bevor unsere Fahrt durch das Thjorsardalur-Tal fortgesetzt worden wäre. Selbst dazu hatte niemand von uns Lust. Die Umkleidekabinen befinden sich zudem ein ganzes Stück von der heißen Quelle weg. Das Baden mag ja angenehm sein. Aber bei den derartigen extremen Wetterverhältnissen (was für diese Jahreszeit außergewöhnlich ist) wäre ich auf dem Weg zur Umkleidekabine vermutlich erfroren gewesen, wenn ich aus dem Wasser gestiegen wäre. So haben wir beschlossen unsere Mittagspause im Bus zu verbringen. Jeder hat sein mitgebrachtes Essen im Bus verspeist. Alle waren der Meinung anschließend zurückzufahren. Kristin schlug als Alternativprogramm vor, ein Wasserkraftwerk zu besichtigen und anschließend noch im Visitor Center Bilder von der Gegend anzuschauen. Diese Idee wurde allgemein für gut befunden. Also machten wir uns wieder auf unseren stundenlang dauernden Rückweg. Durch das feuchte Wetter wurde die Fahrt durch das Hochland – wir befinden uns in 600 Meter Höhe – nicht einfacher. Wieder wurde der Fluss überquert. Kristin erklärte dass eine direkte Straße vom Süden in dieses Gebiet führt, aber dazu müssen 20 Flüsse durchquert werden, deshalb sind wir einen Umweg gefahren. Wieder ging die Fahrt holprig durch die gleiche Landschaft, wie am Vormittag. An einem Explosionskrater hielten wir für einen Fotostopp an und blickten auf den Kratersee hinunter. Allerdings war es schon ein Abenteuer vom Bus die paar Meter an den Kraterrand zu laufen. Den starken Wind hörte man schon im Bus pfeifen. Es ist unglaublich welche Kraft man aufwenden musste um gegen den Wind anzukommen. Dazu noch der Regen, der einem ins Gesicht peitschte. Wir konnten richtig mit den Wanderern mitfühlen, welche wir unterwegs gesehen haben. Immerhin hellte es sich irgendwann einmal auf, so dass wir den Vulkan Hekla klar sehen konnten. Der Hekla ist der bekannteste Vulkan auf Island. Früher haben die Leute geglaubt, es ist der Eingang zur Hölle. Der Vulkanrücken entwickelt sich zum Zentralvulkan. Seit der Landnahme ist der Vulkan ca. 20-mal ausgebrochen. Auch der Hekla ist unberechenbar, da er ohne Vorankündigung ausbricht. Er spuckt Liparit, Bimsstein, Schlacke und schwarze Asche aus. Bei kleineren Ausbrüchen gibt es nur Ascheregen, aber ein großer Ausbruch ist sehr gefährlich. Um 1300 gab es einen großen Ausbruch. Damalige Berichte beschreiben, dass es auf der gesamten Insel dunkel wurde. Über die ganze Insel regnete es Asche. Häusergroße Felsen wurden herausgeschleudert. 1104 sind 20 Höfe in der Asche verschollen. Die Ausbrüche dauern 1 Monat bis 2 Jahre. Der Vulkan kann jederzeit ausbrechen. Die Magmakammern sind gefüllt. Der letzte Ausbruch war im Jahr 2000. Da wird es einem schon etwas mulmig wenn man hört dass man gerade an einen längst überfälligen Vulkan vorbeifährt. Kristin erzählt, dass die Isländer alles stehen und liegen lassen wenn sie von einem kleineren Ausbruch hören, ins Auto steigen und hinfahren um zu schauen. Bei schlechtem Wetter bleiben sie dann im Schlamm stecken und die Bergungsmannschaften haben alle Hände voll zu tun, die Autos herauszuziehen. Weiter unten halten wir noch mal für Fotoaufnahmen an um ein Bild zu machen von den unterschiedlichen Wasserfarben, wenn das Gletscherwasser (hellblau) in den Fluss (grau) mündet. Schließlich erreichen wir das Wasserkraftwerk. Dort wird uns erläutert wie das Wasser zunächst aufgestaut wird, der Wasserfluss reguliert wird, um die Stromerzeugung dem Bedarf anzupassen. Turbinen werden dazu geschaltet oder abgeschaltet. Wir können uns darüber informieren welches Haushaltsgerät wieviel Strom verbraucht. Die Turbinen sehen wir uns ebenfalls an und verschiedene Schautafeln über die Entstehung des Kraftwerks bzw. die unterschiedlichen Methoden der Stromgewinnung. Hierauf halten wir noch an einem original nachgebauten Bauernhof zu Zeiten der Landnahme (Grassoden Hof aus Torf und Stein gebaut). Bevor es ins Hotel geht schauen wir noch im Visitor Center die eindrucksvollen Bilder in einer Filmvorführung an. Diese dauert ca. 10 Minuten. Es wird die Landschaft, die Wasserfälle, die Vulkane, Tiere usw. gezeigt. Dort bekommen wir auch das erste Mal einen Polarfuchs zu Gesicht, wenn auch nur auf der Leinwand. Wieder im Hotel angekommen freuen wir uns dann schon etwas mehr auf unsere Heimreise, bei schönem Wetter wäre dies vermutlich anders gewesen. Wie gewohnt gibt es um 19:00 Uhr Abendessen. Heute gibt es Kürbissuppe, Fisch und als Nachspeise französischen Schokoladenkuchen mit Eis.


Der letzte Reisetag beginnt um 8:45 Uhr mit der Abfahrt des Busses. Auch unser letzter Tag auf der Insel ist voller Eindrücke. Auf dem Weg zurück nach Reykjavík fahren wir an die Südwestküste, durch kleine Fischerdörfer. Heute regnet es wieder in Strömen, so dass der Abschied nicht schwerfällt. Durch den Regen und den Dunst, ist die Landschaft kaum zu erkennen und wenn dann wirkt sie trostlos. Unterwegs vermittelt uns Kristin noch letzte Kenntnisse über Island. Sie erzählt, dass im Jahr 2000 hier ein Erdbeben der Stärke 6,8 war. Der Asphalt auf der Straße war dadurch aufgerollt. Neben der Straße stand ein Sommerhaus, der Besitzer ging glücklicherweise langsam vor die Tür, so dass er bemerkte, dass vor seinem Haus eine Spalte im Boden aufgegangen ist. Wir erreichen Selfoss, die größte Ortschaft hier im Süden mit 7000 Einwohnern. Sie ist in den letzten Jahren gewachsen, weil in Reykjavík die Wohnungspreise so hoch sind. Die Menschen ziehen dann lieber ins Umland von Reykjavík, wo die Preise niedriger sind und pendeln zur Arbeit. Kristin erzählt, dass sich die Isländer früher Proteinhaltiger ernährt haben. Mittlerweile werden vermehrt Kohlehydrate gegessen. Die Dickleibigkeit hat deshalb rapide zugenommen. Island ist von der 9. auf die 3. Stelle der Dicken in Europa gerutscht. In einer Ortschaft besichtigen wir noch ein altes Fischerhaus, wieder in Grassoden Bauweise. Drinnen sind Holzgestelle aneinandergereiht auf denen die Fischer geschlafen haben. Weiter geht die Fahrt. Wir kommen am einzigen Gefängnis des Landes vorbei. Darinnen ist für 95 Insassen Platz. Es soll eine lange Warteliste geben. Mittlerweile soll ein zusätzliches Gefängnis im Bau sein. Die Kriminalität nimmt jetzt auch in Island zu. Zum Teil durch den zunehmenden Tourismus und Osteuropäische Banden finden inzwischen auch den Weg nach Island. Dazu steigt der Drogenmissbrauch. Die Fahrt geht noch durch weitere Fischerdörfer. Wir fahren über Porlákshöfn, Grindavík, Hafnarfjörđur nach Reykjavík. Die Strecke geht über die neue Küstenstraße, die erst vor ca. 3 Jahren eröffnet wurde. Währenddessen erzählt Kristin, dass die Sommer in Island ziemlich kurz und regnerisch sind und die Bauern deshalb zusehen müssen ihr Heu trocken zu kriegen. Daher können auch keine landwirtschaftlichen Geräte untereinander verliehen werden, da jeder Bauer sie zur gleichen Zeit benötigt. Jeder Bauer muss sich daher alle landwirtschaftlichen Geräte anschaffen. In einem Fischerdorf halten wir noch mal an. In Grindavík befindet sich die Blaue Lagune. Laut Kristin wollte man hier zur Energiegewinnung nach heißen Quellen bohren, ist aber auf heißen Dampf gestoßen, weil es ein Hochtemperaturgebiet ist. Mit diesem heißen Dampf werden Turbinen angetrieben zur Energiegewinnung. Zur Abkühlung wird kaltes Wasser hineingepumpt, dadurch ist die ursprüngliche Blaue Lagune als Nebenprodukt entstanden.  Durch die große Nachfrage (zunehmendem Tourismus) wurde dann daneben die jetzige neue Blaue  Lagune gebaut. Der Eintritt kostet ca. 40 Euro. Die alte Lagune wird für medizinische Zwecke verwendet. Auf Krankenschein werden dort Hautkrankheiten behandelt und der Eintritt ist deshalb dort auch billiger. Kristin gibt noch Anweisungen bevor wir 3 Stunden Zeit bekommen, die wir in der Blauen Lagune verbringen können. Kristin weißt uns an, dass es in Island verpönt ist mit Badekleidung zu duschen. Daher sollen sich erst alle nackt ausziehen und duschen und dann erst die Badekleidung anziehen, da tausende von Leute die Lagune besuchen, soll hier auf Hygiene geachtet werden. Da sind die Isländer sehr eigen. Mit dem Armband, dass jeder bekommt, kann ein Schließfach verschlossen werden, dazu macht man das Schließfach zu und hält das Armband an den Sensor, dann leuchtet die Nummer des Schließfachs auf das gerade verschlossen wurde. Da wir als Gruppe alle gleichzeitig die Schließfächer verschlossen haben, gab es am Schluss einiges durcheinander. Renate hat mit ihrem Armband mein Schließfach verschlossen, eine unbekannte Person hat Renates Schließfach verschlossen.  Als wir nach dem Baden uns anziehen wollten, kam Renate nicht mehr an ihre Kleidung, so dass sie schon Angst hatte, dass sie mit Handtuch in den Bus steigen muss. Aber wir haben eine Angestellte gefunden, die das Fach geöffnet hat. In den Duschen gibt es Shampoo und Haarspülung kostenlos. Kristin gibt den Tipp sich vor dem Baden die Haare mit der Spülung einzuschmieren dann werden sie durch das warme Mineralienhaltige Wasser nicht so trocken. Mit dem Armband kann man sich auch Getränke besorgen, die man beim Hinausgehen bezahlt. Am Rande des Wasserbeckens stehen Behälter mit weißem Schlamm bereit. Dieser Schlamm wird als Gesichtsmaske verwendet und soll die Haut jünger machen. Am Ende sind wir alle mit weißer Kriegsbemalung im Becken herumgewandert. Nachdem unser Bedarf an Baden gedeckt war sind wir nach dem Duschen und Haare föhnen noch auf die Aussichtsplattform gegangen und anschließend in die Cafeteria. Pünktlich um 14:30 Uhr saßen alle wieder im Bus und die Fahrt ging weiter. In Hafnarfjörđur fahren wir am sogenannten Wickingerhotel vorbei. In Hafnarfjörđur findet jährlich ein Wickingerfest statt. In Reykjavík um 16:00 Uhr, angekommen werden alle zu ihren verschiedenen Hotels gefahren. Im Hotel muss man sich gleich für den Transfer zum Flybus anmelden. Denn der Flug geht bereits um 7:25 Uhr. Wir bekommen die Auskunft dass wir früh um 4:00 Uhr abgeholt werden. Da wir um diese Zeit noch nicht frühstücken können wurden wir für Grap and Go angemeldet. Das heißt das wir uns 3 Teile aus dem Kühlschrank neben der Rezeption morgen nehmen können (kein Bier). Um die Stadt noch zu erkunden haben wir bei diesem Wetter keine Lust. Wir machen uns erst mal frisch und beschließen um 18:30 Uhr uns zum Abendessen ins Restaurant zu begeben. Zudem habe ich durch das wechselhafte Wetter eine heftige Erkältung, mit der ich zu kämpfen habe und daher nicht gerade großen Tatendrang verspüre. Nachdem eine Portion Tagliatelle mit Fleischklößchens verspeist wurde ging es schlafen. Vorher bereits wurde die Rezeption um einen Weckruf um 3:00 Uhr früh gebeten. Wir übernachten wieder im Hotel Reykjavík Natura in Reykjavík.


Wie bestellt ging um 3:00 Uhr morgens das Telefon. Duschen, alles einpacken und Koffer schließen. Danach um 3:45 Uhr an der Rezeption den Schlüssel abgeben. Zu unserer Überraschung gab es als Grap and Go Frühstück, bereits fertig abgepackte Tüten, die man mitnehmen konnte. Allerdings haben wir ziemlich lange warten müssen bis endlich der Transfer zum Busbahnhof aufgetaucht ist. Der Busbahnhof ist zwar nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt, aber mit gesamtem Gepäck, hätte es doch länger gedauert diesen zu erreichen. Um ca. 4:20 Uhr, kam dann doch noch der Transferbus der uns zur Bushaltestelle brachte. Dort dauerte es noch mal eine Zeitlang bis der Fly Bus endlich los fuhr. Trotz der Zeitverzögerung hat dann doch alles noch reibungslos am Flughafen geklappt. Der Flughafen ist bereits auf dem neuesten Stand. Die Bordkarten und die Gebäckaufkleber erhält man am Computer, erst danach geht man zum Schalter, wo man nur noch den Koffer auf das Band stellen muss und die Ausweise kontrolliert werden. Anschließend müssen wir schnell noch einen Teil unseres Frühstückspaketes leeren, da Flüssigkeiten nach der Handgepäckkontrolle nicht mehr zugelassen sind. Also trinken wir schnell die Wasserflasche und den Apfelsaft leer und verspeisen das Skyr den dieses darf auch nicht mitgenommen werden. Am Flughafen wechseln wir gleich noch unsere restlichen Isländischen Kronen in Euro um, bevor es an Bord der Icelandair Maschine geht. Diese fliegt pünktlich ab und nach ca. 3,25 Stunden landen wir planmäßig auf dem Flughafen in Frankfurt. Von dort geht es mit dem nächsten Zug nach Hause. Vom kühlen Klima in Island, wird man gleich mit 30 Grad schwülem Wetter in Deutschland konfrontiert. In allem war der Urlaub doch ein Erlebnis.  




Anreise mit der Bahn zum Flughafen Frankfurt. Um 13:15 Uhr geht’s zum Bahnhof.  Deutschland wird bei strömendem Regen verlassen. Check In mit TAM ist im Terminal 1 in der Halle D. Dort muss zunächst am Automaten die Bordkarte eingelöst werden, bevor man am Schalter den Koffer aufgeben kann. Bereits eine Stunde vor Abflug ist Boarding Time. Der Abflug ist planmäßig um 19:45 Uhr. Ich fliege mit einer Boeing 777 nach Sao Paulo.  Im Flugzeug werden wie üblich die Einreiseformulare ausgeteilt. Die Schrift war so kleingedruckt dass ich sie unmöglich entziffern konnte. Eine Lesebrille hatte ich nicht dabei. Meine Sitznachbarin hatte jedoch eine Brille auf, diese habe ich gebeten mir zu sagen wo ich welche Angaben eintragen muss. Ansonsten habe ich versucht etwas zu schlafen, da tagsüber ja bereits das Programm der Rundreise losgeht. Der Flug nach Sao Paulo dauert ca. 11,5 Stunden.


In Sao Paulo, so gegen 4:20 Uhr in der Früh gelandet, muss ich durch die Einwanderungsbehörde, meinen Koffer holen, durch den Zoll und mich dann auf den Weg zum Terminal 2 machen, indem ich meinen Koffer im Abschnitt D wieder neu aufgebe. Die gesamte Abwicklung ging zügig von statten. Anscheinend war um diese Uhrzeit noch nicht so viel Trubel auf dem Flughafen. Lediglich beim Kofferaufgeben musste man sich in eine Warteschlange einreihen. Natürlich habe ich erst mal nachfragen müssen wo ich denn für den Weiterflug überhaupt hin muss. Aber anscheinend hat sich an den Schaltern in Sao Paulo schon Englisch durchgesetzt, so dass einem weitergeholfen werden kann. Der Weiterflug sollte um 7:10 Uhr sein und es soll wieder eine Stunde vorab eingestiegen werden. Tatsächlich startet das Boarding jedoch noch eine halbe Stunde früher und fast eine dreiviertel Stunde vor der angegebenen Flugzeit sind wir schon in der Luft. Diesmal mit einem Airbus 320. In Rio angekommen werde ich überraschenderweise vom Reiseleiter abgeholt und nicht wie gebucht nur von einem Fahrer der mich zum Hotel bringen sollte. Auf der Rundreise sind wir nur zu dritt, was schon einer Privatreise nahekommt. Das mich und die anderen Beiden der Reiseleiter abholt hat den Vorteil, dass wir da bereits einige Informationen über Rio bekommen und schon fast so etwas wie eine kleine Stadtrundfahrt auf dem Weg zum Hotel dabei herausspringt. Niels ein gebürtiger Däne erklärt dass es zu Rio rein und raus nur zwei Hauptverkehrsadern gibt über denen der gesamte Verkehr fließen muss. So ist es nicht verwunderlich dass man entsprechend langsam vorankommt. Aufgrund der Lage der Stadt, mit den Granitfelsen und dem Gebirge ist die Verkehrsanbindung auch nicht so einfach. Durch Tunnels gelangt man von der Südstadt in die Nordstadt. Bereits bei der Fahrt durch die Innenstadt bietet sich uns ein Blick auf den Zuckerhut und dem Corcovado – auf dem die Christusstatue steht. Zunächst geht es jedoch erstmal Kilometerlang an die Favelas vorbei. Niels erklärt dass es heute jedoch keine Slums in diesem Sinne mehr sind und man sie auch nicht mehr als Favelas bezeichnet. Vielmehr sagt er, dass dort alle Arbeiter wohnen und auch dort bauen, weil sie in Rio arbeiten und lange Anfahrtswege vermeiden wollen. Heute bezeichnen sich die Bewohner als Community – Gemeinschaft. Nach dem Arbeiterviertel geht es vorbei am Hafengelände, welches zurzeit stark umgebaut wird. Wegen des anstehenden Olympias in 2016 wird überall in Rio gebaut um gerüstet zu sein. Das eigentliche Olympiagelände wird allerdings hinter die Berge verlegt, da in Rio selbst der Platz fehlt. Sozusagen entsteht gerade ein neuer Stadtteil von Rio. Überall sind die feuerrot blühenden Flammenbäume zu sehen. Auch an Kanonenkugelbäumen fahren wir vorbei.  Über der Wasserleitung fährt die Metro. Die Gleise sind auf einer Mauer aus vielen weißen Torbögen gebaut. Die Metro wird wegen der anstehenden Olympiade jetzt noch weitergebaut, was den Bewohnern der besseren Stadtviertel weniger gefällt, da dann viele Leute in die Gegend kommen und sie nicht mehr unter sich sind. Über dem Wasser kreisen Fregattvögel und Geier. Uns wird erklärt das in der Innenstadt nicht gewohnt wird, sondern nur gearbeitet wird. Es sind hier überwiegend Büros und kleine Geschäfte. Die alten Häuser, an einigen sind wir vorbeigefahren, werden immer weniger. Unten waren früher die Läden mit Lagerräumen und oben haben die Leute gewohnt. Inzwischen wird es aber wieder attraktiver in der Innenstadt zu wohnen. Nach der Innenstadt geht die Fahrt weiter zum Stadtteil Ipanema, danach zum Stadtteil Copacabana. Am Hotel angekommen, haben wir Glück, dass wir noch vor 12 Uhr einchecken dürfen, denn normalerweise geht es erst nach 12 Uhr. Das Programm geht erst um 14:00 Uhr weiter, daher bietet sich die Gelegenheit ein Kilorestaurant auszuprobieren. Davon gibt es in Rio viele. In einem solchen Restaurant bekommt man einen Zettel beim betreten. Diesen nimmt man immer mit ans Büffet. Immer wenn man seinen Teller vollgeladen hat, wird dieser gewogen und der Preis auf den Zettel geschrieben. Beim Rausgehen zahlt man dann an der Kasse für die Menge die man gegessen hat. Auf dem Rückweg zum Hotel werden noch schnell ein paar Flaschen Wasser gekauft. Pünktlich um 14:00 Uhr beginnt dann das offizielle Programm. Die Fahrt mit unserem Kleinbus in dem wir drei Reisende jede Menge Platz haben, führt entlang des Strandes der Copacabana. Die Bucht der Copacabana ist 4 km lang. An der Talstation des Zuckerhuts  - im Stadtteil Urca - angelangt, fahren wir in zwei Etappen mit der Seilbahn auf den Zuckerhut. Die Seilbahn fährt im 20 Minutentakt. Normalerweise wenn die Kreuzfahrtschiffe anlegen oder an Wochenenden steht man hier in endlosen Schlangen bis man einen Platz in der Seilbahn bekommt. Heute müssen wir nicht lange warten und kommen zügig auf den Berg. Die erste Station ist auf dem 215 m hohen Urcaberg, bevor die zweite Etappe auf den Zuckerhut geht. Von dort aus hat man erst einen richtigen Blick auf Rio, die Berge und seine Strände. Der Blick vom Zuckerhut ist wirklich atemberaubend. Es gibt es auch einen kleinen Rundweg auf dem Urcaberg, auf diesem sehen wir die kleinste Affenart die es hier gibt, in den Bäumen turnen. Auch viele Bäume mit der Jackfrucht wachsen auf der Zwischenstation – diese wurden allerdings von Asien eingeführt und waren ursprünglich nicht in Brasilien heimisch. Niels erklärt uns immer wieder geschichtliche Begebenheiten die zur Entstehung von Rio führten. Am roten Strand wurde die Schlacht zwischen Portugiesen und Indianern gegen die Franzosen ausgetragen. 1553 war es die Aufgabe des Portugiesen Estacio de Sa das Land vor den Franzosen zu retten und eine Stadt zu bauen. Die Stadt wurde nach dem heiligen Sebastian genannt, der der Sage nach aus dem Meer gestiegen sein soll und den Indianern Kraft gab die Franzosen zu bezwingen, nachdem bereits herbe Verluste hingenommen werden mussten. Die Schlacht dauerte 2 Jahre lang. So hieß die Stadt Sao Sebastiao do Rio de Janeiro. Oben auf dem Zuckerhut gibt es auch einen Souvenirladen. Brasilien ist ein Land wo viele Edelsteine gefunden werden, so sieht man auch hier Edelsteine auf denen wunderschöne Vögel aus Glas platziert wurden. Auch oben auf dem Zuckerhut ist ein kleiner Laden mit Edelsteinen. Hilde, die Chefin des Ladens, ist eine gute Freundin von Niels unserem Reiseleiter, wie er sagt und er verspricht uns, dass wir am nächsten Tag das kleine Museum in der Stadt besuchen, welches diese Firma Amsterdam Sauer besitzt. Er sagt Hilde Bescheid dass wir morgen kommen. Niels erklärt auch dass es der Traum jedes Brasilianers ist einmal auf den Zuckerhut zu kommen. Seinen Angaben nach gibt es noch zu wenig Tourismus in Rio. Modern ist es dagegen mit großen Kreuzfahrtschiffen zu kommen, die als Hotel dienen. Manchmal legen fast 20 Kreuzfahrtschiffe in Rio an. Für uns ist es günstig, da wir außerhalb der Anlegezeit der Kreuzfahrtschiffe uns somit endlos lange Warteschlangen ersparen können. Es ist genügend Zeit um den Ausblick nach allen Richtungen und aus allen Perspektiven zu genießen, bis wir wieder mit der Gondel nach unten fahren. Vom Zuckerhut aus sieht man vor der Kathedrale zwei Hochhäuser. Durch deren Architektur erweckt es den Eindruck als befände sich ein großes weißes Kreuz davor. Tatsächlich ist es aber nur das Licht das durch die Freiräume der Gebäude fällt.  In eine Gondel  der Seilbahn passen ca. 60 Leute. Die Seilbahn stammt aus der Schweiz. Niels fährt anschließend noch mit uns zum Sambotrom. Hier trainieren immer samstags und sonntags die Sambagruppen für den Aufmarsch an Karneval. Dort dürfen wir jedoch nicht hineinfahren, es finden gerade Bauarbeiten statt. Aber auch im Vorbeifahren können wir den Paradeweg und die Zuschauer Terrassen sehen. Niels erklärt dass man hier das wahre Brasilien sehen kann wenn man bei den Proben zusieht. Der Karneval selbst, schildert er ist nur eine Touristenattraktion, wo die Touristen abgezockt werden. Vorbei geht die Fahrt an der Oper mit vergoldetem Dach, bis zur 60 Meter hohen Kathedrale. Oben unter dem Dach der Kathedrale sind vier Wohnungen, in der 4 Priester wohnen. Das Dach hat von unten gesehen die Form eines Kreuzes. Der Durchmesser der Kreisrunden Kathedrale beträgt ca. 80 Meter. Die Architektur erinnert irgendwie an die Mayatempel in Mexiko. Von außen ist es eher ein hässliches Bauwerk, aber von innen ist die Kathedrale schon mal einen Blick wert. Während der Fahrt durch Rio sieht man die großen Kontraste in der Stadt. Einerseits der wohlhabende Stadtteil Ipanema, dann wieder die Kilometerlangen Favelas oder Stadtteile mit einfachen alten Häusern. In Ipanema kostet eine Eigentumswohnung umgerechnet 1 Mio. Euro, am Strand mehrere Millionen. Weiter geht die Fahrt am Strand der Copacabana entlang. Hier sehen wir auch das teuerste Hotel der ganzen Stadt, das Copacabana Palace. Es ist eines der ältesten Gebäude an der Copacabana, 1923 gebaut, war außenherum noch nichts. Niels erzählt das hier vor ca. 50 Jahren noch kaum Häuser standen und wenn sein Vater damals ein Stück Sand gekauft hätte, dann bräuchte er jetzt nicht als Reiseleiter zu arbeiten. Niels wohnt bereits seit 52 Jahren in Brasilien. Er wohnt, wenn er nicht gerade mit einer Gruppe unterwegs ist ca. 30 Kilometer außerhalb in Metropolis in den Bergen. Er spricht 7 Sprachen und organisiert auch privat Reisen durch ganz Brasilien. Dass eine Reisegruppe nur aus 3 Personen besteht, das hatte er noch nicht. An der Strandpromenade ist der Weg mit schwarzen und hellen Pflastersteinen mit Wellenmuster gepflastert. Dies soll den Zusammenfluss des Rio Negro – mit seiner dunklen Farbe und des Rio Solimoes symbolisieren. Im Sand sind Berieselungsschläuche verlegt, so dass verschiedene begehbare Pfade vorhanden sind auf denen man Barfuß gehen kann, sonst würde man sich die Füße verbrennen. Ein paar Einheimische gingen Barfuß außerhalb dieser feuchten Sandbereiche. Niels meinte die haben Lederfüße. Da ich meinen größeren Fotoapparat mit dabei hatte, meinte Niels dass ich damit lieber nicht alleine an den Strand gehen soll. Da wäre der kleine Fotoapparat schon besser. Solange ich aber mit ihm in der Gruppe unterwegs bin, wäre es sicher. Andererseits hat er wiederum erzählt das Brasilien nicht so kriminell ist wie es immer hingestellt wird. Er ist in den 52 Jahren in denen er hier wohnt noch nie überfallen worden. Er sagt aber auch dass man nicht unbedingt mit Schmuck behangen durch die Straßen gehen sollte. Ich habe schon gar keinen Schmuck mitgenommen und noch nicht mal eine Kette mit auf die Reise genommen. Man muss es ja nicht herausfordern. Jetzt geht es aber langsam wieder zurück ins Hotel Augustus Copacabana. Wenn man die Straße vom Hotel aus gerade aus weitergeht gelangt man nach zwei oder drei Häuserblocks genau an den Strand der Copacabana. Im Hotel angekommen falle ich abends todmüde ins Bett, nachdem die Nacht vorher durchgeflogen wurde. Es endet ein Tag voller neuer Eindrücke. Die Zeitverschiebung von Deutschland nach Sao Paulo war minus 3 Stunden. Auch in Rio gibt es die Sommerzeit, wo die Uhren eine Stunde vorgestellt werden. Rio ist trotz der Bebauung eine grüne Stadt, überall stehen zwischen den Gebäuden Bäume. Postkarten gibt es überall zu kaufen, jedoch keine Briefmarken. Diese muss man in der Post kaufen. Das Hotel ist aber bereit die Postkarten entgegenzunehmen. Natürlich gegen Bezahlung.


Der heutige Tag steht laut Programm zur freien Verfügung. Es besteht aber die Möglichkeit einen Ausflug auf den berühmten Corcovado zu buchen, auf dem die Christusstatue steht. Zum einen: Was soll ich den ganzen Tag alleine in Rio unternehmen? Zum anderen wenn man vielleicht nur einmal im Leben nach Rio kommt, dann sollte man auch die einmalige Gelegenheit wahrnehmen und auf den Corcovado (übersetzt: der Bucklige) fahren. Also opfere ich 330 brasilianische Reale – umgerechnet ca. 110 Euro und mache den Ausflug mit. Jola und Andy haben den Ausflug bereits in Deutschland mitgebucht. Um 8:30 Uhr werden wir im Hotel vom Fahrer abgeholt. Die Fahrt geht zur Talstation einer Zahnradbahn, welcher auch wieder aus der Schweiz stammt. Niels sagt, dass man mindestens eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges da sein muss. Da man auch nie weiß wie schnell man durch den Verkehr in Rio kommt, fahren wir deshalb sicherheitshalber um 8:30 Uhr los. Der Zug ist für uns auf 9:40 reserviert. Niels erklärt, dass hier alle Vegetation auf Granituntergrund wächst. Nach starkem Regen saugt sich dann die dünne Erdschicht voll und es kommt häufig zu Erdrutschen. Auch Bäume fallen gelegentlich um, so läuft jeden Morgen jemand die Strecke ab um zu kontrollieren ob die Bahnstrecke befahrbar ist. Wir sind zügig durch den Verkehr gekommen und sind bereits kurz nach 9:00 Uhr an der Bahnstation. Der Vorteil unseren kleinen Reisegruppe mit drei Leuten ist, dass so viel mehr Einzelgespräche mit dem Reiseleiter möglich sind und individuelle Fragen zum Land oder was einem gerade einfällt beantwortet werden können. So kommt einem die Wartezeit auch nicht mehr so lange vor bis wir an der Reihe sind und in die Zahnradbahn steigen können und zum 710 m hohen Corcovado hochfahren. In der Zeit erzählt Niels dass jeder nach 35 Jahren wenn er gearbeitet hat, die volle Rente bekommt. Also 100% des Gehaltes, das er im Schnitt der letzten 10 Jahre verdient hat. Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen zu gleichen Teilen in das Renten System ein. Gesetzlich sind 30 bis 35 Tage Urlaub für alle fest. Die Krankenhausbehandlung ist für alle kostenlos. Niels meinte dass die Arbeiterregierung in den vergangenen Jahren dem Land gut getan hat. Es gibt auch eine Schulpflicht. Die Schulbildung ist kostenlos und jeder kann studieren wenn er will. Niels bestätigt uns auch, dass man in Brasilien als Tourist überall mehr zahlen muss, als die Einheimischen. Selbst Niels der seit 52 Jahren hier lebt und portugiesisch spricht erzählt, dass er immer einen Freund mit seinem Auto in die Werkstatt schickt, weil er mehr bezahlen müsste. Im Augenblick sind in ganz Brasilien Schulferien, so dass viele Familien mit Kindern unterwegs sind. Die Bahn fährt steil nach oben durch Regenwald, auch das ist typisch für Rio, Regenwald mitten in der Stadt. Nachts hat es etwas geregnet, deshalb ist es ziemlich neblig, wo dass wir keine klare Sicht haben. Sonst hätte man von oben eine schöne Aussicht gehabt und hätte den Zuckerhut auch noch mal aus dieser Perspektive gesehen. Aber man kann nicht alles haben. Oben angekommen fahren wir das letzte Stück mit einem Aufzug hoch. Dann stehen wir auch schon hinter der Christusstatue. Unter uns der Regenwald – im Nationalpark Floresta da Tijuca und die Großstadt Rio, von der wir leider wegen den dichten Wolken nichts sehen können. Dafür haben wir einen freien Blick auf die Christusstatue, was auch nicht alle Touristen haben, da manchmal die Wolken bis zum Sockel der Statue reichen und somit diese völlig in Wolken versinkt. Die Christusstatue selbst wurde an Ort und Stelle direkt oben auf dem Berg erbaut aus lauter einzelnen kleinen Granitsteinchen Stück für Stück zusammengesetzt wie ein Mosaik. Die Granitsteinchen wurden alle einzeln geschliffen. Die Statue ist 38 m hoch. Der Bau ist eines der 7 Weltwunder. Die Statue ist innen hohl. Im Sockel der Statue befindet sich auf der Rückseite eine kleine Kapelle. Niels sagt wir sollen uns einen Augenblick in diese setzten. Man spürt dann welche Energie von der Statue ausstrahlt, die man dann auftanken kann. Jola und Andy kosten noch einen frisch gepressten Mangosaft, bevor wir uns wieder in die Schlange einreihen bis wir in die Bahn einsteigen können. Unser Fahrer muss bereits um 13 Uhr wieder an einem Hotel andere Gäste abholen. Da wir jedoch länger warten müssen bis wir mit einem Zug nach unten kommen, wird unser Fahrer wohl seinen Termin verspätet wahrnehmen können. Niels hat uns erzählt, dass Hilde angeboten hat uns zurück zum Hotel zu fahren und wir unseren Fahrer dann wegschicken können wenn wir am Museum angekommen sind. Niels hat erklärt, dass der gebuchte Ausflug normalerweise 4 Stunden dauert und dann Schluss ist, aber wir bekommen noch eine Zugabe. Trotz Zeitdruck fährt uns der Fahrer noch durch den Stadtteil Lablon. Dort wohnen die besonders Vermögenden. In Rio sind große Shopping Malls nicht üblich. Es gibt hier nur insgesamt ca. 5 Stück. In Lablon ist eines davon. Lablon hat auch seinen eigenen Strandabschnitt. Die Strandabschnitte sind in Rio durchnummeriert. Wenn jemand ein Taxi bestellt, dann kann er das Taxi z.B. zum Strandabschnitt Nr. 11 bestellen. Der Taxifahrer weiß dann auch gleich ob er zum reicheren also besseren Strand fahren muss oder zum gewöhnlichen Teil. Der Fahrer hat noch so viel Geduld mit uns, dass er bis zum Ende des Strandes fährt wo wir auch noch einen ganz kurzen Fotostopp einlegen, bevor er uns zum Edelsteinmuseum fährt. Dort setzt er uns ab und fährt zu seinem nächsten Termin. Die Ausstellung an Edelsteinen ist schon sehr beeindruckend. Hilde kommt hinzu und erklärt die einzelnen Ausstellungsstücke. Auch das nachgebaute Modell einer Edelsteinmiene ist zu sehen, sowie Nester wie die Edelsteine im Gestein aussehen. Jetzt lädt uns Hilde noch zu einem echt brasilianischen Caipirinha ein. Ich muss sagen er hat Klasse geschmeckt mit frischen Limonen. In Venezuela hatte ich einen Caipirinha getrunken, der war mir zu bitter, danach habe ich keinen mehr getrunken. Aber der brasilianische schmeckte wirklich richtig frisch uns gar nicht zu bitter. Es soll hier in Brasilien auch ein ausgezeichnetes Bier geben. Jola und Andy haben dies bestätigt. Sie haben am Vorabend noch eines in einer Bar getrunken. Hilde hat uns natürlich nicht ohne Eigennutz so gut erklärt und mit dem Getränk versorgt, sie hätte natürlich gerne das eine oder andere Schmuckstück verkauft. Sie ist hier die Chefin des Ladens. Aber ich sagte zu ihr (sie spricht Deutsch) dass ich mir da erst eine andere Arbeit suchen muss. Bei Jola und Andy war sie hartnäckiger, aber auch da hatte sie keinen Erfolg. Niels meinte dass wir uns jetzt in aller Ruhe den Strand anschauen sollen und uns dann zum Hotel fahren lassen sollen. Der Strand hier in dieser vornehmen Gegend soll wieder anders sein als der bei uns am Hotel. Niels verabschiedete sich von uns und wir standen hier mit Hilde die uns sagte wenn wir zurückkommen sollen wir am Eingang zur Dame sagen dass wir das Auto zum Augustus Hotel möchten. Sie hat der Frau vorher Anweisungen gegeben. Vorher fragte sie noch ob jemand von uns Englisch spricht, denn das wäre hilfreich, da die Dame am Eingangsbereich Englisch spricht. Der Strand war nicht weit entfernt, man musste nur ein Stück der Straße folgen. Für uns war der Strand aber nichts Besonderes. Der Sand sah genauso aus wie an der Copacabana und in der Badehose sehen die Menschen auch nicht anders aus. Niels hat aber vorher gemeint, dieser Strand wäre sauberer als der andere. Wir gehen also wieder zurück zum Edelsteinladen. Der Dame im Eingang erkläre ich dass wir das Auto zum Augustus Hotel möchten. Sie sagt es würde in wenigen Minuten kommen. Sie fragte wo denn genau unser Hotel wäre, da es vier Augustus Hotels gibt. Auf der Hotelkarte stand die Adresse des Hotels, so dass dies auch geklärt werden konnte. Tatsächlich tauchte nach wenigen Minuten ein Fahrer auf der uns mit Privat PKW ins Hotel fuhr. Es war schon ein Erlebnis mit Chauffeur ins Hotel gebracht zu werden, auch dies wäre bei einer großen Reisegruppe nicht denkbar gewesen. Im Hotel angekommen beschlossen wir in einem Kilorestaurant essen zu gehen. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zu dem Restaurant welches uns Niels am Tag zuvor empfohlen hatte. Es war nur eine Straße um die Ecke. Das Essen dort war tatsächlich sehr gut. Am Tag zuvor hat Jola den Wunsch geäußert an einer Sambashow teilnehmen zu wollen. Niels bot sich an dies zu organisieren. Er schlug vor dass wir mit dem Taxi dorthin fahren und den Eintritt dort können wir mit Kreditkarte zahlen. In. Brasilien sind Taxis relativ billig. Niels meint es kommt uns billiger als wenn wir den Busfahrer beauftragen. Da es eine einzigartige Gelegenheit ist eine original brasilianische Sambashow zu sehen und wo sonst wenn nicht in  Rio, entschließe ich mich dazu mitzukommen. Es wurde verabredet dass uns Niels um 21:30 Uhr im Hotel abholt. Die Zeit bis dahin nutze ich mir Notizen zu machen. In einer Broschüre auf dem Hotelzimmer – der Text dort ist auch in Englisch abgedruckt – lese ich, das dieses Jahr Rio seine 450 Jahrfeier hat. Niels erklärte später dass diese am 20. Januar ist. Ein Feiertag in Rio, der Tag des heiligen Sebastian. Niels hat wenn er arbeitet eine Wohnung in Rio, ansonsten wohnt er in Metropolis. Er hat erzählt, dass dort sehr viele Deutsche wohnen. Auch Hilde wohnt dort. Ihre Vorfahren kamen aus Deutschland mit dem Schiff und waren unterwegs nach Australien. Sie wurden auf dem Schiff schlecht behandelt. Der damalige Regent in Brasilien bekam dies mit und bot allen die hierbleiben ein Stück Land an. Es waren überwiegend Handwerker die in Brasilien gefragt waren. Dies ist der Grund warum in Metropolis so viele Deutsche wohnen. Pünktlich um 21:30 Uhr treffen wir Nils in der Hotellobby um mit einem Taxi zum Plataforma – der Sambashow zu fahren. Das erste Taxi welches vor dem Hotel auftaucht lehnt Niels ab, da er meint es wäre für uns alle vier zu klein. In das zweite Taxi steigen wir ein. Niels erklärt, das hier in Brasilien niemand sauer darüber ist, anders als in Deutschland wo man die Taxireihenfolge einhalten muss. Vorne kann man das Taxameter sehen auf dem der bisherige Fahrpreis steht. Wegen einer minimalen Preiserhöhung, die stattgefunden hat, hat der Fahrer eine Tabelle dabei auf der er dann den endgültigen Fahrpreis ablesen kann. Diesen rundet man auf volle Real auf. Die Hinfahrt hat 15 Real gekostet. Die Fahrt selbst hat ca. 10 Minuten gedauert. Die für uns reservierten Eintrittskarten, welche Niels für uns vorbestellt hat, liegen an der Kasse bereit. Mit Kreditkarte wird der Betrag von 160 Real gezahlt. Das Platoforma ist die einzige Sambashow in der gesamten Stadt. Es findet jeden Tag eine Show statt, außer sonntags. Nachdem uns Niels die besten Plätze gezeigt hat, trinken wir für 25 Real einen Caipirinha (kleines Glas). Dieser schmeckt bitterer als der am Nachmittag von Hilde, das liegt aber auch daran, dass hier wesentlich mehr Alkohol drin ist. Bis zum Beginn der Show erklärt uns Niels noch, dass die Einwohner von Rio Cariocas genannt werden. Der Begriff ist aus der Indianersprache und bedeutet übersetzt weiße Hütte. Als die Weißen hier ins Land kamen bauten sie sich kleine Hütten, deshalb wurden die Einwohner so genannt. In Rio ist es üblich wenn man einen Bekannten trifft, mit ihm eine Tasse Kaffee zu trinken. Wenn am Tag sehr viele Bekannte getroffen werden würden die Leute Herzrasen bekommen bei so viel Kaffee – zudem der Kaffee in Brasilien anders gebrannt ist und stärker ist. Aus diesem Grund hat es sich eingebürgert einen Carioca zu trinken. Dabei handelt es sich um eine kleine Espressotasse mit normalem Filterkaffee, der mit Wasser vermischt ist. Sich wie in Deutschland in ein Café mit einem Stück Kuchen zu setzen ist hier nicht üblich. Die Sambashow beginnt um 22:00 Uhr und ist eine Sammlung von verschiedenen brasilianischen Folkloretänzen. Besonders beeindruckend sind die aufwendig gearbeiteten bunten Kostüme. Die Show ist wirklich sehenswert und diese sollte man nicht verpassen, wenn man in Rio ist. Um 23:30 Uhr ist die Show wieder zu Ende und wir begeben uns nach draußen wo schon eine Reihe Taxis warten. Niels fragt nach dem Fahrpreis zu unserem Hotel. Jedes der dort wartenden Taxis verlangt 30 Real, dies ist der doppelte Preis von unserer Herfahrt, deshalb meint Niels dass wir da nicht mitfahren. Auf seinem Handy hat er eine Taxi App (geht über Uber – ein weltweit agierendes Unternehmen), mit der er ein Taxi ordert. Dieses ist bereits nach zwei Minuten da. Zu unserem Erstaunen war es genau das kleine Taxi in welches Niels vor unserem Hotel nicht einsteigen wollte. Er meinte in Rio gibt es tausende von Taxis, wir sind in einer Großstadt und welch ein Zufall, dass es genau dieser Fahrer ist, den wir zum zweiten Mal sehen. Jedenfalls steigen wir diesmal bei ihm ein, der Fahrer trägt es mit Humor. Nach 10 Minuten sind wir auch wieder im Hotel und zahlen auch nur 15 Real anstatt 30. Auf der Hin- und auf der Rückfahrt sehen wir vom Taxi aus die Christusstatue auch noch beleuchtet.


Sowohl Rio als auch Sao Paulo haben zwei Flughäfen. Jeweils einen großen – von dem auch die internationalen Flüge starten – und einen kleinen. Beim Flug hierher war ich sowohl in Sao Paulo als auch in Rio auf dem großen Flughafen gelandet. Eigenartigerweise wurde unsere „große Reisegruppe“, so gebucht dass Jola und Andy vom großen Flughafen aus starten und ich vom kleinen. Alle müssen wir in Sao Paulo umsteigen, doch Jola und Andy auf dem großen Flughafen in Sao Paulo und ich auf dem kleinen. Also werden wir uns erst in Iguacu wieder treffen. Jola und Andy werden früh bereits um 9:00 Uhr im Hotel abgeholt und ich erst um 11:00 Uhr. Aber damit wir gemeinsam Niels sein Trinkgeld überreichen können, treffen wir uns 10 Minuten vor 9 in der Lobby. Um 10:45 Uhr ist Niels dann auch wieder zurück um mich abzuholen. Er meinte dass ganz schön viel Verkehr war und es sehr langsam voranging. Der Fahrer hat einen normalen PKW dabei. Ein letztes Mal geht es am Strand vorbei, auch der Zuckerhut und die Christusstatue bekommen noch einen letzten Blick zugeworfen, bevor wir nach kurzer Zeit den Flughafen erreichen. Niels erklärt, dass dieser zwar kleiner ist als der andere, aber dass hier mehr Passagiere abgefertigt werden als auf dem großen. Vom Reiseveranstalter habe ich keinerlei Informationen zu den einzelnen Inlandsflügen erhalten. Lediglich die Reiseleiter haben die Information bekommen mit welchen Flug zu welcher Uhrzeit jeder fliegt. Es gibt auch keine Flugtickets, alles ist bei den Fluggesellschaften elektronisch hinterlegt. Niels begleitet mich noch zum Check In Schalter und regelt für mich das einchecken, da ich kein portugiesisch kann. Die Vorlage des Reisepasses genügt um einchecken zu können. Ich fliege ich um 12:47 Uhr nach Sao Paulo mit GOL. Boarding Time ist um 12:10 Uhr. Das Gate steht beim Check In noch nicht fest. Es dauert auch noch eine ganze Weile bis an der Tafel das Abfluggate angezeigt wurde. Bis zum Boarding sind noch 30 Minuten Zeit. Laut der Boarding Card werde ich um 19:00 Uhr in Iguazu ankommen. Niels hat mir mitgeteilt, dass er festgestellt hat, dass um 10:00 Uhr ein Direktflug nach Iguazu gegangen ist. Diese Info gab er mir mit, da er es merkwürdig fand, dass wir erstens getrennt wurden und zweitens einen Flug mit umsteigen bekamen. Jola und Andy kommen bereits um 17:00 Uhr in Iguazu an. Um ca. 13:45 Uhr komme ich in Sao Paulo auf Gate 10 an. Um 16:15 Uhr ist mein Weiterflug nur 1 Gate weiter auf  Gate 11. Ich wundere mich, dass auf der Flugtafel als Flugziel Curitiba stand, wo ich doch nach Iguazu fliege und auf meiner Bordkarte auch Iguazu stand. Am Gate standen zwar irgendwelche Informationen, jedoch nur in Portugiesisch. Sonst wurde alles noch auf Englisch mitgeteilt, diese Info jedoch nicht. Da aber die Flugnummer stimmte, stieg ich in das Flugzeug ein mit dem Flugziel Curitiba. Die Durchsagen im Flugzeug wo die Gäste begrüßt wurden, kamen dann erfreulicherweise zusätzlich noch in Englisch. Hier war auch von Iguazu die Rede, also musste ich wohl im richtigen Flieger sitzen. Nach bereits 40 Minuten Flugzeit sind wir wieder gelandet. Ich dachte mir dass dies nicht Iguazu sein kann, da ich ja erst um 19:00 Uhr ankommen soll. Es kam dann auch auf Englisch die Durchsage, dass Fluggäste nach Iguazu sitzen bleiben können. Da auch noch ein paar andere Fluggäste sitzen blieben, bin ich auch nicht ausgestiegen. Nachdem eine Zeitlang vergangen ist, kam wieder eine Durchsage. Diesmal jedoch nur auf Portugiesisch. Aber nach dem nun die restlichen Fluggäste ausgestiegen sind, bin ich mit ausgestiegen. Draußen wurden wir in einem Bus zwei Flugzeuge weiter gefahren und alle stiegen nun in dieses Flugzeug ein, also bin ich mit eingestiegen. Drinnen war die gleiche Besatzung wie im vorherigen Flugzeug. Wieder verging eine ganze Weile, dann stiegen weitere Fluggäste ein bis die Maschine voll war. Mittlerweile war ich schon leicht genervt, dass man wegen einem relativ kurzen Flug ewig in irgendwelchen Flugzeugen warten muss oder in Flughäfen und dann keinerlei Informationen erhalten hat, dass noch eine Zwischenlandung ansteht und man auch noch das Flugzeug wechseln muss. Dann war ungewöhnlich dass nicht das Endflugziel angeschrieben war, sondern nur das Ziel der Zwischenlandung auf der Flugtafel stand. Für einen Fremden der nicht die Sprache spricht und keine Fluginformationen vorliegen hat ist dies schon sehr nervig. An Bord befanden sich anscheinend außer mir nur Einheimische. Nach ca. 1 Stunde weiterer Flugzeit sind wir um 19:20 Uhr in Foz de Iguazu gelandet. Während des Fluges war unter uns ein Gewitter. Hier bot sich der absolute Kontrast zu Rio de Janeiro. Statt Großstadt Wildnis um uns herum. Kein Bus der einen vom Flugzeug abholt. Zu Fuß geht es auf markierten Wegen in die Halle, wo ein großes und ein kleines Kofferband vorhanden sind. Von Rio nach Iguazu gab es keine Zeitumstellung. Draußen standen insgesamt ganze 3 Flugzeuge. Der Koffer kommt relativ schnell und draußen wurde ich auch gleich von Antonio unserem neuen Reiseleiter in Empfang genommen. Er fuhr mich direkt zum Hotel und gab mir unterwegs noch die nötigsten Informationen was die Planungen für den nächsten Tag betraf. Bei unserer Ankunft hat es geregnet, es muss ein heftiges Gewitter gewesen sein, wie Antonio berichtet. Das Hotel Viale macht einen modernen gepflegten Eindruck. Auch die Zimmer sind modern ausgestattet. Nachdem ich den ganzen Tag in Flugzeugen und auf Flughäfen verbracht habe, habe ich erst mal Hunger und gehe deshalb ins Restaurant im Hotel. Dort treffe ich Jola und Andy. Auch sie hatten eine Geschichte zu erzählen. Bei ihnen wurde in Sao Paulo ständig das Abfluggate geändert. Kurz vor der Boardingtime stand der Flug noch am Gate angeschrieben und plötzlich wechselte die Anzeige und ein anderer Flug stand dort angeschrieben. Da es bereits Zeit zum einstigen war und sie nicht wussten zu welchem Gate sie nun mussten fragten sie jemanden von der Fluggesellschaft der gerade vorbeikam. Es stellte sich heraus dass es der Pilot oder Copilot war der ebenfalls sein Flugzeug suchte. Er nahm die beiden mit und so gelangten sie dann ins Flugzeug wo die anderen Gäste bereits saßen. Zum Abendessen bestelle ich ein Rindersteak, als Vorspeise gibt es Salat und als  Nachspeise Mouse mit Fruchtsoße für 50 Real inclusive Getränk.


Heute wird früh um halb sechs aufgestanden um das Frühstücksbuffet in aller Ruhe genießen zu können, denn um 8:00 Uhr ist bereits Abfahrt nach Argentinien. Wir wollen mit die ersten sein die im Nationalpark Iguacu unterwegs sind um lange Warteschlangen zu vermeiden. Auf der Fahrt erklärt Antonio dass Foz Mündung heißt. Foz de Iguasu also die Mündung des Flusses Iguasu übersetzt heißt. Der Iguasu fließt in den Paraná. Zunächst passieren wir die Argentinische Grenzkontrolle um durch den subtropischen Regenwald zum Nationalpark zu gelangen. Antonio unser Reisleiter erklärt das hier im subtropischen Klima die Vegetation niedriger ist als im tropischen Amazonas Gebiet wo die Bäume über 60 Meter hoch werden. Hier gibt es auch einen Winter, dieser ist im Juli und nur ganz kurz, da können die Temperaturen schon auf null Grad fallen. In regelmäßigen Abständen kommen Bodenwellen auf den Straßen, damit die Autos langsam fahren müssen um keine Tiere zu überfahren. Zusätzlich sind noch Warnschilder aufgestellt, manchmal mit Gürteltieren, ein anderes Mal mit Nasenbären. Nach dem Eintritt in den Nationalpark geht es mit einer langsam fahrenden Bahn zu den Ausgangspunkten für Fußwege. Antonio erklärt dass es bei starkem Regen zu großen Überschwemmungen kommt. Das Wasser muss alles überflutet haben. Wir haben auch Stücke einer Brücke  gesehen, die von den Fluten weggerissen wurde. Auf Stegen aus Metallgittern mit Geländer gehen wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt um die Wasserfälle aus allen Perspektiven sehen zu können. Insgesamt laufen wir heute ca. 9 km. Immer wieder neu ist man von den gigantischen Wassermassen beeindruckt. Die Wasserfälle von Iguacu sind weitaus größer als die Niagarafälle. Jeder Blickwinkel ergibt wieder ein neues Bild. An verschiedenen Stellen stromern Nasenbären herum. Diese sollen nicht gefüttert werden, damit sie nicht aggressiv werden und die Menschen beim Betteln nach Futter nicht verletzen. Ein Baum, am Stamm mit vielen Früchten ist laut Antonio eine wilde Feige. Diese ist nicht essbar. Echte Feigen wachsen am Stiel und nicht am Stamm. Gegen Mittag leisten wir uns noch eine Bootsfahrt. Wenn man wahrscheinlich ein einziges Mal hier ist, dann muss man die Gelegenheit nutzen, auch wenn die Bootsfahrt 330 Real gekostet hat. Ich habe früh gleich meinen Bikini angezogen, so dass ich vor dem Einsteigen ins Boot meine Kleidung ausziehen kann. Wir bekommen einen wasserdichten Sack ausgehändigt in dem wir die Kleidung trocken verstauen können und Schwimmwesten angelegt. Dann geht die Fahrt los, zunächst wird noch langsam an die Wasserfälle herangefahren, so dass man auch Fotos machen kann. Anschließend kommt das Kommando, dass alle Fotoapparate in den Sack verstaut werden sollen. Jetzt fährt der Kapitän mit rasender Geschwindigkeit auf die Wasserfälle zu. Er fährt dabei mit dem Boot so dicht an den Wasserfall heran und an ihm vorbei, dass eine Dusche nichts dagegen ist. Vor lauter Wasser kann ich nichts mehr sehen. Das gleiche noch mal beim nächsten Wasserfall. Dann geht es in voller Fahrt den Fluss hinunter, bis wir nach einiger Zeit eine Anlegestelle erreichen. Hier besteht die Möglichkeit sich umzuziehen. Es muss ein ganzes Stück auf Stufen bergauf gelaufen werden, bis als nächstes ein Platz erreicht wird an dem man auf einem offenen LKW mit Sitzplätzen durch den Dschungel gefahren wird. Ein Ranger erklärt auf Spanisch und Englisch den Nationalpark. Er erklärt dass der Park mit den Parks in Paraguay und Brasilien zusammenhängt. Er zeigt uns die höchste Baumart die hier wächst und jetzt stark geschützt ist, da sie viel für die Möbelindustrie verwendet wurde und daher selten geworden ist. Mit dem englischen Begriff konnte ich jedoch nichts anfangen. Im Park soll es ca. 15 Jaguare und Pumas geben, das weiß man daher weil überall Fotofallen aufgestellt wurden. Mehr geht auch nicht in dem Park, da sie sich viel bewegen und daher ein großes Gebiet brauchen um herumstreifen zu können, erklärt der Ranger. Das Fellmuster ist wie ein Fingerabdruck und so wissen die Ranger anhand der Fotos genau welches Tier sich wo bewegt und Junge hat. Es gibt 3 giftige Schlangenarten: Klapperschlange, Vipern und Korallenschlange. Heute sehen wir aufgrund der Hitze keine Tiere, außer ein paar Schmetterlingen. Gelbe Schmetterlinge haben wir viele gesehen. Diese Art liebt die Wärme. Alle anderen sind eher da anzutreffen wo es feucht ist oder schlammig. Der Nationalpark hier war der erste in Argentinien, wurde uns erzählt. Nach einer ca. Viertelstündigen Fahrt durch den Regenwald erreichen wir den ersten Haltepunkt an dem Antonio auf uns wartet und an dem wir aussteigen. Wir begeben uns zum Parkausgang wo die Fahrt zurück zum Grenzübergang nach Brasilien geht.  Im Nationalpark gibt es auf Argentinischer Seite nur ein Hotel das Sheraton und ebenso nur eines auf Brasilianischer Seite das Hotel Cataratas. Antonio fährt uns noch zu einer Tankstelle wo wir unseren Getränkevorrat auffüllen können. So gegen 15:00 Uhr sind wir wieder im Hotel. Antonios Vorfahren sind aus Deutschland eingewandert, daher spricht er Deutsch, weil die Sprache weitervermittelt wurde. Ihm hilft dies jetzt, so dass er als Reiseleiter arbeiten kann. Jetzt haben wir Freizeit und es besteht die Gelegenheit den Swimming Pool des Hotels zu nutzen. Am späten Nachmittag zieht wieder ein Gewitter auf mit kräftigen Regenschauern, was aber nicht weiter stört, da ich dann die Zeit nutze um mich zu duschen. Um 19:15 verabreden wir uns alle drei zum Abendessen. Heute wird als Menü angeboten: tropischer Salat, Rinderfiletsteak mit Reis und Gemüse und als Nachspeise Mousse mit tropischer Fruchtsoße. Mit einem Getränk zusammen kostet es wieder 50 Real, dies ist hier für das Tagesmenü der Standardpreis. Das Essen im Hotel schmeckt, deshalb bleiben wir auch hier zum Essen. Es ist uns aufgefallen, dass in Brasilien nur wenige Menschen rauchen, was Antonio bestätigt.


Zum Frühstück wird heute Tapioca probiert. Ein Fladen aus Maniokmehl, gefüllt mit Tomaten, Schinken, Speck usw. oder süß zubereitet mit Schokoladenfüllung, Kokosraspeln etc.  Wir probieren beides.  Heute bleiben wir auf der brasilianischen Seite. Antonio holt uns um 8:30 Uhr am Hotel ab. Zuerst fahren wir zum Flughafen um schon mal unsere Bordkarten zu holen, damit wir keine 2 Stunden vor Abflug da sein müssen, da der Flug bereits um 5:20 Uhr geht. Wir erfahren dass wir in Brasilia noch mal umsteigen müssen Dort haben wir jedoch nur kurz Aufenthalt und fliegen bereits um 9:56 Uhr weiter. Diesmal ist der Flug jedoch besser organisiert und wir landen laut Angaben bereits um 11:00 Uhr in Manaus. Allerdings kommt Antonio nicht mit dem Automaten klar an dem die Bordkarten ausgedruckt werden, so holt er eine Angestellte zu Hilfe. Wenn er mit portugiesisch Kenntnissen an dem Automaten nicht klarkommt, wie sollen wir Fremde dann erst klarkommen. Wir haben uns entschieden uns einen Hubschrauberflug über die Wasserfälle zu leisten. Der Flug kostet 315 Real. Man kann mit Kreditkarte bezahlen. So fährt uns Antonio zum Hubschrauberstartpunkt. Vom Hubschrauber aus hat man einen Gesamtüberblick über die Größe der Wasserfälle. Da man hierher ja nicht so schnell wieder her kommt, will ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Es ist ein ziemlich moderner Hubschrauber und erstaunlicherweise ist er ziemlich leise. Es ist auch nicht nötig Kopfhörer  aufzusetzen, wie ich es von anderen Hubschrauberflügen her kenne. Wieder sicher gelandet hat man noch die Gelegenheit ein Video und Fotos vom Flug zu kaufen. Mit dabei sind 100 Fotoaufnahmen vom Iguacu und 10 Videoclips. Jetzt geht es wieder in den Nationalpark Iguacu, jedoch heute auf der brasilianischen Seite. Heute legen wir zu Fuß kürzere Strecken zurück als gestern. Nachdem wir den Eingang des Nationalparks passiert haben, warten wir bis uns Antonio mit dem Auto abholt. Zunächst geht es ca. 10 km durch den Regenwald bis der Fußpfad mit den verschiedenen Aussichtspunkten erreicht wird. Auch hier spazieren Nasenbären herum. Gestern hatten wir überwiegend Einzel Ansichten von den Wasserfällen. Heute hingegen hatte man mehrheitlich Panoramaansichten. Das besondere war dass sich an vielen Stellen das Licht brach und vor den Wasserfällen schöne Regenbögen zu sehen waren. Auf dem einen Pfad konnte man so dicht an den Wasserfall laufen dass man klatschnass zurückkam. Durch die tosenden Wassermassen brauchte man gar nicht so dicht hinzugehen um Nass zu werden. Das Wasser spritzte weit in die Höhe und auch in die Breite. Quer zu den Wasserfällen. Am Ende des Fußpfades fuhren wir mit einem Aufzug hoch wo wir noch mal einen fantastischen Überblick über die Wasserfälle hatten und vor uns spannte sich ein wunderschöner Regenbogen. Mit dem Auto ging es wieder zurück. An einem Souvenirladen haben wir uns auf dem Rückweg zum Hotel noch mit Getränken eingedeckt. Um ca. 13:00 Uhr waren wir wieder im Hotel. Den Nachmittag haben wir am Swimming Pool verbracht. Gegen Abend hieß es Koffer umpacken. Denn zum Amazonascamp dürfen wir laut Beschreibung nur ein kleines Gepäckstück mitnehmen. In den Reiseunterlagen war von 5 kg die Rede. Wir haben beschlossen das nötigste in eine Tasche zu packen und diese im Koffer oben auf zu legen, so dass wir in Manaus dann den Koffer mal kurz aufmachen und die Taschen herausnehmen können. Der Koffer soll dann aufbewahrt werden. Die Nacht wird ziemlich kurz werden, da wir bereits um 4:30 Uhr zum Flughafen gebracht werden. Abends essen wir wieder im Hotel. Um in die Stadt zu fahren müssten wir ein Taxi nehmen und da das Essen im Hotel schmeckt, können wir auch hier essen. Wieder gibt es Salat als Vorspeise, Beef, Kartoffel, Reis und als Nachspeise Rasberry Mouse.


Heute müssen wir bereits um 3:30 Uhr aufstehen. Ohne Frühstück werden wir um 4:30 Uhr am Hotel abgeholt und zum Flughafen gefahren. Antonio meinte einen Tag vorher, dass man zwar im Hotel ein Essenspaket bestellen könne, dies aber selbst bezahlen muss. Antonio hilft uns bei der Kofferaufgabe und zeigt uns noch wo es zu den Gates geht, bevor er sich verabschiedet. Wenige Minuten später ist auch schon Boarding. Wieder haben wir eine Zwischenlandung in Curitiba, bevor wir nach Brasilia weiterfliegen. In Brasilia ist der Weiterflug am gleichen Gate 10, an dem wir gekommen sind, nur eine Stunde später. Da das Boarding jedoch bereits im Voraus stattfindet bleibt gerade noch Zeit zur Toilette zu gehen und eine Kleinigkeit zum Essen zu kaufen. Bei Mc. Donalds gelingt es uns, den dort nur portugiesisch sprechenden Angestellten erst nach einer Weile zu verklickern, dass wir ein Croissant wollen. Dieses war winzig klein und hat gerade den gröbsten Hunger gestillt. Diesmal geht der Flug mit 2 Stunden 50 Minuten bis Manaus durch. Wir sollten um 11:00 Uhr landen, waren aber eine halbe Stunde früher dran. Die Uhr wurde zwei Stunden zurückgestellt. Der Flug war mit der Fluggesellschaft GOL. Bei dieser Fluggesellschaft gibt es während des Fluges nur einen Becher Wasser. Alle anderen Getränke oder Essen müssen bezahlt werden. GOL hat auch keine Monitore im Flugzeug von denen man Flugdaten ablesen kann. Am Ausgang wurden wir von einem älteren Herrn mit Hut erwartet der aussah wie aus einem Indiana Jones Film. Er erklärte, dass er uns zum Amazon Village bringt. Er führt uns zu einem Kleinbus, mit dem wir ca. 45 Minuten durch Manaus – Manaus ist eine Großstadt - fahren bis wir am Bootsanleger ankommen. Am Bootsanleger sind viele kleine Verkaufsstände, aber wirklich appetitlich sieht das dort angebotene Essen nicht aus. Also steigen wir immer noch hungrig in ein kleines Schnellboot. Überraschenderweise können wir unseren gesamten Koffer mitnehmen und nicht wie es in der Ausschreibung hieß nur 5 kg. Dies konnte uns nur recht sein.  Der Fluss Rio Negro ist ziemlich breit. Wir sehen einige Schiffe, auch große Containerschiffe fahren hier. Mit rasantem Tempo geht es im Schnellboot los. Am Meeting oft he Waters, wo der Rio Negro und der Rio Solimoes zusammentreffen, hält der Bootsführer kurz an, damit wir die unterschiedlichen Wasserfarben anschauen können. Offiziell beginnt erst hier der Amazonas. Unser Begleiter erklärt, dass der  Amazonas bis zu seiner Mündung ins Meer 6 Namen hat. Das Wasser des Rio Negro ist dunkel und schimmert fast schwarz, daher sein Name. Das Wasser des Rio Solimoes ist dagegen schlammig braun. Nach einer Weile Fahrt biegen wir in einen Seitenarm ab. Ab und zu sieht man am Ufer kleine Hütten auf Stelzen gebaut. Gelegentlich biegt das Boot noch mal ab, bis wir ca. nach 35 km Fahrt das Amazon Village erreichen. Dort treffen wir auf Claudio unseren dortigen Reiseleiter, der uns die Schlüssel für unsere Hütten gibt. Vorher nehmen wir jedoch die Gelegenheit war für ein Mittagessen. Dieses gibt es dort immer in Buffetform. Es gab Bohnensuppe, Rindergulasch, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Salat, Hackfleisch und Fisch, sowie frische Früchte als Nachspeise. Kaffee und Tee steht immer bereit und kann jederzeit getrunken werden. Das Mittagessen wird für den Ankunftstag mit 30 Real verrechnet, ansonsten ist das Essen im Preis dabei. Man kann sich jederzeit frische Getränke holen, die gesamten Kosten können bei der Abreise insgesamt bezahlt werden. Um ca. 13 Uhr beziehen wir unsere Hütten. Die Wände sind aus Holz. Das Dach aus Palmenblättern. Die Fenster sind mit Fliegennetzen bestückt. Vor den Hütten sind Hängematten. Diese probiere ich gleich mal aus, bevor das Programm weitergeht und lasse die Eindrücke des Amazonas und der Lodge auf mich wirken. Es ist ziemlich ruhig, außer Vogelgezwitscher ist nichts zu hören. Mit den Zimmerschlüsseln haben wir auch ein Päckchen Streichhölzer für die Kerze auf dem Zimmer bekommen. In den Zimmern selbst ist ein spärliches Licht durch eine elektrische Lampe. Ebenso im Badezimmer. Strom ist hier erst kürzlich hergelegt worden. Es gibt auch keine Steckdosen. Um 15:00 Uhr treffen wir uns zusammen mit 6 weiteren Gästen, die über DER gebucht haben zu einer gemeinsamen Bootstour. Gerade als es losgehen soll, regnet es. Wir warten unter dem Dach des Bootsanlegers ca. eine halbe Stunde bis der Regen etwas nachlässt. Mit Regenmontur fahren wir schließlich doch los, der Regen hört aber bald wieder auf. Es geht durch die Kanäle des Amazonas. Das Gebiet hier ist ein Überschwemmungsgebiet. Im Augenblick haben wir ca. 5 Meter Tiefe. Das Wasser ist aber manchmal noch 5 bis 6 Meter höher als im Moment. Bei Trockenheit dagegen, hat uns Claudio erklärt, ist es mit Booten schwierig die Lodge zu erreichen, da das Wasser sehr seicht ist. Dann werden die Gäste auf ganz kleine Boote umgesetzt, trotzdem ist es nicht so einfach, dass die Boote nicht aufsetzten. Die Gäste müssen, dann auch noch ein längeres Stück zu Fuß zurücklegen um die Lodge zu erreichen. Daher kommt auch die Vorgabe, dass nur 5 kg Gepäck mitgenommen werden dürfen und die Koffer in Manaus aufbewahrt werden. Entgegen meinen Erlebnissen in Costa Rica und Venezuela gab es hier am Rio Negro außer ein paar Webervögeln oder anderen Vögeln keine Tiere zu sehen. Claudio erklärt, dass der Rio Negro sehr saures Wasser hat mit einem hohen PH Wert und es hier deshalb nicht so viele Fische gibt wie im anderen Teil des Amazonas. Das Amazonasgebiet selbst ist sehr Artenreich. An vielen Bäumen sehen wir Baumtermitenbauten. Zwischen einem engen Wasserweg und nahe an den Bäumen wird der Motor des Bootes abgestellt und Claudio erklärt, dass wir die Bäume nicht anfassen sollen, da das Moos an den Bäumen Hautausschläge verursacht. Er erklärt auch, dass Piranhas immer zuerst das Gesicht wegfressen wenn jemand ertrinkt. Er hat dies schon selbst gesehen. Später hat er noch die Geschichte dazu erzählt. Er sagt, wenn jemand ertrinkt, dann blutet er aus der Nase, deshalb gehen die Fische zuerst auf das Gesicht. Auch geht hier am Amazonas niemand nackt baden, da es winzig kleine Fische gibt, die von Urin angelockt werden und in die Körperöffnungen eindringen. Sie haben Wiederhaken und können nur operativ entfernt werden. Nach einigen Erklärungen über die Tierwelt des Amazonas fahren wir wieder weiter. Als nächstes besuchen wir eine einheimische Familie, die hier am Amazonas wohnt. Unter anderem gibt es hier die Vorrichtung zu sehen mit der Maniokwurzeln zu Mehl verarbeitet werden. Das Mehl ist sehr blausäurehaltig, deshalb muss der Brei mehrmals gewässert werden, bis die Blausäure heraus ist. Danach kann das Mehl getrocknet werden. Zum Verkauf werden von der Familie einige handgearbeitete Artikel zum relativ günstigen Preis angeboten. Blasrohre, Ketten, Bilder, Masken usw. können erworben werden. Die verschiedenen Früchte, die bei der Familie neben dem Wohngebäude wachsen werden ebenfalls  von Claudio erklärt. Darunter ist eine braune Frucht, deren Kerne werden zerstampft und verarbeitet. Später beim Abendessen bekommen wir eine Nachspeise die aus dieser Frucht hergestellt wurde. Sie schmeckte sehr erfrischend. An der Wand, unter der Decke der Überdachung bei der Familie ist eine getrocknete riesige Haut einer Anakonda gespannt. Nach dem Besuch der Familie geht es nun auf einem Dschungelpfad zu Fuß zurück ins Village. Um 19:00 Uhr gibt es Abendessenbuffet. Es gibt Rindfleisch, Rinderzunge, Gemüse, Reis, Kartoffeln, Salat etc. Als Nachspeise Obst und die Nachspeise aus der braunen Frucht. Unser Programm für heute ist aber noch nicht vorbei. Direkt nach dem Abendessen geht es um 19:45 Uhr wieder mit dem Boot raus um nachts Kaimane zu suchen. Bevor wir ins Boot einsteigen sitzt bereits ein Frosch auf einem Sitz im Boot. Vorne im Boot hat ein Einheimischer mit einer Taschenlampe die Gegend abgeleuchtet, denn bei Kaimanen sieht man die Augen rot reflektieren wenn sie angestrahlt werden. Es war lange kein Kaiman zu sehen. Als unser Scout dann doch einen entdeckte und holen wollte, hörte man ein lautes pflatschen und der Kaiman war weg. Schließlich gelang es dem Späher doch noch einen Kaiman zu finden und zu fangen. Dieser wurde im Boot herumgereicht. Jeder durfte ihn mal in die Hand nehmen. Beim Halten muss man seitlich etwas andrücken. Wir bekamen auch sein Gebiss erklärt und gezeigt, sowie erklärt, dass über den Augen nochmal ein extra Lid sitzt damit er auch unter Wasser sehen kann. Nach ca. 2 Stunden waren wir wieder in der Lodge. Bei Jola und Andy musste  anschließend zur Desinfektion und reinen Vorbeugung ein polnischer Schnaps getrunken werden, wie sie es nennen. Ich sollte ihnen dabei helfen.


Früh um 6 Uhr werden wir durch Lärm geweckt. Es hört sich an als ob irgendwo ein Rasierapparat oder ein Rasenmäher brummt. Es waren aber Zikaden, die jeden früh um 6:00 Uhr ihr Bestes geben. Um 8:00 Uhr gab es ein reichhaltiges Frühstücksbüffet. Anschließend um 9:00 Uhr brechen wir zu einer Dschungelwanderung auf. Mit langer Hose, festen Schuhen und einem Mittel gegen Moskitos in der Tasche geht es in den Dschungel. Die Wanderung dauert 2 Stunden. Es ist schwül warm. Claudio erklärt die verschiedenen Bäume und Pflanzen. So bekamen wir eine Pflanze gezeigt die gegen Malaria hilft und die Leber schützt. Diese soll gallbitter schmecken aber wirkungsvoll sein. Weiter gibt es einen Baum aus dem Gummisaft fließt wenn er eingeritzt wird. Aus ihm wurden früher die Kaugummis hergestellt. Ein ähnlicher Baum mit dem gleich aussehenden Gummisaft wird für Pfeilgift verwendet und ist ähnlich wie das Curare, welches vom Pfeilgiftfrosch gewonnen wird. Ein Laie könnte die zwei Bäume leicht verwechseln. Mehrmals sahen wir Wasser Lianen, von denen man den Saft trinken kann. Claudio zeigt uns auch verschiedene Arten von Baumtermiten. Riesenameisen, welche ganz fies beißen können, sehen wir ebenso. In einigen Erdlöchern an denen wir nach und nach vorbeikommen hausen Vogelspinnen. Claudio versucht sie mit einer dünnen Rute herauszulocken. Bei den ersten Erdlöchern schlägt dieser Versuch fehl und wir bekommen vorerst keine Vogelspinne zu Gesicht. Schließlich findet Claudio aber doch noch ein Erdloch aus dem sich die Vogelspinne herauslocken lässt. Laut Claudio ist es ein Weibchen. Er sagt Männchen sind dunkler und werden nach der Paarung von den Weibchen aufgefressen, wenn sie nicht schnell genug sind. Wir kommen auch noch an Spinnennetzen vorbei in denen viele winzig kleine Spinnen sitzen. Das Mittel gegen Moskitos war auf der Wanderung durchaus angebracht. Eine Pflanze hatte große Blätter – Claudio erklärt anhand der Bissstellen an den Blättern kann man erkennen, dass sich tagsüber gerne Fledermäuse unter dieser Pflanze aufhalten. ER zeigt uns auch noch eine Pflanzenwurzel – diese wurde von den Einheimischen gerne zum Fischen genommen – die Wurzel wirkt betäubend und wird ins Wasser geworfen, die Fische treiben dann oben auf dem Wasser und müssen nur noch eingesammelt werden. An einem Baumstamm war weisser Schaum – es handelte sich um Froschlaich. Turmähnliche Gebilde stellten sich als Nester von Zikaden heraus.  Um halb eins gibt es wieder Mittagessenbuffet. Nachmittags nehme ich für 75 Real an einem Ausflug zum Piranha angeln teil. Ich habe zwar bereits in Venezuela schon mal Piranhas geangelt, dort aber keinen einzigen erwischt. Mir war aber der Aufenthalt hier zu schade um nur herumzusitzen. Der Ausflug startet um 14:00 Uhr. Bis dahin lege ich mich noch etwas in die Hängematte. Das Boot muss ca. 45 Minuten fahren um an eine geeignete Stelle zum Angeln zu gelangen. Dort angekommen bekommt jeder eine Holz Rute mit einer Angelschnur und Angelhaken daran, sowie Rindfleischstücke. Mit einem kleinen Rindfleischstück am Haken werfen wir die Schnur ins Wasser. Um die Piranhas anzulocken sollen wir mit der Rute auf das Wasser platschen. Wir sollen die Schnur mit der gesamten Länge ins Wasser lassen, da sich Piranhas tief unten aufhalten und normalerweise nicht nach oben kommen. Ständig merke ich wie die Piranhas nur an der Schnur zupfen und den Köder abfressen ohne anzubeißen. Einmal hatte ich einen am Haken, aber als ich ihn herausziehen wollte ist er mir wieder entwischt kurz bevor ich ihn im Boot hatte. Unser Bootsfahrer hat den Dreh raus, er hat öfters einen am Haken. Claudio meint er hat eine Angelschnur ohne Rute. Ich soll es doch mal damit probieren. Damit habe ich aber schon gar kein  Glück und nehme lieber wieder meine Angelrute. Irgendwann beschließt Claudio dass wir an eine andere Stelle fahren, da hier die Fische zu schlau sind. Dort ist es aber auch nicht besser. Doch plötzlich ist es soweit ich habe einen Piranha am Haken. Mein erster selbst gefangener Fisch. Am Ende hatte Andy sechs Fische gefangen, ich einen, Jola und ein Schweizer der noch dabei war keinen. Mit dem Boot fahren wir nun zu einer einheimischen Familie. Die Frau bereitet die Piranhas für uns zu. In der Zwischenzeit hat uns ein 62 jähriger vorgeführt wie Gummi hergestellt wird. Zunächst zeigt er uns wie die Behälter am Baum angebracht werden und die Rinde eingeschnitten wird. Dann führt er uns zu einem selbst gebastelten Ofen an dem der Gummi vulkanisiert wird. Er hatte einen Stab, an diesem wird nach und nach der Gummisaft unter drehen aufgetragen. Über dem Rauch unter drehen wird er fest. Jetzt zeigt er uns fertige Rohlinge die aussehen wie ein Phallus, aus denen will er einen Fußball herstellen. Er bläst einen zu einer runden Kugel auf, verdreht das Ende damit die Luft nicht entweicht und schneidet das Ende ab. Auf einem langen Brett hat er bereits vor Stunden dünn Kautschuksaft aufgetragen, der mittlerweile getrocknet ist. Diese dünne Schicht wickelt er immer wieder um die Luftkugel bis der Ball fertig ist. Der Ball ist sehr leicht und toppst richtig hoch, wir konnten es ausprobieren. Nun geht es wieder zurück zum Steg. Dort brutzeln bereits die Piranhas in der Pfanne. Schließlich werden sie uns serviert. Claudio zeigt uns wie das Fleisch mit einem Löffel von den Gräten abgeschabt wird. Jeder von uns kostet den Fisch. Er schmeckt sehr gut. Das Gebiss wird uns auch als Trophäe mitgegeben. Nachdem wir uns von der Familie verabschiedet haben, geht die Fahrt zurück zur Lodge. Punkt 18:00 Uhr kommen wir wieder in der Lodge an. Dort gibt es um 19:00 Uhr wieder Abendessen.


Heute Nacht entdecke ich wieder die große Kakerlake in meinem Zimmer, die ich schon am Vortag gesehen habe. Einen XXL Tausendfüßler sehe ich auch die Wand hochmarschieren. Früh morgens entdecke ich noch einen Gecko. Dass dieser das hintere Ende meines Kopfkissens als Toilette benutzte fand ich jetzt weniger schön, aber ich konnte es nachts so einrichten dass ich damit nicht in Berührung kam. Punkt 6 Uhr morgens melden sich wieder die Zikaden zu Wort. Wieder um 8:00 Uhr gibt es Frühstück. Um 9:00 Uhr will uns Claudio noch auf der Karte zeigen, wo genau wir uns befinden und uns noch einige Erklärungen zum Umfeld des Amazonas geben. Er erklärt zum Beispiel anhand der Karte in welchen Gebieten welche Bodenschätze abgebaut werden wie Bauxit. Eine Erdölader hängt vermutlich mit einer Ader in Venezuela zusammen. Es gibt eine Straße von Manaus nach Venezuela. Diese dürfen von PKW`s nur tagsüber befahren werden. Nur LKW dürfen nachts fahren. Ansonsten enden hier Straßen nach 150 km. Weite Gegenden des Amazonasgebietes sind noch unerforscht. Es soll hier auch noch unentdeckte Indianerstämme geben, von denen man von Sattelitenaufnahmen weiß. Kreuzfahrtschiffe fahren auf dem Amazonas bis nach Peru. Die meisten Menschen wohnen in Manaus. Am Fluss entlang wohnen einzelne Familien. Ansonsten wohnen hauptsächlich Indianer im Amazonasgebiet. Claudio erzählt dass es zu Auseinandersetzungen mit Indianern kam als die Straße gebaut wurde. Diese wollten den Straßenbau verhindern. Es kam zu zahlreichen Toten. Goldsuchen wurde laut Claudio mittlerweile verboten. Die Flugplätze der Goldsucher wurden gesprengt, da durch das Quecksilber das Wasser und die Umwelt zerstört und vergiftet wird. Um 10:00 Uhr werden wir dann, mit der anderen Reisegruppe zusammen und zwei Engländern mit dem Boot zurück nach Manaus gebracht. Claudio begleitet uns. Die Fahrt mit dem Schnellboot dauert ca. 45 Minuten. Die anschließende Fahrt mit zwei Kleinbussen noch mal ungefähr genauso lange. Claudio hilft beim Einchecken. Wir können direkt am Schalter einchecken und müssen nicht vorher am Automaten die Bordkarten lösen. Der Flug geht um 15:17 Uhr und wir müssen wieder in Brasilia umsteigen. Auf der Bordkarte steht Gate E. Auf dem Monitor wird Gate D bis zum Schluss angezeigt, jedoch noch kurz vor der Boarding Time steht auf Gate D ein anderer Flug angeschrieben. Ich frage einen Piloten der vorbeikommt auf Englisch. ER erklärt mir dass er der Pilot unseres Flugzeuges ist. Schließlich müssen wir zum Gate E. Wenn hier jemand kein Englisch oder Portugiesisch kann um sich durchzufragen könnte er ein Problem haben. Vor allem war der Durchgang zum Gate E vorher zu, so dass man glauben konnte, dass es gar kein Gate E gibt. Erst kurz vor dem Boarding wurde die Zwischenwand aufgemacht, so dass man feststellen konnte, dass es noch weiter geht. In Brasilia muss die Uhr wieder zwei Stunden vorgestellt werden. Diese Info hat uns Claudio noch gegeben, damit wir uns nicht mit der Zeit vertun und unseren Anschlussflug verpassen. Um ca. 20 Uhr Ortszeit landen wir in Brasilia. Dort geht unser Anschlussflug erst um 23:50 Uhr nach Salvador da Bahia weiter. Wir werden also sehr spät in Salvador ankommen. Zunächst soll der Flug von Gate 22 gehen, dies wurde jedoch geändert auf Gate 30. Da ich die Lautsprecherdurchsagen auf Portugiesisch nicht verstand und nicht alle Durchsagen auf Englisch wiederholt wurden und wenn, sind diese nicht unbedingt verständlich, ist es besser gelegentlich auf die Anzeigetafel zu schauen von wo der Flug geht, bzw. ob nicht das Gate wiedermal gewechselt wurde. Dies passiert zwar auch in Frankfurt, aber dort versteht man wenigstens die Lautsprecherdurchsagen. Etwas genervt stellen wir wieder mal fest dass wir längere Wartezeiten auf den Flughäfen hinzunehmen haben, als die Flüge dauern. In Salvador muss die Uhr wieder eine Stunde zurück gestellt werden. Es ist bereits 0:30 Uhr bis wir in Salvador landen. Dann müssen noch die Koffer vom Band geholt werden. Jola ist bereits mehr als genervt, da sie durchgerechnet hat, wie viele Stunden wir von der Rundreise nur auf Flughäfen und in Flugzeugen verbringen bei relativ geringen Flugzeiten. Von Kristin unserer neuen Reiseleiterin werden wir am Ausgang in Empfang genommen. Wir werden ins Hotel Othon Palace gebracht, wo wir ca. um 2:00 Uhr morgens ankommen. Auf die Flüge angesprochen meinte Kristin, dass es mit den Flügen in Brasilien generell schwierig ist. Es gibt nur 3 Flughäfen die der Dreh- und Angelpunkt sind: Rio, Sao Paulo und Brasilia. Entweder laufen alle Flüge über diese Flughäfen oder bei Direktflügen muss man zahlreiche Zwischenlandungen in Kauf nehmen, so dass man letzten Endes auch nicht früher ankommt. Sie meinte auch dass wir nicht die einzigen sind, die sich über die Flugverbindungen beschweren. Sie bekommt öfters den Unmut der Gäste zu spüren. Für Ferntourismus ist man in Brasilien noch nicht richtig vorbereitet.


Am Freitagmorgen geht es nach einer kurzen Nacht los zu einer Besichtigungstour in Salvador. Kristin holt uns mit dem Fahrer eines Kleinbusses am Hotel ab. Zunächst geht es am Strand entlang. Unser Hotel liegt ebenfalls direkt am Strand und hat einen Swimmingpool mit Liegestühlen, was wir morgens durch das Fenster sehen können. Hier liegt das Hotelviertel wo sich die meisten 4 und 5 Sterne Hotels befinden. An der Straße entlang werden gerade überall Tribünen aufgebaut, als Vorbereitung auf den Karnevalsumzug in 3 Wochen, der auch hier stattfindet, allerdings nicht in solch schillernden Kostümen wie in Rio, sondern in T-Shirts mit den Vereinsfarben. Der Umzug geht hier an der Straße vorbei. Die einzelnen Gruppen brauchen ca. 6 Stunden vom Anfang bis zum Ende des Umzugs. Verschiedene Musikgruppen begleiten den Umzug und es wird viel getanzt im Umzug. Sambagruppen gibt es hier jedoch keine. Dies ist spezifisch für Rio. Nach einer kurzen Fahrt steigen wir aus dem Fahrzeug aus und gehen ein Stück zu Fuß. Der Fahrer holt uns am anderen Ende der Straße wieder ab. Es geht am Strand entlang durch eine Fußgängerzone bis zu einem Leuchtturm. Dieser ist an der Spitze der Bucht. Salvador hat die größte Bucht Südamerikas. In ihr befinden sich viele Inseln die teils auch bewohnt sind. Der Strand von Salvador hat ein vorgelagertes Korallenriff. An der Bucht entlang befinden sich viele ehemalige Forts. Damals war Salvador die Hauptstadt von Brasilien. Die Forts sollten die Bucht überwachen, falls fremde Schiffe kommen sollten. An den Plätzen an denen wir vorbeikommen, spielt abends Musik. In Salvador pulsiert das Leben. Von ein paar Aussichtspunkten haben wir einen schönen Blick auf die Bucht. Mit dem Auto geht es weiter zu den alten Kolonialhäusern, die sich in einer von den Engländern angelegten Allee befinden. Die Häuser sind nicht billig und hier wohnen die besser Betuchten. Am Platz mit einem Befreiungsdenkmal für Sklaven halten wir an und gehen über den Platz. Wir besichtigen noch einen anderen Platz an dem die Sklaven früher öffentlich ausgepeitscht wurden – den Pranger Platz. Die gesamte Innenstadt und Altstadt ist im Flair der Kolonialherrschaft mit vielen alten Gebäuden und ist afrikanisch geprägt. Wenn man so durch die Straßen geht könnte man glauben, dass man sich in Afrika befindet. Wir kommen an einem Stand vorbei – wir gehen inzwischen zu Fuß weiter – an dem Acaraje verkauft wird. Ein typisches Essen in Salvador mit afrikanischer Abstammung. Es wird hier häufig mit Palmöl gekocht. Acaraje ist ein Gericht aus Bohnenmus zu Bällen geformt, in Palmöl frittiert, dann wird es wie ein Brötchen aufgeschnitten. Es kommen Tomaten und noch einige andere Zutaten hinein und am Schluss werden noch Krabben mit hinzugegeben. Von uns möchte dies aber keiner kosten. An einer anderen Stelle stehen Frauen in bunten Kleidern im Kolonialstiel und möchten sich gegen Geld mit uns fotografieren lassen. Hier wird für alles Geld verlangt. An anderer Stelle sind Capoeiratänzer die ebenfalls Geld von Passanten verlangen wenn sie ein Foto machen wollen. Capoeira wurde von den Sklaven entwickelt, da es ihnen verboten war eine Kampfsportart auszuführen. Daher entwickelten sie den Tanz um die Techniken üben zu können. Tanzen war nicht verboten. Sie wollten sich damit gegen die Autorität der Aufseher wehren können. Als nächstes besichtigen wir das Franziskanerkloster Sao Francisco. Der Kreuzgang ist mit unzähligen Bildern aus extra angefertigten Kacheln verkleidet. Jedes Bild stellt eine andere Szene dar. Die Kacheln sind alle durchnummeriert, da jede einzelne Kachel in Portugal angefertigt wurde. Wenn früher eine kaputt ging, wurde die Nummer nach Portugal übermittelt und eine neue angefertigt. Die Kirche im Kloster – die Praca Ancienta überwältigt mit ihren unzähligen Stuckaturen die allesamt mit Blattgold überzogen sind. Dazu sind noch unzählige von Sklaven angefertigte Schnitzereien eingearbeitet. Jetzt haben wir eine halbe Stunde zur freien Verfügung und können in den kleinen Geschäften bummeln gehen, die allesamt afrikanische Souvenirs, sowie Edelsteine anbieten. Danach unternehmen wir einen Spaziergang durch die Altstadt – dem Viertel Pelourinho mit seinen vielen bunten Häusern aus dem 17. Und 18. Jahrhundert, die von der UNESCO ausgezeichnet wurden. Die schmalen Gassen und die hübschen Häuser sind ein absolutes Muss, wenn man nach Salvador kommt. An einem Platz empfiehlt uns Kristin ein Getränk, das es nur hier speziell an diesem Platz gibt. Es ist eine Mischung aus Kokos- und Zitronensaft und schmeckt herrlich erfrischend. Ein großer Becher kostet 5 Real. Die Gassen gehen bergab und wieder bergauf. Ein altes Kolonialgebäude wird inzwischen als Hotel genutzt. Wir dürfen nur bis zum Innenhof des Eingangsbereiches gehen zum Anschauen. Der weitere Zugang ist den Hotelgästen vorbehalten. Der Fahrer holt uns hier wieder mit dem Auto ab. Hiernach geht es zunächst noch an einem Supermarkt vorbei, wo Getränke gekauft werden können und dann zurück zum Hotel. Das afrikanische Flair von Salvador kommt daher, weil hier früher die Sklaven ankamen und auf den Zuckerrohrfeldern um Salvador arbeiten mussten. Im Hotel verabschiedet sich Kristin von uns, denn ihre Aufgabe war nun erledigt. Sie meinte dass wir zwecks Transfer zum Flughafen bzw. zum Anschlusshotel eine Mitteilung von der zuständigen Agentur bekommen müssten, zu welcher Uhrzeit wir abgeholt werden. Wir besichtigen noch den Swimmingpool des Hotels bevor wir alle zusammen einen Bummel entlang der Straße machen. In einem Café gönnen wir uns einen Salat und einen Orangensaft und hinterher noch einen Kaffee, bevor wir wieder zum Hotel zurückkehren. Dort gehe ich in den Swimmingpool bis zum Sonnenuntergang, der hier bereits um 18:00 Uhr ist. In diesem Hotel gibt es erstmals auf der Rundreise auch kostenlosen Internetzugang. In den bisherigen Hotel sollte dafür gezahlt werden. Abends essen wir im Hotel vom Buffet, denn im Café vom Mittag gibt es nur Spagetti mit Tomatensoße als Hauptgericht. Um in die Stadt zu fahren hätte man hin und zurück zusammen 70 Real zahlen müssen. Für dieses Geld kann man im Hotel schon vom Buffet so viel essen wie man will. Anschließend besuchen wir trotzdem noch mal das Café vom Mittag. In diesem trinken wir einen Caipirinha als Abschied, da ich am nächsten Tag nach Hause fliege und Jola und Andy zum Badeaufenthalt weiterreisen. Hinterher gönnen wir uns noch einen Kaffee. Im Hotel liegt immer noch keine Nachricht vor, zwecks unsers Transfers. Es ist bereits 21:30 Uhr.


Um 8:15 Uhr frühstücken wir noch mal gemeinsam. Wir haben immer noch keine Nachricht erhalten wann unser Transfer losgehen soll. Jola hat sich vorsorglich von Kristin die Handynummer am Vortag geben lassen. Nach dem wir bereits selbst über die Rezeption versucht haben Telefonate mit verschiedenen Stellen zu führen und uns dann die Rezeption zu verstehen gegeben hat, dass sie für uns keine Anrufe tätigen dürfen und wir vom Zimmer aus telefonieren sollen, sind wir schließlich aufs Zimmer von Jola und Andy gegangen. Jola hat Kristin auf ihrem Handy angerufen und ihr mitgeteilt, dass wir keinerlei Infos erhalten haben. Sie versprach sich zu kümmern, wir sollen in zehn Minuten noch mal bei ihr anrufen. Nach zehn Minuten meinte sie, dass sie ihren Chef verständigt hätte und dieser versucht die Angelegenheit zu klären mit der zuständigen Agentur. Sie befindet sich gerade beim Arzt und würde bei uns im Hotel vorbeikommen sobald sie beim Arzt fertig ist. Nach zehn Uhr erhalten die beiden einen Anruf von der Rezeption mit den Worten Transfer 11 o´clock. Jola und Andy bezahlen an der Rezeption ihre Rechnung (Buffet vom Vortag) und checken aus. Sie wollten dann in der Lobby auf den Transfer warten. Plötzlich ruft uns der Mann an der Rezeption ans Telefon. Wir bekommen auf Englisch die Info dass wir alle zusammen um 13:20 Uhr abgeholt werden. Ich zum Flughafen und die beiden werden dann zu ihrem Hotel im Anschluss gebracht. Nun haben wir zwei verschiedene Meldungen was die Uhrzeiten betrifft. Da ich noch nicht ausgecheckt habe, biete ich an dass wir noch bis 12:00 Uhr auf mein Zimmer können. Es muss ja erst um 12:00 Uhr frei gemacht sein. Andy bleibt vorsorglich unten falls doch jemand um 11:00 Uhr auftauchen sollte. Um ca. 11:20 Uhr taucht Andy auf und teilt mit das Kristin tatsächlich vorbeigekommen ist und den Zeitpunkt 13:20 Uhr bestätigt hat. Um 12:40 Uhr gehen wir dann alle hinunter, damit ich noch rechtzeitig vor 12:00 Uhr auschecken kann um nicht noch die nächste Nacht bezahlen zu müssen. Um 12:55 Uhr kommt jemand mit einer Liste in die Lobby. Es war unser Transfer der uns abholen sollte. Fast eine halbe Stunde früher als angekündigt. Es war ein Sammeltransport. Im Bus saßen bereits einige Menschen und es wurden noch drei weitere Hotels angefahren um Leute aufzusammeln. Der Bus war schließlich bis auf den letzten Platz voll. Gebucht hatte ich jedoch einen Transfer mit Reiseleiter zum Flughafen und auch entsprechend bezahlt. Davon war hier keine Spur. Auf der Fahrt zum Flugplatz kamen wir auch an Favelas vorbei. Dort beobachten wir wie an einer Bushaltestelle ein Mann die Handtasche einer dort wartenden Frau wegriss und davonrannte. Die Kriminalität in Salvador ist im Gegensatz zu anderen südamerikanischen Städten ziemlich hoch. Die Arbeitslosigkeit beträgt laut Kristin ca. 17%. Die Fahrt zum Flughafen dauerte ca. 40 Minuten. Dort verabschiedet sich Jola und Andy noch von mir. Der Fahrer macht mir Handzeichen dass ich im Gebäude nur geradeaus gehen muss zum Einchecken. Tatsächlich befand sich geradeaus der Check In Schalter von TAM. Davor stand jemand von der Fluggesellschaft und fragte mich auf Englisch ob er mir helfen kann. Ich sagte ihm dass ich nach Frankfurt Via Sao Paulo will. Da ich keine Bordkarte aus dem Automaten hatte, schickte er mich zu dem Schalter wo man noch manuell einchecken konnte. Die Frau am Schalter fragte nach meiner Nationalität. Zumindest konnte man sich mit ihr auf Englisch verständigen. Sie bestätigte mir dass der Koffer bis Frankfurt durchgeht – denn beim Her Flug musste ich den Koffer in Sao Paulo holen und neu aufgeben. Allerdings antwortete sie auf meine Frage ob ich in Sao Paulo das Terminal wechseln muss mit Nein, was dann nicht stimmte. Nun musste ich nur noch zum Gate. Dies war aber kein Problem. So riesig ist der Flughafen in Salvador nicht und die Beschilderung war auch so gut, dass man sich zurechtfand. Anders sah es bei der Ankunft in Sao Paulo aus. Dort wurden wir mit Bussen vom Flugzeug abgeholt und in die Ankunftshalle gebracht wo die Kofferbänder sind. Ich ging weiter, zunächst war auch gut der Weg beschildert mit International Connections und anderen Wegweisern zu Domestic Connestions. Doch dann stand ich in einer Halle in der keine Schilder mehr zu International Flights zu sehen waren. Auf den Tafeln waren Angaben zu angekommenen Flügen. Auf der andern Seite war der Ausgang zur Halle. Ein paar Schilder gingen zu Gates mit einer einstelligen Zahl. Ich musste aber zu Gate 42. Also fragte ich einen Flughafenangestellten wie ich denn zu Gate 42 kommen würde. Er verstand Englisch und erklärte mir das Gate 42 im Terminal 3 ist und ich dahin entweder mit dem Shuttle draußen komme oder zu Fuß einen Stock höher. Da ich nicht wusste wie lange es dauert bis ich mit dem Shuttle ankomme und laut Bordkarte bereits um 20:40 Boarding sein soll, mein Flugzeug aber erst um 20:30 Uhr ankam, beschloss ich mich zu Fuß auf den Weg zu machen. Der Weg zum Terminal 3 war dann doch ganz gut beschildert, allerdings musste eine ziemliche Strecke zurückgelegt werden (Sao Paulo ist die größte Stadt Brasiliens und der Flughafen entsprechend groß). Auf den Monitoren im Terminal 3 war bei meiner Flugnummer bereits der Hinweis: „Go to Gate“ zu lesen. Allerdings befanden sich hier nur Duty Free Geschäfte und ich musste mich erst mal orientieren wie ich zu den Gates komme. Irgendwo stand ein Schild Check in. Allerdings war nicht eindeutig erkennbar dass man durch eine Glastür musste und dann mit der Rolltreppe noch einen Stock höher fahren musste. Oben befanden sich dann die Check In Schalter der Fluggesellschaften. Dazwischen war ein Durchgang mit der Aufschrift Departures. Gleich nach dem Durchgang war die Handgepäckkontrolle. Diese war strenger als in Deutschland. Ich musste meinen Rucksack aufmachen und meine Schuhe ausziehen – in Deutschland brauchte ich dies nicht. Danach kam die Ausreisebehörde. Man kam allerdings zügig durch. Dann musste noch ein Stück zurückgelegt werden bis das Gate 42 erreicht wurde. Kaum war ich angekommen, ging das Boarding auch schon los. Bei Langstreckenflügen wird bereits eine Stunde vor Abflug eingestiegen. Anstatt 22:10 Uhr flogen wir dann doch erst fast eine Stunde später los. Um ca. 13:20 Uhr Ortszeit am nächsten Tag, kamen wir in Deutschland an. Als Resüme kann man sagen, dass die Stationen der Reise sehr sehenswert und ein Erlebnis sind. Brasilien ist allerdings noch nicht auf Auslandstourismus logistisch vorbereitet, was sich an den zeitaufwändigen Inlandsflügen bemerkbar macht. Zu kritisieren ist die mangelnde Informationspolitik des Reiseveranstalters, sowie irreführende Angaben in der Katalogbeschreibung. Zudem wurden einige Leistungen wie im Katalog beschrieben nicht erbracht, was Anlass zur Reklamation beim Veranstalter gibt (Transfer zum Flughafen mit Reiseleiter gebucht – Abholung durch Sammeltransport ohne Reiseleiter, fehlendes Frühstück in Iguacu wegen frühem Abflug – keine Ersatzleistung wie z.B. Essenspaket, fehlende Fluginformationen, fehlende Transferinformationen). Die Organisation müsste hier deutlich verbessert werden. Interessenten ohne Flugerfahrung und ohne Sprachkenntnisse in Englisch würde ich die Reise nicht empfehlen, da man bei den Flügen auf sich alleine gestellt ist und die Gruppe nicht unbedingt bei den Flügen zusammen bleibt.